[Gedichte] Kleines Poesiealbum

[Gene]

Re: hi

Originalnachricht erstellt von Dr.No
wofür ist das forum soll man hier keine bilder ausstellen???

Eigentlich nicht.

Hier dreht sich alles um Gedichte.
Aber vielleicht weißt Du ja etwas, was ich nicht weiß? Inwiefern würden hier Bilder reinpassen?

Liebe Grüße, Gene

[Valexia]

Hab ich mir schon fast gedacht das mit der Sprache

[Nerys]

Minutendichtung, in 5 Minuten entstanden:

The cost of living

Was ist Leben?
Jeden Tag das gleiche tun,
wie gefangen in einer Zeitschleife?
Alles erdenkliche versuchen
um an diesem Tag satt zu werden?
Ist das Leben?

[Mark Twain]

Also zunächst einmal muss euch allen meinen größten Respekt aussprechen. Es ist echt beeindruckend was für lyrische Ergüsse man hier findet. Wenn ihr nichts dagegen habt, gesell ich mich gerne dazu. Hier ein Gedicht zum Aufwärmen, dass ich - und jetzt nicht lachen - geschrieben habe, als ich meine Theorieprüfung Klasse B nicht bestanden hab. Fragt nicht warum, war ganz spontan.

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Ansichten

Das Leben ist unfair,
unendlich gemein
wirft dich zu Boden
und schlägt auf dich ein

Nun liegst du dort unten
und bist ganz allein
Vergessen die Hoffnung:
“ Es könnte ja sein “

Für dich ist die Zukunft
der Anfang vom Ende
du gibst auf den Glauben
Es gibt nie eine Wende

In all diesem Dunkel
ist nirgends ein Licht
das endlich dein Leiden
in Freuden umbricht

Nur eins ist klar
und das weißt du fest
Deine Liebe zum Leben
gibt dir den Rest.
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Keine Angst so schlimm wars nicht und beim 2. Mal hab ich die Theorie bestanden.

[Nerys]

@ Mark Twain:
Natürlich darfst du deine lyrischen Ergüsse dazu geben, wir freuen uns immer über frischen Wind!
Dein Gedicht finde ich gut, wieso sollte jemand darüber lachen? Ziemlich triste, aber auch sehr realitätsnah. So hat sich wohl jeder schon mal gefühlt.

Grüße,
Nerys

[Mark Twain]

Ich meinte nicht, über das man über das Gedicht lacht, sondern über das wann bzw. warum ich es geschrieben habe. Aber das war auch nicht ernst gemeint.
Aber wenn wir gerade über triste Gedichte sprechen, werde ich noch eins nachlegen, bevor ich zu den heiteren komme.

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Ende... ???

Die Ruhe selbst, das Glück vollkommen
Das habt ihr immer angenommen
Auch er hat’s anfangs nicht geglaubt
Doch Hass hat ihm den Geist geraubt

Die dunkle Nacht nahm er in Kauf
So nahm das Schicksal seinen Lauf
Auf und davon ist er gegangen
Und hat dann damit angefangen
Sein Leben gänzlich abzuwandeln
Und mit dem Tode zu verhandeln

Sichtlich befreit ging er ins Licht
Doch seine Leiden enden nicht
Im Gegenteil es wird noch schlechter
Und diesmal ist der Tod sein Wächter
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[FunMaker]

Ich poste das 75 Strophen Gedicht nicht öffentlich, einigen habe ich es ja schon per PM zu kommen lassen....

Wer schonmal ein Gedicht von mir in HTML gesehen hat, wird hier dran seine Freude haben denke ich - PS: Die beiden Zahlen 7 und 2 haben hier Symbolische Bedeutung :

---Du bist wie---

Du bist erleuchtet,

Auch ohne Licht,

Ein Mensch



Du bist wärmend,

Auch ohne ein Feuer,

Die Liebe



Du riechst,

Auch ohne auch nur durch die Nase zu atmen,

Der Tod



Du kommst zu mir,

Auch ohne Dich zu bewegen,

Das Leben



Du erklärst mir Dinge,

Auch ohne ein Wort zu sagen,

Der Schatten



Du guckst mich an,

Auch ohne ein Auge zu öffnen,

Die Versuchung



Du begleitest mich,

Auch wenn du nicht da bist,

Du



---Ohne Grund---

Du fasst mich an,

Ohne mich zu berühren,

Du bist der Grund,



Du entdeckst mich,

Ohne das ich Dir Geheimnisse verrate,

Du bist so tief,



Du küsst mich,

Ohne den Mund zu benutzen,

Der Tod reißt mich in den Todesschlund,



Du liebst mich,

Ohne das wir uns kennen,

Du hast mich gehört als ich dann rief,



Du machst mir Freude,

Ohne das Du das weißt,

Du nahmst meine Hand,



Und Du bist,

Ohne da zu sein.

