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    Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
    Geduldeter Helfer? Hihi... DAS gefällt mir. Auch die Reaktion auf ihre Motzerei
    Die Vorstellung gefiel mir auch sehr!
    CF bei einer ganz alltäglichen, normalen Tätigkeit und ein bisschen in der geduldeten Position.
    Jemand dem sonst alle Aufmerksamkeit seiner Umgebung gewiss ist, macht, um dem Menschen der ihm wichtig ist, nicht den Max, sondern hält sich zurück, bleibt aber hartnäckig, obwohl er unerwünscht ist.

    Ob´s hilft?
    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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      Perfekt


      Die Wohnung war wirklich gut isoliert, die Bässe wummerten einem erst entgegen, wenn man die Haustür öffnete. Joan stand mit geröteten Wangen da, der erste Impuls in ihm war gewesen, sie in den Arm zu nehmen und sie zu küssen, aber das war unmöglich, nicht nur, weil Joan das nicht geduldet hätte, sondern auch weil Otto hinter ihm stand, um ihm beim Hereintragen seines „Einweihungsgeschenks“ zu helfen.
      „Hallo Joan! Alles Gute in der Wohnung!“, sagte Curtis stattdessen, sie fast zärtlich anlächelnd. Joans Blick glitt zu dem alten Sekretär hinter ihm. Joan legte die Handinnenflächen flach über Mund und Nase, ihre Augen funkelten vor Rührung und Freude.
      „Hallo Joan, auch von uns viel Spaß in der renovierten Hütte!“, schloss Otto sich den Wünschen an.
      „Oh Curtis, das wäre doch nicht...“, Curtis unterbrach sie sanft.
      „Doch, das war nötig, dafür dass du so tapfer durchgehalten hast, obwohl wir so nervig waren!“
      „Was gibt es denn hier? Wow, was für ein Schmuckstück Joan! Der ist herrlich!“, sagte Joans Schwägerin begeistert, die dazu gekommen war.
      „Dann lasst ihn uns mal reintragen!“, rief Otto. Zusammen trugen sie ihn die Wohnung, wo die Partygesellschaft ihn direkt bewunderte. Curtis hatte jedoch keinen Blick für die Anderen, er beobachtete Joan, die wirklich berührt schien, was ihm eher Sorgen machte, aber sie schien nur erfreut, über ein Geschenk, mit dem sie nicht gerechnet hatte.
      Es war voll in der noch etwas unmöbliert wirkenden Wohnung, die Familie war da, Freunde und Nachbarn. Curtis half beim Zapfen des Bieres, was er nicht wegen der Übung, eher wegen seines physikalischen Wissens gut beherrschte.
      Er redete mit den Leuten, beobachtete Joan aber die ganze Zeit. Sie redete und lachte mit den anderen Leuten, was ihn sich entspannen ließ. Er würde nicht mehr jeden Tag hier sein, um auf sie aufzupassen. Die Wohnung war fertig, nun kamen noch ab und zu Möbel, da konnte er nur noch beim Aufbauen helfen, wenn das nötig war.
      Nach dieser Party mussten sie sich irgendwie verabreden, er musste sich mit ihr verabreden, sie würde von sich aus nichts tun!
      Das war nicht nur deprimierend, es barg die Gefahr, dass Joan in eine Art Verdrängungsphase rutschte, das wäre schade, denn Curtis hatte gesehen, was es positiv bewirkte, wenn Joan es zuließ, dass es in ihr arbeitete. Sie blühte zwischendurch wieder auf, ihre alte Persönlichkeit tauchte dann wieder auf, ihre Zielstrebigkeit, ihr Humor, ihre ungeheure Wahrnehmungsfähigkeit. Er wollte nicht, dass sie wieder in einer Depression vor sich hin dümpelte.
      Es war spät, einige Leute waren bereits gegangen, aber die Musik spielte noch leise, einige wenige tanzten sogar. Curtis war auf den Weg in die provisorische Küche, als Ken ihn festhielt, der mit Joan getanzt hatte.
      „Komm, mach mal Pause! Ich mach das!“
      Ken war weg und er stand Joan auf der improvisierten Tanzfläche gegenüber. In Joans blauen Augen schimmerte es fast etwas panisch. Curtis entschied sich ohne groß zu denken, zog sie einfach energisch an sich heran.
      „Ich kann so nicht tanzen“, stammelte Joan, wollte sich ihm entwinden, doch Curtis hielt sie fest, schob sie sanft über die Tanzfläche.
      „Das geht schon! Ich helfe dir, ganz langsam!“
      Ihr beschleunigter Atem beruhigte sich, ihre Hände waren ganz klamm. Joan weigerte sich ihn anzusehen. Curtis blieb ganz ruhig.
      „Die meisten denken, ich könnte nicht tanzen, ich wäre zu groß um mich richtig zum Takt zu bewegen, aber ich habe gute Gene. Mein Vater konnte auch gut tanzen“, plauderte Curtis drauflos. Joan fühlte sich inzwischen etwas schlaff an, ließ zu, dass Curtis sie sanft über die Tanzfläche schob.
      Curtis konnte sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete.
      „So?“, fragte Joan scheinbar unbeteiligt.
      „Hm!“, raunte Curtis leise. Unsicher blickte sie zu ihm auf, ihre Nasenflügel weiteten sich kurz, sie wurde blass.
      „Joan, alles in Ordnung?“, fragte Curtis verunsichert, machte er etwas falsch? Joan blieb abrupt stehen, ließ ihn los und eilte Richtung Schlafzimmer. Curtis wartete nicht, lief ihr zügig nach. Die Tür war abgeschlossen. Mit einem schrecklichen Gefühl stand er vor der vorwurfsvollen Tür. Unsicher atmete er durch.
      „Joan?“, fragte er leise. Keine Antwort. Hinter sich spürte er Helen auftauchen. Curtis lehnte die Stirn gegen Joans Tür.
      „Joan geht es dir gut? Es tut mir leid, wenn ich...dir zu nahe getreten bin. Ich...“, Curtis brach schluckend ab.
      Helen trat neben ihn, Curtis drehte das Gesicht von ihr ab.
      „Joan, ich bin´ s, Helen. Curtis geht jetzt, okay? Ihr könnt euch die Tage sehen. Bitte mach gleich die Tür auf!“, bat Helen streng. Helens Hand strich tröstend über seinen Oberarm. Curtis gab sich einen Ruck und verließ mit Otto die Wohnung.

