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    #16
    Zitat von Holger58 Beitrag anzeigen
    Ich bin sicher kein Hobby-Autor, finde aber das Worldbuilding aber recht interessant. Was soll am Ende stehen, eine Geschichte, ein Pen&Paper?
    Das ist die Sache, darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Eine Geschichte wäre super, aber dafür bräuchte ich passende Ideen und Zeit.

    Damals entstanden ist es, weil ich eine passende Welt für die ganzen Einheiten haben wollte. Aber vor allem, weil es Spaß gemacht hat ein Universum aufzubauen. Ich gehöre zu der Fraktion, die den Aufbaufaktor bei Strategiespielen bevorzugt. Ich liebe Imperium Galactica, aber das Gameplay hat sehr viele Schwächen. Dafür liebe ich die Musik und den Aufbau der Städte. Ich verbringe einen großen Teil der Zeit damit die perfekten Plätze für die Gebäude zu finden, was auf einigen Planeten wirklich nicht einfach ist. Ich spiele also lieber Sim CIty als die Galaxie zu erobern.


    Eine wirklich interessante Geschichte könnte rund um die Cyberware geschrieben werden. Ein Actionkrimithriller aller 24, was ich aber nie gesehen habe. Daher fehlen mir die passenden Ideen für Szenen. Anfang und Ende könnte ich aber jetzt schon grob schreiben. Wer also weiß wie man eine solche Geschichte schreibt, ich nehme gern Tipps an.

    Die Idee: Ein Ermittlerduo (Mann+Frau) in einer der großen Kolonien nimmt die Spur von Terroristen auf und gerät dabei in eine immer größer werdene Sache hinein. Sie sind nur sehr gute Freunde, also keine Romantik. Wie das alles endet verrate ich natürlich hier nicht.

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      #17
      Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen

      Eine wirklich interessante Geschichte könnte rund um die Cyberware geschrieben werden. Ein Actionkrimithriller aller 24, was ich aber nie gesehen habe. Daher fehlen mir die passenden Ideen für Szenen. Anfang und Ende könnte ich aber jetzt schon grob schreiben. Wer also weiß wie man eine solche Geschichte schreibt, ich nehme gern Tipps an.

      Die Idee: Ein Ermittlerduo (Mann+Frau) in einer der großen Kolonien nimmt die Spur von Terroristen auf und gerät dabei in eine immer größer werdene Sache hinein. Sie sind nur sehr gute Freunde, also keine Romantik. Wie das alles endet verrate ich natürlich hier nicht.
      So wie "24" wirst Du nicht schreiben können.
      Denn: Es war eine TV-Serie, die in Echtzeit ablief. D.h. Du müsstest das komplette Buch/Geschichte im Präsens schreiben. Das ist unglaublich anstrengend, deshalb gibt es relativ wenige Bücher in dieser Zeitform.
      Ansonsten hast Du doch alles für eine Story: Eine Welt, eine Prämisse und zwei Protagonisten. Sogar Anfang und Ende.
      Wo soll da ein Problem sein?
      Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
      Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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        #18
        Zitat von burpie Beitrag anzeigen
        So wie "24" wirst Du nicht schreiben können.
        Denn: Es war eine TV-Serie, die in Echtzeit ablief. D.h. Du müsstest das komplette Buch/Geschichte im Präsens schreiben. Das ist unglaublich anstrengend, deshalb gibt es relativ wenige Bücher in dieser Zeitform.
        Ansonsten hast Du doch alles für eine Story: Eine Welt, eine Prämisse und zwei Protagonisten. Sogar Anfang und Ende.
        Wo soll da ein Problem sein?
        24 war auch nur ein Beispiel für das Genre. Action+Ermittlung+Geheimnis ist eine passende Mischung für das was da passiert. Leider habe ich auf dem Gebiet keine Erfahrung.
        Serien wie NCIS sind da auch nur bedingt hilfreich, denn da ist der Fall nach einer Folge abgeschlossen. So lange wie eine echte Ermittlung würde die Geschichte aber auch nicht dauern, denn die sind meistens sehr langweilig (genau wie echtes hacken).


        Das Problem ist die Mitte. Anfng und Ende sind nur das Fundament einer Geschichte. Sich den Ablauf der Geschichte auszudenken und die Charaktere entsprechend reagieren zu lassen, ist schwer. Es soll schließlich kein Hollywood sein, wo Dinge manchmal einfach nur noch passieren. (siehe Ende von Tierwesen 2)
        Dafür müsste ich das Worldbuilding der Kolonie auch erst einmal machen. Wie sehen die Strukturen aus, in denen die beiden ermitteln. Es macht einen Unterschied, ob es fliegende Autos wie beim 5. Element gibt, oder die Protagonisten herumlaufen müssen wie in Surrogates. Das ist zwar schnell gemacht, aber man braucht dafür erst eine kreative Phase, sonst wird das nichts mit dem Schreiben.

        Ich habe schon eine Fanfiction mit sehr vielen Seiten, daher weiß ich das. Da hatte ich auch nur Anfang, Ende und ein paar Dinge, die in die Mitte sollten. Der Rest hat sich beim Schreiben ergeben oder wenn ich spontan neue Ideen hatte. Zu 100 % fertig ist die Geschichte bis heute nicht. Grund dafür ist auch, dass man die Erstfassung vor der Veröffentlichung mindestens noch einmal überarbeiten muss, weil man ja jetzt mehr über seine eigene Geschichte weiß. Ich weiß wirklich nicht an wie vielen Szenen und Dialogen ich Korrekturen vornehmen musste, weil die Erstfassung stellenweise furchtbar klang.

        Was ich bräuchte wären praktisch Ideen für die Actionszenen (wer, was, wo), die dann als Fixpunkte für die Geschichte dienen. Danach kann man sich Dinge einfallen lassen, die alle Charaktere dort hinführen. Ein MacGuffin ist nicht notwendig. Das wird mehr eine Jagd auf Personen.

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          #19
          Ich sehe, wir sind da sehr verschieden, denn an "Actionszenen als Fixpunkte der Geschichte" würde ich keine Geschichte aufbauen. Dazu kommt, dass Du in Deinem Post Dich nicht einmal auf das Entwerfen der Charaktere beziehst, sondern die Umgebung zuerst erwähnst. Allerdings werden Stories in erster Linie von Figuren und deren Beweggründen getragen und nicht, ob sie in Autos herumfliegen können. Des Weiteren wird sich ein Großteil der "Welt" aus den Motiven der Antagonisten ergeben.
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            #20
            Jeder schreibt Geschichten anders. Mit Charakteren habe ich keine so großen Probleme. Die Kerncharaktereigenschaften reichen da meistens aus. Danach fragt man sich einfach, wie diese Person in dieser Situation wohl handeln würde. Die Geschichte muss dann so aufgebaut sein, dass sie von sich aus Handeln, um zu dem Ziel zu gelangen was du haben willst.

            Für mich muss erst das Gerüst der Geschichte stehen, damit die Figuren danach darin handeln können. Wenn ich meine Fixpunkte habe, dann kann ich mir danach den Weg dorthin überlegen. Und wenn ich fertig bin, dann werden die Fixpunkte noch feinjustiert, damit sie in die gesamte Geschichte passen.
            Action bedeutet übrigens nicht, dass nur geballert wird. Das kann auch das Finden eines wichtigen Hinweises sein.

            Zitat von burpie Beitrag anzeigen
            Allerdings werden Stories in erster Linie von Figuren und deren Beweggründen getragen und nicht, ob sie in Autos herumfliegen können. Des Weiteren wird sich ein Großteil der "Welt" aus den Motiven der Antagonisten ergeben.
            Das Umfeld limitiert aber deine Möglichkeiten wie du die Geschichte erzählen kannst. Holmes müsste in eine Bibliothek gehen um Informationen zu erhalten, McGee geht dafür einfch kurz an seinen Rechner. Darum brauche ich zuerst das Worldbuilding, damit ich weiß was meine Figuren tun können und was nicht.

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              #21
              Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
              Ja, aber du darfst nicht vergessen, dass das gesamte Besiedelungsprogramm formal ein internationales Projekt ist. (Wobei es am Anfang auch noch Nationen gab, die nicht Teil der internationalen Gemeinschaft waren und sich auch nicht an diese Regelung hätten halten müssen.) Wenn also eine Nation oder ein Unternehmen eine Kolonie gründet, dann heißt das nur, dass sie den Hauptaufwand betreiben und einen eigenen Nutzen daran haben. Elon Musk will ja auch eine eigene Marskolonie gründen. Das wäre dann also eine Kolonie von ... SpaceX? Die Kolonie gehört also der gesamten Menschheit, auch wenn sie formal eine Kolonie eines Landes oder eines Unternehmens ist. Typisch für Unternehmen wären Minenkolonien in der Reichweite einer Siedlungskolonie. Die bestehen dan aus Habitaten und sind teilautark.

              Ich finde Surviving Mars hat das gut umgesetzt. Da haben auch Nationen und Unternehmen Marskolonien, aber da es ein internationales Projekt ist, herrscht zwischen den Kolonien ein freundliches Verhältnis.
              Das kannst du auch mit der ST Föderation vergleichen, wo z.B. die Vulkanier ihre eigenen Kolonien gründen. Es ist dann sowohl eine Kolonie der Föderation, als auch der Vulkanier.

              Bei den Unternehmen möchte ich noch sagen, dass sie sich natürlich an die Gesetze ihres Heimatlandes und der Union halten müssen.

              In der Realität wird gerade versucht diese Regelung aufzuweichen, bzw. einzelne Länder wollen sie ignorieren. Es wird ja schon darum gestritten, ob Astrobergbau diese Regelung verletzt oder nicht.
              Okay, wenn das vielleicht etwas mehr ausgebaut wird dann besteht die Chance, dass ich das vielleicht doch kaufe. Bisher klingt es für mich noch nicht wirklich überzeugend. In der Hinsicht unterscheiden sich erfahrungsgemäß Worldbuilding und Geschichte - in einer späteren Geschichte können Dinge glaubhaft erscheinen, die bei einem eher kurzen Worldbuilding noch seltsam anmuteten. Ich habe das bei meiner Original-Fiction DEAN CORVIN am eigenen Leib erfahren. Da hatte ich vom "Errichten" einer Mondbasis gesprochen (mit Jahreszahl) und war gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass irgendwer glauben könnte, das wäre das Bauende der FERTIGEN Basis und nicht der Baubeginn (nach dem es sich natürlich noch Jahre bis zur Fertigstellung dahinzieht).

              Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
              Die humanoide Statur ist nunmal sehr praktisch und davon abzuweichen ist schwer. Ich habe noch die Talary, die an die Boronen aus dem X-Universum angelehnt sind und stereotypische reptiloide Keyjan. Beides nicht so exotisch. Aber in Andromeda leben noch die Akari. Diese sind kristallin und niemand weiß so genau wie sie aussehen. Alles was man hat sich undeutliche Sensorbilder.
              Fürs Fernsehen und Kino lasse ich diesen Einwand gelten - nicht für das geschriebene Wort. Da geht mehr und man kann es auch umsetzen IMO. Natürlich sind gemeinsame Interaktionen (und das sich Identifizieren mit den Aliens) einfacher, wenn sie humanoid sind. Aber da liegt es in der Hand des Schreibers, auch mit exotischen Aliens etwas Glaubhaftes und Machbares anzufangen.

              Etwas anderes ist es, wenn die Auswahl der Aliens durch ein Franchise vorgegeben ist.

              Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
              Der Grund, warum es nur so wenige Spezies gibt, habe ich einfach von der Hintergrundgeschichte von Master of Orion 2 übernommen. Das Wrack gehörte zu einer Spezies, die im Krieg mit einer anderen Spezies war und beide Fraktionen haben sich am Ende gegenseitig ausgelöscht. Die Milchstraße war dabei nur ein Nebenschauplatz. Der Hauptkampf fand in Andromeda statt. Darum haben da auch nur die Akari überlebt, denn niemand hätte gedacht, dass ihr Heimatplanet bewohnt ist.
              Das erklärt einige Dinge.

              Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
              Geschichten habe ich wie gesagt so gut wie keine. "Die Schlacht an der schwarzen Sonne" hat ein paar Dialoge, genau wie "die Strafaktion". Zunächst wollte ich hier aber die Schiffe der 3. Generation posten. Streng genommen ist für diese Schiffe das ganze Worldbuildig erst entstanden, denn nur Schiffe zu haben ohne ein Universum wo sie ihre Waffen abfeuern können ist langweilig.
              Was mich daran erinnert, dass ich eine Kurzgeschichte habe, wo eines der Schlachtschiffe mit den Reapern aus Mass Effect 3 den Boden aufwischen darf. Wenn du den Post zu den Plasmawaffen gelesen hast, dann weist du auch warum. Das kann man keinen Kampf nennen.
              Für mich (anders, als für mache anderen Leute) ist das Worldbuilding um des Worldbuildings Willen durchaus okay. Denn ich meinte ernst, als ich sagte, dass andere Hobbyisten, wie z.B. ich, immer etwas daraus für sich selbst mitnehmen können. Es ist schön, wenn es eine Story dazu gibt, ein MUSS sehe ich da aber nicht. Für mich zählt, dass jemand kreativ ist und nicht die Kreativität anderer sinnlos kritisiert, ohne selbst je kreativ gewesen zu sein. Das können einige Leute hier leider aus dem FF.

              Mass Effect habe ich so am Rande mitbekommen - mit diesem Verse stehe ich nicht auf Du und Du. Vielleicht wird das noch.
              Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

              STAR TREK - ICICLE || STAR TREK EXPANDED - WIKI || SONS OF ANARCHY - WIKI || RED UNIVERSE || SPACE 2063 WIKI

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                #22
                Zitat von hawk644 Beitrag anzeigen
                Das erklärt einige Dinge.
                Star Trek hat es nie geschafft zu erklären, wo all die antiken Zivilisationen abgeblieben sind. Das fand ich immer so unbefriedigend.

                Zitat von hawk644 Beitrag anzeigen
                Für mich (anders, als für mache anderen Leute) ist das Worldbuilding um des Worldbuildings Willen durchaus okay. Denn ich meinte ernst, als ich sagte, dass andere Hobbyisten, wie z.B. ich, immer etwas daraus für sich selbst mitnehmen können. Es ist schön, wenn es eine Story dazu gibt, ein MUSS sehe ich da aber nicht. Für mich zählt, dass jemand kreativ ist und nicht die Kreativität anderer sinnlos kritisiert, ohne selbst je kreativ gewesen zu sein. Das können einige Leute hier leider aus dem FF.
                Jetzt habe ich schon angefangen eine Geschichte zu schreiben. Wohl kein literarisches Meisterwerk, aber für einen Hollywoodfilm mehr als ausreichend.
                Mir fällt nur keine Idee ein, wie man einen Maulwurf dazu bringt Fehler zu begehen. Wie macht man ihn nervös, sodass er seinen Kontakt kontaktiert? Es darf natürlich auch nicht zu auffällig sein.

                Ich schreibe einfach schon das nächste Kapitel und nehme später Korrekturen vor.
                Zitat von hawk644 Beitrag anzeigen
                Mass Effect habe ich so am Rande mitbekommen - mit diesem Verse stehe ich nicht auf Du und Du. Vielleicht wird das noch.
                Guter RPG-Shooter. Gute Geschichte. Sehr gute Charaktere. Nur auf der Zielgeraden versagt der 3. Teil dann, leider.

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                  #23
                  Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
                  Star Trek hat es nie geschafft zu erklären, wo all die antiken Zivilisationen abgeblieben sind. Das fand ich immer so unbefriedigend.
                  Yo - Fernseh-Produktionen kranken leider immer am Budget. Was nicht zwingend gebraucht wird, bleibt meistens außen vor.
                  Da haben wir Hobbyisten es in unseren geschriebenen Werken einfacher. Wir bringen rein, was wir haben wollen - kostet ja nichts, außer etwas Zeit und Hirnschmalz.

                  Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
                  Mir fällt nur keine Idee ein, wie man einen Maulwurf dazu bringt Fehler zu begehen. Wie macht man ihn nervös, sodass er seinen Kontakt kontaktiert? Es darf natürlich auch nicht zu auffällig sein.
                  Ein Sprichwort sagt: Es sind nicht die Abgründe des Lebens, die einem zu schaffen machen, sondern die Schlaglöcher.
                  Manchmal ist es bei einer solchen Frage gut, die Sache von hinten anzugehen. Du hältst dir das Ergebnis vor Augen und bewegst dich von da aus zu einem Auslöser dafür zurück. Generell kann man so etwas schlecht sagen, ohne den Hintergrund besser zu kennen.
                  Was immer ein guter Gedanke dabei ist: Selbst wenn keiner einen Fehler macht können Dinge fürchterlich schiefgehen. Vielleicht hilft es hier schon, einen unverhofften Zufall zu nutzen, anstatt sich auf einen offensichtlichen Fehler festzulegen. Bei einem Maulwurf würde es aber auch schon reichen, dass etwas passiert, woraus der Maulwurf einen falschen Schluss zieht, weil der richtige Schluss (im Zusammenspiel mit den Umständen) viel zu abwegig wäre.
                  Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

                  STAR TREK - ICICLE || STAR TREK EXPANDED - WIKI || SONS OF ANARCHY - WIKI || RED UNIVERSE || SPACE 2063 WIKI

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                    #24
                    So, nach ca. 14 h Schreibarbeit ist die Geschichte fertig. Sogar der schwerste Teil ist geschafft, das Finden von Namen.

                    Es ist eine kleine Kurzgeschichte mit 26 Seiten geworden. Hat Spaß gemacht sie mir aus den Fingern zu saugen, aber jetzt ist erst einmal Pause mit Geschichtenschreiben angesagt. Kreativität ist gerade alle.


                    Vorwort: Mit zunehmender Größe der Kolonien stieg auch der Wille nach Unabhängigkeit. Und auch wenn alle Kolonien der Erde in der Union geblieben sind, so verwalten sich viele doch selbst, mit eigener Regierung und Gesetzen. Turia ist in der Union bekannt als die Kolonie mit den liberalsten Gesetzen was Cyberware betrifft. Und sei es auch nur ein Sauerstoffupgrade für die Lunge, damit man die Luft dort besser atmen kann.


                    Von Menschen und Maschinen, Kolonie Cyberheaven

                    Kolonie Turia, auch bekannt als Cyberheaven. Hauptbahnhof von Nuevo Valencia.

                    Summend fuhr der Magnetschwebezug in den Bahnhof ein. Die Röhre schloss sich und sogleich begann das Zischen des Druckausgleichs.

                    Erwartungsvoll wartete Sarah, dass sich die Türen öffneten.
                    „Ich sehe dich,“ konnte David in seinem Kopf hören.
                    Er sah sich um und entdeckte seine Freundin.
                    „Ich dich auch.“
                    Sie sprang von der Bank herunter und ging vorbei an den aussteigenden Passagieren.

                    „Ich habe dich vermisst.“ Sie küsste ihn.
                    „Ich dich auch.“
                    Mit ihrer Hand streichelte sie seinen Körper. Er kannte das schon.
                    „Du kannst wirklich nicht genug von mir bekommen.“
                    „Deinen warmen Körper zu spüren ist halt was ganz besonderes. VR ist nichts dagegen.“
                    „In dem Fall.“ Demonstrativ umarmte er sie ein weiteres Mal und sie genoss es sichtlich.

                    Nach etwas Smalltalk machten sie sich langsam auf nach Hause zu gehen. Auf dem Nachbargleis sammelten sich indessen immer mehr Leute. Sie warteten auf den nächsten Regionalzug, der bereits angesagt worden war. Da entdeckte Sarahs Gesichtserkennung etwas verdächtiges.

                    Warnung.
                    Gesichtsübereinstimmung mit verdächtiger Person.
                    Name: Anabel Diaz
                    Übereinstimmung: 99,3 %
                    Wird verdächtigt Mitglied der terroristischen Organisation „Natürliche Ordnung“ zu sein.

