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    #76
    Da ich mich entschieden habe, vor der nächsten Unity One Geschichte einen weiteren Piloten für meine inzwischen 5. Serie zu schreiben und mit den arbeiten bereits begonnen habe, möchte ich euch das dazugehörige Promowallpaper nicht vorenthalten.



    Diese Geschichte liegt mir sehr am Herzen. Ich habe sie zusammen mit einem Freund entwickelt. Sie spielt im Unity One Universum und setzt in der Zeit der zweiten Season von UO ein. Die Thematik behandelt eine kleine Gruppe von Gaunern und Glücksrittern, die für das Orionsyndikat Aufträge übernehmen. Bei diesen Aufträgen, geraten sie in das Kreuzfeuer und die Angelegenheiten der Großmächte und werden so zu deren Spielball. Die Ähnlichkeiten mit Firefly/Serenity und Han Solo sind beabsichtigt. Vom Setting her wird diese kleine Serie Elemente von Alias, Indiana Jones, Star Trek und Firefly enthalten. Aber keine Sorge. Es wird kein Crossover werden, sondern gänzlich im Star Trek Universum angesiedelt sein. Lediglich die Charaktere und der Plot sind teilweise dran angelehnt.

    Dieser Pilot markiert dann den vorerst letzten Serienstart, da ich der Meinung bin, daß fünf Serien im Moment mehr als ausreichend sind. Es wird also künftig nur Fortsetzungen geben, damit ich mich nicht verzettel. Bis jetzt blicke ich noch durch. Nach "Thiefs & Smugglers" folgt dann auf jeden Fall die Unity One Geschichte "Terra Victoria"

    Gruß
    J.J.

    Kommentar


      #77
      Star Trek: Escort - The Dominionwar Chronicles (Episode I) "Release the Dogs of War"

      Hallo Leute!

      Lange hats gedauert, aber ich bin stolz und froh euch den Piloten zur Vorgeschichte von Star Trek: Unity One vorstellen zu können.

      Die Geschichte:
      Captain J.J. Belar hat nach der Schlacht von Wolf 359 unter Protest seinen Abschied von der Sternenflotte genommen und wird ein Jahr später von Admiral Alyna Nechayev zusammen mit Lieutenant Commander Sisko und Commander Shelby rekrutiert, um die erste Kampfschiffklasse der Sternenflotte zu entwickeln. Das Defiantprojekt steht von Anfang an unter keinem guten Stern und wird schließlich eingestellt. Als dann einige Jahre später der Dominionkrieg ausbricht, ergreift Belar seine Chance und zwingt das Sternenflottenkommando dazu, ihm ein Kommando zu geben. Er erhält die Escort und zieht daraufhin in den Krieg.

      Cover

      Ich wünsche viel Spaß und gute Unterhaltung.
      J.J.

      PS: Hierbei handelt es sich um eine Vorabversion, welche nur einmal von mir korrigiert wurde. Es könnten also noch Fehler zu finden sein. Die PDF wird nach Opi's Wahn's lektur ersetzt werden.[enid] 101 [/enid]