      ****

      Und wer Lust hat, kann sich im Urlaubsthread ein wenig über die Scifi-Tage in Speyer erkundigen!

      http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ml#post2985892
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        Alltag

        Perfekt

        Es war eine intime Konferenz zwischen der Übergangsregierung und den Repräsentanten des ehemaligen Widerstandes, wie sie bereits vor vier Wochen stattgefunden hatte, das war kurz nach Joans Einweihungsparty gewesen. Helen war sehr offen gewesen ihm gegenüber. Joan hatte an dem Abend geweint wie ein „Schlosshund“. Das tat weh, aber es war ehrlich. Helen hatte angedeutet, dass Joan ihm keine Vorwürfe gemacht hatte, wohl nur die „Sache mit dem Klon“ verarbeitete, aber das hatte natürlich auch mit ihm zu tun. Helen hatte nach ein paar Tagen aber überrascht mitgeteilt, dass es Joan besser ging.
        Davon hatte Curtis sich vor vier Wochen selber überzeugen können. Gut, Joan ignorierte ihn, aber sie wirkte wacher, ihr Gesicht lebendiger. Damit konnte Curtis leben.
        Auf dem großen Gang vor dem Konferenzzimmer traf er nicht auf Joan, sondern auf Hanah Morten, die freudestrahlend auf ihn zukam. Curtis gab ihr grinsend die Hand. Joan hatte das großzügige Angebot der Übergangsregierung abgelehnt, sich an den Regierungsgeschäften zu beteiligen, oder eine Stiftung zu leiten zur „Aufarbeitung der Präsidentschaft Davison“. Joan hatte ganz offen gesagt, dass sie zu jung sei, um mit einer solchen Aufgabe betraut zu werden, dass sei etwas für den Lebensabend und in zwanzig Jahren sei Davison nur noch eine unangenehme Episode.
        Curtis hatte sie nachdenklich beobachtet, aber Joan hatte einen anderen Vorschlag, was ein passendes Arbeitsgebiet für sie sei, sie wolle als Kriminalbeamtin arbeiten, ungelöste politische Verbrechen wie Morde und Verschleppung aufarbeiten. Das war kein erfreuliches Arbeitsgebiet, aber es würde Joan ausfüllen, sie fordern. Ihr Vorschlag hatte vollste Zustimmung bekommen, sie hatte eine neue Abteilung gegründet, Hanah Morten hinzu geholt und sich in die Arbeit gestürzt. Verbrechen gab es genug.
        „Captain, wie schön sie zu sehen!“
        „Das geht mir genauso!“
        „Miss Landor kommt gleich!“
        „Und wie ist es so, mit ihr in der Kriminalabteilung?“, fragte Curtis voller echter Neugier.
        „Oh, sie ist ein guter Chef! Sie hält das Team zusammen, so wie auf dem Mond auch und ihr Erfahrungsschatz ist unglaublich. Woran sie alles denkt, wenn wir an einem Verdächtigen dran sind, das ist faszinierend! Sicher profitiert sie auch von den Erfahrungen, die sie mit ihnen und ihrer Crew gemacht hat!“
        „Ach, das wird völlig überbewertet, Miss Landor ist immer eine sehr gute Ermittlerin gewesen“, winkte Curtis ab.
        Sie hatten den sich füllenden Konferenzraum betreten. Das war keine „Messe“, hier gab es Platz, das technische Equipment, um repräsentativ Informationen zu kommunizieren, es gab Sekretärinnen, die sie nach ihren Wünschen befragten, das war anders als auf dem Mond, trotzdem überkam Curtis Wehmut.
        Auf dem Mond hatten sie nun einige Provisorien beseitigt, aber Curtis tat es fast etwas leid. Manchmal saß er im Schlafzimmer seiner Eltern und dachte an Joan. Er war froh, dass er Joan den Sekretär geschenkt hatte, den sie sehr pflegte. Er hatte keine Ahnung gehabt, wie es mit ihr weiterging, ob überhaupt etwas ging.
        Auf seine Anrufe und Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter hatte sie nicht reagiert und er hatte es irgendwann sein gelassen. Heute würde er sie endlich wieder sehen. Würde sie ihn wieder voll abblitzen lassen?
        Joan betrat den Saal. Curtis holte tief Luft, sie sah umwerfend gut aus. Ihr Haar war etwas länger, lag frech um ihr Gesicht, ihre Wangen waren gesund gerötet und sie trug ein graues Buisnesskostüm. Curtis hatte sie nicht oft in etwas anderem als Hosen gesehen, aber sie sah sehr sexy aus im Rock, hatte schöne Beine.
        Joan wurde von den anderen Teilnehmern freundlich begrüßt, hielt hier und da ein kleines Schwätzchen, bevor sie zu ihm und Hanah trat. Sie reichte Hanah die Hand.
        „Hallo Hanah, alles in Ordnung? Hast du die Nelsen-Sache überprüft?“
        „Natürlich Joan, du kannst dich auf mich verlassen!“
        Joan wandte sich Curtis zu, streckte ihm die Hand entgegen.
        „Hallo Captain, schön sie zu sehen! Wie laufen die Arbeiten auf dem Mond?“
        Curtis griff fest zu. Ihre Hand war warm, ganz trocken und sie sah ihn offen an.
        Gut, auf das „Captain“ hätte er verzichten können, aber alles andere sah doch sehr gut aus.
        „Sehr gut, wir lassen uns Zeit und alles war ja gar nicht schlecht. Wir werden einige Anbauten beibehalten, vielleicht nur etwas ästhetisch aufhübschen!“
        Joan hatte ihm die Hand wieder entzogen.
        „Prima!“ Joan blickte sich um, die Konferenz begann, sie setzten sich.
        ****
        Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:21.
        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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          Hm ja. Hört sich schon nach Neubeginn an. Jetzt muss er halt dran bleiben
          Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
          Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
          Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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            Das "Richtige"?!