Und als ich Deine Hand dann fand,


Du stirbst,

Ohne das ich davon weiß.

zogst Du mich raus.

[Gene]

Wow Nerys, „The cost of living“ ist Dir wunderbar gelungen! Vor allem die formalen Aspekte sind sehr interessant. Am Anfang und am Ende zwei Fragen. Zuerst eine ganz normale Frage, dann eine rhetorische Frage, welche die Problematik des Gedichtes erstaunlicherweise völlig aufzulösen scheint, als ob es ganz selbstverständlich wäre. Am liebsten würde man sofort laut mit „Ja“ antworten. Und die Tatsache, dass die Hauptsätze durch die beiden folgenden Nebensätze sofort wieder infrage gestellt werden, ist ein klasse Stilmittel! Über das Thema brauchen wir wohl gar nicht diskutieren: Das Leben, als Gleichnis für den immerwährenden Rhythmus des Kosmos, ist äußerst passend! Ich hoffe, ich habe nicht ganz daneben interpretiert. Aber ich finde das Gedicht einfach, nunja „perfekt“.

So, Mark Twain, nun zu Dir und Deinen „Ansichten“.
Zuerst will ich vorwegnehmen, dass immer noch der Alltag die beste Inspiration ist. Auch wenn es ein negatives Erlebnis ist, so ist es immer gut diese Erlebnisse in einer literarisch schönen Form festzuhalten. Somit betrachtet man das Geschehene nicht nur als negativen Vorfall sondern als Gewinn an Erfahrung.
Formal ist zu sagen, dass Du eine Art Kreuzreim eingebaut hast, denn der zweite und vierte Vers jeder Strophe reimen sich. Das ist gut, um die Tragik noch zu verstärken. Es sind fünf Strophen und die greifen harmonisch ineinander über. Nicht schlecht... allerdings solltest Du ein wenig auf die Rechtschreibung achten. Der Inhalt ist tadellos. Ich liebe melancholische Gedichte.
Das Gedicht „Ende... ???“ hat eine ähnliche resignierende Grundstimmung. Diesbezüglich kannst Du Dich wirklich gut ausdrücken. Respekt. Aber: Formal wirkt das Gedicht eher nicht so gut, weil die Strophenaufteilung meines Erachtens besser sein könnte und die holprigen Reime hier schon arg an einen „Kinderreim“ erinnern. Oft ist weniger, mehr.

Funmaker, Deine Gedichte sind wie immer nicht nur Nahrung für die Seele sondern auch für das Auge. Durch geschickte Absatzgestaltung und das Reduzieren der Gedanken auf die wichtigsten Elemente bekommen sie eine ganz besondere Note. Oder wie hat einmal mein Rechtsphilosophie-Professor gesagt: „Die Endlichkeit Ihrer Klausuren zeugt von einer Einheit des Geistes“. Obwohl das damals eher sarkastisch gemeint war, so ist das hier ein Kompliment.
Ich könnte jetzt versuchen, Deine Gedichte zu interpretieren, aber das behalte ich lieber für mich. Manchmal fühle ich mich einfach nicht gut, wenn ich versuche derart private Gedanken rational zu begreifen und in passenden Worten wiederzugeben. Das ist übrigens auch ein Kompliment gewesen. Klasse Gedichte Funmaker!

Nach einer kreativen Pause, werde ich wohl wieder einmal meinen Gedanken freien Lauf lassen. Nehmt euch in acht, in absehbarer Zeit habe ich vor, hier wieder ein Gedicht von mir beizusteuern.

Liebe Grüße, Gene

[FunMaker]

@Gene: Glaubst du wirklich du hast schonmal ein Gedicht von mir in HTML gesehen???
PS: lese zwischen den Zeilen!

[Gene]

Original geschrieben von FunMaker
@Gene: Glaubst du wirklich du hast schonmal ein Gedicht von mir in HTML gesehen???
PS: lese zwischen den Zeilen!

Ich denke ich kann beides mit "Ja" beantworten.
Oder was meinst Du genau?