      Geschichte im Textformat
      Vorabversion 1.0 (kann Fehler enthalten)
      Episode 1:
      „Release the Dogs of War“
      Trill / Hauptstadt Rak'al / Östlicher Kontinent
      Captain Joran Jakur Belars Haus
      22. Juni 2367
      1 Jahr nach Wolf 359
      Joran Belar saß auf der Veranda seines Hauses in der Hauptstadt des Planeten Trill und
      starrte hinaus aufs Meer. Dies tat er jeden morgen, seit er nach der Schlacht von Wolf
      359, dem Verlust seiner Hand und der langwierigen Reha seinen Abschied von der
      Sternenflotte genommen hatte. Noch immer quälten ihn der Verlust seiner Hand, seines
      Schiffes und vorallem die Gesichter seiner toten Crewkameraden. Er machte sich dafür
      verantwortlich, daß sie bei diesem aussichtslosen Kampf umgekommen oder assimiliert
      worden waren. Aber der Grund seines ausscheidens aus der Sternenflotte war ein
      anderer. Captain Jean Luc Picard durfte nach seiner Befreiung wieder seinen Dienst an
      Bord der Enterprise verrichten, als sei nichts vorgefallen. Weder eine öffentliche
      Anhörung, noch ein Kriegsgerichtsverfahren fanden statt.
      Belar ballte die künstliche Hand zur Faust, wenn er an diesen Mann dachte. Dieser Mann,
      Captain Jean Luc Picard war maßgeblich dafür verantwortlich, daß 49 Raumschiffe und
      insgesamt 11.000 Leben ausgelöscht wurden. Und niemanden schien dies zu
      interessieren. Lediglich ein Denkmal auf dem Gelände des Sternenflottenkommandos in
      San Fransisco erinnerte an dieses Massaker, das vor einem Jahr stattgefunden hatte.
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      Seit diesem einschneidenden Erlebnis, lebte Belar nur einfach so in den Tag hinein und
      hing seinen Gedanken nach. Sollte dieser Picard eines Tages seinen Weg kreuzen
      schwor er sich, würde er ihn an den Ohren aufhängen und ihm sagen, was er von ihm
      hielt.
      Nach dieser Ungerechtigkeit, verlor Belar seinen Glauben an die Sternenflotte und die
      Föderation, die zuließ, daß ein Massenmörder wieder sein Kommando zurückbekam.
      In den letzten Wochen kamen in Belar jedoch einige Gedanken auf. Was sollte er nun mit
      seinem Leben anfangen? Die zivile Raumfahrtbehörde von Trill würde ihn sicher als
      Captain eines Forschungsschiffes oder Frachters einstellen, doch Belar zweifelte ernsthaft
      daran, daß er dort seine Erfüllung finden würde. Er könnte natürlich auch zur Nayboryte
      Allianz gehen und sich dort als Captain bewerben, was allerdings bedeuten würde, daß er
      sehr weit von zuhause weggehen musste.
      Aber was hielt ihn schon hier? Seine Frau war den ganzen Tag im Exobiologischen
      Zentrum von Trill und kam erst spät Abends nach Hause und seine Kinder waren fast alle
      bereits bei der Sternenflotte oder übten andere Berufe aus und kamen auch nur selten
      nach Hause.
      Belar fühlte sich einsam. In den ersten Monaten nach seiner Reha versuchte er, seine
      Bindung zu seiner Frau zu verbessern, was allerdings kläglich scheiterte, entweder hatte
      sie kein Interesse mehr an ihm oder sie hatte den Kopf einfach voller Arbeit. Sie versuchte
      zwar für ihn dazusein, doch letztendlich stand ihr ihre eigene Karriere im Weg. Belar war
      sich dessen bewusst, daß er langsam anfangen sollte, sich Gedanken über seine Zukunft
      zu machen. Er hatte ganz sicher nicht vor, den Rest seines Lebens jeden Morgen auf der
      Veranda seines Hauses zu sitzen und auf das Meer hinauszustarren.
      Gedankenverloren erhob er sich von seinem Stuhl und ging ins Haus zurück, als er auf
      einem Wandterminal eine Meldung, daß eine Nachricht eingegangen sei, bemerkte.
