Project: Time - Vergangenheit & Zukunft, Kapitel I: Hoffnung - SciFi-Forum

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Project: Time - Vergangenheit & Zukunft, Kapitel I: Hoffnung

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    Project: Time - Vergangenheit & Zukunft, Kapitel I: Hoffnung

    Diese kleine Kurzgeschichte habe ich im Rahmen der Entwicklung meines eigenen Tabletops geschrieben, sie spielt auch entsprechend in meiner selbsterdachten Welt von Project: Time.
    Wenn Hintergrundfragen sein sollten, was ich aber mal nicht so glaube, helfe ich gerne. Ansonsten vielleicht auch die letzten zwei Absätze meines Mini-FAQ bei Planet-Confrontation.
    Ich bin sehr begierig auf jede Art von Kommentar und Meinung, sogar auf ein kurzgefasstes "das und das fand ich doof".
    Besonderes Interesse gilt dem (den) Hauptcharakter (en), wo mich eure Meinung über die selbigen doppelt interessiert.

    Aber was red ich, lest erstmal:

    Vergangenheit & Zukunft

    Kapitel I: Hoffnung

    Niron, die erste der beiden Sonnen von Tulkawa versank langsam am Horizont. Jandor schlenderte noch ein letztes Mal über die zerrissene und verbrannte Erde. Die Asche, die unter seinen bloßen Füßen nachgab, wirbelte in kleinen Stückchen in die verrußte, stickige Luft und stach in Jandors empfindlicher Nase. Noch vor wenigen Monaten war Tulkawa ein grüner, blühender Planet voller Leben gewesen. Aber dann kamen SIE. Wie ein schwarzer Schleier des Todes und Verderbens hatten sie sich ausgebreitet und ein Landstrich nach dem Anderen wurde überrannt. Alles Leben, das sich ihnen in den Weg stellte, wurde einfach hinweggefegt.

    Jandor seufzte, als er die Bucht von Noranor betrat. Hier hatte er mit Lantara viele schöne Stunden verbracht. Doch der ehemals feine, weiße Sand war zu einer rot-schwarzen, matschigen Masse verkommen, das Meer rauschte nicht mehr und keine Welle umspielte jetzt seine Beine. Das Wasser war zäh und dickflüssig geworden und blubberte und gurgelte leise vor sich her. Jandor erinnerte sich daran, wie er hier einst Lantara zeigte, wie man Fische fing…
    Heute gab es in diesem Meer kein einziges Leben mehr. So viele Leben wurden im Kampf in dieser Bucht gelassen, dass vermutlich nie wieder neues hier entstehen konnte.
    Tulkawa selbst litt unter den Spuren des Krieges, den die elenden Darosh-Dhey über ihn gebracht hatten. Tulkawa war blutete, dass spürte Jandor. Langsam ließ er seine Hand über die Reste eines alten Baumes gleiten. Die raue Rinde kitzelte seine empfindlichen Sinne und er konnte sich daran erinnern, wie er als Kind von hier aus die ersten Raumschiffe der Menschen landen sah. Sie waren Freunde der Tanarier und man nahm sie mit Freuden in der neuen Kolonie auf Tulkawa auf, die über die nächsten Jahre stark vom Bündnis der beiden Völker profitierte. Die Technik der Menschen zusammen mit dem empfindlichen Gespür für das Leben machte aus Tulkawa eine wundervolle Oase inmitten eines Planetengürtels, der sonst fast nur tote Planeten enthielt. Jandor wuchs, wie viele andere seiner Art, unter den Menschen auf und wurde gemeinsam mit ihren Kindern groß.
    Für die Tanarier war dieses eine der ersten gemischten Kolonien, und auch wenn die manche Menschen Raufbolde waren, so war das Leben auf Tulkawa friedlich. Der Planet war im Einklang mit seinen Bewohnern. Jandor lernte von ihnen ein wenig den Umgang mit Kriegsgerät, Forschungstechniken und viele interessante Dinge, während er vor allem die tanarische Weltanschauung weiter vermittelte.
    Als auf Tulkawa die Nachricht über den Krieg mit den Teredar eintraf, mussten viele von Jandors neuen Freunden gehen und ihr Volk im Kampf unterstützen. Für Jandor unverständlich. Er kannte weder Krieg noch Kampf und hatte in seinem Leben immer alle Probleme friedlich lösen können.

    Jandor lief gemächlich über die steinernen Ebenen auf die Klippen von Juliontus zu. Der Wind nahm schon zu und auch die Luft war hier schon wieder etwas sauberer. Der kalte Nordwind umspielte Jandors tentakelähnliche Haare. Früher war dieser Wind kalt und frisch gewesen, weil er über das weite Meer an die Klippen getragen wurde. Jetzt war der Wind warm und trug den Gestank von totem Fleisch mit sich. Auch der salzige Geschmack der Meersluft war verschwunden, zusammen mit der wunderschönen Aussicht…
    Das fatale und abrupte Ende des Krieges der tausend Tränen wurde auf Tulkawa nicht gefeiert. Einige der Menschen, die den Planeten kurz zuvor verlassen hatten, kamen wieder, aber bei weitem nicht alle. Viele Freunde von Jandor sollten nie mehr zurückkehren. Jandor konnte nur für sie beten und hoffen, dass ihre Seelen in den Leskart eingegangen waren.
    Die Menschen, die zurückkamen, waren verändert. Ihre Seelen waren in Unruhe und ihre Herzen verbittert. Sie sprachen kaum ein Wort und viele von ihnen verließen kaum noch ihre Behausungen, um die wunderbare Natur Tulkawas zu genießen.
    Jandor besuchte jeden einzelnen der Rückkehrer und sprach ihnen Mut zu. Einigen konnte er helfen, aber viele blieben verzweifelt. Jandor kümmerte sich um sie, so gut es ging, aber zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht, welche Schrecken noch auf ihn und seinen geliebten Planeten warteten.

    Jandor konnte das Summen der Raumfähre hören, die die letzten Überlebenden von Tulkawa zu einem fernen Planeten bringen sollte. Eine riesige Maschine der Menschen, die Platz für mehrere tausend Lebewesen hatte. Sie war so monströs und gewaltig, dass sie Jandor gleichzeitig Respekt und Angst einflößte. Es war beeindruckend was die Menschen alles schaffen konnten. Riesige Maschinen, die Leben transportierten und retten konnten… und ein ganzes Volk, das nichts als den Tod allen Lebens im Sinn hat.

    Es dauerte nicht lange, nachdem die Menschen zurückgekehrt waren, bis sich einer der kolonialen Außenposten mit einem Notruf meldete. Irgendetwas von einem Angriff unbekannter Wesen…
    Die Menschen, die auf Teredar gekämpft hatten, waren entsetzt, als sie diese Nachricht hörten. Einige brachen nahezu in Panik aus, während wieder andere schneller ihre Waffen gezückt hatten, als Jandor in der Lage war, die Situation zu erfassen. Die Tanarier von Tulkawa versuchten die Menschen davon zu überzeugen, dass es sicherlich eine Verhandlungsmöglichkeit gäbe, aber die Menschen hörten nicht auf sie. Erst später merkte Jandor, dass es gut so war.
    Die Monster, die die Menschen Darosh-Dhey nannten, überrannten ganz Tulkawa in kürzester Zeit. Die Stadt, in der Jandor lebte, war der letzte Teil des Planeten, der noch nicht von ihnen dem Erdboden gleichgemacht worden war. Immer wieder kämpften die Menschen mit ihren gefährlichen Waffen gegen die Bestien, und immer wieder fielen auch Freunde von Jandor ihnen zum Opfer. Es war eine Zeit in der sich der Himmel rot färbte und Blut durch die Strassen floss.

    Jandor lief noch einmal durch das, was einmal seine Stadt gewesen war. Etwas zog ihn zum ehemaligen Stadtpark. Unter der Asche, den Kieselsteinen und Knochenresten spürte er, dass die gepflasterte Straße noch immer da war. In den Ruinen fühlte Jandor sich unwohl. Der Krieg hatte ihn zermürbt, hinter jeder Ecke erwartete er Waffenfeuer oder ein schreckliches Biest, aber er unterdrückte seine Angst und ging weiter.

    Jandor erinnerte sich noch genau, wie er zur Zeit des Krieges durch diese Straße ging, um Verwundete zu versorgen. Er eilte, denn jede Sekunde zählte. Viele der Darosh-Dhey hatten giftige Klauen und Zähne, und wenn durch sie verursachte Wunden nicht schnell behandelt wurden, war der Tod des Opfers meist gewiss. Doch an jenem Tag war etwas anders. Jandor lief immer schneller, als sich vor ihm auf einmal eine der Bestien aufbaute. Ein Darosh-Dhey ! Die Gestalt war deutlich größer als er und aus ihrem blutbefleckten Maul lief Speichel. Lange Klauen zierten seine vier Hände und seine eiskalten, schwarzen Augen stachen wie ein Messer in Jandors Herz. Doch das war es nicht, was Jandor Angst einjagte. Wirklich furcht einflößend war die Tatsache, dass dieses Wesen keine Seele zu haben schien. Jandor konnte nichts, aber auch gar nichts in ihm spüren. Kein Leben, keine Seele, kein Gewissen, gar nichts. Es schien nur eine Hülle zu sein, die sich bewegte und aus Spaß tötete. Das Monstrum kam auf ihn zu, mit großen, siegessicheren Schritten. Scheinbar spürte es, dass Jandor sich nicht wehren würde…

    Jandor hatte den Rand des alten Parks erreicht. Schwarze, verkohlte Baumstümpfe, niedergetrampelte Beete und überall lag wieder die schwarze Asche in der Luft. Doch jetzt spürte Jandor es eindeutig. Irgendwo in diesem Park befand sich eine lebendige Seele !

    Der Darosh-Dhey schritt entschlossen auf Jandor zu und beschleunigte dabei seine Schritte immer mehr. Mit einem immensen Tempo schoss er auf den Tanarier zu und gab dabei ein lautes Kreischen von sich, dass in Jandors Ohren schmerzte. Die Bestie setzte zum Sprung an und flog die letzten Meter auf den hilflosen Tanarier zu. Er hatte damals schon mit dem Leben abgeschlossen und hoffte, dass seine Seele zufrieden in den Leskart gehen dürfte. Doch scheinbar war seine Zeit noch nicht gekommen. Ein lauter Knall durchzog die stickige Luft der Straße, gefolgt von einem Aufschrei der Bestie, als sie einige Meter zur Seite geschleudert wurde.
    Links von sich sah Jandor einen Marine der Menschen, der unentwegt mit seinem Maschinengewehr auf den Darosh-Dhey feuerte. Die Bestie kreischte, als die Kugeln in ihr Fleisch eindrangen und immer wieder grünes Blut aus den Wunden quoll. Doch der Marine gab keine Ruhe, immer und immer wieder feuerte auf das Wesen. Obwohl Jandor Gewalt verabscheute, konnte er nicht anders, als Zufriedenheit zu verspüren, als der Darosh-Dhey aufhörte, sich zu bewegen.
    Der Marine drehte sich nur kurz zu Jandor um:
    „Na, Pfarrer, immer noch lieber verhandeln ?“
    Jandor schluckte kurz und schüttelte dann wie selbstverständlich den Kopf. Der Marine grinste kurz, bevor er seine Zigarre auf dem Boden austrat. Er zog eine kleine Handwaffe aus dem Gürtel und reichte sie Jandor.
    „Alles klar. Weißt ja, wie man mit dem Ding ballert, huh ? Dann bleiben se’ dicht hinter mir, wir gehen zum Camp.“

