The Last Frontier - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

The Last Frontier

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Ein grösserer Kritikpunkt: Dein Scharfschützengewehr mit 7 Kilometer Reichweite ist schlicht unrealistisch.
    Wenn du einen Raketenmotor in ein Geschoss einbauen willst brauchst du ein viel, viel grösseres Kaliber.
    Und selbst wenn du es in ein 7.62mm hineinzwängne kannst, hätte das Geschoss am Ende nicht mehr genügend Masse um im Ziel Schaden anzurichten oder auch nur stabil auf Kurs zu bleiben.

    Und wenn du alle technischen Probleme (mit den Fertigungstoleranzen für den Lauf will ich gar nicht erst anfangen) gelösst hast, machen dir immer noch Dinge wie Seitenwinde, die auf diese Distanz für den Schützen unmöglich vorherzusagen sind, die Grenzen der Feinmotorik des Schützen oder die Flugzeit des Geschosses einen Strich durch die Rechnung.

    Der Rekord für einen Treffer auf einen sich bewegenden Gegner liegt bei etwa 2100 Meter. Und das war mit einem Gewehr im Kaliber .50 BMG.
    Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

    - Florance Ambrose

    Kommentar


      #17
      Nachtrag/Korrektur zu kapitel IV:
      betrifft Waffenausstattung der Regulars.
      * G40 - Unterlaufwaffe
      Unterlaufgranatwerfer als "fehelrhaft/ungeeigent" entfernt. Ersetzt durch
      An der Unterseite ist eine Unterlaufflinte M38 angebracht, Kaliber 12 mm. Geladen wird mit 5er Magazinen Schrot oder Slugs. Tötliche Reichweite knapp 5 -10 Meter bei Trägern von Kampfwesten. Das M38 ist abnehmbar und als eigenständige Waffe nutzbar.
      Basierend auf dem heutigen M26

      *Scharfschützengewehr - Reichweite
      Die Raketenzusätze zünden nach 1000 Meter. Treffsicher und tödlich auf bis zu 2500 Meter, dank der Raktenerweiterung. Allerdings sinkt ab etwa 1800 m die Trefferqoute enorm. Da hilft auf der Raketenmotor und die Lenkflossen nichts mehr. De Legion favorisiert eine andere Waffe.
      *Spezielel Granatwaffe der Legion(Ergänzung)
      Die Legion nutzt eine spezielle Granatpistole für den Häuserkampf, in den ihr Regulars seltenst verwickelt werdet. Bei den Regulars liegt das Ding für gewöhnlich irgendwo im Waffenlager. Diese Pistolen werden dort fast nur im Stadtkampf von den Scharfschützen und gelegentlich Zugführern/Offizieren getragen. Deren Kaliber 30-Geschosse durchschlagen dank panzerbrechender Spitze bis zu 500 mm Beton oder mehrere cm Panzerung. Anschließend explodiert das Geschoss und zerfetzt durch Splitterwirkung alles hinter der Mauer oder im Fahrzeug. Die Auswahl geht von Splitter(Sp) über Signal(Si), Panzerbrechend(P) bis hin zu Explosiv(E) Brandmunition(B). Und Kombinationsmunition wie PSp, PEB oder PB, PE. Die Legion mag besonders PB, wegen der psychologischen Schockwirkung eines von innen Verbrennenden Feindes. Das Geschrei könnt ihr euch ja vorstellen.

      Entstanden durch Beratung mit Bundeswehrausbilder
      Zuletzt geändert von [OTG]Guy de Lusignan; 09.06.2010, 11:29.
      >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

      Kommentar


        #18
        So, nachdem mein Korrekturleser wieder was geliefert hat, weiter gehts.

        Kapitel V

        1. - 29. Januar 2253
        Camp Paul,
        Namib,
        UN-Protektorat Namibia,
        Kontinent Afrika,

        Cindy Lefebre, Michael Doyle und Pamela Boucher standen in der afrikanischen Sonne, bei 45° im Schatten, auf dem Exerzierplatz von Camp Paul, dem Ausbildungslager der Légion de la Terre in der Namib im ehemaligen Namibia Das Land war im Rahmen des III. Weltkrieges zum UN-Territorium geworden und bis Heute geblieben.
        Während ihr, wie allen anderen, der Schweiß in Bächen den Körper hinunter ran, bedauerte sie ein wenig, nicht in ein CAS-Arbeitslager gegangen zu sein. Das Legions-Training war hart. Jeden morgen um 5 Uhr Ortszeit 15 Kilometer Dauerlauf mit Marschgepäck, danach Kraftraining, Flaggenappell, zwischendurch Frühstück. Anschließend Schusswaffentraining, bewaffneter und unbewaffneter Nahkampf, Mittagessen, Infanterietaktik, Hinderniskurs, Krafttraining, Abendessen, Flaggenappell und dann endlich nach 18 Stunden ab ins Bett. Außer ein Ausbilder fand, dass es Zeit für eine Nachtübung war. Zusätzlich in Rotation Schichten in den Wartungshallen, Sanitätsstation oder in der Verwaltung.
        Seit drei Monaten machte sie diesen Drill jetzt durch, hatte Anfangs zwölf Kilo abgenommen und dann fast 18 Kilo Muskeln drauf. Jede Droge, die sie oder die anderen hier jemals genommen hatten, war mittlerweile mehrfach ausgeschwitzt.
        Im Gegensatz zu den anderen Truppenteilen der UN, war bei der Légion de la Terre die körperliche Misshandlung die bevorzugte Strafe. Auf ihrem Rücken zeugten die Spuren von mehreren Dutzend Peitschenhieben von ihrem Fehlverhalten. Ihr aktuelles Sonnenbad war die Strafe für schlechte Leistungen der leicht geschrumpften Ausbildungskompanie im Zielschiessen.
        Chief-Drill-Sergeant Charles Muamba, näherte sich gemütlich der Kompanie, in der rechten Hand hielt er ein Glas Mineralwasser, unter dem linken Arm klemmte eine Schreibunterlage. Die beige, leicht von rotem Sand bedeckte Uniform verschwamm vor den vom Namibsand rötlich gefärbten Gebäuden und dem sandigen Platz, während die schwarzen Schaftstiefel, das weiße Cepie Blank und Gurtzeug sowie der rote Kragenspiegel deutlich leuchteten.
        Sergeant Muamba blieb vor der Kompanie stehen, trank langsam sein Wasser und beobachtete dabei die Gesichter der Rekruten. Nach drei Monaten Schleifen, waren von den einhundert Sträflingen noch 87 übrig. Ein Teil war einfach tot umgefallen, einige waren Disziplinarmaßnahmen zum Opfer gefallen, einige dem kalten Drogenentzug. Oder hatten in der Ausbildung mit tödlichen Konsequenzen versagt.
        Das was jetzt noch hier stand, war das Rohmaterial von guten Legionären. Besonders erfreute ihn der Hass in den Augen, Hass hält einen am Leben.
        Auf den Rekruten in ihren Tanktops und kurzen Hosen, machte sich auf den Gesichtern und Schultern sich schon ein ordentlicher Sonnenbrand breit.
        Er blickte auf seine Armbanduhr, es war jetzt 16 Uhr, die Rekruten standen nun schon seit acht Stunden in der Sonne.
        Und nicht einer ist umgefallen, stellte er erfreut fest. Diese Ghettokinder waren schon immer die besten Rekruten.
        „Rührt euch!“
        Jeder Rekrut verschränkte die Hände hinter dem Rücken und stellte das rechte Bein auf Schulterbreite nach außen. Am ersten Tag hätten sie bei diesem Befehl jetzt wie wild Geschnattert und in allen möglichen Haltungen herum gestanden. Und das hatte man ihnen mit harten Disziplinarmaßnahmen ausgetrieben.
        „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Die gute, ihr habt alle die Legions-Grundausbildung bestanden, Glückwunsch aber bildet euch nichts drauf ein. Die Schlechte, ihr werdet jetzt euren endgültigen Waffengattungen zugeteilt.
        Die Zuteilung, basiert auf den schriftlichen Tests, die ihr in der ersten Woche abgelegt habt, sofern ihr überhaupt Schreiben konntet. Den Ergebnissen der Übungen, eurer Schichten in den verschiedene Bereichen des Camps und dem, was ihr in eurer Freizeit in den Simulatorspielen so verbrochen habt.“
        Chief-Drill-Sergeant Muamba holte sein Klemmbrett unter dem Arm hervor. „Foche, Arnold, Nyamwisi, Okongo - zu den Panzern. Loyd, Stein, Mueller, Ochowski, Giuliani – Sanitätsdienst … !
        Cindy Lefebre hörte nur halb zu, sie wartete wie jeder Legionär nur auf ihren Namen und ignorierte alle anderen Geräusche. Auch das lernte man in den ersten Wochen, genau so, wie im Stehen mit offene Augen zu dösen.
        „Doyle, vortreten!“
        “SIR!“
        „Doyle, sie taugen nicht zu einem Legionär. Verstehen sie mich bitte nicht falsch, sie sind gut, ohne Zweifel. Aber ihr Talent ist nicht der Kampf in Schlamm und Dreck. Unter Rücksprache mit General MacKlintok und Drill-Sergeant Moliére haben wir beschlossen, sie wegen ihrer extrem guten Verständigkeit für Luft- und Raumkämpfe und mehrdimensionale Taktik in den Simulatorübungen, zu den UN-Marines zu versetzen. Sie werden dort nur noch das lernen müssen, was wir ihnen nicht beibringen konnten, Kämpfen in Raumanzügen und Entern von Raumschiffen. Außerdem haben sie mit Abstand das harmloseste Strafregister vorzuweisen gehabt. Ihre Akte ist übrigens heute Nacht bereinigt worden. Sie sind jetzt ein unbescholtener Bürger der CAS, der sich freiwillig zur UN gemeldet hat. Herzlichen Glückwunsch Junge“!
        „.... Lefebre, Boucher - Offiziersausbildung in Wien!
        Cindy zuckte kurz mit den Liedern ihrer hellgrünen Augen, ansonsten blieb ihr Gesicht starr und ähnelte weiterhin einem Felsblock.
        „Ich würde sie ja beglückwünschen, aber ich denke immer noch, dass die Legion mit ihnen einen griff ins Klo getan hat. Wie auch immer, AAAaaachtung! Still geeeestanden! Sie haben jetzt Freizeit bis zum Flaggenappell. Morgen früh werden sie ihren neuen Ausbildungseinheiten zugeteilt. Die Offiziersanwärter finden sich um 0530 samt Gepäck vor der Kommandantur ein, der Rest um 0600.
        Die weitere Ausbildung der Offiziersanwärter findet in Kinshasa statt. Und falls sie nicht wissen was das ist, Kinshasa ist die inoffizielle UN-Hauptstadt.“ Ein weiterer abschätzender Blick wanderte über die jetzt ehemaligen Rekruten.
        „Koompanie - links UM! Kompaniiie..weg-ge-treten!
        Chief-Drill-Sergeant Muamba blickte der davon stürmenden Truppe nach und dachte dabei an den neuen Befehl aus Bonn, die Ausbildung der Truppen zu beschleunigen. Warum hatte man ihm nicht gesagt, aber das war auch nicht wichtig. Er konnte sich schließlich denken, dass die UN irgendwem auf der Erde oder den Kolonien bald in den Arsch treten musste.
        Irgendwer macht halt wieder Stunk und spielt unabhängiger Staat, der machen kann was er will... Idioten..als wenn der III. Weltkrieg nicht deutlich genug gemacht hätte, was passiert, wenn jede Nation macht was sie will.
        Im Stillen gab Chief-Drill-Sergeant Muamba vor sich selber gerne zu, dass diese jungen Männer und Frauen durchaus dem Namen der Legion Ehre machen könnten. Was auch immer kommen mag, die Legion würde ihre Aufgabe erfüllen und wie immer die Schlachtfelder mit ihrem Blut düngen um den Frieden zu sichern.
        Als Erste rein und als Letzte raus! Und nie einen Kameraden ob tot oder lebendig dem Feind überlassen!
        Camp Kronprinz Magnusson,
        Island,
        Dänisches Protektorat,
        Kontinent Europa,