      Er ging zum Terminal hinüber und aktivierte es. Die Nachricht war an ihn adressiert und
      stammte von der Sternenflotte. Was konnten die denn von ihm wollen?
      Er wies den Computer an, die Nachricht abzuspielen und machte es sich in einem Sessel
      bequem.
      Der Bildschirm zeigte zuerst das Symbol des Sternenflottenkommandos, welches gleich
      darauf dem Gesicht von Admiral Alyna Nechayev wich.
      „Ich grüße sie Captain!“ Sagte die Admiralin und lächelte dabei.
      „Das Sternenflottenkommando trägt sich seit Wolf 359 mit dem Gedanken, eine neue
      Raumschiffklasse in Dienst zu stellen, welche zur Abwehr der Borg eingesetzt werden soll
      und dessen Entwicklung sie und andere Borgexperten übernehmen sollen. Ihnen Captain,
      würde man die Oberaufsicht über dieses Projekt übertragen, sollten sie sich einverstanden
      erklären, in die Sternenflotte zurückzukehren. Desweiteren würden sie das Kommando
      über die Abteilung für geheime Schiffsprojekte auf den Utopia Planitia Flottenwerften im
      Rang eines Commodore erhalten. Bitte setzen sie sich so schnell wie möglich mit mir in
      Verbindung, wenn sie diesen Job annehmen wollen. Wir würden uns sehr freuen, sie
      wieder in unseren Reihen zu wissen. Sternenflotte Ende!“
      Als die Nachricht endete lehnte sich Belar in seinem Sessel zurück und atmete tief ein. Sie
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      wollten ihn wiederhaben. Aber wie konnte er jetzt zurückkehren, nachdem er vor einem
      Jahr unter Protest seinen Abschied genommen hatte?
      Dennoch, das Angebot klang sehr interessant und er wollte wissen, was es mit diesem
      neuen Raumschiffprojekt auf sich hatte. Seine Neugier war stark. Aber war sie auch stark
      genug, ihn dazu zu bringen, erneut die Uniform der Sternenflotte anzuziehen?
      Den gesamten restlichen Tag grübelte Belar vor sich hin und gelangte zu keiner
      Entscheidung. Als er am Abend zusammen mit seiner Frau, schweigend das Abendessen
      einnahm platzte es aus ihm heraus.
      „Die Sternenflotte hat sich bei mir gemeldet. Sie wollen mich wiederhaben.“ Sagte er
      beiläufig.
      Sendra schaute von ihrem Teller auf und blickte ihn an.
      „Wirst du das Angebot annehmen?“ Fragte sie ihn.
      „Nicht, wenn du mich hier haben möchtest, es gibt vieles was ich auch hier auf Trill tun
      kann. Aber ich gebe zu, das Angebot hat einen gewissen Reiz.“ Antwortete Belar.
      „Du solltest tun, was dich glücklich macht, ich bin die meiste Zeit sowieso unterwegs. Du
      solltest deine Entscheidung nicht von mir abhängig machen. Wenn dich das Projekt
      interessiert und dein Groll auf die Sternenflotte abgeklungen ist, solltest du annehmen.“
      Sagte Sendra.
      Belar dachte nach. Seine Frau wollte tatsächlich das beste für ihn. Sie wusste, daß er hier
      auf Trill keine Erfüllung finden würde und obwohl sie ihn immer noch liebte, wusste sie daß
      er woanders glücklicher war, als an ihrer Seite. Es musste ihr sehr weh tun, das zu
      wissen.
      „Du könntest mit mir kommen, ich würde mich sehr freuen. Du könntest auf der Erde
      arbeiten. Utopia Planitia ist innerhalb einer Stunde mit einem Shuttle zu erreichen.“ Sagte
      Belar, der nicht bereit war, seine Frau abermals zu verlassen. Am liebsten würde er beides
      verbinden, seine Ehe und seinen Beruf. Dennoch wusste er, wie ihre Antwort ausfallen
      würde.
      Wie erwartet schüttelte Sendra den Kopf.
      „Du weißt, daß ich hier nicht weg kann. Ich habe zu hart gearbeitet, um Direktorin des
      Exobiologischen Zentrums zu werden. Auf der Erde müsste ich wieder von vorne
      beginnen.“ Erklärte sie.
      Belar nickte verständnisvoll und starrte in seinen Teller.
