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    Bin immer wieder beeindruckt von deinen grafischen Werken JJ.

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      Vielen lieben dank. Das freut mich sehr.

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        Gern geschehen.

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          Hallo liebe Leute.

          Ich nähere mich dem Ende der Arbeiten an meiner FanFiction Geschichte für den 3. GFFA Contest. Und da mir eingefallen ist, dass ich meine vorherige Geschichte nicht als Einzelversion gepostet habe und sie hier nur im Rahmen des SF3DFF Sammelbands verfügbar ist, habe ich mir gedacht, ich packe sie mit der zweiten Geschichte über die Melbourne zusammen in einen Spezialband. So werde ich es jetzt immer machen, wenn ich zwei Melbourne Geschichten zusammen habe. Aus diesem Grund, habe ich für den Sammelband ein Cover und erstmalig ein Backcover entworfen. Hat den ganzen Abend gedauert, mal sehen, was ihr dazu sagt. Ich bin eigentlich stolz wie Bolle.



          Und zusätzlich habe ich noch ein paar andere Sachen im Gepäck.








          Gruß
          J.J.

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            Hallo Leute hier nun meine neuste Geschichte. Druckfrisch, brandneu und sowas von voller Liebe.....

            Ich präsentiere voller Stolz meinen Beitrag zum 3. GFFA FanFiction Contest:


            Star Trek - Melbourne
            Based upon Star Trek by Gene Roddenberry
            Created by. T.Pick
            Written by T.Pick
            Cover by. T.Pick

            Conteststory written for:

            Startseite - German Fan Fiction Authors
            &
            SciFi 3d Fanfiction


            “A Captain in Love”


            Kapitel I – Ein Morgen am Strand

            Captain Daniel Crane fühlte sich wohl.
            Seit Monaten hatte er sich nicht mehr so wohl gefühlt. Alles war perfekt. Die Sonne schien auf seine nackte Brust und erzeugte eine wohlige Wärme. Die Vögel zwitscherten und die Wellen des Pazifiks brachen sich am Strand der Bucht von San Fransisco. Er öffnete seine Augen und sah in den Himmel. Keine Wolke trübte die morgendliche, frühsommerliche Idylle. Begierig sog er die würzige Meeresluft ein, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und genoss seinen ersten freien Tag seit Monaten. Neben sich vernahm er ein wohliges Seufzen und wurde sich erst jetzt wieder bewusst, wo er war und was geschehen war. Er öffnete ein weiteres Mal die Augen und legte sich auf die Seite, seinen Kopf stützte er mit dem Arm ab.

            Seine klaren, blauen Augen blickten in smaragdgrüne Augen, welche die tiefe und ausdrucksstärke des Jartassa Nebels besaßen. Ein stilles Feuer glühte in ihnen und er konnte sich nur mit Mühe auf etwas anderes konzentrieren. Verstohlen musterte er sein Gegenüber. Sein Blick begann von den Füßen über die Waden der Frau zu wandern, streifte ihren Bauch, passierte die Brüste, aber nicht ohne einen Moment inne zu halten, setzte seinen Weg entlang des Halses über die Lippen fort und endete schließlich einmal mehr in diesen smaragdgrünen Augen, wo er sich gänzlich verlor. Er war ein wahrlich gesegneter Mann.

            Lieutenant Commander Kate Bell, ihres Zeichens Sicherheitschefin an Bord der U.S.S. Melbourne und seit der Mission auf Nervan 5 seine Partnerin, war eine wahre Schönheit. Viele Männer waren schon bei ihr abgeblitzt, doch er hatte das Vergnügen und die Ehre an ihrer Seite sein zu dürfen.
            Ihre Liebe war rein und unverfälscht, ohne Einschränkungen des Charakters des anderen, ohne Kompromisse und vor allem ohne Streit. Schön, sie waren zwar erst seit 4 Monaten zusammen, doch glaubte Danny zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht, dass sich an dieser Situation etwas ändern könnte. Als er sie so nackt daliegen sah, erinnerte er sich wieder an die vergangene Nacht. Sie hatten sich einen kurzen Urlaub gegönnt, beamten herunter an diesen Strand, suchten sich eine kleine verschwiegene und blicksichere Bucht und machten ein kleines Feuer. Nachdem sie nackt gebadet hatten, sanken sie erschöpft zurück auf ihre Badetücher und ließen sich von den Flammen trocknen.

            Nachdem sie gegessen hatten, Danny hatte einen Picknickkorb mit Meeresfrüchten, Wein und Baguettebrot eingepackt, schauten sie sich lange, süße, qualvolle Minuten einfach nur an und sagten kein Wort. Die Finger ihrer Rechten Hände ineinander verschlungen, gab es für Danny keine Steigerung mehr. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte es ewig so weitergehen können. Doch schließlich näherten sich Kates Lippen den seinen und sie küssten sich leidenschaftlich. Ihre Hände wanderten über seinen Körper und fanden ihr Ziel. Er tat es ihr gleich, er ließ ebenfalls seine Hände ihren Körper erkunden, schließlich war er ja Forscher und benutzte zusätzlich seine Lippen. Zärtlich ließ er sie über ihre Brüste und den Bauch wandern. Mit den Geräuschen der Nacht, des Feuers und des Meeres als Symphonie, ergaben sie sich ganz dem anderen und ließen ihrer Liebe freien lauf, bis es zu dämmern begann.

            Als seine Gedanken wieder in das Hier und Jetzt zurückkehrten, bemerkte er, dass sie noch immer da lag und ihn mit diesen großen, grünen Augen anblickte. Ein leichtes Schmunzeln umspielte ihre sinnlichen Lippen.

            „Ich weiß woran du denkst.“ sagte sie schelmisch.
            „Ja? woran denke ich denn?“
            „An die vergangene Nacht.“ antwortete sie.
            „Stimmt, du hast mich erwischt. Ich kann dir eben nichts vormachen.“
            „Und woran denkst du noch?“ wollte sie wissen.

            Danny schaute sie mit zusammengezogenen Augenbrauen, gespielt misstrauisch an.

            „Wird das ein Verhör, Lieutenant Commander? Habe ich es etwa mit einem romulanischen Spion zu tun?“ neckte er sie.
            „Ich muss kein Spion sein, um die Wahrheit aus dir herauszuholen. Ich weiß, was du gerade denkst.“ sagte sie in gespielter Feindseligkeit.
            „So? Was denke ich denn?“
            „Du würdest am liebsten das von heute Nacht wiederholen.“ sagte sie frei heraus.
            „Du musst Telepathin sein, wie machst du das?“ sagte er erstaunt und gab ihr einen Kuss auf die Nase.
            „Ich kenne euch Männer.“ stellte Kate trocken fest.
            „Und was denke ich?“ fuhr sie fort.
            „Du willst das selbe?“ fragte Crane zaghaft.
            „Falsch.“ antwortete sie eiskalt.
            „An was denkst du denn dann?“ fragte der Captain ratlos.

            Kate zwinkerte ihm zu und stand auf. Er schaute zu ihr auf und musste einmal mehr ihren atemberaubenden Körper bewundern und ertappte sich dabei, wie seine Gedanken wieder abzuschweifen drohten. Kate hingegen stemmte die Hände in die Hüften und legte den Kopf schief.

            „Na frühstücken gehen.“ antwortete sie und zuckte mit den Schultern.

            Für einen Moment wirkte der Captain enttäuscht, doch er fügte sich in sein Schicksal und stand ebenfalls auf. Kate war bereits dabei sich ihren Slip und ihr T-Shirt anzuziehen, danach band sie sich ein Strandtuch um die Hüften und wartete bis sich Danny angezogen hatte. Als der Captain fertig war, nahm er sie bei der Hand und gemeinsam gingen sie auf der Strandpromenade in ein Cafe, um zu frühstücken.





            Kapitel II – Lieferprobleme

            Commander Carlos Muniz hatte eine Stinkwut auf seinen Captain, seit Tagen versuchte er Captain Crane daran zu erinnern, dass er noch die Materialsanforderungsliste unterschreiben musste, die der Chefingenieur benötigte, um die Aufrüstung der Melbourne fortführen zu können. Natürlich brach der Captain am gestrigen Tag mit Lieutenant Commander Bell zu seinem kleinen Ausflug auf, ohne diese Liste zu unterschreiben. Er hätte ihn aufknüpfen können. Seit vier Monaten hatte Muniz keine Nacht länger als vier Stunden geschlafen, damit die Umrüstung der Melbourne planmäßig abgeschlossen werden konnte. Jetzt waren nur noch zwei Monate bis zum neuerlichen Stapellauf übrig und so langsam wurde er nervös. Diese Woche sollten die Umbauarbeiten auf der Brücke der Melbourne beginnen und das angeforderte Material und Personal war noch nicht einmal geliefert worden, da die Bestellung noch immer nicht vorschriftsmäßig vom Captain abgesegnet worden war. Wie durch einen dummen Zufall, entschied sich auch der Erste Offizier des Schiffes, eine Andorianerin, welche nach der Nervanmission den Platz von Commander Forsythe übernommen hatte, der zum Captain der Intrepid ernannt wurde, vor drei Wochen, einen Kurztrip nach Andoria zu machen und war somit auch nicht verfügbar. Gegenwärtig war Commander Muniz, der stellvertretende Kommandant an Bord, da er neben seiner Tätigkeit als Chefingenieur auch das Amt des zweiten Offiziers bekleidete. Doch war es ihm leider nicht gestattet, ohne die Genehmigung des Captains oder seines Stellvertreters, eigenmächtig eine Materialanforderung zu stellen oder zu unterschreiben.

            Wütend lief er, mit dem PADD in der Hand, durch das Schiff und blieb an jeder Baustelle stehen und sah den dort arbeitenden Dockarbeitern und Crewmitgliedern der Melbourne kritisch über die Schultern. Durch seine Laune wurde er nur allzu oft dazu hingerissen, die Techniker zusammenzustauchen.

            Nachdem er ein weiteres Technikerteam runtergeputzt hatte, stob er mit Schwung um eine Ecke und lief Dr. Caroline McCormick, der Schiffsärztin des Schiffes in die Arme und hätte sie beinahe umgestoßen.

            „Hey! Passen sie auf, wo sie hinlaufen. Sie walzen ja durch die Gänge, wie ein korianisches Rhinozeros. sagte sie erschrocken und mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen.
            „Verzeihen sie. Ich wollte sie nicht umrennen. Ich bin nur in Eile.“ entschuldigte er sich.

            Doktor McCormick zwinkerte.
            „Hätten sie mir das jetzt nicht gesagt, hätte ich es kaum bemerkt.“ sagte sie stichelnd.
            Muniz machte ein säuerliches Gesicht.
            „Wo liegt denn das Problem?“ wollte die Ärztin wissen?
            „Ach eigentlich ist es nur eine Lapalie, sie haben sicher besseres zu tun, als sich meine Sorgen anzuhören.“ Lenkte der Chefingenieur mit einem beiläufigen Wink ab.
            „Wie sie wissen, bin ich auch für den psychischen Zustand der Besatzung zuständig und daher interessiert es mich schon, was sie so auf die Palme bringt, damit sie wie ein wilder Eber durch das Schiff stürmen und alles umrennen, was ihnen in die Quere kommt, Commander.“ erklärte die Ärztin und beobachtete ganz genau Muniz’ Reaktionen.

            „Ach ich habe hier eine Materialanforderung für die Umrüstung der Brücke, welche morgen beginnen soll und habe bis jetzt noch kein Material erhalten, da ich die Bestellung noch nicht abschicken konnte, weil mir die Unterschrift des Captains oder des Ersten Offiziers fehlt. Und wenn die Umrüstung der Brücke morgen nicht beginnt, gerät der Zeitplan für den Gesamtumbau des Schiffes durcheinander und wir können nicht Termingerecht das Dock verlassen.“ erklärte er frustriert.

            „Achja stimmt. Der Captain und Commander Bell sind, ja gestern Abend zu einem Kurzurlaub aufgebrochen und Commander Kleva, befindet sich zur Zeit auf Andoria. Das ist in der Tat ein kleines Dilemma.“ erinnerte sie sich.

            „Genau. Ein verdammtes, kleines Dilemma. Wissen sie, wann der Captain wieder an Bord kommen wollte?“ fragte der Ingenieur.
            „Ich meine mich zu erinnern, dass er gesagt hatte, er und Commander Bell würden bis zum heutigen Abend wieder auf dem Schiff sein.“ Antwortete Doktor McCormick.
            „Mist, das ist zu spät, wenn ich die Bestellung jetzt abschicken würde, könnte die Lieferung bis heute Abend an Bord sein und wir könnten morgen, mit viel Glück damit beginnen, die Brücke umzubauen. Aber wenn ich die Bestellung erst heute Abend abschicke, dann bekommen wir die Materialien erst morgen am späten Nachmittag und würden somit in Verzug geraten.“ sagte Muniz.
            „Kontaktieren sie doch den Captain, erklären sie ihm den Sachverhalt und beamen sie ihm die Anforderung hinunter und nach seiner Unterschrift wieder hoch.“ schlug die Ärztin vor.
            Muniz dachte einen Moment über den Vorschlag der Medizinerin nach und entschied sich dann dafür.

            „Danke Frau Doktor. Sie haben mir sehr geholfen. Das werde ich machen.“
            „Dafür bin ich doch da, Commander.“ antwortete sie bescheiden.

            Muniz lächelte dankbar und wollte sich bereits wieder in Bewegung setzen, um zum Transporterraum zu gelangen.

            „Moment, Commander.“ Hielt ihn die Ärztin noch einmal zurück.
            Muniz drehte sich um.
            „Ja?“
            „Wann beginnen denn die Arbeiten auf der Krankenstation? Ich habe ein empfindliches Experiment begonnen, das nicht unterbrochen werden darf.“ Wollte die Medizinerin wissen.

            „Direkt nach Beendigungen der Arbeiten auf der Brücke.“
            „Ich schätze in circa drei Wochen.“

            Die Ärztin nickte zufrieden.

            „Perfekt, das reicht mir für die Beendigung des Experiments. Danke Mr. Muniz.“ antwortete McCormick.

            „Freut mich, wenn ich helfen konnte.“ Sagte Muniz, drehte sich um und flitzte um die nächste Ecke, dem Transporterraum entgegen.

            Kapitel III – Unliebsame Störungen

            Kate und Danny saßen noch immer an einem Tisch des Strandcafés und genossen eine Tasse Capuccino, als aus der Rucksacktasche des Captains ein Kommunikatorgeräusch erklang. Crane verdrehte die Augen, öffnete die Seitentasche des Rucksacks und holte das kleine Sprechgerät hervor. Er klappte es auf.

            „Hier Crane. Was gibt es?“
            „Muniz hier, Captain. Wir haben ein Problem.“
            „Worum geht’s Commander?“
            „Sir, wenn sie sich erinnern, versuche ich schon seit Tagen, eine Unterschrift für die Materialanforderung, von ihnen zu bekommen. Leider sind sie gestern aufgebrochen, ohne diese zu unterschreiben. Da wir das Material brauchen, wenn wir morgen mit dem Umbau der Brücke beginnen wollen, benötige ich jetzt ganz dringend ihre Unterschrift, damit wir im Zeitplan bleiben können.“ erklärte Muniz.
            Crane verdeckte mit der Hand seine Augen.
            „Oh, das hab ich völlig vergessen. Es tut mir leid, Commander. Ich werde natürlich sofort zu ihnen an Bord kommen und die Anforderung unterschreiben.“
            „Das ist nicht nötig Sir, ich habe mir gedacht, ich peile ihr Kommunikatorsignal an und beame das PADD zu ihrer Position, sie unterschreiben es und ich beame es wieder hoch und schicke es dem Quartiermeister des Erddocks.“

            Crane nickte.
            „Sehr gute Idee. Machen wir es so.“
            „Schon geschehen.“

            In diesem Moment materialisierte ein PADD auf dem Tisch der beiden. Crane nahm es in die Hand und überflog die Liste. Alles schien in Ordnung zu sein. Er zog den Laserstift aus seiner Halterung und unterzeichnete das Dokument. Danach legte der Captain das PADD zurück auf den Tisch.

            „Erledigt. Ich hoffe, sie können jetzt weiterarbeiten. Ich entschuldige mich nochmals für diese Unannehmlichkeit.“ sagte er.

            Das PADD dematerialisierte in einem goldenen Flirren und war verschwunden.

            „Ja, danke Captain und entschuldigen sie bitte die Störung.“ sagte der Chefingenieur durch die offene Komverbindung.
            „Kein Problem. Wir sehen uns heute Abend, Carlos.“ sagte Crane, klappte das Sprechgerät wieder zu und beendete damit die Sprechverbindung.

            Er blickte Kate entschuldigend an.
            „Sorry. Ich hatte dir ja eigentlich versprochen, dass wir den Dienst und die Pflicht auf dem Schiff zurücklassen.“

            Kate zuckte nur mit den Achseln.
            „Ein Captain ist niemals völlig frei von seiner Verantwortung. Das habe ich schon verstanden.“ erwiderte sie verständnisvoll.

            Der Captain atmete sichtlich erleichtert aus und versuchte sich wieder zu entspannen. Doch irgendwie schien das nicht mehr so gelingen zu wollen, denn schlagartig schweiften seine Gedanken zu seinem Schiff ab. Er machte sich Vorwürfe, dass er am gestrigen Abend das Schiff verlassen hatte, ohne vorher seinen Pflichten nachzukommen.

            Seit vier Monaten befand sich das Schiff für eine umfassende Umrüstung in der Werft und wurde modernisiert. Die Umbauarbeiten waren für sechs Monate angesetzt worden. Danach sollte die Melbourne eine weitere Fünfjahresmission antreten, die sie in den, noch größtenteils unerforschten, Beta Quadranten und somit in die Nähe des romulanischen Imperiums führen würde. Auch die Klingonen hatten einen Teil des Betaquadranten annektiert, waren dort aber eher weniger vertreten.

            Die verbleibenden zwei Monate des Umbaus waren für die Brücke und die Krankenstation vorgesehen. Ansonsten war das Schiff fertig umgerüstet. Crane fragte sich, wie die zweite Fünfjahresmission des Schiffes ablaufen und was sie für Wunder entdecken würden.

            „Hallo? Du bist gerade mit den Gedanken auf deinem Schiff.“ stellte Kate fest und holte damit Crane aus seinen Gedanken.

            Der Captain ergriff ihre Hand und schaute sie noch einmal entschuldigend an. Und wieder verlor er sich in ihren grünen Augen. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie schien seine Sorge um das Schiff zu verstehen.

            „Es tut mir leid. Lass uns einfach einen kleinen Stadtbummel machen, das wird mich sicher auf andere Gedanken bringen.“ entschuldigte er sich ein weiteres mal.

            Kate nickte.
            „Dafür werde ich schon sorgen. Keine Sorge.“ sagte sie.

            Crane bezahlte die Rechnung und anschließend verließen die beiden das Cafè in Richtung Stadtkern, um sich dem Einkaufsvergnügen hinzugeben.

            Kapitel IV – Kriegsfalke in Not

            2 Monate später

            Commander Selaris vom Kriegsfalken Dimetrius, saß in ihrem Kommandosessel und starrte fassungslos auf den Hauptschirm. Innerhalb von Sekunden hatte sich um ihr Schiff ein seltsames Feld gebildet, das den Warpantrieb und sämtliche Hauptenergiesysteme lahm legte. Das Feld gab ein schwaches blaues Leuchten von sich und statische Blitze zuckten über die Außenhülle. Leider gelang es nicht, die Schilde zu aktivieren. Zum Glück schienen diese Blitze keine Schäden anzurichten. Commander Selaris Instinkt dachte sofort an einen Angriff. Möglicherweise war das eine neue Waffe der Föderation, der Klingonen oder der Tholianer, wobei sie nicht dachte, dass die Tholianer ein Schiff der imperialen Navy angreifen würden. Die Beziehungen zwischen den Tholianern und dem romulanischen Imperium waren stets freundschaftlicher Natur. Alle zwanzig Jahre gab es einen diplomatischen Kontakt, aber ansonsten blieben die Tholianer lieber unter sich. Dennoch, wusste Selaris, dass der romulanische Senat eine Expansion in den tholianischen Raum in Erwägung zog. Ihr Vater war Konsul und so verfügte sie über Informationen, über welche die anderen Schiffskommandanten nicht verfügten. Blieben also noch die Klingonen und die Föderation übrig. Am ehesten tatverdächtig waren die Klingonen, sie traute der Föderation solch einen Akt nicht zu und obwohl die Klingonen mit dem Imperium eine instabile Allianz unterhielten, hielt sie die Klingonen für die wahrscheinlichsten Kandidaten für einen solchen Angriff.

            So etwas wie das hier konnte sie jetzt sicher nicht gebrauchen. Die Dimetrius befand sich außerhalb des romulanischen Reiches in unbeanspruchtem Gebiet, um dort nach bewohnbaren Welten zu suchen und Forschung zu betreiben, was eine willkommene Abwechslung zum Patrouillendienst entlang der Neutralen Zone darstellte. Die nächsten zwei Jahre hätte die Dimetrius die Veranausdehnung erforschen sollen. Wenn nur dieses verdammte Dämpfungsfeld nicht wäre.

            Wütend drehte sie ihren Kommandosessel in Richtung ihres Wissenschaftsoffiziers und fixierte ihn. Sie hoffte inständig, dass Centurio Veranus eine ungefähre Ahnung hatte, worum es sich bei dem Phänomen außerhalb des Schiffes handeln möge.

            „Bericht!“ forderte sie in gewohntem Befehlston, der bei den Romulanern üblich war.

            Veranus war noch immer über seine Konsole gebeugt und rief ein Diagnose- und Analyseprogramm nach dem anderen auf und scannte gleichzeitig in mehreren Spektren den angrenzenden Raum. Schließlich sah er auf.

            „Die Sensoren registrieren nichts.“
            „Dort draußen dürfte laut den Sensoren nichts anderes als Staubpartikel und eine leichte Tetryonenstrahlung vorhanden sein. Ich kann mir das nicht erklären.“ sagte er beschämt.

            Selaris stand aus dem Kommandosessel auf und umrundete die wissenschaftliche Station, um sich die Anzeigen selbst anzusehen. Aber auch sie konnte in den Scans des Centurios keine Fehler entdecken. Der Soldat hatte gute Arbeit geleistet, darin bestand kein Zweifel.

            „Aber das kann nicht sein. Wie kann Nichts unser Schiff lahm legen?“ sagte sie ärgerlich.
            Der Centurio machte eine hilflose Geste und schien mit seinem Latein am Ende zu sein.

            „Ich verstehe es auch nicht Commander. Das dürfte es nicht geben. Das einzige was ich mir vorstellen könnte, wäre, dass wir in eine Strahlung geflogen sind, die wir bisher nicht kennen.“ Versuchte er einen Ansatz zu finden.

            „Denkbar. Visuell sichtbar scheint diese Strahlung zu sein. Nur messbar ist sie nicht. Die Frage ist jetzt nur, ob sie eine Gefahr für Schiff und Mannschaft darstellt.“ dachte Selaris laut nach.

            „Physische und psychische Auswirkungen auf die Crew, scheint sie im Moment nicht zu haben. Und mal abgesehen vom Energiedämpfungseffekt, hat sie auch keine destruktive Auswirkung auf das Schiff. Würde sie verschwinden, wäre das Schiff sofort wieder voll operationsfähig.“ stellte Veranus fest.

            Ein Blick zum Chefingenieur genügte, um zu wissen, dass dieser den Ausführungen des Wissenschaftsoffiziers zustimmte.

            „Wie lange können wir die Notenergie aufrecht erhalten?“ wollte Selaris wissen.
            „Bei gegenwärtigem Output, circa 14 Stunden. Dann werden die Generatoren heiß laufen. Wenn ich das Energieniveau allerdings auf fünfzig Prozent senke, könnten wir es auf 28 Stunden schaffen. Ich muss sie aber warnen. Wenn ich das tue, wird es hier drin etwas kälter.“ erklärte Subcommader Tol, der Chefingenieur des Schiffes.

            „Machen sie es und verteilen sie im Notfall Decken.“ entschied Selaris und setzte sich wieder in ihren Kommandosessel. Sie hasste es, nichts tun zu können. Wenn sie keine Lösung für ihr Problem fanden, dann würden sie in ungefähr 32 Stunden tot sein.
            Von einem erbärmlichen Energiefeld zur Strecke gebracht zu werden, machte es auch nicht leichter. Aber noch war die Crew der Dimetrius nicht geschlagen. Sie würden aus dem Feld frei kommen, das schwor sie sich stillschweigend.

            Subcommander Tol schob inzwischen die Regler für die Energieleistung der Notgeneratoren in die Mitte und somit auf halben Output. Das Licht wurde dunkler und die Temperaturen auf der Brücke sanken langsam. Hoffentlich hatte die Energiesparmaßnahme nicht auch Auswirkungen auf die Luftzufuhr und Gravitationsplattierung.

            „Sublieutenant, setzen sie einen allgemeinen Notruf ab und bitten sie um Hilfe. Erklären sie genau, was passiert ist und auch, dass es sich dabei um ein unbekanntes Phänomen handelt. Ich will nicht, dass unsere Retter in die selbe Falle tappen, wie wir.“ befahl Selaris ihrem Kommunikationsoffizier.

            Dieser nickte pflichtbewusst und machte sich an die Arbeit.

            Während Selaris’ Crew versuchte, die Dimetrius aus dem mysteriösen Feld zu befreien, blieb der Kommandantin nur eins zu tun. Warten, denn alle Anstrengungen schlugen bisher fehl und guter Rat war teuer.

            Kapitel V – Der Notruf

            „Computerlogbuch der Melbourne. Captain Crane. Sternzeit 63638.41.
            Vor fünf Tagen haben wir das Raumdock verlassen und sind nun, nach einer umfangreichen Umrüstung, welche sechs Monate beansprucht hatte, zu unserer zweiten Fünfjahresmission unterwegs. Diesmal sollen wir die Veranausdehnung detailreich erforschen. Unsere Mission beinhaltet alles, was das Forscherherz begehrt. Wir sollen Kontakt zu neuen Zivilisationen aufnehmen, stellare, medizinische und geographische Forschung betreiben und nebenbei sollen wir unser neues, altes Schiff testen. Mal sehen, ob wir es wie mein Vorbild James Kirk schaffen, die Reise erfolgreich zu überstehen und dabei einige interessante Entdeckungen zu machen. Aber die erste Reise haben wir ja auch problemlos überlebt. Warum sollte die zweite anders sein?
            Logbucheintrag Ende!“

            Captain Daniel Crane deaktivierte den Logbuchrekorder und schaute sich auf der Brücke um. Vom Aufbau her, handelte es sich immer noch um die selbe Brücke. Lediglich die Computerbänke waren durch modernere ausgetauscht worden, hier und da war eine Konsole hinzugefügt worden, sein Kommandosessel wurde runderneuert und die TAC befand sich nun hinter ihm. Es war beruhigend, Kate so nah bei sich zu haben. Die Farbgebung der Brücke war nun nicht mehr so bunt, wie noch vor 6 Monaten. Danny konnte die Farben noch nie leiden. Jetzt war alles schön aufeinander abgestimmt und ergab nicht mehr solch ein aufdringliches Bild. Der Teppich war in einem Mitternachtsblau mit grauen Rändern gehalten, die Konsolen bestanden nun aus einem matt glänzenden silbrigen Metall und die Bezüge der Stühle waren ebenfalls Mitternachtsblau. Die Konsolen leuchteten ebenfalls in einem Blauton, in den sich hin und wieder Gelb und Grün mischte. Die Beleuchtung war nicht mehr so grell, sondern etwas gedämpfter, was eine angenehmere Arbeitsatmosphäre erzeugte. Alles in allem war die Crew mit dem neuen Schiff sehr zufrieden. Einzig und allein der Chefingenieur und Kate waren schon ganz heiß darauf, das Schiff in ihren Bereichen auszuprobieren. Muniz wollte unbedingt eine kurze Strecke mit Maximum Warp zurücklegen und Kate wollte, um die Zielerfassungsscanner auszuprobieren, einen Asteroiden wegpusten.

