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Captain Future: Farce

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    #76
    Stuarts Vater

    Farce

    "Das ist wahr. Aber du warst auf der Flucht. Die Schwangerschaft und später das Baby haben es dir nicht unbedingt erleichtert unter zu tauchen!"
    Joan blickte zu Simon auf. Ihre blauen Augen gaben einen erschreckend ehrlichen Einblick in ihr Innenleben.
    "Stuart hat mir geholfen das alles zu überstehen!"
    Simon betrachtete Joan still. Joan liebte ihren Sohn über alles, mehr hatte Simon nicht erfahren wollen.
    "Ich bin nicht dein Feind Joan! Ich habe mit Eszella lange nach Beweisen gesucht, die dich entlasten, aber das war nicht möglich!"
    Joan nickte.
    "Ich weiß!"
    "Warum bist du zum Sulun gekommen?"
    Joan zögerte, wich dem lebenden Gehirn erneut aus.
    "Brauchst du Hilfe?"
    Joan schüttelte den Kopf, den drei ausgelassenen Gestalten im Garten zusehend.
    "Wolltest du Curtis sagen, dass er Vater eines Sohnes ist?"
    Wieder schüttelte sie den Kopf.
    "Warum hast du dann dieses Wagnis auf dich genommen?"
    Joan seufzte. Im nach Hinein war es eine Schnapsidee gewesen.
    "Simon, ich möchte mich darüber nicht auslassen! Es ist möglich, dass ich dich später um Hilfe bitte!"
    "Mich, nicht Curtis?"
    Joan sah wieder zu ihm auf.
    "Ja, dich, es hat nichts mit Curtis zu tun!"
    Simon wägte kurz ab.
    "Ich will versuchen, auf Curtis so einzuwirken, dass er vernünftige Entscheidungen trifft, was dich und Stuart angeht. Selbst wenn du versucht haben solltest uns umzubringen, was ich für unwahrscheinlich halte, du bleibst Stuarts Mutter und Curtis sollte sich nicht dazu hinreißen lassen, euch zu trennen!"
    Joan zögerte. Das mochte sich für andere Ohren nicht nach sehr viel Unterstützung anhören, aber Simon sicherte ihr damit zu, dass ihre Mutterschaft höher stand, als das, was vor Jahren auch passiert sein mochte.
    "Danke Simon!"
    Die Drei trotteten auf die schattige Terrasse. Stuart war verschwitzt, seine Wangen gerötet.
    "Ich habe Durst Mum!"
    Otto lachte.
    "Das glaub ich gern! Du hast dich tapfer geschlagen. Das machst du genauso gut wie dein Dad früher...", es war raus und nicht mehr zurück zu nehmen.
    Joan stöhnte entnervt, Otto zog eine Grimasse.
    "Danke Gummipuppe", maulte Grag.
    "Mein Dad? Ihr kanntet meinen Dad?", fragte Stuart ganz aus dem Häuschen.