            Nur ein Häppchen!

            Perfekt

            Curtis behielt sie genau im Auge nach dem Ende der Konferenz, er wollte sie nicht ungeschoren davon kommen lassen. Als Joan auf den Ausgang zusteuerte, stellte er sich ihr quasi in den Weg. Joan und Innenminister Strauss blieben vor ihm stehen.
            „Ich möchte nicht stören, ich muss nur noch kurz etwas persönliches mit Miss Landor besprechen!“, teilte er beiden lächelnd mit.
            „Miss Landor und ich haben uns zu einem anderen Termin bereits verabredet! Ich wünsche ihnen einen schönen Abend!“, verabschiedete Strauss, ein bärtiger Mitfünfziger, sich.
            Sie blieben zurück. Joan blickte ihn nicht an, während der Saal sich leerte.
            „Und, hast du Zeit, um einen schönen Abend mit mir zu verbringen?“
            Joans große, blaue Augen hoben sich seinem Gesicht entgegen.
            „Du bist verdammt hartnäckig, das bist du von Natur aus, aber glaubst du wirklich, dass du das Richtige tust? Manchmal ist es nach einer rationalen Analyse besser, die Finger von gewissen Projekten zu lassen“
            Nachdenklich sah er sie an. Joan wirkte gefestigt, nicht furchtsam, eher offensiv.
            „Rationalität besitzt nicht immer oberste Priorität!“
            Joan verschränkte die Arme vor der Brust.
            „Ach wirklich? Ist das jetzt deine wissenschaftlich fundierte Antwort?“
            „Nein!“
            Still hatten ihre Augen ein Duell ausgetragen.
            „Geh mit mir Essen, bitte!“, schob Curtis leise nach.
            „Ich weiß nicht, ob das das Richtige ist Curtis!“
            Curtis lächelte leicht.
            „Manchmal gibt es kein Richtig oder Falsch!“
            Joan zögerte.
            „Ich bin für so etwas nicht richtig gekleidet!“
            „Wen interessiert das? Mich nicht! Komm mit!“, bat Curtis mit leiser, tiefer Stimme, der hatte Joan schon früher nicht widerstehen können.
            Joan fixierte sein Gesicht kurz.
            „Italiener?“
            Curtis grinste.
            „Gern!“
            „Ich darf ihn aussuchen?!“
            „Gern!“
            Joan seufzte.
            „Gut! Fahr Richtung Central Park, Ecke Bloomingdale, es heißt natürlich „Roma“!“, wies Joan ihn fast etwas knapp an. Curtis runzelte die Stirn.
            „Ich nehme dich in meinem Wagen mit!“, bot er an. Joan schüttelte den Kopf.
            „Nein, ist mir zu gefährlich, da weiß ich nie, wo ich lande! Ich nehm meinen eigenen Wagen. In einer Stunde, ich hab noch zu tun!“
            „Okay!“
            ****
            Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:22.
            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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              Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
              „Ich nehme dich in meinem Wagen mit!“, bot er an. Joan schüttelte den Kopf.
              „Nein, ist mir zu gefährlich, da weiß ich nie, wo ich lande! (...)“
              Zu geil. Notiz an Thalia: Niemals in Curtis Auto steigen (oder in dessen Cosmoliner, Comet...). Ach herrlich
              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
              Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
              Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                Nochmal Barcelona

                Perfekt

                Curtis beobachtete Joan ganz fasziniert. Es war, als wäre sie einem Kokon entschlüpft, der einen wunderschönen, zarten Schmetterling in die Freiheit entlassen hatte, in den zuvor eine schwarze, stachelige Raupe gekrochen war.
                Es war ein wunderschöner Abend, in einem entzückenden, kleinen Restaurant, in dem Joan den Besitzer kannte, der ihnen selber servierte in einer etwas verdeckten Nische, so waren sie ungestört.
                Joan war geistreich, lachte über seine Anekdoten, lauschte wissbegierig seinen Erzählungen, die er von der Expedition mitgebracht hatte. Es war spät, als er endete. Joan musterte ihn plötzlich strenger.
                „Und, wann willst du wieder los?“
                Curtis schluckte, fest sah er in ihre blauen Augen.
                „Nie wieder!“
                Joan schwieg eine Weile, ihm nicht ausweichend.
                „Das ist sehr lang Curtis! Du bist nicht der Typ, der zu Hause sitzt und Däumchen dreht!“
                „Es gibt hier tausend Dinge, die ich tun kann!“
                Joan lächelte fein.
                „Ja, aber nicht für dich. Du musst frei bleiben, das zu tun, wofür du gemacht bist!“
                „Ich bin frei und werde es bleiben! Nur weil ich...häuslicher leben will, verliere ich nicht mein Leben oder meine Begabungen!“
                Joan atmete tief durch.
                „Ich bin müde! Es war nett“, was für eine Untertreibung! „Ich fahre heim! Gute Nacht Curtis!“
                ****

