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Captain Future - PERFEKT

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    #91
    Hu.... DAS ist echt heftig. Sie wollte nicht, dass der (vermeintliche) Klon stirbt, dass ER ihn tötet und doch... tat sie am Ende das Selbe. Dabei ist es eben doch Mord, denn jeder Klon hat eine eigene Seele, ist oder wird doch eine eigene Persönlichkeit (auch wenn die Erinnerungen bis zu einem bestimmten Punkt haargenau die selben sind).
    Sehr schön übrigens ganz am Ende von "The sixth Day" thematisiert und von Schwarzenegger (in einer Doppelrolle) recht gut dargestellt. Die Idee dieses eigentlich sehr komplexe Thema auch einen bisher unüberwindbaren Helden wie einen CF durchmachen zu lassen, gefällt mir sehr gut.
    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
    Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
    Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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      #92
      Auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole...

      Super!

      Niemand, absolut niemand hätte das von Joan erwartet.

      aber ich denke sie wird daran noch laaaaange emotional knabbern.
      ZUKUNFT -
      das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
      Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
      Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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        #93
        Die Ausgangssituation war für mich auch Anreiz, das Problem für Joan nicht klein zureden, oder sich von CF das Töten klein reden zulassen.
        Natürlich ist das Erschaffen des Klons ein Verbrechen an CFs Persönlichkeitsrechten, er stellt eine immense Gefahr dar, aber darf man jemanden, auch einen Klon, deshalb und das in einem wehrlosen Zustand töten?
        Zu Joans Verteidigung lässt sich sagen, dass der Anblick des Klons sie in einem psychischen Ausnahmezustand erwischt, den sicheren Tod vor Augen und nicht nur ihren, auch den vieler anderer, Menschen die sie mag oder sogar liebt.
        Es musste eine schnelle Entscheidung her und so wählt sie den Tod des Klon.

        Aber es ist eine moralisch fragwürdige Entscheidung. Gut, sie beendet damit die Diktatur, aber der Makel des Mordes haftet ihr trotzdem an. Ist ähnlich wie bei Tyrannenmord. Denken wir nur an Hitler oder Stalin, aber wenn man die nachts im Bett, hilflos und ohne arg getötet hätte, wäre das nach heutigem Recht Mord, auch wenn das selber Massenmörder gewesen sind, oder sie zum Völkermord beigetragen haben.
        Für CF ist es leichter damit umzugehen, weil er ein missliebiges Problem nicht mehr zu lösen braucht, etwas was ihn betrifft, aber für Joan stellt sich das anders dar, sie hat jemanden ermordet, den sie auf gewisse Weise hätte lieben können.
        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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          #94
          Jepp. Sie ist nicht kalt und berechnend. Aber da alles Diskutieren nichts half... sah sie keine andere Wahl darin.
          Aber die Ansicht des Klon-Curtis, die war schon erschreckend. Dem ist/war es offenbar völlig wurscht, wenn der andere Curtis das Zeitliche segnet, weil er ja "nur" sein Klon ist (er denkt ja von sich, ER wäre das Orginal).
          So gesehen könnte der "wirkliche Original-Curtis" ebenso denken und handeln, sofern dieser nicht schon durch die Jahre, die er mehr auf dem Buckel hat, inzwischen zu einer anderen Überzeugung gekommen ist. Menschen verändern sich ja, lernen dazu, machen Erfahrungen, die ihre Sichtweise ändert...

          Ich habe vor Jahren mal eine Star Trek - Next Generation - Folge gesehen, die genau dieses Thema auch behandelte. Ohne Zustimmung bzw. anfängliches Wissen, wurden von Riker, Pulaski (ich meine die wars... also die "Vertretungs-Ärztin") und noch anderen Offizieren, Kopien angefertigt. Und die "Originale" haben ihre Kopien alle getötet, weil man sie ohne ihre Zustimmung geklont hat. Mich hat das dennoch erschrocken. Klar... ich wollte auch nicht, dass man von mir einfach so einen Klon "herstellt" aber wenn er dann so hilflos vor mir läge (oder auch weniger hilflos vor mir stünde), ich könnte ihn bzw. sie doch deswegen nicht töten! Das ist doch ein eigenständiges Wesen, das AUCH Rechte hätte.