    "Würdet ihr jetzt bitte gehen", forderte Joan die Future-Crew etwas unwirsch auf.
    "Entschuldig Joan...", begann Otto zu stammeln, doch Simon unterbrach ihn.
    "Lass mal Otto, Joan hat recht, lasst uns gehen!"
    "Was ist mit meinem Dad?", fragte Stuart beharrlich.
    Die drei Freunde verließen sie durch die Wohnung. Joan hatte Stuart, der sie störrisch anblickte, in die Wohnung gezogen. Sie musste über Stuarts Vater nicht gerade unter freiem Himmel reden. Stuarts blaue Augen fixierten sie streng. Joan seufzte.
    "Die Future-Crew kennt meinen Dad, aber mir willst du es nicht sagen!"
    Joan setzte sich in den großen Sessel, Stuart blieb davor stehen. Joan nahm seine noch etwas kleineren Hände in ihre.
    "Ja, sie kennen ihn!" Stuart schluckte.
    "Sie kennen ihn sogar sehr gut!" Nun wirkte Stuart blass.
    "Curtis Newton, früher Captain Future, heute König des Sulun ist dein Vater!"
    Stuarts Hände in ihren wurden kalt, seine Augen blickten ungläubig. Bisher hatte Joan zwar über seinen Vater gesprochen, sehr respektvoll, aber ohne Namen zu nennen. Joan hatte ihm erklärt, dass es in ihrer Partnerschaft einfach nicht funktioniert hätte und das war ja nicht einmal gelogen. Nichts von dem Attentat, der Verletzung Curts durch sie und dem schrecklichen Verdacht, der seitdem auf ihr lastete. Joan strich Stuart mit der Hand über seine blasse Wange.
    "Sei nicht böse, dass wir dir nichts gesagt haben. Es hat einfach nicht sein sollen, dass wir weiter zusammen gelebt haben. Niemand hatte Schuld an dieser Trennung!"
    Stuarts Gesicht zerfloss kurz, bevor er sich fasste.
    Er hatte einen Vater!
    Und er war ihm schon begegnet. In einem Verhörraum, in dem seine Mutter angekettet gewesen war.
    "Warum hat er dich dann festnehmen lassen?", fragte Stuart verwirrt.
    "Das war ein Missverständnis!" Stuart schluckte.
    "Missverständnis?"
    Joan zog Stuart an sich heran, drückte den warmen, zitternden, schmalen Körper an sich heran.
    "Ja, ein Missverständnis! Dein Vater würde nie etwas tun, was dir schadet, du bedeutest ihm sehr viel!"
    Das stimmte, aber es musste nicht bedeuten, dass Curtis auch mit ihr so rücksichtsvoll umging. Stuart bebte.
    "Sch, es ist gut. Sieh mal, nun kannst du deinen Vater kennenlernen, ihn alles fragen und der Sulun ist schön. Es wird sicher nett!"
    Stuart löste sich von ihr.
    "Nett?" Mit einem unguten Gefühl stellte Joan fest, dass Stuart ziemlich wütend aussah.

