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    Captain Future - Nachhilfe

    So, hier nach der Lektüre von Steele mal etwas zuckersüßes, nachdem es bei INCOMING gerade so finster zugeht!
    Ich habe mir einfach mal vorgestellt, wie das mit CF, dem neuen Schiff und Joan so weitergehen könnte.
    Die Figuren gehören E. Hamilton, wie immer, aber inspiriert von Allen Steeles "Die Rache des Captain Future"!
    Viel Spaß!


    Nachhilfe

    Es war schon eine große Umstellung, dass sie nun zwei Monate auf der Erde verbringen sollten, doch Curtis empfand das als aufregend, während seine Freunde gemischte Gefühle hatten, was den Aufenthalt anging. Auf dem Mond waren sie ungestört, niemand starrte sie ob ihrer Andersartigkeit an. Otho hatte es da noch am leichtesten, weil er als Lunarer Mensch durchging, aber Grag ärgerte es, wenn er wie ein hirnloser Bot behandelt wurde.
    Aber die Anweisung des Präsidenten, durch Eszella überbracht, war ganz klar: Acht Wochen Unterricht und Training in ihrem neuen Schiff. Klar freute sich Curtis auf das Schiff mit dem beeindruckenden Antrieb, aber die Vorstellung unter anderen Menschen und Rassen zu lernen fand er beglückend. Endlich konnte er das tun, was ihm zuvor nicht möglich gewesen war, einfach Leute kennen zu lernen, ohne Angst seine Identität preis zu geben.
    Sein Lernplan war ziemlich vollgestopft, aber an den Wochenenden stand es ihm frei, die militärische Kaserne zu verlassen.
    Bevor es am Freitagabend aber dazu kam, traf Joan in ihren Räumen ein. Die Woche hatte er sie bedauerlicher Weise nur selten und kurz gesehen. Anders als er gehofft hatte, hatte Joan ihn nie unterrichtet, war immer nur mal kurz da gewesen, um nachzufragen, ob und wie es so lief. Curtis hatte auch nicht immer mit seiner Mannschaft Unterricht, oft waren sie auch getrennt geschult worden, je nachdem, welchen Bereich sie später an Bord bedienen sollten. Otho hatte Joan in ihr Wohnzimmer der Wohnung geleitet.
    Joan sah wie immer glänzend aus, an diesem frühen Abend trug sie aber bereits keine Uniform mehr, sondern einen schwarzen Hosenanzug. Ihre braunen Augen funkelten ihn warm an.
    „Hallo Curt!“
    „Hallo Joan!“ Sie grinste etwas spitzbübisch.
    „Ich dachte mir, wir besuchen einen Kurs zum Thema „Der Umgangs-Knigge – wie umschiffe ich heikle, gesellschaftliche Fehler!“, so eine Art Benimm-Kurs. Was hälst du davon?“ Curtis runzelte die Stirn, davon war auf seinem Stundenplan nie die Rede gewesen.
    „Äh...“, raunte er nur verdattert, da mischte sich Otho ein.
    „Nun geh mal! Lass dich überraschen!“ Curtis blickte an sich herab.
    „Kann ich so mitgehen?“ Er trug alte verwaschene Jeans und ein T-Shirt, das auch nicht mehr ganz heil war. Joan gluckste:
    „Wir gehen vorher einkaufen!“ Curtis wollte etwas einwenden, doch Joan ergriff seinen Arm und schob ihn zur Tür.
    „Viel Spaß ihr Zwei!“, flötete Otto ihnen hinterher. Unwohl setzte er sich in Joans Wagen, der in der Tiefgarage auf sie gewartet hatte. Er war sich nicht sicher, was nun von ihm erwartet wurde. Joan gab das Ziel am Pult ein, um sich ihm dann zuzuwenden.
    „Und fühlst du dich wohl in den Kursen?“, fragte Joan.
    „Oh ja! Ich weiß ja nicht was meine Ausbilder so sagen, aber...“, erwiderte Curtis.
    „Sie sind begeistert! Du weißt ja, dass du ein kluger Kopf bist, das muss ich dir nicht sagen, aber noch erstaunlicher empfinden sie deine Disziplin! Wir können uns in keinster Weise beklagen!“
    Das erleichterte ihn. Zumindest da machte er Fortschritte. Joan musterte ihn eine Weile eingehend, was ihm Herzklopfen bereitete, er wandte sich ab, um hinaus zu sehen.
    „Wohin fahren wir als erstes?“
    „In ein Einkaufszentrum im Süden der Stadt! Dort bekommst du alles!“ Curtis fuhr sich nervös mit der Zunge über die Unterlippe. Natürlich war er schon mal einkaufen gewesen, mit Otho, aber das meiste hatten sie immer zentral bestellt und Otho hatte es abgeholt. Joan reichte ihm etwas, es war eine kleine, fast altmodisch anmutende Plastikkarte mit einem Chip.
    „Das ist deine Kreditkarte!“ Erstaunt blickte Curtis sie an.
    „Ich habe überhaupt kein Konto!“
    „Das ist in zweierlei Hinsicht nicht ganz korrekt! Zum einen wurden die Konten und Vermögen deiner Eltern reaktiviert, das ist ein nicht ganz unerhebliches Vermögen Mr. Newton, frage Simon mal danach und zweitens bekommst du eine Art Gehalt vom Innenministerium! Du kannst kaufen was du willst! Naja, kauf nicht gleich die ganze Mall leer, aber für ein paar Klamotten reicht es dicke!“, diesen Ausdruck hatte sie mal bei Eszella aufgeschnappt. Curtis nickte.
    „Okay!“ Curtis dachte mit zunehmender Beglückung über diese Möglichkeit nach. Vielleicht würde dieser Abend besser als gedacht!