            „Commander Kleva, suchen sie uns ein Asteroidenfeld, das wir angreifen können.“ befahl der Captain, der andorianischen Wissenschaftlerin, die gleichzeitig das Amt des Ersten Offiziers bekleidete.

            „Aye, Sir.“ antwortete diese und betätigte eine Taste auf der wissenschaftlichen Konsole. Eine Klappe öffnete sich und der typische, optische Scanner fuhr heraus. Sie justierte die Auflösung des Geräts, schaltete die Langstreckensensoren hinzu und beugte sich über das Gerät, um durch den Sichtschlitz zu sehen. Es erinnerte stark an ein Mikroskop und hatte eine lange Tradition in der Sternenflotte. Bereits die wissenschaftlichen Stationen auf der alten NX-Klasse waren mit solchen Geräten ausgerüstet.

            Es dauerte auch nicht lange, bis Kleva etwas gefunden hatte.
            „Am äußeren Rand der Veranausdehnung. Bei den Koordinaten 514.2 zu 516.7 gibt es ein kleines Asteroidenfeld, das bestens für die Waffentests geeignet wäre. Entfernung Fünf Lichtjahre.“ meldete Kleva.

            Das genügte dem Captain.
            „Alarmstufe Rot, Schilde hoch. Phaser aktivieren und Torpedos laden.“ befahl dieser.
            Danach betätigte er eine Taste in der Armlehne seines Stuhls.
            „Brücke an Maschinenraum. Sind sie bereit für einen Highwarptest?“
            „Muniz hier. Aber immer doch. Wir warten nur auf ihren Befehl Captain.“ antwortete der Chefingenieur.
            „Ausgezeichnet. Befehl ist hiermit erteilt.“
            „Verstanden. Ich fahre den Reaktor auf Maximum hoch. Maschinenraum Ende.“
            „Mr. Varex setzen sie Kurs auf die Koordinaten 514.2 zu 516.7 mit Maximum Warp.“ befahl Daniel.
            Der Steuermann bestätigte und gab die erforderlichen Koordinaten und den Warpfaktor ein.

            „Kurs liegt an. Geschätzte Ankunftszeit in 20 Minuten.“ meldete er dann.
            „Energie!“ sagte der Captain und krallte sich unwillkürlich in den Armlehnen seines Sessels fest. Er richtete ein Stoßgebet an die Schutzgötter der Raumfahrer und hoffte, dass die Ingenieure in den San Fransisco Yards alles richtig gemacht hatten.

            Der Steuermann betätigte die Taste zum initialisieren des Warpfeldes und die Sterne auf dem Hauptschirm zogen sich in die Länge. Als das Schiff in den Subraum sprang und die Lichtmauer durchbrach, blitzte auf dem Hauptschirm ein weißer Lichtblitz auf.

            „Warp 8,7 und stabil.“ meldete Ensign Varex.
            „Sehr gut. Halten sie die Geschwindigkeit und gehen sie 5000 Kilometer vor dem Asteroidenfeld unter Warp.“ befahl Danny. Er drehte seinen Kommandosessel zur taktischen Station um und beobachtete, wie Kate virtuos ihren Waffentest vorbereitete. Als sie bemerkte, dass sie beobachtet wurde, sah sie auf und lächelte den Captain an. Dieser erwiderte das Lächeln und drehte seinen Stuhl wieder in Richtung des Hauptschirms.

            Zwanzig Minuten später ging die Melbourne unter Warp und näherte sich dem Asteroidenfeld. Schließlich kam sie zum Stillstand.

            „Das ist jetzt deine Show. Mal sehen, was die Waffen so drauf haben.“ sagte der Captain an Kate gewandt.
            „Wird schon klappen. Ich habe einen Asteroiden für den Phasertest ausgemacht. Zuerst werde ich ihn versuchen, zu vaporisieren.“ kündigte sie an.
            „Ziel erfasst.“ meldete sie dann.
            „Feuer freigegeben.“ sagte der Captain.

            Lieutenant Commander Bell betätigte die Auslösetaste.
            Zwei blaue Phaserstrahlen verließen die vorderen Phaserkanonen und rasten auf den Gesteinsbrocken, der niemandem etwas getan hatte, zu. Als die Strahlen ihr Ziel erreicht hatten, sprengten sie den kleinen Asteroiden in Millionen Einzelteile. Einige der Splitter flogen der Melbourne entgegen und prallten an den Schilden ab. Dieser Test war schonmal ein voller Erfolg.

            Nun folgte der zweite Test. Kate suchte sich ein neues Ziel und stellte die Phaser auf Präzisionsschuss. Sie suchte sich auf einem der größeren Brocken einen Berg aus und ließ die Zielerfassung einrasten. Sie wollte mit den Phasern versuchen, dem Berg, den Gipfel abzuschneiden.
            „Phaser haben das Ziel erfasst, ich feuere jetzt.“ meldete sie und betätigte einmal mehr den Auslöser. Wieder schossen die beiden vorderen Phaserkanonen ihre blaue, tödliche Energie einem Felsen entgegen, trafen auf die Bergspitze und sprengten sie weg. Als sich der Staub gelegt hatte, war der einstmals 8000 Meter hohe Berg um 150 Meter kleiner.

            Nach diesem zweiten Test, wurden noch die anderen Phasergruppen ausprobiert, die alle innerhalb der normalen Parameter funktionierten. Captain Crane war sehr zufrieden. Die Ingenieure hatten diesmal ganze Arbeit geleistet. Besonders stolz war er auf seinen technischen Stab.

            Jetzt folgte die Königsdisziplin der Waffentests. Das zielgenaue abfeuern der Photonentorpedos.

            „Torpedorohre Eins und Zwei geladen, Mündungsklappen offen.“ meldete Kate und wartete auf den Befehl des Captains.
            „Visiere zwei einzelne, sich bewegende Brocken, mit jeweils einem Torpedo an. Stelle die Sprengkraft auf Maximum.“ befahl er und wartete, bis Kate seinem Befehl nachgekommen war.
            „Bereit. Torpedos haben Ziele erfasst.“ meldete sie schließlich.
            „Feuer!“

            Die Torpedorohre der Melbourne feuerten zwei Photonentorpedos ab, die als rote Sterne auf die beiden unglückseligen Asteroiden zurasten. Zuerst flogen die beiden Torpedos Seite an Seite, doch ihr Abstand wurde immer größer. Nach ungefähr 2000 Kilometern flog der erste Torpedo geradeaus weiter, während der zweite Torpedo eine Backbordkurve flog, in sein Ziel einschlug und es völlig vernichtete. Der erste Torpedo legte noch weitere 500 Kilometer zurück, bis er ebenfalls in sein Ziel einschlug und es zerstörte.

            Auch dieser Test war erfolgreich abgeschlossen worden. Die Lenksysteme der neuen Torpedos vom Typ Mark IV waren wesentlich präziser und damit selektiver einsetzbar, was im Kampf ein großer Vorteil sein konnte.

            Crane wollte gerade den Befehl zum wenden geben, um das Achterntorpedorohr zu testen, als von der taktischen Station ein Warnsignal erklang. Er drehte seinen Kommandosessel zu Kate um, die bereits über ihren Anzeigen brütete.

            „Bericht.“
            „Wir empfangen einen Notruf aus der Veranausdehnung. Um genauer zu sein, 2 Lichtjahre aus dem inneren des Nebels. Nur Audio.“ berichtete die Offizierin.
            „Auf die Lautsprecher.“ befahl Captain Crane und konzentrierte sich auf die Nachricht.

            „Hier spricht.....Commander...Sel.....vom...romlischen...Krgsfalk.....Dimet.....wir...sind...n...ein...Dää ääääämpfung....feld....geraten...und verlieren die.....Huptenergie.....Wir bitten alle....n...der nähe befindlichen....Schffe...um Hilfe............“ krächzte es unverständlich aus den Lautsprechern.
            „Können wir die Nachricht verbessern?“
            „Ich verstehe kein Wort.“ sagte Crane und lauschte weiterhin angestrengt der Nachricht, die sich ständig wiederholte.
            „Ich werde sehen was ich tun kann. Vielleicht kann ich einige der Störgeräusche herausfiltern.“ antwortete Kate und justierte die Komeinstellungen, um das Signal zu verbessern.

            Nach einer Weile schien sie mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein.
            „Ich denke ich habs.“
            „Dann lass mal hören.“

            Sie betätigte die Abspieltaste und lauschte, ebenso wie jeder andere auf der Brücke, gespannt dem Notruf.

            „Hier spricht.....Commander...Selaris.....vom...romulanischen...Kriegsfalk.....Dimetrius.....wir...sind..i n...ein...Dämpfungs....feld....geraten...und verlieren die.....Hauptenergie.....Wir bitten alle....in...der nähe befindlichen....Schiffe...um Hilfe............“

            „Selaris. Ich hätte nicht gedacht, ihr noch einmal zu begegnen.“ sagte Crane erstaunt.
            „Und so schnell.“ fügte Kate sarkastisch hinzu, da sie in Selaris eine Konkurrentin sah und wusste, dass die Romulanerin genau Cranes Typ war.
            „Sie kennen die Kommandantin des Kriegsfalken?“ fragte Commander Kleva.

            „Das tue ich. Wir lernten sie vor sechs Monaten bei unserer letzten Mission kennen. Wir begegneten ihr und der Dimetrius, zusammen mit einem klingonischen Schiff im Orbit des Planeten Nervan 5. Wir wurden vom Sternenflottenkommando dort hin geschickt, um mit den Nervanern Verhandlungen aufzunehmen. Als wir dort ankamen, befanden sich die Dimetrius und ein klingonisches Schiff bereits im Orbit um den Planeten und waren kurz davor, das Feuer aufeinander zu eröffnen. Allerdings kamen sie nicht mehr dazu aufeinander zu feuern, da die Nervaner ein Dämpfungsfeld um unsere Schiffe gelegt hatten und uns auf den Planeten einluden, um dort die Verhandlungen aufzunehmen. Leider gestalteten sich die Verhandlungen anders, als wir uns das vorgestellt hatten. Wir mussten unter Wasser gegen einen riesigen Hai antreten und ihn besiegen. Der klingonische Kommandant kam dabei ums Leben. Selaris und Ich arbeiteten zusammen und konnten den Hai schließlich erledigen. Da wir beide überlebt hatten, kamen wir mit den Nervanern überein, dass sie mit der Föderation und den Romulanern Handel treiben sollten und nicht wie beabsichtigt, die Exklusivrechte an eine Partei abtreten.“ erklärte Crane und stand auf. Sein Gesicht sprach Bände. Er machte sich große Sorgen um Selaris. Dies blieb Kate nicht verborgen.

            Crane näherte sich der CON und legte Ensign Avex eine Hand auf die Schulter.
            „Mr. Avex. Setzen sie einen Abfangkurs zu den Ausgangskoordinaten des Notrufs.“ befahl er. Der Shintaraner nickte nur und gab die entsprechenden Daten ein.
            „Ich muss sie darauf hinweisen, Sir, dass wir in diesem Teil der Ausdehnung nicht auf Warp gehen können. Die diamagnetischen Scherkräfte sind zu stark. Wir können kein stabiles Warpfeld aufbauen.“ sagte der Steuermann.

            „Dann eben mit vollem Impuls.“ sagte Crane und nahm wieder im Kommandostuhl platz.
            „Alarmstufe Rot bleibt bestehen. Die Schilde auf Maximum.“ fügte er hinzu.
            „Du willst da reinfliegen?“ fragte Kate fassungslos.
            „in der Tat. Das habe ich vor.“ antwortete der Captain kurz angebunden.
            „Es könnte eine romulanische Falle sein. Oder wir geraten auch in dieses Dämpfungsfeld. Wir sollten da nicht rein fliegen, ohne vorher umfassende Scans zu machen.“ warf die Sicherheitschefin ein.
            Crane drehte seinen Stuhl zur TAC um und blickte Kate entschlossen an.
            „Wir wären so oder so in die Ausdehnung geflogen, um sie zu erforschen. Außerdem sind wir verpflichtet, auf Notrufe, egal von wem sie kommen, zu antworten und zu reagieren. Haben sie damit ein Problem Commander?“ sagte er scharf.

            Kate war überrascht. So kannte sie ihren Geliebten nicht. Auch nicht, wenn er auf der Brücke Entscheidungen traf. Etwas war anders. Sicher, sie beide bemühten sich, privates und berufliches zu trennen und vermieden es, auf der Brücke allzu vertraulich zu werden. Aber irgendetwas stimmte mit Danny nicht. So benahm er sich nie und schon gar nicht ihr gegenüber. Sicher war Selaris schuld. Ihre Eifersucht erzeugte eine Wut, die sie nicht kannte und das erschreckte sie.

            „Ich muss Commander Bell zustimmen, es wäre kurzsichtig, ohne weitere Informationen in die Ausdehnung zu fliegen.“ warf Commander Kleva ein.

            Crane schien auf einmal alles zu brauchen, um nicht auszurasten. Der sonst eher ausgeglichene und ruhige Charakter des Captains schien sich innerhalb von Sekundenbruchteilen in Nichts aufgelöst zu haben. Irgendetwas stimmte hier nicht. Kate kannte ihn zu gut, um nicht zu sehen, dass er seine gesamte Beherrschung benötigte, um nicht auszuflippen.

            Er benahm sich, wie jemand der zur Rettung seiner Angebeteten eilen wollte, doch von widrigen Umständen zurückgehalten wurde. Auch in Kate geschah etwas, ihre Eifersucht schien ebenfalls fast überhand zu nehmen.

            „Seit wann ist das hier eine Demokratie? Ich habe nicht nach ihrer Meinung gefragt, also sparen sie sich ihr Gesabbel. Ich habe eine Entscheidung getroffen und erwarte, dass meine Befehle umgehend ausgeführt werden, verstanden? Mr. Avex, schaffen sie uns da rein, oder ich suche mir jemanden, der das kann.“ Brüllte Crane mit hochrotem Kopf durch die Brücke. Jeder Brückenoffizier und Crewman starrte ihn fassungslos und überrascht an. Dies blieb vom Captain nicht unbemerkt.

            „Was gibt’s da zu glotzen? Haben sie nichts zu tun? Ein Jammer, dass Auspeitschungen und Exekutionen heutzutage nicht mehr gerne gesehen sind, sonst hätte ich heute einiges zu tun.“ fauchte er. Jetzt wusste Kate, dass etwas nicht stimmte.


            Kapitel VI – Völlig von Sinnen

            Während das Schiff nun Fahrt aufnahm, um in die Nebelwolke der Ausdehnung zu fliegen, suchte sie einen Weg, wie sie Doktor McCormick unauffällig auf die Brücke bringen konnte, um den Captain zu untersuchen. Doch leider konnte sie jetzt nicht ihren Posten verlassen, um die Ärztin zu holen und eine Sprachkommunikation wäre ebenfalls ungeschickt. Schließlich fiel ihr etwas ein. Sie öffnete auf ihrer Konsole ein Textfeld und tippte eine Nachricht an die Ärztin in ihr Terminal und sandte es dann an den Deskviewer im Büro der Ärztin.

            Doch diese las das Memo nie. Sie lag bereits eng umschlungen mit einem ihrer Patienten auf einer Behandlungsliege, während der kleine Tischcomputer immer wieder ein Signal von sich gab, das nicht beachtet wurde. Die Krankenstation war abgesperrt.

            Die Melbourne drang immer tiefer in den Nebel und langsam aber sicher wurde die Besatzung immer seltsamer. Viele vernachlässigten ihren Dienst und zogen sich in Paaren in die Quartiere oder in ein stilles Eckchen zurück, um miteinander alleine zu sein. Sicher gab es an Bord die ein oder andere Romanze, aber das war ungewöhnlich und kam viel zu plötzlich. Soweit Muniz dies beurteilen konnte, war die Paarbildung in der letzten Stunde um 100% gestiegen. Das Schiff schien wie ausgestorben zu sein, die Gänge waren leer. Lieutenant Commander Muniz wusste, dass er im Maschinenraum sein müsste, doch auch dieser war alles andere als voll besetzt. Nur noch eine Hand voll Ingenieure schienen gesund zu sein. Was noch hinzukam, keine Abteilung des Schiffes konnte durch das Interkom erreicht werden. Technisch war mit dem verdammten Ding alles in Ordnung. Es beantwortete nur niemand seine Rufe. Vielleicht handelte es sich um eine Epidemie und so entschied Carlos Muniz, bewaffnet mit einem Phaser, die Krankenstation aufzusuchen, um sich bei der Ärztin zu erkundigen, was das seltsame Verhalten der Besatzung auslöste.

            Er schien jedenfalls im Moment noch immun gegen die Auswirkungen von was auch immer, die Crew so verrückt machte, zu sein und hoffte, dass dies noch eine Weile anhielt. Auf seinem Weg begegneten ihm einige Pärchen, die Händchen haltend durch die Gänge flanierten, als wären sie im Sommer am Lago di Lugano auf einem sonntäglichen Promenadenspaziergang. Er beschloss einen Abstecher in die Waffenkammer zu machen, um sich zu bewaffnen. Man konnte ja nie wissen, welche Ausmaße solch eine Epidemie annehmen würde.

            Er bog um eine Ecke und blieb vor der Tür der Waffenkammer stehen. Rechts neben der Tür befand sich ein Tastenfeld, das mit einer numerischen Tastatur versehen war. Er gab seinen Berechtigungscode ein und trat in die Kammer ein, als sich die Tür geöffnet hatte.
            Er befahl dem Computer, das Licht zu aktivieren und wünschte sich einen Moment später, er hätte das Licht nicht eingeschaltet. Was er da sah, widerte ihn an und faszinierte ihn gleichzeitig. Auf dem Boden lagen zwei fast nackte Besatzungsmitglieder und gaben sich dem Liebesspiel hin. Sie schienen seine Anwesenheit nicht zu bemerken, selbst als das Licht anging, reagierten sie nicht. Das widerwärtige war allerdings, das ein geschlechtsloser Nemaner, mit vier Armen und drei Augen und eine Deltanerin übereinander herfielen, als hätten sie keinen Funken Anstand in sich. Abgesehen davon waren diese beiden Spezies genetisch völlig inkompatibel. Zusätzlich zum furchterregenden Aussehen des Nemars kam noch hinzu, dass seine grüne Haut mit Schuppen überzogen war, die mit einem schleimigen Film überzogen waren. Das war das nemanische Äquivalent einer Jacke und schützte vor Kälte, Hitze und machte die Schuppenhaut extrem undurchlässig. Das Sekret hatte eine gelbliche Farbe und roch nach verrottendem Fisch. Anscheinend schienen die Besatzungsmitglieder auf der Melbourne den Verstand zu verlieren. Normalerweise würde eine Deltanerin keinen Gedanken an einen Nemaner verschwenden.

            Muniz beschloss die beiden in Ruhe zu lassen, schlich an einen Waffenschrank, gab seinen Berechtigungscode ein und nahm einen Handphaser heraus. Er stellte ihn auf Betäubung, da er ja niemanden ernsthaft verletzen wollte, schloss den Schrank wieder ab und verließ auf leisen Sohlen den Waffenraum. Die beiden liebenden auf dem Boden schienen auch das nicht zu bemerken. Muniz war sogar so umsichtig, das Licht wieder zu deaktivieren.

            Er machte sich wieder auf den Weg zur Krankenstation. Auf dem Weg dorthin begegneten ihm noch andere seltsame Paarungen. Ein Andorianer lief Arm in Arm mit einer Vulkanierin in Richtung Aussichtsdeck, wo sie zweifellos das vor hatten, was er gerade im Waffenraum gesehen hatte.

            Muniz bog um eine Ecke in den Gang, in dem die Krakenstation lag und sah seine Stellvertreterin auf ihn zukommen. Anscheinend schien sie von der Epidemie, zumindest dachte er, es würde sich um eine Epidemie handeln, verschont geblieben zu sein. Jedenfalls schien sie ziemlich normal zu sein und was seinen Optimismus noch verstärkte, sie war nicht in Begleitung. Als sie ihn sah, lächelte sie. Sie trug ihre roten Haare offen, die beim gehen hin und her wogten. Muniz fand seine Stellvertreterin schon immer attraktiv, hatte sich allerdings bis heute nicht getraut, sie anzusprechen. Schon allein deswegen nicht, weil er ihr Vorgesetzter war und zur Kommandocrew gehörte. Als sie ihn erreicht hatte nahm er ihr Parfüm wahr und sog dessen betörenden Duft tief in sich ein.

            „Hallo Commander. Ich habe sie schon überall gesucht.“ stellte sie fest.
            „Jetzt haben sie mich ja gefunden. Warum sind sie nicht auf ihrer Station, Lieutenant Anderson?“ fragte er streng.

            Sie schaute ihn aus unschuldigen Rehaugen an, als könne sie kein Wässerchen trüben und zuckte mit den Achseln.

            „Wie gesagt, ich habe sie gesucht.“ antwortete sie.

            Lieutenant Stefanie Anderson war nicht ohne Grund Muniz’ Stellvertreterin. Sie war stets zuverlässig und ehrlich, kam nie zu spät zum Dienst und verließ nie, ohne sich abzumelden, den Maschinenraum. Sie war die zuverlässigste Mitarbeiterin, die er hatte und eine brilliante Ingenieurin noch dazu. Niemand verstand so viel von Warpfeldgeometrie wie sie.
            „Was gibt es denn, das so wichtig ist, dass sie den Maschinenraum verlassen?“
            „Das selbe könnte ich sie fragen, Commander. Aber genug davon, jetzt habe ich sie ja gefunden.“ sagte sie, kam näher und küsste ihn. Ihre Arme umschlangen seine Hüften und die Hände legten sich auf seinen Hintern. Überrascht stieß er sie von sich. Er hatte mit allem gerechnet, aber damit nicht.

            „Was zum…“
            „Ach komm schon, du willst es, ich will es, warum sollten wir es dann nicht tun?“ fragte sie.
            „Das wäre falsch.“ antwortete der Commander.
            „Es ist falsch, wenn sich zwei Menschen anziehend finden?“

            Sie kam näher und näher, anscheinend war sie verrückt geworden. Bisher hatten sie lediglich eine gute Arbeitsbeziehung und gingen hin und wieder miteinander ins Casino zum essen. Aber sie hatte bis jetzt nie Interesse an ihm gezeigt. Sie war fast wieder bei ihm. Carlos geriet ins schwitzen. Er hatte dafür keine Zeit, er musste zur Krankenstation.

            „Der Captain und Commander Bell sind doch auch zusammen.“ Sagte sie. „Ist das auch falsch?“
            „Das ist was anderes. Ich hab jetzt keine Zeit darüber zu diskutieren. Ich muss dringend auf die Krankenstation.“

            Blitzartig war sie wieder bei ihm, umklammerte ihn und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. Er schob sie abermals von sich. Dennoch war er versucht, sich ihr hinzugeben und musste sich dazu zwingen, die Fassung zu wahren. Sie gab ihm, was er sich schon immer gewünscht hatte. Doch er konnte, durfte und wollte dem nicht nachgeben. Offensichtlich war er nun auch infiziert. Er musste zur Krankenstation gelangen, bevor er völlig den Verstand verlor.

            „Ich kann dich doch begleiten. Was willst du eigentlich, bei dieser prüden Zicke?“
            „Nein, lieber nicht. Wie wäre es, wenn du in dein Quartier gehst und ich, wenn ich hier fertig bin, zu dir komme? Außerdem seid ihr beide doch Freunde.“
            „Nein, ich will dich jetzt. Und Freund hin oder her, wenn es um Männer geht, hört die Freundschaft auf.“ Widersprach sie und machte einen weiteren Versuch ihn zu küssen.“

            Muniz verdrehte die Augen. So hatte das keinen Sinn.

            „Dafür habe ich keine Zeit.“ sagte er frustriert und wartete, bis sie noch etwas näher kam. Dann zog er seinen Phaser, legte an und drückte ab. Ein blauer Strahl verließ den Lauf der Waffe und traf direkt auf Lieutenant Andersons Brust. Sofort sackte sie betäubt zusammen. Mit einem schnellen Schritt war Muniz sofort bei ihr und fing ihren Sturz auf. Er steckte seinen Phaser zurück ins Holster, hob sich Stefanie über die linke Schulter und setzte seinen Weg in Richtung Krankenstation fort. Wenn Stefanie wach werden würde, würde sie mit starken Kopfschmerzen und einer riesen Wut erwachen. Er würde ihr wohl die nächste Zeit aus dem Weg gehen müssen. Aber letztendlich würde sie sein handeln verstehen und ihm wohl auch dankbar sein.
            Kapitel VII – Beinahezusammenstoss

            Eine Stunde später flog die Melbourne, noch immer auf der Suche nach der Dimetrius, durch die dichten Gasschwaden der Veranausdehnung. Die Sensoren funktionierten nur eingeschränkt, somit dauerte die Suche länger, was angesichts der Umstände noch zusätzlich an den Nerven der Crew zehrte. Inzwischen waren die meisten Stationen auf dem Schiff unbemannt, die Brücke war weitestgehend verwaist. Nur noch der Captain, Avex, Kelva und Kate waren auf ihrem Posten. Aber auch sie waren schwer beeinträchtigt. Der Captain schmollte und grummelte seit seinem Wutausbruch nur noch vor sich hin und wäre am liebsten ausgestiegen, um das Schiff zu schieben, damit sie die Dimetrius schneller fanden, da er unbedingt zu Selaris wollte, Kate kochte deswegen vor Eifersucht, Kelvas Paarungszyklus setzte ein, was ihre Konzentration in Nichts auflöste und sie nur noch einen Fehler nach dem anderen machte, was die Suche noch erschwerte und Avex fing an zu blühen. Er verströmte einen schweren, süßen Duft auf der Brücke. Shintaraner sonderten einen Duft ab, um die Weibchen anzulocken. Außerdem wechselten sie die Farbe ihres Fells von einem Braunton, in ein kunterbuntes Farbmuster. Seine Hände bewegten sich zittrig über die Flugkontrollen, was sich auch auf die Flugbahn des Schiffes auswirkte. Es schlingerte, flog Kurven und neigte sich manchmal nach Backbord und manchmal nach Steuerbord.

            Die Lage war Ernst.