    Jandor stand nun inmitten des Parks. Da, wo früher der jahrhunderte alte Mammutbaum in den Himmel ragte, der einst das Wahrzeichen von Tulkawas Hauptstadt gewesen war, spürte er es ganz deutlich.
    Der Tanarier kniete sich vorsichtig nieder. In dem Baumstumpf des alten Baumes sah er es. Ein kleiner Spross entsprang ihm. Tulkawa hatte also noch nicht aufgegeben und würde kämpfen. Der Planet würde überleben, weil es sein Wille war.
    Jandor atmete erleichtert auf. Er hatte fast befürchtet, dass es für Tulkawa keine Hoffnung mehr gab. Aber wenn der Planet beschlossen hatte, zu kämpfen, dann wusste er, dass Tulkawa das auch von ihm verlangte.
    Der Tanarier hielt einen Moment inne und ließ seine Hände langsam hinab gleiten. An seinem Gürtel hing noch immer die Handfeuerwaffe des Marines.
    Er besann sich darauf, was er einst gelernt hatte und lud die Waffe durch. Dann sah er auf und ging entschlossenen Schrittes aus der Stadt heraus. Als er sich dem Lärm der Turbinen so weit genähert hatte, dass man kaum sein eigenes Wort noch verstehen konnte, drehte er sich noch einmal kurz um und wandte seine Abschiedsworte an seine alte Heimat:

    „Tulkawa, ich werde zurückkehren. Wie auch ich in einem halben Jahrzehnt nicht sterben werde, das verspreche ich, so darfst auch du nicht sterben. Wie auch ich versuchen werde, Leben zu retten, so musst auch du dein eigenes neu aufbauen.
    Habe Vertrauen in dich und in deine Bewohner, die immer an dich denken werden. Habe Mut und Stärke, um deinen Weg zu gehen.
    Habe Hoffnung.“


    Mit diesen Worten wandte sich der Tanarier zum Raumschiff und verschwand in der Schleuse.
    Remember: Noah's Ark was built by amateurs, while the Titanic was built by professionals !

    #2
    Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
    Diese kleine Kurzgeschichte habe ich im Rahmen der Entwicklung meines eigenen Tabletops geschrieben, sie spielt auch entsprechend in meiner selbsterdachten Welt von Project: Time.
    Wenn Hintergrundfragen sein sollten, was ich aber mal nicht so glaube, helfe ich gerne. Ansonsten vielleicht auch die letzten zwei Absätze meines Mini-FAQ bei Planet-Confrontation.
    Ich bin sehr begierig auf jede Art von Kommentar und Meinung, sogar auf ein kurzgefasstes "das und das fand ich doof".
    Besonderes Interesse gilt dem (den) Hauptcharakter (en), wo mich eure Meinung über die selbigen doppelt interessiert.

    Aber was red ich, lest erstmal:

    Vergangenheit & Zukunft

    Kapitel I: Hoffnung
    Ein paar Korrekturen zum Text:

    Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
    Tulkawa selbst litt unter den Spuren des Krieges, den die elenden Darosh-Dhey über ihn gebracht hatten. Tulkawa war[?] blutete, dass spürte Jandor.
    [Wie jetzt???]

    Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
    Der kalte Nordwind umspielte Jandors tentakelähnliche Haare. ... Früher war dieser Wind kalt und frisch gewesen, weil er über das weite Meer an die Klippen getragen wurde. Jetzt war der Wind warm und trug den Gestank von totem Fleisch mit sich[??].
    [Kalt oder warm?]

    Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
    Es war beeindruckend, was die Menschen alles schaffen konnten.
    [fehlendes Komma gesetzt]

    Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
    Immer wieder kämpften die Menschen mit ihren gefährlichen Waffen gegen die Bestien, und immer wieder fielen auch Freunde von Jandor ihnen[?] zum Opfer.
    (besser: diesen; bei "ihnen" könnte man auch auf den Gedanken kommen, daß die Menschen gemeint sind ... )

    Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
    Es war eine Zeit, in der sich der Himmel rot färbte und Blut durch die Strassen floss.
    [fehlendes Komma gesetzt]

    Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
    Wirklich furcht einflößend [?] war die Tatsache, dass dieses Wesen keine Seele zu haben schien.
    [Furcht einflößend oder furchteinflößend? Ich bin mir nicht sicher ...]

    Also, abgesehen von den paar Korrekturen - Deine Story gefällt mir. Was mir nicht so gefällt: Du bist mit Beschreibungen des Aussehens Deines Helden recht sparsam - tentakelartige Haare, ok - und sonst? Wie groß ist er/sie/es?
    Wie schwer? Ist er/sie/es humanoid oder z.B. reptiloid?

    Ansonsten kann man anhand der kurzen Geschichte noch nicht viel sagen - aber sie hat auf jedenfall Potential - und Du hast eine wirklich lesenswerte "Schreibe".
    “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

    Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

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      #3
      Hi !

      oh, danke fürs Aufmerksam machen auf die kleinen Fehlerchen. Das sind eben Dinge, die einem nach dem SChreiben nicht mehr so auffallen.

      Keine Sorge, über Jandor wird noch mehr folgen in den nächsten Kapiteln. In Kapitel II wird erstmal jemand ganz anderes näher vorgestellt.

      Aber lieben Dank erstmal für die aufmerksame Kritik, ich freue mich sehr über Feedback.
      Remember: Noah's Ark was built by amateurs, while the Titanic was built by professionals !

      Kommentar


        #4
        Ich kann mich Eagleeye anschliessen. Es liest sich gut. gefällt mir.
        Hoffe du setzt sie fort.
        Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

        - Florance Ambrose

        Kommentar


          #5
          Hi !

          Versprochen, auch wenn sie neben job und RL nicht ganz regelmäßig weitergehen wird. Solange Leute meine geschichten lesen und sie ihnen gefallen, gehen sie auch weiter
          Das zweite kapitel steht aber schon in den Startlächern.
          Remember: Noah's Ark was built by amateurs, while the Titanic was built by professionals !

          Kommentar


            #6
            Kapitel II - Gefährlicher Handel

            Hi !

            Die Geschichte rund um Jandor wird weitergehen, hier erstmal Kapitel II.
            Ich bin wirklich sehr begierig auf jede Art von Kommentar und wenn es auch nur ein kurzes "gut gelungen" oder "Mist" nach dem Lesen ist. Besonders interessieren würde mich, was ihr von Jandor bzw. Nakasui haltet und was euch besonders an denen gefällt (oder auch eben nicht.

            Kapitel II: Gefährlicher Handel


            Endlich hielt Nakasui es in den Händen. Die Älteste fuhr mit ihren langen, dünnen Fingern über den runzligen, alten Ledereinband des Buches. Der feine, rote Sand kitzelte an ihren empfindlichen Fingerkuppen als er zu Boden rieselte. Die Sandkörner waren warm und scharfkantig, genau wie die Erde auf Teredar. Alle Fakten, sogar dieser winzige, die Nakasui überprüft hatte, sprachen für die Echtheit des Buches. Sie sah zu ihrem Gegenüber. Der Mensch war in einem fürchterlichen Zustand: Er trug eine alte, verdreckte Rüstung eines Marines, die über und über mit Rissen versehen war. Sein kurzes, graues Haar war fettig und schmutzig, seine linke Gesichtshälfte war verbrannt und verätzt und eine lange, tiefe Narbe verlief von der Stirn über die leere, rechte Augenhöhle bis hin zu seiner gespaltenen Oberlippe. Nakasui lief jedes mal ein kleiner Schauer über den Rücken, wenn sie diesen Menschen ansah. Sie atmete einmal tief durch, damit der Mensch ihre Neugier und ihren Wissensdurst nicht bemerkte.
            „Es ist also DAS Logbuch. Und es ist auch wirklich echt ?“
            Eigentlich wusste Nakasui, dass der Mensch die Antwort nicht wusste. Sie wollte ihn prüfen. Der Mensch tippte entnervt mit den Fingern auf den Metalltisch. Nakasui konnte erkennen, dass sich seine Muskeln leicht anspannten und sie konnte hören, wie in seiner Stimme Ärger, nicht aber die für Lügen übliche Nervosität mit schwang:
            „Pass mal auf, Süße. Ich bin kein Historiker oder Archäologe, der 100 Jahre alte Bücher auf Echtheit überprüft. Allet, was ich dir zusagen kann, ist, dass ich es unter Einsatz meines eigenen Lebens im Krieg der tausend Tränen auf Teredar in meinen Besitz gebracht hab. Und dass unter Umständen, von denen ihre Älteste gar nichts wissen wollt.“
            Nakasui lächelte den alten Mann an. Er redete die Wahrheit, auch wenn sie ihn für seine arrogante Behauptung über ihr edles Volk, die Shen Salor, am liebsten hier und jetzt erledigt hätte. Er wusste ja nicht, was die Shen Salor so alles wussten und wissen wollten...
            Sie zog einen kleinen Stoffbeutel aus ihrer Gürteltasche hervor. Vorsichtig wedelte sie mit ihm vor dem Gesicht des ihres Gesprächspartners, bis sie ihn auf den Tisch legte und langsam zu ihm hinüber schob. Wieder setzte sie ihr verführerisches Lächeln auf, als der Mensch die im Beutel befindliche Plastikkarte durch ein tragbares Holo-Lesegerät zog. Vor den beiden leuchtete nur kurz eine Zahl auf, aber Nakasui konnte sehen, wie das verbleibende, verletzte Auge des Menschen versuchte, die Zahl zu erfassen.
            „275.000.000. Keinerlei Belastungen auf dem Konto. Keine Fragen, keine Probleme.“

            Ein breites Grinsen zog sich über das Gesicht des alten Marines. Er ließ die Karte wieder im Beutel verschwinden. Nakasui legte noch einmal ihr schönstes Lächeln auf, als sie das Buch unter ihrem langen, weißen Jerdukledermantel sicher verstaute. Mit einem Nicken zu ihrem Geschäftspartner erhob sie sich vom Tisch, um zu gehen. Während sie durch die heruntergekommene Spelunke lief, beobachtete sie die ganze Zeit aus den Augenwinkeln die fünf Männer, mit denen der Marine im Verlauf des Gesprächs immer wieder per Handzeichen kommuniziert hatte. Menschen konnte man einfach nicht trauen.
            Zu ihrer eigenen Überraschung machte aber keiner der fünf Anstalten, sie aufhalten zu wollen und so seine eigene Lebensspanne deutlich zu verkürzen. Jetzt, wo sie das Logbuch in ihren Händen hielt, würde es ihr niemand mehr abnehmen. Mit einem langen Schritt ging sie durch die automatische Schiebetür. Der kühle Wind von Sanary-11 wehte durch ihre langen, schwarzen Haare, als sie auf die Straße trat und eines der schwebenden Taxis anhielt. Mit einer schnellen Bewegung stieg sie in das Gefährt. „Einmal auf schnellstem Wege zum interstellarischen Hafen.“ Der Mensch im Taxi nickte kurz und mit einem Ruck setzte sich das Fahrzeug summend in Bewegung.

            Nakasui war erleichtert. Dass der Handel um so etwas Wertvolles und Gefährliches so einfach sein würde, hatte sie nicht erwartet. Es war an der Zeit Celeb, ihren guten, alten Freund, darüber zu informieren, dass der Handel stattgefunden hatte. Celeb schuldete ihr noch einen Gefallen, den er bald einlösen können würde...
            Sie holte ihren Communicator aus der Tasche. Hastig eilten ihre Finger über das Touch-Up Display und formten eine Nachricht in der alten Sprache der Shen Salor. Bevor sie diese abschickte, überflog sie noch einmal ihre Worte:


            „Shalush Anan, Celeb !