        Jubelnd tobte die Rekrutenhorde über das Trainingsgelände. Heute war Abschlusstag der Grundausbildung und die Verabschiedungszeremonie war gerade zu Ende gegangen.
        Die meisten Rekruten stürmten Richtung Kantine, in der heute zur Feier des Tages, Alkohol ausgeschenkt wurde. Und zwar mehr als die zwei Dosen pro Woche.
        Hall trank aus religiösen Gründen nicht. Er suchte sich in der Kantine eine ruhige Ecke, grinste vor sich hin und las immer wieder die Urkunde.
        Maximale Punktzahl in fast allen Ausbildungsbereichen, außer im Waffengebrauch! Als die Feier immer lautstarker und alkoholischer wurde, verließ Hall die Kantine und schlenderte in der milden Mittagssonne zu den Baracken. Dabei genoss er den Anblick der schneebedeckten Berge und das Funkeln des Gletschereises, das einen herrlichen Kontrast zum schwarzen Vulkangestein bildete.
        An den Baracken angekommen, wollte er die Tür seiner Baracke öffnen, fand sie jedoch verschlossen vor. Gewohnheitsmäßig, rüttelte er am Griff, da die Schlösser bei der hiesigen Witterung schon mal fest froren.
        „Ich bin gleich fertig!“, brüllte jemand von Innen durch die Tür.
        Hall blickte verwirrt auf die Türe, eigentlich sollte vorschriftsgemäß niemand in der Baracke sein. Plötzlich schwang die Türe nach außen auf, Phillip Hall sprang gerade noch rechtzeitig zurück, bevor ihn das Türblatt treffen konnte.
        „Oh, Hall, was wollen sie den hier?“ Drill-Sergeant Bondarew blickte in verdutzt an. „Sollten sie sich nicht in der Kantine besaufen?“
        „Ich mache mir nichts aus Alkohol, wollte lieber schon einmal packen und ein wenig ausruhen. Das kann man hier ja so selten.“
        „Guter Junge, na dann kommen sie mal rein -“, Bondarew stutze. „Oh wie blöd von mir!“ Er nahm Haltung an und größte Phillip Hall ordnungsgemäß. „Verzeihung Lieutenant, macht der Gewohnheit.“ Hall erwiederte den Gruß, worauf Bondarew ihn nach drinnen winkte. „Wir hatten eigentlich erwartet, dass sich jetzt alle besaufen, Sir, nun, und wir dann Zeit hätten, ihre neuen Uniformen zu verteilen.“
        “Uniformen?“ Phillip blickte ihn verständnislos an, als er von Bondarew sanft durch den Vorraum mit Windfang und an den Toiletten, Duschen und den Ausbilderunterkünften vorbei in den Schlafsaal geschoben wurde.
        „Ja, Uniformen, sollten sie eigentlich erst später sehen, aber da sie ja nicht trinken, nun, das bestätigt nur unser Urteil über sie. Ähm, auf ihrem Bett liegt ihr Marschbefehl, also wenn sie wollen, fahre ich sie gerne zum Militärflugplatz, ich muss eh in die Richtung Hafnarfjördur.“
        Hall blickte ihn fragend an.
        „Dann bekommen sie noch den letzten Transportflug zum Festland und müssen Morgen nicht mit den Besoffenen im Transporter hocken.“
        „Ah, ich verstehe, aber wieso Uniformen?“
        „Nun, wenn die Rekruten zur Zeremonie sind, wetzen alle freien Ausbilder in die Unterkünfte und verteilen die neuen Uniformen und Marschbefehle. Ein paar von uns schmuggeln euch dann auch noch paar Kästen Bier hier rein. und wir suchen sämtliche Waffen zusammen und schließen die weg. Danach verdrücken wir Ausbilder uns bis zum nächsten Tag, damit die sie hier feiern können.“
        „Davon wusste ich ja gar nichts!“
        „Natürlich nicht Sir,“ Bondarew strahlte jetzt über das ganze Gesicht, das sich mit Lachfältchen überzog. “Sonst wäre es ja wohl keine Überraschung oder?“
        „Auch wahr.“ Phillip blickte in den Schlafsaal, an jedem der Hochbetten hing eine komplette Uniformgarnitur aus Dienst- und Ausgehuniform pro Bett und Mann. Das graugrün der Regulars, abgesetzt mit roten Kragenspiegel und Paspeln, dominierte nun den Raum. Die zwei Reihen Goldknöpfe der Ausgehuniform funkelten im Licht, das durch die Fenster fiel.
        Hall ging zu seinem Bett und strich ehrfürchtig mit der Hand über seine Uniform, Secound Lieutenent Philip Hall, stand abgekürzt auf dem Namensschild. Darüber prangten die ausgebreiteten Adlerschwingen des Flight Corps. Am roten Stehkragen war ein einzelner goldener Balken angebracht, ebenso auf den Schulterklappen. Das Rangabzeichen eines Secound Lieutenant.
        „Ist das nicht ein bisschen viel für einen Rekruten, Sergeant Bondarew? Secound Lieutenent, muss man dazu nicht auf die Akademie?“
        „In den UNAS vielleicht, die UN wählt ihre Kommandanten auch in den Camps aus. Zwar kommen die meisten aus den Akademien, aber halt nicht alle. Bei uns zählt Leistung. Öffnen sie den Brief, Sir.“
        Hall nahm den dicken Umschlag der unter einem roten Barett auf seiner Koje lag. Auf der Vorderseite war das UN-Wappen und sein Name gedruckt. Im Umschlag steckte sein Marschbefehl, zuerst las Hall leise, „- hiermit werden Sie zum Luft/Raumregiement der Royal Dragoons, stationiert auf New California. System zeta Virginis, Sternbild Jungfrau versetzt.“ Hall blickte auf.
        „Lesen sie weiter, Sir! Der erste Marschbefehl ist immer etwas ausführlicher.“
        „ - sie werden sich bis zum 1. Februar 2252 an der Luft/Raum und Offiziers-Akademie in Kinshasa, einfinden. Von dort werden sie nach Abschluss der Flugausbildung nach zeta Virginis verschifft. Sie werden bei den Royal Dragoons das Kommando über einen Jagdflügel bestehend aus E-12-Thunderbirds übernehmen.“ Hall blickte wieder auf, „Wann wollten sie los?“
        „Bald, sobald sie gepackt haben, Sir.“
        „Dauert nicht lange!“ Eine halbe Stunde später rauschten sie in Bondarews Fiat über die holprigen Straßen nach Hafnafjördur.
        „Wissen sie, was das beste ist ,Sir?“
        „Nein, Sergeant!“
        „Ich bin auch zu den Dragoons versetzt worden! Wir werden uns also während des Fluges eine ganze Weile auf der Pelle hocken – spielen sie Schach, Sir?“
        „Ein wenig, mein Vater hat es ab und an mit uns gespielt.“
        „Ein gutes Spiel, Sir“, Bondarew wirkte sehr zufrieden, „schärft den Geist, gut für Piloten – sie bekommen also eine E -12 - ein Erdwiesel. Die Dinger sind recht langsam, aber im Kurvenkampf unschlagbar und wenn die einen Gegner vor dass 150er Rohr bekommen, ist man hin. Das Teil gehört eigentlich in Panzer eingebaut.“
        „Woher wissen sie soviel darüber, sie sind doch zeitlebens Infanterist, oder?“
        „Mein kleiner Bruder fliegt eine E12, er ist Captain bei den Dragoons. Mit Glück landen sie bei ihm, guter Ausbilder – aber ein lausiger Kartenspieler.“
        Eine Weile fuhren sie schweigend, bis Bondarew wieder das Wort ergriff. „Sir, da sie mir ja wohl in Zukunft ab und an den Arsch retten werden, wenn sie alles um mich rum in die Steinzeit bomben, sollten wir da nicht lieber zu Du übergehen? Immerhin muss ich mit ihnen wohl ein paar Jahre auskommen“ Bondarew verzog sein Gesicht wieder zu einem Grinsen.
        „In Ordnung, ich heiße Phillip“, Hall streckte die Hand nach links zu Bondarew.
        „Freut mich, ich heiße Josef Wladimirowitsch Bondarew.“ Josefs Händedruck, wirkte auf Phillip wie der Griff einer Schraubzwinge. Nachdem seine Hand wieder frei war, schüttelte er sie unauffällig uns versuchte herauszufinden, ob Bondarew ihm irgendwelche Knochen gebrochen hatte.
        >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

        Kommentar


          #19
          Ok Guy, der erste Satz ist durchweg eine mittlere Bandwurmkatastrophe. Ich versuch immer noch durchzusteigen wieviele Kommas du da drinne hast, aber der ist brutal.

          Ansonsten geht der Rest wieder in Ordnung. Die Story ist typical Guy. Grundsolide und gut zu lesen, gefällt mir, nur dein erster Satz... huhhh der schreckt ab

          Kommentar


            #20
            Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
            Ok Guy, der erste Satz ist durchweg eine mittlere Bandwurmkatastrophe. Ich versuch immer noch durchzusteigen wieviele Kommas du da drinne hast, aber der ist brutal.

            Ansonsten geht der Rest wieder in Ordnung. Die Story ist typical Guy. Grundsolide und gut zu lesen, gefällt mir, nur dein erster Satz... huhhh der schreckt ab
            Das liegt daran das er wieder mal seine Sommergrippe hat..mit Fieber soll man halt nicht schreiben^^
            .>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

            Kommentar


              #21
              Die Entschuldigung lass ich durchgehen, wenn der arme Tropf unter Antibiotika steht kann man halt nicht sinnig schreiben *g*

              Kommentar


                #22
                Darum is Kapitel X ja auch erst bei 2 Seiten^^ Die nächsten Kapitel werden übrigens ein wenig "akademischer"^^ naja..zumindest ein teil davon.
                >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

                Kommentar


                  #23
                  Und du bist nieeee on, wenn ich Feierabend habe du Banause

                  Kommentar


                    #24
                    Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
                    Und du bist nieeee on, wenn ich Feierabend habe du Banause
                    Der iust immer nur dann ON oder im MSN wenn "normale" Leute entweder keine Zeit oder was anderes zu tun haben
                    .>ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

                    Kommentar


                      #25
                      Tsk, dabei habe ich hier mal wieder was zum Probelesen, damit er es wieder zerpflüggen kann, damit ich es wieder neu schreiben kann

                      Kommentar


                        #26
                        So und hier kommmt Kapitel VI, Korrektur hat was länger gedauert(unschuldig)^^

                        Kapitel VI

                        1.März – 30. März 2253

                        UN-Luft/Raum und Offiziers-Akademie,
                        Kinshasa,
                        UN-Protektorat Zaire
                        Kontinent Afrika,