          Das Thema ist echt heftig, haben Klone eine Seele? Ist diese anders als die des Originals. Meiner Meinung nach JA - in beiden Fällen Jetzt wirds aber echt philosophisch
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            #95
            Die Rettung?

            Was Next Generation angeht, war das nicht sogar so, dass diese Zivilisation dringend neue Klone zum Überleben brauchte?
            Es war glaube ich nicht nur um einfach Klone zu machen, aus Lust und Laune, das kam zu dem Tod/Mord ? an den Klonen noch dazu! Ja, das war nicht in Ordnung!

            So, nun noch ein Stück, ganz ohne betteln!

            Perfekt

            Joan presste die Augenlider fest zusammen. Nein, sie wollte nichts mehr sehen, nicht fühlen, sich nicht regen.
            Wie lange sie so dastand, wusste sie nicht, hörte nicht mal mehr Curtis nebenan toben.
            Sie musste aufhören damit!
            Egal was es für Konsequenzen nach sich zog, das musste sie dann eben auf sich nehmen, aber nun musste sie vernünftig sein, wenn nicht ihn, an den sie nicht denken wollte, so doch die anderen retten, die ihr ihr Leben anvertraut hatten.
            Sie musste nun hier raus gehen, mit seinen Schlüsseln, seinen Waffen und es beenden, so oder so. Heute entschied sich alles!!!

            ****
            Curtis hielt schweißgebadet inne, als er eine Bewegung auf dem Gang wahrnahm. Joan war auf den Gang getreten, totenblass, ihre Schulter zierte ein blutroter Fleck vom Ausmaß eines kleinen Tellers. Curtis stockte der Atem.
            ER hatte sie verletzt.
            „Joan...“, entrang es sich ihm entsetzt, aber weder antwortete sie, noch blickte sie ihn an, das würde sie in den kommenden Wochen dauerhaft durchziehen, so als sei er ein missliebiges Insekt.
            Joan gab sich Mühe nicht umzufallen, öffnete seine Zellentür und drückte ihm „seine“ Waffen in die Hand. Curtis trat aus der Zelle, sie nicht einen Moment aus den Augen lassend.
            „Joan, du bist verletzt...“, seine freie Hand wollte nach ihr greifen, um sie zu stützen. Doch Joan machte abwehrende Gesten mit den Händen, machte unsichere Schritte von ihm weg.
            „Ist nur ein Kratzer...“, nuschelte sie. Curtis wollte in ihre Zelle sehen, um zu sehen, was mit IHM passiert war, aber da wurde Joan neben ihm laut:
            „Nicht!“ Verwirrt blickte Curtis sie an, Joan atmete mühsam, seinem forschenden Blick ausweichend.
            „Was ist passiert? Hat ER...?“, Joan ließ ihn nicht ausreden.
            „Sieh nicht nach! Befrei die anderen, nimm seinen Platz ein. Verkleide ein paar unserer Leute als Elitesoldaten, versetz die Flotte in Stillstand mit der Begründung, du fürchtest unter den „Terroristen“ ein paar lebende Bomben. Du willst sie erst raus suchen, damit auf der Erde niemand unnötig gefährdet wird. Dann übernimm Schiff für Schiff. Ihr müsst versuchen einen frühzeitigen Alarm zu verhindern. Ich bleibe hier, ich bin bekannt wie ein bunter Hund, ich kann die Maskerade nicht mitmachen!“, ordnete Joan etwas atemlos, aber vernünftig an.
            Curtis bekam eine Gänsehaut.
            Sie hatte „IHN“ getötet und stand nun zweifellos unter einem schweren Schock
            “Haben sie mich verstanden Captain?“
            Curtis presste die Lippen zusammen, vor Mitgefühl hätte er sie am liebsten gepackt, ganz fest, damit sie damit aufhörte stark sein zu wollen, aber er wusste genau wie sie, dass das der falsche Zeitpunkt für Sentimentalitäten war, das musste warten, selbst wenn Joan gerade daran zerbrach.
            „Ich habe verstanden Ma´am!“
            „Dann los!“ Forderte sie ihn atemlos wie unter Schmerzen auf.
            Curtis blickte sie zögernd an. Sie brauchte Hilfe, aber er konnte diese nicht leisten. Er hatte keine Ahnung, was ER getan oder gesagt hatte. Ergebnis war, ER war tot. Joan hatte IHN getötet und er war ER. Curtis schluckte schwer. Joan litt unter seiner lebendigen Gegenwart.
            „Sie können sich auf mich verlassen Ma´am!“
            Curtis lief los, öffnete die anderen Zellen, deren Bewohner nur Bruchstücke von dem mitbekommen hatten, was geschehen war. Curtis instruierte ihre Mitstreiter.
            „Ich gehe jetzt da raus und hoffe, dass die da draußen sich für einen Augenblick täuschen lassen, denn ich trage noch mein Schlafzeug. Haben wir die Wachen vor der Tür überwältigt, dann verkleiden sie sich bitte als Soldaten. Die Soldaten werden hier inhaftiert. Um Freund von Feind zu unterscheiden malt sich jeder mit Kampfschmiere die rechte Wange ein, bis uns etwas brauchbareres einfällt, aber die Soldaten haben sich in der Basis nicht groß die Hände schmutzig gemacht. Noch Fragen?“
            Alle zehn Gefangenen schüttelten den Kopf. Curtis nickte.
            „Okay, versuchen wir uns unser zu Hause wieder zu holen. Die Täuschung muss perfekt sein, wenn einer von Davisons Leuten Alarm schlägt, dann ist es aus! Seien sie aufmerksam!“
            Curtis warf Joan noch einen besorgten Blick zu, die im Hintergrund kraftlos mit dem Rücken an der Wand lehnte.
            Sobald wie möglich würde er ihr Simon vorbeischicken. Joan vertraute dem Gehirn, das gerade einen besseren Zuspruch versprach als er selber.