      „Es war einen Versuch wert.“ Sagte er betreten.
      „Und das war sehr lieb von dir. Unser Problem ist nicht, daß wir uns nicht lieben, unser
      Problem ist, daß unsere Leben nicht miteinander vereinbar sind.“ Sagte sie.
      Überrascht sah Joran auf. Diese Offenheit kannte er von seiner Frau nicht. Ebenso wie er,
      war sie ein Charakter, der Probleme nur dann ansprach, wenn akkuter Handlungsbedarf
      bestand und ansonsten lieber nicht über private Probleme sprach. Dennoch sah er sich
      gezwungen, ihr Recht zu geben.
      „Wahrschenlich hast du Recht.“ gab Belar laut zu.
      „Dann solltest du auch das Angebot annehmen, wenn es das ist was du willst.“ Sagte sie.
      „Ich denke darüber nach.“ Sagte Belar und entfernte sich vom Esstisch.
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      Am nächsten morgen buchte er einen Flug zur Erde.
      Erde / San Fransisco
      Sternenflottenkommando / Besprechungsraum 4711
      4 Tage später
      Nach seiner Ankunft auf der Erde wurde Joran Belar ins Sternenflottenkommando
      gebracht, um an einer ersten Besprechung teilzunehmen. Die Sternenflotte verlor keine
      Zeit, offensichtlich wollte man das Projekt so schnell wie möglich auf den Weg bringen.
      Als Belar den Besprechungsraum betrat, waren außer ihm noch drei andere Personen
      anwesend. Eine davon kannte er. Es handelte sich um Admiral Alyna Nechayev, die
      offensichtlich das Projekt in Gang gebracht hatte. Außer der Admiralin war noch ein
      menschlicher Lieutenant Commander Afroamerikanischer Herkunft und eine blonde Frau
      im Rang eines Commanders anwesend. Belar war der einzige in Zivil. Alle anderen trugen
      die Uniform, welche Belar einst auch sehr viel bedeutete. Dennoch war er entschlossen,
      sich zuerst anzuhören, worum es ging, bevor er eine endgültige Entscheidung traf.
      Nechayev stand vom Kopfende des Tisches auf und ging mit einem Lächeln im Gesicht
      auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. Er ergriff die dargebotene Hand und
      lächelte ebenfalls. Nechayev bemerkte, daß Belar schwarze Handschuhe trug, ging
      allerdings nicht darauf ein. Anscheinend war es ihm unangenehm, seine Prothese sichtbar
      zur Schau zu stellen.
      “Es freut mich, sie wiederzusehen Joran. Es ist einige Zeit vergangen.” Stellte Nechayev
      fest und wies dabei auf die beiden Offiziere.
      “Darf ich ihnen Commander Elizabeth Shelby und Lieutenant Commander Benjamin Sisko
      vorstellen?” Sagte die Admiralin, während die beiden Offiziere nickten.
      Belar erwiderte den stummen Gruß und schenkte den beiden ein Lächeln.
      “Mr. Sisko, Commander Shelby, das ist Captain J.J. Belar der ehemalige Skipper der
      Tigershark.” Stellte Nechayev Belar vor.
      Als der Name seines alten Schiffes fiel, zuckte Belar innerlich zusammen und seine
      Prothese begann zu schmerzen. Er zwang sich ruhig zu bleiben und seine Wunden zu
      verbergen. Nechayev bemerkte dies nicht und bot Belar einen Stuhl an.
      Als Belar saß, begann Nechayev mit ihren Erläuterungen.
      “Wie sie wissen, hat die Sternenflotte vor einem Jahr die schlimmste Niederlage seit ihrer
      Gründung hinnehmen müssen. Wir verloren in der Schlacht von Wolf 359
      bekanntermaßen 49 Schiffe und 11.000 Leben. Darunter auch Zivilisten, wie Commander
      Siskos Frau.”
      Belar blickte den jungen Commander mit tiefem Mitgefühl an. Es wurde ihm bewusst, daß
      es noch wesentlich schlimmere Schicksale gab, als sein eigenes.
      “Dies führte zu zwei Entscheidungen seitens der Sternenflotte. Erstens, wird es künftig
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      keine Zivilisten mehr auf Raumschiffen der Sternenflotte geben und als zweites wurde