                        Phillip Hall wanderte nach seiner täglichen Zwei-Stundenlektion in Luftkampftaktik, in der Dienstuniform der Royal Dragoons, rotes Barett, graugrüne Hose, Uniformhemd mit roten Schulterstücken und Stehkragen, über den Campus der Akademie. Im Moment schlenderte er durch den weitläufigen, von den im griechischen Stil gebauten, Marmorgebäuden umgebenen Park der Akademie. Unter seinem linken Arm klemmte eine Schreibmappe. Vorbei an Statuen berühmter Piloten der Menschheit, wie z. B. Manfred Freiherr von Richthofen, der allen Piloten der UN als das Urbild eines Kampfpiloten vorgehalten wurde.
                        Im Park fanden sich auch 1:1-Bronzegüsse der UN-Jäger der letzten 150 Jahre. Hall war bei der Statue von Richthofen mit seinem Zimmergenossen, Michael Doyle, verabredet. Beide mussten gleich zum Kurs in UN-Geschichte.
                        Das beide Zimmergenossen unterschiedliche Kurse besuchten, hatte einen einfachen Grund, sie gehörten unterschiedlichen Teilstreitkräften an. Im Gegensatz zu den nationalen Streitkräften bildete die UN alle Offiziere an der gleichen Akademie aus. Ziel des ganzen war die Bildung eines homogenen Offizierscorps, in dem möglichst viele Offiziere der unterschiedlichen Teilstreitkräfte miteinander bekannt waren. Das minderte Reibereien zwischen den Einheiten, da die Offiziere mäßigend auf die Truppen einwirkten und förderte das Verständnis der Taktiken und Sorgen von Offizierskollegen aus anderen Truppenteilen.
                        Hall fand Michael Doyle wie verabredet auf der Bank vor der Richthofenstatue. Allerdings in Gesellschaft einer Brünetten in der Uniform der Legion, die optisch nur durch das beige und das weiße Cepie Blank von Halls Uniform zu unterscheiden war. Beide unterhielten sich lebhaft. Beim Näherkommen fiel Hall das Kampfmesser im rechten Stiefel auf, als die Legionären die Beine übereinander schlug. Michaels Dienstuniform aus dunkelblauem Hemd mit Silberknöpfen und der weißen Hose und weißem Barett, wirkte an dem kräftig gebauten schwarzhaarigen Secound Lieutenant recht beeindruckend.
                        Michael auf Schürzenjagd?
                        „He, Mike!“ Michael und die Legionärin verstummten abrupt.
                        „Hi, Phillip“, Michael nutze bei Namen nie Abkürzungen. „Wenn ich vorstellen darf, Secound Lieutenant Cindy Lefebre von der Legion, Cindy Phillip Hall, angehender Kampfpilot der Royal Dragoons..“
                        „Lieutenant“, Hall nickte der Legionärin knapp zu, während diese ihn aus hellgrünen Katzenaugen, musterte. Dabei fragte er sich, was sie wohl verbrochen haben musste um zur Legion zu kommen. „Mike, wir müssen zum Geschichtskurs.“
                        „Cindy auch“, Doyle wandte sich wieder zu Lefebre,“hätte ich fast vergessen!“ Mike hüpfte von der Bank und reichte Cindy die rechte Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
                        Cindy nahm das Angebot dankbar an, vom Sitzen waren ihre Beine ein wenig steif.
                        „Lieutenant Hall,“ Cindy streckte die Hand aus, “freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“
                        Hall betrachtete die Hand wie ein widerliches Pelztier, wandte sich um und ging Richtung Hörsäle davon.
                        Lefebre verdrehte die Augen zum Himmel, als sie sich Michael zuwendete. „Bisschen verklemmt, hm Mike?“
                        „Typischer Fall von rechtschaffenem Bürger würde ich sagen. Eigentlich ist er ganz in Ordnung.“
                        „Was der wohl sagen würde, wenn ihm jemand verklickern würde, dass sein Zimmerkollege ein EX-Krimineller und EX-Legionär ist?“
                        „Untersteh dich, Cindy!“

                        Hörsaal IV der Offiziersakademie Kinshasa, war bis auf den Letzten der 250 Sitze belegt. Der Raum war mit halbkreisförmig um eine große Tafel-Projektorflächenkombination und eine schweren Tisch herum angeordnet.
                        Zur Rückwand des Saals stiegen die Sitzreihen langsam, ähnlich einem Kino, an. Hinter dem Tisch, auf dem sich Akten, Geschichtsbücher, ein Laptop und CD's stapelten, stand der deutsche Professor Andreas Mueller, seines Zeichens eine Koryphae moderne Weltgeschichte.
                        Wer hier nun ein verhuzeltes, altersschwaches Männchen erwartet hatte, wurde enttäuscht. Professor Mueller hielt sich kerzengerade, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, blickte er mit stahlgrauen Augen auf die vor ihm versammelten Offiziere. Die pechschwarzen Haare waren nur an den Schläfen leicht ergraut. Bekleidet war der Professor mit hellbraunen Hosen und einem weißen Polohemd.
                        „Guck dir den mal an Hall“, murmelte Dyole zu Phillip, der sich neben ihn gesetzt hatte, möglichst weit von Cindy auf Doyles anderer Seite entfernt. „Der Kerl könnte glatt als Drill-Sergeant durchgehen!“ Phillip grunzte zur Antwort.
                        Professor Mueller musterte erneut die Versammlung vor sich, eine relativ homogene Mischung aus Regulars, Navy und Marines, gewürzt mit einer einzelnen Legionärin. Nach einem kurzen Blick auf seine Uhr, betätigte er einen Knopf unter dem Tisch, woraufhin sich die Eingangstüren schlossen und verriegelten. Zugleich ertönte aus nicht sichtbaren Lautsprechern ein dunkler Gong, ähnlich einem indischen Tempelgong.
                        „Meine Damen und Herren, willkommen zu ihrer ersten Stunde in der jüngeren Geschichte der Erde. Dieses ist, wie die Geschichte vor dem III. Weltkrieg kein Prüfungsfach, wohl aber ein Pflichtfach. Die UN ist der Ansicht, dass ihre Offiziere zumindest ein Grundmaß an historischer Bildung besitzen sollten. Auch wenn ich in ihrem „Akademiezeugnis“ keinen Einfluss auf eine erfolgreiche Absolvierung ihrer Zeit hier nehmen kann, so kann ich ihnen ohne Mühe ein Kommando verwehren, das mehr beinhaltet als einen Schreibtisch.“ Mueller hielt kurz inne und wartete darauf, das seine Worte sich bei den Anwärtern setzten.
                        „Das Ziel dieses Kurses ist es, zusätzlich zum Geschichtswissen, ihre Fähigkeiten in logischen Denken und Analyse sowie moralischem Empfinden zu schulen. Unseren heutigen Tag beginnen wir mit der UN-Geschichte ab einem Zeitraum zwölf Jahre vor dem Weltkrieg, mit dem Murunda-Aufstand.“
                        Professor Mueller legte erneut eine Pause ein, um den Projektor einzuschalten. Auf der Projektorfläche erschien ein fast zehn Meter hohes Bild von Afrika aus dem Jahr 2037, das sich nicht von dem Afrika aus 2010 unterschied.
                        „Doktor Oseki Murunda, Sohn einer japanischen Prostituierten und eines Schwarzafrikaners. Ursprünglich als Christ getauft, konvertierte er mit Mitte 30 zum Islam und gründete um 2028 in Nigeria die Murunda-Partei. Zu diesem Zeitpunkt war Murunda 43 Jahre alt. Die Zielsetzung dieser Partei war ein geeintes Afrika, Wirtschaftlicher Aufschwung, Bildung für alle und eine flächendeckende Demokratisierung. Bis hier hin ist das ja alles ganz ordentlich. Murunda schaffte es die EU davon zu überzeugen, dass seine Partei jede Unterstützung verdiente, um ihr Ziel zu erreichen. Der EU, die zu diesem Zeitpunkt unter Millionen Boatpeople pro Jahr aus Afrika zu leiden hatte, erschien diese Idee sehr verführerisch. Besonders die Mittelmeerstaaten unterstützten Murunda über das von der EU bewilligte Maß hinaus. Einige sogar mit Spezialeinheiten, die Murundas politische Gegner eliminierten -“, einer der Offiziersanwärter hob die Hand. „Sprechen sie, Mr.?“
                        „Bailey, Sir. Meine Frage ist, warum unterstützt die EU oder Teile davon, den Mord an Politikern?“
                        „Gute Frage, politisch wäre das zu diesem Zeitpunkt für die betreffenden Staaten das Todesurteil gewesen. Aber stehts in der Geschichte waren demokratische Staaten an Umbrüchen beteiligt, mal mehr mal weniger aggressiv. Darin unterscheiden sich Demokratien kaum von Diktaturen. Nur sind in demokratischen Ländern die gesetzlichen Hürden deutlich höher. Und die Mittelmeerstaaten gaben zu diesem Zeitpunkt mehr für die Küstenverteidigung gegen die Boatpeople aus, als für alle anderen staatlichen Projekte zusammen. Teilweise wurden die Boatpeople einfach bei geringstem Widerstand erschossen und verbrannt. Diese Staaten, speziel Italien, Spanien, Griechenland, Malta, Zypern und Frankreich, standen kurz vor dem wirtschaftlichen Kollaps.“
                        „Also standen diese Länder mit dem Rücken zur Wand?“
                        „Genau genommen hingen sie bereits mit einem Bein über dem Abgrund. Daher auch die inoffizielle Entsendung von Spezialeinheiten. Im Jahr 2031 gründete Oseki Murunda seine Partei in Kamerun, Äquatorial Guinea, Republik Kongo, Gabun, Angola und Namibia an der Westküste Afrikas. Sowie in Marokko, Algerien, Tunesien, im politisch im Dauerbürgerkrieg befindlichen Lybien und Ägypten. 2033 gewann Murunda in Nigeria die Präsidentschaftswahlen, mit 78% aller Stimmen. Bis 2035 folgten alle anderen Staaten der Westküste mit ähnlichen Ergebnissen. Zum Teil dadurch, dass fast alle Gegenkandidaten ihre Anmeldung zurückzogen oder durch diverse Unfälle starben. Bereits 2036, kontrollierte er bis auf Lybien die ganze afrikanische Mittelmeerküste. Und dazwischen Mali und Niger. Wirtschaftlich und militärisch ging es mit den betroffenen Ländern bergauf. Und die Anzahl der Boatpeople sank gen Null ab. Ihre Schlussfolgerungen?“
                        „Obeki Murunda hatte mit seinen politischen Zielen Erfolg“, meldete sich Doyle zu Wort.“
                        Erfolg ja, aber wie? Die Parteienlandschaft war ausgedünnt, genau genommen gab es nur noch die Murunda-Partei. Politische Gegner wurden alle mundtot gemacht oder beseitigt. Murunda zeigte hier klassische Anzeichen eines Diktators. Der EU war das egal, Hauptsache die Boatpeolpe kamen nicht mehr.
                        Also wurde weiter Geld in die Partei gepumpt. Nationen wie Russland, China, USA, Deutschland und England, machten mit Murunda Waffengeschäfte. Im Frühsommer 2037 gründete Murunda die Afrikanische Union, welche von Ägypten bis nach Namibia die Küste entlang reichte.“
                        „Hätte nicht ungefähr zu diesem Zeitpunkt der EU auffallen müssen, was sie sich da im Hinterhof heran züchtete?“, fragte Doyle skeptisch.
                        „Die EU war damals ein politischen Ungetüm. Außenpolitisch völlig handlungsunfähig. Ein künstlich aufgeblähter Ballon. Und untereinander völlig zerstritten. Murunda erschien den EU-Staaten wie das Allheilmittel. Er war gebildet, intelligent, charmant und erfolgreich. Und im Herbst 2037 zeigte er dann der Welt sein wahres Gesicht. Er trieb politische Abweichler in die umgebenden Staaten oder steckte sie samt Familie in Arbeitslager. Dasselbe geschah mit allen, die nicht islamischen Glaubens waren. Im Winter 2037, befanden sich rund 14 Millionen Menschen in den Lagern und weitere Millionen auf der Flucht. Besonders in Richtung Demokratische Republik Kongo, den Tschad und Mauretanien. Dies führte zu politischer und wirtschaftlicher Instabilität oder der Steigerung der selben.“
                        Mueller machte erneut eine Pause, um sich einen ordentlichen Schluck Wasser zu gönnen. Dabei nutzte er die Gelegenheit und beobachtete seine Schüler. Offensichtlich gingen sie in Gedanken die Folgen von Murundas Handlungen durch.
                        „2038 begann Murunda mit der systematischen Vernichtung der Bevölkerung der Arbeitslager. Da sämtliche ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, zwei der wechselnden Mitglieder und der UN-Generalsekretär mit Murunda verbandelt waren, sei es politisch oder mittels Waffengeschäften, beließ man es zunächst bei politischen Noten. Murunda fühlte sich dadurch sicher und begann kurz darauf mit der Invasion gegen den Tschad und die D.R.K. Im Frühling 2039 deckten Reporter in den USA, England und Frankreich die Machenschaften des Sicherheitrates und anderer EU-Staaten auf. In den daraus folgenden teilweise gewalttätigen Unruhen wechselten mehrere Regierungen und der UN-Generalsekretär. Im Frühsommer 2039 schickte die UN mehrere Tausend Soldaten nach Kongo und Tschad, um die dortigen Flüchtlingslager zu schützen. Zu mehr, war der neue Generalsekretär, Björn Larsson aus Schweden, zu diesem Zeitpunkt politisch nicht in der Lage. Offensichtlich übte Murunda noch immer Einfluss in der UN aus, um härtere Sanktionen aus zu bremsen -.“ Der Gong ertönte wieder.
                        „Ah, die Unterrichtseinheit ist vorbei. Ich möchte, dass sie bis zum nächsten mal ein Referat verfassen. Inhalt: Die Geschichte des Murunda-Aufstandes und die politischen und moralischen Verwicklungen und Folgen bis zum Frühsommer 2039. - Das ganze ist bei mir abzugeben.
                        UNNS Athene, Task Force 17, 5. UN-Flotte
                        Porrima-System,
                        UN überwachte Kolonie der CAS,
                        Distanz Erde 38,5 LJ