            ****
            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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              #96
              Super beschrieben. Arme Joan... sie tut mir leid. Wenn sie es schaffen diesen Davison zum Teufel zu jagen und alles sich danach "normalisiert", wird es dennoch eine harte Zeit gerade für sie werden, mit all dem fertig zu werden. Okay... für Curtis wirds auch nicht einfach werden.
              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
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                #97
                Schock

                Kurz und knackig!

                Perfekt

                Joan war am Rücken entlang zu Boden gerutscht, als Simon sie zwei Stunden später fand. Ihre blauen Augen waren weit geöffnet, sie war blass, zitterte. In den zwei Stunden hatte sie außer ihren Leuten und den fast entkleideten Elitesoldaten in den Zellen niemanden zu Gesicht bekommen. Man hatte sie in Ruhe gelassen, die Zellen in ihrem Umkreis hatte man unbesetzt gelassen. Der Plan funktionierte, was ihr egal war.
                Sie starrte in das Innere ihres ehemaligen Gefängnisses. Simon warf einen Blick in die Zelle, sah das Ebenbild seines Ziehsohnes am Boden in einer Blutlache liegen.
                „Was sollen wir mit ihm machen?“, fragte Simon sie leise.
                Es war sinnlos zu fragen, wie es ihr gerade ging, das hatte Curtis ihm fahrig schon erklärt. Auch Curtis stand unter Schock.
                Joan hatte seinen Klon getötet. In Curts Kopf kreiselte gerade die Frage, wie es dazu hatte kommen können. Was hatte ER getan, um Joan dazu zu bringen, IHN zu töten, ohne dass ER Gegenwehr geleistet hatte!
                Das mussten sie später klären!
                „Wir brauchen ihn. Sag Felix und ein paar Sanitätern Bescheid, sie sollen ihn einpacken und auf der Mondbasis in ein Kühlfach legen!“
                „Gut. Das Schiff und die meisten anderen sind in unserer Hand. Curtis ist gerade mit einem Trupp auf dem Weg zurück zum Mond. Otto ist bei ihm, ich und Grag würden auffallen. Wenn alles klappt, sind wir heute Abend wieder unten. Die Messe ist besetzt, Freddy ist da. Möchtest du nicht etwas essen gehen?“
                Einen Moment lang schien es, als würde Joans Gesichtsfarbe ins grünliche wechseln, bis sie den Kopf leicht schüttelte.
                „Nein!“
                „Du bist schmutzig, du solltest etwas anderes anziehen und deine Wunde verbinden lassen!“
                „Ist nicht so schlimm“, murmelte Joan, die ganze Zeit starrte sie in die Zelle.
                „Die anderen warten auf dich!“
                Nun schloss sie die Augen. Ihr Atemrhythmus wechselte kurz.
                „Ich möchte auf Felix warten!“
                „Okay, ich kümmere mich darum!“
                Wenn das ihre Bedingung war, gut.
                Simon machte Felix etwas Dampf, der kurz darauf mit der Trage und zwei Sanis auftauchte. Joan stand auf. Felix kam als erstes zu ihr.
                „Joan, ich bin so erleichtert dich gesund zu sehen. Was hast du denn da?“ Felix wollte ihre Wunde ansehen doch Joan hielt seine Hand fest.
                „Später, bring...ihn da raus und unten in dein Kühlhaus!“, ordnete Joan knapp an. Felix warf Simon einen vielsagenden Blick zu.
                „Soll ich dir etwas spritzen?“, fragte er leise. Joan schüttelte den Kopf.
                „Nein, es geht schon! Ich ruhe mich später aus! Bring ihn weg“, das war nun fast ein Flehen.
                „Okay, okay, du kannst dich auf mich verlassen!“
                Die drei Männer betraten die Zelle, in der „Captain Future“ niedergestreckt in seinem Blut lag.
                „Felix?!“, kam Joans Stimme ängstlich von draußen. Felix sah Joan an, die vor der Zelle stand.
                „Ja?“ Joan zögerte.
                „Seien sie behutsam Doktor, wir brauchen ihn weitestgehend unversehrt!“ Nahm Simon es ihr ab. Joan neben Simon atmete tief durch.
                „Ja, behandeln sie ihn mit Respekt!“
                ****
                Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:26.
                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                  #98
                  Also mir tut das immer noch leid. Curtis II konnte ja nix dafür... Da könnte man echt heulen. Armer Kerl... wenigstens ist es schnell gegangen.
                  Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
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                    #99
                    Es ist auch traurig und zum Heulen!
                    Ich weiß nicht, ob der Klon jetzt wirklich schnell und damit gut gestorben ist, Joan hat ihn getötet, verraten...Das ist schon hart! Der hat das schon noch mitbekommen, der arme Kerl.