    ****

    „Und nun?“, fragte Curtis, nachdem er sich mit Kleidung, Schuhen und einigem anderen eingedeckt hatte, als sie die Taschen im Wagen verstauten.
    „Nun gehen wir noch einen Happen Essen und dann zum Benimm-Kurs!“ Da der Abend bisher mehr als nur interessant verlaufen war, keimte nun doch etwas Unruhe in ihm auf.
    „Da wird mir dann beigebracht, was ich im Umgang mit anderen tun und lassen soll?“
    „Uns!“, verbesserte Joan ihn grinsend.
    „Uns? Aber du...“, warf Curtis auf dem Weg zurück in die Mall ein.
    „Klar kenne ich mich ganz gut aus, aber einen ähnlichen Kurs gab es auch an meiner Schule, als ich in der neunten Klasse war. Der Umgangston, den wir an der Schule pflegten war ziemlich rau und damit es später im Beruf keinen Ärger gab, besuchten wir alle so Kurse. Eine Auffrischung ist nie verkehrt. Keine Angst, da sind sogar Ältere als wir. Wenn Leute beruflich aufsteigen, dann frischen sie ihre Umgangsformen gerne noch mal auf!“
    Also war er gar kein so seltener Exot! Der Kurs fand in der obersten Etage der Mall statt, dort gab es auch andere Praxen, Institute, Fitness-Center, Maniküre-Pediküre und andere Angebote. Die Räume waren angenehm neutral eingerichtet. Ihre Gruppe bestand aus sechzehn Personen. Geleitet wurde der Kurs von einem Mann im mittleren Alter und einer jungen blonden Frau.
    Angenehm überraschte Curtis die Durchführung. Niemand wurde hier bloß gestellt, ganz im Gegenteil, man wurde positiv dazu ermuntert mitzumachen. Es war schon gegen 21 Uhr als der Kurs zum Ende kam, zumindest schien es so, als der Mann sich für das rege Interesse bedankte und die Bereitschaft bei den praktischen Übungen, heute zum Thema „Die richtige Begrüßung“.
    „Nun kommen wir zum zweiten Teil des Kurses, dem Tanzkurs, dazu bitte ich sie meiner Kollegin Bella zu folgen!“
    Curtis konnte es nicht verhindern, spontan grinste er Joan frech an. Endlich durfte er sie ganz offiziell anfassen. Joan lachte.