                        Die Athene und der zugehörige Kampfverband, die Task Force 17, hielten seit dem ersten Feindkontakt relativ zum besiedelten vierten Planeten des Doppelsternsystems der Klasse F0, in 4 Millionen Kilometer Distanz Position.
                        Die fünf äußeren Planeten und die drei Asteroidengürtel, deren Innerster sich fast genau auf der Bahn der Kolonie befand, waren Standort von Bergbausiedlungen, die nun evakuiert waren.
                        Admiral Tomoe Takahashis Sorge galt nun nur noch den 50 Millionen Kolonisten auf Porrima IV, von den Kolonisten Alba genannt. „Nur“ war hierbei dezent untertrieben. Die Admiralin stand nun vor dem selben Problem, wie die UN-Admirale zur Zeit des Kolonialkrieges, nämlich der Deckung eines ganzen Planeten, gegen einen Feind, der augenscheinlich nach belieben auftauchen, zuschlagen und verschwinden konnte. Die Gefechtspatrouillen meldeten fast jedesmal die Geisterkontakte feindlicher Schiffe. Wenn sie kampfstarke Verbände verlegte, um diese Geisterkontakte zu untersuchen, schwächte sie die Verteidigung des Planeten, sandte sie zu schwache Verbände aus, bestand die Möglichkeit eines Hinterhaltes und Totalverlustes. Mit der gesamten Task Force aus zu rücken kam ohnehin nicht in Frage
                        Takahashi machte zum ersten mal in ihrer Karriere die unangenehme Erfahrung, in die Defensive gedrängt zu sein. Mit diesem Gedanken tigerte sie seit Tagen in ihrer Kajüte auf und ab. Ihre zerknitterte Uniform und die rot geäderten Augen] zeugten von Schlafmangel. Immer wieder studierte sie die Systemkarte an der Wand, hämmerte Berechnungen auf ihrem Dienst-PC und lies sich Materiallisten schicken. Auf ihrem Schreibtisch stapelten sich Ausdrucke der Bereitschafts- und Bestandsmeldungen der Task Force, zwischen Literatur über Marinetaktik. Angefangen bei Eurybiades und Themistokles im Ersten Griechisch-Persischen Krieg, über Nelsons Schlachten bei Trafalgar und Abikur bis hin zur Skagerrakschlacht und Midway. Auf eigene Kampferfahrung konnte kein aktives Mitglied der UN-Navy zurückgreifen. Bei den Bodentruppen sah das teilweise freilich anders aus.
                        Letztenendes lief alles auf Informationen hinaus. Und die waren Mangelware. Sie kannte weder Truppen- noch Kampfstärke ihrer Gegner. Sie wusste nichtmal, wer ihr Feind überhaupt war.
                        Der Türgong unterbrach ihre Wanderschaft und ihre Gedanken. Captain Macaire Smith trat wie immer unaufgefordert durch das Schott, dicht gefolgt von Commander José Bononge, dem in Zaire geborenen Takboss der Athene und der Task Force. Beide machten eine Ehrenbezeugung.
                        „Ma'am Admiral, Takboss Bononga hatte eben eine geniale Idee.“ Smith strahlte über das ganze Gesicht, seine Augen waren genau so rot wie die des Admirals und er wirkte genau so müde. Nur seine Uniform war wie immer frisch gebügelt und gesteift. Bononga war mindestens so schwarz wie Smith aber deutlich kleiner und bulliger.
                        „Sprechen sie Mr. Bononga, was ist ihnen eingefallen?“
                        „Jawohl, Ma'am. Unser Hauptproblem ist mangelnde Information über Feindstärke und -bewegungen. Das rudimentäre Sensorsatellitennetz deckt ja leider nur einen geringen Teil des Systems ab. Und unser Gegner scheint die Position der Satelliten zu kennen und diese zu umgehen. Warum er diese nicht vernichtet, ist mir unklar. Außer sie wollen sich hier häuslich einrichten und unsere Satelliten danach in ihr Netz integrieren. Jedenfallshabe ich mir gedacht, dass wir eventuell aus unseren Ersatzteilbeständen neue Sensorköpfe bauen könnten, die wir statt Gefechtsköpfen auf unseren Raketen montieren könnten. Wenn wir dann ...“
                        „Langsam, Mr. Bononga. Sie wollen also unsere Ersatzgefechtssensoren in die Raketen einbauen, also die Bauteile für Jäger und unsere bordeigenen Zielsysteme?“
                        „Ja und nein Ma'am, wir haben an Bord des Versorgungstenders UNNS Valdes mehrere Dutzend Bausätze für Sensoreinrichtungen gefunden, wie sie auch die Satelliten verwenden. Wenn wir die auf Raketen setzen, haben wir ein begrenzt mobiles Sensornetz, dessen Position sich beständig ändert. Früher oder später müssen wir also unsere Freunde entdecken.“
                        „Wie lange dauert das?“ Die Augen Takahashis leuchteten.
                        „Wenn wir sofort anfangen, zusammen mit der Crew der Valdes, vielleicht eine Woche. Danach müssen wir die Raketen nur möglichst nah an ihre entgültigen Bahnen bringen. Am besten mit einem der Zerstörer der Staaten-Klasse, die sind ja enorm schnell. Und dann müssen wir nur noch warten!“
                        „Fangen sie sofort an, Mr. Bononga, Smith, sie sorgen dafür, dass er alles nötige umgehend bekommt. Und tragen sie eine Belobigung in seine Akte ein. Eine Dicke!“
                        „Aye, aye, Ma'am!“, sagten beide im Chor und machten sich eiligst aus der Kajüte.

                        Admiral Takahashi hatte nach Fertigstellung der Sensorraketen, deren Konstruktion, und die im Laufe der Montage angewandten Verbesserungen, im Bericht für die Stabschefs und im Logbuch hinterlegt. Sicherheitshalber auch als Dokument in ihrem Save. Vor dem Einsatz der Raketen hatte sie eine Einsatzbesprechung der Geschwaderchefs einberufen.
                        Commodore Edward, Duke of Cumberland, Kommandant des 2. Geschwaders, de. Hauptkampfverband der Task Force, bestehend aus acht Schlachtschiffen der Solar-Klasse und 16 Korvetten und Fregatten.
                        Dann Commodore Robert, Duk of Albany, Kommandant des 3. Geschwaders, dem Aufklärungsverband aus 20 Zerstörern und Korvetten, sowie vier leichten Kreuzern der Majestic-Klasse.
                        Und Captain Guiseppe Pirello, Kommandant des Unterstützungsgeschwaders, aus vier Raketen-Schlachtkreuzern der Longbow-Klasse und einem alten aber schnellen Schlachtschiff der Tremeraire-Klasse. Captain Macaire Smith befehligte das Kommandogeschwader, bestehend aus dem Träger Athene, einem Truppentransporter, einem Flottenversorger auf Basis eines Truppentransporters und eines Abschirmverbandes aus zwei schweren Kreuzern und zwei Korvetten. Was ihm den Neid der beiden Adligen einbrachte, die selber gerne diesen Prestigeposten gehabt hätten. Zusätzlich noch den Takboss.
                        Admiral Takahashi studierte die Minen der Geschwaderchefs. Der Duke of Cumberland, weißhaarig, fast 60, mit buschigen Augenbrauen, wie immer verkniffen und abweisend. Letzten Endes ein sturer Befehlsempfänger, der nie weiter kommen würde als zum Commodore.
                        Der Duke of Albany, ein junger Emporkömmling, dunkelhaarig und gedrungen. Sein Aufstieg hing fest an dem Einfluss seiner Onkel, des britischen Pemierministers und des Admiral Earl of Harley. Captain Pirello, das Urbild eines italiänischen Machos, gegelte schwarze Haare, Adlernase, dunkle schwarze Augen, schlang und die Uniform vom Privatschneider.
                        „Also meine Herren, Commander Bononga hat unser Aufklärungsproblem gelöst. Commodore Albany, wie weit ist die Munitionierung ihrer Verbände?“
                        „Die Raketenzerstörer der Gruppe II und IV sind mit den Sensorraketen ausgerüstet. Ich muss aber nochmal gegen diese Umrüstung protestieren. Das schwächt die Kampfkraft meiner Verbände.“
                        „Zur Kenntnis genommen, - Commander!“ Takahashi betonte den Rang deutlich.“ Sie sollen ja auch nicht kämpfen, sondern nur die Sensoren verteilen und anschließend zur Neubewaffnung zurück kehren.“ Takahashi drehte sich zur dem Schott gegenüber liegenden Wand um, an der sich ein großer LCD-Bildschirm befand. Auf dem Bildschirm befand sich eine Drei-Dimensionale Darstellung des Porrima-Systems.
                        „Aufklärungsverband II wird sich oberhalb der Hauptebene bewegen und die Sensoren oberhalb und systemauswärts zwischen Gürtel I und II verteilen.“ Eine rote Kreislinie markierte den Bereich und Kurs.
                        „Verband IV das Selbe aber unterhalb.“ Eine weitere Linie.
                        Bei ihrer Rückkehr werden weitere Raketen zufällig in die Bereiche ober- und unterhalb der Sonnen verteilt. Das Netz wird lückenhaft sein aber etwas besseres ist uns nicht möglich. Fragen?“ Es gab keine.
                        „Gut, zum nächsten Punkt, sobald wir den Feind orten und sicher sind, dass er nicht die Kolonie angreifen kann, wird der Flaggverband ohne Versorger ausrücken, unterstützt vom Aufklärungsverband I und II, sowie dem 2. Geschwader. Die Aufklärungsverbände III und IV, bleiben im weiteren Umkreis der Kolonie. Das 4. Geschwader wird sich weit hinter der Hauptgruppe halten, um bei Bedarf zur Kolonie zurück zufallen oder uns zu unterstützen.
                        Während unseres Vormarsches, werden die Aufklärer weit vor der Flotte operieren, um die Feindposition genau fest zu stellen und Fühlung zu behalten. Dabei werden wir uns aber nicht weiter als bis zum 2. Gürtel von der Kolonie entfernen.
                        Die Raumgeometrie lässt laut dem Navigator für die nächsten Monate keine Sprünge näher als im Bereich zwischen 2. und 3. Gürtel oder den Sonnenpolen zu. Das gibt uns im Notfall genug Zeit, zur Kolonie zurück zu kehren. Wenn sie keine Verbesserungen haben, kommt der Plan so zur Ausführung und zu den Akten!“