            „Verdammt noch mal, Avex. Halten sie die Mühle gerade! Ich werde noch Seekrank.“ knurrte Danny.
            „Wenn sie es besser können, dann tun sie es doch.“ folgte eine giftige Antwort.
            „Wie war das?“
            „Nichts Sir, ich habe mich nur geräuspert.“ wich der affenartige Steuermann seinem Captain aus.
            „Denken sie nicht, ich hätte es nicht gehört. Wenn ich sie nicht brauchen würde, dann würde ich sie mit ihrem Schwanz an den Warpgondeln festbinden, sie dämlicher Affe.“

            Avex sprang von seinem Stuhl auf und wollte sich gerade auf den Captain stürzen, um ihm seine Dominanz und Männlichkeit zu demonstrieren, als ein Warnsignal ertönte. Keine Sekunde zu spät, denn der Captain war nämlich ebenfalls kampfbereit. Offensichtlich, rief die Krankheit, die ureigensten Verhaltensweisen in einer Person hervor. Vor allem, wenn es um die Liebe ging. Alle anderen Urinstinkte waren zwar ebenfalls verstärkt, aber der Paarungstrieb und alles was dazu gehörte, angefangen bei Liebe, Verlangen und Eifersucht, bis hin zu Balzritualen und traditionellen Kämpfen zwischen den Männchen war alles vertreten. Doch niemand schien sich darüber zu wundern. Für die Infizierten war es vollkommen normal und es gab keine einzige Person an Bord der Melbourne, die immun dagegen war. Liebe war und ist allmächtig und allgegenwärtig.

            Crane drehte seinen Stuhl zur wissenschaftlichen Station um.
            „Bericht.“
            „Ähhhh….Ich habe hier eine Anzeige. Etwas großes kommt auf uns zu……Eine Polyduranium Signatur und eine Mikroquantensingularität werden angezeigt.“ sagte Commander Kelva fast flüsternd.
            „Ein Schiff?“
            „Ein Schiff! Avex Ausweichmanöver, hart Steuerbord!“ brüllte der Captain. Avex sprang über die Lehne seines Stuhls und landete weich auf dem Polster. Seine Finger huschten über die Kontrollen und brachten das schwere Schiff der Constitution Klasse aus der Flugbahn des fremden Raumers.

            Alle hielten die Luft an, während sich die Melbourne quälend langsam an dem unbekannten Schiff vorbeischob.

            „Völliger Stopp.“ knurrte der Captain.
            „Aye, Sir.“

            Avex schlanke Finger huschten über die Kontrollen und deaktivierten die Impulstriebwerke. Die Melbourne trieb nun einige hundert Meter neben dem fremden Raumschiff.

            „Das ist definitiv der Ausgangspunkt des Notrufs.“ Bemerkte Kleva, die immer noch über ihren optischen Scanner gebeugt war.
            „Also haben wir die Dimetrius gefunden.“
            „Grußfrequenzen öffnen!“ befahl der Captain.

            Kate machte sich nicht die Mühe diesen Befehl zu bestätigten und sandte den Standardgruß auf allen Frequenzen an das romulanische Schiff. Doch niemand antwortete.

            Crane drehte sich ungeduldig zu ihr um.

            „Nun?“
            „Unsere Rufe werden eindeutig empfangen. Aber niemand scheint gewillt oder in der Lage zu sein, zu antworten.“ murmelte die Sicherheitschefin, nicht sonderlich mitleidig.
            „Audiokanal öffnen. Schiff zu Schiff.“ befahl der Captain, der nicht bemerkte, wie Kate immer eifersüchtiger wurde. Er hatte nur noch Selaris und die Sorge um ihr wohlbefinden im Kopf.
            Kate aktivierte den freien Audiokanal und verschränkte danach die Arme vor der Brust.

            „Kanal offen, sie können sprechen.“ sagte sie daraufhin.

            Captain Daniel Crane stand auf und näherte sich dem Hauptschirm. Er stellte sich neben die Steuerkonsole und starrte auf die Silhouette des romulanischen Kriegsfalken, der 200 Meter auf der Backbordseite der Melbourne vor sich hin trieb. Über Energie schien das Schiff noch zu verfügen, jedenfalls konnte Crane erkennen, dass noch einige Räume beleuchtet waren. Die Warptriebwerke des Schiffes waren allerdings deaktiviert. Das typische, grüne Leuchten war erloschen.

            „Hier spricht Captain Daniel Crane, vom Föderationsraumschiff Melbourne. Wir haben ihren Notruf empfangen und möchten ihnen helfen. Bitte antworten sie.“

            „Keine Reaktion.“ meldete Kate. Sie können uns hören, da bin ich mir sicher.

            „Commander Selaris, bitte antworten sie. Scannen sie mein Schiff, sie werden feststellen, dass wir keine aktivierten Waffen haben.“ versuchte es der Captain erneut und bedeutete, Kate mit einem Wink die Waffen zu deaktivieren.

            Obwohl Kate immer noch die Möglichkeit einer Falle in Betracht zog, kam sie dem Befehl des Captains nach.

            „Immer noch keine Antwort.“ meldete sie erneut.
            „Dort drüben gibt es aber definitiv noch Lebensanzeigen. Ich weiß nicht, wie viele Personen auf einem Kriegsfalken dienen, aber ich registriere 170 Lebensformen. Alle romulanisch.“ ergänzte Kleva.

            „Na schön, dann werden wir eben da rüber gehen. Commander Kleva, sie übernehmen das Kommando, Kate du kommst mit. Wir treffen uns in einer Viertel Stunde in Transporterraum Zwei. Bringe zwei deiner Leute mit und bewaffnet euch nur mit Handphasern.“ Befahl der Captain.

            „Sollte ich nicht auch mitkommen? Ich denke, sie brauchen dort drüben einen Wissenschaftsoffizier.“ warf Commander Kleva ein.

            „Abgelehnt. Ich nehme Kate, die zwei Sicherheitsleute, Dr. McCormick und Lieutenant Commander Muniz mit, sie halten hier zusammen mit Lieutenant Avex die Stellung.“ entgegnete Crane mürrisch und sichtlich genervt.

            Commander Kleva wirkte enttäuscht über die Entscheidung des Captains und ließ ihre blauen Fühler ein wenig hängen. Sie sparte sich aber jedes weitere Argument, um den Captain nicht noch mehr zu erzürnen.

            Plötzlich ging das Licht auf der Brücke aus. Die Monitore begannen zu flackern und erloschen ebenfalls. Beinahe im selben Moment aktivierte sich die Notstromversorgung und hüllte die Brücke in ein gedämpftes rötliches Licht. Kleva wirbelte sofort zur Wissenschaftsstation herum und versuchte Daten zu erhalten, um den Grund für den Energieverlust zu finden.

            „Was zur Hölle ist denn jetzt wieder los?“ fluchte der Captain, der seinen Plan in Gefahr sah, die Romulaner und vor allem Selaris zu retten. Anscheinend schien heute jeder, ja selbst der Kosmos, etwas gegen ihn zu haben.
            „ Wir haben einen plötzlichen Energieabfall aufgrund eines Dämpfungsfeldes, das sich um das Schiff gebildet hat, erfahren. Notenergie ist aktiviert und bleibt stabil. Die Sensoren können keine Werte liefern, aber das Feld ist visuell erfassbar. Schilde sind ausgefallen, ebenso der Warpantrieb und die Waffen. Lebenserhaltung hält sich bei 65 Prozent.“ berichtete die Andorianerin.

            Crane hieb frustriert auf die Ruftaste in der Armlehne seines Sessels, um eine Verbindung zum Maschinenraum herzustellen.

            „Brücke an Maschinenraum. Was geht hier vor? Ich brauche dringend volle Energieleistung.“ brüllte Crane in die offene Sprechverbindung. Doch er erhielt keine Antwort. Was war nur auf seinem Schiff los? Und wo war Muniz? Wenn er dem Ingenieur begegnen sollte, dann würde er ihm die Leviten lesen, versprach er sich.

            Als sich nach mehrmaligen Versuchen, den Maschinenraum zu rufen, immer noch niemand gemeldet hatte, gab Daniel auf.

            „Computer. Wo befindet sich Lieutenant Commander Muniz oder Lieutenant Anderson?“
            „Lieutenant Commander Muniz und Lieutenant Anderson befinden sich auf Deck Sechs Sektion A, Krankenstation.“ meldete der Computer mit seiner monotonen, weiblichen Stimme.

            „Na wunderbar. Kein Wunder, dass im Maschinenraum niemand antwortet, wenn die beiden Chefs nicht anwesend sind.“ stellte Crane fest.
            „Haben wir noch genug Energie für einen Transport?“

            Kate und Kleva schauten ihn erstaunt an.
            „Das ist jetzt nicht dein Ernst oder doch? Im Falle eines schiffsweiten Notfalls ist der Platz des Captains auf der Brücke. Wir sollten zuerst klären, wie wir unsere Energie zurückbekommen und uns dann um die Romulaner kümmern.“ argumentierte Kate.

            Crane funkelte sie wütend an.
            „Ich werde dort rüber gehen. Es ist unabdingbar, dass wir mit den Romulanern Kontakt aufnehmen und unser beider Rettung miteinander koordinieren. Das heißt, für sie Commander, dass sie in 15 Minuten, bewaffnet und bereit, in Transporterraum Zwei erscheinen werden. Ich kümmere mich so lange um den Doktor und den Chefingenieur. Und wenn sie mir noch mal mit den Vorschriften kommen, dann sorge ich dafür, dass sie ihnen vom Küchenchef als Vorspeise serviert werden.“ presste Daniel hinter zusammengebissenen Zähnen hervor. Er stand aus seinem Kommandosessel auf und verließ die Brücke in Richtung Deck Sechs.

            Kate, deren Wut immer weiter anstieg, da sie sich sicher war, dass Daniel für sie nie so ein Fass öffnen würde, schaute Kleva an, die nur hilflos mit den Schultern zucken konnte. Das würde sie nicht vergessen und es würde sicher ein Nachspiel haben.

            „Mit ihrer Erlaubnis Commander.“
            „Erlaubnis erteilt. Ich werde versuchen, die Hauptenergie wieder herzustellen, bis sie zurück sind.“ sagte die Andorianerin und entließ Kate von ihrer Station.

            Lieutenant Commander Bell zog aus einem Fach an ihrer Konsole einen Handphaser und einen Tricorder, stellte den Phaser auf Betäubung und verließ ebenfalls die Brücke, um ihr Team zusammenzustellen.

            Avex und Kleva blieben alleine zurück und mussten nun versuchen, die Energie wiederherzustellen.

            Eine schier unmögliche Aufgabe für zwei einzelne Personen.


            Kapitel VIII – Aphrodite

            Captain Crane stob durch die Gänge des Deck Sechs, um möglichst schnell die Krankenstation zu erreichen. Auf dem Weg dorthin wollte er sich einen Phaser aus der Waffenkammer holen und entdeckte im inneren des Raumes das gleiche seltsame Paar, wie eine Stunde zuvor Muniz. Er versuchte, die beiden voneinander zu trennen, doch jeglicher seiner Versuche blieb erfolglos. Sie schienen in ihrer Leidenschaft wie in Trance zu sein. Allerdings hatte er auch keine Zeit mehr. Er musste jetzt so schnell wie möglich zu Selaris. Eine unbändige Macht zog ihn auf das romulanische Schiff. Gedanken an eine mögliche Falle oder die eigenen Probleme seines Schiffes, waren ihm völlig egal. Er musste zu Selaris. Sie brauchte ihn. Was Kate dachte, war ihm ebenfalls völlig gleichgültig, obwohl irgendetwas in ihm, ihm zu sagen versuchte, dass er einen Fehler beging. Auch diesen Gedanken wischte er beiseite, wie eine lästige Mücke.

            Entschlossen und bewaffnet, setzte er seinen Weg zur Krankenstation fort. Dabei fiel ihm nicht auf, dass die Gänge verwaist waren und hätte er sich die Zeit genommen, in die Labore und Räume hineinzusehen, die sich auf Deck Sechs befanden, dann hätte er festgestellt, dass sie entweder ebenfalls verwaist waren, oder mit eng umschlungenen Besatzungsmitgliedern besetzt waren. Aber all das blieb ihm verborgen. Sein Herz raste und die Wut schoss pausenlos Adrenalin durch seine Adern. Muniz konnte von Glück reden, wenn er am Ende des Tages nicht zum Crewman degradiert wurde.

            Schließlich erreichte er die Tür der Krankenstation und musste schmerzhaft feststellen, dass diese Tür verschlossen war. Er krachte voll mit der Nase gegen die Schotten und taumelte zurück. Wütend trat er gegen die Tür, die unbeeindruckt die Stellung hielt. Tränen stiegen dem Captain in die Augen und die Nase begann anzuschwellen. Normalerweise waren die Türen der Krankenstation vierundzwanzig Stunden am Tag geöffnet und wurden nur im Falle einer Enterung durch feindliche Truppen verschlossen, oder wegen den Quarantänevorschriften, um die Patienten zu schützen. Crane trat noch einmal gegen die Tür, um seinem Ärger Luft zu machen. Danach trat er zurück.

            „Computer, warum ist die Tür der Krankenstation verschlossen?“
            „Die Tür der Krankenstation wurde von Commander McCormick per Sicherheitscode, aufgrund der Quarantänebestimmungen der Sternenflotte aus dem Jahre 2166 gesperrt. Personen mit Sicherheitsfreigabe 3 oder höher haben weiterhin Zugang.“

            „Schon gut, schon gut. Computer, Sicherheitsfreigabe Crane-182-Delta, Tür öffnen.“ unterbrach der Captain den monotonen Redeschwall des Computers.

            Als der Computer den Code überprüft hatte, öffneten sich die Türen und ein Bild des Grauens offenbarte sich dem Captain. Die komplette Krankenstation war ein Chaos. Die Ärztin, nur mit einem Tuch bekleidet, brüllte anscheinend empört über die Störung, den Chefingenieur an, der seine bewusstlose Stellvertreterin auf eine Liege gelegt hatte und wohl offensichtlich ärztlichen Beistand benötigte. Auf einer anderen Liege, lag Ensign Jason Cullum, der mit seinen 20 Jahren sicher nicht der passende Mann für eine Ärztin Mitte bis Ende zwanzig war. Seine muskulöse, braungebrannte Brust glänzte, seine Haare waren zerzaust und es war offensichtlich, was hier getrieben wurde. Und niemand der Protagonisten dieser Szene, schien den Captain bemerkt zu haben. Muniz musste wohl auf dem selben Weg wie er auf die Krankenstation gelangt sein und die Ärztin erwischt haben.

            „Wie kommen sie dazu, hier einfach hereinzuplatzen und von mir seit einer Stunde zu verlangen, ihre betäubte Freundin zu wecken? Sie verletzen, meine gottverdammte Privatsphäre.“ klagte die Ärztin den Ingenieur mit ausgestrecktem Zeigefinger an. Dabei rutschte das Tuch ein wenig herunter und McCormick konnte es gerade noch festhalten, um nicht im Freien zu stehen.
            „Das ist nur kein privater Raum Doktor, das ist die Krankenstation und sie haben nicht das Recht, die Krankenstation wegen ihrer Romanzen abzusperren.“ entgegnete Muniz wütend.
            „Das ist meine Krankenstation ich kann hier tun und lassen, was ich will. Und wenn ich es für nötig erachte, sie wegen der Quarantänebestimmungen zu versiegeln, dann muss ich niemandem Rechenschaft ablegen.“
            „Mich würde interessieren, was die medizinische Abteilung der Sternenflotte dazu zu sagen würde. Kümmern sie sich jetzt um meinen Patienten oder muss ich dem Captain oder dem Sternenflottenkommando Meldung machen?“ fragte Muniz um Fassung ringend.
            „Die würden mir wahrscheinlich beipflichten. Und diese Frau da, hat nur eine Phaserbetäubung, sie kommt von alleine wieder auf die Beine.“ antwortete die Ärztin.

            Kaum war dieser Satz ausgesprochen, erwachte Lieutenant Anderson, unbemerkt von den anderen aus ihrem Dornröschenschlaf und richtete sich auf. Als sie Muniz erblickte, begann sie zu lächeln und stieg von der Liege. Zuerst noch etwas benommen, wirkten ihre Bewegungen schnell wieder sicher und flüssig. Ihr Kopf schmerzte dennoch. Sie schlich sich von hinten an Muniz heran und umfasste seine starke, feste Brust mit ihren Armen.

            „Mensch Carlos, du hast mich aber echt umgehauen. So was mag ein Mädchen.“ flüsterte sie in sein Ohr und begann an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Nun war es, vom einen auf den anderen Moment, auch um Carlos Muniz, der die ganze Zeit keinerlei Anzeichen einer Infizierung gezeigt hatte, geschehen. Er drehte sich um, umfasste ihre Hüften, hob sie hoch und warf sie zurück auf die Liege. Sie küssten sich leidenschaftlich und ihre Finger wanderten mit Warpgeschwindigkeit über den Körper des anderen.

            McCormick schien das egal zu sein, sie hakte den Streit mit dem Chefingenieur als kleine Verschnaufpause ab und widmete sich nun wieder ihrem „Patienten“. Sie zog einen Trennvorhang zwischen die beiden Pritschen und wollte gerade ihr Tuch fallen lassen, als sich der Captain lautstark räusperte. Er hatte genug gesehen. Er war zwar selbst betroffen, aber bei seiner Besatzung war das eine andere Sache. Außerdem brauchte er McCormick und Muniz an Bord des romulanischen Kriegsfalken.

            McCormick fuhr erschrocken herum und vergaß dabei, das Tuch festzuhalten, das sie sich übergeworfen hatte. Sie stand nun wie Gott sie schuf, mit weit aufgerissenen Augen vor dem Captain.

            „Captain!?“ sagte sie erschrocken.
            „Doktor, bitte bedecken sie ihre Blöße. Und sie Mr. Muniz, hören bitte sofort auf, an ihrer Stellvertreterin herumzuschrauben und kommen zu mir.“
            Erst jetzt bemerkte McCormick, dass sie ihr Tuch verloren hatte, wirbelte herum, hob es auf und band es sich um. Muniz lies widerwillig von Lieutenant Anderson ab und gesellte sich zu den beiden.

            „Es ist offensichtlich, dass hier an Bord etwas nicht stimmt. Die Melbourne ist in einem Dämpfungsfeld gefangen, das kontinuierlich Energie abzieht und zu allem Überfluss benimmt sich die Besatzung wie rollige Tiere. Mich eingeschlossen, wie ich leider zugeben muss. Aus diesem Grunde, halte ich es für notwendig, auf den Kriegsfalken zu beamen und zusammen mit den Romulanern zu versuchen, dieses Problem zu lösen. Vorausgesetzt, dort drüben lebt noch jemand.“ erklärte der Captain die Situation.

            „Um einen Virenbefall kann es sich nicht handeln. Bevor wir so „wild“ wurden, habe ich die Luft routinemäßig gescannt und nichts finden können, auch Strahlung kann ich als Ursache ausschließen. Und danach, überkam mich plötzlich ein gewaltiger Paarungstrieb. Ich muss zugeben, ich kann im Moment kaum an etwas anderes denken und mich nur schwer konzentrieren.“ sagte die Ärztin.

            „Mir fällt es ebenfalls schwer, mich zu beherrschen, ich würde am liebsten sofort zu Stefanie zurück und…
            naja, sie wissen schon.“ Erklärte Muniz.

            „Mir geht es nicht anders. Ich werde unbändig auf das romulanische Schiff zu Selaris gezogen und will nur noch mit ihr zusammen sein, was aus Kate eine eifersüchtige Furie macht und ich mich schlecht fühle, weil Kate so etwas nicht verdient hat. Sie ist mit Recht eifersüchtig. Aber je mehr ich mich dagegen wehre, desto stärker wird dieser Trieb. Wenn es keine Strahlung und kein Virenbefall ist, dann schließe ich die Möglichkeit nicht aus, dass sich irgendjemand oder irgendetwas, sich einen Spaß mit uns erlaubt.“ sagte Crane mürrisch.

            „Das wäre auch ein seltsamer Zufall, wenn wir gleichzeitig in ein Energiedämpfungsfeld geraten und uns wie sechzehnjährige Teenager aufführen, was uns die Fähigkeiten nimmt, rational zu denken und zu handeln. Ich bin sicher, es ist ganz einfach, das Dämpfungsfeld zu überwinden.“ stellte Muniz fest.

            „Richtig. Also sind wir uns einig, dass das hier alles nicht normal ist, wir unsere Triebe unter Kontrolle halten müssen und versuchen sollten aus diesem Schlamassel herauszukommen?“

            „Einverstanden.“ sagte Muniz.
            „In Ordnung.“ stimmte McCormick zu.

            „Dann ziehen sie sich bitte etwas an Doktor und nehmen sie ihre Ausrüstung mit. Mr. Muniz, sie schnappen sich einen Ingenieurskoffer.“ befahl der Captain. Doktor McCormick verschwand schnell mit ihrer Kleidung in ihrem Büro, während Muniz einen Schrank auf der Krankenstation öffnete, der für technisches Equipment vorgesehen war und mit einem Koffer zurück kam. Er zwinkerte dem Captain zu.

            „Gut, dass ich hier einen Koffer deponiert habe.“ Sagte er zufrieden.
            „Das war in der Tat eine weise Entscheidung.“ bestätigte Daniel.

            Beide warteten nun, bis Doktor McCormick aus ihrer improvisierten Umkleidekabine zurückkam.

            „Meinen sie, ich könnte mir noch einen Abschiedskuss von Stefanie abholen?“ fragte Muniz, nach einigen Minuten und schaute sehnsüchtig zu Stefanie hinüber, während diese Ensign Cullum lustvoll musterte. Jetzt regte sich auch in Muniz die Eifersucht.
            „Verdammt, ich muss hier raus, sonst tue ich noch etwas, was mir später Leid tut.“
            „Ich weiß genau, wie sie sich fühlen Chief. Keine Sorge, wir sind bald hier raus.“ Sagte der Captain aufmunternd.

            In diesem Moment wurde die Krankenstation von einem goldenen Licht erhellt, das sich in die Netzhaut der anwesenden Personen brannte. Sie versuchten zwar, die Augen mit den Händen abzuschirmen, doch schien das Licht Knochen, Muskeln und Haut mühelos zu durchdringen. McCormick, die gerade aus ihrem Büro kommen wollte, stand am nächsten zur Quelle des Lichts und fiel augenblicklich bewusstlos zu Boden. Anscheinend waren ihre Sehnerven derart reizüberflutet, dass sich ihr Gehirn zum Selbstschutz abschaltete.

            „Siehe ich bin Aphrodite, die Göttin der Liebe. Kniet nieder und huldigt meiner. Ich bringe Liebe, Frieden und Wohlbefinden für alle Wesen an Zeus’ unendlichem Firmament.“ erklang eine melodische, weibliche Stimme aus dem Zentrum des goldenen Lichtballs.

            „Phaser.“ Brüllte Crane über den ohrenbetäubenden Hall der Stimme hinweg und zog seine Waffe. Da er nichts sehen konnte, wusste er nicht, ob Muniz seinen Befehl gehört hatte, oder nicht. Er legte trotzdem auf die Energiekugel, die nun über dem Boden schwebte an.
            „Feuer.“ befahl er und betätigte seinerseits den Auslöser.

            Der Kristall im inneren des Laufs emittierte einen blauen Strahl, der zwar auf die Kugel traf, jedoch ohne eine erkennbare Wirkung blieb.

            Crane blieb nur dieser eine Schuss, denn sein Phaser verwandelte sich im nächsten Augenblick in eine weiße Taube und flog von dannen. Fassungslos musste er zusehen, wie sich seine Waffe auf einen Medikamentenschrank setzte und vor sich hin gurrte.

            „Fürchte dich nicht oh tapferer Kapitän. Oh du gut aussehender Krieger. Ich bin hier um euch Freude und Wohlbefinden zu gewähren.“ kam es trällernd aus der Kugel.
            „Dann zeig dich und knipse endlich das verdammte Licht aus, du Glühwürmchen.“ Brüllte Crane.
            „Deinem Wunsch komme ich gerne nach.“ erklang die Stimme erneut. Der Hall und die Intensität des goldenen Lichtes nahm ab. Aus dem Licht trat ein Wesen von solcher Schönheit, dass man bei ihrem Anblick verzweifeln konnte. Crane brauchte alles, um die Fassung zu wahren. Würdevoll schritt, nein schwebte, dieses Wesen auf ihn und Muniz, dessen Phaser inzwischen ein Blumenstrauß war, zu und betrachtete die beiden Männer mit gütigen und erleuchteten Augen. Genauso hatte sich Crane eine Göttin immer vorgestellt.

            Dieses bezaubernde Wesen, präsentierte sich in der Gestalt einer jungen Frau, die wohl gerade ihr neunzehntes Lebensjahr begonnen zu haben schien. Ihre Haare waren eine gelockte, ebenholzfarbene Mähne, die bis zu den Waden reichte. Ihre Augen waren bernsteinfarben, die Haut seidig weiß und der Mund, rot wie Feuer. Ihre rechte Brust war wie bei den alten Griechen nicht bedeckt. Die gesamten Züge der Frau, ließen den Captain denken, es mit einer waschechten Griechin zu tun zu haben, Der Mediterrane Einfluss war gut erkennbar. Doch Crane glaubte nicht an Götter, er glaubte an die Wissenschaft und er kannte Jim Kirks Logbucheinträge über den Vorfall, auf dem Planeten Pollux IV, mit einem Wesen, das sich Apollo nannte. Vielleicht handelte es sich bei diesem Wesen ebenfalls um einen Vertreter dieser Spezies und spielte nun mit ihnen, wie damals mit Kirks Mannschaft, seine Streiche.

            „Wer sind sie und was haben sie mit uns vor?“ wollte Danny wissen.
            „Ich bin Aphrodite, die Göttin der Liebe und bin hier, um euch Liebe zu schenken und um von euch Menschen verehrt zu werden. Es ist sehr lange her, dass ich auf der Erde war und ich vermisse die Menschen.“ antwortete das Wesen.
            „Sie behaupten also, vor einigen tausend Jahren tatsächlich auf der Erde gewesen zu sein?“ fragte der Captain ungläubig.
            „Das ist richtig. Ich war damals unter den Menschen als Venus, Aphrodite, Freya und unter vielen anderen Namen bekannt. Ich wurde geliebt und verehrt.“
            „Und jetzt reisen sie durch die Galaxis und quälen andere Reisende mit ihren Dämpfungsfeldern und stiften Chaos auf den Schiffen, damit sich die Leute benehmen, wie brünftige Thargs.
            „Ich bitte um Verzeihung. Ich bin, seit wir seinerzeit die Erde verließen auf der Suche nach meinen Verwandten und habe mich gelangweilt. Als ich das andere Vehikel entdeckte, wollte ich mir etwas Abwechslung verschaffen.“ entschuldigte sich die Göttin.
            „Für eine Göttin, sind sie ziemlich umgänglich.“ Stellte Crane fest.
            „Ich war unter meinen Geschwistern immer als die sanftmütigste und ausgeglichenste bekannt. Deshalb war ich wohl bei den Griechen auch die beliebteste Göttin. Aber das ist lange her und ich vermisse die Verehrung.“ Sagte sie wehmütig.