            Ich weiß, dass wir uns knapp ein Jahrhundert nicht mehr gesehen haben, dennoch ist es Bestimmung, dass wir wieder in Kontakt treten. Shentaras Wille hat mich quer durch das Universum gelenkt, und nun halte ich etwas in den Händen, was die Zukunft des Weltalls verändern wird und einen ganz entscheidenden Störfaktor in Shentaras großem Plan offenbaren wird. Ich kann noch nicht ganz sicher sagen, ob die Dokumente echt sind, aber alle bisher überprüften Indikatoren weisen darauf hin. Ich muss noch ein paar letzte Tests durchführen, aber wenn -und davon gehe ich stark aus- diese ebenfalls die Echtheit des Buches bestätigen, so muss ich dringend zum Hohen Rat der Erstgeborenen sprechen. Ich weiß, es ist nicht üblich, dass ein Lekon, der den Weg des Kämpfers gewählt hat, zum Rat spricht, aber es ist unabdinglich für den Erfolg von Shentaras Willen !
            Du schuldest mir noch etwas für meine Hilfe auf der Shelanora, Celeb. Bedenke, wenn ich dich damals nicht vor den Ionaren gerettet hätte, würdest du heute nicht mehr Shentara dienen. Bereite alles vor, damit ich bei meinem Eintreffen in kürzester Zeit mit den Erstgeborenen sprechen kann. Es ist entscheidend für uns alle.
            Ich melde mich wieder, sobald ich weitere Erkenntnisse habe und vor allem die Echtheit der Unterlagen bestätigen kann.

            Un' Sharush Nehan !“



            Sie bestätigte die Nachricht und versandte sie. Celeb würde seine Schuld begleichen, da war sie sicher. Ein Ältester stand immer zu seinem Wort, und gerade wenn sein Tun essentiell für Shentaras großen Plan war, so gab es kein Zögern. Shentara, die Göttin der Sterne, die zum Beginn aller Zeitalter die Ältesten geschaffen hatte, um für sie über das Universum zu wachen, stand über allen Dingen und könnte jederzeit auch die Shen Salor wieder verschwinden lassen, wenn sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen würden. Dass die Menschen ihre große Gottheit, Shentara, mit den anderen „Lichtwesen“, wie sie sie nennen, gleichsetzen grenzt schon an Ketzerei.
            Dennoch hatten die Ältesten ihnen damals Vertrauen geschenkt und ihnen geholfen. Ohne die Ältesten würden die Menschen noch heute auf ihrer Erde versauern und verzweifelt versuchen, andere Planeten im Weltall zu erreichen. Pah, die Menschen hatten nichts als Unheil gebracht ! Wenn sie nicht gewesen wären, stünde der Weltraum jetzt nicht am Rande seiner Auslöschung durch die Darosh-Dhey ! Es würde nicht an allen Enden des Universums Krieg geben und nur die Ionaren wären eine ernst zunehmende Bedrohung.
            Aber sie hielt den Beweis in den Händen, dass die Menschen nicht nur die Darosh-Dhey erschaffen hatten. Sie hielt den Beweis in den Händen, dass die Menschen noch für viel mehr verantwortlich waren, dass den Weltraum bedrohte. Sie würde dem Rat der Erstgeborenen schon zeigen, dass die Menschen viel mehr Unheil über sie alle gebracht hatten, als es sich die Meisten ihres Volkes vorstellen konnten. Dieser arme Marine wusste ja gar nicht, was er ihr da verkauft hatte. Er hatte ihr nicht nur irgendein seltenes Buch verkauft. Wenn dieses Logbuch wirklich echt war, dann hatte er ihr nicht nur den endgültigen Beweis für die Boshaftigkeit der Menschen verkauft. Er hatte ihr den Freifahrtsschein verkauft, der den Rat der Erstgeborenen davon überzeugen würde, dass die Menschen vom Antlitz des Universums verschwinden müssen. Und sie würde persönlich dafür sorgen, dass dieses Buch den hohen Rat auch erreichen würde.

            Nakasui wurde durch ein Ruckeln aus ihren Gedanken gerissen. Das Taxi, in dem sie sich befand, wurde langsamer. Der Wagen stotterte, verlor immer mehr an Geschwindigkeit, nur um dann endgültig stehen zu bleiben. Wutentbrannt rief der Fahrer durch die Kabine. „Wer zapft da schon wieder meinen Motor an ? Ich hab keine der Regeln überschritten, verdammt nochmal !“ Kaum dass das Taxi angehalten hatte, kamen einige Gestalten aus den Seitengassen und umstellten das Fahrzeug. Nakasui wusste sofort, dass es sich um keine gesetzliche Kontrolle handeln konnte. Mit eiligen Blicken versuchte sie, die Lage zu analysieren. Sie hatten in der Nähe einer kleinen Seitengasse gehalten, die Straße selbst schien wenig befahren. Insgesamt waren es sieben Mann, die auf das Fahrzeug zu kamen, alle bewaffnet. Keiner von ihnen war als Aufseher erkennbar. Der Fahrer wollte gerade aussteigen, als Nakasui ihn zurückhielt. „Die sind nicht hinter euch her. Dass sind auch keine Aufseher, die euch wegen Regelverstoßes angehalten haben. Warten sie bitte hier.“ Sie drückte ihm ein paar Münzen in die Hand und öffnete die Seitentür. Ihr entfuhr ein kurzer Seufzer. Es wäre ja auch wirklich zu einfach gewesen.
            Unter ihrem langen Mantel legte sie ihre Hand bereits an den Griff ihres fein geschliffenen Klingenschwerts, als sich darauf vorbereitete, was jetzt kommen würde. Sieben Mann, allesamt Menschen. Gut, zumindest keine Tanarier oder andere Shen Salor. So würde es wenigstens schnell gehen. Der größte der Männer trat aus der Gruppe heraus und kam auf sie zu.
            „Lady, wir müssen sie leider bitten, mit uns mitzukommen. Unser Auftraggeber möchte etwas, dass sich in ihrem Besitz befindet.“ Nakasui lächelte. Sie wusste, was passieren würde, aber dieses Spiel mit Menschen machte immer wieder Spaß, auch wenn sieben gegen einen wirklich unfair für die armen Menschen war. Dass einer der Männer in ihrem Rücken bereits eine Pistole gezogen hatte und sie damit bedrohen wollte, hatte sie doch längst gemerkt. Diese Menschen waren einfach nur angeheuerte, billige Schläger. Um sie aufzuhalten, hätte es aber mehr bedurft. „Nun, verehrter Herr“, sagte sie kühl, „ich muss euch enttäuschen, aber ich habe eine dringende Verabredung, die ich unter keinen Umständen warten lassen kann.“ Der Mann nickte seinen Kollegen zu, die den Kreis um Nakasui enger schlossen. „Nun, das tut mir aber leid. In diesem Falle hat uns unser Auftraggeber befugt, uns mit Gewalt dessen zu bemächtigen, was sie bei sich haben.“
            Noch in der Sekunde, in der der Anführer dem Mann hinter ihr ein Zeichen geben wollte, stand Nakasui bereits bei diesem und hatte ihn mit einem gezielten Tritt in seine empfindlichste Stelle aus dem Kampf genommen. Die Pistole, die nun zu Boden fiel, hatte Nakasui noch in der Luft mit einem schnellen Tritt einem weiteren Mann an den Kopf getreten. Nun war die Meute nicht mehr zu halten und stürmte auf sie zu. Nakasuis getreue Klinge schnitt sich durch das Fleisch des ersten, als wenn es nur Luft wäre. Noch vier. Was bildete sich derjenige eigentlich ein, der diese Laien auf sie gehetzt hatte ? Sie hatte länger den Weg des Schwertkampfes studiert, als diese Menschen -selbst unter weniger tödlichen Bedingungen wie eine Begegnung mit ihr- leben würden. Das war wirklich keine Herausforderung. Der Zweite kam mit einer hoch erhobenen Klinge auf sie zu. Instinktiv machte sie einen Satz nach hinten, um seinem Schlag auszuweichen und nutzte den Schwung ihres Sprunges, um direkt aus ihm wieder hervorzuschnellen und den Angreifer seiner Waffe und seiner Hand zu entmächtigen. Im Hintergrund konnte sie hören, wie der Taxifahrer sein Gefährt dazu veranlasste, zu verschwinden. Unverschämtheit ! Sie hatte ihm nicht nur mehr als die Fahrt bezahlt, er hatte sich auch noch ausdrücklich ihrem Befehl widersetzt. Man konnte den Menschen einfach nicht trauen. Die verbleibenden drei Kämpfer näherten sich nun von allen Seiten. Hachja, eine kreativere Taktik zu erwarten war nun auch wirklich viel verlangt. Nakasui passte genau den Moment ab, in dem die drei zum Angriff übergingen und katapultierte sich selbst mit einem unglaublichen Sprung mehrere Meter in die Höhe. Mit ihrer angeborenen Präzision landete sie auf einer dünnen Eisenstange, an deren Ende eine Flagge von Sanary-11 hing. Es war immer wieder amüsant mitanzusehen, dass die Menschen bei dieser „in die Zange nehmen“ Taktik jedes mal wieder gegeneinander liefen. Nakasui konnte ein kurzes Kichern nicht unterdrücken, als sie wieder von der Stange absprang und ein paar Meter neben den Menschen landete. Mittlerweile hatten sich ihre ersten beiden Kontrahenten auch wieder aufgerappelt. Vielleicht hätte sie doch stärker zutreten müssen.
            Da die Männer keine Anstalten machten, diesen Kampf vorzeitig zu beenden, blieb Nakasui wohl keine andere Wahl, als noch ein paar bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Mit einer blitzschnellen Bewegung lief sie auf den ersten der Fünf zu, und mit einem einzigen, mächtigen Hieb durchtrennte ihre Klinge Sehnen und Knochen. Und noch bevor der erste Schrei ihres Opfers in den Ohren seiner Gefährten ankam, hatte Nakasui bereits einen Weiteren zu Boden geschickt. Als die verbleibenden Männer sich zu ihr umdrehten, führte sie ihre Klinge direkt vor ihrem Gesicht entlang, und mit einem lauten Platschen landete eine Menschennase auf der Straße. Schmerzerfüllt schrie sein Besitzer auf, bevor sie ihn mit zwei gezielten Schlägen bewusstlos zu Boden schickte. Die letzten beiden schienen nur endlich zu kapieren, dass dieser Kampf vielleicht nicht die beste Idee war, die sie an diesem Tag hatten. Nakasui schüttelte nur kurz den Kopf, als ihre Gegner ihr Heil in der Flucht suchten. Menschen waren eben nicht für ihren herausragenden Intellekt bekannt. Mit einem schnellen, kräftigen Sprung schnitt sie dem Anführer der Gruppe den Weg ab. Sie hielt ihm ihr Schwert an die Kehle, und sagte, nur um sicherzustellen, dass diese Warnung auch wirklich eindeutig genug gewesen war: „So, verehrter Herr. Ich hätte da noch eine Bitte, zu deren Ausführung ich euch dringlichst auffordern muss. Richtet doch bitte eurem „Auftraggeber“ aus, dass egal, was er aus meinem Besitz gerne hätte, ich nicht abzugeben bereit bin. Ach, und falls er das nächste Mal Leute anheuern sollte, die mich aufhalten sollen, so richtet ihm aus, dass ein höherer Sold für fähigere Angestellte sicherlich angemessen wäre.“
            Remember: Noah's Ark was built by amateurs, while the Titanic was built by professionals !

            Kommentar


              #7
              Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
              Hi !