                        Mehrere Wochen lang geschah nichts, es schien, als hätten die Flüge der Aufklärungsverbände den unbekannten Feind verschreckt. Commander Bononga lümmelte in seinem Sitz auf der Brücke der Athene, hatte die Stiefel auf seine gegen unbeabsichtigte Bedienung gesicherte Konsole gelegt und betrachtete durch halb geschlossene Augen den Radarschirm. Seine Gedanken beschäftigten sich mehr mit einem der weiblichen Marines an Bord, als mit dem Schirm. Daher bemerkte er auch längere Zeit den neuen Ortungsreflex nicht, der sich auf dem Schirm zeigte.
                        Irgendwann stubste ihn einer der Radaroperatoren an. Bonanga schreckte auf und entdeckte den Ortungsreflex, der bereist den äußeren Erfassungsbereich passiert hatte und den 1. Gürtel kreuzte. Bonanga befahl den beiden am nächsten schwebenden Sensor-Raketen ihre Position auf den Reflex hin zu ändern. Zugleich informierte er Captain Smith über den Kontakt.
                        Es dauerte mehrere Stunden, bis das rudimentär Radar der Raketen die Störsysteme des Kontaktes durchbrannt hatte.
                        „Captain Smith, der Kontakt besteht aus mehreren großen Objekten, vermutlich Kreuzergröße. Scheint ernst zu sein.“
                        „Tja, Commander Bonanga, hätten sie nicht geträumt, wären wir wohl schon unterwegs“, erwiederte Smith vom Kommandosessel der Brücke aus.
                        „Aye, Sir! Keine Entschuldigung, Sir!“
                        „Würde ich auch nicht gelten lassen! Geben sie jetzt endlich Gefechtsalarm!“
                        Bonanga wäre rot angelaufen, wenn ihm das mit seiner Hautfarbe möglich gewesen wäre. Also beschränkte er sich darauf, sich in seinem Sitz möglichst klein zu machen und betätigte den Alarm. Umgehend erlosch die helle Beleuchtung auf der Brücke sowie im Rest des Schiffes und wurde durch rotes Licht ersetzt. Zugleich ertönte ein durchdringendes Heulen aus allen Lautsprechern und eine automatische Bandansage:„Alle Mann auf Gefechststationen, dies ist keine Übung!“
                        In den Mannschaftsunterkünften wurden Karten, Bücher und Briefe beiseite geworfen, die Crew griff sich ihre Gefechtsraumanzüge und rannte auf ihre Posten. Sobald sich eine Abteilung Gefechtsbereitschaft meldete, wurden die Schotts der betroffenen Bereiche verriegelt. Die Athene und der Rest der Flotte verwandelten sich binnen Minuten in eine Tötungsmaschine. Jedes Schiff bestand nun aus unzähligen, luftdicht verriegelten Abteilungen.
                        Smith war der letzte an Bord, der noch nicht im Gefechtsanzug steckte. Die Brückencrew war bereits von kampfbereiten Crewmen abgelöst worden und die Führungsoffiziere waren aus ihren Kajüten zurück gekommen. Von der Task Force gingen Bereitschaftsmeldungen ein.
                        Aus der GZ mittschiffs meldete sich Admiral Takahashi: „Captain Smith, wie ist die Lage?“
                        „Vermutlich starker Feindverband, kreuzt eben den 1. Gürtel knapp über der Hauptebene.“
                        „Sollten wir das nicht viel früher erfahren?“
                        Smith warf einen entschuldigenden Blick zu Bonanga: “Der Takboß hat geschlafen, Sir, genau genommen , die ganze Radarcrew. Vermutlich Überlastung, Sir.“
                        „Interessiert mich nicht, starten sie umgehend nach Plan – und einen Verweis wegen Pflichtverletzung in den Akten der betreffende Mannschaften.“
                        „Aye, aye, Sir!“ Captain Macaire Smith gab seine Befehle, das Schiff erbebte leicht, als die Hauptschubdüsen ihre Arbeit aufnahmen.

                        In der GZ beobachtete Takahashi den Plot, fuhr in Gedanken die Kursvektoren nach und überlegte sich ihren Eröffnungszug. Ihre Auswahl war nicht gerade groß. Die bogenförmige Annäherung des Feindes zwang sie zu einem Abfangmanöver. Ihre Befehle führten den Verband auf ein Breitseitengefecht an den Feind heran. Bei einer direkten Annäherung des Feindes wäre sie ihm direkt entgegen gelaufen, hätte abgebremst und dann wieder moderat in Richtung Kolonie beschleunigt. Am Ende hätte sie ein schnelles Annäherungsgefecht, eine kurze und brutale Breitseitenschlacht und anschließend in zermürbendes Verfolgungsgefecht zum Planeten vor sich gehabt. Glücklicherweise hatte der Feind einer vorsichtigen Annäherung den Vorzug gegeben. Was auf ein langes Breitseitengefecht über eine zunächst von ihr gewählte Distanz hinaus lief. Abhängig von der Waffenreichweite des Feindes konnte sie den Abstand verringern oder erhöhen. Dem Gegner stand allerdings die selbe Option offen.
                        Die Aufklärer hielten beständig Kontakt zum Feind und führten den Hauptverband der Task Force zügig näher heran. Seltsamerweise hatte der Gegner bisher nichts dagegen unternommen. Außer einer systemauswärts führenden Kursänderung in den letzten Stunden. Mittlerweile befanden sie sich zwischen Gürtel I und - II. Plötzlich änderten sich die Linien der Vektoren. Der Feind hatte den Kurs erneut geändert, zusätzlich verzögerte der Feind und verkürzte den Abstand. Bald, bald. Takahashi aktivierte die Schiffs- und Flottenrundsprechanlage: „Soldaten der Task Force 17: Wir verfolgen nun seit mehreren Tagen eine unbekannte Streitmacht, die versucht in das Porrima-System einzudringen. Wir wissen nichts über deren Kampfkraft, Absichten oder Herkunft. Womöglich steuern wir gerade auf das erste Flottengefecht zwischen Menschen und einer fremden Intelligenz und das erste Gefecht seit dem Kolonialkrieg vor 150 Jahren zu. Ich erwarte, dass sie alle ihr Bestes geben. Damals war es Tradition, dass die Truppen der UN mit der Nationalhymne ins Gefecht zogen. Ich denke, wir sollten diese Tradition ehren.“
                        Takahashi legte einen weiteren Schalter um und die Nationalhymne der UN erklang aus der Rundsprechanlage:
                        Hurrah! Hurrah! For Human rights hurrah!
                        Hurrah for the Bonnie Blue Flag that bears a single star.

                        As long as the Nations was faithful to her trust,
                        Like friends and like brothers both kind were we and just;

                        But now, when Barbarians treachery attempts our rights to mar,
                        We hoist on high the Bonnie Blue Flag that bears a single star.

                        Hurrah! Hurrah! For Humann rights hurrah!
                        Hurrah for the Bonnie Blue Flag that bears a single star.

                        First gallant Spain nobly made the stand,
                        Then came Germany, who took her by the hand;

                        Next quickly Mexico, Italy and Canada,
                        All raised on high the Bonnie Blue Flag that bears a single star.


                        ann gelte die Raketenwarnung durch die Schiffe der Flotte, der Feind hatte den Eröffnungszug gemacht und die UN-Flotte war noch nicht in Feuerreichweite. Das Gefecht hatte begonnen.

                        Die Athene bebte. Dumpfe Wummern ging durch den Rumpf. Verursacht durch Treffer feindlicher Raketen. Reparaturtrupps eilten durch die rot beleuchteten Gänge, geleitet von der Schadenskontrolle. Verlust- und Schadensmeldungen liefen auf der Brücke und der Gefechtszentrale ein.
                        Admiral Takahashi beachtete dies alles nicht. Ihr Blick war auf die Computerkarte konzentriert. Ihr Geist suchte eine Lösung für ihr Dilemma. Seit fast 30 Minuten kämpften sie sich durch den Ansturm feindlicher Raketen. Fast jedes Schiff der Flotte hatte Schäden erlitten aber noch war keines vernichtet worden. Und endlich hatte die EloKa die ECM des Feindes durchbrochen. Auf dem Bildschirm zeigte sich das ganze Ausmaß ihres Problems. Der Feindverband bestand aus sechs trägergroßen Schiffen, eskortiert von 18 etwa kreuzergroßen Schiffen, die die Hauptquelle des Bombardements waren. Dazu kamen noch 45 kugelförmig angeordnete Schiffe, vermutlich Zerstörer oder kleiner.
                        Der Feindverband war also sowohl an Feuerkraft als auch an Zahl überlegen, standen Admiral Takahashi im Moment nur 31 Kriegsschiffe zur verfügung, von denen nur etwa 1/3 mit Raketen ausgerüstet war.
                        Die gute Nachricht war allerdings, dass der Feind keine Nuklearwaffen einsetzte. Bisher wurde die Panzerung mit den hauptsächlich als kinetischen Geschossen eingesetzten Raketen gut fertig. Zumal die Raketen viel langsamer hereinkamen als ein Gaussgeschoß, für das die Panzerungen schließlich ausgelegt waren. Aber die bloße Masse sorgte für Schäden.
                        „Admiral, Captain Pirello wünscht in das Gefecht einzugreifen“, meldete ein Funker.
                        „Abgelehnt, er soll weiter zurückfallen.“
                        „Aye, Ma'am!“
                        Takahashi studierte weiter die Berichte und Prognosen. Sie würden verlieren.
                        Es sei denn - .
                        „Takboss, neuer Kurs berechnen, bringen sie uns so schnell es geht achtern des Feindes. Bei der Annäherung will ich Dauerfeuer aus allen Rohren. Ein Ziel nach dem Anderen. Bringen sie uns auf 100.000 Kilometer ran.“
                        „Aye, Admiral!“, bestätige der Takboss der Gefechtszentrale, berechnete den neuen Kurs und sandte dann einen Flottenbefehl aus. Auf der Brücke beobachtete Bonanga, der nur der Takboss der Athene war, die Kursänderung und die vom Computer simulierten Folgen. Die Analyse des Gefechtscomputers wurde deutlich positiver.
                        Durch die Kursänderung, wurde die bisher arg gemarterte linke Flanke der Flotte entlastet. Der spitze Annäherungswinkel verringerte zwar die eigene Abwehrleistung, aber auch die Zielfläche des Feindes. Bei 500.000 Kilometer Abstand eröffnete die UN-Flotte endlich das Feuer. Rakete um Rakete, bestückt mit Nukleargefechtsköpfen, verließ die Breitseiten der wenigen lenkwaffenbstückten Schlachtschiffe, Kreuzer und Zerstörer. Gemäß den Anweisungen des Flottentakboss konzentrierten mehrere Schiffe ihr Feuer auf ein Ziel. Das dumpfe Donnern einschlagender Geschosse auf dem Rumpf der Athene nahm zu. Eine Korvette wurde von ihrem durchgehenden Fusionsreaktor verschlungen, kurz darauf eine Zweite. Dadurch öffnete sich kurzfristig eine Lücke in der Raketenabwehr, der Leichte Kreuzer Henry the Great wurde von mehreren Raketen mittschiffs getroffen und brach auseinander. Die Flotte gruppierte sich um und stürmte unter schweren Verlusten weiter durch das Feuer.
                        „Geschwaderbefehl an den Kreuzer Prinz Willem: Aufklärungsverband soll ausbrechen und oberhalb des Feindes in maximaler Waffenreichweite Position beziehen. Alle anderen Zerstörer und Korvetten sind dem Duke of Albany ab jetzt unterstellt. Freigabe für Operationen gegen Nachzügler und andere Feindschiffe, die vom Hauptverband getrennt werden.“ Takahashi beobachtete die Umsetzung ihrer Befehle.
                        Damit wären die Blechdosen aus der Schusslinie