            „Was haben sie denn damals auf der Erde gemacht?“ wollte Danny plötzlich sehr interessiert wissen.
            „Wir waren Forschungsreisende, ähnlich wie sie jetzt. Als wir euren Planeten besuchten, stand er in Chaos und Anarchie. Wir wollten ihn uns nur kurz, nicht mehr als 500 Jahre, ansehen, aber als wir das Potenzial der Menschen erkannten, entschieden wir uns, euch unsere Führung zu gewähren und blieben. Erst als ihr begonnen hattet, den Monotheismus zu entwickeln, haben wir uns langsam zurückgezogen. Nicht alle waren mit der Entscheidung unseres Vaters Zeus einverstanden. Apollo, Ares und Hades blieben noch einige Jahre. Schließlich wurden wir alle in alle Winkel des Universums verstreut und fanden einander nicht mehr wieder. Seither bin ich auf der Suche nach meinen Artgenossen. Die Andromeda Galaxis habe ich bereits durchsucht und nichts gefunden, so entschied ich mich, wieder hierher zurückzukehren und noch einmal hier zu suchen. Es freut mich, dass ihr Menschen noch existiert und euch weiterentwickelt habt. Ich bin stolz auf euch. Ich wusste immer, dass ihr euch erheben und zu den Sternen reisen würdet. Apollo, Hades und Ares waren immer darauf aus, euch klein zu halten, damit ihr sie weiterhin verehrt. Aber auch sie mussten wohl irgendwann eingesehen haben, dass ihre Zeit der Verehrung vorbei war.
            „Nunja Apollo hat es wohl erst sehr spät eingesehen.“ stellte Crane fest.
            „Wie meinst du das, Mensch?“ fragte Aphrodite verwirrt.
            „Wir sind ihm vor ein paar Jahren auf einem Planeten nicht weit von hier begegnet. Er nahm die Besatzung der Enterprise gefangen und zwang sie, ihn als Gott zu verehren. Er schien wohl noch immer die Verehrung zu vermissen. Schließlich gelang es Captain Kirk, ihn zu überlisten, woraufhin er einsah, dass es keinen Sinn mehr hatte, den Menschen seinen Willen aufzuzwingen und sie ziehen ließ. Soweit wir wissen, befindet er sich noch immer auf Pollux IV. Von Zeit zu Zeit wird er von einem Schiff der Föderation angeflogen, um nach ihm zu sehen. Es geht ihm soweit ganz gut und er hilft hin und wieder, bei Forschungen. Sein Wissen ist sehr beachtlich.“

            Aphrodite bekam Tränen in die Augen. Ihre Lippen zitterten. Sie konnte es nicht fassen nach tausenden von Jahren einen ihrer Verwandten wieder gefunden zu haben.

            „Sprich, Mensch. Kannst du mich dorthin bringen?“
            „Nennen sie mich Daniel. Ich werde sie dort hinbringen. Unter einer Bedingung.“
            „Nenne mir deine Bedingungen.“
            „Erstens die Aufhebung der Dämpfungsfelder um mein Schiff und das der Romulaner. Zweitens fordere ich die Beendigung der sexuellen Manipulation meiner Crew und die der Romulaner und Drittens, nehme ich ihnen das versprechen ab, dass sie so etwas in dieser Galaxis nie wieder machen.“ forderte der Captain resolut.
            „Deine Bedingungen sind akzeptabel…..Daniel.“ sagte die Göttin und blinzelte einmal mit den Augenliedern.

            Sofort spürten Daniel, Muniz und alle anderen Besatzungsmitglieder der Melbourne die Wirkung. Ihre Lust löste sich sofort in Nichts auf. Der Nemaner und die Deltanerin musterten sich gegenseitig ungläubig mit offen stehenden Mündern. Die Vulkanierin und der Andorianer beschlossen, das was zwischen ihnen geschehen war, für sich zu behalten. Die Vulkanierin dankte dem Andorianer schlicht für seine Hilfe während ihres Pon Farr und ging ohne weitere Worte in ihr Quartier, um zu meditieren. Avex nahm seine normale Fellfarbe, wieder an, Klevas Konzentrationsvermögen kehrte ebenfalls wieder zurück und Kate wartete noch immer, aber inzwischen ohne Eifersuchtsschübe in Transporterraum Zwei. Dennoch hatte sie eine gewaltige Wut im Bauch, was Daniel auf der Brücke zu ihr gesagt hatte, saß zu tief, um ignoriert zu werden.

            Im Weltraum nahm das blaue Leuchten und die Blitze auf der Außenhülle der beiden Schiffe ab und verschwand dann gänzlich. Die Energie kehrte bei beiden Schiffen, langsam wieder zurück und die Lage normalisierte sich. Der Warpkern schnurrte nun wieder regelmäßig und lieferte Energie für das gesamte Schiff.

            Daniel Crane bedankte sich mit einem Nicken bei der Göttin, zog seinen Kommunikator aus der Hosentasche und klappte ihn auf.
            „Crane an Brücke. Wie sieht es dort oben bei euch aus?“
            „Kleva hier Captain, alles läuft wieder wie es soll. Was können wir für sie tun, Sir?“
            „Befehlen sie Avex, dass er einen Kurs nach Pollux IV mit Maximum Warp programmieren und sich für weitere Befehle bereithalten soll….Achja, beordern sie Commander Bell wieder zurück auf die Brücke. Es ist nicht mehr notwendig, das romulanische Schiff zu besuchen, die Situation konnte zur Zufriedenheit aller geklärt werden.“
            „Verstanden, Sir.“
            „Danke. Crane Ende!“

            Er klappte seinen Kommunikator wieder zu und wandte seine Aufmerksamkeit dem Chefingenieur des Schiffes zu.

            „Mr. Muniz, bitte kehren sie jetzt mit ihrer Stellvertreterin in den Maschinenraum zurück. Ich werde nun zusammen mit Aphrodite auf die Brücke gehen, ein Gespräch mit den Romulanern führen und danach brechen wir nach Pollux IV auf.“

            „Aye Captain, je früher wir aus diesem Nebel rauskommen, desto wohler fühle ich mich.“ antwortete der Ingenieur.
            „Sie haben wohl bei all der Aufregung unseren Auftrag vergessen, Commander? Nachdem wir Aphrodite nach Pollux IV gebracht haben, kehren wir wieder hierher zurück. Wir sollen die Ausdehnung kartographieren und erforschen und genau das werden wir auch tun.“ sagte der Captain nachsichtig.

            Muniz machte ein zerknirschtes Gesicht. Es war ihm anzusehen, dass er nicht sehr begeistert war, nun mit seiner Stellvertreterin im Maschinenraum zusammen zu sein und er freute sich sicher nicht, auf das kommende Gespräch. Genauso wenig, wie sich der Captain auf das unvermeidliche Gespräch mit Kate freute. Vielleicht hatte sie ja alles vergessen, hoffte er, doch hielt er diese Möglichkeit für ziemlich unwahrscheinlich. Muniz schien sich allerdings auch nicht sehr darüber zu freuen, ein weiteres Mal in die nebelige Ausdehnung fliegen zu müssen.

            Der Chefingenieur und Lieutenant Anderson verließen Seite an Seite und schweigend die Krankenstation. Carlos warf dem Captain noch einen hilflosen Blick zu, bevor sich die Tür hinter ihnen schloss. Er wirkte, wie jemand, der zu seiner Hinrichtung geführt wird und der Captain, konnte ihn sehr gut verstehen. Er fühlte sich ähnlich. Daniel schüttelte diese trüben Gedanken ab, näherte sich der Ärztin, hob sie auf und legte sie behutsam auf eine der Liegen und deckte sie zu. Danach warf er Fähnrich Cullum einen unmissverständlichen Blick zu, der sofort von der Liege aufstand, Haltung annahm und danach, möglichst würdevoll versuchte, seine Sachen zusammenzuklauben. Als er die Suche nach seiner Uniform abgeschlossen hatte, verschwand er im Büro der Ärztin und zog sich an. Die Krankenstation verließ er durch den anderen Eingang, um dem Captain nicht noch einmal unter die Augen treten zu müssen.

            Als die Krankenstation nun endlich friedlicher geworden war, bot der Captain, der Göttin einen Arm an und sie hakte sich dankbar bei ihm ein. Nun verließen auch sie die Krankenstation und vergaßen dabei, dass auf einem der Schränke noch immer der Phaser des Captains saß, mit dem Kopf wackelte und vor sich hin gurrte.

            Kapitel IX – Forderungen

            Auf der Brücke angekommen, stellte Daniel fest, dass Kate auch bereits anwesend war. Er schüttelte den Arm der griechischen Göttin ab und machte eine, die Brücke umfassende Geste. Er vermied es dem eisigen Blick seiner Sicherheitschefin zu begegnen und lenkte stattdessen die Aufmerksamkeit der Göttin auf die Brücke und die Aufmerksamkeit der Crew auf ihren sonderbaren Gast.

            „Dies ist die Kommandozentrale meines Schiffes. Von hier aus, werden alle Funktionen des Schiffes gesteuert. Hier läuft alles zusammen.“ sagte er stolz.
            Aphrodite begann eine kurze Wanderung, über die Brücke und betrachtete alles ganz genau und voller Begeisterung. Am interessantesten schien sie die außerirdischen Besatzungsmitglieder zu finden. Als sie bei Kleva angekommen war, beobachtete sie fast hypnotisiert, wie sich ihre Fühler leicht hin und her bewegten. Sie wirkte wie ein Kind, das die Welt mit staunen entdeckte. Als sie mit ihrem Studium von Klevas Fühlerbewegungen fertig war, stieg sie die beiden silbernen Stufen herunter auf das Unterdeck und setzte sich in den Kommandosessel.

            „Von hier hat man einen wunderbaren Blick. Eines Königs würdig.“ stellte sie unschuldig fest und wusste nicht, dass sie gerade eines der heiligsten Protokolle auf einem Raumschiff verletzt hatte. Niemals durfte sich jemand unaufgefordert auf den Stuhl des Captains setzen. Danny überging diesen kleinen Fauxpas und gesellte sich zu ihr. Er deutete auf den großen Monitor an der vorderen Wand.
            „Das ist der Hauptschirm. Damit können wir sehen, was außerhalb unseres Schiffes geschieht.“ sagte er belehrend und ein wenig in einem Tonfall, wie ein Lehrer, der einem Grundschüler etwas erklärt.
            „Ich weiß. Wir hatten vor ein paar Millionen Jahren, ebenfalls solche Geräte und Raumschiffe, die den euren gar nicht so unähnlich waren.“ Antwortete sie nachsichtig und machte damit klar, dass sie eine uralte und technisch sehr weit fortgeschrittene Wesenheit war.
            „Inzwischen können wir nach Belieben als reine Energie existieren, oder körperliche Formen annehmen. Raumschiffe sind für uns nicht mehr von Belang. Das konnten wir schon, als wir eure Erde besucht haben. Aber die Raumfahrt habt ihr viel schneller entwickelt, als wir. Eure Entwicklung scheint sehr schnell voranzuschreiten. Eines Tages werdet ihr sicher euren Platz an der Seite der omnipotenten Rassen einnehmen. Wie Beispielsweise die Q.“ führte sie weiter aus.

            „Die Q?“ fragte Daniel. „Wer sind die?“
            „Sie sind ebenso wie wir allmächtig und fungieren quasi als Wächter über die Stabilität des Universums. Aber mehr solltet ihr noch nicht wissen. Ich denke, in 200 Jahren werdet ihr bereit sein, sie kennen zu lernen.

            Plötzlich ertönte ein Warnsignal von der taktischen Station.
            „Ich will ja nicht stören, aber die Romulaner haben soeben ihre Schilde aktiviert und die Waffen geladen. Sie drehen ihr Schiff in Schussposition.“ meldete Kate sarkastisch.

            „Gelber Alarm. Schilde hoch. Die Waffen bleiben deaktiviert. Rufen sie sie.“ befahl der Captain in schneller Folge.

            Kate führte die Befehle des Captains ebenso schnell aus und öffnete dann eine Grußfrequenz zu den Romulanern.

            „Sie antworten.“
            „Auf den Schirm.“

            Das Bild, welches den sich drehenden Kriegsfalken zeigte, wich dem Antlitz von Commander Selaris, die so schön wie eh und je war, wie Danny feststellen musste. Doch verbarg er seine Freude, sie wieder zu sehen, hinter einer professionellen Maske. Es gab nur zwei Personen, denen nicht entging, dass der Captain freudig erregt war. Kate und Aphrodite. Aphrodite hingegen entging nicht, dass Kates Wut immer weiter anstieg.

            „Commander Selaris. Es ist schön, sie wieder zu sehen.“ sagte Daniel und ging einige Schritte auf den Hauptschirm zu.
            „Ersparen sie mir das, Captain. Mit ihnen habe ich keinen Streit, aber ich will, dass dieses Wesen sofort auf mein Schiff überstellt wird.“ sagte die romulanische Kommandantin wütend und zeigte auf Aphrodite, die noch immer im Sessel des Captains saß.
            Daniel hob die Arme und machte eine beschwichtigende Geste.
            „Es handelte sich bei diesem Vorfall um ein Missverständnis. Die Dame ist Gast an Bord meines Schiffes und als solche, genießt sie auch unseren Schutz.“ sagte er freundlich, aber bestimmt.
            „Ich versichere ihnen, Commander. Ich wollte niemandem Schaden.“ fügte Aphrodite reumütig hinzu.

            „Sie nennen also die Manipulation loyaler, romulanischer Soldaten auf geistiger Ebene ein Missverständnis? Was hier auf meinem Schiff los war, spottet jeder Beschreibung und ich werde dieses VIEH nicht ungeschoren davonkommen lassen. Entweder sie liefern mir diese „Frau“ in 10 Minuten aus, oder ich lasse, das Feuer auf ihr Schiff eröffnen.“

            „Ich bedauere, aber dann können sie auch jetzt schon auf uns feuern. Denn ich werde meine Meinung nicht ändern. Ich füge für das Protokoll hinzu, dass ich es bedauere, unsere Freundschaft gefährden zu müssen.“ sagte Danny direkt und unumwunden.

            Selaris nickte ihrem taktischen Offizier zu, der seinerseits eine Taste betätigte, die den Plasmatorpedo startete, der gerade das vordere Torpedorohr der Dimetrius verließ, und ganz knapp an der Melbourne vorbeiraste.

            „Ich bedauere ebenfalls, dass unsere Freundschaft darunter leidet, aber wie sie sehen, vermische ich nicht Beruf mit persönlichen Zu- oder Abneigungen.“ Sagte Selaris und bedeutete dem Kanonier einen weiteren Torpedo scharf zu machen.

            „Der nächste geht nicht vorbei.“ warnte sie.
            „Ich werde mich stellen, Captain.“ sagte Aphrodite daraufhin.
            „Einen Teufel werden sie. Selaris muss uns schon wegpusten. Ich glaube nicht, dass sie das möchte. Also bitte Selaris, lassen sie es gut sein. Das hilft niemandem von uns weiter. Wir wären tot, sie hätten Freunde verloren und das Wesen hätten sie auch nicht bekommen. Und zudem könnten sie mit der Zerstörung meines Schiffes einen Krieg zwischen der Föderation und dem Imperium auslösen.“ Argumentierte der Captain.

            Schließlich schlug Selaris die Augen nieder und richtete sie anschließend wieder auf den Captain.
            „Sie haben Recht. Ich würde sagen, indem ich sie jetzt ziehen lasse, sind wir quitt.“
            „Das sind wir zumindest, bis zu unserer nächsten Begegnung.“ sagte Daniel und lächelte.
            „Dann wünsche ich ihnen bis dahin eine gute Reise.“ sagte die Romulanerin und verschwand vom Bildschirm. Das Bild zeigte nun wieder den Weltraum und den Kriegsfalken, der sich kurz darauf tarnte und verschwand.

            Daniel atmete hörbar erleichtert aus. Ein Kampf mit einem romulanischen Kriegsfalken hätte für die Melbourne böse ausgehen können. Er war froh, dass Selaris eine einsichtige und diplomatische Person war, die anders als einige ihrer Kollegen, den Finger nicht so locker auf dem Feuerknopf liegen hatte. Insgeheim hoffte er, sie baldmöglichst wieder zu sehen und hatte sofort ein schlechtes Gewissen, bei diesem Gedanken. Er musste unbedingt in sich gehen und nachdenken. Er liebte Kate, doch musste er sich auch eingestehen, Gefühle für Selaris zu hegen. Was natürlich niemals Früchte tragen konnte. Außerdem wusste er noch nicht einmal, wie es um Selaris Gefühle bestellt war.

            Auch diese Gedanken schob er einstweilen beiseite und nahm sich vor, dieses Problem in einer ruhigeren Minute anzugehen. Seine Aufmerksamkeit kehrte wieder in das hier und jetzt zurück.

            „Mr. Avex. Ich nehme an, dass sie den Kurs für Pollux IV bereits programmiert haben?“
            „Kurs und Geschwindigkeit, liegen an Sir.“ bestätigte der Steuermann.

            Crane klatschte in die Hand und stellte sich nun wieder neben seinen Sessel, der noch immer von Aphrodite besetzt war.

            „Also dann. Mr. Avex, Energie!“
            Avex aktivierte den Warpantrieb und das schlanke weiße Schiff der Constitution Klasse, der ganze Stolz der Sternenflotte, schoss dem kleinen Planeten Pollux IV entgegen


            Kapitel X – Pollux IV

            „Computerlogbuch der Melbourne. Captain Crane. Sternzeit 63640.51. Nachtrag.
            Wir sind soeben in eine Standardumlaufbahn um den Planeten Pollux IV eingeschwenkt und bereiten uns darauf vor, unseren Gast auf die Oberfläche zu begleiten. Wir hoffen, dass alles problemlos ablaufen wird, damit wir wieder unsere Mission aufnehmen können. Wir haben durch diesen kleinen Abstecher schon genug Zeit verloren. Dennoch kann ich sagen, dass die Reise sehr angenehm war und ohne weitere Zwischenfälle verlief. Unser Gast ist sehr angenehm und ich bedauere es fast, sie gehen lassen zu müssen.
            Logbucheintrag Ende!“

            Captain Daniel Crane stand vor der Tür zu Aphrodites Quartier, um sie abzuholen und zum Transporterraum zu begleiten. Geduldig wartete er, bis die Göttin ihre Reisevorbereitungen abgeschlossen hatte. Dennoch ging er auf und ab. Aber etwas anderes lies ihn nervös werden. Kate und er hatten sich seit zwei Wochen nicht mehr privat gesehen und hatten noch keine Gelegenheit sich auszusprechen und je mehr Zeit verging, desto größer wurde der potenzielle Bruch zwischen den beiden.
            Er musste unbedingt mit ihr sprechen. Vielleicht ergab sich nach Aphrodites Abschied eine Gelegenheit dazu.

            Als sich endlich die Tür öffnete, waren auf einen Schlag alle Zweifel, Probleme und Fragen wie weggeblasen. Aphrodite war nun noch schöner, als bei ihrer ersten Begegnung vor zwei Wochen auf der Krankenstation. Statt einer weißen Tunika, trug sie nun eine bordeauxrote, mit goldenen Rändern und Verzierungen. Ihre Hüften wurden von einem dünnen goldenen Gürtel betont, dessen Kordel weit nach unten hing. Sie trug Goldschmuck an den Ohren und ein filigranes Geflecht aus Goldfäden im schwarzen Haar. Außerdem hatte sie einen goldenen Reif aus Lorbeerblättern angelegt. An der rechten Seite ihrer Hüfte hing ein kleiner, mit Edelsteinen verzierter, Dolch. Die rechte Brust lag allerdings noch immer frei und das Dekolteé wurde mit einer goldenen Kette betont.

            „Wow.“ sagte Daniel anerkennend und erntete ein Lächeln.
            „Ich gehe mal davon aus, dass dieses Geräusch ihr Gefallen zum Ausdruck bringen soll.“ sagte sie schelmisch.
            „Keine Frage, sie sehen umwerfend aus.“ antwortete der Captain, leicht verlegen.
            „Ich wollte meinem Bruder standesgemäß gegenübertreten.“ sagte sie.
            „Das wird ihn aus den Sandalen hauen.“

            Aphrodite lachte schallend auf.

            „Was ist?“
            „Ich habe mir, was sie sagten, gerade vorgestellt und der Gedanke gefällt mir.“ sagte sie, wurde dann aber ernster. Die beiden gingen den langen Gang zum Turbolift entlang. Aphrodite hatte sich wieder bei Daniel eingehakt.

            „Bevor ich gehe, muss ich sie allerdings noch auf etwas aufmerksam machen.“ sagte sie bedeutungsschwer.
            „Ich bin ganz Ohr.“ antwortete der Captain.
            „Sie und Kate lieben sich. Das spüre ich deutlich. Dennoch hat mein erscheinen einige Probleme zwischen ihnen beiden verursacht, wofür ich mich entschuldigen möchte. Aber es gibt ein Problem zwischen ihnen beiden, das ich nicht verursacht habe. Sie haben auch Gefühle für die romulanische Kommandantin.“ stellte die Göttin fest.
            „Ja, leider. Ich verstehe das auch nicht. Kate ist wundervoll, intelligent, witzig und attraktiv. Aber dennoch fühle ich mich von Selaris angezogen.“
            „Ich kann ihnen diese Gefühle nehmen.“

            Dieser Satz stand einige Momente im Raum, bis Daniel den Kopf schüttelte.

            „Nein, dem muss ich mich selbst stellen. Aber sie könnten dafür sorgen, dass alles so ist, wie vor ihrem eingreifen.“
            „Das ist nur fair.“ sagte Aphrodite und blinzelte.
            „Erledigt.“
            „Danke.“ antwortete Daniel.
            „Sie müssen sich ihrer Gefühle klar werden. Soweit wie ich das gespürt habe, sind sie und Kate füreinander bestimmt. Die Romulanerin hingegen, hätte keine Zukunft mit ihnen. Schlagen sie diesen Weg ein, wird das Leid über sie, Kate und Selaris bringen.“ prophezeite sie. Als sie merkte, dass dies Danny sichtlich betrübte, legte sie ihm einen Arm auf die Schulter.
            „Keine Sorge Captain. Ich bin sicher, sie werden die richtige Wahl treffen.
            „Ihr Wort in den Ohren der Götter.“ antwortete der Captain und ging zusammen mit Aphrodite den Rest des Weges schweigend weiter.

            Als sie den Transporterraum erreichten, stellten sich Aphrodite, Daniel, Kleva und Kate auf die Transporterplattform. Aphrodite schaute sich noch einmal um und verabschiedete sich von jedem anwesenden mit einem Nicken. Ihre Anwesenheit hatte auf die Crew eine kolossale Wirkung. Nicht wenige Besatzungsmitglieder hatten zueinander gefunden. Stefanie Anderson und Carlos Muniz, die Vulkanierin und der Andorianer, ja sogar der Nemaner und die Deltanerin. Ob dies anhalten würde, musste sich noch herausstellen. Aber eins war sicher, die Crew war noch nie so glücklich, wie im Moment. Delbst Kate schien nun wieder besser gelaunt zu sein. Ob das auf den „Zauber“ von Aphrodite zurückzuführen war?

            Als sich Aphrodite von allen verabschiedet hatte, nickte der Captain dem Transporterchief zu, der seinerseits den Transportvorgang startete. Augenblicklich lösten sich die Personen in einer goldenen Lichtsäule auf, nur um Sekunden später auf der Planetenoberfläche von Pollux IV zu rematerialisieren.

            Der Himmel des Planeten war aufgrund der Stoffe in der Atmosphäre Orange und es roch leicht nach Jasmin. Die Besucher von der Melbourne materialisierten in einem wunderschön angelegten Park, der von Rosensträuchern eingehüllt war. Jeweils an den seitlichen Rosensträuchern standen zwei Bänke aus feinstem Marmor. Das Gras zu ihren Füssen war Grün und noch ein wenig feucht vom Morgentau. Am Ende des Parks stand ein kleiner Tempel, wo ein hoch gewachsener Mann auf einem Thron saß, der ebenfalls aus Marmor bestand. Als Apollo seine Besucher erkannte, stand er würdevoll auf und schritt langsam die weißen Stufen zum Fuße des Hügels, auf dem der Tempel stand, herunter.

            In seinem Gesicht zeichneten sich die verschiedensten Emotionen ab. Überlegung, Theorie, Unglauben, Wiedererkennung und schließlich Freude, standen ihm ins Gesicht geschrieben. Er begann plötzlich zu laufen. Aphrodite rannte ihm entgegen und als sie auf einander trafen, schlossen sie sich fest in die Arme. Aphrodite hatte nie gesagt, wie lange sie ihren Bruder nicht mehr gesehen hatte, doch es mussten Jahrtausende gewesen sein. Apollo nahm sie mit seinen muskulösen Armen hoch und wirbelte sie im Kreis. Tränen der Freude und der Fassungslosigkeit rannen ihm die Wangen herunter. Er hob seine Schwester, die wesentlich kleiner war, zurück auf den Boden und schaute ihr tief in die Augen.

            „Du bists. Meine Kleine Schwester.“ tönte er mit schallender, göttlicher Stimme.
            „Apollo. Mein Bruder. Endlich habe ich dich gefunden.“ Erwiderte Aphrodite und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
            „Wie hast du mich gefunden? Ich bin hier schon seit Jahrhunderten, als ich die Suche aufgegeben hatte.“
            „Ich habe die Suche nie aufgegeben, mein Bruder. Diese freundlichen Menschen kreuzten vor zwei ihrer Wochen meinen Weg und erinnerten sich an die alten Legenden und dass sie dir vor einigen Jahren begegnet seien. Ich bat sie, mich zu dir zu bringen.“ erklärte die Göttin und zeigte auf Daniel und seine Mannschaft.

            Apollo ließ sie los, nahm sie an die Hand und trat dem Außenteam entgegen.

            „Captain. Ich bin ihnen zu großem dank verpflichtet. Sie haben nur mal eben so, meine Schwester gefunden, die ich schon seit Jahrtausenden suche. Sie und den Rest meiner Familie. Und haben sie hier her gebracht. Wenn ich daran denke, was ich Captain Kirk und der Enterprise angetan habe, nur um geliebt zu werden, plagen mich noch heute Schuldgefühle.“ sagte er.

            Daniel winkte ab.

            „Das haben wir gerne getan. Wir freuen uns, wenn wir helfen konnten.“
            „Lassen sie mich im Gegenzug ihnen helfen. Sobald sie wieder an Bord ihres prächtigen Schiffes sind, werde ich es dorthin zurückschicken, von wo sie gekommen sind.“ bot der Gott an.
            „Einverstanden. Ich gebe zu, wir haben einiges an Zeit verloren und es wäre besser, wenn wir so schnell wie möglich unsere Mission beginnen könnten.“ Antwortete Crane.
            „Dann ist es besiegelt.“ sagte Apollo und reichte dem Captain die Hand zum Kriegergruß. Dieser erwiderte die Geste.
            „Was werden sie beide jetzt machen?“ fragte Kate.

            Die beiden gottgleichen Wesen schauten sich nur kurz an.

            „Wir werden unsere anderen Verwandten suchen. Und diesmal werden wir sie auch finden. Danach werden wir uns irgendwo niederlassen.“ sagte Aphrodite und ergriff wieder die Hand ihres Bruders.

            Beide Personen begannen wieder gülden zu schimmern und verwandelten sich langsam aber sicher in goldene Lichtkugeln.