              Die Geschichte rund um Jandor wird weitergehen, hier erstmal Kapitel II.
              Ich bin wirklich sehr begierig auf jede Art von Kommentar und wenn es auch nur ein kurzes "gut gelungen" oder "Mist" nach dem Lesen ist. Besonders interessieren würde mich, was ihr von Jandor bzw. Nakasui haltet und was euch besonders an denen gefällt (oder auch eben nicht.
              OK, hier erst einmal wieder die Textkorrekturen:

              Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
              Kapitel II: Gefährlicher Handel


              Endlich hielt Nakasui es in den Händen. Die Älteste fuhr mit ihren langen, dünnen Fingern über den runzligen, alten Ledereinband des Buches. Der feine, rote Sand kitzelte an ihren empfindlichen Fingerkuppen, als er zu Boden rieselte.
              Kommafehler korrigiert

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              ... Er trug eine alte, verdreckte Rüstung eines Marines, die über und über mit Rissen versehen war.
              Besser: die alte, verdreckte Rüstung eines Marine

              Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
              Eigentlich wusste Nakasui, dass der Mensch die Antwort nicht wusste.
              Besser: dass ihr Gegenüber die Antwort nicht wußte.

              Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
              Es war an der Zeit, Celeb, ihren guten, alten Freund, darüber zu informieren, dass der Handel stattgefunden hatte.
              Kommafehler korrigiert

              Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
              Dass die Menschen ihre große Gottheit, Shentara, mit den anderen „Lichtwesen“, wie sie sie nennen, gleichsetzen grenzt schon an Ketzerei.
              Bleib im Präteritum: Daß die Menschen ihre große Gottheit, Shentara, mit den anderen „Lichtwesen“, wie sie sie nannten, gleichsetzten, grenzte schon an Ketzerei.

              Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
              ... nur die Ionaren wären eine ernst zunehmende Bedrohung.
              Ernst zu nehmende oder ernstzunehmende - aber nicht halb und halb!

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              Unter ihrem langen Mantel legte sie ihre Hand bereits an den Griff ihres fein geschliffenen Klingenschwerts, als sich darauf vorbereitete, was jetzt kommen würde.
              Korrigiere bitte in: als sie sich auf Das vorbereitete, was jetzt kommen würde.

              Zitat von Zementente Beitrag anzeigen
              „So, verehrter Herr. Ich hätte da noch eine Bitte, zu deren Ausführung ich euch dringlichst auffordern muss. Richtet doch bitte eurem „Auftraggeber“ aus, dass egal, was er aus meinem Besitz gerne hätte, ich nicht abzugeben bereit bin. Ach, und falls er das nächste Mal Leute anheuern sollte, die mich aufhalten sollen, so richtet ihm aus, dass ein höherer Sold für fähigere Angestellte sicherlich angemessen wäre.“
              Besser: "...dass er sich, was auch immer er gerne aus meinem Besitz hätte, doch bitte selbst holen soll. Oder dass er zumindest in bessere Leute investiert, die für ihn die - wie sagt man auf der Erde? Ah ja - die Kastanien aus dem Feuer holen."

              Ansonsten - ich bin gespannt, wie es weitergeht. Du läßt ja an den Menschen in Deiner Geschichte kein gutes Haar ...

              Zu den Charakterprofilen möchte ich mich erst äußern, wenn jeder der Hauptpersonen zwei oder drei Auftritte gehabt hat. Vorher läßt sich einfach noch nicht viel zu Nakasui oder auch Jandor sagen.
              “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

              Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

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                #8
                Hi !

                Wie immer: SChonmal danke fürs "Korrekturlesen"

                Kapitel III steht erst als Sketch-Work, wird also noch ein bisschen auf sich warten lassen - aber ich hab die Woche über Zeit, mal sehen, vielleicht gehts sich ja aus
                Remember: Noah's Ark was built by amateurs, while the Titanic was built by professionals !

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                  #9
                  Kapitel III - Schicksalhafte Begegnung

                  Hi !

                  und es geht weiter. Wer mehr über Jandor und seinen Weg erfahren mag, hier wieder ein Kapitel mit ihm

                  Kapitel III – Schicksalshafte Begegnung

                  Die Maschinen der Menschen waren wirkliche eine beeindruckende Sache. Die riesige Raumfähre, in der Jandor sich befand, konnte gut und gerne Hunderte seines Volkes aufnehmen. Sie war zwar bei weitem nicht so bequem und elegant ausgestattet wie die meisten modernen Raumfahrzeuge, die er sonst von den Menschen kannte, aber ihre Funktionalität war unangefochten. Diese Maschine war wirklich unglaublich, aber ihre Seele ächzte und knarrte ob der Belastung, die auf ihr lag genauso wie die metallischen Bänke, auf denen die Insassen sich befanden. Jandor und die Anderen von Tulkawa würden zusammen mit Flüchtlingen von zwei anderen Planeten mit dieser großen Maschine zunächst an einen sicheren Ort gebracht, wo sie dann ihren weiteren Weg gehen können würden. Er ließ seinen Blick durch den schmalen Gang schweifen, in dem er sich befand. Viele Menschen hatten auf diesen Bänken Platz gefunden, nur vereinzelt waren einige Tanarier unter ihnen. Auch Jandor hatte zwischen zwei ihm unbekannten Menschen einen Platz gefunden, und obwohl er selbst für Tanarier relativ gut gebaut und groß war, fehlte ihm noch eine gute Kopflänge, um direkt auf Augenhöhe mit diesen Menschen zu sein.
                  „Hey, Tanarier! Was glotzt du so ?“
                  Gegenüber von Jandor erhob sich ein sehr großer und kräftig gebauter Mensch, und noch bevor Jandor sich ihm richtig zugedreht hatte, hatte dieser ihn gepackt und hielt ihn am Kragen fest.
                  „Ich kann das nicht haben, wenn ihr arroganten und feigen Tanarier mich so blöde anglotzt!“
                  schrie ihm sein Gegenüber ins Gesicht. Jandor spürte, dass die Seele seines Gegenübers in großer Unruhe war und viel Leid erlebt hatte. Sie war rastlos und verwundet, irrte ziellos umher. Der Mensch wusste ja gar nicht, was er tat. Er suchte nur ein Mittel, seine Wut und seine Angst zu vertreiben. Er war jemand, der sein Ziel wohl aus den Augen verloren hatte, aber was hatte Jandor ihm getan ?
                  „Was ist ? Hast du genausowenig Mumm in den Knochen wie deine Artgenossen, häh ? Hast du nichtmal was zu deiner Verteidigung zu sagen ?“
                  Der Mensch drückte Jandor an die metallene Außenwand des Ganges und erhob drohend seine zweite, zur Faust geballte Hand. Jandor konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie ein zweiter Mann hinter ihm aufsprang.
                  „Jim, nicht !“ rief er. Der muskulöse Mann, der Jandor festhielt, ließ sich aber scheinbar nicht beirren und drehte Jandor herum zum Gang. Es war fast, als würde er den anderen Menschen gar nicht bemerken, blind von der Wut, die ihn übermannt hatte.
                  „Ihr Scheiß Tanarier. Wenn ihr nur einen Funken Mut besitzen würdet ! Immer nur feige abwarten, immer nur sehen was passiert. Ihr habt doch gottverdammte Waffen und könnt damit umgehen ! Ihr kotzt mich echt so an !“
                  Jandor sah, wie der Mensch zum Schlag ausholte. Er ließ ihn gewähren. Mit voller Wucht erwischte die Faust des Menschen ihn ins Gesicht und schleuderte ihn zu Boden. Er rutschte ein paar Meter über den metallenen Boden. Sein Arm brannte vor Schmerz und sein Gesicht pulsierte an der getroffenen Backe, weil Blut in seine Adern schoss. Der große Mensch spuckte einmal auf Jandor, bevor er sich umdrehte und ging. Der kleinere, zweite Mann sah ihn verwirrt an. „Jim ? Wo willst du hin ?“ fragte er. Der Mann, der offensichtlich auf den Namen Jim hörte, ging aber einfach weiter und erst kurz bevor er den Flur durch die automatische Tür verließ, sagte er zu dem anderen Menschen: „Ich muss hier weg. In irgendeinen Flur, wo keine von diesen Mistkröten herumläuft.“

                  Erst als Jandor wieder aufstehen wollte, stellte er fest, wie schwer ihn dieser Schlag wohl verletzt hatte. Sein Arm blutete und sein linker Fuß schmerzte, wenn er mit ihm auftrat. Er musste ihn sich bei dem Sturz irgendwie verrenkt haben. Er wollte gerade zu seinem Sitz zurückhumpeln, als der zweite Mensch auf ihn zukam und ihm die Hand reichte. Jandor blickte ihn verwirrt an. Er war etwas kleiner als Jim und auch seine Seele war zufriedener und bei weitem nicht so sehr von Zorn erfüllt. Ohne groß auf Jandors Antwort zu warten, griff ihm der Mensch unter die Arme und half ihm zu seinem Platz zurück. Die Menschen waren ein wirklich merkwürdiges Volk. Zum einen gab es herzensgute und hilfsbereite Menschen wie den, auf dessen Körper er sich gerade stützte, aber auch böse Raufbolde wie den, der ihn zu Boden geschickt hatte. Aber in ihrem tiefsten Inneren waren die Menschen eigentlich alle herzensgute und emotionale Lebewesen, sie ließen sich nur viel zu einfach durch Umstände aus der Bahn werfen und verfielen viel zu leicht den falschen Idealen.