                        Auf der Brücke des Longbow-Klasse Schlachtkreuzers Sherwood, kochte Captain Pirello vor Wut.
                        Diese gottverdammte Schlampe will mir meinen Ruhm streitig machen.
                        „IO, Kursänderung, bringen sie uns möglichst an an die möglichen Fluchtkurse des Feindes.“
                        „Verzeihung Sir, unsere Befehle lauten hier auf einer Abfangposition für Ausbrüche zur Kolonie zu bleiben. Ich sehe da keinen Spielraum für ihre Befehle, Sir!“ Commander Robert Mwubi war ein gemischtrassiger Afrikaner, Sohn einer Deutschen und eines Afrikaners. Mwubi entsprach mit seiner gemischtrassigen Abstammung dem bevorzugten UN-Menschen.
                        „Commander Mwubi, es ist mir völlig egal, was sie denken, ich bin der Captain und sie werden gefälligst meine Befehle AUSFÜHREN!“
                        „Aye, Sir“, das Sir spuckte Mwubi förmlich aus, „ich werde jedoch meine Bedenken ins Logbuch eintragen.“
                        Nicht das ich das müsste, wird eh aufgezeichnet.
                        Pirello starrte Mwubi an wie ein ekliges Insekt, während Mwubi ihn mit einem gelassenen Blick musterte, der weit emotionsloser war. „Schön Mwubi, machen sie das – und jetzt ÄNDERN SIE DEN KURS!“
                        „Aye, Mr. Pirrelo“

                        Bei 300.000 Kilometern eröffneten endlich die schwere Schiffsartillerie der Schlachtschiffe und der anderen „Langrohr“-Schiffe das Feuer. Durch die Athene und die anderen Schiffe tönte jetzt das schrille Jaulen sich aufladender Kondensatorbänke der Gausgeschütztürme. Aus den Geschützen der Schlachtschiffe wurden pro Breitseite zwölf drei Meter lange und 38 Zentimeter durchmessende Nickeleisenprojektile abgefeuert. Die Waffen der Athene und der anderen Schiffe waren zwar deutlich kleiner, erreichten aber immer noch Geschosslängen von 1,50 Meter. Alle 20 Sekunden wurde eine neue Salve zum Feind geschickt. Kleine Steuertriebwerke an den „intelligenten“ selbstlenkenden Projektilen sorgten während des Fluges für letzte, minimale Korrekturen.
                        Die Feindflotte wurde unter der Menge der Nuklearexplosionen und einschlagenden Gaußgeschosse jetzt sogar optisch als Sammlung heller Sterne sichtbar.
                        „Admiral, unsere Gaußgeschütze erzielen beim Feind schwere Treffer. Hinter der Flotte haben wir große Trümmerwolken geortet – mindestens zwölf bestätigte Abschüsse. Feind beschleunigt, sie ziehen sich aus dem Gefecht zurück!“
                        „So lange wie möglich mit Feuer belegen!“
                        Takahashi lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Sie hatte das erste richtige Raumgefecht der Menschheit seit 150 Jahren gewonnen.
                        Achtern der UNNS Athene, explodierte der Bug des Schlachtschiffes Antares.

                        Während Admiral Takahashis Verband mit dem Eindringlingen kämpfte, hatte Captain Pirello sein Unterstützungsgeschwader unbemerkt vom Takboss der Athene näher an mehrerer mögliche Flucht- oder Ausweichvektoren des Feindes herangeführt. Damit war er zwar den gängigen UN-Doktrin vom „letzten Schlag“ gefolgt, in der einem sich zurückziehenden Feind ein letzter, vernichtender Schlag versetzt wurde, bevor dieser einen Sprungpunkt erreichte, hatte sich dabei aber weit von seiner befohlenen, sowohl den Planeten als auch den Hauptverband deckenden Position, entfernt. Als nun die Radaranlagen der Athene und der Sherwood einen zweiten Verband entdeckten, der Kurs auf die Kolonie nahm, war sein Schlachtkreuzerverband nicht in der Lage, die Hauptflotte zu unterstützen. Statt einem Orden und Auszeichnungen stand ihm nun, sollte er überleben, ein Kriegsgericht bevor. Hinter ihm näherte sich Commander Mwubi seinem Captain, der kreidebleich in seinem Kommandosessel hockte.
                        „Nun Sir,“ sagte Mwubi in die Grabesstille der Brücke hinein, „ihre Befehlsmissachtung war wohl doch nicht so die heldenhafte Idee, hm?“

                        Im Besprechungsraum der UNNS Athene herrschte eisige Stille. Admiral Takahashi, noch in ihrer zerknitterten Uniform und mit zerzausten Haaren, fixierte mit eisigem Blick den bleichen Captain Guiseppe Pirello. Die Lords Cumberland und Albany blickten betreten zu Boden. Der Geschwadertakboss, wie der ebenfalls anwesende Commander Mwubi gemischtrassiger Herkunft und Captain Smith musterten Pirello mehr wie ein Stück Müll.
                        Captain Pirello“, Takahashi sprach mit leiser Stimme, „würden sie mir bitte erklären, wieso sie auf den Gedanken gekommen sind, meine Befehle zu missachten? Die Aufzeichnungen ihrer Brücke geben ja eindeutig ihre Handlungen und Worte wieder. Leider kann man ihnen noch nicht in den Kopf schauen.“ Takahashi machte eine kleine Pause. „Wie zur Hölle nochmal, konnten sie so dämlich sein? Durch ihre Arroganz, ihre Ruhmsucht, wäre beinahe die Kolonie an den Feind gefallen!“ Diesmal war ihre Stimme lauter, aber immer noch schneidend, wie ein gutes Schwert.
                        „Um es einmal klar zu stellen Pirello, wäre Verband I an uns vorbeigekommen, wäre die Kolonie gefallen, weil SIE nicht in der Lage waren, Verband I abzufangen. Von Verband II ganz zu schweigen. Der glücklicherweise abgedreht hat, als Verband I sich zurück zog. Ich werde und will mich damit nicht länger befassen. Captain Gusieppe Pirello, hiermit sind sie offiziel der Befehlsverweigerung und Pflichvergessenheit im Angesicht des Feindes angeklagt und somit ihres Kommandos und ihres Ranges für die Dauer der Verhandlung entbunden. Sie werden unter Bewachung mit dem nächsten zur Erde gehenden Schiff abtransportiert. Die Zeugenausagen und sonstigen Beweise, werden ebenfalls mit abgesandt. Commander Robert Mwubi wird zum Captain befördert und übernimmt ihr Geschwader.
                        Das wäre alles. MARINES!“ Das Schott zum Besprechungsraum der Admiralin öffnete sich, zwei bewaffnete Marines traten hindurch. Draußen vor dem Schott standen zwei weitere im Gang. Takahashi deutete auf Pirello. „Abführen!“
                        Randinfo/Produktionnotizen:
                        Geschwader,der Träger,mit 2 schweren Kreuzern und 2 Korvetten als Begleitung..sowie einen "Umgebauten" Schlachtkreuzer mit leichter Bewaffnung als Flottenversorger mit Ersatzteilen etc.
                        2. Geschwader,der "Kampfverband":
                        8 Schlachtschiffe mit jeweils 2 (also 16 ) Korvetten oder fregatten
                        3. Geschwader: Aufklärung:
                        20 Zerstörer/Korvetten und 4 leichte Kreuzer,damit jeweils 5 Zerstörer unter Führung eines leichten Kreuzers eine Aufklärungsgruppe bilden
                        4. Geschwader : Unterstützung, 4 Schlachtkreuzer +1 Schlachtschiff als "Rückendeckung " für das Aufklärungsgeschwader bezw. deren einzelne Gruppen
                        Zuletzt geändert von [OTG]Guy de Lusignan; 04.07.2010, 16:40.
                        >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

                        Kommentar


                          #27
                          Wie immer sehr gut geschrieben, insbesondere der geschichtliche Kurs über den Muranda Aufstand, darüber würde ich gerne mehr hören

                          Nur eine Sache fuchst mich ein wenig, du schreibst, das das Ende der Schlacht der erste Raumsieg der Menschen seit 150 Jahren war, hatten die denn vorher schon Raumschlachten?

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von Jolly Beitrag anzeigen
                            Wie immer sehr gut geschrieben, insbesondere der geschichtliche Kurs über den Muranda Aufstand, darüber würde ich gerne mehr hören

                            Nur eine Sache fuchst mich ein wenig, du schreibst, das das Ende der Schlacht der erste Raumsieg der Menschen seit 150 Jahren war, hatten die denn vorher schon Raumschlachten?
                            Alles zu seiner Zeit mein kleiner Jolly^^alles zu seiner Zeit. Ich lasse mir ungern in die Karten gucken^^
                            >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

                            Kommentar


                              #29
                              Der "kleine" Jolly wird sich gleich mit ganzem Körpergewicht auf dich werfen, dann bist du ganz klein *grml*

                              Kommentar


                                #30
                                Jaja Dickerchen^^
                                So weiter gehts mit Geschichte^^

                                Kapitel VII

                                1. April – 30. April 2253
                                UN-Luft/Raum und Offiziers-Akademie,
                                Kinshasa,
                                UN-Protektorat Zaire
                                Kontinent Afrika