            „WIR WÜNSCHEN IHNEN ALLES GUTE. VIELLEICHT SEHEN WIR UNS EINES TAGES ……IRGENDWO DORT DRAUßEN…..IRGENDWO, IRGENDWO…..IRGENDWO.“

            Dann waren sie verschwunden. Der Tempel und der Garten lösten sich auf, sowie alles andere auf der Oberfläche. Zurück blieb nur ein roter, sandbedeckter Boden. Daniel schaute Kate lange an und als sie ihn anlächelte, wusste er, dass Aphrodite Wort gehalten hatte und dafür gesorgt hatte, dass Kate nicht mehr böse auf ihn war. Sie konnte sich noch an alles erinnern, nur verspürte sie keinen Impuls mehr wütend zu werden.

            Zurück auf der Melbourne, zogen sie sich in Daniels Quartier zurück, wo sie stundenlang redeten und dann Arm in Arm einschliefen. Daniel war nun endlich wieder glücklich. Obwohl ihm Selaris noch immer im Kopf rumspukte, war es ihm egal. Er betrachtete die schlafende Schönheit in seinen Armen und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und Strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

            „Ich liebe dich.“ Sagte er und schlief ebenfalls ein.
            Die Melbourne war bereits tief in die Veranausdehnung eingedrungen. Welche Wunder mochten dort auf sie warten?

            ENDE
            To be Continued
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            Und wer wissen möchte, was vorher geschah, der Link zum Piloten:
            Science Fiction / Fanfiction / 3D - Ihnen wird der Zutritt zu dieser Seite verwehrt.

            Gruß
            J.J.

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              Ich hab mal wieder was neues für euch, das ich euch zeigen kann.

              Zum einen hab ich mal einen weiteren Charakter gebastelt, der für Unity One wichtig ist.

              Und dann hätte ich noch ein paar neue Bilder von Belars Karrierestationen im Angebot, ein überarbeitetes Cover, das mir Sven1310 mal vor Ewigkeiten gebastelt hat und ein Banner im Angebot.

              Karrierestationen (weitere folgen)


              Cover


              Banner (könnt ihr gerne auf euren Homepages einbinden)


              Gruß
              J.J.

              Kommentar


                So liebe Leute. Ich darf verkünden, dass wenn nichts dazwischen kommt, ihr am kommenden Wochenende mit der lange erwarteten Pilotfolge zu ST "Freelancer" rechnen könnt. Dann wären alle Piloten abgehandelt und danach folgen nur noch Fortsetzungen. Desweiteren schreibe ich momentan zusätzlich noch an der nächsten "Unity One" Geschichte und es wird noch dieses Jahr oder Anfang des nächsten Jahres ein Special-Crossover in drei Geschichten von Lairis' ST: Defender, Rene Barz' ST: Starfury und meiner ST: Unity One geben. Das kann man sich so vorstellen, dass es drei einzelne Geschichten geben wird, die zusammenhängen und aufeinander aufbauen. Diese Serie wird sich "Pieces of Zero" nennen und enthält viel bajoranische Mystik. Für nähere Infos lohnt sich ein Besuch hier: http://www.tpick.pytalhost.com/forum...adid=1141&sid=
                Das nur mal so, damit ihr auf dem aktuellen Stand seid.

                Liebe Grüße
                J.J.

                Kommentar


                  Hallo Leute. Nachdem ich nun den ganzen Mittag gewerkelt und korrigiert habe, kann ich euch nun voller Stolz, die endgültige Version von ST: Freelancer anbieten. Ich hoffe, ihr findet Spaß an der Geschichte und empfehlt mich weiter.

                  Gruß
                  J.J.


                  Leseprobe
                  Star Trek - Freelancer

                  created by. Draco & Thorsten Pick
                  Story by. Thorsten Pick
                  Cover by. Thorsten Pick
                  written for SciFi 3d Fanfiction
                  Contact: fleetadmiral_joran_belar@gmx.net

                  Diese Geschichte spielt zwischen S.02/01 & S.02/02 von Star Trek: Unity One.
                  Freelancer ist ein Spinoff der Serie und spielt im selben Universum

                  “Thiefs and Smugglers“



                  Tychos Prime
                  Außenposten des Orionsyndikats
                  Nahe der cardassianischen Besatzungszone

                  Es regnete.
                  Es regnete eigentlich immer auf diesem gottverlassen Planeten, am Rande des Nirgendwo. Tychos Prime hatte zwar einen beeindruckenden Namen, aber der Rest davon war alles andere als beeindruckend. Er war einer von dreißig Planeten, die im Einflussgebiet des Orionsyndikats lagen und ihnen als Außenposten diente. Hierher kam nur, wer musste. Es gab in der gesamten Galaxis niemanden, der freiwillig auf diesem Planeten landen würde. Wo man hinsah, sah man gebrochene Menschen und Aliens, die versuchten ihr Leben mehr schlecht als Recht im Schatten des Syndikats zu führen. An jedem Geschäft, das abgeschlossen wurde, verdiente das Syndikat fünfundsiebzig Prozent. Sklavenhandel, Drogenhandel, Waffenhandel, Schmuggel, Mord und Schutzgelderpressungen waren hier an der Tagesordnung und gehörten sogar zum guten Ton. Das Syndikat hatte zwar Sicherheitstruppen eingesetzt, die halbwegs die Ordnung aufrecht erhalten sollten, aber wenn die Verbrechen, die hier Tagtäglich geschahen, nicht die Kreise der Orions störten, unternahmen die „Gesetzeshüter“ eigentlich nichts. Sie traten erst dann in Aktion, wenn sich die Situation auf die unmittelbaren Geschäfte der großen Bosse auswirkte. Der für diesen Planeten zuständige Boss oder besser gesagt, Gouverneur, war ein fetter Orioner Namens Xelak Trask. Und eben jener Mr. Trask war Captain Arcturus Rhades Problem.

                  Arcturus Rhade saß alleine in einer kleinen, heruntergekommen Spelunke und trank ein romulanisches Ale. Er kümmerte sich nicht um die Streitereien der anderen Gäste und ihn interessierten weder die angebotenen Spiele, noch die leicht bekleideten Damen, die hier für die käufliche Liebe auf und ab stolzierten, als ginge es um ihr Leben. Vielleicht ging es ja tatsächlich darum. Aber auch das war ihm herzlich egal. Gedankenverloren nippte er an seinem blauen Drink und versuchte, die Gerüche in dieser Absteige zu ignorieren. Ein Teil von ihm fragte sich, wann dieses beschauliche, kleine Etablissement wohl das letzte Mal gereinigt worden war. Seine humanoide Nase konnte diverse Nuancen von Schweiß, erbrochenem, billigen Parfüm und Alkohol wahrnehmen. Manche Menschen hätten vor Übelkeit schon längst das Weite gesucht, doch auch im Freien, wo nun seit nunmehr drei Tagen der Regen fiel, glich die Luft, der einer Jauchegrube. Es gab tatsächlich einige Stellen auf diesem Planeten, die nicht asphaltiert waren und dort, wo dies nicht geschehen war, wurde der Schlamm, der normalerweise den Boden bedeckte, in Sturzbächen davon gespült. Nein, dieser Planet war alles andere, als ein perfektes Urlaubsziel. Wenn Rhade nicht soviel Pech gehabt hätte und keinen Hang zum Spielen hätte, dann wäre er schon längst von diesem widerlichen, braunen, Schleimbrocken verschwunden.

                  Aber genau das war sein Problem. Er hätte sich niemals auf ein Dabospiel mit Trask einlassen sollen. Er hätte wissen müssen, dass der Dabotisch von der zuständigen Dabodame manipuliert worden war, damit Trask das Spiel gewann. Aber wider aller Vernunft, hatte er ein Spielchen gewagt und selbstverständlich verloren. Es blieb ihm ja auch eigentlich nichts anderes übrig. Freundlich wie Trask war, schickte er seine beiden nausicaanischen Leibwächter an seinen Tisch und bat um ein Spiel. Sie machten ihm unmissverständlich klar, dass ihr Boss, Mr. Trask, ausgesprochen enttäuscht sein würde, wenn er sein Angebot ablehnte. Also spielten sie die ganze Nacht durch und neben dem hart verdienten Latinum, vom letzten Job, verlor Rhade auch sein Schiff, das gleichzeitig sein Arbeitswerkzeug und Zuhause war.

                  Seine Crew wusste natürlich noch nicht, dass sie obdach- und arbeitslos waren. Er konnte sich schon genau vorstellen, wie die Besatzung, die aus Mitgliedern der verschiedensten Planeten bestand, reagieren würde.

                  Sein Erster Offizier, die Cardassianerin Syrianna Kegor, würde ihm wahrscheinlich alle Zähne entfernen wollen und ihn dann damit füttern. Rukh'eck, sein klingonischer Waffenoffizier, würde ihr sicher gerne dabei helfen und ihn mit seinem Meg'leth aufschlitzen. Seine Ingenieurin, die Orionerin Tymari Lan, würde ihn an den nächsten Reaktor binden und ihn mit Warpplasma bestrahlen und sein Steuermann, Julez Dunnigan, der einzige Mensch außer ihm, würde ihm solange mit seinem Phaser, irgendwelche Löcher in den Pelz brennen, bis er aussah, wie ein Schweizer Käse. Und last but not least sein Küchenchef und Arzt, Ondaaran vom Planeten Andoria. Rhade wagte es nicht, auch nur daran zu denken, zu welchen Greueltaten der Doc fähig sein würde.

                  Es brachte nichts, die Sache schön zu reden, er saß bis zum Hals im Taspadreck. Jetzt galt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und eine Lösung zu finden. Möglichst bevor seine Crew von der Sache Wind bekam.

                  Rhade kippte den letzten Schluck Ale herunter und verzog angewidert das Gesicht. Wie konnte man denn so ein Gebräu gut finden? Es eignete sich bestenfalls als Reinigungsmittel für irgendwelche Maschinenteile. Er bestellte ein weiteres.

                  Fünf oder Sechs Drinks später konnte Rhade nicht einmal mehr geradeaus sehen, geschweige denn, klar denken. So fiel es ihm also sichtlich schwer, eine Lösung für sein aktuelles Problem zu finden. Er brach auf seinem Stuhl zusammen und sein Kopf krachte auf die Tischplatte. Sofort danach begann er zu träumen.

                  Er war wieder ein angehöriger der Sternenflotte, in der Uniform eines Sicherheitsoffiziers im Range eines Lieutenant Commander. Jedes Mal wenn er träumte, brachte ihn sein Unterbewusstsein an diesen Ort und in diese Zeit, um den ganzen Alptraum wieder und wieder zu erleben. Er befehligte im Dominionkrieg einen Stoßtrupp auf dem Planeten Dyonysos III. Er und sein Team hatten den Auftrag, ein Jem'Hadarnest auszuheben. Das Gefecht dauerte schon vier Tage und sein Trupp war eingekesselt. Die Jem'Hadar hatten ihnen eine Falle gestellt und sie unter Sperrfeuer gehalten. Eine handvoll seiner Leute überlebte bis zum vierten Tag. Die Truppen des Dominion spielten auf Zeit. Mit jeder Stunde die verging, wurden seine Offiziere nervöser und aufgekrazter. Was zur allgemeinen Beunruhigung beitrug, war das schreien eines Verwundeten, dessen Wunde durch das gerinnungshemmende Mittel der Jem'Hadarwaffen, sich einfach nicht schließen wollte und sich die Jem'Hadar alle paar Stunden entschieden, anzugreifen und wieder zurückzuziehen. Jedes Mal starben Menschen, Freunde und Kameraden.

                  Die Taktik ging auf. Nachdem das verwundete Besatzungsmitglied am fünften Tag gestorben war und sich Rhade dabei ertappte, froh über diesen Umstand zu sein, erhielten sie noch zu allem Überfluss den Befehl ihres Schiffes, um jeden Preis die Stellung zu halten, bis Verstärkung eintreffen würde, die aber niemals kam, da die Jem'Hadar Transportscrambler verwendeten, um dies zu verhindern. Rhade verlor die Nerven, schrie seinen Captain an, was für ein Idiot er doch sei und er zur Hölle fahren solle, beendete die Verbindung und befahl seinen Männern einen Ausfall. Wie Helden stürmten sie aus dem Loch in dem sie fünf Tage gesessen hatten und starben unter dem Sperrfeuer der bestens verschanzten Jem'Hadar. Rhade sah einen nach dem anderen fallen, bis schließlich auch er getroffen wurde und zu Boden ging. Bevor sich seine Augen schlossen, sah er am Himmel noch ein brennendes Wrack abstürzen, das irgendwo hinter den Bergen aufschlug. Es bestand kein Zweifel, es musste sich um die U.S.S. Courageous gehandelt haben.

                  Das nächste woran er sich erinnerte, war als er auf der Krankenstation der Enterprise – E erwachte und er von einer wunderschönen Frau mit roten Haaren angelächelt wurde. Das Gesicht entfernte sich allerdings aus seinem Blickfeld und wurde von dem Gesicht eines kahlen Mannes ersetzt. Wie durch eine Wand konnte er gedämpft hören, was der Mann zu ihm sagte.

                  „....Können Sie mich hören Commander?“
                  „Mein Name ist Jean Luc Picard. Ich bin der Captain der Enterprise.“

                  Rhade wollte ihm antworten, sah sich allerdings außerstande dies zu tun. Er war noch zu benommen und schloss die Augen erneut. Bevor er wieder in der Umarmung der Bewusstlosigkeit versank, konnte er noch einige Gesprächsfetzen vernehmen.

                  „Kommt er wieder auf die Beine Doktor? Wir müssen erfahren, was hier geschehen ist.“
                  „Schwer zu sagen Jean Luc. Er hat viel Blut verloren. Ich habe alles für ihn getan, was ich konnte. Alles andere liegt jetzt an ihm.“ antwortete die Ärztin besorgt.
                  „Riker an Picard. Wir haben das Logbuch der Courageous gefunden. Ich denke, sie sollten sich das mal ansehen. Jetzt wissen wir auch etwas mehr über unseren Patienten.“
                  „Danke Nummer Eins. Ich bin unterwegs.“ sagte Picard und entfernte sich.

                  Das einzige was Rhade noch vernahm, war das melodische Summen der Ärztin, als sie wieder ihrer Arbeit nachging. Die Melodie summte er nun schon seit Jahren. Sie beruhigte ihn.

                  Zwei Tage nachdem die Courageous vernichtet worden war und Rhade seinen Trupp ins Verderben geführt hatte, erschien die zweite Flotte unter der Führung der Enterprise im Dyonysossystem und vernichtete die Jem'Hadar im Orbit und auf dem Planeten. Allein diesem Umstand verdankte Rhade, dass er überlebt hatte. Als man ihn fand, war er schon fast tot.

                  Als er wieder genesen war, bestellte ihn Captain Picard in sein Büro. Der Logbuchrekorder der Courageous hatte sein Gespräch mit dem Captain des Schiffes aufgezeichnet und die visuellen Sensoren den Ausfall. Captain Picard zögerte keine Sekunde und enthob ihn seines Dienstes und stellte ihn wegen Befehlsverweigerung unter Arrest. Vier Wochen später erfolgte auf Sternenbasis 375 ein Kriegsgerichtsverfahren unter der Leitung von Admiral Ross, in dessen Anschluss Rhade im Sinne der Anklage, unehrenhaft aus dem Dienst entlassen und zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt wurde, die er allerdings nie antrat.

                  Ein Kampfgeschwader der Breen vernichtete das Schiff, das ihn zur Erde bringen sollte. Auch diesmal entkam er nur knapp mit dem Leben und war sogar in der Lage, ein Shuttle zu stehlen, bevor das Schiff explodierte. Bei seiner Flucht schien ihm auch diesmal wieder das Glück hold zu sein. Entweder ignorierten die Breen ein einzelnes Shuttle oder sie sahen ihn nicht. Er setzte Kurs auf den Orionsektor und verschwand. Für die Föderation galt Arcturus Rhade ab diesem Tag als Tot. In den Monaten darauf heuerte er auf einem alten Frachter an, dessen Captain schon uralt zu sein schien. Als dieser dann starb, riss er das Kommando an sich, zahlte die Crew aus, die sowieso unfähig war und heuerte eine neue Crew an. Außerdem taufte er das Schiff um. Es erhielt den Namen Courageous.

                  Ein Schlag auf den Hinterkopf riss Rhade wieder in die Wirklichkeit zurück. Langsam versuchte er sich aufzurichten. Anscheinend zu langsam für einige. Ruckartig wurde er an den Schultern gepackt und auf seinem Stuhl in eine aufrechte Position gerissen. Ein Schlag ins Gesicht folgte. Die Wucht warf seinen Kopf zurück und er spürte, wie etwas in seinem Mund aufplatzte. Blut sammelte sich in der Mundhöhle. Der metallische Geschmack, verband sich mit dem Restgeschmack des Ales und Rhade musste würgen. Angewidert spuckte er den Inhalt seines Mundes auf den Barboden.

                  Er sah nur verschwommen, doch seine Augen klärten sich bereits. Vor ihm stand eine Frau, soviel konnte er schon mal erkennen. Nicht besonders hübsch, wie er feststellte und mit einer grauen, schuppigen Haut. Das konnte nur eine sein.

                  “Hallo Syri! Bist Du hier um mich aufzuheitern?” würgte er hervor und fing einen weiteren Schlag ein.
                  “Ich bin hier um dich umzubringen, du versoffener Bastard.” antwortete die Cardassianerin wütend.
                  “Dein Begleiter ist sicher Rukh'eck.” mutmaßte Rhade und erhielt ein bestätigendes knurren. Der Klingone redete nicht viel. Aber wenn, dann hörte man ihm besser zu.
                  “Sind die anderen auch hier?” fragte er weiter.
                  “Wir sind alle hier. Captain.” antwortete Syrianna und sprach das letzte Wort mit Verachtung aus.
                  “Hallo Leute!” begrüßte Arcturus seine Crew fröhlich.
                  “Wo wart ihr denn?”

                  Ein weiterer Schlag traf sein Gesicht. Diesmal krachte sein Nasenbein. Er fühlte, wie es unter dem Druck nachgab und brach. Der Klingone ließ ihn los. Schlagartig war Rhade nüchtern, riss die Hände zu seiner Nase hoch und hielt sie sich. Er hatte Tränen in den Augen vor Schmerz, Blut lief durch die Ritzen seiner Finger.

                  “Musste das sein?” stammelte Rhade unter Schmerzen.
                  “Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, dass deine Nase der einzige Knochen sei, den ich dir gebrochen habe.” presste sein Erster Offizier zwischen den Zähnen hervor.
                  “Verdammt, Syri. Können wir nicht über die Sache reden?” flehte er.
                  “Was gibt es da zu reden? Du hast unser Schiff, unser Zuhause und unser Geld verspielt, während wir Vorräte einkaufen waren.”
                  “Und was noch schlimmer ist, Du hast alles an Trask verloren. Sag mal geht’s noch? Sogar unsere privaten Sachen.” fuhr sie fort.
                  “Ja und meine Waffen.” knurrte der Klingone, packte Rhade erneut an den Schultern und drückte zu.

                  Ein schmerzhaftes knacken war zu vernehmen.

                  “Moment, Moment. Was blieb mir denn anderes übrig als zu spielen, wenn mir Trask zwei Nausicaaner als Einladung an meinen Tisch schickt?” stammelte er unter starken Schmerzen.

                  Syri stemmte die Hände in die Hüften und blickte verächtlich auf ihn herab.

                  “Du hättest gehen können.” sagte sie.
                  “Oder Nein sagen.” ergänzte Tymari
                  “Oder sie töten.” fuhr Rukh'eck fort.
                  “Sie sehen also Captain, die Möglichkeiten sind unendlich.” schloss der andorianische Arzt.

                  Rhade gab auf. Natürlich hatte er genau auf die falsche Karte gesetzt und sich auf ein Spiel eingelassen, das er nicht gewinnen konnte. Er hatte sich einmal mehr auf sein Glück verlassen und wurde von ihm, wie so oft, im Stich gelassen. Er konnte die Verärgerung seiner Mannschaft absolut verstehen und fühlte sich deswegen schuldig. Die gebrochene Nase hatte er auf jeden Fall verdient.

                  “Ein Captain übernimmt Verantwortung für seine Crew und sein Schiff. Seine Handlungen und Entscheidungen haben stets direkte Auswirkungen auf jene, die ihm sein Leben anvertrauen.”

                  hörte er seinen Vater reden. Klar sie waren jetzt sehr sauer, sogar stinkwütend auf ihn. Aber er war sich sicher, dass er sie wieder irgendwie beschwichtigen konnte. Eigentlich waren sie ein gutes Team und sie konnten sich voll und ganz aufeinander verlassen. So wie es sein sollte und wie es immer war.

                  Er hob beschwichtigend die Hände und schaute in die Runde.

                  “Ich arbeite an einem Plan, wie wir die Courageous zurückbekommen können.”
                  “Spielt romulanisches Ale dabei eine Rolle?” wollte Ondaaran wissen.
                  “Nicht wirklich, es hilft nur beim Nachdenken.” antwortete Arcturus und warf dem Arzt einen schiefen Blick zu.

                  Syri bedeutete dem Klingonen, den Captain loszulassen, zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich ihm gegenüber. Interessiert, wartete die Crew auf die Offenbarung seines brillianten Plans.

                  “Ich werde Revanche verlangen.” sagte er begeistert.

                  Plötzlich spürte Rhade wieder die Pranken des Klingonen auf seiner Schulter, die ihn mit samt dem Stuhl nach hinten rissen und unter einem lauten Getöse auf den Boden schmetterten.
                  Er spürte die kalte Klinge eines Dolches an seinem Hals.
                  “Lass mich ihn aufmachen und sehen, was drin ist Syri!” sagte Rukh mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen. Sein Gesicht war nahe genug, um indentifizieren zu können, was der Krieger gegessen hatte. Es musste wohl etwas zwischen Ratte und Krokodil gewesen sein. überlegte Rhade.

                  “Wie willst Du das anstellen? Du hast nichts mehr, was du einsetzen kannst. Schon vergessen? Du hast alles verspielt.” stellte Syrianna fest.
                  “Nicht ganz. Wir können Tymari einsetzen.” schlug der Captain vor.
                  “Nur über meine Leiche. Ich war einmal eine Sklavin, das hat gereicht. Nie wieder.” wandte die Orionerin entschieden ein.
                  “Nur damit Du das richtig verstehst, wir sitzen hier auf dem Planeten durch deine Schuld fest und du bist dafür verantwortlich, dass wir hier wieder wegkommen. Du wirst niemanden von uns an Trask verkaufen. Du wirst dich selbst als Preis einsetzen.” entschied die Cardassianerin.

                  “Das wird nicht nötig sein. Ich hätte da eine andere Lösung.” erklang eine amüsierte Stimme aus Richtung des Eingangs.

                  Die komplette Besatzung wirbelte wie eine Einheit herum und zog ihre Phaser, Disruptoren und Blaster. Der Klingone ließ es sich nicht nehmen, mit zwei geladenen Disruptoren auf den Neuankömmling zu zielen. Dummerweise gehörte die Bar wie fast alles auf diesem Planeten Trask und so war es nicht verwunderlich, dass plötzlich im gesamten Raum, Waffen auf die kleine Gruppe um Captain Arcturus Rhade gerichtet wurden. Sogar der freundliche yridianische Barmann zielte mit einem cardassianischen Disruptorgewehr auf sie.

                  Angesichts dieser überwältigenden Übermacht und der praktisch nicht vorhandenen Deckungsmöglichkeiten, bedeute Rhade seiner Crew mit einem Handzeichen die Waffen einzustecken. Der Klingone brauchte natürlich eine Extraeinladung und kam nur unter Knurren dem Befehl des Captains nach. Arcturus war erstaunt, dass seine Crew gerade wieder seinen Befehlen bereitwillig gehorcht hatte, wo sie doch noch vor ein paar Augenblicken darüber debattiert hatten, wie man den Captain am besten los wird. Offensichtlich hatten sie noch immer Vertrauen zu ihm.

                  Beflügelt von diesem Gedanken, richtete sich Rhade auf, ging ein paar Schritte auf Trask zu, der seinerseits seinen Nausicaanern bedeutete, sich ruhig zu verhalten und schaute ihm ohne ein Anzeichen von Angst in die Augen. Wenn man eines auf der Sternenflottenakademie lernte, dann wie man einem potenziellen Gegner begegnet und die Kontrolle über sich, seine Gefühle und die Mimik behielt.

                  Trasks feistes Grinsen nahm den Großteil seines grünen Gesichtes ein. Er musste sehr mit sich zufrieden sein. Arcturus war davon überzeugt, dass welchen Plan auch immer Trask hegte, dieser ihm ganz und gar nicht gefallen würde und nur noch mehr Schwierigkeiten bedeutete. Er ergab sich in sein Schicksal, spuckte noch einmal Blut auf den Boden und versuchte seine schmerzende Nase weiterhin zu ignorieren. Er versuchte ebenfalls zu Grinsen, doch machte er sicher, dank seiner verbluteten Zähne, keine allzu gute Figur.
                  “Gehen ihre Leute immer so mit ihrem hochdekorierten Captain um? Disziplin ist wohl ein Fremdwort für sie.” höhnte Trask und lachte laut auf. Seine beiden Leibwächter stimmten ein.

                  Rhade zuckte mit den Schultern, als würde ihn die Beleidigung des Orioners nicht berühren. Nun galt es einen kühlen Kopf zu bewahren, damit sie alle wohlbehalten aus der Kneipe herauskamen.

                  “So zeigen sie mir ihre Zuneigung. Verzeihen sie ihre Manieren, manche von ihnen hatten eine schwere Kindheit.” erwiderte Rhade mit einem höhnischen Blick über die Schulter.

                  “Sie sagten, es wäre nicht nötig, dass ich mich als Einsatz für ein Spiel opfere. Was genau schwebt ihnen denn vor?”
                  “Wir sollten uns erst einmal hinsetzen, dann können wir verhandeln.” antwortete Trask und deutete auf einen großen Tisch in einer Sicht geschützten Ecke der Bar.

                  Trask und die Nausicaaner schritten voran und die Crew der Courageous folgte ihnen. Gemeinsam nahmen sie platz. Trask setzte sich ans Kopfende des Tisches, die beiden Nausicaaner postierten sich hinter seinem Rücken und blieben stehen. Rhade wählte die gegenüberliegende Seite des Tisches, um dem Verbrecherboss direkt in die Augen sehen zu können, während seine Crew sich locker auf den restlichen Plätzen verteilte.

                  “Also? Was haben sie für einen Vorschlag? Ich bin sicher, dass, ganz egal was sie uns anbieten, nichts positives für uns dabei herausspringt.” begann Rhade das Gespräch.
                  “So wie ich das sehe, bleibt ihnen keine andere Wahl, Captain. Aber sie werden feststellen, dass mein Vorschlag durchaus vorteilhaft für sie und ihre Crew sein könnte.” entgegnete der Orioner gelassen.

                  “Na dann schießen sie mal los.”
                  “Also schön. Sie haben ihr Schiff an mich verloren, was bedeutet, dass sie auf diesem Planeten, arbeitslos festsitzen. Fest steht auch, dass sie ihr Schiff wieder haben wollen und ich kann mit einem Schiff ohne Crew nicht viel anfangen, außer es zu verkaufen. Wenn sie bereit sind, für mich einen Auftrag zu übernehmen, dann sind ihre Schulden bei mir getilgt und das Schiff gehört wieder ihnen. Sie müssen lediglich eine Fracht nach Tegron Major bringen und ein kleiner Profit könnte auch dabei herausspringen.” erklärte Trask.