                  Nachdem Jandor sich dort wieder gesetzt hatte, nahm der kleine Mensch neben ihm Platz. „Hallo. Mein Name ist Rainold. Tut mir leid wegen vorhin, aber Jim hat einiges erlebt, bevor wir hier aufs Schiff kamen.“ Jandor nickte seinem unerwarteten Gesprächspartner zu. „Schon gut, er hat es ja nicht so gemeint. Aber was ist passiert, dass dein Freund so wütend auf uns Tanarier ist ?“ Jandor versuchte zu lächeln, auch wenn sein Gesicht dabei schmerzte. Rainold seufzte. „Du bist doch sicher auch hier auf dem Schiff, weil du vor dem Krieg fliehst, weil die Darosh-Dhey alles zerstört haben, was du einst besessen hast ?“ Jandor nickte nur kurz. „Jim und ich kommen ebenfalls von so einem Planeten. Auf Nukinia haben wir früher gewohnt und sind als ehrliche Menschen unserer Arbeit nachgegangen. Nukinia war ein schöner Planet und auch wenn unser Alltag hart war, haben wir ihn geschätzt und gerne dort gelebt. Aber dann kamen die Darosh-Dhey und brachten den Tod. Wir Menschen haben eine Armee ausgehoben, um unseren Planeten zu verteidigen, aber deine Artgenossen, andere Tanarier, waren gegen den Krieg und wollten nicht an unserer Seite kämpfen.“ Rainold stockte. Jandor spürte, dass dem Menschen diese Erinnerungen schwer fielen. Aber er hatte es ja selbst am eigenen Leib erlebt. Warum hatten sie auch kämpfen sollen ? Sie konnten doch sonst immer alle Probleme untereinander friedseelig lösen. Sie kannten keinen „Streit“ und keinen „Krieg“. Ihre Waffen hatten sie nur als Hilfsmittel für die Jagd und nicht, um damit irgendwen zu töten. Morden und töten war böse und die Seele leidet für jeden Tod, den man zu verschulden hat. Und je mehr eine Seele leidet, um so mehr gerät sie aus dem Gleichgewicht, und je mehr eine Seele aus dem Gleichgewicht wird, um so eher wird sie zu einer Taih, die niemals in den Leskart eingehen können wird. Jandor sah Rainold betrübt an. Aber wie schwer musste eine Seele darunter leiden, nicht für das Leben an sich einzutreten...
                  „Nun ja... Es kam, wie es kommen musste. Die Darosh-Dhey überrannten Nukinia und stürmten eine Stadt nach der anderen. Viele unserer Freunde fielen ihnen zum Opfer. Und wir mussten nicht nur unsere eigene Haut und die unserer Frauen, Kinder und Schwachen verteidigen, sondern auch die deiner Artgenossen. Sie waren im Alltagsleben immer gute Freunde und herzensgute Leute gewesen, verstehst du, und es ging nicht darum, dass wir nicht alles für sie gegeben hätten, aber wir hatten doch schon genug damit zu tun, unser eigenes Leben zu verteidigen.“ Jandor erschrak ein wenig, als er sich selbst in dieser Geschichte wiederfand. Er selbst hatte nicht kämpfen wollen und er selbst war es, der heute wohl nicht mehr leben würde, wenn ihn der Marine damals auf Tulkawa nicht gerettet hätte. Dass dies eine Belastung für die Menschen, die so mutig den Planeten und seine Bewohner verteidigt hatten, gewesen war, daran hatte Jandor nie wirklich gedacht. Rainold krempelte den Ärmel seines langen Pullovers nach oben und zeigte Jandor eine tiefe, lange Narbe, die sich über den ganzen Arm erstreckte. „Die Klauen dieser Viecher sind verdammt scharf, sage ich dir ! Und wo sie dich treffen, brennt es wie Hölle. Sie haben da irgendeine ätzende Substanz dran. Gift, Säure oder was weiß ich. Ich kann froh sein, dass mein Arm noch dran ist.“ Jandor betrachtete die Narbe des Menschen. Sie war tief und würde noch viele Jahre zu sehen sein, selbst mit den hohen medizinischen Fähigkeiten, die Rainolds Volk besaß. Aber dafür regenerierten die Menschen ihre Wunden ja auch leider nicht so schnell und natürlich wie die Tanarier. Jandors Wunde am Arm hatte während des Gesprächs bereits aufgehört zu bluten und bis zum frühen Abend würde sie sicher schon ganz verheilt sein. In diesem Moment wünschte er, er könnte etwas der regenerativen Kräfte seines Körpers auf seinen Gegenüber übertragen, um dessen Schmerz zu lindern. „Auf jeden Fall haben Jim und ich bis zum umfallen gekämpft, dass kann ich dir sagen. Für unsere Freunde, Familien, für unsere Heimat. Nimm es ihm nicht übel, er ist ein guter Kerl. Aber im Krieg passieren oft die schlimmsten Dinge. Tja, so war das eben auch bei uns. Die Mistviecher haben seine Frau und seinen kleinen Sohn erwischt, als er ein paar von euch zu einer Rettungskapsel gebracht hat, weißt du ? Hätte er damals nicht für ein paar Tanarier den Aufpasser machen müssen, könnte seine Frau heute noch leben. Deswegen kriegt Jim immer einen Rappel, wenn er nen Tanarier sieht. Er wollte dich sicher nicht wirklich verletzen, aber er ist verzweifelt und alleine und weiß nicht, wohin mit seiner Trauer, verstehst ?“ Das war es also, was Jandor gespürt hatte. Die Trauer und die Wut, die Verzweiflung. Das war es gewesen. Jandor seufzte und atmete sehr tief ein, bevor er sich zu Rainold wandte:
                  „Jetzt verstehe ich es. Geh zu deinem Freund und hilf ihm durch diese schwere Zeit. Mach dir keine Sorgen, ich komme schon zurecht. Richte ihm bitte aus, dass ich mich im Namen meines ganzen Volkes bei ihm entschuldigen möchte für all den Schmerz und all das Leid, dass er -und natürlich auch du- ertragen musste.
                  Aber wir Tanarier verabscheuen Gewalt und fürchten nichts mehr als eine Seele voller Hass und Todeslust. Aber euer Schicksal hat mir die Augen geöffnet. Mein Volk, die Tanarier, müssen klar Stellung beziehen und kann sich nicht darauf ausruhen, dass ihr uns auf ewig beschützt. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass etwas geschieht. Hab Dank, Rainold.“
                  Jandor nickte Rainold zu und deutete ihm, zu gehen. Rainold stand nur langsam auf, und Jandor spürte, dass er dies nur schweren Herzens tat. „Puh. Na gut, Man. Ich drück dir die Daumen für deinen Weg. Lass dich nicht von den Dhey erwischen.“ Rainold drehte sich um und ging durch die Tür, die vor einer knappen halben Stunde schon Jim durchschritten hatte. Jandor schaute nachdenklich auf den Boden. War die Einstellung der Tanarier wirklich falsch ? Konnte nur Krieg und Gewalt in dieser harten Zeit helfen ? Er war verwirrt. Er selbst hatte sich entschlossen, zu kämpfen und seinen Weg zu gehen, für Lantara, für Tulkawa, für das Leben. Eine Entscheidung, die er gegen alles, was er gelernt hatte, gegen seine Prinzipien und gegen seinen Glauben treffen musste.
                  Aber Rainolds Schicksal hatte ihn neue Sichtweisen gelehrt, genau wie das Schicksal von Tulkawa es bereits getan hatte. Der Kampf als solcher war eh unausweichlich. Die Darosh-Dhey hatten keine Seele und waren von Grund auf Böse. Aus ihnen konnte nichts Gutes entstehen, denn sie waren gar nicht in der Lage, Leben zu schaffen und zu erhalten. Und das Leben war das wertvollste Gut, dass das Universum zu bieten hatte. Die Darosh-Dhey schienen nur zu existieren, um es zu vernichten. Er hatte in Kauf genommen, dass seine Seele beschmutzt würde und dass er vielleicht nicht ins Leskart eingehen könnte, aber konnte er das für alle Tanarier entscheiden ? War es richtig abzuwarten und nicht zu kämpfen und so kein Risiko einzugehen ? War es richtig, auf die alten Tugenden zu schwören ? Jandor hatte für sich entschieden, dass das Leben als solches so wertvoll war, dass es beschützt werden musste. Und wenn es Wesen gab, die nur Interesse an der Zerstörung von Leben hatten, so würde er alles daransetzen, diese aufzuhalten. Es konnte einfach nicht falsch sein, Wesen wie die Darosh-Dhey zu stoppen, und wenn nötig sogar zu töten und auszurotten !

                  Jandor sah auf seine Hände. Dünne Rillen durchzogen die Handinnenfläche und die normalerweise hellblaue Haut war bis zu einem intensiven, dunklen Blau angelaufen. Er war so verzweifelt und verwirrt. Hatte er gerade wirklich daran gedacht, ein Lebewesen zu töten, ohne dass es unbedingt nötig war ? Oder war es in diesem Fall vielleicht schon unbedingt nötig ? War er eigentlich noch derselbe Tanarier, der vor wenigen Jahren von Frieden und Gemeinsamkeit auf Tulkawa gepredigt hatte ? War er noch immer der ruhige und ausgeglichene Tanarier, der über seinen wunderschönen Heimatplaneten wanderte ?

                  Nein. Er war ein Tanarier, der keinen Heimatplaneten mehr hatte. Er war ein Tanarier, der alles verloren hatte, weil die Darosh-Dhey ihm alles genommen hatten. Er war ein Tanarier, der nicht mehr von Frieden predigen wollte, er war ein Tanarier, der für Frieden einstehen wollte, der dafür sorgen wollte, dass der Frieden wieder zurückkehrt ins Universum. Er war ein Tanarier, der bereit war, zu kämpfen, weil es nötig war. Er war ein Tanarier, der entschlossen hatte, zu töten, um das zu schützen, was für alle Tanarier das Wertvollste war: Das Leben.
                  Remember: Noah's Ark was built by amateurs, while the Titanic was built by professionals !

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                    #10
                    Hi !

                    Ächz. Was lange währt, wird endlich gut, oder wie heißt es so schön. Ich hoffe, dass kapitel V etwas schneller geht, aber da schwirren auch schon ein paar mehr Ideen in meinem Kopf herum

                    Kapitel IV – Flug in die Vergangenheit

                    Nakasui lehnte sich in den weichen Ledersitz des Raumgleiters zurück. Nur um Haaresbreite hatte sie ihren Flug noch erwischen können, und das auch nur, weil sie diesen verdammten Taxifahrer ordentlich angetrieben hatte. Aber nun war sie endlich auf dem Flug nach Natuvo. Damit hätte sie eigentlich auch nie gerechnet, dass sie, als eine der Ältesten, Hilfe von einem Tanarier brauchen würde. Außer den Ionaren und den Shen Salor selbst waren alle anderen Rassen des Weltalls doch nicht ernstzunehmende Würmer, die eigentlich unter der Herrschaft der Shen Salor stehen müssten. Und nun sollte ausgerechnet ein Tanarier als die absolute Koryphäe auf dem Gebiet alter Geschichte und Echtheitsüberprüfungen bekannt sein ? Aber nun, Nakasui würde ja schon bald erfahren, wie gut dieser Tanarier wirklich wahr.

                    Sie ließ ihren kontrollierenden, scharfen Blick durch den Raum schweifen. Nur wenige Fluggäste, und keiner würde eine Bedrohung für sie darstellen. Gut, der Flug schien also also zunächst mal sicher zu sein. Leise atmete sie aus und entspannte sich. Das war das erste Mal seit mehreren Wochen, dass Nakasui nicht davon ausgehen musste, nur von Leuten umgeben zu sein, die ihren Tod wollten. Aber mit dem Logbuch -sollte es echt sein- hielt sie nun eines der wertvollsten Kleinode des Universums in den Händen. Mit diesem Buch konnte sie den hohen Rat, der solange schon in zwei Fraktionen gespalten war, wieder vereinen. Es könnte... -nein, es würde ! - das entscheidende Zünglein an der Waage sein, wenn es um die weitere Existenz der vermaledeiten Menschen ging !

                    Nakasui seufzte. Als die Shen Salor damals die Menschen auf ihrem kümmerlichen Planeten „Erde“ fanden, war sie an Bord des Vermessungsschiffes Nahalura gewesen. Das war auch das Schiff gewesen, dass als erstes direkten Kontakt zu ihnen aufnahm. Nakasui hatte von Anfang an kein Vertrauen zu den Menschen gehabt. Ängstlich hatten sie zu den Ältesten hinaufgesehen, doch gleichzeitig empfingen sie sie mit offenen Armen. Die Shen Salor hätten sie auf ihrem eigenen Planeten ihrem Schicksal überlassen sollen, genauso, wie man es kurz zuvor mit den Teredar gemacht hatte.
                    Aber nein ! Der hohe Rat entschied sogar, ihnen zu helfen und ihnen einen -wenn auch eher primitiven- Raumantrieb zur Verfügung zu stellen. Hätten sie den Menschen damals nicht geholfen, gäbe es heute keine Bedrohung durch die marodierenden Teredar und auch keine Darosh-Dhey, die an allen Ecken des Universums auftauchen und für alles und jeden, der in ihrem Weg steht, eine Gefahr darstellen.
                    Aber der hohe Rat war ja der Meinung gewesen, dass die Menschheit noch eine „wichtige Rolle“ in der Zukunft des Weltalls zu spielen hätte. Fürwahr, eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Vernichtung allen Lebens im Universum hatten sie ja auch gespielt.

