GETRENNTE WEGE
Joan hatte in der vergangenen Woche jede Nacht mit ihm verbracht, manchmal hatten sie so lange nicht mal ausgehalten und ihre Mittagspausen genutzt. Nicht selten fragte Curtis sich verunsichert, ob er nicht zu fordernd war, aber er konnte die Finger nicht von ihr lassen. Die nächtlichen Strapazen, die unschuldig und äußerst anrüchig zugleich waren, erfrischten ihn seltsamerweise. Er war nicht müde und sein Gehirn schien schneller zu arbeiten, wie unter Leistungsdrogen. Wenn jemand etwas bemerkte, so schwieg er taktvoll, aber sie waren sehr diskret, nach außen veränderte sich für Fremde nichts. Joan schien es auch gut zu gehen, er beobachtete sie ständig misstrauisch, wenn sie nicht gerade anders beschäftigt waren, aber auch ihr schien zu gefallen, was sie mit ihm anstellte. Vielleicht war ihre Ehe wirklich am Ende, sie sprach nie von Iden, was angesichts dessen, was sie mit ihm trieb auch ziemlich schamlos gewesen wäre.
Sie redeten nicht viel, nie über das, was zwischen ihnen war, oder geschehen war, es war wie es war. Curtis wollte nicht einmal wissen, ob es andauern würde, die Hölle der Einsamkeit würde früh genug über ihn hereinbrechen. Er wollte die schönste Zeit seines Lebens genießen, solange sie dauerte.
Joan lag oft wach im Halbdunkel seines Zimmers neben ihm, die Tür war wegen Stuart meist nur angelehnt, musterte ihn, wobei sie die gleiche Luft atmeten.
An einem dieser späten Abende strich ihr Finger zart über sein Gesicht nachdem sie sich geliebt hatten. Curtis hielt dabei nur still, wie so oft. Joan hatte keine Angst auch seine Narben zu berühren. Ihr Zeigefinger fuhr über seine Augenklappe, stieß gegen den Rand, so dass sie leicht wegrutschte. Curtis hielt den Atem an. Schwer schluckte er. Joan fixierte ihn genau. Ihre Hand zog an der einschüchternden Augenklappe.
„Nicht!“, murmelte Curtis unruhig ausatmend. Joan lächelte weich, küsste ihn auf den Mund.
„Bitte!“, flüsterte Joan an seinem Mund. Curtis versuchte es zu ertragen, erhob keine Einwände mehr. Joan wollte, dass er ihr vertraute, seine Angst vor ihrer Ablehnung war aber groß. Curtis schloss das gesunde Auge. Sie atmete so wie sonst auch. Er spürte ihre Finger dann zärtlich über beide Augenlider fahren. Grag hatte es operiert, es sah ganz natürlich aus, weil Grag das linke Augenlid über die Augenhöhle heruntergezogen hatte. Es war kosmetisch gut gemacht.
„Tut es noch weh?“ Curtis zögerte, es war keine leichte Frage für ihn.
„Nein!“ Joans weiche Lippen küssten beide Augenlider und Curtis holte gequält Luft. Es war die schreckliche Erinnerung die ihn oft heimsuchte, an Simon, den armen Otto, der Hilflosigkeit, der eigene körperliche Schmerz.
„Es sieht gar nicht schlimm aus, du solltest die Klappe nicht tragen!“
„Es sieht nur mit geschlossenen Augen natürlich aus“, murrte Curtis leicht. Joan beendete die Diskussion, indem sie ihn auf den Mund küsste. Die Art wie sie das machte würde ihn noch in den Wahnsinn treiben.
...
Joan hatte in der vergangenen Woche jede Nacht mit ihm verbracht, manchmal hatten sie so lange nicht mal ausgehalten und ihre Mittagspausen genutzt. Nicht selten fragte Curtis sich verunsichert, ob er nicht zu fordernd war, aber er konnte die Finger nicht von ihr lassen. Die nächtlichen Strapazen, die unschuldig und äußerst anrüchig zugleich waren, erfrischten ihn seltsamerweise. Er war nicht müde und sein Gehirn schien schneller zu arbeiten, wie unter Leistungsdrogen. Wenn jemand etwas bemerkte, so schwieg er taktvoll, aber sie waren sehr diskret, nach außen veränderte sich für Fremde nichts. Joan schien es auch gut zu gehen, er beobachtete sie ständig misstrauisch, wenn sie nicht gerade anders beschäftigt waren, aber auch ihr schien zu gefallen, was sie mit ihm anstellte. Vielleicht war ihre Ehe wirklich am Ende, sie sprach nie von Iden, was angesichts dessen, was sie mit ihm trieb auch ziemlich schamlos gewesen wäre.
Sie redeten nicht viel, nie über das, was zwischen ihnen war, oder geschehen war, es war wie es war. Curtis wollte nicht einmal wissen, ob es andauern würde, die Hölle der Einsamkeit würde früh genug über ihn hereinbrechen. Er wollte die schönste Zeit seines Lebens genießen, solange sie dauerte.
Joan lag oft wach im Halbdunkel seines Zimmers neben ihm, die Tür war wegen Stuart meist nur angelehnt, musterte ihn, wobei sie die gleiche Luft atmeten.
An einem dieser späten Abende strich ihr Finger zart über sein Gesicht nachdem sie sich geliebt hatten. Curtis hielt dabei nur still, wie so oft. Joan hatte keine Angst auch seine Narben zu berühren. Ihr Zeigefinger fuhr über seine Augenklappe, stieß gegen den Rand, so dass sie leicht wegrutschte. Curtis hielt den Atem an. Schwer schluckte er. Joan fixierte ihn genau. Ihre Hand zog an der einschüchternden Augenklappe.
„Nicht!“, murmelte Curtis unruhig ausatmend. Joan lächelte weich, küsste ihn auf den Mund.
„Bitte!“, flüsterte Joan an seinem Mund. Curtis versuchte es zu ertragen, erhob keine Einwände mehr. Joan wollte, dass er ihr vertraute, seine Angst vor ihrer Ablehnung war aber groß. Curtis schloss das gesunde Auge. Sie atmete so wie sonst auch. Er spürte ihre Finger dann zärtlich über beide Augenlider fahren. Grag hatte es operiert, es sah ganz natürlich aus, weil Grag das linke Augenlid über die Augenhöhle heruntergezogen hatte. Es war kosmetisch gut gemacht.
„Tut es noch weh?“ Curtis zögerte, es war keine leichte Frage für ihn.
„Nein!“ Joans weiche Lippen küssten beide Augenlider und Curtis holte gequält Luft. Es war die schreckliche Erinnerung die ihn oft heimsuchte, an Simon, den armen Otto, der Hilflosigkeit, der eigene körperliche Schmerz.
„Es sieht gar nicht schlimm aus, du solltest die Klappe nicht tragen!“
„Es sieht nur mit geschlossenen Augen natürlich aus“, murrte Curtis leicht. Joan beendete die Diskussion, indem sie ihn auf den Mund küsste. Die Art wie sie das machte würde ihn noch in den Wahnsinn treiben.
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