Captain Future - "7"

[earthquake]

7

...
„Du könntest sie dazu machen!“, hielt Joan ihm vor. Curtis atmete tief durch.

„Das ist privat! Ich will das nicht zu einer offiziellen Sache machen!“ Joan schüttelte den Kopf.

„Wovor hast du Angst? Elaine hat nichts verwerfliches getan, da bin ich mir sehr sicher! Du solltest mehr Vertrauen in die moralische Integrität deiner Mutter haben!“

„Darum geht es nicht!“

„Dann geht es darum, mich heraus halten zu wollen! Das kannst du vergessen! Er weiß genau wer ich bin!“ In Curts Gesicht zuckte es verdächtig zornig.

„Genau darum geht es!“ Joan schluckte hart. An diesem Punkt war eine Diskussion mit ihm nicht mehr möglich. Elaine war das Sinnbild für sein fast an Paranoia grenzendes Verhalten, wenn es um sie ging.

„Joan du...“, wollte Simon vermitteln, doch Joan winkte ab.

„Nein!“ Sie drehte sich um, um zu gehen.

„Wo willst du hin?“, fragte Curtis eine Spur zu laut. Joan drehte sich zu ihm um. Ihre Augen funkelten angriffslustig, doch als sie sein bleiches, starres Gesicht sah, besann sie sich anders.

„Ich fahre ins Hauptquartier und erledige Papierkram!“ Curts Gestalt entspannte sich leicht.

„Okay! Ich komme nach und wir unterrichten dich!“

****

Das Universitätsgebäude von Cambridge war wunderschön, die jungen Menschen auch. Mit Unbehagen beobachtete Curtis den Trend zur Perfektionierung des menschlichen Organismus. Der Mensch musste Anderssein nicht nur zulassen, sondern begrüßen, denn jede Abweichung von der Norm konnte der optimierte Weg in die Zukunft sein. Curtis atmete tief durch, gut, er hatte da vielleicht auch gut reden, ihm war bewusst, dass er in allem etwas besser als der blanke Durchschnitt war. Allgemein ließ sich feststellen, dass die Menschen wieder begannen zu schrumpfen, was auf die vermehrten Reisen im Raum zurück zu führen war. Er mit seinen 1.96 m war da eher ein Auslaufmodell, was er aber nicht bedauerte. Curtis versuchte sich auf den Ort zu konzentrieren, der voller historischer Gebäude war. Seine Mutter war hier entlang gelaufen, allein, oder mit ihren Studienkollegen...

Sein kleines C-Board vibrierte. Curtis zog es hervor. Otto hatte ihm eine Nachricht geschickt. Eine ehemalige Kollegin seiner Mutter war derzeit Professorin hier, für Astrophysik, wie passend! Curtis machte sich auf den Weg zu ihrem Büro, wo ein junger Mann das Sekretariat leitete.

„Guten Morgen! Was kann ich für sie tun?“ Curtis zückte einen Presseausweis auf seinem echten Namen, der kam ihm schon mal zugute, da er kleinere Artikel unter diesem Namen veröffentlichte.

„Ich komme vom „Kosmos“-Magazin und hätte gern Professorin Grimes für einen Artikel gesprochen!“ Der junge Mann lächelte nun erfreut.

„Ich hatte mich zuvor nicht angemeldet. Es geht nur um eine Nachfrage!“, winkte Curtis ab.

„Wenn sie sich eine halbe Stunde gedulden können, dann hätte Mrs. Grimes Zeit für sie!“, kam ihm der junge Mann jedoch fröhlich entgegen. Curtis lächelte erleichtert, das lief besser als gedacht!

„Das wäre wunderbar!“

„Gehen sie doch einen Augenblick in die Cafeteria und kommen in etwa 30 Minuten wieder!“ Curtis nickte.

„Ein sehr guter Vorschlag!“
...

[avatax]

Boah, nur ein Häppchen?