                    Sarah stoppt sofort und versuchte einen besseren Blick auf sie zu bekommen, aber der Bahnsteig war bereits zu voll. Dann fuhr auch schon der Zug ein.
                    „Was ist?“, fragte David.
                    Sarah versuchte die Verdächtige unter den sich hinsetzenden Passagieren zu entdecken, aber ohne Erfolg.
                    „Schon gut. Ich dachte ich hätte jemanden gesehen.“
                    Summend fuhr der Zug ab und mit ihm die verdächtige Person.



                    Am nächsten Montag ging Gabriel wie jeden Montag zu seiner Kollegin auf der Wache.
                    „Hier, dein Kaffee. Und du siehst aus, als könntest du ihn wirklich gebrauchen.“
                    Sie war ein Frühaufsteher. Gabriel bevorzugte es lieber noch 1-2 Stunden zu schlafen. Solche Augenringe hatte er bei Sarah aber noch nie gesehen.
                    „Danke. Ich konnte einfach nicht schlafen. Ich habe eine verdächtige Person gesehen, aber etwas stimmt nicht.“ Sie arbeitete weiter am Computer.
                    „Was lässt dir denn keine Ruhe?“
                    „Hier, sieh selbst. Das ist Anabel Diaz. Ich bin mir absolut sicher, dass ich sie letzten Freitag am Bahnhof gesehen habe.“
                    „Hast du die Kollegen informiert?“
                    „Natürlich. Aber das ist das merkwürdige. Als sie die Überwachungsaufnahmen überprüft haben, da war nur diese Person auf den Aufnahmen.“

                    Gabriel sah sich die beiden Gesichter genau an.
                    „Ähnlich, aber definitiv unterschiedliche Personen.“
                    „Ich weiß. Aber jetzt sieh dir meine Aufnahme an.“
                    „Sie stimmen überein.“
                    „Zu 99,3 %. Aber wie kann das sein?“
                    „Keine Ahnung. Welche Software benutzt du denn? Ich wette nicht unsere.“
                    „Du meinst ich würde mir fehlerhafte Software andrehen lassen?“
                    „Ich meine ja nur. Was ist wahrscheinlicher, dass eine Puristin die Überwachungssysteme gehackt hat, oder dass deine Software eine Fehlfunktion hat?“
                    „Die Software.“
                    Sarah blickte die 3 Bilder an. Es musste die Software sein. Denn andernfalls …
                    „Komm, wir haben noch einen Job zu erledigen. Der Papierkram erledigte sich nun mal nicht von allein.“



                    Der nächste Tag.
                    „Hier, dein Kaffee. Extra stark.“
                    „Woher?“
                    „Ich kenne dich doch. Wenn du ein Geheimnis findest, dass musst du es auch lösen.“
                    „Du kennst mich wirklich zu gut.“
                    Sie nahm einen kräftigen Schluck.
                    „Heiß.“

                    „Bist du schon weiter gekommen?“
                    „Ich arbeite daran.“
                    „Will ich es wissen?“
                    „Wahrscheinlich nicht. Ich sage es dir trotzdem, wenn ich soweit bin.“
                    „Bring uns einfach nicht in Schwierigkeiten.“
                    „Das mache ich doch nie.“
                    Gabriel hatte das anders in Erinnerung.

                    „Vertraue einfach der besten Hackerin der Abteilung.“
                    „Lucas ist da anderer Meinung.“
                    „Lucas ist ein Idiot, der einen Nova 34d nicht einmal von einem Paladin Alpha 4 unterscheiden kann.“
                    „Kannst du es?“
                    „Mmm, natürlich.“
                    Gabriel grinste nur.

                    Sie nahm noch einen kräftigen Schluck. „Besser.“ Dann drehte sie sich zu Gabriel um. „Was ich gestern völlig vergessen hatte dich zu fragen. Wie geht es deiner Tochter? Du hast doch erzählt, dass sie wieder in die Schule geht.“
                    „Ja, Cristina geht wieder zur Schule. Sie hat mir den ganzen Abend lang erzählt wie toll ihr Chip ist und wie einfach das Lernen jetzt ist. Und natürlich auch wie sie mit ihren Mitschülern gespielt hat.“
                    „Die Kleine hat keine Ahnung was nächstes Jahr auf sie zukommt. Da hilft dann auch ihr Neurochip nicht mehr.“
                    „Noch ist sie 8 und hat viel Freizeit und die soll sie auch genießen.“
                    „Hast du auch das Sicherheitsupdate auf ihrem Chip installiert? Ich meine nicht das staatliche Zeug, sondern was ich dir gegeben habe.“
                    „Ja, habe ich. Zumindest fast alles. Der Peilsender war dann doch zu viel.“
                    „Du weist nie was alles passieren kann.“
                    „Das weiß ich selbst am besten. Sind wir schon in dem Fall weiter, wo der Typ Amok gelaufen ist?“
                    „Nein. Er ist plötzlich ausgerastet und hat die Leute erschossen.“
                    „Wissen wir noch nicht einmal wo er die Waffe herhatte?“
                    „Nein. Die Technikabteilung hat gesagt, dass es ein Eigenbau war. Es wurden dabei mehrere Teile von anderen Waffen genutzt.“
                    „Aber bei ihm Zuhause hatte er keine Werkstatt. Wo hatte er die Waffe also her?“
                    „Ich habe keine Ahnung, aber ich bleibe dran.“

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                      #25
                      Einige Zeit Später.
                      „Bingo!“
                      „Was hast du gefunden?“
                      „Aktiviere eine sichere Verbindung, dann sage ich es dir.“
                      Er ahnte, dass das Schwierigkeiten bedeutete.

                      „So, die Verbindung ist sicher.“
                      „Bestätige. Hier können wir ungestört reden.“ Der dunkle VR-Raum öffnete sich.
                      „Also, was hast du jetzt wieder getan?“ Gabriel klang angespannt.
                      „Du erinnerst dich an die verdächtige Person?“
                      „Ja?“
                      „Ich habe mich in das Kameranetzwerk der Stadt gehackt und sie durch die Stadt verfolgt.“
                      „Das ist nicht nur höchst illegal, sondern auch riskant. Du hast doch hoffentlich nicht deine Zugriffsdaten dafür verwendet.“
                      „Jein, anders wäre ich nicht ins System gekommen. Aber ich habe meine Spuren verwischt. Es sollte niemand bemerken.“
                      „Wir sind unsere Jobs los, wenn das auffliegt. Also warum gehst du solch ein hohes Risiko ein?“
                      „Weil ich mir sicher bin. Ich bin mir absolut sicher, dass es die gesuchte Frau war, die ich am Bahnhof gesehen habe.“

                      „In Ordnung. Zu deinem Glück vertraue ich deinem Gefühl. Also sag schon, wo ist sie hingegangen?“
                      „Hier, ich schicke dir die Daten.“
                      Ein Bildschirm erschien im vorher leeren VR-Raum.
                      „Das ist das Industriegebiet im Osten der Stadt.“
                      „Ja, und es gibt nur wenige Kameras dort.“
                      „Hast du ihre Spur verloren?“
                      „Zeitweise, ja. Aber dafür habe ich das hier gefunden.“

                      Gabriel sah sich einen Mann an, der in den Gassen verschwand.
                      „Wer ist er?“
                      „Alexander Morel. Er arbeitet bei Cybertech.“
                      „Das ist zwar ungewöhnlich, aber du weist noch nicht einmal, ob sie sich getroffen haben.“
                      „Ich weiß, aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er und sie gleichzeitig in diesem Industriegebiet sind?“
                      Gabriel rechnete kurz nach.
                      „Klein genug, um ihm zumindest einen Besuch abzustatten.“
                      „Ich hatte gehofft, dass du das sagst.“

                      „Aber nur unter einer Bedingung.“
                      „Welcher?“
                      „Du machst den Papierkram, der dabei anfallen wird.“
                      Sie zögerte kurz. „Einverstanden.“
                      „Dann los.“


                      Keine Stunde später standen die beiden vor dem Industriekomplex von Cybertech. Hier wurden so ziemlich alle kybernetischen Implantate der Kolonie hergestellt und programmiert.
                      „Wir waren schon lange nicht mehr hier.“
                      Sarah antwortete nicht, denn sie sah sich konzentriert um.
                      „Worüber denkst du nach?“
                      „Dies und das.“
                      „Konzentriere dich. Ich musste Jerry anlügen, sonst würden sie uns nicht hereinlassen.“
                      „Alles klar. Ich bin konzentriert.“

                      Sie gingen zum Eingang.
                      „Gabriel Turati und meine Partnerin Sarah Maas. Wir sind angemeldet.“
                      „Einem Moment. Ja, hier ist die Anmeldung. Dürfte ich ihre Marken sehen?“
                      Sie zeigten sie vor.
                      „Identität bestätigt. Sie dürfen eintreten.“
                      Das Tor öffnete sich und sie betraten das Gelände.

                      Nach einem kurzen Gespräch mit seinem Vorgesetzten wurden sie zu einem Gästeraum geführt. Wenige Minuten später betrat Alexander den Raum.
                      „Sie wollten mich sprechen?“
                      „Ja,“ antwortete Gabriel. Setzen wir uns doch.
                      Er setzte sich zu ihnen an den Tisch.
                      „Wir haben gehört, dass es Ihnen gestern schlecht ging. Ich hoffe heute geht es ihnen besser.“ Sagte Gabriel mit ruhiger Stimme und lächelte dabei leicht.
                      „Ja, ich habe mich gestern nicht so gut gefühlt. Hatte wohl das Falsche gegessen.“
                      „Aber heute geht es wieder?“
                      „Ja, heute geht es mir wieder gut.“
                      „Schön zu hören. Ich hatte auch einmal eine Lebensmittelvergiftung. Ich lag den ganzen Tag im Bett. Ich hoffe es war bei Ihnen nicht so schlimm.“
                      „Nein. Nur flau im Magen.“
                      „Frische Luft soll da ja helfen.“
                      „Ja. Habe auch einen Spaziergang durch die Stadt gemacht.“
                      „Der Park soll ja schön sein.“
                      „Bin ohne Ziel durch die Stadt gelaufen. Einfach nur etwas Bewegung.“

                      Sarah übernahm jetzt das Gespräch.
                      „Wir ermitteln in einem Fall und suchen diese Person.“
                      Sie gab ihm ein Pad auf der irgendeine Frau zu sehen war, die der Gesuchten augenscheinlich ähnlich sah. Er sah sich das Bild an und …
                      „Tut mir Leid, ich kenne diese Frau nicht.“
                      „Versuchen sie sich zu erinnern. Es könnte sein, dass sie ihr gestern zufällig über den Weg gelaufen sind. Es ist sehr wichtig.“
                      „Nein. Ich habe sie noch nie gesehen.“
                      „Schade.“

                      „Dann bedanke ich mich noch einmal dafür, dass sie sich Zeit für uns genommen haben.“
                      „Kein Problem. Kann ich jetzt wieder gehen? Ich habe noch was zu erledigen.“
                      „Natürlich.“
                      Er stand auf und verließ den Raum. Danach gingen auch Sarah und Gabriel zurück zu ihrem Auto.