    ****

    Fortsetzung folgt!
    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

    #2
    Ich schmeiss mich weg. Ein Benimmkurs.
    Du kommst auf Ideen.

    ZUKUNFT -
    das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
    Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
    Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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      #3
      Genial. Hihi... ja die Idee ist klasse. Aus antiken Filmen allein kann man das ja nicht lernen (denke da an die Stelle mit dem Handkuß in Steeles Geschichte). So ein wenig Praxis ist nicht übel.
      Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
      Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
      Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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        #4
        Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
        Genial. Hihi... ja die Idee ist klasse. Aus antiken Filmen allein kann man das ja nicht lernen (denke da an die Stelle mit dem Handkuß in Steeles Geschichte). So ein wenig Praxis ist nicht übel.
        Neenee, das habe ich mir nicht einfach so aus den Fingern gesaugt, meine Kids haben das an der Schule selber gemacht und auch an anderen Schulen wird das Angebot vielfach schon angedacht!
        Woran das wohl liegt?
        Vielleicht an Eltern, die sich keine Zeit mehr für so etwas nehmen?
        Oder an diesem Umgangstönen: "Ey, Alter, eye, mach hinn!" ?
        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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          #5
          So, hier der Rest, der zuckersüßen Geschichte! Ich hoffe, sie gefällt Euch!
          So könnte die Geschichte weitergehen!