                Es war ein so schöner Abend, als er mit der Comet und seinen Freunden endlich wieder in New York landete. Er hatte außerplanmäßig zum Pluto gemusst, um Krawalle der letzten Flüchtlinge auf dem Planeten aufzulösen, das hatte länger gedauert, als gedacht, nun war er zwei Wochen nicht in New York gewesen!
                Hatte Joan zwei Wochen nicht gesehen, auch nichts von ihr gehört, da sie sich auf seine Anrufe nicht meldete. Joan hatte ihm ab und zu eine Abfuhr erteilt, wenn es um eine Verabredung ging, aber er hatte gelernt damit umzugehen in den vergangenen drei Monaten.
                Ein- bis zweimal die Woche traf er sich mit ihr, manchmal kam Ken mit, oft waren sie aber allein. Joan war es dabei wichtig, dass sie sich nicht in seiner oder ihrer Wohnung trafen. Curtis vermutete, dass das Joan zu intim war. Sie war vorsichtig, duldete keine Berührung, kein intimes Umfeld, aber sie redeten, stundenlang, mal flapsig, mal tiefsinnig. Er lernte Joan im Grunde genommen neu kennen. Sie hatte sich zwar verändert, aber ihre alte Persönlichkeit war noch da, reifer, aber hatten ihn die Geschehnisse nicht auch mitgenommen?
                Curtis weigerte sich, weiter zu denken. Er konnte ja an Joan beobachten, wohin das führte, zu Depression und Selbstzweifel, darauf konnte er verzichten!
                Curtis fuhr zu Joans Wohnung. Sie war nicht da! Curtis beschloss Ken anzurufen. Erfreut nahm Ken ab.
                „Hallo Curtis! Schön dass du anrufst! Kannst du wie verabredet zum Spiel am Wochenende kommen? Oder willst du mir gerade absagen?“
                Curtis lächelte Ken an, der nun so erwachsen wirkte.
                „Nein, ich werde wohl kommen können! Ich bin wieder zurück und stehe vor Joans Tür, aber sie scheint nicht da zu sein. Weißt du zufällig, wo ich sie finde?“
                „Was bekomme ich denn für einen guten Tipp? Nein, ist schon gut! Sie brauchte nach dem letzten Fall eine Pause und ist für ein paar Tage weg!“
                „Na endlich wird sie vernünftig! Weißt du wo sie hin geflogen ist?“
                „Nach Barcelona glaube ich. Sie wohnt im Interconti!“
                Curtis hatte die Stirn gerunzelt. Barcelona! Dann hatte ihr kleiner Ausflug sie wohl doch inspiriert!
                „Danke, dann werde ich sie bestimmt finden. Wir sehen uns am Samstagabend!“
                „Bis Samstag und ich wünsche dir Geduld!“, schmunzelte Ken, bevor er abschaltete.
                Barcelona, Curtis lief zu seinem Wagen uns stellte den Kurs ein. Den Flug nutzte er, um sich bei Simon abzumelden.
                In Barcelona war es Nachmittag als er ankam. Er fragte im Interconti nach Joan, man bestätigte, dass sie dort eingecheckt habe. Lächelnd lehnte er das Angebot des Concierge ab, ihr eine Nachricht zu hinterlassen, nein, er wusste genau wo sie an diesem späten Nachmittag war.
                Langsam schlenderte er die Rambla entlang, sah in den Cafes nach, an den Ständen, endlich erblickte er ihren blonden Schopf an einem der Stände der Hobbymaler.
                Ihr Anblick ließ sein Herz vor Freude schneller schlagen, ein Schauer rann über seinen Rücken. Nie würde er jemanden mehr lieben als sie, nie würde das aufhören.
                Joan hatte mit dem Maler gesprochen, der sie mehr als freundlich anlächelte, Joan war nicht nur schön, es war ihre ganze Ausstrahlung.
                Curtis war stehen geblieben, blickte sie nur an. Sie trug ein blaues Sommerkleid, ihre Haut war leicht gebräunt, wirkte vital, erholt. Joan hob den Kopf, sah sich um, suchte ihn. Über Joans Gesicht ergoss sich ein sanftes Lächeln, das er erwiderte. Joan wechselte ein paar Worte mit dem Händler, bevor sie auf ihn zusteuerte. Curtis hätte sie gern an sich herangezogen, sie zart auf die Stirn geküsst, ließ es dann aber, es war noch zu früh.
                Joans blaue Augen blickten offen zu ihm auf, voller Wärme.
                „Hallo Joan!“
                „Hallo Curt! Ich wusste nicht, dass du schon wieder da bist! Wie hast du mich gefunden?“
                Curtis lachte leise. In Joans Augen schlich sich Verstehen.
                „Das ist eigentlich deine Stärke, ich bin meinem Herzen gefolgt! Es war nicht schwer, dich zu finden!“
                Joan schluckte, wandte sich kurz von ihm ab, das war intimer als ein Kuss auf offener Straße, ein „Ich-liebe-dich“, es war das Eingeständnis von etwas noch größerem, tiefster Verbundenheit.
                Curtis wurde selber etwas flau in der Magengegend, bevor er sich fing.
                ...
                Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:22.
                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                  Gewitter

                  Ich mochte die Art von Liebeserklärung wie im Kapitel zuvor beschrieben immer viel lieber als die klassische Liebeserklärung. Nun geht es endlich weiter!