[Twister-Sister]

Hey vielleicht arbeitet an dieser Uni auch so ein verrückter Wissenachaftler wir Rolf Rolfinger

[earthquake]

Hey vielleicht arbeitet an dieser Uni auch so ein verrückter Wissenschaftler wir Rolf Rolfinger

Gacker! Ja, das wäre cool, wenn der hier auch noch auftauchen würde! Nur weiß ich nicht, ob der auch etwas mit Elaine Newton zu tun hat!
Oder sind CF und Rolli am Ende doch Geschwister! Ungleiche Twins vielleicht! Etwas geniales haben ja beide!

Aufregung kommt erst auch nur langsam auf, die Geschichte wird nur langsam bedrohlicher!
Aber wir haben ja Zeit!

[earthquake]

Jetzt geht es ein Stück weiter und wir erfahren etwas über Elaine und ihren Sohn, leider noch nichts über den "Kartenschreiber!

7

...
So saß Curtis mehr oder weniger entspannt in der Cafeteria, die sehr nett eingerichtet war. Man hatte einen freien Blick über den Campus, die Gebäude aus hellem Sandstein. Curtis konnte nicht anders, als pünktlich dreißig Minuten später am Büro zu sein. Simon hatte ihn da sehr gedrillt, er konnte kaum aus seiner Haut heraus.

Bei dem jungen Mann im Sekretariat stand eine sehr gepflegte ältere Frau, die um Mitte Fünfzig sein mochte, schlank, fast hager mit graumeliertem Haar. Der junge Mann erblickte ihn und wandte sich an seine Chefin:

„Das ist der Reporter, den ich erwähnte!“ Professorin Grimes reichte ihm die Hand.

„Guten Tag! Ich bin Professorin Grimes und sie sind?“ Curtis erwiderte den Händedruck fest.

„Curtis Newton!“ Sie nickte.

„Worum geht es?“

„Ich behandle in meinem nächsten Artikel den Schwerpunkt Dunkle Materie und hätte gern ihre Haltung zur derzeitigen Debatte gehört!“ Sie wies auf ihr angrenzendes Büro.

„Gern, kommen sie doch bitte mit!“ Curtis folgte ihr in das altehrwürdig eingerichtete Büro. Sie bot ihm mit einer Geste an Platz zu nehmen, der er folgte.

„Newton? Sie haben schon mehrere Artikel zu diesem Thema verfasst!“, erklärte sie nachdenklich. Curtis nickte.

„Ja, aber deshalb bin ich nicht hier!“ Curtis reichte ihr eine Kopie des altmodischen Fotos. Er sah Verwirrung in ihren Gesichtszügen, aber auch Erkennen.

„Worum geht es?“, fragte sie beherrscht. Ihre braunen Augen musterten ihn forschend.

„Die Familie von Elaine wird derzeit bedroht, dieses Foto wurde in diesem Zusammenhang genutzt und ich wüsste gern mehr über ihre Zeit hier in Cambridge!“ Felicites Grimes hatte ihn lange fixiert.

„Sie sind Elaines Sohn!“, stellte sie knapp fest. Curtis runzelte die Stirn erstaunt. Er sah Elaine überhaupt nicht ähnlich...

„Sie haben Elaines helle Augen geerbt!“, erklärte sie lächelnd. Curtis rutschte nervös auf dem bequemen Stuhl hin und her.

„Keine Sorge, ich stelle ihnen keine weiteren Fragen, dass sie Elaines Sohn sind, reicht mir!“ Curtis nickte.

„Okay! Können sie mir etwas über ihr Leben hier erzählen? Freunde, Freundinnen, Feinde?“

Felicites lächelte.

„Sie hatte keine Feinde, sie war ein allgemein sehr geschätztes Mitglied unter uns Studenten, auch die Lehrenden schätzten sie und ihren Verstand. Ihre Zimmernachbarin war Geraldine Jones!“

„Gab es Freunde?“ Felicites schmunzelte.