                    Nakasui fuhr sich durch ihre langen, feinen Haare. Die Ironie in den Worten des hohen Rates zauberte ein kleines, sadistisches Lächeln auf ihre zartblauen Lippen. Der hohe Rat bestand aus den Erstgeborenen der Ältesten, sie waren diejenigen, die Shentara leibhaftig getroffen hatten. Und doch waren auch sie offensichtlich zu Fehlentscheidungen fähig. Gerade sie hätten doch erkennen müssen, dass die Menschen schon aufgrund ihrer unzivilisierten, barbarischen Herkunft niemals in der Lage sein würden, einen positiven Beitrag zu Shentaras großem Plan zu leisten.
                    Obwohl sie ja durchaus einen kleinen, aber nahezu uninteressanten Beitrag geleistet hatten. Sie hatten diverse Handelsverträge mit den Tanariern, die ein relativ hohes Ansehen bei den Ältesten genossen, und sie haben immerhin ein paar Technologien entwickelt, die die Shen Salor ihnen gar nicht zugetraut hatten. Die Zivilisierung von Delta-9 kam wirklich überraschend. Eigentlich war Delta-9 ein Planet ohne eigene Atmosphäre gewesen und auf seiner Steinwüste, die nur von wenigen Flüssen umgeben war, gab es kaum Lebewesen. Der Planet hatte nur sehr kurze Zeit ein Tageslicht, da mehrere Monde immer wieder seine Sonne verdeckten und die konstante Temparatur war irgendwo im Bereich der 0° C-Grenze. Auf dem Planeten gab es fast nichts, und keine der Rassen des Alls hätte dort überleben können. Aber die Menschen hatten auf ihm aber -neben einigen unbekannten Tierarten- ein wertvolles Mineral entdeckt, dass sie sich auf keinen Fall entgehen lassen wollten. Also forschten sie, bauten sie, entwickelten sie und siehe da, es gelang ihnen doch tatsächlich, dank eines wirklich herausragenden Geistes, James McCullahan, eine Maschine zu entwickeln, die Planeten besiedeln konnte und die Atmosphäre auf künstliche Art und Weise verändern sollte. Eine Technologie, die nicht einmal die Ältesten bis dahin entwickelt hatten und die sie sogar bis heute noch nicht vollständig erforscht hatten. Die Shen Salor staunten nicht schlecht und zeigten sich beeindruckt. Und der hohe Rat war überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

                    Oh, wie falsch er damit gelegen hatte ! Nur sehr wenige Jahre nach der Erfindung dieser Maschine hatte McCullahan zwar insgesamt 4 Prototypen der Maschine gebaut, die an allen Ecken des Universums unterwegs waren, um auf verschiedensten Planeten ausprobiert zu werden, als einige religiöse Fanatiker in sein Labor einbrachen, ihn töteten und all seine Unterlagen vernichteten. Die Menschen hatten es geschafft, sich an die Spitze der Technologie der Zukunft zu katapultieren und sie hatten es gleich darauf auch geschafft, all das selbst wieder zu vernichten. Diese einfältigen Tölpel ! Wie konnte man nur innerhalb seines eigenen Volkes so sehr gegen einander arbeiten ! Wie konnte man nur einen Vorteil, wie diesen so einfältig vernichten ? Die Menschen waren schon ein großer Haufen von Narren.
                    Aber damit nicht genug. Die Menschen fanden den Planeten der Teredar und wollten unbedingt mit ihnen Kontakt aufnehmen. Die Shen Salor warnten sie eindringlich vor den bösartigen Teredar, aber die Menschen wollten nicht auf sie hören.
                    Die Menschen hielten die Teredar für Wesen, die ihnen sehr ähnlich waren und mit denen man gut handeln können würde. Nun, zumindest mit der Ähnlichkeit hatten sie schon damals mehr Recht, als ihnen selbst heute lieb gewesen wäre...

                    Und so nahmen die Menschen Handelsbeziehungen zu den Teredar auf. Eine kurze Zeit florierte der Handel auch und die Imperien der Menschen blühten auf, aber dann geschah es. Auf einem politischen Treffen klauten die Teredar den Menschen die Technologie für den Raumantrieb, den ihnen die Ältesten geschenkt hatten, indem sie mehrere Raumgleiter der Menschen entwendeten. Und dann dauerte es keinen Tag, da hatten die Teredar den Menschen den Krieg erklärt, und eine der größten Tragödien der aktuellen Geschichte nahm ihren Lauf. Der Krieg zwischen den Menschen und den Teredar, den die Menschen heute den „Krieg der tausend Tränen“ nennen, begann. Unzählige Menschen und Teredar ließen ihre Leben, und wenn es nach Nakasui gegangen wäre, hätten sich die beiden Völker am Besten gegenseitig ausgerottet. Aber die Menschen taten sogar noch etwas viel Schrecklicheres als das. Sie entwickelten im Geheimen in ihren Labors an einer grausamen, brutalen und unverzeihbaren „Waffe“. Mit ihrer fortgeschrittenen Gentechnologie verschmolzen sie Wesen von den verschiedensten Planeten, züchteten Kreaturen unglaublicher Bosheit und erschufen so die Darosh-Dhey. Sie setzten sie auf Teredar aus, und als die Ältesten davon erfuhren, war es bereits zu spät. Die Darosh-Dhey überrannten Teredar und binnen kürzester Zeit existierte niemand mehr auf dem Planeten. Er war komplett leergefegt worden. Teredar war in weniger als einem Monat zu einem Geisterplaneten geworden. Nun, nicht ganz ein Geisterplanet, aber bevölkert von einem bösartigen Volk, das nichts sucht als den Tod allen Lebens. Aber viel schlimmer war noch, dass sich die Darosh-Dhey auch auf der Erde ausbreiteten. Daraufhin vernichteten die Menschen ihren eigenen, kümmerlichen Planeten mit einer ganzen Sternenflotte, weil sie eine Art „Brutmutter“ auf der Erde vermuteten.
                    Wie konnte ein Volk nur so ohne Stolz, ohne Verantwortung sein ? Seinen eigenen Heimatplaneten vernichten, seine Herkunft, seinen eigenen Ursprung ? Die Menschen waren einfach unzivilisierte Barbaren. Und sie würden es bis zu ihrer endgültigen Vernichtung bleiben, dessen war sich Nakasui sicher.

                    Die Menschen waren so arrogant und dachten immer nur viel zu kurzfristig. Lebende Wesen als Waffe erschaffen ? Niemals konnte man ein ganzes Volk kontrollieren, niemals würde man so etwas wirklich beherrschen. Und genau so war es ja auch – die Darosh-Dhey überfielen seitdem unzählige Kolonien und Planeten, vernichten alles Leben, was ihnen im Weg steht und breiten sich immer mehr aus. Und was tun die Menschen ? Sie werfen kleine, unnütze Armeen gegen die Flut der Darosh-Dhey, sind vollkommen unvorbereitet und retten sich an einen Notnagel, an einen Plan, der so wahnwitzig ist, dass er eigentlich gar nicht funktionieren kann. Eine Zeitmaschine. Lächerlich, niemand konnte den Raum zwischen Zeit und Materie nach seinem Willen beeinflussen. Niemand. Würde McCullahan noch leben, würde sogar er sich von den Menschen abwenden und sie verdammen, da war sich Nakasui sicher.

                    Und als wenn die Darosh-Dhey nicht schon schlimm genug gewesen wären, hatten die Menschen auch noch den Teredar den Raumantrieb überlassen, so dass auch diese jetzt durch das Weltall zogen und Angst und Schrecken verbreiteten, wo sie nur auftauchten. Mit Gewalt und Waffenfeuer übernahmen sie ganze Planeten, überfielen Sternenflotten und bekriegen seither all jene, die sie als schwächer ansehen – und das waren bekanntlich alle anderen Völker des Weltalls. Aber was der hohe Rat nicht wusste, und was auch viele Menschen sicher nicht wissen, ist, dass die Teredar ohne die Menschen niemals existieren würden. Als eine der drei großen Geißeln von Shentaras Plan, gleich neben den Darosh-Dhey und den Ionaren, haben die Teredar schon für so manche Unruhe gesorgt und so manches Leben unnötig beendet. Aber auch an ihnen war die Menschheit schuld, den sie hatten sie erschaffen ! Die Menschen allein waren an allen Bedrohungen, die das Universums derzeit zu bekämpfen hat, schuld. Die Ionaren schlummerten nach dem großen Krieg mit den Shen Salor noch auf ihrem Planeten, und anstelle sich auf ihre Wiederkehr vorbereiten zu können, mussten sich Nakasui und die anderen Ältesten um so vermeidbare Dinge wie die Teredar und die Darosh-Dhey kümmern. Und das alles wegen der elenden Menschen. Sie machten alles zunichte und waren geradewegs dabei, Shentaras großen Plan vollkommen zu ruinieren...

                    Dieses Logbuch, dass Nakasui in den Händen hielt, war der große Beweis. Es würde dem hohen Rat beweisen, dass die Menschen eigentlich die wahre, größte Gefahr für den Weltraum waren, dass die Menschen allein dafür verantwortlich sind, dass im Moment das Universum nahe am Rande seiner Vernichtung stand. Es würde die wahre, dunkle Seite der Menschen aufdecken.

                    Nakasui lächelte erneut. Sie würde es genießen, vor dem hohen Rat mit dem Logbuch vorzusprechen und für die Vernichtung der Menschheit zu plädieren. Sie würde es genießen, wenn der hohe Rat ihr zustimmt und all die Kampfflotten der Shen Salor mobilisiert werden, um dieses ehrlose, schmutzige Volk vom Angesicht des Weltraums zu fegen. Die Menschen würden bezahlen, für das, was sie getan hatten ! Sie würden für all die Leben bezahlen, die auf ihren befleckten Seelen lagen, sie würden für all das Leid und all die Angst bezahlen, die sie verursacht hatten !

                    Sie würden bezahlen. Auch für Shinto.

                    Und Nakasui und das Logbuch der TS-79 würden dafür sorgen.
                    Remember: Noah's Ark was built by amateurs, while the Titanic was built by professionals !

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                      #11
                      Hi !

                      Jaja, ich habe lange drauf warten lassen, aber die Geschichte ist nicht dem Untergang geweiht. Endlich Semesterferien und sowas, und schon mal wieder was geschafft. SChreibt euch bitte die Finger wund, wenn ihrs gelesen habt

                      Kapitel V – Natuvo, das grüne Paradies

                      Endlich konnte er wieder frische, natürliche Luft durch seine Nasenlöcher einatmen. Wo ihm gerade noch der kalte Stahl der Ausstiegstreppe eine kleine Gänsehaut verpasst hatte, kitzelten nun saftige, grüne Grashalme an seinen nackten Füßen. Seine lange, hellgraue Leinenrobe umspielte im frischen Wind sanft seinen Körper und Jandor genoss es, wieder auf einem lebenden Planeten zu stehen. Langsam sank er auf seine Knie herab, um mit seinen Händen den Erdboden zu berühren. Er schloß die Augen und konzentrierte sich auf die natürliche Gabe der Tanarier. Um ihn herum spürte er die Seelen aller Lebewesen, die meisten von ihnen schienen zufrieden und ausgeglichen zu sein. Die Seelen der meisten Flüchtlinge, die mit ihm das Raumschiff verlassen hatten, waren –natürlich in dieser Situation- verwirrt und in Aufruhr, aber das war ja auch zu verst… - Moment ! Eine sehr große, friedliche Seele in seiner Nähe war stark besorgt und verängstigt. Er wusste nicht woher, aber Jandor kannte diese Art der Furcht… Irgendwo hatte er diese Furcht schon einmal gespürt… Diese Selan war so groß und riesig, dass sie kaum einem normalen Lebewesen gehören konnte. Aber um Jandor schwirrten so viele Seelen, dass es sehr schwierig war, sie richtig zuzuordnen. Seine Ausbildung als Nalora, eines Priesters der Tanarier, half ihm. Er konzentrierte sich auf das Wesen der Seele und ihm wurde erst langsam, aber dann immer deutlicher klar, dass es sich nur um die Seele des Planeten handeln konnte, auf dem er sich gerade befand.
                      Er schlug die Augen auf und warf einen blick über die weiten, grünen Ebenen von Natuvo. Irgendetwas stimmte hier nicht…
                      Eine kalte Windböe wehte durch die tiefen Falten seines Gesichts und weckte ihn aus seiner Trance. Er war nicht hier, um sich als Nalora um die Probleme Natuvo’s zu kümmern, er war hier, um mit Talaran zu reden, damit dieser den Tanariern die Bedeutung und die Wichtigkeit des Krieges gegen die Darosh-Dhey näherzubringen. Er blockte noch einmal auf die tiefen, grünen Ebenen von Natuvo, als ihm ein kleiner Seufzer entfuhr. Es war gegen seine Natur, seinen Glauben und auch gegen seine Ausbildung. Eigentlich war es gegen alles, was ihm noch geblieben war, aber er hatte einfach keine Zeit, um sich um den Planeten zu kümmern, und die Aufgabe, die ihn antrieb war einfach zu wichtig, um aufgeschoben zu werden. Langsam richtete er sich auf und atmete tief durch. Dann ging er ebenso langsam, aber entschlossen auf die Stadt zu. Er hatte einen Termin mit Talaran.