                  “Tegron Major? Das ist eine ehemalige cardassianische Militäranlage auf einem kleinen Mond. Sie wurde im Dominionkrieg vom 4. Orden betrieben und diente der Produktion von Langstreckenwaffen mit biomimetischer Ladung.” warf Syrianna ein.

                  “Ganz Recht. Inzwischen ist die Station in privaten Händen. Eine kleine Gruppe dominiontreuer cardassianischer Militärs hat eine Organisation gegründet, um die Föderation aus dem cardassianischen Raum zu vertreiben. Vor zwei Tagen habe ich eine Nachricht von Gul Jelek erhalten, dass ihnen das Biomimetische Gel ausgeht und hier kommen sie ins Spiel. Sie sollen den Cardassianern die Güter bringen und erlangen im Anschluss daran, ihre Freiheit zurück.” führte der Gouverneur weiter aus.

                  “Das würde bedeuten, dass wir durch den cardassianischen Raum müssten, der von der Föderation, den Klingonen und den Romulaner besetzt ist. Und was noch schlimmer ist, bei dem Sternenflottenkontingent handelt es sich um eine Taskforce, die ihren Stützpunkt auf Unity One hat, der wenn ich mich nicht irre, in der nähe von Tegron Major liegt. Es ist nahezu unmöglich, von außen in die Besatzungszone einzudringen, ohne die gültigen Codes. Man würde uns sofort entdecken und aufbringen.” äußerte Rhade seine Bedenken.

                  “Das wird kein Problem sein. Ich habe die gültigen Codes organisiert und bereits in ihrem Bordcomputer gespeichert und selbst wenn sie gefälscht sind, haben sie nach wie vor die Sternenflottenkenntnisse, wie man solche Codes umgehen kann. Außerdem haben sich die Klingonen und die Romulaner aus dem cardassianischen Gebiet zurückgezogen und die Taskforce hat alle Hände mit den Gorn und den Tholianern zu tun.” erwiderte Trask.

                  “Meine Kenntnisse sind veraltet, Xelak. Ich bin sicher, dass die Sternenflotte seit dem Dominionkrieg ihre Chiffriertechnik geändert hat und obwohl sie Probleme haben, heißt das nicht, dass sie ihre Grenzen unbewacht lassen.” warf Rhade ein.

                  “Aber sie kennen das Prinzip und sind ein schlauer Fuchs. Sie schaffen das sicher. Oder wollen sie weiterhin hier festsitzen?”

                  “Nein, will ich nicht. Wir machen es. Aber ich will ihre Garantie, dass wir hinterher in Ruhe gelassen werden.” forderte Rhade.

                  Trask breitete die grünen Hände aus und setzte ein viel sagendes Grinsen auf.
                  “Hey, sehe ich aus, als könne man mir nicht vertrauen? Für mich sind meine Geschäftspartner wie Familie.” sagte er spöttisch.

                  “Soweit ich weiß, haben sie ihre eigene Mutter an einen Sklavenhändler verkauft.” spottete Ondaaran und erntete einen eisigen Blick von Trask. Dessen Leibwächter brachten bereits ihre Hände in die nähe ihrer Waffen.

                  “Nur ein Scherz. Wann soll es denn losgehen und was wollen die Cardassianer mit dem Gel?” beruhigte Rhade die Nausicaaner.

                  “Die Ladung ist bereits in ihrem Schiff verstaut. Sie können also sofort los fliegen. Wenn sie allerdings nicht in zehn Tagen zurück sind, dann betrachte ich unseren Deal für geplatzt und jage ihnen jeden Kopfgeldjäger hinterher, den ich auftreiben kann.” drohte Trask.

                  “In Ordnung Gouverneur. Dann wollen wir mal keine Zeit verlieren.” sagte Arcturus und stand auf. Seine Crew tat es ihm gleich. Sie wandten sich um und gingen Richtung Ausgang.

                  “Rhade!” erklang es von hinten. Der Captain der Courageous drehte sich noch einmal um.
                  “Enttäuschen sie mich nicht.” sagte Trask mit einem drohenden Unterton. Er ließ keinen Zweifel daran, was passieren würde, wenn Rhade es wagen sollte, ihn zu enttäuschen.

                  Eine Ladung Biomimetisches Gel an die Cardassianer zu liefern, widerstrebte ihm gänzlich. Er hatte kein Problem damit, die Gesetze zu brechen, aber waffenfähige Materialien, die man zur Genforschung und zur Massenvernichtung einsetzen konnte, an Terroristen zu liefern, widersprach sogar seinem Ethos. Dennoch blieb ihm keine andere Wahl, wenn er überleben wollte. Rhade war sich sicher, dass Trask ihn solange jagen würde, bis er und seine Crew tot wären, sollte er sich nicht an die Abmachung halten. Er verzog angewidert das Gesicht, drehte sich um und hob den Daumen der Rechten Hand. Danach folgte er seiner Crew ohne ein weiteres Wort.

                  Als die Crew der Courageous die Bar verlassen hatte, um durch den Regen zum Raumhafen zu gelangen, wandte sich Trask an seine beiden Gorillas.

                  “Folgt ihnen unauffällig. Verwendet die Tarnung in euren Jägern und beim ersten Anzeichen von Verrat, pustet ihr Rhade und sein Gesindel weg. Verstanden?” befahl Trask.

                  Die beiden Nausicaaner hatten verstanden. Sie machten sich an die Verfolgung und verließen ebenfalls das Etablissement.

                  Trask hingegen bestellte eine Schüssel rigelianischer Nudeln und lehnte sich zufrieden in seinem Stuhl zurück. Egal wie es ausging, er würde gewinnen. Die cardassianischen Terroristen würden ihn fürstlich belohnen und sie würden sich vor allem als zuverlässige Kunden erweisen, denn nicht einmal sie, konnten es sich leisten, das Syndikat zum Feind zu haben.

                  Tychos Prime
                  Außenposten des Orionsyndikats
                  Nahe der cardassianischen Besatzungszone
                  Landeplattform B

                  Da stand sie. Die Courageous. Rhade hatte schon das schlimmste befürchtet. Aber sein geliebtes Schiff, war noch so, wie er es heute morgen verlassen hatte. Es war nichts Besonderes. Nur ein alter bajoranischer Frachter der Prophet Klasse, der dank Tymari über ein paar Extras verfügte. Wie zum Beispiel einen cardassianischen Disruptor und einen Schildgenerator der Romulaner. Das machte sie zwar nicht unverwundbar, aber sie waren durchaus in der Lage, sich eine Weile zu halten. Zusätzlich zum Disruptor hatte die Courageous jeweils ein Torpedorohr am Bug und Achtern und an den Warpgondelpylonen jeweils eine Phaserphalanx, die von Rhades gestohlenem Sternenflottenshuttle, das im Hangar stand, stammten. Sonderlich schnell war das Schiff auch nicht, aber mit Warp Sieben war es sicher eines der schnellsten Privatschiffe, die es im Alphaquadranten gab.

                  Rhade freute sich darauf, wieder an Bord zu gehen und diesen elenden Matschklumpen von einem Planeten hinter sich zu lassen.

                  Er legte seine Hand auf den Scanner der Luftschläuße und wartete darauf, bis seine Hand eingelesen und überprüft wurde. Das Schiff erkannte seinen Besitzer und öffnete für den Captain, zischend die Tür.

                  “Na dann mal rein in die gute Stube.” sagte er und ließ seinen Leuten den Vortritt.
                  “Captain, sie sollten bei mir im Behandlungsraum vorbei schauen. Ich will sehen, was ich mit ihrer gebrochenen Nase machen kann.” sagte Ondaaran und ließ damit durchblicken, dass die Crew wieder auf der Seite des Captains war. Sie hatten einfach schon zu viel zusammen erlebt, um wegen solch einer Lapalie ihre Bande zu brechen. Sicher, wäre Rhade nicht so dumm gewesen, gäbe es das Problem nicht. Andererseits waren sie nach ihrem letzten Job abgebrannt und arbeitslos. Jetzt hatten sie wenigstens einen Auftrag und wenn sie es geschickt anstellten, dann würden sie vielleicht, noch zusätzlich zu ihrer Freiheit, ein wenig Gewinn erzielen.

                  Arcturus lächelte zufrieden.
                  “Einverstanden Doc. Syrianna kann das Schiff auch starten. Ich komme mit in die Küche.” sagte er mit einem Augenzwinkern.

                  Tatsächlich war es nämlich so, dass die Krankenstation gleichzeitig auch als Küche diente. Der große Esstisch war auch bestens geeignet, als Operationstisch zu dienen. Der Platz war eben begrenzt auf einem Frachter.

                  Syrianna, Dunnigan und Rukh gingen auf die Brücke im vorderen Teil, des zwei Decks hohen Schiffes, während Tymari ein Deck tiefer zu ihren Maschinen und den Frachtraum ging. Der Frachtraum war natürlich vom Maschinenraum getrennt und befand sich im Achterbereich von Deck zwei, der sich bequem durch eine große Ladeluke im rückwärtigen Bereich beladen ließ. Der Maschinenraum nahm die ganze vordere Hälfte des zweiten Decks ein. Der Doktor und der Captain gingen in den Mittleren Teil, des Oberdecks, welches an die Crewquartiere und den hinteren Teil und somit dem Shuttlehangar angrenzte.

                  Während sich die Courageous auf den Start vorbereitete, lag Rhade bereits auf dem Metalltisch des Docs und lies sich mit einem Knochenschweißer der Cardassianer die Nase richten. Nach einigen Minuten der Bestrahlung, hörte die Nase nun endlich auf zu bluten und einige Minuten später fühlte sie sich wieder wie neu an.

                  Der andorianische Arzt schien mit sich sehr zufrieden zu sein, überprüfte noch einmal durch einen leichten Druck auf Rhades Nase seine Arbeit, um sicher zu gehen, dass der Captain keine Schmerzen mehr hatte und nickte zufrieden.

                  “Der Knochen ist gut zusammengewachsen. Passen sie aber die nächsten Tage noch auf, dass sie nicht gegen eine weitere Faust laufen. Die Naht ist noch etwas schwach. Der Knochen muss noch richtig zusammenwachsen.” Sagte er ermahnend und verstaute sein cardassianisches Operationsgerät in einer der Bestecksschubladen der Kombüse.

                  Rhade schwang die Beine über den Tisch und freute sich, endlich wieder klar sehen zu können und keine Schmerzen zu haben.

                  “Danke Doc, ich werd’s mir merken.” erwiderte er und wollte bereits die Kombüse verlassen, als er sich noch einmal umdrehte.
                  “Was gibts heute Abend eigentlich zu essen?” fragte er über die Schulter.
                  “Tomatensuppe mit Taspaeistich.” antwortete der Arzt trocken.

                  Rhade verzog angewidert das Gesicht. Wie konnte der alte Andorianer nur so etwas Gutes, wie die traditionelle, terranische Tomatensuppe, mit so einem Dreck, wie Taspaei verunstalten? Rhade wusste, dass Ondaaran gerne Spezialitäten von verschiedenen Welten kombinierte und eigene Rezepte kreierte, aber das ging über das normale Maß hinaus. Vielleicht war er doch noch nicht außer Lebensgefahr, dachte Rhade, während er sich der Brücke näherte. Das könnte durchaus Ondaarans kleine, gemeine Rache dafür sein, dass der Captain ein Spielchen mit Trask gewagt hatte.

                  Rhade ging den langen Laufsteg, vorbei an den Crewquartieren, zum vorderen Teil des Schiffes entlang und versuchte sich eine Strategie zu überlegen, wie er heute Abend einen vollen Magen bekommen konnte, ohne das Gericht des Doktors probieren zu müssen. Als er feststellte, dass er in diesem Punkt recht phantasielos zu sein schien, nahm er sich vor, mit dem nächsten überschüssigen Geld, einen Replikator anzuschaffen.

                  Das würde den Arzt zwar kränken, aber für Rhades Magen eine Wohltat sein.
                  Als er die Tür zur Brücke erreicht hatte, öffnete sich die schwere Drucktür automatisch und der Captain betrat die Brücke. Syrianna stand sofort vom Kommandosessel auf und begab sich zu ihrer Station an den Sensoren. Sie war quasi der Operationsoffizier des Schiffes. Die Brücke war klein, grau und von einem leicht grünen Licht erhellt. Alles war aus grauem Metall gefertigt worden. Ästethik wurde beim Bau dieses Frachters eher klein geschrieben. In der Mitte der Brücke befand sich der klobige, klingonische Kommandosessel. Ein Stück weiter vor dem Kommandosessel befand sich Dunnigans Station, eine zwanzig Jahre alte romulanische Steuerkonsole. Rechts und Links hinter dem Kommandosessel befanden sich auf der Rechten Seite die Waffenkontrolle und die Operationsstation, während sich im hinteren Teil der Brücke die Technische Station befand. An den Wänden waren die Konsolen für die Lebenserhaltung, die RCS Steuerung und die Deflektorkontrolle angebracht. Die Brücke und das gesamte Schiff bestand aus Bauteilen der verschiedensten Planeten. Die taktische Konsole besaß eine andorianische Benutzer Oberfläche, die CON war romulanischer Herkunft und die Technik und Operationsstation bestand aus cardassianischen Bauteilen. Irgendwie gelang es Tymari immer, die völlig verschiedenen Bauteile in die Schiffsysteme zu integrieren. Die Deflektorkontrolle hatte ein LCARS Interface aus dem späten 23. Jahrhundert der Sternenflotte und die Kontrolle der Lebenserhaltung war noch original bajoranisch.

                  Rhade ließ den Blick über die Brücke schweifen und verschaffte sich einen schnellen Überblick über den momentanen Status des Schiffs. Alles schien in Ordnung zu sein und er ließ sich beruhigt in den Kommandosessel sinken. Irgendwie roch der uralte Sessel, den er auf einem Schiffsfriedhof im klingonischen Reich gefunden hatte, nach Blut, Schweiß und Tharghleder. Wenn der Sessel seine Geschichte erzählen könnte, was würde Arcturus dann zu hören bekommen?

                  “Bericht!” befahl er knapp.
                  “Die Start- und Landekontrolle hat uns soeben Starterlaubnis erteilt.” meldete Dunnigan und betätigte bereits die Kontrollen zum einziehen der Landestützen. Das Schiff schwebte nun mit Hilfe der RCS Düsen über der Landeplattform.

                  “Na dann, schaff uns aus der Welt.” sagte Rhade und machte es sich in seinem Sessel bequem. Als das Schiff weiter aufstieg, durchstieß es mehrere Wolkenschichten, bis es schließlich die Atmosphäre das Planeten verließ und auf dem kleinen Hauptbildschirm an der vorderen Wand der Brücke das weite Sternenfeld sichtbar wurde. Erst jetzt entspannte sich der Skipper der Courageous.

                  “Wir haben den Planeten verlassen. Ich setze Kurs auf Tegron Major und die cardassianische Besatzungszonengrenze.” Sagte Dunnigan und hämmerte in seine Konsole die entsprechenden Koordinaten ein.

                  “Wir fliegen mit Warp 6.” Befahl der Captain.
                  “Ich brauche noch ein bißchen Zeit, um mir über unseren Auftrag klar zu werden und einen Plan zu entwickeln.” Fuhr er sorgenvoll fort. Geschäfte mit den Orions und dann auch noch mit den Cardassianern zu machen, bedeutete fast immer Ärger.

                  Dunnigan reagierte nicht auf den Kommentar des Captains, gab den Warpfaktor ein und beschleunigte das Schiff, welches gleich nach dem verlassen des Sonnensystems in einem weißen Blitz in den Subraum sprang. Unbemerkt und für die Sensoren unsichtbar, wurde die Courageous in einem gewissen Abstand von zwei nausicaanischen Raumjägern verfolgt.

                  “Du machst dir Sorgen über den Auftrag?” wollte Syri wissen und schaute den Captain herausfordernd an.

                  Rhade nickte.
                  “Das tue ich. Es gibt tausend Dinge die bei diesem Stunt schief gehen können. ” antwortete er.

                  “Zum Beispiel?”

                  Rhade zuckte mit den Achseln.

                  “Ich weiß nicht. Als erstes hätten wir da unsere Ladung. Das biomimetische Gel, welches man für die Medizin als auch als Grundstoff für Biogene Waffen nutzen kann. Zweitens müssen wir in die Besatzungszone eindringen, ohne dass die Taskforces und Unity One merken, dass wir durch ihr Netz geschlüpft sind. Dabei vertraue ich den von Trask gelieferten Codes keinen Meter über den Weg. Selbst wenn wir es durch das Sensorennetz schaffen, wer garantiert uns, dass wir unterwegs nicht einer Patrouille begegnen? Drittens, wenn wir es nach Tegron Major schaffen, kann es noch immer passieren, dass wir Ärger mit den Cardis bekommen und Viertens habe ich so das Gefühl, dass wir einen schweren Fehler machen, wenn wir das Gel den Cardassianern liefern, was mich schließlich zu Fünftens führt. Wenn wir den Auftrag nicht ausführen, vergeht sicher nicht ein Tag und Trask setzt uns auf die Abschussliste, wenn er es nicht schon längst getan hat und dann sind wir in jedem Fall im Arsch. Rosige Aussichten oder?” erklärte er.

                  Syri schien nicht sonderlich beeindruckt zu sein und schaute zu Rukh, der teilnahmslos mit der Achsel zuckte.
                  “Ich denke, du hast auf jeden Fall mit einigen Argumenten Recht. Doch bin ich mir sicher, dass wir mit meinen Landsleuten die wenigsten Probleme haben werden. Trask hat dich angeheuert, weil du ein ehemaliger Starfleetoffizier bist und Erfahrungen mit den Prozeduren der Sternenflotte hast, um genau in dem Fall, wenn die Codes nicht funktionieren, improvisieren zu können. Was den moralischen Aspekt angeht, kann ich dir nur sagen, dass die Cardassianer das Gel auf jeden Fall bekommen werden, ob von uns oder jemand anderem, spielt dabei keine Rolle. Außerdem sind wir auf den Job angewiesen. Wenn wir den jetzt vermasseln, finden wir im Syndikat nie wieder Arbeit und stehen dann ganz sicher auf der Abschussliste. Außerdem wissen wir nicht, wofür die Cardassianer das Gel brauchen, vielleicht wollen sie Medikamente herstellen.” antwortete sie.

                  Rhade sah sie ungläubig an.

                  “Sicher, eine Zelle dominiontreuer Cardassianer hat sich auf einem Planetoiden verschanzt und bestellt eine Schiffsladung Biomimetisches Gel, nur um Medikamente herzustellen. Falls es dir entgangen ist, das ist eine Terrororganisation, die Rache an der Föderation und ihrer Alliierten geschworen hat und eben jene aus dem cardassianischen Raum vertreiben will. Wenn sie es schaffen, eine biogene Bombe zu bauen und Beispielsweise auf Unity One detonieren zu lassen, dann würden sie sehr viele Leben auf dem Gewissen haben und die Föderation wäre gezwungen, sich zurückzuziehen, was den Untergang für Cardassia bedeuten würde. Die Gorn würden einfallen und die Staatsgeschäfte übernehmen. Cardassia würde es ebenso wie damals Bajor ergehen und du weißt, was da geschah. Aus meiner Sicht ist die Föderation das kleinere Übel für Cardassia. Ohne die Hilfslieferungen und Wiederaufbaumaßnahmen der Sternenflotte, wäre Cardassia schon lange am Ende.” erwiderte Rhade verärgert und stand aus dem Kommandosessel auf, um die Brücke zu verlassen.

                  “Du sympathisierst noch immer mit der Föderation. Aber du scheinst zu vergessen, dass du schon lange nicht mehr dazu gehörst. Sie haben dich verstossen und wollten dich sogar inhaftieren. Es spielt keine Rolle, was mit unserer Lieferung passiert, solange wir bezahlt werden und dadurch überleben können.” entgegnete Syrianna.

                  Rhade verließ ohne ein weiteres Wort die Brücke. Er redete zwar nicht darüber, aber er musste sich eingestehen, dass sein Erster Offizier seinen wunden Punkt voll getroffen hatte. Er, der Sohn eines der besten Captains der Sternenflotte, wurde wegen einer menschlich verständlichen Überreaktion, ohne die Möglichkeit sich zu rehabilitieren, ausgestossen und verurteilt. Und dennoch war er noch viel zu sehr Sternenflottenoffizier, um deren Werte einfach so über Bord zu werfen. Er hatte ein echtes moralisches Problem und sein Gewissen lastete schwer auf ihm. Er entschied sich, sich in seine Kabine zu begeben und eine Runde zu schlafen. Syri würde ihn rufen, wenn sie an der Grenze zum cardassianischen Raum angekommen waren.

                  Er trat in sein Quartier ein, verriegelte die Tür und warf sich auf das Bett. Er behielt sogar die Stiefel an. Kurz darauf schlief Arcturus ein und einer seiner Träume setzte ein, um ihn einmal mehr zu quälen.

                  Er steckte schon wieder in seiner Sternenflottenuniform. Aber diesmal in der Galauniform und stand vor Gericht auf Sternenbasis 375 im Zeugenstand und musste sich die Anklagepunkte der Vertreterin der Anklage, Vizeadmiral Philippa Louvis, anhören. Auch in seinem Traum schwitzte er, als die Anklägerin einen Anklagepunkt nach dem anderen herunterleierte und ihn damit förmlich bombardierte. Es war schon erstaunlich, wie zehn Minuten ein ganzes Leben verändern konnten. Vor diesen Zehn Minuten und dem verhängnisvollen Befehl einen Ausfall zu wagen und die Befehle des Captains der Courageous zu ignorieren, war er ein viel versprechender, angesehener und respektierter Offizier gewesen. Aber diese Zehn Minuten beendeten sein bisheriges Leben.

                  “...Befehlsverweigerung, Beleidigung eines Vorgesetzten. Dies sind die Anschuldigungen die das J.A.G. Korps der Sternenflotte gegen Lieutenant Commander Arcturus Rhade erhebt. Wir fordern im Namen der vereinten Föderation der Planeten. Eine unehrenhafte Entlassung aus der Sternenflotte und eine Freiheitsstrafe von 8 Jahren.” beendete Admiral Louvis ihr Schlussplädoyer und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. Siegessicher blieb ihr Blick auf Admiral William Ross hängen, der den Vorsitz des Kriegsgerichts auf SB 375 übernommen hatte. Zu seiner Rechten saß ein vulkanischer Commodore und zu seiner Linken ein betazoidischer Counselor im Range eines Commanders.

                  Ross und die beiden anderen Offiziere erhoben sich.

                  “Wir werden uns nun zurückziehen und die Zeugenaussagen und Logbuchaufzeichnen noch einmal in Augenschein nehmen und ein Urteil fällen. Das Gericht tritt in zwei Stunden wieder zusammen. Captain Picard, wir bedanken uns bei ihnen für ihre Aussage. Im Hinblick auf die Wichtigkeit der Anwesenheit der Enterprise an der Front, haben sie die Erlaubnis, der Urteilsverkündung fern zu bleiben.” verkündete Ross und verschwand mit seinen beiden Beisitzern im Hinterraum des Gerichtssaals. Picard verließ ebenfalls den Raum.

                  Rhade saß noch immer auf der Anklagebank. Sein Anwalt, ein Commander vom Planeten Trill redete unaufhörlich auf ihn ein, er solle doch bitte noch eine Aussage machen. Doch Rhade schwieg beharrlich. Er weigerte sich, eine Aussage zu machen.

                  Auch er ließ seinen Blick durch den Saal wandern und bemerkte, wie ihn Vizeadmiral Louvis ansah. Dieser eiskalte Blick, überzeugte ihn davon, dass seine Tage als Sternenflottenoffizier gezählt seien. Der Blick verriet ihm auch, was die Admiralin von Leuten seines Schlages zu halten schien. Sie verachtete ihn.

                  Er hatte keine Lust, zwei Stunden hier zu warten, bis die Beratung abgeschlossen war, zitierte seine beiden Wachen herbei und ließ sich in seine Zelle bringen. Dort wartete wenigstens ein Gutes Buch auf ihn. Beim hinausgehen sah er in den Reihen der Zuschauer seinen Vater sitzen, der ihn enttäuscht anblickte. Er hatte immer so viel Hoffnung in seinen Sohn gesetzt, ihn immer gefördert, gelobt und unterstützt und nun erwies sich eben jener Sohn als herbe Enttäuschung. Rhade konnte aber auch Verständnis und Mitgefühl in seinen Augen erkennen und das beruhigte ihn. Sein Vater liebte ihn noch immer.

                  Zwei Stunden später befand er sich wieder auf der Anklagebank und sah zu, wie die drei Männer, die über sein weiteres Schicksal befinden würden, auf ihrem Podest platz nahmen. Admiral Ross blieb stehen und hielt ein PADD in den Händen.
                  Als er seine Stimme erhob, hielt Rhade den Atem an.

                  “Im Namen der Vereinigten Föderation der Planeten ergeht folgendes Urteil:
                  Lieutenant Commander Arcturus Rhade wird wegen Befehlsverweigerung, Beleidigung eines Vorgesetzten und fahrlässige Tötung in sieben Fällen, mit sofortiger Wirkung, unehrenhaft aus dem Dienst der Sternenflotte der Vereinigten Föderation der Planeten entlassen und zu einer Freiheitsstrafe von Sechs Jahren in der Rehabilitationskolonie auf New Zealand verurteilt. Angeklagter sie haben das letzte Wort.”

                  Arcturus vernahm das Urteil gelassen und schüttelte wortlos den Kopf. Was gab es jetzt schon noch zu sagen?

                  “Wie sie wünschen.” sagte Admiral Ross und zitierte mit einer Handbewegung die Gerichtsdiener herbei, welche Rhade die Rangpins vom Revers entfernten und ihm die Jacke auszogen. Danach legten sie ihm Handschellen an und führten ihn ab.

                  “Die Sitzung ist geschlossen.” verkündete William Ross und verschwand aus dem Saal.

                  Die Jacke der Galauniform wurde von einem anderen Offizier entgegengenommen und davongetragen. Ein wenig wehmütig blickte Rhade ihr hinterher und bemerkte gerade noch, wie sein Vater den Mann aufhielt und ihm die Jacke und die Pins abnahm. Danach schloss sich die Tür zum Turbolift, welcher zum Zellentrakt führte, hinter ihm. Man gab ihm nicht einmal die Gelegenheit, sich von seinem Vater zu verabschieden.

                  Aber er würde ihn sicher auf New Zealand besuchen.
                  Doch dazu kam es nie. Zwei Tage später wurde die U.S.S. Tunguska von den Breen angegriffen und er wurde zum Flüchtling. Es war besser für seinen Vater, wenn er ihn für Tot hielt. Seither war er dem Föderationsraum nicht mehr so nahe gewesen.

                  Ein lautes Komgeräusch ließ ihn aus seinem Traum hochfahren.
                  Rhade rieb sich den Schlaf aus den Augen und quälte sich unerholt aus dem Bett. Er schlurfte zu seinem kleinen Schreibtisch und aktivierte die Komverbindung.

