Hallo zusammen,
wie auch schon in meiner Signatur steht schreibe ich Babylon-5-Fanfiction. Eine davon stelle ich jetzt einfach mal hier vor, weil in der Babylon-5-Unterkategorie auf Fanfiktion.de kaum etwas los ist. Ich bin gespannt was ihr davon haltet. Ich schrieb diese Kurzgeschichte weil mich störte wie plötzlich ab der dritten Staffel Delenn vernachlässigt wurde und um sie endlich wieder als die starke, komplizierte Frau zu sehen die mich so fasziniert. Lange Zeit war ich unsicher über diese Geschichte und fragte mich, ob ich ihre Stimme getroffen habe, doch inzwischen gefällt sie mir.
Titel: Schuld
Rating: PG-13
Fandom: Babylon 5
Zum ersten Mal hatten die Toten Namen. Natürlich ist mir bewusst, dass durch mich Millionen Menschen gestorben sind. Ich hörte die genauen Zahlen in den Sitzungen des Grauen Rates, oder von Mitarbeitern meines Stabes. Einmal in der Woche, immer zu der Zeit, die ihr Menschen Freitag neunzehn Uhr nennen würdet, direkt nachdem ich wieder in den Besprechungssaal zurückgekehrt war, und davor über Videochat mit Mayan oder meinem Vater geredet oder gegessen oder mich zurückgezogen und gelesen oder mich mit meinen Accolyten besprochen hatte. Nach außergewöhnlichen Vorkommnissen ebenfalls zu anderen Zeiten. In den Berichten standen auch die Namen all derer der Krieger, die auf unserer Seite gefallen waren, Nummern und gesichtslose Namen auf Papier. Ich sah die Überreste eurer zerstörten Schiffe im All schweben, Metallfetzen, Teile der Außenhülle und der Räumen darunter, eine Rotationssektion, völlig unbeschädigt, aber abgerissen vom Rest des Schiffes. Gesichtslose Aliens, die im Vakuum schwebten. Nichts bewegte sich, es sah aus, als wäre das Leben selbst eingefroren. Ich hatte nicht ein bisschen Mitleid. Das waren nur die Monster, die meinen Lehrer und Freund und Gefährten umgebracht haben. Sie sollten vom Angesicht des Universums getilgt werden.
Einmal griffen wir eine zivile Kolonie an, die wir für einen Stützpunkt gehalten hatten. Man zeigte mir und den anderen eines der Opfer. Eine junge Frau, eigentlich kaum mehr als ein Kind. Eine fremde Spezies und doch so schrecklich vertraut in ihrem Aussehen, ihren Gesichtszügen. Da zweifelte ich zum ersten Mal an unserem heiligem Krieg. Aber in meinen Augen blitzten keine nur mühsam zurückgehaltenen Tränen wie von Merat aus der Arbeiterkaste, und ich schrie auch nicht wild gestikulierend, so etwas hätte gar nicht passieren dürfen, wie die andere Satai der Religiösen. Ich sah zum ersten Mal das Gesicht eines meiner Opfer, doch es hatte immer noch keinen Namen. Erst heute. Ganya Ivanov. Susan erwähnte seinen Namen beiläufig, ohne zu wissen, das ich erst befahl, alle seines Volkes im heiligen Krieg zu vernichten. Wie konnte nur etwas heilig sein, bei dem eine ganze Rasse ausgelöscht werden sollte?
Ich habe in meiner Zeit als Satai und Botschafterin viele Befehle gegeben, über deren Opfer ich manchmal nachts nachdenke, wenn ich wachliege, und deren Gesichter ich in der Dunkelheit um mich herum sehe. Ich wusste von der Bedrohung durch die Schatten, und dass sie die Centauri als Instrumente ihrer Pläne nutzen würden. Aber ich schwieg, ich versuchte nicht, die Menschen, die Vorlonen und die blockfreien Welten zum Eingreifen zu bewegen, und lies zu dass die Centauri Narn eroberten. Doch dabei wusste ich, ich handelte richtig. Aber ich handelte so falsch, als ich schrie ,,Tötet sie alle! Habt keine Gnade!“, als ich den Krieg gegen euch Menschen ausrief. Dukhat starb viel zu früh, und ich vermisse ihn immer noch, doch sein Tod ist nicht wert, mit dem von Millionen aufgewogen zu werden. Menschen und Minbari.