          Nachhilfe, Teil zwei

          Curtis bedauerte sehr, dass ihre Zeit auf der Erde Morgen zu Ende ging. Simon drängte nun darauf, so schnell wie möglich zurück nachhause zu kommen. Ihre Arbeit auf der Erde war getan. Selbst sein „Benimm-Kurs“, so nannten Joan und er die gemeinsamen Abende, ging heute zu Ende. Der Einzige, der wirklich eingeweiht war, war Otho. Niemand von ihnen Dreien hatte das Bedürfnis, Simon wissen zu lassen, was Joan und Curtis wirklich den ganzen Abend machten. Ab und zu hatte Curtis Simon von seinen Fortschritten im Umgang mit fremden Personen unterrichtet, der ganz angetan war.
          Am wichtigsten war für Curtis natürlich der Tanzkurs, nicht, weil er gern tanzte, sondern weil er die Möglichkeit bot, Joan nahe zu sein, ohne dafür mahnende Blicke von ihr zu kassieren. Gut, er starrte ihr inzwischen auch nicht mehr penetrant auf die weiblichen Attribute ihres Körpers (war sich derer aber immer gewiss). Er folgte erst stumpf den Anweisungen, aber allein ihre warme, zart duftende Gegenwart machte ihn ganz verrückt. Am ersten Abend kam er völlig durchgeschwitzt in die Kaserne zurück, froh darüber, dass er sich noch umgezogen hatte an diesem Abend. Wenn Joan seine feuchten Hände bemerkt hatte, dann überging sie das taktvoll.
          Sie war einfach wunderbar gewesen, nie ungeduldig (so mancher der anderen männlichen Tanzpartner war schon mal rüde von seiner Partnerin zurecht gestutzt worden), immer aufmunternd. Mit der Zeit war er gelassener, konnte mit Joan sogar in den Pausen flirten. Curtis war ihr mehr als dankbar, dass sie sich so viel Zeit für ihn genommen hatte, um ihm etwas auf die Sprünge zu helfen. Joan hatte aber auch zugegeben, dass sie über einen so willigen Tanzpartner ganz froh war, weil die meisten Männer nicht gern das Tanzbein schwangen...
          Er hatte mit Joan für diesen Abend verabredet, dass sie nach dem letzten Tanzkurs Essen gehen wollten, so richtig, nicht nur ein Imbiss. Joan meinte, da könnte er seine Lernfortschritte doch mal unter Beweis stellen. Um eine Reservierung hatte sie sich gekümmert, aber auch gefordert, dass er das demnächst machen müsste, wenn er eine Frau einladen wollte. Er könnte dann ja bei dem Restaurant buchen, das sie für den Abend reserviert hatte, da wüsste er dann auch, worauf er sich einließe...
          Nein, er hatte nicht vor, andere Frauen in Zukunft auszuführen. Die gemeinsame Zeit mit Joan hatte ihn eher noch darin bestärkt, dass er sie wollte, keine sonst. Und das lag nicht nur daran, dass sie eben da war, sondern weil er sich so wohl in ihrer Gegenwart fühlte, sie immer zu nur ansehen wollte, von ihrem Lachen nie genug bekam, von ihrem Humor, von ihrer Nähe...Er badete geradezu in ihrer Gegenwart.
          Er thematisierte das gar nicht mehr, das war ab geharkt, nun ging es nur noch um die Taktik seine „Beute“ irgendwie zu erlegen. Ein großer Punkt für ihn war, dass Joan ihn ehrlich zu mögen schien. Sie schien die Zeit mit ihm ähnlich zu genießen. Sie mochte es, wenn er sie berührte, sah ihn ebenfalls gern an, also was sprach dagegen die Gelegenheit zu nutzen mehr daraus zu machen?
          Curtis war wider erwarten beeindruckt von dem schönen Restaurant, alles war bis auf das letzte durch designed. Wenn das Essen halten konnte, was das Ambiente versprach, war das sagenhaft. Das Restaurant befand sich im obersten Stockwerkes eines Wolkenkratzers direkt am Meer, in der Nähe des Flughafens. Man konnte die Schiffe und Raumschiffe beobachten.
          „Es gefällt dir!“, stellte Joan befriedigt fest, der er den Stuhl heran geschoben hatte, bevor er sich ihr gegenüber setzte. Curtis lächelte. Ihre Augen glänzten.
          „Sehr!“
          Curtis blickte sie lange an. Der Ober war erzogen genug, sie nun nicht zu unterbrechen, obwohl er schon auf dem Weg zu ihnen gewesen war. Sie waren ein so schönes, junges, verliebtes Paar...
          „Alles an der Zeit mit dir“, fügte er ohne Nachzudenken hinzu, aber er musste etwas richtiges gesagt haben, denn Joan lachte ihn fast zärtlich an.
          „Danke! Das Kompliment kann ich nur erwidern!“ Erst nun trat der Ober an ihren Tisch, ganz zurückhaltend. Ihm kam der Gedanke, dass Joan sicher nicht zum ersten Mal hier war. Sie war schon häufiger ausgegangen mit irgendwelchen anderen Männern. Es stimmte nicht, dass Eifersucht sich siedend heiß anfühlte, Curtis fühlte eiskalte Wut auf die unbekannten Männer vor ihm, die Joans Aufmerksamkeit genossen hatten.