                    Ja, und jetzt müssen alle damit leben lernen, das wird haarig!
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                      Ja ich meinte mit "schnell", dass er nicht allzulange hat leiden müssen. Dass es ein Schock für ihn war, so verraten zu werden, ist schon übel.
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                        Perfekt

                        Curtis betrat ohne anzuklopfen das kleine Büro. Erstaunt sah er Joan am Schreibtisch sitzen. Wie unter Zwang redete sie ohne Unterlass mit Vertretern des Baimu, dann mit Baine, wegen dem U-Boot. Curtis beobachtete sie eine Weile missbilligend, bevor er Simon einen bedeutungsschweren Blick zuwarf.
                        Die Mondbasis gehörte wieder ihnen. Curtis hatte bis jetzt keinen Kopf gehabt, über das nachzudenken, was sich am Morgen im Zellentrakt abgespielt hatte, nun kehrte es wie ein Faustschlag in die Magengrube zurück.
                        Er fühlte sich elend, hätte sich am liebsten für eine halbe Stunde verdrückt, dabei wusste er nicht mal genau, was er fühlte.
                        Schuld, Scham, Erleichterung?
                        Joan hatte ihnen unangenehme Entscheidungen erspart, was mit seinem Klon hatte geschehen sollen, falls sie den Kampf gewannen. Curtis schluckte.
                        Er hätte ihn nicht töten können, nicht weil er genauso gerissen war, wie der andere, sondern weil er fast so etwas wie ein...“Bruder“ war?!
                        Und Simon, Grag und Otto?
                        Keiner hätte das fertig gebracht.
                        Joan hatte es getan, was ihm eine Gänsehaut machte.
                        Wie hatte sie das fertig gebracht?
                        War er ihr so egal nach Rays Tod? Hasste sie ihn insgeheim? Oder hatte ER etwas unverzeihliches zu ihr gesagt, etwas, dass sie alle Skrupel vergessen ließ?
                        Er konnte sie nicht danach fragen, weil er Angst vor der Antwort, der Wahrheit hatte.
                        Was bedeutete Joan ihm?
                        War das nicht die eigentliche Frage, vor deren Antwort er weglief.
                        Augenblicklich schwankten seine Gefühle zwischen Mitgefühl für sie, weil sie als einzige in der Lage gewesen war ihn, sie alle, vor der Liquidation zu retten, aber um was für einen Preis und Furcht, vor dem, was sie nun in ihm sehen mochte, den „positiven“ Teil der gleichen Persönlichkeit, die den Klon ausgezeichnet hatte.
                        Joan musste bewusst sein, dass der Klon mit ihm identisch war, auch was sein Gerechtigkeitsstreben anging. Der Klon hatte nur der eingeflüsterten Manipulationen durch Davison gehorcht, war nicht schlecht gewesen.
                        Joan hatte ihn getötet.
                        Curtis presste die Lippen zusammen.
                        „Captain, ich habe mit Baimu und Baine verhandelt. Das U-Boot wird morgen Abend eintreffen. Sehen sie sich in der Lage ein Team zusammen zu stellen, um die Marinebasis Pharos morgen Nacht einzunehmen?“, sprach Joan ihn an.
                        Curtis zuckte beim Klang ihrer Stimme zusammen.
                        „Natürlich Joan, das werden wir sehr sorgfältig planen und durchziehen. Du hast recht, wir müssen die Basis stürmen, Beweise sichern und eventuelles Material von Curtis vernichten!“, kam Simon ihm zuvor.