Lennier fragte mich einmal, wie ich es nur aushalten könne, so eng mit John befreundet zu sein, obwohl er die Drala Fi vernichtete.
Er ist inzwischen mehr als nur ein Assistent für mich, er war der einzige, der nach meiner Transformation zu mir stand und ist mein engster Vertrauter. Und ich bereue es immer noch, diesen schüchternen, wissbegierigen, noch so unschuldigen Jungen in unseren Kampf gegen die Dunkelheit hineingezogen zu haben, und nicht nach Minbar geschickt, in Sicherheit. Aber er schwor, nie mehr von meiner Seite zu weichen.
Einzig unsere Meinung über John treibt einen Keil zwischen uns. Lenniers Mutter und seine ältere Schwester befanden sich beide auf der Drala Fi, als sie vernichtet wurde. Er versteht nicht, wie ich es mit ihrem Mörder aushalten kann. Doch in Wahrheit bin ich Schuld an ihrem Tod. Ich habe den Krieg begonnen, ich bin Schuld an dem Tod all der gefallenen Menschen und Minbari. Ich fürchte mich davor, es ihm zu sagen. Denn ich habe sie alle getötet.
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Ich habe inzwischen auch noch eine ganze Menge anderer Fanfiction, die ich auch gerne jemandem zeigen würde, allerdings sind die meisten davon etwas… spezieller, wahrscheinlich zu speziell um sie hier im Forum zu veröffentlichen. Delenn/Lennier, einige Geschichten sind deutlich länger, es gibt Worldbuilding über die Minbari und in zweien auch leicht bizarre Träume, und die Reihe, an der ich zur Zeit schreibe, ist eine Abweichung vom Canon. Allein gemein ist dass es sich um Charakterstudien von Delenn und/oder Lennier handelt. Und ich würde mich wirklich gerne auch über diese Geschichten austauschen, vielleicht sogar mit jemanden, der oder die die beiden auch shippt. Eine Freundin von mir, die ebenfalls hobbymäßig schreibt, hat einiges davon gelesen und mag es, allerdings wäre ich interessiert, was jemand davon hält, der die Serie auch wirklich kennt
Ich erwarte zwar nicht wirklich, dass sich irgendjemand meldet, aber: Einfach eine PN schicken oder hier reinschreiben, falls ihr Interesse hättet.
wie auch schon in meiner Signatur steht schreibe ich Babylon-5-Fanfiction. Eine davon stelle ich jetzt einfach mal hier vor, weil in der Babylon-5-Unterkategorie auf Fanfiktion.de kaum etwas los ist. Ich bin gespannt was ihr davon haltet. Ich schrieb diese Kurzgeschichte weil mich störte wie plötzlich ab der dritten Staffel Delenn vernachlässigt wurde und um sie endlich wieder als die starke, komplizierte Frau zu sehen die mich so fasziniert. Lange Zeit war ich unsicher über diese Geschichte und fragte mich, ob ich ihre Stimme getroffen habe, doch inzwischen gefällt sie mir.
Titel: Schuld
Rating: PG-13
Fandom: Babylon 5
Zum ersten Mal hatten die Toten Namen. Natürlich ist mir bewusst, dass durch mich Millionen Menschen gestorben sind. Ich hörte die genauen Zahlen in den Sitzungen des Grauen Rates, oder von Mitarbeitern meines Stabes. Einmal in der Woche, immer zu der Zeit, die ihr Menschen Freitag neunzehn Uhr nennen würdet, direkt nachdem ich wieder in den Besprechungssaal zurückgekehrt war, und davor über Videochat mit Mayan oder meinem Vater geredet oder gegessen oder mich zurückgezogen und gelesen oder mich mit meinen Accolyten besprochen hatte. Nach außergewöhnlichen Vorkommnissen ebenfalls zu anderen Zeiten. In den Berichten standen auch die Namen all derer der Krieger, die auf unserer Seite gefallen waren, Nummern und gesichtslose Namen auf Papier. Ich sah die Überreste eurer zerstörten Schiffe im All schweben, Metallfetzen, Teile der Außenhülle und der Räumen darunter, eine Rotationssektion, völlig unbeschädigt, aber abgerissen vom Rest des Schiffes. Gesichtslose Aliens, die im Vakuum schwebten. Nichts bewegte sich, es sah aus, als wäre das Leben selbst eingefroren. Ich hatte nicht ein bisschen Mitleid. Das waren nur die Monster, die meinen Lehrer und Freund und Gefährten umgebracht haben. Sie sollten vom Angesicht des Universums getilgt werden.