                  Perfekt

                  „Und hast du erfolgreich etwas ergattert?“, fragte er flapsig, aber seine Stimme klang etwas rau.
                  „Nein, ich war unten am Meer. Nun wollte ich in mein Hotel!“
                  Curtis hing regelrecht an ihren blauen Augen.
                  „Es sei denn, du hast Lust noch etwas bummeln zu gehen!“, schlug Joan vor.
                  „Gern! Auf Pluto war es verdammt kalt!“ Joan kicherte.
                  „Erzähl mir von deinen Verhandlungen...“, Joan harkte sich von selbst bei ihm unter, was er erfreut wahrnahm. Plaudernd zog er mit ihr durch die belebten Viertel von Barcelona. Joan war guter Laune, es war wunderbar mit ihr zu reden, sich von ihrer Begeisterung anstecken zu lassen.
                  An ihnen floss das normale Leben der Menschen vorbei, Menschen die genau wie sie durch die Stadt bummelten, Freunde trafen, mit ihren Kindern in den Parks der Stadt auf dem Kinderspielplatz spielten...
                  Früher hatte Curtis immer geglaubt, das wäre nur anderen bestimmt, nicht ihm selbst, aber nun wo er mit Joan ganz knapp an der Katastrophe vorbei geschrammt war, schien das das einzig Richtige zu sein.
                  Es wurde dunkel, doch sie gingen nicht essen, sondern saßen mit einem trockenen Pan am Strand, sahen dem Sonnenuntergang zu, so wie viele andere Paare. Neben ihnen ließ sich eine Clique junger Leute nieder, machten ein Feuer, spielten Musik.
                  Joan neben ihm hatte im Sand sitzend die Sandalen ausgezogen, ihr Körper ging leicht im Takt der Musik mit. Curtis sah in ihren Augen das Feuer funkeln. Curtis stand auf, reichte ihr die Hand.
                  Joan blickte zögernd zu ihm auf, kam der stummen Aufforderung aber nach, obwohl der letzte Versuch eines Tanzes kläglich gescheitert war. Curtis fühlte sich wieder so gefestigt, es erneut zu versuchen. Joan ließ sich an ihn ziehen. Ihre blauen Augen lagen im Feuerschein auf seinem Gesicht. Sie hatte keine Angst, war nur vorsichtig, doch Curtis vermittelte so viel Zuversicht und Sicherheit, dass sie loslassen konnte. Sanft, kaum merklich bewegten sich ihre Körper in einem Takt, einem Rhythmus. Curtis sah, wie sich ihre Lippen leicht öffneten, um tief Luft zu holen. Ihr Herz schlug heftig gegen seine Brust.
                  Curtis löste eine Hand von ihrer Hüfte, um sie sanft an ihre Wange zu legen. Joan schloss die Augen und Curtis küsste sie.
                  Erst ganz zart, sie war so weich, schmeckte so gut, sein Körper reagierte heftig auf den Kuss, den er intensivierte. Joan hielt fast etwas erschreckt den Atem an, Curtis gab nicht nach, er wollte sie so...
                  Joans Körper versteifte sich, sie wollte sich von ihm lösen, doch er war unbarmherzig. Ihre Hände stemmten sich gegen seine Brust, erst da ließ er sie los. Entsetzt sah er, dass Joan weinte, ihre Wangen schimmerten nass. Vorwurfsvoll blickte sie ihn an.
                  „Nein!“, brach es aus ihr hervor.
                  „Joan, du musst keine Angst vor mir...“, begann Curtis flehend. Joan wischte sich wütend über ihr Gesicht.
                  „Ich habe keine Angst, du solltest welche haben! Das hat schon gereicht um ihn zu töten!“
                  Curtis wurde totenblass, man sah ihm an, wie sehr er litt.
                  „Du solltest das nur tun, wenn du mich ehrlich liebst, nicht aus schlechtem Gewissen, nicht aus Dankbarkeit!“
                  „Was redest du für einen Quatsch! Natürlich liebe ich dich!“
                  Joan schüttelte zweifelnd den Kopf.
                  „Bist du dir sicher? Seit wann?“
                  „Was soll der Unsinn, seit wir uns kennen!“
                  „Als du vor zwei Jahren abgehauen bist, hast du mich da geliebt? Oder als du wiedergekommen bist?“ Joan schüttelte den Kopf.
                  „Nein, sei ehrlich! Vielleicht war da noch etwas, aber du hast es nicht zugelassen! Erinnere dich, du hast dich erst wieder an mich gewandt als ER auftauchte! Vorher war ich dir gleich! Das nennst du Liebe!?“
                  Curtis schluckte. Nein, es war nicht vorbei! Er hatte gehofft, es ginge vorbei wie ein Sommergewitter, heftig und dunkel, aber dann ging die Sonne wieder auf.
                  Es war aber immer noch dunkel.
                  „Ich denke ständig daran! Wie er in meinen Armen gestorben ist, so wie du das wärst, an seinen Geruch, wie er geschmeckt hat, seine brechenden grauen Augen..., aber ich habe gelernt meine Gefühle für dich und ihn zu differenzieren. Wenn du nicht zurückgekommen wärst, dann hätte Davison mich mit ihm besiegt, niemals hätte ich ihn dann getötet, ich hätte alles verraten, nur um dich wiederzubekommen, wenn auch nur eine Kopie! Ich habe ihn nicht getötet, weil er mich geküsst hat, sondern weil er nicht davon abzubringen war dich umbringen zu wollen, weil er mich haben wollte! Seine Liebe zu mir ist ihm zum Verhängnis geworden! Ja, er hat mich geliebt, ohne Vorbehalte, ohne Vorwurf, aber ich wollte dich retten, dich, obwohl du das nicht verdient hattest!“
                  Joan weinte nicht mehr, redete fest und schnell.
                  „Was ist mit dir? Hast du je über deine Wandlung nachgedacht, seitdem er aufgetaucht ist? Warum du auf einmal das Bedürfnis hattest, mich wieder haben zu wollen? Nein! Das hast du nicht und ich will dich nicht wiedersehen, bevor du das nicht mit dir selber geklärt hast! Hast du das verstanden?“, fragte Joan herrisch.
                  Curtis Atem war stockend geworden. Verzweifelt blickte er sie an.
                  „Ja, das habe ich verstanden!“