Ich habe zum Beispiel Deinen Gedichtszyklus in HTML gelesen (die Farben usw...). Überzeugt?

Liebe Grüße, Gene

[Nerys]

@ Gene: *freufreu* dass dir meine Minutendichtung gefällt! Ich hätte sie als nicht so besonders eingestuft, eine Minutendichtung eben. Hab geschrieben, was mir grad eingefallen ist. Hast du mein Gedicht "Emma" eigentlich auch gelesen?
Bin schon wahnsinnig gespannt auf dein nächstes Werk!!

@ Mark Twain: Wieso sollte man denn über die Audgangssituation für das Gedicht lachen? Ich kann nachvollziehen wie du dich gefühlt haben musst. Vielleicht wirst du jetzt lachen. Ich habe mich ähnlich gefühlt, als ich meinen ersten Fetzen in Englisch kassiert habe, zumal ich noch nicht einmal Vierer hatte. Der Fetzen lag aber eindeutig an der Prof.
Dein anderes Gedicht gefällt mir auch gut, schon wieder so traurig?!
Du kannst echt toll reimen, das ist eine Gabe! Entweder es liegt einem, oder nicht.

Allerbeste Grüße,
Nerys

[Nerys]

Weitere Minutendichtung:

Latein

Warum?
Warum lassen wir nicht ruhn
was vor langer Zeit schon starb?
Es hat seine Schuldigkeit getan,
ist ein Geiste nun in dieser fremden Welt,
kann nicht fort, denn wir halten's fest.
Warum?

Ein Wanderer durch die Zeiten,
verdammt zum Leben,
obwohl schon tot.

Warum?
Warum darf der Wanderer nicht ruhn?
Endlich ruhn.

[Gene]

Original geschrieben von Nerys
@ Gene: *freufreu* dass dir meine Minutendichtung gefällt! Ich hätte sie als nicht so besonders eingestuft, eine Minutendichtung eben. Hab geschrieben, was mir grad eingefallen ist. Hast du mein Gedicht "Emma" eigentlich auch gelesen?

Ja, habe ich!

Es tut mir leid, dass du sie verloren hast.
Ich finde das Gedicht aber trotzdem sehr sehr schön.

Liebe Grüße, Gene

[Gene]

Re: Latein

Liebe Nerys,

Ich habe Dein Gedicht "Latein" sehr aufmerksam gelesen. Beim Titel war mir schon klar, wie sich das Gedicht entwickeln wird - zumal ich ja Deine besondere "Affinität" gegenüber dieser Sprache kenne.

Formal ist das Gedicht wieder einmal einwandfrei (Die Fragen, die Wortwahl, die Strophen, das "Warum?" - wow!). Inhaltlich ist es durchaus nachvollziehbar, wenn auch für mich nicht ganz akzeptabel. Vielleicht liegt das daran, dass ich Latein in der Schule ganz gerne hatte. Du wünschst Dir also, dass Latein nicht mehr unterrichtet werden soll? Naja, das wünscht sich wohl jeder Schüler, aber ich glaube, du wirst Latein noch einmal schätzen lernen.

Da fällt mir übrigens ein passender Ausspruch (von einem weisen Mann ) ein. Vielleicht betrachtest Du dann Dein Gedicht in einem etwas anderen Licht: "Viele die leben verdienen den Tod, und manche die tot sind verdienen das Leben. Kannst Du es ihnen geben? Dann sei nicht so schnell mit einem Todesurteil."


Liebe Grüße, Gene

[Nerys]

@ Gene:
*remember* Ah, einer von Gandalfs weisen Sprüchen!
Tja, DU hast ja auch nicht den Fetzen auf Latein kassiert *gg*
Außerdem soll das Gedicht kein Todesurteil für Latein sein. Die Sprache lebt schon lange nicht mehr. Ich vergleiche eher mit dem Buch "Die Prophezeihung" das ich in den Weihnachtsferien las. Da ging es um eine Prophezeiung aus dem alten Ägypten, die sich in unserer Zeit erfüllt. Wenn sie sich erfüllt, kann der Wanderer, den Echnaton einst verfluchte, nach 3000 Jahren endlich sterben, was er sich mehr als alles andere wünscht. Latein ist für mich auch so eine Art Wanderer. Ich finde Latein einfach nur unnötig, das brauchst du genauso wie die altägyptische Hieroglyphenschrift, nämlich gar nicht!

Grüße,
Nerys