                      Jandor lief durch die Straßen von Celuia und staunte. Die Stadt war für Tanarier schon sehr fortschrittlich. Hin und wieder schwebte eines dieser seltsamen Hover-Fahrzeuge an ihm vorbei und teilweise fanden sich Gebäude, die aus irgendeinem Stahl gebaut worden waren. Er kannte nur wenige Tanarier, die gern in solchen Gebäuden lebten und war froh, dass die meisten Häuser auch immer noch auf die alte, klassische Art und Weise der Tanarier mit viel Holz und Lehm errichtet worden waren. Und während Jandor die vielen, kleinen technischen Details bewunderte, schienen die Menschen die mit ihm hier angekommen waren, sich um Jahrhunderte in die Vergangenheit versetzt. Sie unterhielten sich eifrig, schauten sich verwirrt um und einige von ihnen begannen lachen. Jandor konnte nicht anders als sein freundliches Lächeln aufzusetzen. Die Menschen waren so sehr von ihrer ach so modernen Technik geblendet, dass sie den Blick fürs Wesentliche verloren. Die Tanarier lebten schon seit vielen Jahren mit der Technik, die sie hatten und waren sehr zufrieden damit. Einige der Mitglieder der Kaste der Kuliri, der Wissenschaftler-Kaste der Tanarier, gehörten zu den besten der ganzen Galaxie und es gab haufenweise Erfindungen der Ältesten und der Menschen, die sie zur Verfügung hatten, aber einfach nicht benötigten. Es machte doch keinen Unterschied, ob man eine Stunde früher oder später ankam, hauptsache, man kam an. Und alles, was nicht mit liebevoller Handarbeit geschaffen wurde, musste ohne eine Seele im Leben umherirren, bis es irgendwann zerstört wurde. Ein bemitleidenswertes Dasein ohne Ziel…
                      Zufriedenheit der Seele erreichte man nun mal einfach nicht durch technischen Fortschritt, sie musste von einem selbst ausgehen.

                      Die Menschen waren schon ein interessantes Völkchen. Ihre Seelen waren so unterschiedlich und so unglaublich faszinierend. Jede einzelne war ganz anders als jede andere und sie hatten so viele Facetten von Emotionen, die sie in Aufruhr versetzen. Und selbst wenn sie viele Schwachpunkte besaßen, oft aggressiv waren und auch nur die wenigsten von ihnen Interesse daran zeigten, mit ihrer Seele Zufriedenheit zu erlangen und sie deshalb ein großes Risiko bargen, so war doch der Großteil ihres Volkes gutmütig und hilfsbereit. Seit die Tanarier und die Menschen 2100 den Friedenspakt unterzeichnet hatten, profitierten beide Rassen davon. Die mit der Zeit entstandenen, gemischten Kolonien waren die produktivsten der Galaxis geworden. So wie auf Tulkawa…
                      Das laute Gröhlen eines Holuufs weckte Jandor aus seinen Gedanken. Er stand vor einem sehr großen, altmodischen Gebäude, dass an beiden Seiten von einer großen, eingezäunten Wiese flankiert war. Auf den Wiesen trotteten zwei Herden Holuufs gemütlich umher und genossen scheinbar das gute Wetter. Zwei der Bullen stießen ihre gedrehten Hörner gegeneinander und ein Holuuf stand direkt vor Jandor und sah ihn aus seinen tiefblauen, freundlichen Augen an. „Na, Großer, bewachst du das Rathaus der Stadt?“ fragte Jandor das edle Tier, das ihn zur Antwort nur kurz aus seinen Nüstern anschnaubte und ihm dann seinen Kopf über den Zaun entgegenreckte. Völlig selbstverständlich streichelte der Tanarier das Tier, dass ihn um gut 30cm überragte. Die Menschen neben ihm sahen ihn dabei etwas verwirrt an, aber die Neugier der Menschen war bekannt. „Das Rathaus ? Sehen etwa so eure Rathäuser aus? Eine alte, zusammengeschusterte Holzhütte, die von irgendwelchen Koppeln umgeben sind?“ fragte ihn einer aus der Gruppe neugierig, aber bestimmend. Jandor nickte ihm nur kurz zu, bevor er antwortete: „Die Holuufs sind sehr edle Tiere, mein Freund. Sie zeugen von großem Wissen und Friedfertigkeit. Deswegen sind sie schon immer die Symbole der Diplomaten der Tanarier, und ein Haus, das eine derart zufriedene und ausgeglichene Seele hat, kann nur das Haupthaus der Stadt sein.“ Die Menschen schienen nicht zu verstehen, wie selten und wertvoll die Holuufs waren. Selbst Jandor, der früher viel gereist war, hatte nur selten Herden dieser Größe gesehen und so gut gepflegte, zufriedene Tiere. Einer der Menschen trat ein wenig aus der Gruppe hervor und erhob erbost seine Stimme. „Das hier ist euer Haupthaus? Auf unseren Planeten würde man so etwas einen Bauernhof nennen! Einen schlecht gepflegten noch dazu !“ Er spuckte einmal kurz auf den Boden. „Kommt, wir gehen. Irgendwohin, wo man Leute wie uns auch ernst nimmt.“ Mit diesen Worten drehte sich der Mensch auf der sandigen Straße um und ging weiter ins Dorf hinein. Die anderen folgten ihm nur zögerlich, aber nach ein paar Minuten stand Jandor allein neben dem Holuuf, welches ihn mittlerweile zärtlich mit seiner Nase anstubste. „Hee, ja, ist ja gut.“ Er bewegte seine Hand etwas weiter den Hals hinauf und kraulte das Tier hinter den Hörnern, eine Stelle, die sie selbst nur schwer erreichten und an der sie deshalb besonders gern von anderen verwöhnt wurden. Erst nach einigen Minuten, als er spürte, dass das Tier zufrieden war, ließ er von ihm ab und wandte sich wieder dem Rathaus zu. Der Holuuf stolzierte mit hoch erhobenem Haupt neben ihm her und verabschiedete ihn mit einem kurzen Ruf, als er das Gebäude betrat.

                      Im Rathaus war alles so, wie Jandor es erwartet hatte. Der Boden war mit einfachen Schieferplatten ausgelegt und Holzbalken zierten sowohl die Wände als auch die Deckenkonstruktion. In die Holzbalken waren alte Verzierungen eingeritzt und viele Symbole, die Jandor dort sah, waren schon Millionen von Jahren alt. In der Mitte der Eingangshalle war eine Schieferplatte, in die die wichtigsten und ältesten Zeichen der tanarischen Weltsicht eingemeißelt worden waren: Die Symbole für Frieden, Innere Ausgeglichenheit und das Leben. Ein anderer Tanarier kam auf ihn zu und verneigte sich kurz vor ihm. „Grüße. Was kann ich für dich tun? Ich habe dich noch nie hier gesehen, also kommst du sicherlich von dem Flüchtlingsschiff von Tulkawa. Die Unterkünfte für euch sind etwas weiter am Stadtrand, auf einer sehr ruhigen und friedlichen Farm.“ Jandor schüttelte den Kopf. „Verzeiht, ich muss mich vorstellen. Ich bin Jandor, meines Zeichens Mitglied der Nalora und stamme in der Tat von Tulkawa. Ich bin nicht auf der Suche nach den Unterkünften, diese waren sehr gut ausgeschildert, ich bin genau richtig, wo ich bin. Ich suche Talaran, denn ich muss über sehr dringende Angelegenheiten mit ihm reden. …“ Als Jandor den Namen Talarans in den aussprach, spürte er, wie die Seele seines Gegenübers etwas besorgter wurde. „Ist er etwa nicht da? Ist ihm etwas zugestoßen?“ Der andere Tanarier schaute ihn aus seinen tiefschwarzen Augen an. „Ich sehe, ihr seid zurecht einer der Nalora.“ sagte er und nickte kurz. „Nein, Talaran ist nichts zugestoßen, so hoffen wir zumindest. Er ist zu einer kleinen Forschungsexpedition im Norden unterwegs. Er sagte, es gäbe in den Eishöhlen im Norden ein paar Spuren alter Geschichte, die er dringend untersuchen müsste. Wir warten zwar auf seine Rückkehr, können euch aber nicht sagen, wann er hier wieder eintreffen wird.“
                      Jandor überlegte kurz. Ausnahmsweise hatte er keine Zeit, zu warten. „Nun, könnt ihr mir vielleicht sagen, wo ich ihn in etwa finden kann? Mein Anliegen ist von äußerster Wichtigkeit und bedarf nicht zu warten, also werde ich ihn suchen müssen.“ Jandor war kein besonders guter Kletterer und Wanderer, aber es blieb ihm keine andere Wahl. Sicher hatte sein Gegenüber bemerkt, wie unsicher er war –schließlich war er auch ein Tanarier- und würde ihm eine entsprechende Hilfe anbieten. „Nun, ich kann euch mit einer Karte und ein paar Hilfsmitteln ausstatten, aber das Gebiet, in das Talaran gegangen ist, ist so unwirtlich und gefährlich, dass ich es euch nicht empfehlen kann, dort alleine hin loszuziehen. Leider sind unsere Leute alle sehr damit beschäftigt, sich um die Flüchtlinge und Verletzten zu kümmern, sonst würde ich euch sofort einen der Legar mit an die Seite stellen, der euch sicher zu ihm führen könnte… Wartet! Da fällt mir etwas ein.“ Jandor schaute seinen Gegenüber an. Dieser wirkte etwas unentschlossen, rückte aber dann doch mit der Sprache raus. „Wir haben noch einen Termin für Talaran, gleich morgen. Auch dieser Termin war für denjenigen sehr wichtig, soweit ich weiß. Vielleicht könnt ihr zu zweit mehr erreichen?“ Jandor hatte es zwar eilig, konnte aber jede Hilfe gut gebrauchen. Der eine, freie Tag würde ihm außerdem sicher gut tun. Natuvo war ein sehr schöner Planet und all das blühende Leben hier gab eine perfekte Umgebung für eine intensive Meditation.
                      „Wann soll ich morgen wieder hier sein?“ fragte er den Tanarier.
                      Remember: Noah's Ark was built by amateurs, while the Titanic was built by professionals !

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                        #12
                        Hi !