                  ****
                  Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                    Ganz schönes Gefühlschaos aber durchaus nachvollziehbar! Da steckt alles drin bis hin zum "(Wieder)Haben-will-weil-Nebenbuhler-vorhanden!" Toll
                    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                    Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                    Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                      Selbstzerfleischung

                      Perfekt

                      Es war dunkel in der Wohnung. Lieber wäre er nach New York geflogen, hätte im Kreis seiner Freunde lieber vergessen, was geschehen war, aber es würde nicht einfach so verschwinden und er wollte Joan zurück haben!
                      Ja, das wollte er!
                      Hatte sie Recht? War er zu leichtfertig davon ausgegangen, dass alles von allein klar und eindeutig war?
                      Zitternd saß er im Wohnzimmer der Predrera, er hatte nicht so weit von Joan entfernt sein wollen, erinnerte sich an die Zelle.
                      Das war genau das, wovor er sich am meisten fürchtete.
                      An seine Gedanken, seine Angst, als ER nebenan mit Joan gesprochen hatte.
                      Curtis schloss die Augen, das Atmen fiel ihm schwer.
                      Er hatte gewusst, dass ER nichts gegen Joans Willen tun würde, ER liebte Joan!
                      Er hatte sich vor Joans Entscheidung gefürchtet!
                      Was würde sie tun?
                      IHN überreden, ihn frei zu lassen?
                      Sich ihrem Widerstand anzuschließen?
                      Mit IHM gehen, weil er nicht so dumm gewesen war, ihr etwas zum Vorwurf zu machen, dass sie getan hatte, weil er sie allein, im Stich gelassen hatte, in ihrem Leben...?
                      Tausend Gedanken würfelten durcheinander, ohne Ordnung, ohne dass er sie in eine sinnvolle Reihe bringen konnte.
                      Joan hatte ihm nie zum Vorwurf gemacht, dass er seine Berufung lebte, das war eines der Dinge, die ihn auszeichnete, weshalb sie ihn liebte, aber sie lebten nicht zusammen, trugen sich nicht durch den Alltag, was jede Liebe auf Dauer angekratzt hätte!
                      Er hatte mit Simon, Grag und Otto sein Leben auf dem Mond geführt, sie ihres, aber Liebe bedeutete auch, den anderen aufzufangen, Verantwortung für ihn zu übernehmen, er hatte seine Freunde, Joan war allein gewesen, ihre Familie war nur unzureichender Ersatz gewesen, sie sah sie nicht jeden Tag, da war niemand gewesen, der abends auf sie wartete...
                      Joan hätte seinen Klon als „Ersatz“ für ihn akzeptiert, wenn er nicht zurück gekommen wäre...
                      Im Morgengrauen hielt er es nicht mehr aus, fuhr zum Flughafen, charterte eine Maschine und flog zum Mond, ohne überhaupt zu wissen warum.
                      Seine Freunde verblieben ohne Nachricht auf der Erde.
                      Er wollte allein sein.
                      Die Mondbasis war so erschreckend still. Curtis stand im Hangar, der von kaltem Licht beleuchtet wurde. Das war sein Leben, eine stille Sackgasse, wenn er wie bisher weitermachte. Seine Sehnsucht nach Joan war plötzlich riesig, aber er konnte sie sich nicht erfüllen.
                      Hatte Joan sich auf der Erde oft so allein gefühlt?
                      Ohne es mit ihr je besprochen zu haben, wurde ihm klar, dass Ray kein Phänomen gewesen war, dass unvermeidbar gewesen wäre. Joan hatte geglaubt, den Anforderungen, die sie an sich selbst und die die anderen an sie gestellt hatten, entsprechen zu können, aber irgendwann war sie gescheitert, etwas was ihm nie passiert wäre, weil er perfekt war!
                      Curtis schloss die Augenlider.
                      Perfekt!
                      Curtis lief zu einer der Schleusen, zog einen Anzug an, nahm Werkzeug mit, öffnete den Ausgang zur Mondoberfläche. Es war leicht. Kurz darauf rann ihm der Schweiß wie Sturzbäche von der Stirn. Trotz des Felsschneiders war es eine schwere Arbeit, den steinernen Sarkophag aus dem grauen Fels zu hauen, aber Curtis gab nicht auf, arbeitete verbissen, bis er die steinerne Truhe mit dem Steindeckel herausgearbeitet hatte. Mit dem Kranwagen transportierte er es in die Schleuse. In der Werkstatt der Mondbasis arbeitete er verbissen mit dem Steinmetzwerkzeug, bis seine Armmuskel bebten und er keine Kraft mehr hatte.
                      Erschöpft schleppte er sich durch den Wohnbereich, Krankenstation, stellte dann das Kühlsystem des Leichenschrankes für den Leichnam seines Klones ab.
                      Es war genug, er hatte lange genug hier gelegen!
                      Curtis hatte sich lange genug dumm gestellt. Simon hatte es mal angesprochen und er hatte das nur verschoben, er musste eine endgültige Lösung finden.
                      Der intergalaktische Gerichtshof hatte ihm seinen Klon zugesprochen, er war aus seinen Zellen reproduziert worden, wurde behandelt wie ein verlorenes Stück an Gliedmaßen, dabei war das doch ein ganzer Mensch!
                      Curtis duschte lange, heiß, was ihn noch müder machte, erst da legte er sich nackt in sein Bett, schlief traumlos.
                      Das erste an das er dachte, als er erwachte, war nicht das Schreckliche was noch vor ihm lag, sondern er war traurig, weil Joans Duft in seinem Bett verblasst war.
                      Curtis schloss die Lider um schmerzerfüllt an sie zu denken.
                      Was war das, was er für sie fühlte?
                      War das noch Liebe? Oder hatte Joan recht und er verwechselte das was er für sie empfand mit Dankbarkeit, weil sie ihn gerettet und seinen Klon getötet hatte?
                      Verantwortung, weil er wusste, was Joan sich mit diesem Mord selbst angetan hatte, dass sie verloren war, wenn er ihr nicht das Gefühl von Zuneigung, Verständnis und letztendlich Vergebung vermittelte?
                      War es Curtis der Joan liebte, oder Captain Future, der nur Verantwortung übernehmen wollte?