                                Professor Mueller sammelte die Referate der Nachwuchsoffiziere beim Hereinkommen ein. Auf seinem Tisch türmten sich danach turmhohe Papierstapel auf.
                                „Ich hoffe, sie haben die Dinger zusammengeheftet. Tut mir Leid, dass wir uns jetzt erst wiedersehen, allerdings wurden im Lehrplan einige Änderungen vorgenommen, wie sie ja bemerkt haben dürften. Fächer, wie das meine, sind so leider ein wenig ins Hintertreffen geraten.“ Mueller besah sich seine auf dem Tisch liegenden Notizen.
                                „Beim letzten mal endete die Stunde im Frühsommer 2039 mit dem Einsatz von UN-Truppen im Kongo und im Tschad. Wie sie sich alle sicherlich denken können, waren die paar Tausend Soldaten von vornherein völlig überfordert. Wie jede UN-Mission, krankte auch diese an der oft unklaren Befehlsstruktur und den vom UN-Sicherheitsrat schön Unklar abgefassten Befehlen. Die eigentlich alles verboten, außer Weglaufen und dumm rum stehen. Als Folge dieser Unklarheiten und des Truppenmangels, kam es in ganz Tschad und Kongo zu Massakern an Flüchtlingen und der heimischen Bevölkerung, die Murunda und seinen Anhängern schlichtweg im Wege war. Die UN-Truppen mussten dem treiben der Murundas hilflos zusehen. Wie wir heute klar erkennen, hatte Murunda im UN-Sicherheitsrat noch einiges an Einfluss. Um die ganze Situation noch zu verkomplizieren, brachen fast zeitgleich mit dem Einsatz der UN in Tansania, Malawi und Mosambik Unruhen aus, die sich schnell zum Völkermord auswuchsen. Der Stamm der Tulu, beheimatet in allen drei Ländern und auf Madagaskar, probte mit Unterstützung Murundas den Aufstand und begann, politisch für Murunda und ideologisch für sie, unbequeme Elemente zu beseitigen. Dazu gehörten Inder, Thailänder und Chinesen, die dort als Gastarbeiter tätig waren.“
                                Mueller schaltete wieder den Projektor ein, auf dem die Afrikakarte erschien und den verlauf des Murunda-Aufstandes nachzeichnete.
                                „Als schließlich auch auf Madagaskar Aufstände ausbrachen, entsandte die französische Regierung die Fremdenlegion dorthin, um die Ordnung wieder herzustellen. Durch diese Aufstände verlor Murunda jeden Einfluss auf China und Frankreich. Die Diplomaten beider Länder überzeugten in Zusammenarbeit mit den Diplomaten Indiens und Thailands, die anderen Mitglieder des Sicherheitsrates, dass eine stärkere Intention von Nöten sei.
                                Der Einsatz von UN-Kampfverbänden wurde beschlossen. Allerdings, war immer noch keine Nation bereit, eigene Bürger in den Tod zu schicken. Es waren ja nur Afrikaner, die starben. Und hier zeigte Björn Larsson sein Talent: Er überredete in tagelangen Gesprächsrunden die Mtiglieder der UN, ihm die Aufstellung einer unabhängigen UN-Armee aus Freiwilligen und Nationaltruppen zu ermöglichen. Und das war der Startschuss für Frankreich.
                                Im Frühling 2040 authorisierte die UN mit der „Resolution zur Wiederherstellung der Menschenrechte und des Friedens in Afrika“ die Anwendung von Militärischergewalt gegen die Afrikanische Union. Auf Befehl des neu gegründeten UN-Oberkommandos landeten Truppen aus Argentinien, Brasilien, Bangladesch, Indien, den Phillipinen, Indonesien und Mexiko im mittlerweile von Murunda kontrollieren Mosambik und Tansania. Diesen Truppen mangelte es Anfangs an Artillerieunterstützung und schwerem Gerät. In Anbetracht des Geländes, stellte das aber kein Hindernis dar. Später lieferte China kostengünstig die Artillerie und Panzer für die Truppen.
                                Die Milizen in diesen Ländern leisteten gerade mal eine Woche Widerstand, bevor sie völlig aufgerieben wurden. Die 50.000 Fremdenlegionäre auf Madagaskar, blieben vorerst als Reserve vor Ort.
                                Durch die logistische Hilfe Chinas, sah sich die EU und USA genötigt, ebenfalls helfend einzugreifen, um ihre Absatzmärkte für Waffen in Afrika und dem Rest der 3. Welt zu sichern.
                                Unter Berufung auf die "Internationalen" Brigaden des Spanischen Bürgerkrieges erlaubte das EU Parlament am 14. Mai 2040 die Aufstellung von freiwilligen Verbänden für die UN unter den Bedingungen, dass diese mit Ausrüstung und Waffen aus ihren jeweiligen "Heimateinheiten" rein zum Einsatz in Afrika gebildet werden. Damit war der Weg zum Aufbau einer reinen UN Armee geebnet, da die EU bewusst auf eine zeitliche Eingrenzung der Rekrutierungen verzichtete.
                                Die Stärke der EU-Truppen belief sich auf 40.000 Freiwillige, die bei der Legion auf Madagaskar stationiert wurden.
                                Enorm wichtig war dabei die Hilfe der einheimischen Bevölkerung und von zwei US-Trägerverbänden vor der Küste, die Luftunterstützung und Aufklärung lieferten. Zu mehr war die USA zu diesem Zeitpunkt nicht bereit.
                                Die UN-Truppen brachen relativ schnell durch Malawi in den Kongo und dann in den Tschad vor. Im Spätsommer 2041 erreichten die ersten Spitzen Kinshasa. Herbst 2041 war dann der Startschuss für Israel, Griechenland und die Türkei. Unter israelischer Führung landeten der UN unterstellte Truppen dieser Nationen in Ägypten und eroberten binnen weniger Wochen das komplette Niltal.
                                Italiänische und spanische Truppen landeten unter dem UN-Banner entlang der ganzen Mittlermeerküste. Diese Nationen befürchteten ein nach Kriegsende wieder ansteigendes Potential der Boatpeople. Die noch in Nordafrika versammelten Boatpoeple wurden von diesen Truppen nach Süden, zurück in das Murundagebiet getrieben.
                                Bis 2043 gab es keine nennenswerten Gebietsgewinne der UN, im Norden lief die Front durch die Sahara im Osten war Kinshasa nach wie vor umkämpft. Auch waren die UN-Truppen mit der Jagd auf versprengte Murundatruppen und der Verhinderung von Blutrache und Stammesfehden beschäftigt. USA und Russland verweigerten weiterhin jedwede stärkere Intervention. Das war allerdings auch nicht weiter nötig. Larsson war es gelungen, eine UN-Steuer durch das EU-Parlament zu peitschen. So war er in der Lage, weltweit weitere Freiwillige zu rekrutieren und die Truppen mit chinesischen Waffen auszurüsten.
                                Im Frühling 2043 bestand die UN-Armee aus fast 500.000 Soldaten. Allerdings reichte das bei weitem nicht, neue Gebiete zu gewinnen.“
                                Mueller nahm einen Schluck Wasser.
                                „Etwa zu diesen Zeitpunkt steckte Larsson in der Klemme. Seine Rekrutierungen ersetzten gerade mal die Verluste. Und nach drei Jahren wurden die UN-Mitglieder kriegsmüde. Er musste sich also dringend etwas einfallen lassen. Und hier kam ihm wiedermal der Zufall zu Hilfe.
                                In Kinshasa gab es zu diesem Zeitpunkt, warum auch immer, eine Enklave amerikanischer Bürger, die bisher von der UN geschützt wurde. Der örtliche General der UN-Truppen, der diesen Bereich hielt, wurde durch den Druck vorrückender Murnunda-Truppen zu einem strategischen Rückzug gezwungen. Die Murundatruppen stürmten im Kampfrausch die US-Enklave und töteten alle dort befindlichen Amerikaner.
                                Zwei Tage später erklärte die USA dem Murundaregime den Krieg und unterstellte das US-Marine Corps und mehrere Divisionen Leichter Infanterie der UN. Am 13. Juli 2043 landeten die US-Truppen mit fast 300.000 Mann in Nigeria und Kamerun. Am 14. Juli durchbrachen mehrere Regimenter der Fremdenlegion, die von Madagaskar in das Kampfgebiet verlegt worden waren, die Linien der Murundatruppen vor Kinshasa. Im Norden rückten britische Truppen gegen die Linien in der Sahara vor. August 2043 brach der Widerstand der Murunda-Truppen an allen Fronten zusammen. Obeki Murunda wurde in seiner Hauptstadt Abuja von Legionären festgenommen, nach Den Haag gebracht und im Oktober als Kriegsverbrecher zusammen mit allen gefangenen Generalen, Obersten, Ministern und höheren Regierungsbeamten und Offizieren hingerichtet. Auf Protestnoten diverser Staaten nahm Larsson keinerlei Rücksicht. Im Dezember 2043 wurden der Kongo, Namibia, Tschad, Nigeria, Angola, Mosambik, Tansania und Madagaskar als UN-Protektorat direkt der Kontrolle der UN unterstellt. Die EU-Staaten unterstellen ihre Nationaltruppen in Afrika auf unbestimmte Zeit der UN zwecks Friedenssicherung. Die Fremdenlegion wird offiziel zur Légion de la Tere. Die UN ist damit faktisch ein eigenständiger Staat mit eigener Regierung und Heer. In den Nachwehen des Aufstandes, wird der Sicherheitsrat von Larsson weitgehend entmachtet.“
                                Mueller trank wieder von seinem Wasser. „Ich denke, wir machen jetzt eine Pause und sie denken über das gehörte nach. Wir sehen uns in 45 Minuten wieder hier. Dann gibt es den III. Weltkrieg im Schnelldurchlauf.