          „Du hast gerade einen mörderischen Blick drauf! Gefällt Dir die Karte nicht?“, zog Joan ihn auf. Curtis lächelte schief.
          „Nein, mir kam da nur ein seltsamer Gedanke!“ Joan hob eine Braue. Aber er schüttelte nur leicht den Kopf.
          „Ist gar nichts!“
          Curtis würde diesen Abend mit Joan nie vergessen, er erinnerte sich später nicht mehr daran, was sie gegessen hatten, sondern nur daran wie sie geredet und sich dabei immer wieder tief in die Augen gesehen hatten. Er fühlte sich nicht mehr unsicher in ihrer Gegenwart.
          Irgendwann bemerkte er, dass viele Personen von den anderen Tischen in einem Nachbarsaal verschwanden. Joan hatte seinen neugierigen Blick bemerkt.
          „Nebenan ist ein Tanzsaal!“
          „Ich werde heute Abend also auf ganzer Länge geprüft“, schmunzelte Curtis.
          „Nur wenn du möchtest!“ Curtis stand auf.
          „Aber gern!“ Er half Joan beim Aufstehen, ließ ihre Hand nicht los, als sie ebenfalls in den Nebensaal wechselten. Joans Hand schmiegte sich in seine. Ein wunderbares Gefühl durchfloss ihn. Er zog Joan auf der Tanzfläche an sich, wo Joan ihm zuflüsterte, um welchen Tanz es sich handelte, damit er die richtigen Schritte machte. Joan lächelte ihn aufmunternd an. Das ging bis spät in die Nacht so. Curtis hätte die ganze Nacht durch tanzen können, aber Joan gab zu Bedenken, dass die Angestellten auch mal Feierabend machen wollten. So gab er sich geschlagen. Im Lift Richtung Tiefgarage blickte Curt sie fragend an. Joan hob auffordernd eine Augenbraue.
          „Und, habe ich den Test bestanden?“ Joan gluckste.
          „Ich denke schon!“
          Als sich die Lifttüren öffneten, machten sie beide gleichzeitig einen Schritt hinaus, aber dafür war es etwas eng, sie stießen leicht zusammen. Joan lachte glockenhell auf. Ihre Blicke trafen sich und plötzlich lagen sie sich in den Armen. Vor dem Lift standen sie eng umschlungen da und küssten sich. Ihr Mund fühlte sich wunderbar weich und einladend an. Siedend heiß schoss ihm das Blut erst in den Kopf und dann woanders hin. Joans Mund seufzte leicht an seinem. Ihre Arme hatte sie um seinen Hals geschlungen. Sie fühlte sich wunderbar an, weich und entgegenkommend und sie schmeckte so gut. Curt ließ sich einfach fallen. Seine Hände schienen instinktiv zu wissen wo sie nun hingehörten.
          Joan hatte nie darüber nach gedacht, immer war sie davon ausgegangen, dass sie alles unter Kontrolle hatte, doch Curt hatte eine so große Wirkung auf sie. Damit hatte sie nicht gerechnet. Natürlich, es war wunderschön mit ihm zusammen zu sein, zu reden, die Welt mit seinen Augen zu sehen, neu zu entdecken, aber dass er eine so große Wirkung auf sie hatte war erschreckend und beglückend zu gleich. Wenn er über so wenig Erfahrung verfügte, wie Otho und Grag es gesagt hatten, dann überraschte Curtis sie positiv, kein ungestümes Gefummel, er machte erstaunlicher Weise alles richtig...
          Eine Weile genoss sie dieses schöne Erlebnis, aber an seinem Atmen und dem leichten Zittern merkte sie, dass Curtis an einem Punkt angekommen war, an dem er bald nicht mehr ohne Gesichtsverlust zurück konnte. Joan wollte nicht, dass seine erste wirklich tiefgehende Erfahrung hastig in irgendeinem Treppenhaus stattfand, so nahm sie ihren heftig atmenden Mund von seinem. Seine Hände brachte sie dazu still zu halten, indem sie ihre Arme fest um ihn legte. Curtis schluckte nervös. Ihre rechte Hand legte sich an seinen Hinterkopf, sanft drückte sie sein erhitztes Gesicht an ihre Halsbeuge.
          „Scht“, wisperte sie ihm sacht zu. Curtis mühte sich sich zu beruhigen. Zittrig atmete Joan tief durch, ihre eigene Begierde bezähmend.
          „Du hattest bisher nie eine echte Wahl Curtis, nimm dir Zeit dafür!“ Ihre Stimme hatte einen liebevollen, aber festen Ton. Curtis schluckte erneut verkrampft. „Du kennst mich noch gar nicht richtig und ich...habe dich zu gern, um alles durch...so eine spontane Aktion kaputt zu machen! Du wirst andere Mädchen kennenlernen und...“