„Obwohl sie sehr attraktiv war, war sie damals der Ansicht, dass eine Beziehung sie nur unnötig ablenken würde!“ Curtis runzelte die Stirn.

„Sind sie sich da sicher?“ Felicites lachte leise.

„Ja, das war ein sehr auffälliger Zug an ihr. Ihre Mutter war sehr ehrgeizig, im besten Sinne. Sie war der Ansicht, dass sich das schon später ergeben würde und sie sind ja der Beweis, dass sie damit richtig lag.“ Sie machte eine Pause, bevor sie vorsichtig fragte: „Ich hörte später. Sie sei sehr jung gestorben!“ Curtis nickte.

„Ja, das ist sie leider!“ Felicites nickte bedauernd.

„Das Foto, wo ist es gemacht worden?“, wollte Curtis das Thema wechselnd wissen. Felicites überlegte etwas.

„Das war im Magnus-Haus, der große Gemeinschaftssaal wenn ich mich nicht täusche. Er wurde vor ein paar Jahren umgebaut, aber er lässt sich immer noch im Foto erkennen!“

Curtis zögerte, was Felicites nutzte:

„Sind sie ihr einziges Kind?“ Curts Haut prickelte, nachdenklich fixierte er sie.

„Ja!“ Felicites nickte.

„Das ist schade, gerade wenn die Mutter schon so jung gestorben ist!“ Curtis blickte an ihr vorbei.

„Beide! Meine Eltern starben zusammen!“ Felicites hielt kurz die Luft an.

„Entschuldigen sie bitte!“

„Schon gut! Im allgemeinen vermisse ich sie nicht, ich war ein Baby, als sie starben, nur die Bedrohung macht mich...“, ihm fehlten kurz die Worte.

„Unruhig und unsicher!“ Nun blickte er Felicites wieder an.

„Ja!“

„Leider weiß ich nicht mehr, es tut mir leid, ich hätte ihnen gern geholfen!“

Curtis nickte.

„Oh doch, das haben sie. Ein paar Hinweise konnten sie mir geben und denen gehe ich nun nach!“ Curtis stand auf. Felicites kam um den Tisch herum, um ihm zum Abschied die Hand zu reichen.

„Ich wünsche ihnen alles Gute!“ Er nickte und rang sich ein kleines Lächeln ab.

„Danke!“
...

[Twister-Sister]

Ja da bin ich echt gespannt, wo er jetzt wie weiter Nachforschungen anstellt. Man merkt auch, dass die Mama ganz ähnlich gestrickt war. Diszipliniert, Arbeit vor Privatleben etc.

[earthquake]

Ja da bin ich echt gespannt, wo er jetzt wie weiter Nachforschungen anstellt. Man merkt auch, dass die Mama ganz ähnlich gestrickt war. Diszipliniert, Arbeit vor Privatleben etc.

Manchmal kommt einem ein simpler Zufall zu Hilfe! Und ja, ich denke Elaine muss so getickt haben, sonst kannst Du als ernsthafte Wissenschaftlerin nicht viel reißen! Es ist wirklich die Frage, ob CF mit "richtigen" Eltern so viel anders getickt hätte! Und ich glaube, er hat sich bis zu diesem Moment nicht wirklich Gedanken darüber gemacht! Die Dinge waren halt, wie sie waren!

[earthquake]

Nun wird es ernst! Die Jagd beginnt!

7

...