                  “Wehe es ist nicht wichtig.” blaffte er in die offene Verbindung.
                  “Wir erreichen in zehn Minuten die Grenze. Ich dachte, du solltest das wissen.” ließ sich Syriannas ungerührte Stimme vernehmen.
                  “Wie lange war ich weg?” fragte Rhade verwundert. Der Flug von Tychos Prime bis zur cardassianischen Grenze dauerte bei Warp 6 mindestens einen Tag.
                  “Wir haben seit gestern nichts mehr von dir gesehen. Du hast Ondaarans Abendessen verpasst. Die Tomatensuppe mit Taspaeistich, war ein Gedicht. Wir haben dir etwas aufgehoben. Rukh wollte es dir schon wegessen, aber Tymari hat die Portion mit ihrem Leben verteidigt.” antwortete die Cardassianerin gut gelaunt.

                  Übelkeit kam bei dem Gedanken an die Tomatensuppe mit Einlage in Rhade auf, doch irgendwie war er von Tymaris Einsatz gerührt und fühlte sich somit genötigt, die Suppe zu essen, um die junge Orionerin nicht zu enttäuschen. Irgendwie sah er sie als seinen Schützling an. Schließlich hatte er sie von einem ruchlosen Sklavenhändler befreit, der gerade im Begriff war, sie zu töten. Stattdessen tötete Rhade den Kerl, nahm das 16 jährige Mädchen bei der Hand und trat den Rückzug an. Seine Crew war zwar nicht begeistert von dem Neuzugang, aber schnell erwies sich Tymari als begabte und kreative Ingenieurin, was ihr einen Platz in der Crew einbrachte. Das war inzwischen vier Jahre her und das Mädchen war mittlerweile zwanzig und somit eine junge Frau. Rhade versuchte noch immer die Gefühle für sie zu unterdrücken, doch sie wurden immer stärker. Entweder lag es an den Pheromonen, die sie aussandte, oder er war wirklich verknallt.

                  “Ich bin gleich bei euch. Haltet uns außerhalb der Sensorbojen bis ich da bin. Ich mache noch einen Abstecher in die Kombüse, um zu Frühstücken.” sagte er, holte seinen Disruptor aus der Schublade in seinem Schreibtisch und befestigte ihn samt Holster an seinem Gürtel. Man konnte ja nie wissen.
                  Nachdem Arcturus gefrühstückt hatte, was ihm erstaunlicherweise sehr gut geschmeckt hatte, ging er nun etwas besser gelaunt, auf die Brücke seines Schiffes und nahm im Kommandosessel platz.

                  “Bericht!” befahl er aufgeregt. Die nähe zum Sensorennetz der Föderation machte ihn nervös.

                  “Wir haben 100.000 Kilometer vor dem Netz der Sternenflotte gestoppt und halten die Position. Die Sensorbojen, scannen ihren Bereich in Intervallen von drei Minuten. Wir befinden uns knapp außerhalb ihrer Reichweite.” meldete Julez und faltete die Hände vor seinem Bauch.

                  Arcturus stand auf und näherte sich dem Hauptschirm.
                  Er ballte die Fäuste. Irgendetwas in ihm wollte hier ganz schnell weg. Er hatte Angst.
                  Schließlich riss er sich jedoch zusammen und wirbelte herum.
                  Entschlossen schritt er zur Operationskonsole und schob Syri sanft beiseite. Er rief die Sensordaten der Föderationsbojen auf und überprüfte die Frequenz ihrer Sensorenstrahlen. Sie verwendeten einen Tachyonstrahl mit einer Amplitude von 81.2 Gigaherz. Er öffnete ein Untermenü, gab den von Trask gelieferten Sternenflottencode ein und sandte diesen an die nächstliegende Boje.

                  Einige Sekunden vergingen, bis die Boje schließlich antwortete und sich ein Fenster mit der Meldung: “Zugriff gewährt” öffnete. Rhade ging in das Wartungsverzeichnis und gaukelte der Boje vor, er wolle eine Wartung durchführen und müsse sie dafür abschalten. Die Boje akzeptierte auch diesmal seinen Befehl und deaktivierte sich. Diesen Vorgang wiederholte er noch zweimal. Einmal an der Nachbarboje auf Steuerbord und dann bei der Boje auf der Backbordseite. Nun, war ein Korridor geschaffen worden, der breit genug war, um die Courageous gefahrlos hindurch fliegen zu lassen.

                  Zufrieden schloss der Captain die Programme und klatschte in die Hand.
                  “So das wärs, wir können weiter fliegen. Julez?”

                  Dunnigan machte sich sofort an die Arbeit. Er beschleunigte das Schiff auf vollen Impuls und jagte es durch die Lücke, in das von der Föderation besetzte cardassianische Gebiet.
                  Nachdem die Courageous einen ausreichenden Abstand zwischen sich und das Sensorennetz gelegt hatte, ging das Schiff auf Warp.

                  Die beiden nausicaanischen Häscher nutzten ebenfalls die Lücke im Netz und schlüpften durch. Sie klebten an der Courageous wie blutrünstige Globfliegen.

                  Spacekomplex “Unity One”
                  Kommandostation der Föderation im cardassianischen Gebiet
                  Im Orbit von Tendara Prime
                  OPS

                  Zur selben Zeit.

                  Auf dem Bildschirm eines der Offiziere, welche für die Raumüberwachung zuständig waren, blinkte ein rotes Licht in einem Raumgitter auf und ein Warnton erklang. Der Offizier rief sofort die entsprechenden Daten über Position und Art des Problems ab und erstattete dann sofort seinem Vorgesetzten Bericht.

                  “Subcommander. Drei Sensorbojen im Raumgitter 38 sind soeben ausgefallen.”

                  Der romulanische Sicherheitschef, welcher auch zuständig für die Sicherheit im cardassianischen Gebiet war, näherte sich der Station des Offiziers und schaute auf den Bildschirm. Auch er überprüfte noch einmal die Anzeigen. Es war bisher noch nie vorgekommen, dass die Sensorbojen eine Störung hatten. Sie waren ja erst seit zwei Jahren in Betrieb. Und auch dann, war es höchst ungewöhnlich, dass drei gleichzeitig ausfielen und dann auch noch direkte Nachbarn waren.

                  “Ist für heute eine Wartung in diesem Raumgitter vorgesehen, welche eine Abschaltung erfordert?” fragte er den Offizier.

                  Dieser überprüfte die Liste der Wartungsflüge und deren Flugpläne und schüttelte den Kopf, als er nichts fand.

                  “Nein Sir, laut meinen Anzeigen sollen die Bojen im Gitter 38 erst in zwei Wochen überprüft werden. Ich würde sagen, da ist uns jemand durchgeschlüpft.” Mutmaßte er.

                  Tarell, der Sicherheitschef richtete sich sofort auf.
                  “Vielen dank Chief. Ich denke auch, dass uns gerade jemand durchs Netz geschlüpft ist. Das war gute Arbeit.” Sagte Tarell anerkennend und betätigte seinen Kommunikator am Armgelenk.

                  “Tarell an Belar.”
                  “Sprechen sie Commander.” Erklang es aus dem kleinen Lautsprecher seines Sprechgeräts.

                  “Sir. Gerade gab es einen Sicherheitsbruch im Raumgitter 38. Drei Sensorbojen sind ausgefallen. Wir vermuten, dass sie absichtlich deaktiviert wurden, um hindurchschlüpfen zu können.” meldete der Romulaner.

                  “Ich bin sofort da. Belar Ende!” sagte der Admiral knapp und beendete die Verbindung.

                  Einige Sekunden später öffnete sich die Tür des Büros und Admiral Belar betrat die OPS. Er stiegt die Treppen zum Hauptdeck herunter und gesellte sich zu Tarell, der gegenwärtig das Kommando auf der OPS führte.

                  Tarell hatte inzwischen die Daten auf den Lagetisch geladen und studierte diese bereits, als der Admiral an den Tisch kam.

                  “Bericht!” forderte Belar.

                  Tarell sah zu dem Trill auf und schaute ihm in die Augen.

                  “Die ausgefallenen Sensorbojen sind mit einem gültigen Sternenflottencode ausgeschaltet worden. Ich habe sie gerade wieder reaktiviert und deren Logbuch gecheckt. Es war definitiv ein Sternenflottencode.”

                  Belar schaute ihn fassungslos an und konnte nicht glauben, was er da hörte.

                  “Wollen sie damit sagen, dass wir hier auf Unity One einen Maulwurf sitzen haben?” fragte er sichtlich gereizt.
                  “Das glaube ich nicht Sir, ich habe etwas entdeckt.” ließ sich der Chief vernehmen, der den Ausfall zuerst entdeckt hatte.

                  Tarell und Belar wandten ihre Aufmerksamkeit dem Unteroffizier zu und warteten gespannt auf dessen weitere Ausführungen. Dieser stand auf und gesellte sich zu den beiden Offizieren.

                  “Auf den ersten Blick scheint es sich um einen Sternenflottencode zu handeln, aber bei genauerem hinsehen kann man Algorithmen erkennen, die nur die Orions für ihre Programme und Codes verwenden. Ich denke, dieser Code ist das Werk eines Hackers und ein ziemlich gutes noch dazu. Man muss schon wissen, wonach man sucht.”

                  Belar und Tarell sahen den Chief begeistert an.

                  “Und das haben sie innerhalb von fünf Minuten herausgefunden?” wollte der Admiral wissen.

                  Der Unteroffizier trat verlegen von einem Bein auf das andere.

                  “Chiffriertechnik ist ein Hobby von mir und als ich auf der Akademie war, habe ich in den zwei Jahren, die ich studiert habe, einige Kurse dazu belegt. Ich wusste, wonach ich suchen musste und habe auf gut Glück mal näher hingesehen.” Antwortete dieser.

                  “Das war eine sehr gute Leistung. Ich frage mich, warum sie nur zwei Jahre auf die Akademie gegangen sind und nicht die vollen vier Jahre absolviert haben. Sie könnten heute Offizier beim Sternenflottengeheimdienst sein.” Stellte Belar verwundert fest.

                  “Ich wollte so schnell wie möglich hinaus ins All und habe deshalb Flugoperationen belegt, da ich auch gerne mit Schiffen und Shuttles arbeite. Aber eines Tages werde ich die zusätzlichen zwei Jahre sicher noch dranhängen.” erklärte der Chief.

                  “Danke Chief. Machen sie weiter so und kommen sie in 30 Minuten in mein Büro. Wir müssen dringend über ihre weitere Karriere reden.” Sagte Belar und wandte sich an Tarell. Der Unteroffizier nahm Haltung an, drehte sich um und besetzte wieder seine Station.

                  “Welche Schiffe befinden sich gegenwärtig in der Nähe von Gitter 38?”

                  Tarell wandte sich dem Lagetisch zu und rief durch ein paar Befehle, die Positionen der Schiffe der 5. Taskforce auf, welche sich gegenwärtig im Einsatz befanden und filterte dann jene heraus, welche in der Nähe von Gitter 38 operierten. Belar schaute ihm über die Schulter. Nur zwei Schiffe waren gegenwärtig im entsprechenden Gebiet aktiv.

                  “Die U.S.S. Agrippa und die U.S.S. Protector befinden sich gerade in diesem Sektor und führen neben deren Patrouillenaufgaben, Manöver durch.” Beantwortete der romulanische Subcommander Belars Anfrage.

                  Belar strich sich über den Bart und dachte nach.

                  “Die Agrippa ist ein Schiff der Defiant Klasse und zudem zu weit weg. Die Protector ist ein brandneues Schiff für taktische Aufgaben im Tiefenraum und dadurch besser geeignet. Möglicherweise brauchen wir ein schlagkräftigeres Schiff als eine Defiant Klasse für diese Mission und Captain Keys ist soweit ich weiß ein sehr besonnener und erfahrener Offizier.”

                  “Nehmen sie Kontakt mit der Protector auf und befehlen sie Captain Keys, dass er zu den Bojen fliegen, sich dort umsehen und die Verfolgung, von was auch immer da durchgeschlüpft ist, aufnehmen soll. Ich habe ein mieses Gefühl bei der Sache und will das Problem gelöst haben. Wir haben schon genug Ärger. Ich vermute, dass die FDC dahinter steckt.” entschied Belar, wandte sich von Tarell ab und ging wieder in sein Büro zurück.

                  “Aye Sir.” Sagte Tarell und stellte eine Verbindung zur Protector her.

                  U.S.S. Protector – Raumschiff der Ivory Klasse – NX 83880
                  Unter dem Kommando von Captain Percy Keys
                  Gegenwärtige Position: Im Raumgitter 36 Nahe des Veruz Systems
                  Brücke

                  Zur selben Zeit.

                  Captain Percy Keys saß in seinem Kommandosessel und langweilte sich. Seit zwei Wochen hatte die Protector den Auftrag, an den Grenzen der Besatzungszone zu patrouillieren und Manöver abzuhalten. Sicher, die Föderation befand sich im Krieg mit den Tholianern und den Gorn und daher war es wichtig, dass die Grenzen bewacht wurden, aber die Protector war ein Schiff, mit einem beeindruckenden Waffenpotenzial und sollte bei den Kämpfen dabei sein. Ihre erste Schlacht als Teil der Taskforces hatte sie ja auch mit Bravour überstanden. Als die Gorn Cardassia und Unity One angegriffen hatten, konnte die Protector zum ersten Mal zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt war. Als sich die Gorn nach der verlorenen Schlacht zurückgezogen hatten, kehrte für die 5.TF wieder Ruhe im cardassianischen Gebiet ein, was für die Protector Patroulliendienst und Manöver bedeutete. Das Schiff musste schließlich noch getestet werden, auch wenn es seine Feuertaufe bereits bestanden hatte. All das verstand er. Dennoch zerrte diese Routine an den Nerven der Besatzung und auch an den seinen. Er bedauerte, dass er nicht einfach so ins klingonische Reich fliegen konnte, um die 7. Taskforce unter Fleetadmiral Sovrane zu unterstützen. Aber Befehl war nun mal Befehl. Auf der Brücke war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Man konnte nur das Piepen der Schaltflächen hören, wenn sie betätigt wurden und sogar das Summen des Antriebs. Captain Keys wollte sich gerade in seinen Bereitschaftsraum zurückziehen, als ein Rufsignal von der OPS erklang. Er drehte sich zu seiner Operationsoffizierin, Lieutenant Commander T’Nel um und schaute sie erwartungsvoll an.

                  Die Vulkanierin ließ ruhig die Finger über die Schalflächen fliegen und öffnete die Verbindung.

                  “Wir erhalten eine Nachricht von Unity One Sir. Es scheint dringend zu sein. Sie wird auf einer abhörsicheren Frequenz übertragen.”

                  Keys drehte sich zum Hauptschirm um und straffte sich.

                  “Auf den Schirm.” befahl er.

                  Auf dem Bildschirm wurde der Weltraum durch das Symbol der 5. Taskforce ersetzt und gleich darauf durch das Antlitz des romulanischen Subcommanders, Tarell.

                  “Ich grüße sie Captain!” sagte der Romulaner und neigte würdevoll den Kopf zu einem Gruß. Eine typisch romulanische Geste.

                  Keys, der ein formvollendeter Diplomat war, verneigte sich ebenfalls und grüßte seinerseits den Romulaner.

                  “Schön sie einmal wieder zu sehen Subcommander. Was können wir für sie tun?” fragte er.

                  “Ganz meinerseits Captain. Wir haben ein Problem in Raumgitter 38. Drei der dort stationierten Sensorbojen sind ausgefallen und wir vermuten, dass irgendjemand oder irgendetwas durch die entstandene Lücke hindurchgeschlüpft ist und irgendwie mit der cardassianischen Terrororganisation “Front dominiontreuer Cardassianer” zu tun hat. Seit langem erhalten wir Berichte, dass sie irgendetwas planen. Ihre Befehle lauten: Fliegen sie dorthin, suchen sie Beweise und nehmen sie wenn möglich die Verfolgung auf. Sollten sie auf zu starken Widerstand stoßen, setzen sie sich ab und rufen sie Verstärkung. Andernfalls versuchen sie die Sache zu klären und eventuell denjenigen, der für den Sicherheitsbruch verantwortlich ist, zu verhaften und nach Unity One zu bringen.” erläuterte der romulanische Verbindungsoffizier.

                  Keys hörte sich die Befehle genau an und überlegte bereits, wie er vorgehen würde. Er war ein sehr ruhiger Captain. Manchmal verglich man ihn sogar mit Jean Luc Picard und fragte sich, was ein Diplomat wie er in einer Militärorganisation wie den Taskforces zu suchen hatte. Darauf antwortete er stets, dass er immer zuerst versuchen würde, ein Gespräch zu führen, bevor er die Waffen sprechen ließ. Er hielt es für unumgänglich, dass man zuerst versuchen sollte ein Problem friedlich beizulegen. Die Taskforces waren nicht zu aggressiven Zwecken gegründet worden, sondern zur besseren Verteidigung der Föderation und ihrer Alliierten, was durchaus Sinn machte. Auch die Captains der Taskforces mussten sich an die diplomatischen Regeln und vor allem an die Erste Direktive halten.

                  “Verstanden. Wir fliegen sofort los und werden sehen, was wir tun können.” sagte er und nickte entschlossen.
                  “Gute Jagd Captain und viel Glück.” erwiderte Tarell und beendete die Verbindung. Der Bildschirm zeigte nun wieder den schwarzen Samt des Weltraums.

                  Keys wandte sich vom Hauptschirm ab und nahm in seinem Kommandosessel platz.
                  “Wir gehen auf Alarmstufe Gelb. Schilde hoch, Energie in die Waffen.”
                  “Steuermann setzen sie einen Kurs zum Raumgitter 38 mit Maximum Warp.” Befahl er und machte es sich in seinem Kommandosessel bequem. Endlich konnten sie wieder das tun, wofür die Protector eigentlich entwickelt wurde. Die Föderation verteidigen und nicht um stumpfsinnige Manöver abzuhalten.

                  “Kurs liegt an.” meldete Lieutenant Kytha Joram vom Planeten Trill.
                  „Energie!“ befahl der Captain
                  Lieutenant Joram betätigte die Taste für die Warpzündung und das Schiff, welches einer Pfeilspitze zum verwechseln ähnlich sah, sprang in den Subraum.

                  S.S. Courageous – privates Raumschiff der Prophet Klasse
                  Unter dem Kommando von Captain Arcturus Rhade
                  Gegenwärtige Position: Im Raumgitter 38 Nahe des Tegronsystems
                  Brücke

                  Arcturus Rhade lief aufgeregt auf der Brücke hin und her und machte damit seine Besatzung sehr nervös. Vorallem der Klingone wurde von Minute zu Minute aufgekrazter. Der Captain fragte sich, wie es möglich sei, dass sie so einfach durch das als undurchdringbar geltende Sensorennetz der Sternenflotte, hindurchschlüpfen konnten.

                  Er hatte im Gefühl, dass sie nicht einfach so mit dem was sie vorhatten durchkommen würden. Allerdings schien er der einzige zu sein, der sich Sorgen machte. Mal abgesehen von der Nervosität, die er durch sein umhergewandere bei seiner Besatzung erzeugte, war seine Besatzung ausgelassen und in bester Stimmung. Es gab Gelegenheiten, in denen sich die einzelnen Personen unter seinem Kommando schier gegenseitig umbrachten, doch nicht heute, heute scherzten und lachten sie und schienen bester Laune zu sein. Obwohl er immer versuchte, eine gewisse sternenflottige Disziplin auf seinem Schiff aufrecht zu erhalten, ließ er sie dennoch gewähren. Er wusste, dass sie, sollte es Ernst werden, sofort auf die professionelle Ebene umschalten würden. Dennoch gab es ein bizarres Bild ab, zu sehen, wie ein Klingone und eine Cardassianerin miteinander lachten.

                  Tymari war ebenfalls zugegen, weil sie angeblich, einige Einstellungen an der CON vornehmen wollte. Doch dies schien nur ein Vorwand zu sein, um mit Dunnigan flirten zu können. Arcturus spürte, wie sich zu seiner Nervosität, Eifersucht hinzugesellte.

                  „Gott Verdammt. Setz dich endlich in deinen Sessel. Du machst mich noch wahnsinnig und nutzt die Deckplatten ab.“ schnauzte Syri.

                  Rhade bedachte sie mit einem eisigen Blick, folgte aber ihrer Aufforderung und nahm wieder in seinem Sessel platz. Schließlich wurde die ausgelassene Stimmung durch ein Warnsignal, welches von der Operationskontrolle kam, unterbrochen und die anwesenden Crewmitglieder fuhren herum. Syrianna stürzte zu ihrer Konsole und überprüfte die Anzeigen.

                  „Ein Schiff geht unter Warp und nähert sich frontal. Es hat seine Schilde und Waffen aktiviert.“ meldete sie.

                  „Auf den Schirm.“ befahl Arcturus und bereute gleich darauf seinen Befehl. Ehrfürchtig sog er die Luft ein und Pfiff durch die Zähne.

                  Auf dem Bildschirm zeichnete sich eine pfeilförmige Silhouette ab. Das Schiff war eindeutig ein Schiff der Sternenflotte, sah aber anders aus, als Arcturus es in Erinnerung hatte. Dieses Schiff sah gefährlich und vor allem sehr schnittig aus. Die Untertassensektion ging ähnlich wie bei der Intrepid Klasse ohne Übergang in den Sekundärrumpf über und die Warpgondeln waren nicht so exponiert, wie sonst üblich.

                  Rhade stufte aufgrund seiner Kenntnisse das Schiff als einen mittelschweren taktischen Kreuzer ein und wusste instinktiv, dass es keine Aussicht auf eine Flucht gab. Das Schiff hatte sicher seine Suche bei den deaktivierten Bojen begonnen und war ihrer Warpspur bis hier her gefolgt. Sie hatten sicher den Vorsprung der Courageous von mindestens einem Tag in einigen Stunden aufgeholt.

                  „Soll ich ein Ausweichmanöver versuchen?“ wollte Dunnigan wissen.

                  „Das hat keinen Sinn. Ich will mir erst einmal anhören, was sie zu sagen haben.“ entgegnete der Skipper.
                  „Aber trotzdem sollten wir versuchen uns ein Ass für den Ärmel zurecht zulegen. Syri versuche einen Nebel oder eine Gaswolke zu finden, die wir als Deckung verwenden können und suche wenn du schon dabei bist, nach einer Schwachstelle am Schiff der Feds. Tymari du hilfst ihr.“ fuhr er fort.

                  Tymari wandte sich von Julez ab und ging in den hinteren Teil der Brücke, um sich den technischen Konsolen zuzuwenden. Arcturus war froh, dass er die Kleine von Dunnigan weggeholt hatte.
                  Er zwang sich dazu, sich auf die gegenwärtige Situation zu konzentrieren. Er durfte jetzt nicht an Tymari denken.

                  „Sie rufen uns.“ berichtete Rukh.
                  „Schilde und Waffen sind bereit.“ fuhr der Klingone fort.

                  Rhade wusste, dass sie einen Kampf mit einem Kreuzer der Feds nicht lange überleben würden. Doch war es beruhigend zu wissen, dass sie nicht völlig wehrlos waren. Dennoch, das da draußen war ein Kriegsschiff. Nicht mehr und auch nicht weniger, wenn der Captain ein wilder Cowboy war, dann wären ihre Tage gezählt.

                  „Na dann lasst uns mal sehen, wen wir als Gegner haben.“ sagte er.

                  Rukh öffnete den Kanal und das Bild auf dem Schirm wechselte.
                  Ein Captain der Sternenflotte zeichnete sich auf dem Bildschirm ab. Im Hintergrund eine hochmoderne Brücke. Der Captain war ungefähr im selben Alter wie Arcturus, hatte dunkelbraune Haare und grün-blaue Augen. Der Blick des Captains verriet Rhade, dass dieser Mann zwar ein Kriegsveteran, aber dennoch ein gewiefter Unterhändler und Diplomat war. Er musste sich vor diesem Mann in Acht nehmen. Das waren die gefährlichsten. Sie schlugen einen, durch ihre Gerissenheit und ihren Charme ala James Kirk. Der Captain schien höchstens 35 Jahre alt zu sein und musste wohl recht gut sein, wenn er in diesem Alter schon das Kommando über solch ein Schiff führte. Noch ein Beweis für die Gefährlichkeit seines Gegenübers. Und was noch schlimmer war, er hätte auf dem Platz des Sternenflottencaptains sitzen können.

                  Arcturus verdrängte diesen Gedanken und konzentrierte sich auf das bevorstehende Wortgefecht.

                  Der Sternenflottencaptain setzte ein freundliches Lächeln auf. Er fühlte sich definitiv überlegen und sicher, was ein Fehler seinerseits sein konnte. Arcturus würde versuchen, diese Schwäche zu nutzen.
                  „Ich Grüße sie. Mein Name ist Captain Percy Keys vom Föderationsschiff Protector. Bitte identifizieren sie sich.“ stellte sich der Captain vor.

                  Rhade stand aus seinem Sessel auf und versuchte so selbstsicher und unschuldig wie möglich zu wirken.

                  „Ich bin Captain Thomas Richardson vom Frachtschiff Courageous.“ log Rhade. Er wusste, dass sein Schiff nicht in der Föderation registriert war.

                  Der Sternenflottencaptain schien ihm nicht zu glauben, machte aber mit dem vorgeschriebenen Protokoll weiter, das für die Begegnung zweier gegenseitig unbekannter Schiffe vorgeschrieben war.

                  „Bitte teilen sie uns das Ziel ihres Schiffes mit und die Fracht, die sie befördern.“
                  „Wir fliegen nach Cardassia 4, um dort Getreide und Versorgungsgüter abzuliefern. Wir sind jetzt schon zu spät, wird diese Sache länger dauern?“ fragte Rhade.

                  „Das hängt von ihrer Kooperationsbereitschaft ab. Wir sind auf der Suche nach einem Schiff, das vor einem Tag unsere Grenzen in Raumgitter 38 verletzt hat. Wissen sie etwas darüber?“ wollte der Captain wissen.

                  Jetzt wusste Rhade, dass sie ganz gezielt nach ihnen gesucht hatten und geriet ins Schwitzen. Er zuckte unschuldig mit den Achseln und verzog das Gesicht.

                  „Es tut mir leid, Captain. Ich wünschte, ich könnte ihnen helfen, aber ich weiß leider nicht, wovon sie reden. Wir haben unsere Fracht auf Dalian III aufgenommen und haben den Auftrag, sie auf Cardassia IV abzuliefern. Ich hoffe, das ist kein Problem für die Sternenflotte.

                  Schon während er diese Lüge aussprach wusste Rhade, dass Keys wusste, dass er log. Dennoch versuchte er den Schein zu wahren und gab sich als unschuldiger Frachtercaptain.

                  Der Captain der Protector schaute ihn misstrauisch an.
                  „Bereiten sie sich darauf vor, dass ein Inspektionsteam an Bord ihres Schiffes kommen wird, um es zu durchsuchen. Bitte zeigen sie sich kooperativ.“ sagte der Fed diplomatisch.

                  Rhade geriet abermals ins schwitzen, lies sich jedoch nichts anmerken.
                  „Ist das wirklich nötig? Wir sind wie gesagt schon spät dran und haben einen engen Terminplan. Außerdem könnte uns die Ware verderben.“ Rhade wand sich, wie ein rigelianischer Aal an der Angel eines Fischers, doch der Fedcaptain blieb unbeeindruckt und unnachgiebig.