    ****
    Zuletzt geändert von earthquake; 20.01.2025, 10:38.
    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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      #77
      Farce

      Seine Hände waren klamm.
      Er war nervös, auch wenn er das vor sich selber gern geleugnet hätte.
      Das lag an Stuart! An nichts anderem.
      Curtis schluckte.
      Er hatte ein Kind mit Joan, einen Sohn.
      Die Erkenntnis war beglückend und beängstigend zugleich.
      Er liebte seinen Sohn, auch wenn er erst seit ein paar Stunden von seiner Existenz wusste, das war es nicht, er freute sich noch ein Kind zu haben, aber Stuart war auch Joans Kind.
      Joan.
      Sie würde ihm immer ein Rätsel bleiben.
      Und sie war gefährlich!
      Er durfte nie unvorsichtig sein in ihrer Gegenwart, seine Hand war reflexartig über seine Brust gefahren. Das tat er oft unbewusst, strich sich oben über die blasse Narbe, die Joan ihm zugefügt hatte.
      Simon hatte ihm mitgeteilt, dass sie sich bei ihrem Besuch bei Stuart ("Ein toller Bursche") verquatscht hatten, was seinen Vater betraf. Joan hatte sie vor die Tür gesetzt und Stuart wohl die Wahrheit sagen müssen.
      Stuart wusste nun vermutlich, wer sein Vater war.
      Würde er ihn freudig begrüßen, froh, endlich seinen Vater kennenzulernen?
      Oder wäre es ihm egal?
      Oder war er wütend?
      Egal, er würde das schon irgendwie aushalten. Er wusste wie Kinder sein konnten.
      Würde es Stuart hier auf Dauer gefallen?
      Auf Dauer?
      Wollte er das?
      Gerade weil er Stuart kennenlernen wollte!
      Würde Joan das überhaupt zulassen?
      Curtis kniff die Lippen zusammen. Im Augenblick hatte sie kaum eine andere Wahl!
      Aber, er würde seinem Sohn zuliebe Rücksicht auf Joans Befindlichkeiten nehmen müssen!
      Zähneknirschend machte er sich das auf dem Weg durch die Palastgärten nochmal bewusst. Es ging auf den Abend zu. Von seinen Tätigkeiten hatte er heute nicht allzu viel mitbekommen, er war verständlicher Weise sehr abgelenkt gewesen, was ihm sonst nur selten passierte.
      Der private Palastteil tauchte vor ihm auf. Curtis atmete tief durch. Die Sicherheitssysteme ließen ihn passieren.
      Höflich klopfte er an die Terrassentür von Joan, die ihm kurz darauf öffnete. Ihr Blick war umwölkt. Curtis hob fragend eine Augenbraue, aber Joan seufzte nur leise, um ihn an sich vorbei eintreten zu lassen. Curtis erblickte Stuart, der, die Knie auf die Sitzfläche hochgezogen auf einem Stuhl am Tisch saß. Seine kleinen Hände setzten kleine Bausteine zu einem Raumschiff zusammen. Curtis grinste.
      "Hallo! Ich hoffe, ihr hattet einen schönen Tag!"
      Stuart zeigte keinerlei Reaktion, weigerte sich ihn zur Kenntnis zu nehmen. Gut, nicht die Geduld verlieren!
      "Hattet ihr alles, was ihr brauchtet?", sagte Curtis an Joan gewandt, die nicht viel kommunikativer wirkte, wie ihr Sohn. Nüchtern erwiderte sie seinen Blick.
      "Ja, danke!"
      "Braucht ihr vielleicht noch mehr oder andere Kleidung?"
      Joan seufzte.
      "Nein, es ist alles da!"
      Curtis schlenderte näher an den Tisch, beobachtete kurz, wie geschickt Stuart das Schiff zusammen baute.
      "Brauchst du dafür noch mehr Steine? Das sieht ja schon sehr komplex aus!", fragte er Stuart betont munter. Er wollte, musste, den Jungen aus der Reserve locken, selbst wenn Stuart dann verletzende Dinge sagte.
      Stuart blickte nun zu seinem Vater auf, mit einem harten Blick, den Joan nur zu gut kannte.
      "Du kannst mich nicht kaufen!", schnauzte Stuart ihn ohne ein Anzeichen von Furcht an. Nun schluckte Curtis doch.
      "Stuart, das sollte kein Bestechungsversuch sein! Ich möchte nur, dass du dich hier wohlfühlst...", Stuart sprang von seinem Stuhl auf. Sein ganzer Körper war angespannt wie eine Sprungfeder.
      "Ich will mich nicht wohlfühlen!"
      Zuletzt geändert von earthquake; 20.01.2025, 10:43.
      Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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        #78
        Hihi... jaja, Kinder können manchmal ganz schön auf den Tisch hauen
        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
        Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
        Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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          #79
          Vor allem sind Kinder gnadenlos ehrlich und direkt. Diese Szene könnte, so wie sie ist, ins wahre Leben übertragen werden.
          Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

          Mission accomplished.

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            #80
            Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
            Vor allem sind Kinder gnadenlos ehrlich und direkt. Diese Szene könnte, so wie sie ist, ins wahre Leben übertragen werden.
            Ja, Kids können sich nur schwer verstellen, schon gar nicht in dem Alter!
            Und sie spüren genau, wenn Erwachsene ihnen etwas vormachen wollen, auch wenn es ist, um sie zu schützen!
            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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              #81
              Die Reaktion von Stuart ist nachvollziehbar.

              Schöne Geschichte, earthy. Auch Dein Schreibstil gefällt mir sehr.

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                #82
                Vielen Dank für das Kompliment und die Rückmeldung Klein_Claudi!

                LG
                earthy
                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                  #83
                  Farce