Curtis verließ das Gebäude. Er brauchte etwas frische Luft. Seltsam, dass ihn dieses Gespräch so beunruhigte, dabei war nichts dramatisches besprochen worden. Oder doch? Er blickte auf den Wegweiser, auf dem auch das Magnus-Haus ausgewiesen war. Es war ein großes, ehrwürdiges Gebäude. Curtis durch schlenderte es. Glasvitrinen standen an den Wänden des großen Flures, die Pokale, Auszeichnungen und Bilder enthielten. Curtis blieb stehen, ging zu einer Vitrine, um sich die Auszeichnungen anzusehen, darunter mehrere Fields-Medaillen. Er runzelte die Stirn, das war eine hervorragende Auszeichnung, der Nobelpreis für Mathematiker. Er kannte einige Namen und dann rutschte ihm das gesamte Blut weg, er wurde kreideweiß, ihm wurde kalt...

„Bewundern sie gerade unsere Medaillen?“, sprach ihn eine angenehme Baritonstimme von der Seite an. Curtis blickte auf in ein älteres Gesicht. Der Mann war etwas älter und trug eine Arbeitshose.

„Ja!“, hauchte Curtis.

„Ein paar ganz große sind hier gewesen. Seit ein paar Jahren nicht mehr, alle etwas verweichlicht, aber damals waren wir gut!“, erklärte der Mann freundlich, dessen Blick auf eine Medaille fiel, bei deren Anblick sich sein Blick verfinsterte.

„Obwohl der Abschaum war!“, raunzte der ältere Mann verächtlich. Genau die Person hatte Curtis Schweißausbrüche verursacht.

„Warum?“, fragte Curtis mit rauer Stimme, er musste alles wissen. Der Mann war dabei abzuwiegeln, doch Curtis fügte fest hinzu:

„Hat es etwas mit ihr zu tun?“ Er zeigte dem Mann das Foto seiner jungen Mutter. Verdattert blickte ihn der Hausmeister an.

„Was?“ Der Mann musterte ihn eine Weile und Curtis hielt die Klappe. Manchmal brauchten die Menschen einfach etwas Zeit. Der Mann nickte leicht.

„Sie war meine Mutter“, half Curtis leise nach. Der Mann atmete tief durch.

„Das ist ewig her!“

„Ich bekomme seltsame Nachrichten und meine Mutter ist seit fast dreißig Jahren tot! Ich muss es wissen!“

„Er...“, er wies verächtlich nur mit dem Kinn in Richtung Vitrine: „...wollte was von ihr, sie aber nicht von ihm! Bei einer Semesterparty habe ich ihn rausgeworfen, weil er ihre Mum belästigt hat. Hatte aber keine Folgen, weil er reich war!“

Curts Augen schwammen kurz ungewollt und spontan in Tränen, aber er schluckte sie weg. Was war nur los mit ihm?

„Machen sie sich keine Sorgen! Is nix passiert, da haben wir alle aufgepasst, ein Schwein war er trotzdem!“ Curtis blickte dem Mann offen in die Augen.

„Danke!“ Er gab dem Mann die Hand und lief aus dem Gebäude heraus. Er nahm sein Sprechgerät heraus und meldete an seine Freunde:

„Victor Corvo kannte meine Mum! Es ist Kuolun, der die Karte geschickt hat! Wir haben da sicher noch weitere Nachrichten zu erwarten!“

„Ist schon hier: 2 „Meine zweite Heimat!“, antwortete Simon. „Hat er im Flughafengebäude abgegeben!“

****

[Twister-Sister]

Vul Kuolun und Curtis wären fast Brüder gewesen? Oh oh... das stelle man sich mal vor... Aber ich frage mich gerade ob Vul eigentlich nix Besseres zu tun hat, als Psychoterror auf CF loszulassen? Was verspricht er sich davon? Fragen über Fragen

[earthquake]

Vul Kuolun und Curtis wären fast Brüder gewesen? Oh oh... das stelle man sich mal vor... Aber ich frage mich gerade ob Vul eigentlich nix Besseres zu tun hat, als Psychoterror auf CF loszulassen? Was verspricht er sich davon? Fragen über Fragen

Ich sag nur marsianische Vendetta!
Ich weiß nicht mehr genau, ob es in Hamiltons Romanen war, oder in der Serie, da sprach Kuolun mal davon!
Der braucht keinen neuen Grund, um CF vernichten zu wollen. Außerdem ist er einige Male bei seinen Vorhaben von CF gestört worden.