                      Sie verließen das Gelände, stiegen ein und Gabriel drückte den Knopf für die Abhörsicherung.
                      „Ist etwas?“
                      „Er hat gelogen. Es war ganz schwach, aber ich konnte hören, dass er nervös wurde.“
                      „Du jetzt auch?“
                      „Als du ihm das Bild gezeigt hast, da hat er sie erkannt. Ich konnte es in seinen Sprechmustern hören.“
                      „Sie haben sich also doch getroffen.“
                      „Davon ist auszugehen.

                      Sarah brauchte einem Moment um das zu verarbeiten.
                      „Was machen wir jetzt?“
                      „Wir haben keine Beweise und selbst unsere Spur ist hauchdünn. Das heißt wir sind gezwungen, dass sie einen Fehler machen.“
                      „Mit anderen Worten, wir müssen sie dazu bringen Fehler zu machen.“
                      „Du hast es erfasst. Dir fällt doch bestimmt etwas passendes ein.“
                      Sie fing an zu überlegen.
                      „Ja. Ja, das könnte funktionieren. Ich brauche aber einige Stunden, um das vorzubereiten.“
                      „Kannst du das von hier aus erledigen?“
                      „Das meiste ja. Warum?“
                      „Weil ich lieber hier bleiben würde, um zu schauen ob er verschwinden möchte.“
                      „Eine gute alte Observation also. Wie antik.“
                      „Über nimm du die Kameras. Wir wollen doch nicht, dass er durch den Hinterausgang verschwindet.“
                      „Bin dabei.“ Sie legte ihre Hand auf das Interface und begann damit sich in die Straßenkameras einzuloggen. Dann fuhr Gabriel los und suchte für die beiden einen passenden Parkplatz.


                      Am frühen Abend verließ Alexander das Gelände. Ohne bemerkt zu werden folgten sie ihm bis nach Hause. Er schaute Fernsehen, machte sich Essen in der Mikrowelle warm und ging schließlich schlafen, was dann auch für Sarah der Zeitpunkt war nach Hause zu gehen.

                      Kommentar


                        #26
                        Am nächsten Tag war Gabriel überrascht darüber, dass Sarah noch nicht an ihrem Schreibtisch saß. In seiner Arbeit vertieft bekam er plötzlich eine Nachricht.
                        „Hey, schau mal aus dem Fenster.“
                        Er fragte sich, was Sarah jetzt schon wieder angestellt hatte.

                        Zu seiner Überraschung begrüßten ihn 2 Drohnen.
                        „Die habe ich heute morgen gekauft. Eine dritte beobachtet bereits Morel.“
                        „Du weist schon, dass es verboten ist Drohnen in der Stadt fliegen zu lassen?“
                        „Darum habe ich sie auch als Verkehrsdrohnen im System angemeldet.“
                        „Das funktioniert?“
                        „Wenn sie tatsächlich Daten über den Verkehr senden, dann ja.“
                        „Du bist so was von gefeuert.“
                        „Ich weiß, aber wenigstens können wir uns jetzt das Herumsitzen im Auto sparen.“
                        „Dann komm rein und fang an hier herumzusitzen. Glaube nicht, dass ich deine Arbeit erledige, nur weil du mit Drohnen spielst.“
                        „Bin schon unterwegs.“
                        Wie auf Kommando bewegten sich auch die beiden Drohnen zu ihren Aufgaben.


                        Nach langem Warten trug Sarahs Plan endlich Früchte. Sie bekam eine Nachricht von einer ihrer Drohnen. Alexander hatte einen Bus in Richtung Osten genommen. Sofort gab sie Gabriel ihre Information.
                        „Meinst du er wird?“ Fragte Sarah.
                        „Wenn nicht, dann haben wir unsere Zeit verschwendet, aber wenn doch.“
                        „Genau mein Gedanke.“
                        „Dann schnell los.“
                        Sie sprangen ins Auto und machten sich auf zum Industriegebiet.


                        Wie Kletten folgten ihre Drohnen dem Bus. Schon bald waren auch Gabriel und Sarah in der Nähe, doch dann.
                        „Was zum?!“
                        „Was ist passiert?“
                        „Eine meiner Drohnen. Sie ist gerade ausgefallen.“
                        „Wo?“
                        „3 Straßen weiter.“
                        „Was ist mit Morel?“
                        „Ich bin noch dran. Und nur für den Fall werde ich Ausweichmanöver fliegen.“
                        „Glaubst du sie wurde abgeschossen?“
                        „Ich weiß es nicht.“

                        Gabriel bog in die Straße ein. „Siehst du sie?“
                        „Sie müsste … verdammt. Los, wir müssen schnell zu Morel!“
                        Er gab sofort Gas. „Wieso, was ist?“
                        „Meine Drohne ist nur noch Kleinholz. Ich habe ein paar ihrer Teile wiedererkannt.“
                        „Dann weiß jemand, dass wir ihn verfolgen.“
                        „Und derjenige hat ein ordentliches Kaliber dabei.“
                        „Wie groß?“
                        „Groß. Du hast doch die Westen dabei, oder?“
                        „Die habe ich immer dabei.“
                        „Gut, denn wir werden sie brauchen.“

                        Nervös atmete Gabriel mehrmals durch. Er dachte daran, dass er die letzte Schießübung doch nicht hätte ausfallen lassen sollen.
                        „Sag mal, wann hast du deine Zielsoftware zum letzten Mal kalibriert?“
                        „Bei der Übung letzten Monat. Sag bloß du hast …“
                        „Ja. Es ist schon etwas länger her.“
                        „Warte. Gib mir Zugriff, dann korrigiere ich das.“
                        „Hier.“

                        „So, das sollte als Provisorium funktionieren. Aber beschwere dich nicht bei mir, wenn du danebenschießt.“
                        „Mache ich nicht. Und wie ich sehe ist er inzwischen ausgestiegen. Wo will er hin?“
                        „Ich würde sagen diese Fabrik dort.“
                        Eines der beiden Bilder wurde schwarz.
                        „Es hat noch eine deiner Drohnen erwischt.“
                        „Dann wissen wir, dass der Schütze auch dort ist. Parke am besten dort. Da haben wir Deckung.“
                        „Geht klar.“

                        Etwas abseits hielt Gabriel an. Während er die Ausrüstung aus dem Kofferraum holten, konnte Sarah die Zielperson dabei beobachten, wie sie die Fabrik betrat.
                        „Ui. Warum muss dieses Kraftfeld immer so kitzeln?“, sagte Gabriel.
                        „Muss an deiner Cyberware liegen.“
                        „Tut es nicht. Lana hat das gleiche Problem.“ Er aktivierte seine Waffe. „Hier.“
                        „Dann los. Ich habe ihn aus den Augen verloren, aber er muss noch im Gebäude sein.“
                        Er nickte und sie rannten los.

                        In Deckung bleibend bewegten sie sich zum Tor der Fabrik.
                        „Officer Maas und Turati. Dies ist ein Notfall. Das Tor muss sofort geöffnet werden.“
                        Das Sicherheitssystem scannte ihre Marken.
                        „Zugriff gewährt. Ihre Dienststelle wurde informiert. Soll Verstärkung gerufen werden?“
                        „Das war es dann wohl mit heimlich,“ bemerkte Gabriel.
                        „Nein. Keine Verstärkung.“
                        „Sarah, bist du dir sicher?“
                        „Ich weiß, es ist riskant. Aber die werden beide weg sein, wenn sie die Verstärkung bemerken.“
                        „Ich hoffe wirklich, dass wir das nicht bereuen werden.“
                        Mit einem schlechten Gefühl im Magen ging er hinein.

                        Im Inneren liefen die Maschinen, so wie sie es Tag und Nacht tun. Vollautomatisch, ohne jegliches Eingreifen eines Menschen.
                        „Ich frage mich wo er hingegangen ist,“ sagte Sarah.
                        „Ich frage mich eher, wie er überhaupt hier hereingelassen wurde.“
                        „Er ist Programmierer. Vielleicht hat er eine Hacksoftware benutzt?“
                        Langsam bewegten sie sich an den Maschinen vorbei, während draußen auch die letzte Drohne aufhörte zu senden.

                        „Sarah, warte kurz. Ich glaube ich habe etwas gehört.“
                        Er konzentrierte sich, um die Geräusche zu filtern.
                        „Da lang. Ich konnte eine Tür hören.“
                        Sie rannten den Korridor entlang und hinter der nächsten Tür entdeckten sie tatsächlich Alexander, der auf etwas oder jemanden zu warten schien.

                        „Stehen bleiben! Wir sind von der Polizei,“ rief Gabriel.
                        Er blieb nicht stehen und rannte lieber los.
                        „Verdammt. Warum rennen sie immer weg?“
                        „Schnell!“, erwiderte Sarah.
                        Schnaufend rannte Alexander durch die Fabrik, während Sarah und Gabriel versuchten ein freies Schussfeld zu bekommen. Sie hatten ihn schon fast, doch dann entdeckte Sarah eine Gestalt im Augenwinkel. Sofort sendete sie einen „Runter!“ Befehl an Gabriel. Gerade noch rechtzeitig. Das Projektil verfehlte sie nur knapp und traf eine Maschine hinter ihnen, die sofort in Flammen stand.