                        Joan nickte zufrieden.
                        „Das hat oberste Priorität. Wenn möglich schickt ein paar Würmer in Davisons Netze und Dateien über den Captain. Wir müssen alle Daten vernichten!“
                        „Es gibt noch ein anderes Sicherheitsproblem!“, wechselte Simon das Thema.
                        „Ja?“, fragte Joan.
                        Sie wirkte aufmerksam, so wie sonst. Ihr Gehirn mochte das Geschehene augenblicklich ausblenden, aber Curtis sah ihren überdehnt geraden Rücken, das Starre in ihren großen, blauen Augen.
                        Sie war kurz vor einem Zusammenbruch.
                        „Wir müssen Curtis Zugriffscodes auf die Basis sperren!“ Das implizierte den Verdacht, dass es eventuell noch mehr Klone gab. Curtis wurde noch einen Ton blasser. Joan zögerte.
                        „Das ist richtig!“
                        „Wir setzen Joan als Hauptbevollmächtigte in das Sicherheitsprogramm!“, unterstützte Curtis den Vorschlag.
                        Joan blickte ihn nicht an, nicht einmal. War sein Anblick ihr so zuwider?
                        „Das halte ich auch für das Beste mein Junge!“, stimmte Simon zu.
                        „Ich gehe gleich in den Sicherheitsraum und bereite einen Plan für die Marinebasis in der Comet vor. Falls ich gebraucht werde, ruft mich“, verabschiedete Curtis sich.
                        „Danke Captain!“
                        „Bis nachher!“, sagte Simon.
                        Vor der Tür stieß Curtis fast mit Freddy zusammen, der dabei war Joan einen Kaffee und ein paar Brote zu bringen. Auch er hatte Blessuren im Gesicht, aber die hatte fast jeder.
                        „Captain! Ich habe es noch nicht geschafft zu kochen, aber Miss Landor muss etwas essen“, entschuldigte sich Freddy für das kärgliche Mahl. Curtis hielt ihn fest.
                        „Warten sie!“, bat Curtis leise. Fragend beobachtete Freddy, wie Curtis etwas aus seinem Medikit am Gürtel zog. Curtis zog ein Fläschchen heraus, aus dem er ein paar Tropfen in den Kaffee träufelte. Curtis blickte Freddy fest an.
                        „Sie muss sich etwas ausruhen und freiwillig macht sie das nicht!“
                        Freddy zögerte.
                        „Ich habe gehört, was in ihrem Zellentrakt passiert ist. Sie haben recht“, stimmte Freddy ihm leise zu. Freddy ging strahlend in Joans Büro.
                        „Miss Landor, kleine Kaffeepause!“
                        ****
                        Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:27.
                        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                          Kaffee, der müde macht. Ich glaube, SO hat sich die Chefin das aber nicht vorgestellt *g*.
                          Typisch Curtis, wenn einer nicht freiwillig vernünftig wird, hilft er nach. Zur Not mit einem Trick. Aber er meint es ja eigentlich gut
                          Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                          Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                          Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                            Jetzt wird es etwas unheimlich!