Die Vergangenheit ist manchmal nicht so, wie wir das denken. Es gibt viele Geheimnisse und ungesagte Tatsachen, das erlebe ich immer wieder. Man denkt ja, die Vergangenheit ist festgeschrieben, aber eigentlich ist auch sie in Bewegung!

[Twister-Sister]

Ja stimmt. Hamilton schrieb darüber. Kuolun ist von Futures wissenachaftlichen Fähigkeiten nämlich sehr angetan. Ee bewundert ihn sogar. Aber seine marsianische Hälfte (oder wae es ein Drittel? Ich meine we hätte irdische, marsuaniache und venusische Vorfahren) verlangt nach Rache.

[avatax]

Au weia.

Du hast aber auch echt teuflische Einfälle.
Mein Hirn spielt gerade verrückt. Paralleluniversum in dem Vul wirklich der Sohn von Elaine ist? Und Curtis wurde nie geboren?

[earthquake]

Au weia.

Du hast aber auch echt teuflische Einfälle.
Mein Hirn spielt gerade verrückt. Paralleluniversum in dem Vul wirklich der Sohn von Elaine ist? Und Curtis wurde nie geboren?

Aber avatax, soweit würde ich dann doch nicht gehen!

Unter 1 stand ja "...fast Geschwister!", also es wurde nichts daraus, aber Elaine und Victor Corvo kannten sich ja, bei Hamilton erst später, ich habe das nur auf die Spitze getrieben und ich finde auch, diese Provokation passt wundervoll zu Kuolun! Denkt mal an Kuoluns Herausforderung, wo er CF den ferngesteuerten Kapitän des überfallenen Schiffes für seine Herausforderung quasi vor die Füße wirft. Dem ist keine Grausamkeit zu schlecht, genau das wird in "7" abgearbeitet, ohne zu viel verraten zu wollen.

[earthquake]

7

2

„Meine zweite Heimat...“

Bevor er jedoch zum Flughafen fuhr, wo die Comet beladen wurde, sah er im Polizeigebäude nach Joan. Es war weit nach Mitternacht. In ihrem Büro war sie nicht. Ratlos schloss er die Tür, bis ihm einfiel, dass Eszella in seinem Büro ein Sofa hatte. Durch die halbdunklen Gänge lief er zu Eszellas Büro, in dem noch ein kleines Licht brannte. Leise klopfte er, bevor er die Tür öffnete, um hereinzuspähen. Eszella saß an seinem Schreibtisch. Er arbeitete noch an seinem C-Board. Leise stand er auf, um Curtis die Hand zu reichen, bevor er hinausschlich. Curtis drehte sich zum Sofa um, da lag Joan. Eszella hatte sie mit seiner verschlissenen Decke zugedeckt.

Gequält atmete er tief durch. Es war, als hätte Joan ihn gehört, sie regte sich und blickte ihn an. Curtis hockte sich hastig zu ihr, um sie fest zu umarmen.

Er war nur durch die Tür von ihnen getrennt gewesen!

„Curt?“

„Sch!“, raunte er. Joan erwiderte die Umarmung fest.

„Ist etwas passiert?“ Curtis holte tief Luft.

„Du musst gut auf dich aufpassen, versprich es mir!“ Joan war verwirrt. So kannte sie ihn gar nicht. Okay, er konnte schon mal bevormundend werden, aber nun war er ehrlich besorgt.

„Ich verspreche es Curt!“ Sie küsste sein Ohrläppchen.

„Es ist Kuolun und er hat noch eine Nachricht geschickt. Er weiß von uns, von meiner Mum und Gott weiß noch von anderen Geheimnissen. Er will mich vernichten. Er will es nun zu Ende bringen und du...“, erzählte er leise. Joan strich durch sein wirres Haar.