                        „Scheiße, was war das?!“ Sarah war leicht geschockt.
                        „Dem Loch da zu urteilen eine Plasmapistole. Lass dich bloß nicht davon treffen. Da werden auch unsere Westen kaum helfen.“
                        Ein weitere Projektil explodierte in der Maschine, hinter der sie sich versteckten.
                        „So ein Mist. Etwas stört die Kommunikation.“
                        „Was?“ Sarah überprüfte das sofort. „Wer auch immer der Schütze ist, er scheint einen Kurzreichweitenstörsender zu haben. Solange wir zusammen bleiben, sollte es uns aber nicht betreffen.“

                        Ein Plasmaprojektil schlug direkt neben ihnen ein. Der entstehende Feuerball ließ ihre Schilde aufglühen und beide wussten, dass sie sofort die Position wechseln mussten. Ein Schusswechsel quer durch die Fabrik begann.
                        „Du siehst auch, dass der Kerl aussieht wie ein Roboter und anscheinend immun gegen Partikelstrahlen ist?“
                        „Selbst ich habe solch eine Cyberware bisher nicht gesehen. Ich wüsste zu gern wo er die herhat.“
                        „Warte gefälligst mit deinen Shoppingwünschen. Ich schlage vor wir gehen auf höchste Stufe.“
                        „Einverstanden. Ich hoffe das wirkt.“
                        „Wenn nicht, …“ Gabriel dachte an seine Tochter. „Wir schaffen das.“

                        Metallisch stampfend bewegte sich der Schütze auf eine neue Position.
                        „Ich habe eine Idee. Ich kann ihn hören. Wir werden uns aufteilen und flankieren.“
                        „Schlechte Idee.“
                        „Du gehst da hin. Ich dort.“
                        Sie nickte.

                        Ihre Strategie bemerkend rannte auch der Schütze los. Gabriel versuchte ihn abzuschütteln, aber er schaffte es nicht. In die Ecke gedrängt feuerte er so oft er konnte, aber die Schilde des Schützen hielten stand. Dieser zielte auf ihn, berechnete dessen Sprung zur Seite und schoss.

                        Der Schuss traf sein rechtes Bein und verwandelte es zu Asche. Die Schilde der Weste flackerten mit den letzten % ihrer Stärke. Unsanft landete Gabriel hinter einer Maschine und versuchte aufzustehen, aber sein Körper stand unter Schock. Die Notfallinfusion hielt ihn bei Bewusstsein, aber er war kampfunfähig.

                        Der Schütze sah sich um und suchte nach Sarah, aber er entdeckte sie nicht. Wachsam bleibend wendete er sich wieder Gabriel zu, um ihm den Rest zu geben. Er ging einige Meter, sah ihn an und zielte mit seiner Waffe auf ihn, die in einem großen Feuerball explodierte.

                        Langsam drehte er seinen Kopf nach hinten und sah Sarah, die noch immer mit ihrer Pistole auf ihn zielte. Er sah trotz seiner Cyberaugen wütend aus. Brennend rannte er auf sie zu, die Dauerfeuer gab. Mit seinem linken Arm schützte er seinen Kopf so gut es ging, während die Schüsse sein Metall zum Schmelzen brachten.

                        Seinem Sprung wich Sarah gerade noch so aus. In der gesamten Fabrik konnte man den Einschlag in den metallenen Boden hören. Ihren Adrenalinboost aktivierend rannte sie um ihr Leben. Der Schütze immer dicht hinter ihr. Sie sprang von Maschine zu Maschine, aber er ließ sich nicht abschütteln. Dann erwischte er sie noch im Sprung mit seinem linken Arm. Sie flog mehrere Meter weit und verlor beim Aufprall ihre Waffe. Sarah spürte, dass er ihr mehrere Knochen gebrochen hatte, was das Atmen noch schwerer machte. Verzweifelt versuchte sie wieder an ihre Waffe zu gelangen, aber er kam immer näher.

                        Ein blaues Leuchten erhellte den Gang. Gabriel hatte es geschafft wieder an seine Pistole zu gelangen und war Sarah so schnell es ging zur Hilfe geeilt.
                        „Stirb endlich!“
                        Diese Ablenkung nutzte sie um sich ihre Pistole wieder zu holen. Gemeinsam feuerten und feuerten sie, bis er endlich umkippte.

                        Erschöpft blickte Sarah den toten Körper an. Dann realisierte sie, dass Gabriel dringend Hilfe brauchte.
                        „Es wird alles gut. Hilfe ist unterwegs. Du schaffst das.“
                        „Geht es dir gut?“
                        „Ein paar gebrochene Rippen. Ich werde es überleben.“
                        „Gut. Gut …“ Er verlor zunehmend das Bewusstsein.
                        „Nicht einschlafen. Das ist nicht gut wenn du unter Schock stehst.“
                        „Wenigstens … ein wenig. Mir … geht … es wirklich … nicht … gut.“
                        „Nur noch ein paar Minuten. Sie werden gleich da sein. Du schaffst das Partner.“

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                          #27
                          Am übernächsten Tag besuchte Polizeichef Santos die beiden im Krankenhaus.
                          „Sarah.“
                          „Sir.“
                          „Bleiben sie liegen. Die Ärzte können einen zwar zusammenflicken, aber die Schmerzen hat man trotzdem.“

                          „Zuerst möchte ich sagen, dass ich froh bin, dass sie beide überlebt haben. Ich habe die Cyberware von dem Mann gesehen und sie hatten wirklich Glück. Das war ein Panzer auf 2 Beinen.“
                          „Er hat mich verfolgt wie der Terminator.“
                          „Habe den Film nie gesehen. ABER WAS ZUR HÖLLE HABEN SIE SICH DABEI GEDACHT?! Nicht nur, dass sie eine ungenehmigte Beschattung gestartet haben, sie haben auch von dem Schützen gewusst und trotzdem keine Verstärkung gerufen.“
                          „Es gab einen Störsender.“
                          „Ich meinte davor. Ihr Partner hat ein Bein verloren und sie beide waren so kurz davor getötet zu werden. Sie haben über ein dutzend Verordnungen und Gesetze gebrochen. Ich müsste sie nicht nur suspendieren, sondern sofort fristlos feuern für das, was sie da verbockt haben.“
                          Er stoppte.

                          „Es tut mir Leid Sir.“
                          „Das wird ihre Probleme nicht aus der Welt schaffen. Eine Untersuchung läuft bereits. Ich tue mein Bestes, damit sie nicht sofort festgenommen werden, aber das verzögert es höchstens um ein paar Tage.“
                          „Verstehe.“
                          „Das bezweifle ich leider.“

                          „Was ist mit Alexander Morel? Sie müssen ihn finden. Er ist irgendwie in allem verstrickt.“
                          „Das wird nicht nötig sein. Wir haben ihn. Jedenfalls das, was von ihm übrig ist.“
                          „Wie meinen Sie das?“
                          „Seine Überreste waren auf dem Fabrikgelände verstreut. Plasmaexplosion. Wir mussten die DNA von seiner Zahnbürste zur Identifizierung nutzen, so wenig war von ihm übrig. Ihr Schütze hat ihn wohl erwischt.“
                          „Aber.“
                          „Aber was?“
                          „Er war noch am Leben. Er kann ihn nicht getötet haben.“
                          „Dann war der Schütze wohl nicht allein. Das heißt sie hatten noch mehr Glück.“

                          „Was ist mit den Überwachungsaufnahmen? Ist er dort zu sehen?“
                          „Nein. Die haben nur Rauschen aufgenommen. Praktisch sind ihre beiden Aufnahmen die einzigen Beweise die wir haben. Und das bringt mich auch zu dem Grund warum ich hier bin. Viel mag von Morels Leiche nicht mehr übrig gewesen sein, aber viel verdächtiger ist, was wir nicht finden konnten. Er besaß keinerlei Cyberware. So was hatte der Gerichtsmediziner auch noch nicht gesehen.“
                          „Nicht einmal ein Lungenupgrade?“
                          „Nicht einmal das. Es muss Jahre gedauert haben, bis er sich an die Luft hier gewöhnt hatte.“
                          „Wer tut sich das freiwillig an? War er etwa ein Purist?“
                          „Wir wissen es nicht. Seine Akte ist sauber. Nicht einmal ein Strafzettel fürs Falschparken. Wir versuchen gerade seine Akte von Cybertech zu bekommen, aber die berufen sich noch auf die hohe Geheimhaltung. Aber keine Sorge, ich kümmere mich persönlich darum.“

                          „Was Sie beide angeht, ruhen Sie sich aus. Wir werden schon herausfinden in was für ein Wespennest sie da gestochen haben.“
                          „Verstehe. Danke Sir.“
                          „Selbstverständlich. Und tun sie bitte nichts unüberlegtes oder dummes. So viele Beziehungen habe ich dann auch wieder nicht.“
                          Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und ging weiter um auch Gabriel zu besuchen.