      entschieden, daß eine neue Raumschiffklasse gegen die Borg entwickelt werden soll, die
      der Grundstein für eine Kampfflotte der Sternenflotte bilden soll. Wir sind uns sicher, daß
      der Angriff der Borg vor einem Jahr nicht der letzte gewesen sein wird und daß sie eines
      Tages sicher zurückkehren werden, um ihr Werk zu vollenden. Wir werden nie wieder den
      Fehler machen und zu lange abwarten, bevor wir etwas gegen sie unternhemen. Wir
      hätten bereits nach dem ersten Kontakt mit ihnen bei J25 anfangen sollen, unsere Position
      zu stärken.” Erläuterte Nechayev.
      Die anwesenden Offiziere, einschließlich Belar nickten zustimmend.
      “Das wurde auch Zeit Admiral. Meiner Meinung nach, haben wir uns immer zu sehr darauf
      verlassen, daß die Sternenflotte mit jedem Problem fertig werden kann, das auf die
      Föderation zukommt. Wir haben die Forschungen für Verteidigungssysteme viel zu lange
      vernachlässigt.” Sagte Sisko und ernte ein zustimmendes nicken von Shelby.
      “Aus diesem Grund, hat die Sternenflotte sie drei ausgewählt, um das erste Projekt ins
      rollen zu bringen. Ihr Auftrag wird es sein, zusammen mit dem Ingenieurskorp der
      Sternenflotte unter strengster Geheimhaltung den Prototyp einer Kriegsschiffklasse zu
      entwerfen. Sollte Captain Belar zustimmen, wird er die Leitung des Projekts und der
      Entwicklungsabteilung für geheime Schiffsprojekte übernehmen, während Lieutenant
      Commander Sisko die Leitung der Design- und Maschinentechnik und Commander
      Shelby die Waffentechnik übernehmen werden.” Antwortete Nechayev.
      “Gibt es bereits eine Vorstellung, in welche Richtung das neue Schiff gehen soll?” Fragte
      Belar.
      Nechayev schüttelte verneinend den Kopf.
      “Nein, es gibt nur grundlegende Kriterien für das Schiff. Ansonsten sind ihnen keine
      Grenzen gesetzt, sie erhalten alle Ressourcen, die sie benötigen.” Antwortete die
      Admiralin.
      “An welche Kriterien dachten sie denn?” Fragte Commander Shelby.
      “Das Schiff sollte klein, schnell, wendig, gut bewaffnet und gut gepanzert sein. Das ist
      alles.” Sagte Admiral Nechayev.
      “Wie viel Zeit haben wir für den Bau des Schiffes?” Fragte Sisko.
      “Nicht mehr als zwei Jahre. Aus diesem Grund, geht die Arbeit sofort los, sobald sie sich
      bereit erklärt haben, das Projekt in die Hand zu nehmen. Die Einrichtungen und die
      Ingenieure stehen bereit. Sie könnten noch heute beginnen.”
      Belar dachte einen Moment über das Angebot der Admiralin nach und wägte das für und
      wieder gegeneinander ab. Schließlich kam er zu dem Schluss, daß dies der perfekte Weg
      sei, den Borg all das heimzuzahlen, was sie ihm und der Föderation angetan hatten.
      Langsam erhob er sich von seinem Stuhl und schaute Nechayev in die Augen.
      “Einverstanden. Ich bin dabei.” Sagte er und reichte der Offizierin die Hand.
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      Diese ergriff die dargebotene Hand mit Freuden und lächelte. Sisko und Shelby standen
      ebenfalls von ihren Plätzen auf und stimmten in das gegenseitige Beglückwünschen ein.
      Sisko hielt sich allerdings etwas zurück. Die Trauer um seine Frau war noch zu frisch, als
      daß er sich hätte aufrichtig freuen können. Dennoch war es ein gutes Gefühl, etwas gegen
      den Feind, der ihnen allen so großes Leid zugefügt hatte, zu unternehmen.
      Nechayev ließ Belars Hand los, drehte sich zu einer Kommode um, und öffnete eine kleine
      Schublade. Sie griff hinein und brachte ein kleines Etui zum Vorschein. Sie öffnete das