                  Curtis beobachtete Stuart kurz, nahm sich Zeit für dessen Körpersprache. Stuart war wütend!
                  "Stuart, was ist los? Was ist so schlimm daran, dass ich dein Vater bin? Bin ich so schrecklich?"
                  "Du wohnst in einem Palast, mit deiner Königin und deinen Prinzessinnen, klar, da konnte Mum mit mir natürlich nicht mithalten...", platzte es aus Stuart hervor. Curtis schluckte beklommen.
                  "Stuart, es ist gut!", mischte Joan sich ein, ihre Stimme hatte einen resignativen Unterton.
                  "Nein, ist es nicht! Du hast immer gesagt, dass mein Dad nicht mit uns leben könnte, weil ihr euch nicht mehr verstanden hättet, dabei hat er sich einfach nur für die Königin des Sulun entschieden!", warf Stuart auch Joan verbittert vor.
                  Eines musste Curtis ihm lassen, auch wenn es weh tat, für ein Kind begriff er schon viel von den Beweggründen der Menschen. Natürlich hatte er dieses Mal Unrecht, aber es führte ihm vor Augen, dass Stuart schon in viele menschliche Abgründe gesehen haben musste, um so eine Vermutung aufzustellen.
                  Curtis warf Joan einen Blick zu. Er sah die Furcht in ihren Augen schimmern, er könnte um sein Handeln zu rechtfertigen, die Wahrheit sagen, dass Joan ihm ein Messer in die Schulter gejagt hatte bei ihrer letzten Begegnung, aber das würde er weder Joan noch dem Jungen antun.
                  "Stuart, deine Mum und ich haben uns getrennt, bevor ich überhaupt ahnte, dass ich Syria heiraten würde. Dass ich eine andere Familie habe ändert nichts an meinen Gefühlen für dich. Du bist mein Sohn Stuart und ich verspreche dir, dass ich mich von nun an immer um dich kümmern werde!", sagte Curtis mit belegter Stimme.
                  Stuarts Nasenflügel bebten kurz.
                  "Ich will gar nicht, dass du dich um mich kümmerst! Vielleicht will ich nur raus aus diesem Palast!"
                  Curtis atmete tief durch. Nicht provozieren lassen!
                  "Stuart, lass uns versuchen eine Lösung zu finden! Nicht jetzt sofort, aber mit der Zeit", bat Joan leise. Beide blickten sie Joan an, die blass dastand.
                  "Ärgert es dich denn nicht, dass er uns sitzengelassen hat, für all das hier?", fragte Stuart verletzt.
                  Zuletzt geändert von earthquake; 20.01.2025, 10:45.
                  Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                    #84
                    Wow! Stuarts letzter Satz ist eine glatte Ohrfeige für Curtis! Hätte Mr Newton sich das mal besser überlegt, Joan zu ehelichen anstatt dieser "Prinzessin".

                    Earthy erwähnte ich, dass ich Syria nicht mag? Hihihi!

                    Sorge dafür, dass Curtis da verschwindet, bevor ...
                    Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                    Mission accomplished.

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                      #85
                      Hi Nurara!

                      Syria sehe ich etwas ambivalenter, genau wie in "Getrennte Wege". Klar, ich hätte viel lieber, dass Curtis sich Joan zuwendet, weil Syria ein hintergründiger Charakter ist und Joan sehr viel sympathischer, zumindest für mich!

                      Und nun werden die Karten ja neu gemischt!

                      Farce

                      "So war das nicht Stuart! Er hat Syria lange nach unserer Trennung geheiratet", hörte Curtis überrascht Joan sagen. Lange? Ein halbes Jahr!
                      Gut, dafür hatte sie ihm Stuarts Existenz komplett verschwiegen. Curtis presste die Lippen aufeinander.
                      Stuarts blaue Augen fixierten ihn erneut.
                      "Deine Mutter hat recht. Es tut mir trotzdem leid, dass alles so gekommen ist. Ich hätte dich gern früher kennengelernt!" Er hatte nicht darüber nachgedacht, es war das, was er gerade fühlte, aber es waren genau die richtigen Worte gewesen. Stuart sah zwar von ihm weg, wirkte aber weniger angespannt, eher traurig.
                      Curtis fixierte Joan, die seinem Blick ebenfalls auswich.
                      Was war das für eine Frau, die sein Schiff in die Luft jagte, ihn fast abgestochen hätte, um dann im Exil sein Kind zu bekommen?
                      Es würde dauern, all die Intrigen, Lügen und Schutzbehauptungen zu entwirren und Curtis wusste, dass auch er nicht ungeschoren davonkommen würde!
                      "Stuart, du hast Simon, Grag und Otto kennen gelernt, wie findest du sie?", wechselte Curtis das Thema.