                          Das Firmengelände von Cybertech.
                          „Hier spricht Polizeichef Jerry Santos. Machen sie das Tor auf.“
                          Er hielt den Gerichtsbeschluss von die Kamera.
                          „Einen Moment.“
                          „Was dauert da so lange?“
                          Das Tor ging auf.
                          „Sie dürfen hereinfahren.“
                          „Und sagen sie Mr. Da Paz, dass ich auch mit ihm persönlich reden möchte.“
                          „Mache ich.“

                          Wenige Minuten später begann ein Trupp Polizisten den persönlichen Rechner von Alexander Morel zu durchforsten. Währenddessen unterhielt sich Polizeichef Santos mit dessen Vorgesetzten.
                          „Dürfte ich erfahren was hier genau los ist?“
                          „Wir untersuchen einen Mordfall.“
                          „Ich hatte gehört, dass er verstorben ist, aber Mord?“
                          „Wir gehen momentan davon aus, dass er seinen Mörder kannte. Entweder, weil er erpresst wurde, oder weil er mit ihm zusammengearbeitet hat. Daher frage ich sie, was wissen sie über Alexander Morel?“
                          „Er war einer unserer Programmierer. Hat gute Arbeit geleistet. Hat sich über die Jahre hochgearbeitet. Wir hatten nie ein Problem mit ihm.“
                          „Hatte er Freunde, Feinde, andere Kontakte?“
                          „Da müssten sie seine Kollegen fragen. Soweit ich weiß hat er mit ihnen geredet. Er war wohl nicht die sozialste Person, aber das ist nicht ungewöhnlich. Viele verbringen lieber Zeit im Cyberspace als mit Personen, die man auch anfassen kann.“

                          „Wussten sie, dass Morel keine Cyberimplantate besaß?“
                          „Ja. Das gehört zum medizinischen Check.“
                          „Und das fanden sie nicht verdächtig?“
                          „Das ist … nicht verboten. Niemand wird gezwungen Cyberware zu benutzen. Und da seine Leistungen trotzdem gut waren, haben wir auch nie ein Problem gesehen. Er war ein normaler fleißiger Mitarbeiter.“
                          „Man könnte auch sagen er war unauffällig?“
                          „Würde ich nicht unbedingt sagen, aber auffällig war er auf keinen Fall.“

                          „Was können sie mir noch über Morel erzählen?“
                          „Es tut mir Leid, aber ich habe nur wenig persönlichen Kontakt zu meinen Mitarbeitern.“
                          „Mmm. Woran hat er hier gearbeitet?“
                          „An vielen Dingen. Momentan in der Abteilung für Mensch-Maschinen-Interfaces. Das betrifft praktisch alle Schnittstellen, von einer Cyberhand bis zum Neurochip.“
                          „Er könnte also praktisch überall einen Fehler einprogrammiert haben.“
                          „Das möchte ich sofort zurückweisen. Cybertech unterliegt höchsten Sicherheitsanforderungen. Wir haben sogar Sicherheitssysteme für unsere Sicherheitssysteme. Außerdem werden wir regelmäßig überprüft, ob unsere Maßnahmen auch ausreichend sind. Bisher wurde nie etwas beanstandet.“
                          „Dann tun sie mir den Gefallen und überprüfen alles noch einmal.“
                          „Wirklich alles? Haben sie überhaupt eine Ahnung wie viele Zeilen an Programmcode das sind?“
                          „Nein, und es interessiert mich auch nicht.“
                          „Das muss ich erst mit meinen Vorgesetzten klären. Und selbst wenn sie zustimmen, mit 2 Programmierern weniger wird das Wochen dauern.“

                          „Warte, 2 Programmierer?“
                          „Ja. Vor einigen Wochen ist noch ein Programmierer gestorben. Ein Amoklauf soweit ich weiß.“
                          „Warten sie einen Moment.“ Santos öffnete eine sichere Verbindung zum Polizeicomputer. „Das ist doch wohl nicht war. Wo hat er gearbeitet?“
                          „In der gleichen Abteilung wie Herr Morel. Er war einer unserer besten Programmierer.“
                          „Sie werden sofort jede Zeile Datencode untersuchen, für den die beiden verantwortlich waren.“
                          „Wie gesagt, das müssen meine Vorgesetzten entscheiden.“
                          „Dann bringen sie mich sofort zu ihnen.“



                          Verschlüsselte Nachricht.
                          „Wir sind aufgeflogen. Ich war gezwungen Alexander zu töten.“
                          „Wie viel wissen sie?“
                          „Ich weiß es nicht. Einer der Wächter hat leider versagt.“
                          „Dann werden sie schon bald zur Burg kommen. Bereite dich vor.“
                          „Verstanden. Soll ich noch weitere Maßnahmen ergreifen?“
                          „Nein. Ziehe dich zurück und lass sie mit den Wächtern spielen. Sie werden es nicht rechtzeitig finden. Wir fahren also wie geplant fort.“
                          „Verstanden. Ende und aus.“

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                            #28
                            Wenige Stunden später hatte das Sondereinsatzkommando der Polizei das Clubhaus des Schützen umstellt.
                            „Was sagt die Aufklärung?“, fragte der Polizeichef seinen Operationsleiter.
                            „5 Biker befinden sich im Erdgeschoss. 6 weitere im 1. und 2. Stockwerk. Wie es aussieht ist jeder stark cyborgisiert.“
                            „Ich wette mindestens die Hälfte ihrer Mods ist illegal. Wir brauchen ihre Daten. Es darf nicht auf ihre Köpfe geschossen werden.“
                            „Das Team weiß Bescheid. Was soll ich mit den Soldaten machen?“
                            „Sie sollen warten. Ich hoffe wirklich wir brauchen sie nicht.“
                            „Und wenn doch?“
                            „Dann sollen sie diese Biker zu Altmetall verarbeiten. Wie lange noch, bis wir starten können?“
                            „Es kann sofort losgehen. Alle sind in Position.“
                            „Dann los.“

                            Mit lautem Knall explodierten mehrere Schockgranaten im Gebäude, gefolgt von mehreren Polizisten in schweren Schutzausrüstungen. 2 Biker wurden sofort ausgeschaltet. Die anderen beiden gingen in Deckung und feuerten zurück. Im 1. Stock versuchte einer der Biker die Polizei unter Feuer zu nehmen, doch mehrere gezielte Schüsse der Scharfschützen schalteten ihn aus.

                            Als die Polizisten im Erdgeschoss vorrückten, explodierte plötzlich der Boden unter ihnen.
                            „Was war das? Antwortet!“ Sagte der Operationsleiter nervös.
                            „Das Haus ist vermint. Delgado hat es voll erwischt. Wir müssen uns zurückziehen.“
                            „Dann schicke ich jetzt die Verstärkung rein. Haltet noch einen Moment durch.“
                            „Mindestens 3 Schützen feu … ahhh!“
                            Selbst draußen hatte man den Schuss hören können.
                            „Was ist passiert?!“
                            „Etwas hat meinen Anzug durchbohrt. Ich brau …“

                            „Was war das?“ Fragte der Operationsleiter seinen Koordinator.
                            „Die Analyse sagt, es war ein Überschallknall. Wahrscheinlich von einer Gaußwaffe.“
                            „Wo haben die eine Gaußwaffe her? Die Soldaten sollen sich beeilen und den Schützen sofort ausschalten.“
                            „Sie sind bereits dabei.“

                            Im Gebäude hatten die Soldaten bereits 2 weitere Biker ausgeschaltet. Ein dritter kämpfte gerade im Nahkampf, doch gegen den Soldaten hatte er keine Chance. Mit gezielten Schlägen zerbrach er seine Arme und zertrümmerte sein rechtes Bein, um dann mit einem letzten Schlag den Brustkorb zu durchbohren.

                            Auf dem Weg nach oben wurden weitere Sprengfallen gezündet, was die Soldaten kurzzeitig aufhielt. 2 von ihnen gelangten kurz danach zum Anführer. Immer in Bewegung bleibend feuerten sie auf ihn, doch seine Schilde hielten dem Beschuss stand. Wie aus dem Nichts wurde einer von ihnen von einem Biker angesprungen. Er konnte ihn ohne große Probleme abwehren, aber das Gerangel nutzte der Anführer und feuerte mehrere Schüsse ab, die beide durchbohrten.

                            Da seine Waffe keine Wirkung zeigte und die Computer im Raum nicht beschädigt werden durften, entschied sich der zweite Soldat in den Nahkampf zu gehen. Er konzentrierte sein Schild auf die linke Faust und rannte los, solange der Anführer mit Nachladen beschäftigt war. Dieser warf seine Waffe weg, um mit der rechten Faust zu kontern. Beide Schilde glühten auf und die Faust des Soldaten bohrte sich erst durch seinen Arm und dann durch den Brustkorb. Daraufhin gingen beim Anführer der Biker buchstäblich die Lichter aus.



                            Einige Tage später im Büro des Polizeichefs. Nervös saßen Sarah und Gabriel ihrem grimmig dreinschauenden Chef gegenüber.
                            „Wissen Sie warum sie hier sind?“ Fragte ein Mann im Anzug die beiden.
                            „Nein,“ antwortete Gabriel.
                            „Ich bin autorisiert ihnen ein einmaliges Angebot zu machen. Wie sie hoffentlich noch wissen, haben Sie beide gegen mehrere Gesetze verstoßen. Aufgrund der einmaligen Situation sind wir aber bereit noch ein Auge zuzudrücken. Vorausgesetzt, sie unterschreiben die Verschwiegenheitserklärungen vor ihnen.“

                            Sarah legte ihre Hand auf das Pad um es sich durchzulesen.
                            „Was ist der Haken?“ Fragte sie.
                            „Es gibt keinen. Solange Sie kein Wort darüber verlieren, ist alles in Ordnung. Sollten Sie sich jedoch weigern, dann werden Sie festgenommen, sobald sie diesen Raum verlassen.“
                            „Wir haben also keine Wahl,“ bemerkte Gabriel.

                            Ihr Chef beugte sich zu ihnen vor. „Wir haben das Hauptquartier von Ihrem Schützen aufgespürt und gestürmt. 4 Menschen sind dabei gestorben, aber wir konnten die Rechner sicherstellen. Es war eine Gruppe von Cyberfanatikern, die Mr. Morel erpresst haben. Wir konnten sogar die manipulierte Stelle im Code finden. Mit ihr hätte man jede Kommverbindung abhören können und mit den dadurch gesammelten Informationen hätte die Gruppe dann viel Geld gemacht. Zum Glück konnten wir das noch rechtzeitig verhindern.“
                            „Es ist im Interesse der planetaren Sicherheit, dass davon nichts an die Öffentlichkeit gelangt. Es würde nicht nur das Vertrauen in die Cybertechnologie, sondern auch die Regierung gefährden.“
                            „Es soll also vertuscht werden.“ Sarah klang nicht glücklich.
                            „Wenn sie es unbedingt so bezeichnen wollen. Aber vergessen sie nicht, was die Konsequenzen für sie beide wäre, wenn sie das Angebot ablehnen. Es ist ihre Entscheidung.“

                            Sarah dachte darüber nach, aber das konnte sie Gabriel nicht antun. Er hatte eine Tochter, die auf ihn wartete.
                            „Wir unterschreiben.“
                            Mit einen „Ding“ bestätigte das Pad ihre Unterschrift. Danach legte auch Gabriel seine Hand auf sein Pad und unterschrieb.
                            „Ausgezeichnet.“ Er nahm die beiden Pads an sich und verließ den Raum.