                        Semesterferien sind töfte:

                        Kapitel VI – Entschlossenheit

                        Nakasui betrat das Rathaus der Tanarier. Ihr eigenwilliger, altmodischer Baustil war ja höchstens noch als romantisch oder nostalgisch anzusehen, aber die Tanarier mochten sie ja dieses rustikale Etwas. Aber das war auch so furchtbar unpraktisch und unsicher. Keine Transporter-Gangways, keine Sicherheitsabfragen, gar nichts. Diese Tanarier waren ein einfach zu gutgläubig. Aber nun, das war ja nicht ihr Problem, sie hatte nur einen wichtigen Termin und wäre dann sofort wieder weg von diesem untechnologisierten Planeten. Zielstrebig ging sie vor und trat an den Tanarier heran, der hinter dem Tischlein in der Eingangshalle saß und sie freundlich begrüßte. Er wollte gerade etwas sagen, als Nakasui ihm das Wort abschnitt:„Verzeiht, ich habe nicht viel Zeit, mich unnötig aufzuhalten“, sagte sie, „ich habe einen Termin mit Talaran, der mir nur die Echtheit eines Dokumentes bestätigen muss.“ Der Tanarier ihr gegenüber, augenscheinlich der Sekretär des Hauses, nickte und winkte ihr, ihm zu folgen. „Ich bringe sie zu seinem Büro“ sagte er. Sie gingen durch einige verworrenen Flure und überall roch es so merkwürdig nach diesen Tieren, die die Tanarier immer in der Nähe ihrer Rathäuser hielten. Eine seltsame Sitte, die sie da pflegten, aber diese Tiere, Holuuf oder so ähnlich, waren ihnen heilig und deshalb standen sie eben neben jedem Rathaus der Tanarier. Sollten ihnen Glück und Harmonie bringen oder so einen Unfug. Nakasui musste sich unter einem der alten Holzbalken wegducken, denn die Decke in diesem Flur war zu niedrig für ihren hochgewachsenen, schlanken Körper. Sie musste leicht lächeln, denn das war sie von den wenigen Besuchen auf tanarischen Planeten mittlerweile schon gewohnt. Die Tanarier waren ein eher kleinwüchsiges Völkchen, und selbst wenn sie es ihren Gästen immer so angenehm wie möglich machten, so gab es doch einfach ein paar Kleinigkeiten, die sie doch immer wieder übersahen. Mit dem Lächeln betrat sie dann den Raum, den ihr der andere Tanarier zeigte. „Einen kleinen Moment, werte Shen’Salor. Ich werde unserem derzeitigen Amtsinhaber sagen, dass ihr da seid.“
                        Nakasui betrat den Raum und setzte sich auf einen der geflochtenen Korb-Sitze. Der Ausblick aus dem Fenster war atemberaubend. Natuvo war wahrlich ein schöner Planet und der Ausblick auf die ausgedehnte Hügellandschaft, an deren Himmel die zwei Sonnen des Planeten sich aufeinander zu bewegten, war selbst für sie als eine der Ältesten etwas einmaliges. Die Tanarier hatten eine ganze Glaswand am Ende des Büros und so konnte sie ihren Blick weit schweifen lassen. Wie sie es in ihrer Ausbildung gelernt hatte, überprüfte sie die ganze Gegend auf mögliche Probleme im Kampf. Aber die grasbewachsenen Flächen gaben wenig Besonderheiten her, und das kleine Wäldchen, dass sie aus dem Augenwinkel erspähen konnte, schien keine bösartigen Fallen zu beherbergen. Einer der Holuufs nutzte seine große, ausladende Weide um neben dem Fenster in aller Ruhe Gras zu kauen und Nakasui dabei anzusehen. Setlsame Tiere, nicht einmal gegenüber einer der Shen’Salor, den ältesten Lebewesen des Universums, zeigten sie Respekt. Die hatten immer die Ruhe weg. Das war wohl auch der Grund, warum sie so gut zu den Tanariern passten. Aber was Nakasui einfach immer wieder faszinierte, war, wie es die Tanarier schafften, ihren Lebensraum so natürlich zu halten. Die weiten Ebenen, die schneebedeckten Hügelhänge und weit und breit konnte nichts diese Aussicht trüben. Die paar wenigen Häuser der Stadt reichten den Tanariern scheinbar. Jeder Planet, der von den Menschen selbst besiedelt worden war, strotze so vor Metall, Technik und ein Haus wurde neben das nächste gepflanzt, und auf den Planeten der Ältsten wurde die Natur künstlich an allen Ecken und enden erschaffen. Aber die Tanarier, die hatten sie einfach so. Sie schienen genau zu wissen, wie viel Platz die Natur einnehmen wollte und welchen Platz sie in ihr hatten. Das Kreischen eines Namians riss sie aus ihren Gedanken. Dieser edle Raubvogel schwebte wie ein König über den Horizont.
                        Natuvo war schon ein hübsches Örtchen, wenn man seine Ruhe suchte. Vielleicht, wenn sie sich jemals zur Ruhe setzen würde, würde sie es hier tun. Wenn sie ihr Ziel erreicht hatte und den hohen Rat überzeugt hatte, dass die Menschen nichts, aber auch gar nichts, außer einer immensen Gefahr für Shentaras großen Plan darstellten. In ihrer linken Hand umklammerte sie das alte Logbuch, das sie, seit sie aus ihrem Raumgleiter ausgestiegen war, nicht mehr aus den Augen gelassen hatte. Sie war so unglaublich nah dran. Wenn dieser Tanarier wirklich eine solche Glaubwürdigkeit gegenüber dem hohen Rat besaß und sogar für ihn als der Beste auf seinem Gebiet galt, dann würde sie sich eben das Buch kurz von ihm bestätigen lassen und dann, dann war sie schon sogut wie am Ziel. Sie würde mit dem schnellsten zur Verfügung stehenden Raumschiff zu Celeb nach Aralia fliegen und zusammen würden sie den hohen Rat der Erstgeborenen überzeugen. Aralia war zwar weit weg, und der hohe Rat würde schon in wenigen Monaten tagen, aber das hier sollte ja auch schnell gehen. Eigentlich. Sie schaute sich um. Dieser Tanarier ließ sich Zeit - natürlich. Sie wusste, dass die Tanarier eine eher entspannte Ansicht über Zeit und die Notwendigkeit von Terminen hatten, aber sie hatte auch nicht den ganzen Tag Zeit. Sie stand auf und wollte gerade zur Tür gehen, als sich diese öffnete und zwei Tanarier den Raum betraten.
                        Der erste, etwas größere, reichte ihr freundlich seine Hand. Sie nahm sie und schüttelte sie. Schon merkwürdig, dass man diese Sitte der Menschen so übernommen hatte. „Seid mir gegrüßt, Älteste Nakasui. Mein Name ist Nomor, und das hier ist ein guter Freund, Jandor.“ Der andere Tanarier verbeugte sich höflich und Nakasui nickte ihm zu. Dann nahmen sie beide Platz. Jandor neben ihr, Nomor gegenüber an dem runden Tisch. „Was kann ich für euch tun?“ fragte Nomor. Nakasui wurde langsam ungeduldig. Die Tanarier dieses Planeten wollten sie wohl reizen. Trotzdem zügelte sie ihre Ungeduld und antwortete höflich: „Nun, ich bin auf der Suche nach Talaran, der mir die Echtheit eines Dokumentes bestätigen muss. Es ist von äußerster Dringlichkeit, werter Nomor, dass ich sofort mit ihm sprechen kann.“ Nomor nickte und stand auf. Endlich würde er Talaran holen. Nakasui atmete erleichtert aus. „Es tut mir leid, aber Talaran ist zur Zeit nicht hier. Er ging vor ein paar Wochen auf eine Forschungsreise in den hohen Norden, da dort alte Spuren unserer Vergangenheit im ewigen Eis eingeschlossen sein sollen.“ Nakasui konnte es nicht glauben. Diese Tanarier! Wozu machten sie denn Termine mit einem, wenn sie dann einfach mir nichts, dir nichts irgendwohin verschwanden, um irgendwelche alten Artefakte aus dem Eis zu bergen? Der Tanarier erhob noch einmal seine Stimme. „Nun, aber es ist so, dass auch unser Freund hier, Jandor, so dringlich nach ihm sucht, um ihn zu sprechen, dass er bereit ist, ihn zu suchen. Ich habe mir gedacht, dass ihr euch ihm vielleicht anschließen wollt. Mit euren technischen Möglichkeiten und seinen Fähigkeiten als einer der Priesterkaste der Nalora, solltet ihr ihn relativ problemlos finden können.“ Nakasui konnte es kaum fassen. Diese Tanarier waren trotz allem schon geschickte Verhandlungspartner. Na, das würde ja interessant werden. Der Tanarier wusste, dass sie nicht warten würde, aber er wusste auch, dass sie in den Eiswüsten Natuvos nicht in der Lage sein würde, ein einzelnes Lebewesen ausfindig zu machen. Der andere Tanarier, dieser Jandor, sollte als Priester seines Volkes aber in der Lage sein, seine Seele ausfindig zu machen und so wären sie in der Lage, ihn zu finden. Trotzdem wäre er ihr sonst nur ein Klotz am Bein und würde sie mehr aufhalten als ihr helfen. Sie warf einen kurzen Blick zu dem Priester. Seine Augen sahen sehr entschlossen aus. Das gefiel ihr. Sie legte ein freches Lachen auf. „Nungut. Ich sehe, ihr habt euch bereits vorbereitet. Was für Hilfsmittel können wir von euch erwarten?“ Nomor nickte erfreut. [i]„Leider nicht allzu viel. Erst gestern traf eine große Menge Flüchtlinge von Tulkawa ein. Ihr wisst sicher davon, der letzte Planet, den die Darosh-Dhey fast vernichtet hätten. Unsere Kapazitäten sind dadurch leider ausgeschöpft. Wir können euch mit allen technischen Mitteln unterstützen, die ihr benötigt, aber ich denke, ihr werdet wie immer in solchen Fällen auf eure eigenen Fahrzeuge bestehen. Jandor hier ist bereits von uns informiert worden. Er kennt die ungefähre Zielrichtung und hat bereits die Karten eingehend studiert. Ein Legar hat ihn auch über alle Besonderheiten der Umgebung informiert. Mit mehr können wir derzeit leider nicht dienen.“[i] Nakasui tippte mit den Fingern auf den alten Holztisch. Das versprach ja spannend zu werden. Der Auftrag lautete also in etwa so: „Rette unseren Dorfältesten, erwarte keine große Hilfe von uns, stelle alle technischen Mittel und nimm noch diesen fast unnützen Kerl da mit.“. Niemand hatte von Rettung gesprochen, aber die Tanarierer waren einfach trickreiche Verhandlungspartner, die wussten, welche Elemente man am Besten nicht im Detail ausführte. Aber Nakasui mochte Herausforderungen. Und das war eine ganz besondere. Sie blickte den Priester an. „Sag mir Jandor, ich habe nur zwei Fragen, bevor ich meine Zustimmung zu dieser Suche gebe. Als erstes, wie gefährlich ist die Umgebung da oben im Norden?“ Jandor sah ihr tief in die Augen, und Nakasui erwiderte diesen Blick scharf. Es dauerte bestimmt eine Minute, bevor Nakasui ihm zunickte. „Gut. Das hatte ich gehofft.“ Sie lächelte. Es war das Lächeln, dass sie immer aufsetzte, wenn sie vor einer Aufgabe stand, die vielleicht mehr als ihr ganzes Können beanspruchen würde. „Und als letzte Frage, wie entschlossen bist du? Ich sehe an deinen Augen, dass du diesen Talaran genauso sehr finden willst wie ich, aber was wird, wenn es wirklich eng wird?“ Jandor atmete aus seinen Nasenlöchern aus. „Ich werde alles geben, um ihn zu finden. Bei meiner Seele, wir werden Erfolg haben!“
                        Remember: Noah's Ark was built by amateurs, while the Titanic was built by professionals !

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