                      ****

                      Es war unvermeidbar, wie das Atemholen, kurz darauf trudelten Simon, Grag und Otto auch in Joans Wohnung ein. Curtis wäre es nun wirklich lieber gewesen, allein mit Stuart zu sein, Joan nahm er einfach als gegeben hin, aber seine Freunde genossen die Großelternrolle viel zu sehr, um nun taktvoll sein zu können. Und eines waren sie alle drei, unanständig neugierig!
                      "Curtis nutz doch die Gelegenheit, um mit Joan ein paar wichtige Dinge zu besprechen", schlug Simon etwas scheinheilig vor.
                      Innerlich rollte Curtis mit den Augen. Seine Crew wollte ihn loswerden.
                      Im Gegensatz zu ihm, konnte Stuart mit der Future-Crew freundschaftlich umgehen. Sein Sohn lachte viel mit Grag und Otto. Joan erleichterte es ungemein, dass Stuart wieder ein unbefangenes Kind sein konnte. Curtis drehte sich Joan zu, die sich völlig zurückgenommen hatte.
                      Joan erwiderte den Blick nur kurz.
                      "Jaaa, das ist vielleicht eine gute Idee!"
                      Curtis wies zur Terrassentür.
                      "Wir können einen kleinen Spaziergang machen", schlug er harmlos vor. Joan zögerte, ergab sich dann aber ihrem Schicksal.
                      Curtis ließ sie etwas schmoren, während sie im Licht der untergehenden Sonne durch die wunderschöne Gartenanlage liefen, in der es Entdeckernischen und Hängebrücken gab. Ein Paradies für Kinder!
                      "Wo ist Stuart geboren worden?"
                      "Es gibt keine Geburtsurkunde", antwortete Joan schnippisch.
                      "Wo?"
                      Joan wandte selbst ihr Profil von ihm ab.
                      "Sagalan!"
                      "Da gibt es nicht mal ein Krankenhaus!"
                      "Ich konnte wegen des Haftbefehls ja auch kaum in eines gehen, oder?", zischte Joan. Nun sah sie ihn zornig an. Curtis schluckte den kalten Zorn herunter.
                      Zuletzt geändert von earthquake; 20.01.2025, 10:47.
                      Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                        #86
                        Bitttööööö mal ein längeres Häppchen *g*
                        Die sollen sich mal richtig aussprechen (Joan & Curtis) und so ein Garten, im Sonnenuntergang und so... naja vielleicht hilft es ja, dass da einiges zu Tage kommt
                        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                        Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                        Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                          #87
                          Tschuldigung Twisi!
                          Ich versuche es jetzt mal etwas länger!

                          Farce

                          "Du warst ganz allein dort?!", stellte er beklommen fest. Joan verschränkte die Arme vor der Brust. Curtis hatte recht, sie hatte ganz auf sich allein gestellt auf diesem Dschungel-Planeten Stuart zur Welt gebracht.
                          "Warum hast du mir nicht...?", begann Curtis zwischen Schuldgefühl und Vorwurf.
                          "Was hättest du denn dann mit mir gemacht? Die Vaterschaft geleugnet, mich zum Abbruch gezwungen, oder mir das Kind nur gnädiger Weise weggenommen?", fragte Joan zynisch. Curtis legte sich kurz die Hand auf den Mund, weil ihm schlecht war. Diese Gedanken wirkten im Nachhinein monströs, aber was hätte er damals getan?
                          Joan hatte versucht ihn umzubringen, vielleicht, aber ihre Unschuld hatte sich auch nicht beweisen lassen.
                          Curtis atmete tief durch.
                          "Wusstest du es damals schon?"
                          Joan rang kurz mit sich.
                          "Ich habe es vermutet!"
                          Curtis zögerte.
                          "Hattest du geplant schwanger zu werden, oder war es Zufall?"
                          Das war heikel. Joan wurde unruhig, wollte ihm die Antwort wohl erst verweigern, aber ihre zögerliche Reaktion verriet sie.
                          "Warum?", fragte Curtis kaum hörbar, ihm war elend.
                          Joan war an einem der schön umwachsenen Gartenteiche stehengeblieben, beobachtete ein Vogelpaar, bis sie sich auf eine Gartenbank setzte, sie sah käsig aus, es ging ihr nicht gut, warum wohl?
                          Nach einer Weile setzte er sich still zu ihr, ein Stück Abstand lassend.
                          "Was ist damals passiert?"
                          Lange schwieg Joan.
                          "Ich weiß es nicht!"
                          Sie verschwieg ihm etwas, da war Curtis sich sicher, sie sagte nicht die Wahrheit.
                          "Bevor ich nicht die ganze Wahrheit kenne, bleibst du mit Stuart hier!" Nun hatte seine Stimme wieder an Schärfe gewonnen. Es sollte gar nicht so harsch klingen. Die Wahrheitssuche war ja nicht unbedingt zu ihrem Schaden, sie konnte Joan entlasten. Joan verzog ironisch den Mund.
                          "Und wie willst du das deiner Familie vermitteln?"
                          "Das lass meine Sorge sein", antwortete er hart.
                          "Syria wird begeistert sein, wenn du ihr Stuarts Existenz beichten musst! Es wäre besser, du lässt uns einfach im Stillen ziehen", trat Joan nach.
                          "Glaubst du wirklich, das ist noch möglich? Allein Simon, Grag und Otto wirst du nie wieder los!", ätzte Curtis.