                            Verärgert sah Jerry die beiden an.
                            Zögerlich öffnete Sarah ihren Mund. „Und was passiert jetzt?“
                            „Ich werde euch beide noch eine Weile weiter anstarren, damit ihr auch genau wisst wie sehr ihr es vermasselt habt. Und wärt ihr ihr nicht die Polizisten, die ihr nun mal seid, dann würde ich euch so heftig in den Hintern treten, dass ihr bis Segura fliegt.“
                            Sie wussten nicht was sie darauf antworten sollten.
                            „Na los geht. Ihr habt noch Arbeit zu erledigen. Und zur Strafe besteht diese aus extra viel Papierkram.“

                            Mit gesenktem Haupt verließen sie sein Büro und gingen zu ihrem Arbeitsplatz.
                            „Wie geht es dir eigentlich? Ich habe gehört du hast die Operation gut überstanden.“
                            „Ja.“ Er hob sein Bein und klopfte auf das Metall. „Vollprothese aus verstärktem Nanostahl. Für uns Polizisten gibt es halt nur das Beste.“
                            „Meinen Rippen geht es auch viel besser. Aber ich darf nicht zu tief einatmen.“
                            „Ich muss mich auch noch daran gewöhnen. Ich kann mit meinem Bein fühlen, aber es ist irgendwie anders. Schwer zu beschreiben.“
                            „Du gewöhnst dich schon daran.“
                            Dann setzten sie sich und fingen an ihre Strafarbeit zu bearbeiten.


                            Später.
                            „Einen Credit für deine Gedanken,“ sagte Gabriel mit einem Lächeln.
                            „Was?“
                            „Du denkst doch über irgendetwas nach und das lenkt dich ab.“
                            „Ich weiß auch nicht, aber etwas stimmt nicht. Es gibt noch immer Puzzlestücke, die nicht zusammenpassen.“
                            „Du hast den Typen doch gehört. Der Fall ist abgeschlossen. Und wenn wir nicht im Gefängnis landen wollen, dann halten wir uns auch daran.“
                            „Aber … wer war dann die Frau am Bahnhof. Es kann doch kein Zufall gewesen sein, dass sie uns zu Morel geführt hat.“
                            „Du hast sie ganz einfach verwechselt und es war Zufall. Denn wie willst du erklären, dass eine Puristin mit Cyborgbikern zusammenarbeitet?“
                            „Du hast Recht, das macht keinen Sinn. …. Aber findest du nicht, dass mit dem Typen in der Fabrik etwas nicht gestimmt hat?“
                            „Was meinst du genau? Da hat vieles mit ihm nicht gestimmt.“
                            „Er stand in Flammen und es hat ihn nicht interessiert. Er hat nicht ein Wort gesagt. Es war praktisch, als wäre er eine Maschine.“
                            „So was kann bei extremen Augmentieren durchaus passieren. Besonders, wenn man Teile des Gehirns ersetzt.“
                            „War dass denn wirklich der Fall? … Mist, ich habe keinen Zugriff auf die Akte.“
                            „Weil der Fall geschlossen ist … hey, wo willst du hin?“
                            „Ich will nur kurz mit Karl reden.“
                            Bevor er noch etwas sagen konnte, war sie auch schon weg.
                            „Ich werde das hier nicht alleine machen,“ sagte er und blickte auf die noch zu bearbeitenden Ordner auf seinem PC.

                            In der Gerichtsmedizin traf sie auf Karl.
                            „Hallo, du hast doch den Cyborg untersucht, der uns in der Fabrik angegriffen hatte.“
                            „Ja genau. Der Mann war mehr Maschine als Mensch. Ein wirklich extremer Fall von Cyberphilie.“
                            „Du hast doch auch sein Gehirn untersucht. Gab es da auch auffällige Implantate?“
                            „Ein paar. Einiges hatte ich auch noch nie gesehen.“
                            „Würden die Implantate das Schmerzempfinden unterdrücken?“
                            „Das kann ich wirklich nicht beurteilen. Ihr habt sein Nervensystem gegrillt, inklusive der Schaltkreise. Aber theoretisch, da wo sie implantiert waren. Ich würde sagen ja. Sie könnten diese Funktion gehabt haben.“

                            „Und sonst? Noch etwas merkwürdiges?“
                            „Du weist schon, dass der Fall abgeschlossen ist und ich eigentlich gar nicht mit dir darüber reden sollte?“
                            „Es ist wichtig.“
                            „Das ist es bei dir doch immer. Also gut, dass der Typ Militärtechnik in seinem Körper hatte, hast du sicherlich damals selbst gemerkt. Es scheint aber alles modifiziert worden zu sein. Quasi Eigenbau.“
                            „Wo kriegt man so was her?“
                            „Das weist du wahrscheinlich besser als ich. Du kennst doch da bestimmt jemanden. Und ich will es nicht wissen.“
                            Sarah nickte leicht.

                            „Ansonsten kann ich dir nicht mehr viel über ihn erzählen. Da müsstest du schon die Kollegen aus der Technikabteilung fragen. Die haben sich mehr mit seinen Einzelteilen befasst.“
                            „Danke. Das hat mir sehr geholfen.“
                            „Kein Problem. Nächsten Freitag bist du doch wieder beim Raid dabei, oder?“
                            „Klar doch.“
                            „Ausgezeichnet.“

                            Sarah war bereits halb durch die Tür gegangen, da drehte sie doch ein letztes Mal um.
                            „Sag mal, wäre es möglich, dass er durch seine Implantate kontrolliert wurde?“
                            „Du meinst wie bei einem Roboter?“
                            Er musste nachdenken.
                            „Also da, wo sich die Implantate befanden. Es könnte tatsächlich möglich sein. Also theoretisch. Es wäre aber sehr ungewöhnlich.“
                            „Nochmals danke.“
                            Mit nachdenklichem Gesicht ging sie wieder zu ihrem Arbeitsplatz.

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                              #29
                              Wie jeden Samstag holte Sarah ihren Freund vom Bahnhof ab. Es war voller als sonst, denn heute war der Gründungstag von Turia und Nuevo Valencia. Im Stadtzentrum war ein Fest aufgebaut worden und die Parade sollte pünktlich um 12:00 Uhr Lokalzeit beginnen.

                              Am Treffpunkt wartete bereits Gabriel mit seiner Familie auf die beiden.
                              „Hey, ganz schön voll hier.“
                              „Ja, das kannst du laut sagen.“ Er blickte zu seiner Tochter hoch, die auf seinen Schultern saß. „Cristina ist es auch zu voll. Aber die Süßigkeiten nimmt sie gerne.“
                              „Cristina, ich habe hier was für dich.“ Sie reichte ihr einen Lolli.
                              „Danke.“ Sie nahm den Lolli und packte ihn sofort aus.

                              „Und? Was hast du die Woche so gemacht? Du hast doch bestimmt weiter über den Fall nachgedacht.“
                              „Du kennst mich wirklich zu gut. Ja, ich habe ein paar Kontakte angesprochen um mehr über die Bande herauszubekommen, aber niemand wusste etwas. Da wirklich niemand etwas wusste, heißt das für mich, dass sie ihre Cyberware importiert haben.“
                              „Und wie sollen sie das Zeug durch die Kontrollen gebracht haben?“
                              „Wenn ich das nur wüsste.“
                              „Du ermittelst also tatsächlich immer noch.“
                              „Was soll ich denn machen? Es gibt zu viele Ungereimtheiten.“
                              „Und das lässt dir keine Ruhe.“
                              „Ich habe einfach das Gefühl, dass da noch etwas ist. Irgendetwas ist da versteckt. Und ich fürchte, es ist direkt vor unseren Augen.“
                              „Ich hoffe wirklich, dass du Unrecht hast.“
                              „Glaube mir, das hoffe ich auch. Ich habe einfach ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache.“
                              „Dann versuche wenigstens heute dieses schlechte Gefühl zu ignorieren und habe etwas Spaß. Heute wird schließlich gefeiert.“
                              „Ja, ja. Ich werde dir den Tag schon nicht verderben.“

                              Gemeinsam suchte sich die Gruppe einen Platz mit guter Sicht auf die Parade, der nicht allzu voll war.

                              11:43 Uhr.
                              Es war laut, voll und jeder war guter Stimmung. Da meldete sich plötzlich Sarahs Gesichtserkennung.
                              Warnung.
                              Gesichtsübereinstimmung mit verdächtiger Person.
                              Name: Anabel Diaz
                              Übereinstimmung: 99,1 %
                              Wird verdächtigt Mitglied der terroristischen Organisation „Natürliche Ordnung“ zu sein.
                              „Das kann doch nicht wahr sein? Hier?“
                              Bei Sarah aktivierten sich alle Alarmglocken.