                  „Umso früher, sie ihre Schilde senken und uns an Bord kommen lassen, desto schneller können sie ihre Reise wieder aufnehmen, Captain. Wenn sie nichts zu verbergen haben, dann wird die Untersuchung ihres Schiffes nicht länger als zwanzig Minuten in Anspruch nehmen.“ sagte Keys und beendete die Verbindung.

                  Rhade sah sich Hilfe suchend auf seiner Brücke um, die schon bald von Sternenflottenoffizieren nur so wimmeln würde.

                  „Und was machen wir jetzt?“ fragte Syri
                  „Sie richten ihre vorderen Phaser auf unseren Antrieb und versorgen den Traktoremitter mit Energie.“ knurrte Rukh. „Diese ehrlosen Schweine. Jetzt haben wir absolut keine Chance mehr.“ fuhr der Klingone fort.
                  „Wir zeigen uns kooperativ. Die Fässer mit dem Gel sind gut versteckt und vor Sensorstrahlen abgeschirmt. Der Rest ist tatsächlich Getreide. Wenn sie nichts finden, müssen sie uns ziehen lassen.“ sagte Rhade.
                  „Rukh, senke die Schilde und heiße sie an Bord Willkommen.“ befahl er dann.
                  „Syri du wirst mit Rukh gehen und unsere Gäste empfangen. Biete ihrem Kommandanten etwas zu trinken an und zeig dich von deiner besten Seite. Tu alles, was sie wollen. Ich kenne zwar diese Taskforcetypen nicht, aber wenn sie nur halb so sind, wie ein Standardsternenflottenoffizier, wie ich sie kenne, dann sind sie für Freundlichkeiten sehr zugänglich. sagte Rhade.

                  Rukh und Syri nickten. Während Rukh noch die Schilde deaktivierte, wartete Syrianna bereits an der Tür auf ihn. Als Rukh seine Arbeit beendet hatte, verließen sie gemeinsam die Brücke, um zum Transporterraum zu gelangen, um das Inspektionsteam in Empfang zu nehmen.

                  „Tymari du bleibst hier auf der Brücke und bemannst für alle Fälle, die taktische Station.“ befahl Rhade mit einem besorgten Blick auf den Hauptschirm, welcher noch immer das, bedrohlich im Weltraum schwebende Kriegsschiff der Föderation, anzeigte. Die Sternenflotte hatte sich seit seinem ausscheiden sehr verändert. Er hoffte, nicht zum schlechteren. Auch ihm waren die Namen Sovrane und Belar bekannt und er wusste, dass sie als die Väter der Taskforces galten. Aber er persönlich hielt sie für Hardliner, Karrieristen und Warlords. Auch heute noch, fühlte er sich den Idealen der Sternenflotte verbunden. Er hoffte, dass die Taskforces nicht aus stiernackigen, Bürstenköpfen bestanden.

                  „Ich muss zu meinen Maschinen. Wenn die an meinen Babys rumschrauben, ohne dass ich dabei bin, trete ich ihnen in den Hintern.“ schnauzte die junge Orionerin.
                  „Du bleibst hier. Gut möglich, dass diesen Typen der Finger recht locker am Abzug sitzt und ich will nicht, dass dir was passiert.“ sagte Rhade und erntete einen überraschten Blick von Tymari.
                  „Ich bin kein Kind mehr. Ich kann auf mich selbst aufpassen.“ Begehrte sie erneut auf.

                  Rhade stand aus seinem Kommandosessel auf und näherte sich der taktischen Konsole.
                  „Das sind Profis. Die sind zum kämpfen ausgebildet, du bist gut darin irgendwelche Dinge zusammenzuschrauben und zu reparieren, aber wenn du einmal falsch zuckst, landest du entweder im Knast oder du kassierst eine Phaserverbrennung. Ich kann diese Leute nicht einschätzen. Ich kenne nur die reguläre Sternenflotte, aber eins weiß ich. Diese Leute sind anders. Sie machen mir Angst. Bitte vertrau mir, kleines.“ flehte Rhade.

                  Tymari sah ihn sekundenlang, verwundert an. Sie wusste, dass sich Rhade um sie sorgte, als sei sie seine Tochter, aber dass er sie bekniete, ihm zu vertrauen, hatte sie in den zwei Jahren, in denen sie schon zusammen flogen, noch nie erlebt. Gut, sie hatte auch noch nie erlebt, wie er ist, wenn Feds in der nähe sind. Sie tat den Vorfall mit einem Schulterzucken ab und lächelte ihn an. Sicher machten die Feds ihn nervös. Wenn sie herausfanden, wer er war, würde er sofort verhaftet werden. Sie wusste nicht viel über Rhades Vergangenheit, nicht einmal seinen Rang in der Sternenflotte. Sie wusste nur, dass er früher im Dominionkrieg auch ein Fed war. Sie hatte ihn auch nie danach gefragt. Sie sprach auch nie über ihre Zeit als Sklavin auf Xurel IX und was sie dort erlebt hatte. Hier sprach eigentlich niemand über seine Vergangenheit und das hatte bis heute sehr gut funktioniert. Bis heute.
                  Wenn sie das hier heil durchstünden, nahm sie sich vor, den Captain nach seiner Vergangenheit zu fragen und warum er in Gegenwart der Sternenflotte so nervös wird.

                  „Na schön. Ich werde auf der Brücke bleiben.“ sagte sie kleinlaut.
                  „Danke. Es ist wirklich besser so, glaub mir. Jede Maschine kann wieder geflickt werden und die Sternenflotte schraubt nicht einfach so an fremden Antrieben und Maschinen rum, ohne zu fragen und wenn, würden sie uns zu einer Sternenbasis bringen.“ antwortete der Skipper.
                  „Und dann sind wir in jedem Fall geliefert. Dort würde man herausfinden, dass ein Großteil unserer Ersatzteile geklaut ist. Vom biomimetischen Gel ganz zu schweigen.“ stellte Tymari trocken fest.
                  „Keine Sorge. Soweit wird es nicht kommen.“ beruhigte Rhade sie.
                  „Wenn es soweit kommt, jage ich eher das Schiff in die Luft, als in ein Fedgefängnis zu gehen.“ antwortete Tymari.
                  „Geht mir genauso.“
                  „Aber mir nicht. Ich bin noch zu jung zum sterben.“ warf Dunnigan ein, der das ganze Gespräch interessiert verfolgt hatte. „Habe ich da nicht auch ein Wörtchen mitzureden?“
                  „NEIN!“ antworteten der Captain und Tymari gleichzeitig und schnitten jede weitere Kritik seitens Dunnigan ab. Sie schauten sich an und lachten laut los. Es tat gut, die angespannte Situation ein wenig durch Humor zu lockern.

                  Schließlich öffnete sich die Tür und Rukh trat in Begleitung eines Sternenflottenoffiziers auf die Brücke. Rhade erkannte sofort, dass es sich dabei um den Captain der Protector handeln musste. Er wirkte willensstark aber freundlich und er wirkte eloquent, was alle Starfleet Captains ausstrahlten. Was Arcturus allerdings erschreckte, war der Phaser an Keys' Hüfte. Er hatte erwartet, den Standardphaser zu Gesicht zu bekommen, doch stattdessen hing eine schwarze, gefährlich aussehende Strahlenwaffe am Gürtel des Captains. Nun wusste Rhade, dass mit diesen Leuten nicht gut Kirschen essen war. Neben dem zwei Meter großen Klingonen wirkte der Offizier allerdings ein wenig schmächtig, ließ sich von der Größe des Kriegers und seinen knurrenden Lauten aber nicht weiter beeindrucken. Als sich das Brückenschott mit einem lauten, metallischen Geräusch erneut geschlossen hatte, sah sich der Captain bereits interessiert auf der Brücke um. Natürlich entging ihm nicht, dass ein Großteil der Brücke aus verschiedenen Einzelteilen, die nicht zusammenpassten, bestand.

                  Als er sich fertig umgesehen hatte, musterte er, die anwesenden Personen eingehend. Sein Blick blieb auf Tymari hängen, die sich auf der taktischen Konsole so abstützte, dass ihr Oberkörper nach vorne gebeugt war und man ihr dadurch wunderbar in den Ausschnitt schauen konnte. Zusätzlich fuhr sie sich permanent durchs schwarze Haar, um den Captain zu provozieren oder abzulenken. Offensichtlich wollte sie, durch ihre sexuellen Reize, den Sternenflottencaptain ein wenig aus der Fassung bringen, was nicht gelang. Möglicherweise hatte er die Lebenszeichen der Courageous überprüfen lassen und festgestellt, dass eine Orionerin an Bord ist. Danach ließ er sich vom Schiffsarzt wahrscheinlich impfen , um den Pheromonen zu widerstehen.

                  Sein Blick wanderte weiter zu Dunnigan, der recht unscheinbar war und blieb dann endgültig auf Arcturus Rhade hängen. Rhade streckte die Hand aus und ging ihm einige Schritte entgegen.

                  „Captain Keys. Herzlich Willkommen an Bord der Courageous. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Captain sich mit einer kleinen Inspektion abgibt.“ sagte Rhade. Der Sternenflottenoffizier ergriff die dargebotene Hand und schüttelte sie.
                  „Ich musste mir ein wenig die Beine vertreten. Darf ich ihnen sagen, dass ich den Namen ihres Schiffes sehr passend finde, Captain Richardson?“
                  „Wieso passend?“ fragte Arcturus ein wenig dümmlich. Meinte der Captain etwa die Courageous, die im Dominionkrieg zerstört wurde? Hatte er ihn etwa nach all den Jahren erkannt?
                  „Naja, es gehört schon eine Menge Courage dazu, mit so einem alten Schiff, hinaus in den Tiefenraum zu schippern.“ sagte Keys ehrlich beeindruckt.
                  Innerlich atmete Rhade auf. Keys schien keine Ahnung zu haben, wer da vor ihm stand.

                  S.S. Courageous – privates Raumschiff der Prophet Klasse
                  Unter dem Kommando von Captain Arcturus Rhade
                  Gegenwärtige Position: Im Raumgitter 38 Nahe des Tegronsystems
                  Frachtraum

                  Syrianna begleitete die vulkanische Operationsoffizierin, Lieutenant Commander T’Nel, die mit einem Tricorder, der unaufhörlich piepste, durch den Frachtraum ging und beobachtete, wie sie jeden einzelnen Behälter, der in dem Raum stand, akribisch durchsuchte. Der Chefingenieur und seine beiden Kollegen von der Sicherheitsabteilung der Protector wurden von Ondaraan durch den Maschinenraum geführt. Auch T’Nel hatte zwei Sicherheitswachen als Verstärkung dabei, die hinter den beiden, mit schussbereiten Phasergewehren, gingen. Diese Taskforce Leute gingen kein Risiko ein.

                  Plötzlich ertönte aus T’Nels Tricorder ein Warnsignal.
                  Die Vulkanierin hob eine Augenbraue und näherte sich langsam der angezeigten Quelle des Problems. Sie hielt genau auf die abgeschirmten Fässer mit dem Gel zu, die zusätzlich eine falsche Biosignatur aussandten. Syrianna fürchtete, dass sie aufgeflogen waren. Schließlich blieb die Vulkanierin vor einem der Fässer stehen und scannte es eingehender.

                  „Faszinierend.“
                  „Stimmt etwas nicht?“ wollte Syri wissen.
                  „Allerdings. Die Leitung hinter dem Fass hat eine Mikrofraktur. Wenn sie möchten, kann sich das Lieutenant McGee, unser Chefingenieur, einmal ansehen.“ sagte die Operationsoffizierin hilfsbereit.

                  Syri atmete erleichtert aus.

                  „Geht es ihnen nicht gut? Soll ich einen Arzt anfordern?“
                  „Nein, nein. Alles in bester Ordnung. Mir ist nur immer so kalt. Sie wissen ja, dass wir Cardassianer, die Hitze schätzen und da unser Captain ein Mensch ist, stellt er die Temperatur in unserem Schiff immer ein wenig zu niedrig ein.“ lenkte Syri ab.
                  „Ich verstehe. Auch wir Vulkanier schätzen die Wärme und sind auf den meisten Schiffen einer etwas kühleren Umgebung ausgesetzt. Lediglich die U.S.S. T’Kumbra war komplett an vulkanische Verhältnisse angepasst, da sie nur von Vulkaniern bemannt war. Ich habe auf ihr gedient, als sie von cardassianischen Schiffen im Dominionkrieg zerstört wurde. Ich wollte damit sagen, ich kann sie verstehen.“ sagte T’Nel.
                  War das die Möglichkeit? Eine Vulkanierin, die zum Smalltalk neigte? Syri beschloss, die Vulkanierin weiter abzulenken.
                  „Das tut mir Leid. Ich bedauere ihren Verlust sehr. Wir Cardassianer hatten durch unseren Beitritt in das Dominion, den Krieg erst möglich gemacht und somit viel Leid über den Alpha Quadranten gebracht. Aber nicht alle von uns waren für Gul Dukats Entscheidung. Als ich davon erfuhr, dass wir nun unter der Herrschaft des Dominion standen, war ich schockiert. Ich dachte schon daran, mein Offizierspatent zurückzugeben.“ sagte sie und meinte es ehrlich.

                  „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Was damals geschehen ist, war eine sehr bedauerliche und dunkle Periode, die ihr Volk an den Rand der Vernichtung gebracht hat und noch heute ihre Auswirkungen zeigt. Aber ich bin sicher, mit der Hilfe der Föderation, wird die Cardassianische Union eines Tages wieder erblühen.“ entgegnete T’Nel.

                  „Vielen dank. Obwohl einige Cardassianer gegen die Besatzung der Föderation opponieren, denke ich stets daran, wo wir wären, wenn uns die Föderation nicht schützen und mit Hilfsgütern versorgen würde. Wenn die Taskforce von Unity One nicht gewesen wäre, stünde Cardassia nun unter der Herrschaft der Gorn Konföderation.“

                  „ Das ist in der Tat sehr wahrscheinlich. So eine Besatzung ist für beide Seiten nicht sehr leicht. Viel zu leicht wird man vom Helfer zum Tyrann. Es ist auch für die Föderation ein schmaler Grad. Jetzt mehr denn je, seit sich die Klingonen und die Romulaner aus dem cardassianischen Raum zurückgezogen haben. Aber zurück zu meiner Frage, soll sich unser Chefingenieur das Loch mal ansehen?“ fragte T’Nel

                  Syrianna schüttelte mit dem Kopf und winkte ab.
                  „Nicht nötig. Tymari ist eine fähige Ingenieurin. Ich werde sie darauf hinweisen, damit sie das Loch verschließen kann, das sollte reichen. Sie haben sicher auch besseres zu tun.“ Sagte sie und drehte sich zum gehen um. Diese Gelegenheit blieb von Lieutenant Commander T’Nel nicht ungenutzt. Sie griff in ihre Hosentasche und holte eine kleine, silbrig glänzende Scheibe hervor. Sie berührte die Kante der Scheibe und ein kleines, blaues Licht auf der Oberseite, des münzenähnlichen Gegenstands leuchtete auf und verlosch sofort wieder. T’Nel musste sich beeilen, denn Syrianna schien sich wieder umdrehen zu wollen. Sie heftete die kleine Schiebe an eines der Fässer und schloss sich danach Syrianna wieder an, um die Inspektion zu einem Ende zu bringen.
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                    Mal wieder eine erstklassige Geschichte, Herr Admiral!

                    Der Blickwinkel der "kleinen Leute" auf das Universum ist sehr gut rübergekommen, vor allem in den Dialogen zwischen Keys und Rhade. Die Zusammensetzung der Crew verspricht auch weiterhin interessante Geschichten.

                    Eindeutige Leseempfehlung von mir!

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                      @ Draco90831

                      Mal wieder eine erstklassige Geschichte, Herr Admiral!

                      Der Blickwinkel der "kleinen Leute" auf das Universum ist sehr gut rübergekommen, vor allem in den Dialogen zwischen Keys und Rhade. Die Zusammensetzung der Crew verspricht auch weiterhin interessante Geschichten.

                      Eindeutige Leseempfehlung von mir!
                      Vielen lieben dank. Das bedeutet mir sehr viel, das von dir zu hören, da es ja unser beider Konzept war/ist. Mal sehen, wann ich im neuen Jahr dazu komme, eine Fortsetzung nachzuschieben. Einen ersten Coverentwurf für die zweite Geschichte, kann ich allerdings schon bieten. Ist allerdings noch WiP und noch nicht ganz fertig. Wie fandest du denn die Story ansich. Mich würde dabei interessieren, was gut und was weniger gut war.

                      Hier mal der Coverentwurf


                      Gruß
                      J.J.

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                        Negativ aufgefallen ist mir eigentlich wenig. Vielleicht ein paar Schreibfehler bei Star Trek-spezifischen Begriffen (soweit ich mich erinnere schreibt man z.B. "Mek'leth" mit "k"), aber das ist eher Nebensache und sonst gabs aus meiner Sicht absolut nichts auszusetzen.

                        Im Gegenteil, der Hintergrund von Rhade war sehr gut ausgearbeitet und sein Unwohlsein gegenüber Sternenflottenoffizieren kam sehr gut rüber. Auch seine Perspektive auf die Taskforces war sehr interessant. Dass er Belar und Sovrane als "Warlords" ansieht und annimmt, die TFs beständen aus "stiernackigen Bürstenschnitträgern" (ich glaube das war deine Formulierung) ist ein schöner Gegensatz zur Auffassung von Belar und Co., die ja bisher immer dominant war. Dass ein Hauptcharakter einer Serie so denkt, lässt diese Perspektive zudem etwas "realer" wirken, als es damals in "Prequel" der Fall war, wo ich zumindest immer darüber gelächelt habe, dass sich Belars (IMO richtigen) Ideen überhaupt jemand entgegen stellt. Ich fand es sehr gut, dass du deine eigene Idee auf diese Weise auch mal kritisch von der anderen Seite beleuchtest.

                        Wenn du die anderen Charaktere auch derart tief ausarbeitest, dann muss ich mich echt warm anziehen, wenn ich mit deinen schriftstellerischen Leistungen mithalten will. Freelancer hat meine Erwartungen insofern weit übertroffen.

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                          @ Draco
                          Sorry, dass ich so lange gebraucht habe, bis ich antworte, aber ich hatte die letzten Tages einiges um die Ohren.

                          Negativ aufgefallen ist mir eigentlich wenig. Vielleicht ein paar Schreibfehler bei Star Trek-spezifischen Begriffen (soweit ich mich erinnere schreibt man z.B. "Mek'leth" mit "k"), aber das ist eher Nebensache und sonst gabs aus meiner Sicht absolut nichts auszusetzen.
                          Ich glaube du hast Recht. Ich muss diesbezüglich künftig besser recherchieren. Manchmal bin ich zu faul dazu und schreibe nach Gefühl. Aber wo in der Geschichte taucht denn ein Mek'leth auf?

                          Im Gegenteil, der Hintergrund von Rhade war sehr gut ausgearbeitet und sein Unwohlsein gegenüber Sternenflottenoffizieren kam sehr gut rüber. Auch seine Perspektive auf die Taskforces war sehr interessant. Dass er Belar und Sovrane als "Warlords" ansieht und annimmt, die TFs beständen aus "stiernackigen Bürstenschnitträgern" (ich glaube das war deine Formulierung) ist ein schöner Gegensatz zur Auffassung von Belar und Co., die ja bisher immer dominant war. Dass ein Hauptcharakter einer Serie so denkt, lässt diese Perspektive zudem etwas "realer" wirken, als es damals in "Prequel" der Fall war, wo ich zumindest immer darüber gelächelt habe, dass sich Belars (IMO richtigen) Ideen überhaupt jemand entgegen stellt. Ich fand es sehr gut, dass du deine eigene Idee auf diese Weise auch mal kritisch von der anderen Seite beleuchtest.
                          Rhade war mir ganz besonders wichtig und ist mir in der Zeit, in der ich die Geschichte geschrieben habe, sehr ans Herz gewachsen. Rhade wird den TFs sicher noch einige Male über den Weg laufen und ich fand es wichtig, auch mal die andere Seite der Medallie zu zeigen. Freelancer soll sich mit der dunklen Seite der Föderation beschäftigen und die Arbeit der TFs kritisch beäugen. Aus Sicht von UO sind die TFs Unterstützer und Verwalter für Cardassia, wie es in DS9 die Föderation für Bajor war. Für die FDC, einige Cardassianer und normale kleine Bürger stellen die TFs durchaus eine Bedrohung dar und werden als Besatzer gesehen, die zwar niemanden umbringen, aber die Kriegsverlierer bevormunden.

                          Wie ich schonmal erwähnt habe, würde ich "Prequel" heute ganz anders schreiben.

                          Wenn du die anderen Charaktere auch derart tief ausarbeitest, dann muss ich mich echt warm anziehen, wenn ich mit deinen schriftstellerischen Leistungen mithalten will. Freelancer hat meine Erwartungen insofern weit übertroffen.
                          Ich habe es zumindest mal vor. In der nächsten Story, sofern du sie nicht schreiben willst, werde ich etwas näher auf Tymari eingehen. Ihre Geschichte reizt mich sehr. Ich denke, im umkehrschluss, dass ich mich bei deinen Geschichten warm anziehen muss. Ich würde sagen, wir sind beide gut drauf. Aber danke für das Kompliment. Freut mich riesig. Ich würde wirklich gerne mal wieder einen originalen Draco lesen.

                          Gruß
                          J.J.

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                            Chief Admiral Jonathan Anthony Stone
                            Bio und Charakterbeschreibung

                            Rang: Fleetadmiral
                            Vorname: Jonathan Anthony
                            Nachname: Stone
                            Geburtsdatum: 04.11.2303
                            Position: Oberkommandierender der Sternenflotte (2373 - 2382)
                            Alter: 79
                            Rasse: Mensch
                            Heimatplanet: Erde
                            Nationalität: Australier
                            Sternzeichen: Skorpion
                            Haarfarbe: Ursprünglich Braun, jetzt Weiß
                            Augenfarbe: Braun
                            Merkmale: trägt einen Vollbart.

                            Familie:
                            Verheiratet mit Danielle St.Claire (Roman Autorin)
                            Vater von 3 Kindern: Christine ( 32 ), Josephine ( 40 ) und Louis ( 38 ) keine Sternenflottenangehörige

                            Kurze Karrierebeschreibung:
                            - 2319 Aufnahme in die Sternenflottenakademie
                            - 2323 Graduation mit Auszeichnung im Fach Ingenieurswesen
                            - 2323 – 2330 Ingenieur im Rang eines Lieutenant an Bord des Sternenflottenschiffs U.S.S. Konovaljov (Excelsior Klasse)
                            - 2330 – 2356 Chefingenieur vom Lieutenant Commander bis Commander an Bord des Föderationsraumschiffs U.S.S. Newton (Ambassador Klasse)
                            - 2357 Wechsel in die Kommandoabteilung und Ernennung zum Ersten Offizier der Newton
                            - 2360 Beförderung zum Captain und Kommandoübernahme über das Föderationsschiff U.S.S. Dallas (Nebula Klasse)
                            - 2367 Beförderung zum Admiral und Ernennung zum Leiter der technischen Abteilung der Sternenflotte.
                            - 2372 Beförderung zum Fleetadmiral
                            - 2373 Nach Admiral Laytons Amtsrücktritt wird Stone von der versammelten Admiralität zum Chief Admiral gewählt und erhält damit das Oberkommando über die Sternenflotte.
                            - 2374 Kurz vor Ende des Dominionkriegs lernen sich Chief Admiral Stone und Fleetadmiral J.J. Belar besser kennen und werden sehr gute Freunde, die hin und wieder auch ihren Urlaub zusammen verbringen.
                            - 2376 Stone muss sich schweren Korruptionsvorwürfen stellen, die von einer kleinen Gruppe des SFC erhoben werden. Die Vorwürfe können entkräftet werden. Stone bleibt im Amt.
                            - 2376 Stone unterstützt im gleichen Jahr die Petition der beiden Flottenadmiräle Sovrane und Belar zur Gründung der Taskforces und Bau der Unity Raumkomplexe.
                            - 2382 Chief Admiral Stone tritt von seinem Amt zurück, um sich zur Ruhe zusetzen. Neuer Chief Admiral wird Fleetadmiral William F Sheridan. Sein ärgster politischer Rivale. Sehr zum Leidwesen Belars.

                            Charakter:
                            Jonathan Stone ist ein Ingenieur durch und durch. Er verbringt Stunden alleine in seinem heimischen Labor und bastelt an irgendwelchen Geräten herum. Er ist ein liebevoller Vater und ein guter Ehemann. Pflichtbewusstsein und Loyalität stehen für ihn an erster Stelle. Er ist aber auch politisch interessiert und ein gewiefter Diplomat, was ihn zum geeigneten Chief Admiral macht. Er gerät allerdings in arge Bedrängnis, als eine kleine Gruppe innerhalb des SFC an seinem Stuhl sägt. Die Vorwürfe der Korruption können allerdings als haltlos widerlegt werden und Stone bleibt im Amt. Er erholt sich dennoch nie ganz von diesem Schlag, da ihm nun bewusst ist, dass nicht alle Sternenflottenoffiziere, seine Ideale teilen und nur nach Macht streben. Mit Bestürzung stellt er fest, dass sich ein Wandel im SFC vollzogen hat und die Hardliner versuchen, die Sternenflotte in eine militärische Organisation umzuwandeln. Er hadert mit seiner Entscheidung, Sovrane und Belar unterstützt zu haben, als diese vor den Föderationsrat traten und eine Petition zur Gründung der Taskforces einreichten. Stone vertraut den beiden Admirälen, fürchtet aber auch, dass die Gründung der Taskforces den Hardlinern in die Hände spielt und der neue militärische Arm der Sternenflotte missbraucht werden könnte. Als er seinen Rücktritt einreicht, stellt er fest, dass sich sein ärgster, politischer Rivale als Gegenkandidat von Fleetadmiral Sotek von Vulkan aufstellen lässt und bittet Fleetadmiral Belar, der inzwischen ein guter Freund von Stone und ein Gegner von William Sheridan und seiner Clique, die mit Sektion 31 in Verbindung zu stehen scheint, sich ebenfalls zur Wahl gegen Sheridan aufstellen zu lassen, da er befürchtet, das Soteks schwaches Image nicht ausreichen könnte, um die Wahl zu gewinnen. Belar erweist widerwillig seinem Freund diesen gefallen und lässt sich aufstellen. Er unterliegt Sheridan, der eine Mehrheit von 53 % erreicht und im amt durch den Föderationsrat und den Präsidenten bestätigt wird. Enttäuscht, nimmt Stone seinen Abschied von der Sternenflotte und hofft, dass es nicht noch schlimmer werden wird.

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                            Kommentar


                              Hallo Freunde, der 2. GFFA FanFiction Contest ist abgeschlossen und der Sammelband bereits fertig. ich wünsche viel Spaß beim schmökern dieser herausragenden Geschichten.


                              Gruß
                              J.J.

                              Downloadlink von Trekmans Homepage


                              Und hier meine Damen und Herren, präsentieren wir stolz die Kalender, für das kommende Jahr. Ich wünsche viel Spaß damit

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                              Gruß
                              J.J.
                              Zuletzt geändert von ADM. J. Belar; 31.12.2008, 13:32.

                              Kommentar


                                Super! Die Fanfic und die Bilder!

                                Aber, nur eine Kleinigkeit: FAdms haben fünf pips

                                Kommentar

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