          Erst hatte er Mühe ihren Worten zu folgen, doch er begriff nun zwei Dinge sehr deutlich. Zum einen mochte Joan ihn wirklich, vielleicht war da sogar noch mehr und sie fürchtete, dass er in ihr nur eine schnelle Nummer sah. Zum anderen glaubte sie, er würde sich nun, da seine Isolation aufgehoben war, vielleicht schnell auch anderen Flirts zuwenden.
          „Ich will aber dich!“, unterbrach er sie, ohne groß nachzudenken, weil das sein erster Gedanke war. Genauso war es aber und nicht nur für den Moment. War Joan sich gar nicht im Klaren darüber wie attraktiv sie war?
          Joan schmunzelte leicht und küsste sein Ohr.
          „Das ist ein sehr nettes Kompliment!“
          Curtis war ruhiger geworden.
          „Denk daran, dass wir zusammen arbeiten. Ich arbeite sehr gern mit dir und den Futuremen...“, fügte Joan hinzu.
          „Und du willst es nicht frühzeitig versauen!“, beendete er etwas gereizt ihren Satz. Er war enttäuscht. Wieder streichelte sie ihn zärtlich, was seine Begierde nur von neuem anspornte.
          „Ich will, dass du dir Zeit zum Nachdenken nimmst, vielleicht auch, um Erfahrungen mit anderen Menschen zu machen!“ Sie hatte explizit das Wort „Frauen“ vermieden, aber Curtis verstand natürlich, was sie meinte. Etwas brüsk nahm er den Kopf von ihrem wunderbar duftenden Hals, um sie ungehalten anzusehen.
          „Ich will gar keine andere Frau haben! Forderst du mich jetzt ernsthaft auf, umherzuziehen und andere Frauen aufzureißen?!“ Joan wich seinem aufgebrachten Blick nicht aus.
          „Ich fordere dich dazu auf, selbständig zu sein und zu entscheiden, das hat Simon dir immer abgenommen!“ Curtis seufzte. Sie hatte recht. Ihre Hand fuhr weich über seine Wange.
          „Vergiss nicht, ich bin das erste weibliche Wesen, dass dir näher gekommen ist. Ich bin mir bewusst, dass das schon eine emotionale Abhängigkeit verursachen kann. Ich will nicht Simons Platz einnehmen. Was ich will, ist etwas von Dauer, etwas ernstes, kein...“, verstehend unterbrach er Joan erneut.
          „...belangloses Rumgefummel!“ Joan grinste.
          „Ja, so könnte man das ausdrücken!“ Nachdenklich blickte Curt sie an.
          Vielleicht war das das größere Geschenk, was sie ihm machen konnte, als einfach nur seine und ihre Lust zu stillen, sie sah mehr in ihm, als nur einen potentiellen Liebhaber...
          Joan hatte im Grunde zugegeben, dass er ihr viel bedeutete, vielleicht war da sogar etwas ganz tiefes, wahrhaftiges im Spiel...
          Curtis schluckte kurz, er musste blinzeln. Bevor Joan merkte, wie nahe ihm das ging, beugte er sich zu ihr hinab, um sie kurz zu küssen.
          „Danke!“, flüsterte er an ihren vollen Lippen.

          Ende

          Geschrieben im Januar 2019
          Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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            #6
            Herrlich.

            Danke.
            ZUKUNFT -
            das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
            Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
            Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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              #7
              Ja das ist mal was anderes. Dass die zwei sich Zeit lassen, hat bei dieser Geschichte nichts mit eventuellen Missionen bzw Gefahren zu tun oder dass eine Liason den Helden von seinen "eigentlichen" Aufgaben abhalten könnte. Die Geschichte gefällt mir
              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
              Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
              Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                #8
                Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                Ja das ist mal was anderes. Dass die zwei sich Zeit lassen, hat bei dieser Geschichte nichts mit eventuellen Missionen bzw Gefahren zu tun oder dass eine Liason den Helden von seinen "eigentlichen" Aufgaben abhalten könnte. Die Geschichte gefällt mir
                Mir gefiel der Gedanke auch und der ist in Steeles Geschichte auch irgendwie schon raus gekommen. Das ist dann viel persönlicher, als diese Missionsgeschichte und die Gefahren, die daraus resultieren! Da geht es mehr um Joan und Curtis, denn die Steele Joan kann verdammt gut auf sich selber aufpassen!
                Und auf Curti auch!
                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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