                      ****
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                        Auch der größte Held ist irgendwo 'nen Mensch. Schön beschrieben. Auch schön, dass Newton seinen Klon nicht ewig im Gefrierfach liegen lassen will. Das ist doch keine würdige Ruhestätte.

                        Ach ich bin erst neulich über eine Stelle gestolpert als Garnie mit Joan über eine etwaige Zukunft für sie sprach. Ich sags mal in eigenen Worten: Er meinte etwas davon, dass es ihm eigentlich lieber gewesen wäre, sie wäre Future NICHT über den Weg gelaufen, dann hätte sie jemand anderen kennen (und lieben) gelernt und wäre jetzt längst verheiratet. Einen "normalen Mann", wie alle anderen halt. Typisch Garnie: Frau muss heiraten, Kinder kriegen und ist damit dann aus dem Weg (beschäftigt). Daraufhin meint sie, dass sie das mit Future ja auch eines Tages alles könnte, wenn der erstmal dafür bereit ist, so wie mit jedem anderen Mann halt auch. Daraufhin meint Garnie, dass Future aber nicht wie alle anderen wäre und nie sein wird und dass das deshalb nie klappt. Er schob es übrigens auf seinen Lebenslauf, dass er halt nicht wie jeder andere aufgewachsen ist.
                        Joan war nicht begeistert. SOWAS sagt Futures bester Kumpel also über ihn. Schon irgendwie ein bisschen fies.
                        Dabei "träumt" Future (im wahrsten Sinne des Wortes) sehr wohl von einer gemeinsamen Zukunft, samt Häuschen und Garten - aber das wird sich seiner Meinung nach erst erfüllen, wenn er als Captain Future nicht mehr gebraucht wird. Wenn ihn niemand mehr ruft. Also NIE bzw. erst dann, wenn er alt und grau ist und das kann in der Zukunft dank irgendeines Vitamins etwas länger dauern. Menschen erreichen da angeblich locker die 100 Jahre
                        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
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                          Schön zusammen gefasst.

                          Es kann zumindest niemand behaupten Joan hätte nicht gewußt, was sie erwartet, oder nicht erwartet.
                          P.S. Selbst wenn Joan auch diese "Vitamine" nimmt. Irgendwann ist biologisch Schluss mit Kinderkriegen. Hmmm *nachdenk* ... Eizellen einfrieren und von einem Androiden austragen lassen?
                          Wäre noch eine Möglichkeit.
                          ZUKUNFT -
                          das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                          Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                          Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                            Umschwung

                            So, in der Hoffnung, dass nicht schon wieder jemand hier ist um sich ein paar nette Ideen anderer unter den Nagel zu reißen, wie das in der Spelunke gerade der Fall ist, geht es weiter.
                            Ich kann Autoren immer nur dazu raten sich ihre Inspiration nicht gerade eins zu eins von anderen zu holen, besser ist, man schafft sich eine inspirierende Umgebung. Ich schaffe mir diese meist indem ich Musik höre.
                            Nur so als kleiner Tipp, aber wahrscheinlich stoße ich da nur auf taube Ohren/blinde Augen!
                            Nur, bei mir funktioniert´s!