                                Doyle, Hall und Lefebre, saßen gemeinsam an einem der Tische der rund um die Uhr geöffneten Kantine der Akademie. „In Afrika ging es ja ganz schön rund“, sagte Doyle zwischen zwei Bissen englischem Rindersteak. "Ich meine, wie konnte die UN und die Welt, diesem Murunda einfach nur zugucken?“
                                „Politk und Geld, Michael“, Lefebre blickte von ihrem Salat auf. Darum ging es damals. Murunda kaufte Unmengen Waffen in der EU und USA. Keine Flüchtlinge mehr, die im Süden Europas landeten. Und das Geld aus der EU, das er zur Bestechung in Europa, der UN und USA nutzen konnte. Damals war die UN ein schwacher Haufen, der endlos diskutierte, während Massenmörder frei rum liefen, weil sie halt Staatsoberhäupter waren.“
                                Hall stocherte schweigend in seinem Essen und strahlte eine Wolke schlechter Laune ab, wie immer wen er in Cindys Nähe war.
                                „Dass diese Reporter die Bestechungen aufgedeckt haben, war klasse. Hat bestimmt viel Mum gekostet. Und dank Larsson, wurde die UN endlich aktiv, Cindy. Seit die NATO 2020 in folge der Afgahnistanniederlage aufgelöst wurde, gabs ja eh nur noch die UN als „Weltpolizei“.“
                                „Ja, aber ich frage mich, was Larsson wohl hinter den Kulissen angestellt hat, um diese Politker auf seinen Kurs zu zwingen. Ich meine, dieser zufällige Rückzug der UN-Truppen in Kinshasa, als es gerade so aussah, als wenn die UN ihre Ziele nicht erreichen würde.“
                                „Hmh?“
                                „Du hast es doch gehört. 2043 war in Afrika eine Pattsituation, die UN verlor ihre Truppen so schnell, wie sie diese rekrutieren konnte. Es ging weder vor noch zurück, allein schon, weil letzteres Larssons politisches Ende bedeutet hätte. Daher sage ich, das Larsson selbst dem UN-General in Kinshasa den Rückzug befohlen hat und darauf spekuliert hat, dass die Murundas die US-Amerikaner abschlachten. So kam Larsson an seinen dringend benötigten Truppen und Murunda verlor den letzten Rückhalt in der EU und UN. Also ich denken, Larsson hat das in kauf genommen, ein paar Tausend leben im Tausch für Millionen - .“
                                Cindy wurde von einem fallenden Aluminiumstuhl unterbrochen. Hall stand vor ihr mit hochrotem Kopf am Tisch. „Wie kannst du so was sagen? Larsson ist der Held der UN, der beste Generalsekretär, den die UN jemals hatte. Dieser Mann hätte nie so etwas getan. Vermutlich muss man Legionär sein, um so von anderen zu denken. Aber von Mördern, die nur durch die Legionsuniform dem Strick entgangen sind, kann man wohl kaum etwas anderes erwarten!“ Halls Stimme war dabei immer lauter geworden, die letzten Worte schrie er fast. Die anderen Menschen in der Kantine, sahen nun alle zu ihnen rüber. Hall starte Cindy wütend an, drehte sich dann um und ging.
                                „Ohman, den hat es aber hart erwischt mit der Heldenverehrung“
                                Nach dem Essen fand Doyle Phillip ihn auf der Bank vor der Richthofenstatue im Park. „Wusste ich doch, dass du hier steckst. Ich will dir mal eine Geschichte erzählen. Ist gerade noch genug Zeit bis zum Ende unserer Pause.“
                                „Könntest du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“
                                „Weil du dich wie ein Idiot voller Standesdünkel benommen hast? Ich denke nicht. Also hör mir jetzt mal gut zu.“ Doyle setzte sich neben Hall, streckte die Beine aus und begann zu erzählen.
                                „Also vor knapp 20 Jahren wurde in Mobile, Alabama, ein kleiner Junge geboren. Seine Eltern waren verdammt stolz, war er doch ihr einziges Kind. Der Junge wuchs zu einem guten Schüler und Menschen heran. Gesetzestreu, gut in der Schule, viele Freunde. Irgendwann geriet er an die falschen Freunde, wie das halt so ist und rutschte auf die schiefe Bahn. Sein Lieblingslied war übrigens „The Battlecry of Freddom“. Mit 16 riss der Junge von zu Hause aus und lebte auf der Straße bei den Gangs, lebte von Einbrüchen und Straßenraub und hielt sich für toll und hart. Irgendwann erwischten ihn die State Trooper und er landete im Knast, mit der Aussicht auf 15 Jahre Arbeitslager. Als dieser Junge sich schon auf dem Weg in Lager wähnte, brachte man ihn und zwei Andere zu einem Offizier, er ihnen anbot, zur Legion zu gehen. Ein letzter Strohhalm. Die beiden Anderen und der Junge willigten ein und wurden so Legionären. Die Drei kamen nach Camp Paul in Namibia und wurden dort zu Kampfmaschinen gedrillt. Der Junge stellte fest, dass er gar nicht so hart war, wie er dachte. Nachdem sie alle Prüfungen der Legion überlebt hatten, ich sage hier überlebt - nicht überstanden, schickte man einen in Legionsuniform auf die Akademie. Einer blieb in der Legion und der Dritte, tja der Dritte wurde mit einer gesäuberten Akte, völlig ohne Eintrag, zu den UN-Marines geschickt. Diese wiederum schickten ihn auf die Akademie. Durch die Legion wieder auf den Rechten Weg gebracht, geläutert, nun rechtschaffen und stolz, aber wie alle Legionäre heimatlos, freundete dieser neue Marine sich mit einem recht netten angehenden Regulars-Piloten an, der gerade an falsch verstandenem Stolz und Vorurteilen erstickt.“ Doyle unterbrach sich und blickte kurz auf seine Stiefel und das Cepie blanc in seinen Händen.
                                „Falls du es noch nicht erraten hast, Cindy ist die Legionärin auf der Akademie und ich der Legionär, der zum Marine wurde. Macht mich die Uniform zu einem anderen Menschen? Ich denke nicht und Cindy auch nicht. Darüber solltest du mal nachdenken, bevor du jemanden nur nach Augenschein und Hörensagen abtust. Cindy ist in der Tat eine Mörderin. Sie hat ihrem Vater die Eier abgeschnitten, als er sie im Suff vergewaltigen wollte. Du siehst, es gibt viele Wege in die Legion! Wir sehen uns dann später!“ Doyle stand auf und machte sich auf den Weg zum Hörsaal.
                                Die Nachwuchsoffiziere versammelten sich wieder im Hörsaal. Hall hockte sich schweigsam neben Michael.
                                „Was war mit ihm los?“, fragte Cindy Michael leise.
                                „Leichte Realitätsprobleme, würde ich es nennen. Ist ein kluges Köpfchen, der fängt sich schon wieder!
                                „Hoffen wirs - !“
                                „Doyle, Lefebre, RUHE da oben!“ Professor Muellers Kasernenhofstimme brachte die beiden blitzartig zum schweigen.
                                „Kommen wir nun zum Krieg der Kriege, wie man so gerne sagt, dem III. Weltkrieg. Im Frühling 2050 beschloss die nur wenige Jahre zuvor gegründete Kommunistische Partei des vereinten Russland, in ihrer vierten Regierungsperiode unter Präsidentin Tanja Lukaschenkowa, die Wiedervereinigung der alten Sowjetgebiete unter der Herrschaft der Partei. Wie sich herausstellte, war Russland darauf gut vorbereitet. Dummerweise hatten die betroffenen Staaten wie Georgien, Armenien, Weißrussland, Estland oder Bulgarien, ebenfalls Lunte gerochen und sich unter der Hand zur Föderation Unabhängiger Sowjetstaaten zusammen geschlossen. Die Sowjetrussen stießen mit ihren gewaltigen, Hightecharmeen ins Leere. Den Föderierten gelang es sogar, ganze Divisionen abzuschneiden und in Kesselschlachten auf zu reiben. Dennoch rückten die Sowjets zunächst siegreich vor. Mit Hilfe ihrer Materialüberlegenheit drangen sie weit in das Gebiet der Föderierten vor.
                                Ein Hilfsangebot von Genralsekretär Larsson lehnten die Föderierten ab, da sie befürchteten, am Ende ähnlich wie halb Afrika von der UN vereinnahmt zu werden. Stimmten aber einem von Larsson eingeleiteten Rüstungsdeal mit China zu, was die waffenmäßige Unterlegenheit der Föderierten weitgehend beseitigte. Gleichzeitig überzeugte Larsson China, im Austausch gegen Milliardenschwere Waffengeschäfte und Aufträge für diverse Raumfahrt- und -forschungsprojekte, an der russischen Grenze starke Militärmanöver abzuhalten. Das verschaffte den Föderierten Luft zum Atmen. 2051 standen dann deren Truppen wieder an ihren Landesgrenzen und begannen russisches Gebiet zu besetzen. Zu diesem Zeitpunkt forderte Lukasenkowa eine Intervention der UN, praktisch Beistand gegen die „Invasion feindlich gesinnter Kräfte, deren Ziel die Destabilisierung Russlands war“. Der Wirtschaftsblock um China spielte effektiv den Block um die USA aus, so dass im Sicherheitsrat ein Patt entstand und Larsson gedachte sicherlich nicht, den Russen zu helfen. Die USA übten sich folglich im Alleingang, ohne UN oder besser gesagt, sie versuchten es. Als der US-Präsident Theodore Cooper einen militärischen Hilfseinsatz zu Gunsten Russlands durch den Senat peitschen wollte, kam es zu erheblichen Unstimmigkeiten. Demonstrationen in den Straßen der größeren Städte, verwandelten sich durch eine Überreaktion der Polizei, zu bürgerkriegsähnlichen Straßenkämpfen. Am Ende rief der Präsident das Kriegsrecht aus. Als die Senatoren von Californien, Alabama, Louisiana, Florida und Georgia dagegen beim Präsidenten persönlich Protest einlegten, wurden sie verhaftet. Die Logik hinter dieser Aktion hat sich bis heute keinem Geschichtswissenschaftler erschlossen. Jedenfalls wurden nach diesem Ereignis die alten Confederate States of Amercia wieder aus dem Grab gerufen. Zusätzlich kündigten die Staaten California, Washington, New Mexiko und Nevada als Pazifische Union von Amerika, PUA, das Bündnis auf und verließen die USA. Die Senatoren dieser Staaten, waren durch Heiraten und Familie miteinander eng verwandt. Der neugewählte Präsident der CAS, William Godwill, und der Präsident der PUA, Thomas Stone, riefen über Internet, Funk und Fernsehen alle Bürger ihrer Staaten zurück nach Hause. Fast ein Drittel der US Army desertierte in Folge dieser Aufrufe. Präsident Cooper beschloss daraufhin der Sezession mit militärischen Mitteln zu begegnen.
                                So hatten wir nun zwei großflächige Kriege, in die nach und nach weitere Staaten hinein gezogen wurden. Das Prekäre an der Situation war, dass sowohl USA, CAS, PUA, Russland und Föderierte, über Atomwaffen verfügten. Was aber auch dafür sorgte, dass keine Partei diese Waffen einfach einsetzte. 2053 schien es, als würden die CAS und PUA in Amerika und die Föderierten in Asien den Sieg erringen. Und zwar durch Eroberung der Kontrollanlagen für die Satellitenabwehrnetze von Russland und den USA. Zusammen mit den eigenen Anlagen wären diese dann in der Lage, jeden Atomschlag mit Hilfe der Lasersatelliten im Orbit abzuwehren und selber atomare Schläge zu führen. Hier trat der deutschstämmige UN-General Christian Paul auf den Plan, er unterbreitete mit dem Segen des Generalsekretärs den Diplomaten der Kriegsparteien in der UN-City in Wien den Vorschlag, die Kontrollstationen unter UN-Aufsicht zu stellen. Damit wären allen Parteien die Möglichkeiten zum sicheren Atomschlag genommen. USA und Russland befürworten als Erste diesen Vorschlag, in dem vermeintlich sicheren Wissen, das sie noch genug Einfluss im Sicherheitsrat hatten, um eine Beschlussfindung zu ihren Ungunsten zu verhindern. Die anderen Staaten schlossen sich erst an, als sie von der UN als unabhängige Staaten mit Sitz in der Vollversammlung akzeptiert wurden.
                                Ende 2053 wurde jede der Kontrollanlagen von einer kompletten gemischten Division der UN bewacht. Das Oberkommando über die Einrichtungen erhielt besagter General Paul.“
                                Mueller machte endlich eine Pause.
                                „Man sollte meinen, dass der Wahnsinn in Regierungskreisen selten ist, leider war er in dieser Zeit eher die Regel denn die Ausnahme. Anfang Mai wurden Washington und Moskau von den gegnerischen Truppen belagert. Am 24. Mai 2054, um 7:54 GMT, an Pfingsten, starteten die USA und Russland gemeinsam ihre Atomraketen. In der Annahme, das die UN nichts gegen „ihre“ Raketen unternehmen würde, man saß ja schon ewig im Sicherheitsrat. Kurz darauf erhoben sich auch in den PUA, CAS und der Föderation die Raketen aus den Silos und Raketen-U-Booten. General Paul schaltete die Abwehrsatelliten auf Automatik. Die weitaus meisten Waffen wurden in der mittleren Flugphase vernichtet. Einige Raketen Russlands und der USA wurden aber im All gezündet, um mit einem EMP möglichst viele Satelliten zu blenden. Einige Raketen kamen somit durch. Zu den vernichteten Städten gehörten Boston, Philadelphia, Pittsburg, Miami, Houston, Denver, Prag, Budapest, St. Petersburg und ein Dutzend weitere. Chicago entkam knapp der völligen Vernichtung, weil die Raketen in dem Moment gegrillt wurden, als sie ihre Mehrfachsprengköpfe aussetzten. Gleichzeitig mit dem Raketenstart versuchten US und russische Truppen die Raketenbasen auf ihrem Territorium zu erobern. General Paul änderte nach dem Abfangen der letzten Raketen die Zieleinstellungen und brannte alle bekannten Militärbasen Russlands und der USA vom Erdboden. Sein nächstes Ziel waren die Trägerverbände und sonstigen Kriegsschiffe. Anschließend forderte er die völlige und bedingungslose Kapitulation aller Kriegsparteien!“
                                „Professor Mueller“, meldete sich Hall, „was war mit den US-Marines in Afrika?“
                                „Gute Frage, Mr. Hall, diese Truppen waren jetzt seit sieben Jahren dort im Einsatz, da sie der UN für die „Dauer der Krise zur Wiederherstellung der Menschenrechte in Afrika“ überlassen worden waren. Während des Krieges, sorgte der UN-Generalsstab dafür, dass die Marines stehts in kleineren Verbänden über Afrika verteilt waren. Als Leichte Infanterie wurden sie zusammen mit der Legion zur Jagd von Aufständischen, Banditen und alten Murunda-Anhängern eingesetzt. Dadurch bildete sich zwischen diesen beiden Einheiten, durch gemeinsam überstandene Kämpfe und gegenseitige Rettungsaktionen, ein festes Band. Sehr viele Feld-Offiziere und Unteroffiziere der Marines [sahen die UN als die Zukunft der Menschheit. Sehr viele der Marines hatten im Laufe der Jahre ihre Familien nach Afrika geholt, als Teil eines UN-Programms, das gezielt auf die Vermischung von Weißen und Schwarzen hinarbeitete. Bis auf das Oberkommando der Marines, hatte am Ende fast jeder Marine einen Grund, NICHT am Bürgerkrieg der USA teil zu nehmen. Und als Paul die Satelliten gegen US-Einrichtungen und Truppen einsetzte, geschah praktisch – nichts.
                                So wurden aus den beiden ehemaligen Supermächten zahme Papiertiger. Der Drohung aus dem All hatten sie nichts entgegen zu setzen. Im Laufe der folgenden Weltfriedensverhandlungen einigten sich alle Staaten der Erde darauf, ihr vorhandenes Atomwaffenarsenal, sämtlliche Bio-/Giftgaswaffen und alle Kriegschiffe, größer als eine Fregatte, der UN zu übergeben. Die National-Streitkräfte wurden massiv reduziert. Und im Falle der EU, bis auf wenige Einheiten, der UN unterstellt. Nationale Gesetze ausgemistet und auf einem internationalen Standard vereinheitlicht, abgesehen von diversen regionalen Unterschieden. In Folge bekamen sehr viele, bis dato unterdrückte Minderheiten eigene Länder. Nord- und Südamerika verwandelte sich so in einen Flickenteppich aus Indianergebieten, die von der UN als eigenständige Staaten anerkannt wurden. Die Staaten Afrikas wurden ebenfalls umgewandelt, mit Rücksicht auf uralte Stammesrechte. Lediglich die Namen blieben als Verwaltungsbezirk erhalten. Wenn wir also heute von Namibia sprechen, meinen wir nicht den Staat, sondern den Bezirk. Im Grunde änderte die UN im Laufe der Verhandlungen [das Gesicht der Welt. Um General Pauls Mut und Entschlossenheit zu Ehren, steht vor jedem Gebäude der UN eine Statue von ihm. Larsson wollte keine Statue, ihm reichte ein simpler Gedenkstein, hier in Kinshasa, in der Eingangshalle der Akademie.“
                                >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X