                          ****


                          Joan hatte einfach schreckliche Tage hinter sich. Ruhe hatte sie nicht einmal im Schlaf gefunden. Immer hatte sie Stuart im Auge behalten, mit ihm sogar das Bett geteilt, weil sie Angst hatte, er würde sonst im Schlaf "verschwinden". Stuart, der eigentlich zu alt für solche Sachen war, hatte nicht protestiert, es schien ihm auch recht zu sein, bei seiner Mutter zu schlafen.
                          Die Begegnungen und Gespräche hatten etwas gespenstisches an sich. Joan wusste nicht mehr, wo ihr der Kopf stand, was falsch oder richtig lief, wo sie vorsichtig sein musste, wem sie wann vertrauen konnte.
                          Am ehesten war noch Simon ihr Verbündeter. Otto und Grag beteten Stuart gerade zu an, damit waren sie Joan als Stuarts Mutter gegenüber milder gestimmt. Curtis war Fleisch gewordenes Misstrauen, auch wenn er Stuart gegenüber zugeneigt schien, für den er sich ab und zu eine Stunde seines vollgepackten Tages stahl.
                          Sie waren nun zwei Tage im Palast. Joan hatte durchaus registriert, dass Sansur besorgt schien. Seine Augen, seine Mine verrieten Joan, dass er fürchtete, die Geheimhaltung könnte Löcher bekommen. Auch Curts Sekretär und Sicherheitschef war klar, dass es Tumulte geben würde, wenn Curts Ehefrau, die Herrscherin erfuhr, wer sich da im Geheimen unter ihrem Dach aufhielt.
                          Curtis schien nicht bereit, sich dem jetzt schon zu stellen. War er so naiv? Gutgläubig?
                          Nein, er war nichts von alledem, eher kaltschnäuzig!
                          Joan kam also gar nicht dazu, sich zu erholen, ständig war sie auf dem Sprung. Stuart gewöhnte sich allerdings gut ein. Er hatte mit der Future-Crew viel Spaß. Das entlastete Joan von der Sorge um das Wohlbefinden ihres Sohnes. Zum ersten Mal war sie nicht allein für das Wohlbefinden ihres Sohnes verantwortlich. Er hatte "Verwandte"!
                          Stuart war nur mit einem aus dieser "Familie" unerbittlich, mit seinem Vater!
                          Joan griff nie mildernd ein und Curtis ertrug den mehr oder weniger unerbittlichen Zorn seines Sohnes mit stoischer Ruhe, um die Joan Curtis beneidete.
                          Joan nutzte die Gelegenheit, als Curtis mit Stuart zum Schwimmen losgezogen war. Sie hatte die zwei um nichts in der Welt begleiten wollen, denn sie hatte andere Pläne. Joan legte sich ein breites Tuch um Kopf und Schulter und zog alleine los.
                          Sie hatte ein bestimmtes Ziel, an dem sie sich unbeobachtet umsehen wollte. Natürlich folgten ihr zwei zivile Wächter, aber in gebührendem Abstand. Es war nichts besonderes, dass sie sich wie viele Besucher des Sulun die bekannten Altertümer ansehen wollte, die riesigen Tempelanlagen unweit des Palastkomplexes.
                          Die Tempelanlagen waren eine sagenhafte Anlage und Joan verschmolz mit tausenden von Touristen. Sie gab ihren Aufpassern nie Anlass zur Sorge, vermied es den Eindruck zu erwecken, sie wolle fliehen. Ohne Stuart war das sowieso undenkbar!
                          Wie die anderen Besucher aus dem ganzen Universum ließ sie sich bei Führungen und von Erklärtafeln die Historie erklären.
                          Joan wandelte durch den beeindruckenden Bezirk, in vielen Tempeln wurden noch regelmäßig Rituale für die "Quelle" und deren Schöpfer abgehalten. Es gab Priester, Zeremonienmeister und Gläubige.
                          Dabei schlenderte sie wie zufällig auf einen Bereich des Bezirks zu. Es war ein flaches, graues Gebäude, an den Ecken begrenzt durch achteckige Türme, die größer waren, als das Gebäude. Der Tempel besaß in der Mitte ein großes Tor, das im Halbkreis zu Boden ging, ansonsten war es fensterlos. Es war ein massives Steinportal, in der Mitte der zwei Flügeltüren waren riesige Edelsteinsymbole, die zum Aufdrücken des Portal genutzt werden konnten. Die Griffflächen waren schon dunkel eingefärbt.
                          Joan schaffte es fast bis zu dem Portal, als sie einer der vielen Denkmalwächter, ein älterer Herr, ansprach:
                          "Verzeiht bitte! Dieser Bereich des Tempels ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich!"
                          Joan drehte sich mit einem unschuldigen Lächeln zu dem Mann in seiner zurückhaltenden Uniform um.
                          "Ich bitte um Verzeihung! Das war mir nicht bewusst!"
                          Der Mann erwiderte das Lächeln. Joan nutzte die Gelegenheit.
                          "Was ist denn damit nicht in Ordnung? Ist das Gebäude baufällig?"
                          Der Gesichtsausdruck des Mannes veränderte sich, wurde umwölkter, so als erinnere er sich an sehr unangenehmes.
                          "Nein! Hier auf dem Sulun gab es viele auch fehlgeleitete Kulte!"
                          Zuletzt geändert von earthquake; 20.01.2025, 10:49.
                          Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                            #88
                            Hmmmm ich rieche ein mystisches Geheimnis
                            Also das muss jetzt aufgedeckt werden *g*.
                            Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                            Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                            Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