                            Perfekt

                            Es war vier Uhr früh. Im Gegensatz zu Joan, die er eine halbe Stunde, nachdem Freddy ihr die verhängnisvolle Tasse Kaffee gebracht hatte, aus ihrem Büro getragen hatte, indem sie am Schreibtisch eingeschlafen war, hatte er noch nicht geschlafen, er wollte alles perfekt vorbereitet wissen, für die Aktion am Abend.
                            Seit der Nacht in der Ray gestorben war, hatte er Joan nicht mehr berührt. Als er sie auf den Arm genommen hatte, um sie in das Schlafzimmer seiner Eltern zu bringen, war ihm bewusst, dass Joan es im wachen Zustand nicht geduldet hätte, dass er sie anfasste. Weich hatte er sie auf dem Bett abgelegt, ihr die Schuhe ausgezogen, wie in dieser Nacht auch, deckte sie zu. Kurz hatte er an ihrem Bett gestanden, um sie anzusehen. Sie war blass. Simon hatte seine Knock-out-Aktion nicht negativ kommentiert, es war richtig so.
                            Fast hatte er etwas Angst sie allein zu lassen. Er hatte das Licht brennen lassen, damit Joan, wenn sie erwachte nicht erschrak.
                            Nun war er fertig, streckte sich.
                            „Leg dich noch etwas auf´s Ohr Chef!“, sagte Grag munter.
                            „Werde ich auch! Weckt mich wirklich nur im Notfall“, bat Curtis, der die Comet verließ. Im Hangar und großen anderen Teilen herrschte nur die Nachtbeleuchtung.
                            Fast hätte er sie im Halbdunkel übersehen. Joan wandte ihm den Rücken zu und ging ruhig Richtung Krankenstation. Curtis runzelte die Stirn. Was wollte sie da? Sie sollte lieber noch etwas ausruhen!
                            Curtis folgte ihr unauffällig. Ein Klos bildete sich in seinem Hals.
                            Sie ging an der Krankenstation vorbei, bis zur letzten Tür des Ganges. Das war das Kühlhaus.
                            Curtis blieb schwer atmend stehen.
                            Was wollte sie da?
                            Was sollte er tun?
                            Es ignorieren, sie sich selbst überlassen?
                            Das konnte er nicht!
                            Was, wenn sie dort zusammenklappte?
                            Vorsichtig folgte er ihr, um in das Kühlhaus zu sehen. Joan drehte ihm immer noch den Rücken zu, hatte die Schublade mit dem Leichnam seines Klons herausgezogen.
                            Atemlos stand er wie paralysiert da.
                            Was sollte er jetzt machen?
                            Joan hatte das Gesicht unter dem Tuch freigelegt, schien den Toten nur anzusehen.
                            Curtis wurde durch das Auftauchen von Felix Einhard erlöst, der durch die Tür zur angrenzenden Krankenstation hereinkam.
                            „Hallo Joan! Ich habe gemerkt, dass hier jemand hereingekommen ist. Was machst du hier? Du solltest im Bett liegen!“
                            Genau das hätte Curtis auch zu Joan gesagt. Einhard entdeckte ihn in der Tür hinter Joan. Curtis schüttelte den Kopf und Einhard tat ihm den Gefallen und verriet ihn nicht.
                            Joan gab keine Antwort.
                            „Joan, du beunruhigst mich gerade ungemein...“, sagte Einhard streng.
                            „Ist schon gut Felix! Ich wollte ihn nur nochmal sehen“, murmelte Joan leise.
                            „Geht es dir gut? Brauchst du ein Schlafmittel?“
                            „Nein, danke. Ich habe ein paar Stunden geschlafen.“
                            Einhard schob den Leichnam zurück in den Schrank.
                            „Du solltest nicht nochmal kommen“, riet Felix ihr leise. Joan zögerte.
                            „Ich muss irgendwie in meinem Kopf Ordnung schaffen“, sagte Joan kaum hörbar.
                            „Lass dir damit Zeit Joan!“
                            Curtis wandte sich ab. Sie war bei Felix in guten Händen.
                            ****
                            Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:27.
                            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                              Ja schon etwas unheimlich. Joan kann froh sein, dass sie Freunde hat (ja Curtis zähle ich dazu, wenn sie ihn um Hilfe bitten würde, wäre er der Letzte der Nein sagen täte) und da nicht allein durch muss.
                              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                              Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                              Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                                Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                                Kaffee, der müde macht. Ich glaube, SO hat sich die Chefin das aber nicht vorgestellt *g*.
                                Ist eine neue Pirax-Variation.
                                ZUKUNFT -
                                das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                                Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                                Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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