                              „Gabriel, sie ist hier, die Frau.“
                              „Welche Frau? Du meinst doch nicht?“
                              „Doch, sie ist dort drüben.“
                              „In Ordnung, ich komme mit. Ich will auch Antworten.“
                              „Dann los, sonst verlieren wir sie wieder.“

                              „Nimmst du kurz Cristina.“
                              „Mache ich. Wo willst du hin?“
                              „Sarah hat jemanden entdeckt und du weist, sie bringt sich gerne in Schwierigkeiten.“
                              Er setzte seine Tochter ab. „Bleib bei Mama. Papa ist gleich wieder da.“
                              „Pass auf dich auf.“
                              Mit einem Kuss verabschiedete er sich. „Mache ich.“

                              Zusammen bewegten sie sich durch die Menschenmassen, ihrem Ziel immer näher kommend.
                              „Wir sind von der Polizei und hätten ein paar Fragen an sie.“
                              „Natürlich doch, womit kann ich Ihnen helfen,“ sagte sie mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht.
                              Auge in Auge standen sich die 3 nun gegenüber.
                              „Zunächst einmal wüsste ich gerne, warum sie so aussehen wie eine Terroristin, aber die Gesichtserkennung sie nicht erkennt.“
                              „Ich, eine Terroristin? Das muss eine Verwechslung sein.“
                              „Sie lügt,“ bemerkte Gabriel.
                              „Das konnte selbst ich hören.“

                              Sie fing an noch mehr zu lächeln.
                              „Heute ist ein Tag zum feiern und ich habe nicht vor mir das von euch beiden verderben zu lassen. Aber ich muss zugeben, ihr ward wirklich nah dran die Wahrheit zu entdecken. Zu eurem Pech habe ich das hier schon sehr lange geplant. Und damit meine ich wirklich lange.“
                              „Dann war Morel ein Maulwurf.“
                              „Ja. Er hatte sich bereiterklärt die schwerste Aufgabe von allen zu übernehmen. Täglich mit euch Maschinen arbeiten zu müssen. Ihr gebt eure Menschlichkeit auf, für Metall.“
                              Gabriel sah sie entsetzt an. „Sie sind verrückt.“
                              „Bin ich verrückt oder seid ihr es? Ihr pflanzt euren Kindern diese Dinger ein, nur um sie besser zu machen. Und als Erwachsene tauscht ihr mehr und mehr von eurem Körper aus, bis praktisch nichts menschliches mehr übrig ist. Ihr habt die Biker doch gesehen. Sie waren nicht mehr als Maschinen, also haben wir ihnen eine passende Aufgabe gegeben.“
                              Sarah wurde bleich im Gesicht. „Was habt ihr getan?“
                              „Du weist es bereits, nicht wahr? Denn du bist klug und unglaublich neugierig, Miss Maas.“

                              „Ja, ich kenne eure Namen. Da ihr so nah dran gewesen seid, werde ich euch nicht dumm sterben lassen. Das ist es doch was ihr wollt, die Wahrheit.“
                              „WAS WIRD PASSIEREN! ANTWORTE!“ Sarah hatte ihre Fassung verloren.
                              „Es endet. Dieses Verbrechen gegen die Natur wird enden.“
                              „WIE?!“
                              Gabriel sah zu seiner Tochter herüber. „Was habt ihr Bastarde getan?“
                              11:58 Uhr
                              „Das werdet ihr gleich selbst erfahren.“
                              Sarah ergriff ihren Arm und drückte zu.
                              „ANTWORTE!“
                              „Das tut weh. Aber dich so zu sehen ist es mir ehrlich gesagt wert. Diese Verzweiflung. Es hat etwas befriedigendes.“
                              „Antworte endlich, oder ich werde ihn dir brechen.“
                              „Immer mit der Ruhe. Ein Virus ins System einzuschleusen, wisst ihr überhaupt wie schwer das war? Alexander musste euer Vertrauen gewinnen und selbst dann wurde er beinahe dabei erwischt, wie er die Schwachstelle einprogrammiert hat.“
                              „Wir haben die Schwachstelle gefunden,“ sagte Gabriel.
                              „Ihr habt gefunden, was ihr finden solltet. Und wie zu erwarten, habt ihr danach gefeiert. Außer dir. Du hast weiter gesucht und darum wollte ich dich persönlich treffen. Ich muss sagen, es war es wert. Doch jetzt, heißt es Abschied nehmen. Es war wirklich ein interessantes Gespräch.“
                              Sie deutete mit ihrem Blick auf die Uhr.
                              11:59:44 Uhr
                              „Auf Nimmerwiedersehen.“

                              12:00:00 Uhr
                              Die Stadt war von einer geisterhaften Stille erfüllt. Der Lärm, der eine Sekunde zuvor noch in den Straßen zu hören war, verstummte. Autos fuhren bis an ihr Ziel, um dann auch zu verstummen. Nur die Fabriken liefen noch um Produkte herzustellen, die niemals abgeholt werden sollten.

                              Vorsichtig löste Anabel Sarahs Hand von ihrem Arm.
                              „Ich sagte doch, es endet. Hörst du mich, du kannst mich jetzt abholen. Wir haben noch einen Flug zu erwischen.“
                              „Bin schon unterwegs.“
                              Ohne ein weiteres Wort ging sie fort. Vorbei an den stillstehenden Menschen. Vorbei an den Toten, die schon bald den Boden bedeckten.




                              Leitender Ermittler Julie Moreno. Abschlussbericht über die Zerstörung von Turia.

                              Nach der Aktivierung eines Virus in den Neurochips der Kolonisten verloren diese die Kontrolle über ihre motorischen Fähigkeiten, darunter auch die Atmung. Ein schneller Tod war die Folge. Dies betraf auch Kolonisten außerhalb des Planeten. Analysen deuten auf eine Zeitaktivierung hin.

                              Einigen Touristen gelang es nach 3 Tagen ein Notsignal zu senden. Es wurden sofort Rettungsschiffe entsandt. Die Überlebenden, vorwiegend Kinder im Alter von unter 8 Jahren, wurden evakuiert. Die Kolonie und alle nahen Bergbauoperationen stehen seitdem unter Quarantäne, bis die Ermittlungen vollständig abgeschlossen sind.

                              In den folgenden Monaten wurde das System der Kolonie und die Neurochips ausgewählter Personen mit Hilfe von KIs untersucht. Die Analyse entdeckte eine Sicherheitslücke im System der Neurochips. Sie war nur sehr schwer zu entdecken und auf das Virus so zugeschnitten, dass es fast alle Sicherheitssysteme umgehen konnte. Eine Variante des Virus wurde im Überwachungssystem der Städte entdeckt. Mit dem richtigen Schlüssel konnte man sich so Zugriff zu jedem infizierten System verschaffen. Es ist hierbei zu erwähnen, dass es sich um ein extrem hochentwickeltes Virus handelt, das von einer KI geschrieben worden sein muss. Seine Spuren konnten erst nach mehrmaligem scannen des Codes identifiziert werden.

                              Die Suche nach den Tätern war bislang erfolglos. Die einzigen Spuren deuten derzeit auf eine Gruppe von Puristen hin.
                              Polizei- und Geheimdienstakten zufolge hatte ein Mann namens Alexander Morel eine Lücke in den Code programmiert. Es wurde eine Gruppe von kriminellen Cyborgs als Schuldige identifiziert, doch dies scheint eine Ablenkung gewesen zu sein. Auf dem Computer einer Polizistin namens Sarah Maas, die mit dem Fall vertraut war, wurden Hinweise gefunden, dass sich eine Puristin namens Anabel Diaz in der Kolonie aufhielt. Aufgrund der Schwere des Vorfalls wird nicht von einem Zufall ausgegangen. Die Suche nach ihr im Gebiet der Union hat bereits begonnen.
                              Ebenfalls wird derzeit nach den Überresten von Sarah Maas gesucht, damit ihr Neurochip ausgelesen werden kann. Aufgrund der Anzahl an Toten ist aber ungewiss wie lange die Suche noch dauern wird.


                              So, das wars. Wer möchte kann gerne schreiben wie er die Geschichte findet. Habe ja gesagt, dass es kein Meisterwerk ist, sondern einfach nur eine kleine Geschichte zu dem, was auf der Kolonie passiert ist.

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                                #30
                                Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
                                So, nach ca. 14 h Schreibarbeit ist die Geschichte fertig. Sogar der schwerste Teil ist geschafft, das Finden von Namen.

                                Es ist eine kleine Kurzgeschichte mit 26 Seiten geworden. Hat Spaß gemacht sie mir aus den Fingern zu saugen, aber jetzt ist erst einmal Pause mit Geschichtenschreiben angesagt. Kreativität ist gerade alle.


                                Vorwort: Mit zunehmender Größe der Kolonien stieg auch der Wille nach Unabhängigkeit. Und auch wenn alle Kolonien der Erde in der Union geblieben sind, so verwalten sich viele doch selbst, mit eigener Regierung und Gesetzen. Turia ist in der Union bekannt als die Kolonie mit den liberalsten Gesetzen was Cyberware betrifft. Und sei es auch nur ein Sauerstoffupgrade für die Lunge, damit man die Luft dort besser atmen kann.
                                Ich habe nur den Text dieses Posts gelesen - den der nachfolgenden nur überflogen, um zu sehen, ob es in demselben Maße weitergeht (fast ausschließlich Dialoge, ohne zwischenzeitliche Handlung).

                                Einige Punkte sind mir sofort ins Auge gesprungen:
                                - Wer ist Sarah, wer ist David, wer ist Gabriel? Gleich zu Beginn stellt man sich als Leser diese Frage. Zusätzlich zur Frage: Worum geht es. Natürlich kann man den Leser in eine solche Szene werfen - um dann später auf das Drumherum einzugehen. Aber das kommt leider nicht. Zumindest rudimentär sollte man darauf eingehen, wer da agiert und warum.
                                - Die schon erwähnten fast nur vorhandenen Dialoge. Nur Rede, Rede, mehr Rede ist nach einer Weile nicht mehr schön. Denn ich wette, die Charaktere tun dabei etwas. Manchmal trinken sie etwas, manchmal sehen sie dabei aus dem Fenster, oder sie studieren die Reaktion auf ihre Worte. Oder aber sie fühlen dabei etwas. Sowas will zumindest ich bei Dialogen haben.
                                - Die kurzen Erklärungen: "Später" oder "Einige Zeit später in..." über dem nächsten Dialog: Für einen Comic geht das - für eine Geschichte (auch für eine Kurzgeschichte) tödlich. Hier möchte man als Leser schon etwas mehr Content, damit man sich zum Dialog eine (zumindest grobe) Szene vorstellen kann. Kann man nicht, weshalb man als Leser irgendwann abbricht.

                                Was ich mit diesem Feedback NICHT möchte ist: Dich demoralisieren oder runterziehen. Nur aufzeigen, wo ich einen Ansatzpunkt für Verbesserungen sehe.
                                Diese Dinge passieren zumeist in einem frühen Stadium des Schreibens. Mir selbst ging das nicht anders. Sich diesbezüglich zu verbessern ist auch kein schneller Prozess, sondern ein langwieriger, das muss man sich bewusst machen. Dieses Verbessern funktioniert nur durch schreiben, schreiben und mehr schreiben (und über das Feedback dazu) weshalb du auch künftig schreiben und veröffentlichen solltest IMO.
                                Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

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