                            Kommentar


                              #89
                              Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                              Hmmmm ich rieche ein mystisches Geheimnis
                              Also das muss jetzt aufgedeckt werden *g*.

                              Hallo Twisi!



                              Nene! Da wird nicht gleich alles verraten!
                              Das wird Joan noch länger beschäftigen!

                              LG
                              earthy
                              Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                                #90
                                Farce

                                Joan tat überrascht.
                                "Ach wirklich? Und dieser Tempel gehörte dazu? In meiner Karte ist er als "grauer" Tempel eingetragen!"
                                "Ja, dieser Tempel gehörte dazu!"
                                "Aber was war denn mit dem Kult nicht in Ordnung?"
                                "Meine Dame, das gehört zu einem finsteren Kapitel unserer Geschichte. Der Kult der "Grauen" hat den Sulun fast ins Verderben geführt, weil er die Quelle zu bösen Dingen nutzte. Das Thema ist hier tabu!"
                                Joan machte ein erschrockenes Gesicht.
                                "Oh, entschuldigen sie! Es tut mir leid hier unsichtbare Grenzen überschritten zu haben!"
                                Nun lächelte der alte Herr wieder milde.
                                "Das ist schon in Ordnung! Bitte sehen sie sich alles andere doch in Ruhe an, nur der "graue" Tempel ist verboten."
                                Gut, also kam sie so nicht herein, das war nun gecheckt. Wäre auch zu schön gewesen!
                                "Vielen Dank! Ich sehe mir nun alles andere an. Eine wunderbare Anlage!"
                                Damit verabschiedete Joan sich. Nachdenklich kehrte sie in den Teil des Palastes zurück, in dem sie mit Stuart wohnte. Die Wachen folgten ihr unauffällig.
                                Curtis und Stuart waren noch nicht zurückgekehrt. Schön, hatte sie noch einen Moment für sich. Joan goss sich ein Glas Mineralwasser in ihrem Wohnzimmer ein, als die Tür vom Gang zu ihrer Wohnung heftig aufgestoßen wurde. Eine dunkelblonde junge Frau stürmte herein, im Haar einen goldenen Reif.
                                Joan starrte sie entgeistert an. In ihrem Schlepptau befand sich Sansur, dem man seine unfreiwillige Ohnmacht ansah.
                                "Du verdammte Hexe! Wie hast du es geschafft dich hier einzuschleichen? Ich kratze dir die Augen aus und bringe dich um, du Miststück!"
                                Bedrohlich kam die junge Frau, zweifellos Syria, auf Joan zugestürmt, doch ehe sie Joan erreichte warf sich Sansur mutig dazwischen.
                                "Herrin! Bitte! Überlasst das bitte dem Herrn. Miss Landor und ihr Sohn sind seine Gäste..."
                                "Gäste? Ich bringe diese Schlampe, die meinen Mann fast umgebracht hat eigenhändig um und ihren kleinen Bastard gleich hinterher...", wütete Syria alles andere als majestätisch.
                                "Mum!"