Einmal griffen wir eine zivile Kolonie an, die wir für einen Stützpunkt gehalten hatten. Man zeigte mir und den anderen eines der Opfer. Eine junge Frau, eigentlich kaum mehr als ein Kind. Eine fremde Spezies und doch so schrecklich vertraut in ihrem Aussehen, ihren Gesichtszügen. Da zweifelte ich zum ersten Mal an unserem heiligem Krieg. Aber in meinen Augen blitzten keine nur mühsam zurückgehaltenen Tränen wie von Merat aus der Arbeiterkaste, und ich schrie auch nicht wild gestikulierend, so etwas hätte gar nicht passieren dürfen, wie die andere Satai der Religiösen. Ich sah zum ersten Mal das Gesicht eines meiner Opfer, doch es hatte immer noch keinen Namen. Erst heute. Ganya Ivanov. Susan erwähnte seinen Namen beiläufig, ohne zu wissen, das ich erst befahl, alle seines Volkes im heiligen Krieg zu vernichten. Wie konnte nur etwas heilig sein, bei dem eine ganze Rasse ausgelöscht werden sollte?
Ich habe in meiner Zeit als Satai und Botschafterin viele Befehle gegeben, über deren Opfer ich manchmal nachts nachdenke, wenn ich wachliege, und deren Gesichter ich in der Dunkelheit um mich herum sehe. Ich wusste von der Bedrohung durch die Schatten, und dass sie die Centauri als Instrumente ihrer Pläne nutzen würden. Aber ich schwieg, ich versuchte nicht, die Menschen, die Vorlonen und die blockfreien Welten zum Eingreifen zu bewegen, und lies zu dass die Centauri Narn eroberten. Doch dabei wusste ich, ich handelte richtig. Aber ich handelte so falsch, als ich schrie ,,Tötet sie alle! Habt keine Gnade!“, als ich den Krieg gegen euch Menschen ausrief. Dukhat starb viel zu früh, und ich vermisse ihn immer noch, doch sein Tod ist nicht wert, mit dem von Millionen aufgewogen zu werden. Menschen und Minbari.
Lennier fragte mich einmal, wie ich es nur aushalten könne, so eng mit John befreundet zu sein, obwohl er die Drala Fi vernichtete.
Er ist inzwischen mehr als nur ein Assistent für mich, er war der einzige, der nach meiner Transformation zu mir stand und ist mein engster Vertrauter. Und ich bereue es immer noch, diesen schüchternen, wissbegierigen, noch so unschuldigen Jungen in unseren Kampf gegen die Dunkelheit hineingezogen zu haben, und nicht nach Minbar geschickt, in Sicherheit. Aber er schwor, nie mehr von meiner Seite zu weichen.
Einzig unsere Meinung über John treibt einen Keil zwischen uns. Lenniers Mutter und seine ältere Schwester befanden sich beide auf der Drala Fi, als sie vernichtet wurde. Er versteht nicht, wie ich es mit ihrem Mörder aushalten kann. Doch in Wahrheit bin ich Schuld an ihrem Tod. Ich habe den Krieg begonnen, ich bin Schuld an dem Tod all der gefallenen Menschen und Minbari. Ich fürchte mich davor, es ihm zu sagen. Denn ich habe sie alle getötet.
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Ich habe inzwischen auch noch eine ganze Menge anderer Fanfiction, die ich auch gerne jemandem zeigen würde, allerdings sind die meisten davon etwas… spezieller, wahrscheinlich zu speziell um sie hier im Forum zu veröffentlichen. Delenn/Lennier, einige Geschichten sind deutlich länger, es gibt Worldbuilding über die Minbari und in zweien auch leicht bizarre Träume, und die Reihe, an der ich zur Zeit schreibe, ist eine Abweichung vom Canon. Allein gemein ist dass es sich um Charakterstudien von Delenn und/oder Lennier handelt. Und ich würde mich wirklich gerne auch über diese Geschichten austauschen, vielleicht sogar mit jemanden, der oder die die beiden auch shippt. Eine Freundin von mir, die ebenfalls hobbymäßig schreibt, hat einiges davon gelesen und mag es, allerdings wäre ich interessiert, was jemand davon hält, der die Serie auch wirklich kennt
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