„Zusammen sind wir besser als er! Du hast Simon, Grag, Otto, mich, Eszella...“, zählte Joan auf.

„Ich fürchte, ihr werdet Zielscheiben! Du und Ken!“

„Wir lassen keine aus uns machen! Versprochen! Ken ist bei meinen Eltern, Kuolun wird vielleicht gar nicht an ihn denken, er ist ja so gut wie nie mit dir zusammen zu sehen.“ Joans Hand strich zart durch sein rotes Haar. Curtis schien nicht die Absicht zu haben, sie loszulassen, was sie schmunzeln ließ. Curtis ließ sie seufzend los.

„Das Sofa ist definitiv zu klein für zwei! Ich werde Eszella ein neues spendieren, zum Ausziehen und dann...“, plapperte Curtis drauf los. Joan lachte leise. Curtis ließ sie los, beugte sich vor und drückte ihr einen Gutenachtkuss auf die Stirn.

„Entschuldige, dass ich dich geweckt habe!“, knurrte Curtis leise. Joan legte sich wieder auf das Sofa. Voller Wärme blickte sie ihn an.

„Kein Problem! Es tut mir leid, dass wir hier beide nicht gemütlich schlafen können!“

„Mir ist lieber, du bleibst hier, auch wenn das etwas unbequem für mich ist!“, schmunzelte er. Seine Hand fuhr über ihr Gesicht.

„Schlaf gut!“ Damit stand er auf und ließ sie in Eszellas Büro zurück.

Auf dem Flur kam Otto heran.

„Wir haben Hinweise, dass er auf Kelbes ist! Nicht im Knast, aber im Gebirge!“

Curtis nickte kämpferisch.

„Dann auf zum Kelbes!“ Auf dem langen Flug dahin, hatte Curtis Zeit sich auszuruhen. Alle Nachrichten und Daten analysierten Simon, Grag und Otto. Curtis schlief für seine Verhältnisse trotzdem lange. Er fühlte sich seltsam abgeschlagen. Eine Weile lag er noch im Halbdunkel seiner Kajüte und starrte vor sich hin. Was wollte Kuolun? Was war sein Ziel? Ihn vernichten! Aber warum dann dieses seltsame Spielchen. Er hätte ihn und Joan in der Wohnung einfach weg bomben können...

Wieder überkamen ihn die bohrenden Zweifel, ob es richtig war, was er mit Joan tat. Er hätte sie gehen lassen sollen, als es noch möglich gewesen war, nun stand sie voll im Fokus. Kuolun hatte seine Mutter da nicht umsonst mit hinein gezogen. Es war eine unterschwellige Drohung gegen Joan...

Er musste sie beschützen, komme, was wolle...

Kuolun hatte die Karten begonnen zu nummerieren, das bedeutete, dass er einen gewissen Überblick über Dinge hatte, die er mit Captain Future noch abrechnen wollte. Es gab nun die Zwei, wie viele Karten würden noch folgen? Welche Zahl verband ihn mit Kuolun? Nahm er ihre Begegnungen als Grundlage? Die Wurzel aus dem Todesjahr seines Vaters und seiner Eltern? Gab es eine Rachezahl bei den Marsianern? Er musste unbedingt Simon darauf ansetzen! Aber vielleicht gab es gar kein festes Muster? Vielleicht wollte Kuolun das Ganze nur dramatischer machen!

Curtis stand auf. Otto hatte ihm etwas gekocht und Curtis ließ sich beim Essen von den neuen Erkenntnissen oder Vermutungen unterrichten.

„Okay! Dann steigen wir in die Höhlen ein!“, nickte er, als Simon ihm erklärt hatte, dass Kuolun sich wohl in einem Höhlengewirr auf dem Kelbes verschanzt hatte.
...

[avatax]

Da kommt wohl noch einiges wenn wir jetzt erst bei 2 von 7 sind.