                            Perfekt

                            Joan trat Gedanken verloren aus dem Lift in den Gang zu ihrem Büro. Sie trug heute wieder das Bürokostüm, weil sie eben einen Termin mit Richter Johnson gehabt hatte, er mochte es adrett. Joan blieb wie angewurzelt im Gang stehen.
                            Am Tresen vor ihrem Büro stand Curtis, mit einem unwiderstehlichen Lächeln blickte er Hanah hinter dem Tresen an. Hatte er überhaupt eine Ahnung, was er Hanah damit antat?
                            Joan wurde kurz schlecht, ihr Herz hämmerte schmerzhaft in ihrer Brust.
                            Wie oft hatte sie in den letzten drei Wochen mit sich gehadert, weil sie so verrückt gewesen war, ihn so anzuschnauzen, eine endgültige Trennung quasi herausgefordert hatte.
                            Es stimmte, Curtis hatte die Ereignisse einfach weggeschoben, dass es einen Klon gegeben hatte, dass sie diesen getötet hatte, wie es für ihn gewesen sein musste, zu wissen, dass es eine perfekte Kopie von ihm gegeben hatte.
                            Diese Ausnahmesituation hatte es vor 100 Jahren das letzte Mal gegeben, aber selbst damals hatte es nur einen Klon, ohne die Seele des Originals gegeben. Damals hatten wohlhabende Reiche sich einen „neuen“ Körper heranzüchten lassen. Durch eine Gehirnoperation hatte man die Persönlichkeit des Zellspenders übertragen, aber es war zu schweren psychischen Aussetzern gekommen, daher und aus ethischen Gründen war es verboten worden, Klone heranzuzüchten.
                            Curts Klon verfügte aber über einen Abdruck einer „Seele“, das war neu gewesen, pervers und unerträglich. Hatte Curtis sich damit wirklich befasst in den vergangenen Wochen?
                            Augenblicklich war ihr das ein bisschen egal, sie war so erleichtert, ihn zu sehen.
                            Eine Gänsehaut jagte über ihren Nacken, hinunter über ihre Arme, die Oberschenkel, bis zu ihren Füßen.
                            Joan hatte sich nicht bewegt, aber sie sah es in Curts Profil, er hatte sie bemerkt.
                            Sein Lächeln schwand nicht, veränderte sich zu etwas intimeren.
                            „Ich muss das eben zu Inspector Frank bringen“, entschuldigte sich Hanah und eilte davon. Sie waren allein im Gang. Joan hatte sich nicht vom Lift weg bewegt.
                            „Hallo Joan!“
                            Curtis war auf sie zugekommen. Joan unterdrückte in sich den Impuls wegzulaufen. Sie war unfähig etwas zu sagen.
                            Curtis dagegen wirkte entspannt. Er lächelte nicht mehr, seine grauen Augen musterten sie forschend. Ihre Hände, die sie zu Fäusten geballt hatte, verloren an Spannung.
                            „Hast du am Wochenende Zeit?“
                            Das war übermorgen. Joan schluckte, bevor sie nickte. Curtis lächelte wieder weich.
                            „Hast du Zeit weg zu fahren?“
                            Joan holte endlich wieder Luft als sie nickte.
                            „Fein! Pack ein paar Sachen ein. Ich hole dich Samstagmorgen ab gegen 10 Uhr!“ Curtis nickte ihr nur noch mal zu, bevor er sich zum Lift drehte, der sich fast augenblicklich öffnete.
                            Was war das denn jetzt?
                            Joan wirbelte zu ihm herum, bevor die Türen sich schließen konnten.
                            „Wo fahren wir hin?“, presste sie fast etwas wütend hervor.
                            „Wellnessurlaub, den brauchen wir beide!“
                            Dann waren die Türen zu.

                            ****
                            Zuletzt geändert von earthquake; 27.10.2015, 12:25.
                            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                              Oh ja Wellness-Urlaub. DEN könnte ich auch brauchen

                              Zum Thema Inspiration: Seltsamerweise kommen mir die Ideen, wenn ich etwas langweiliges mache. Wie zum Beispiel Laub fegen, Aufräumen, Putzen etc. Dann rattert es in meinem Hirn und wenn ich dann Zeit habe (meistens Spätabends) setze ich mich auf meine 4 Buchstaben (oder nimm den Laptop mit ins Bett) und los gehts. Zeit findet sich immer mal und bevor ich die gefühlte 100 Wiederholung einer Serie/eines Films im TV gucke, mach ich lieber was "Eigenes"

                              Gefeilt wird auch immer mal wieder am Text, am "Grundgerüst". Man muss halt dabei bleiben und man darf sich selbst nicht zu hohe Anforderungen stellen, die einen am Ende davor abschrecken, anzufangen oder weiter zu machen.
                              Man darf auch keine Angst davor haben, was andere vielleicht darüber denken/sagen sondern es muss einem zuerst einmal selbst gefallen.
                              Wobei dieses Forum hier auch keine Kritiker hervorbringt, deren Anforderungen jenseits von Gut und Böse sind. Man geht hier sehr fair mit den Autoren um
                              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                              Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                              Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                                Seltsamerweise kommen mir die Ideen, wenn ich etwas langweiliges mache.
                                Echt! Also stupide Arbeiten nutze ich dann eher um mein Hirn zu chillen!
                                Nee, meine ich ganz ernst, so um runterzufahren! Da ist mein Kopf ganz leer, nein ich pfeif mir meist beim Schreiben fette Soundtracks durch´s Hirn, schütte wahrscheinlich Adrenalin bis zum Abwinken aus und bin kreativ. Das funktioniert auch, wenn ich spazieren gehe und Musik dabei höre. Danach schnell an den Schreibtisch. Das geht halt nur, wenn ich nicht permanent arbeite. Nun läuft da das Zusammenspiel zwischen Beruf und Hobby besser!
                                Okay, wenn ich Zeitungsartikel schreibe setze ich mich nur artig an den PC!

                                Gefeilt wird auch immer mal wieder am Text, am "Grundgerüst". Man muss halt dabei bleiben und man darf sich selbst nicht zu hohe Anforderungen stellen, die einen am Ende davor abschrecken, anzufangen oder weiter zu machen.
                                Unbedingt immer wieder alles Lesen! Da hast Du vollkommen recht und dran bleiben. Das fiel mir bei "Stuart" etwas schwer, weil ich "Farce" auch noch an der Hand hatte. Dabei habe ich aber unheimlich viele Ideen über einen langen Zeitraum sammeln können, die ich nun unterbringen muss, aber das war auch mal eine gute Erfahrung!

                                Was die Kritiker angeht, nun, da sind ja nur wenige unterwegs, aber die sagen schon, was sie denken, nur machen sie einem auch Mut, auch andere Wege zu gehen.
                                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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