                                Der angstvolle Ausruf kam von Stuart, der mit Curtis erstaunt in der Terrassentür stand. Ehe jemand etwas sagen konnte, eilte Curtis mit steinernem Gesicht kurzer Hand zu seiner wütenden Frau, packte sie fast etwas unsanft am Ellbogen und schleifte sie aus der Wohnung.
                                Sansur atmete in der folgenden Stille tief durch. Stuart rannte zu seiner blassen Mutter, an deren Leib er sich warf. Etwa zwei Minuten später traf die gesamte Future-Crew ein.
                                "Sansur, sie können sich zurückziehen", ordnete Simon ruhig an. Sansur gehorchte erleichtert. Nun erst traute sich Stuart, der sein Gesicht an Joan gepresst versteckte, aufzuschluchzen. Joan schluckte hörbar. Sie packte Stuart, der nun schon eigentlich zu groß für solche Aktionen war und trug ihn auf den Armen in das angrenzende Schlafzimmer, die Tür ließ sie angelehnt.
                                Bebend lag Stuart in ihrem Bett, in den Armen seiner Mutter.
                                "Ich will hier weg Mum! Wären wir nur nie hierhergekommen...", Joan strich durch Stuarts wirres Haar.
                                "Sch, es wird wieder gut", murmelte Joan.
                                "Sie will uns umbringen...", heulte Stuart.
                                "Nein, das meinte sie nicht so. Außerdem glaubst du wirklich, dass dein Vater oder Grag, Otto und Simon das zulassen würden? Die Future-Crew!?"
                                Stuart weinte leise vor sich hin. Joan war nur entsetzlich müde, zum Weinen fehlte ihr die Kraft.
                                "Ich will weg hier!"
                                "Lass uns später darüber reden! Ich werde nicht zulassen, dass dir jemand zu nahe kommt!"
                                Eine Weile schwiegen sie. Stuart war wieder ganz warm.
                                "Mum?"
                                "Hm?"
                                "Wolltest du Dad töten? Hast du ihn verletzt?"
                                Joan schluckte. Sie konnte nicht lügen.
                                "Ja, aber es war ein Missverständnis! Ich wollte ihn ganz sicher nicht umbringen!"
                                "Hasst du Dad?"
                                Joan atmete tief durch, küsste Stuart auf sein klammes Haar.
                                "Nein! Ich habe ihn nie gehasst!"
                                Stuart zögerte.
                                "Ich glaube, er ist ganz in Ordnung, auch wenn ich ziemlich wütend auf ihn bin!", murmelte Stuart.
                                "Mum?"
                                "Ja?"
                                "Hast du Dad geliebt?"
                                Joans Herzschlag setzte erst aus, bevor er galoppierte. Stuart konnte es spüren.
                                "Ja!"
                                "Aber jetzt nicht mehr, weil er diese schreckliche Frau geheiratet hat?"
                                "Stuart, das ist alles so lange her. Jetzt ist alles anders, aber das Wichtigste ist doch, dass ich dich liebe und dein Vater auch!"
                                Zuletzt geändert von earthquake; 22.01.2025, 06:57.
                                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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