      Kästchen und zeigte Belar den Inhalt. Dieser straffte sich automatisch und nahm Haltung
      an. Jetzt bedauerte er es, keine Uniform zu tragen. Andererseits brauchte er ja nun eine
      neue Uniform mit Goldtressen.
      “Captain Joran Jakur Belar. Ich befördere sie mit sofortiger Wirkung zum Commodore und
      ernenne sie zum Leiter für geheime Schiffsprojekte in den Utopia Planitia Flottenwerften.
      Ihr Offizierspatent tritt ebenfalls sofort wieder in Kraft.” Sagte Nechayev feierlich und
      reichte Belar das Kästchen.
      “Vielen dank!” Sagte er sichtlich gerührt und betrachtete den Inhalt des Etuis. Im inneren
      lagen, in schwarzen Samt eingebettet, zwei einzelne Quadrate mit einem Goldrand in
      deren Mitte ein goldener Punkt prangte. Belar gehörte nun zu den Flagoffizieren.
      Er drehte sich zu den beiden Offizieren um, die offensichtlich auf so etwas wie eine
      Ansprache warteten.
      “Lassen sie uns an die Arbeit gehen!” Sagte er schlicht.
      Belar erntete zutimmendes Nicken und verabschiedete sich von Nechayev, die ihn darauf
      hinwies, daß bereits ein Shuttle bereit stand, um Belars neu gegründetes Team zu den
      Utopia Planitia Werften zu bringen. Auf dem Weg zur Landeplattform des
      Sternenflottenkommandos, schickte Belar, Sisko und Shelby voraus und machte einen
      Abstecher zu einer Replikatoreinheit.
      Er bestellte eine Uniform für Flagoffiziere und gab den dazu erforderlichen Code ein, der
      auf dem Deckel des Etuis mit den Rangabzeichen stand. Zusätzlich orderte er einen
      Kommunikator.
      Als die Bestellung abgeschlossen war und der Code überprüft wurde, machte sich der
      Computer gleich darauf an die Arbeit, um den Auftrag auszuführen. Als erstes erschien im
      Ausgabefach die Uniform. Es handelte sich dabei um das Standartmodell der Sternenflotte
      mit einem schwarzen Schulterteil und einem roten Brustbereich. Der allerdings, anders als
      bei den Offiziersuniformen mit einem goldenen Band, das um das Revers, über die mitte
      bis ganz nach unten geteilt war.
      Als Belar die neue Uniform aus dem Fach geholt hatte und sie betrachtete, replizierte der
      Computer bereits die Hose und den Kommunikator.
      Als die Replikationen beendet waren, raffte Belar seine Sachen zusammen und suchte
      sich ein leerstehendes Büro, um sich umzuziehen. Als er das Büro wieder verließ fühlte er
      sich wie neu geboren. Sein Zorn auf die Sternenflotte schien verraucht zu sein. Die neue
      Uniform passte wie angegossen. Aber er musste sich noch an seinen neuen Rang
      gewöhnen und das dadurch veränderte Spiegelbild.
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      Seine zivilen Kleidungsstücke hatte er in den Recycler gegeben, da er für sie nun keine
      Verwendung mehr hatte. Sein Koffer befand sich bereits im Shuttle und er wollte nicht mit
      einem Kleidungsstapel durch das Gebäude 101 des Sternenflottenkommandos spazieren.
      Er ging den langen Korridor zum Turbolift entlang. Belar beeilte sich, da er seine beiden
      Offiziere und den Piloten des Shuttles nicht warten lassen wollte. Als sich die Tür des
      Turbolifts öffnete, trat er in die Kapsel und gab als Ziel das Landedeck auf dem Dach des
      Gebäudes ein.
      Oben angekommen, hatte der Pilot bereits begonnen, die Triebwerke warm laufen zu
      lassen. Belar näherte sich dem Shuttle und stieg durch die rückwärtige Luke, die sich
      hinter ihm schloss. Shelby und Sisko konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie
      den Commodore sahen.
      “Willkommen zurück.” Sagte Shelby und grinste noch breiter.
      “Danke. Es ist ein gutes Gefühl wieder hier zu sein Commander.” Antwortete Belar und
      erwiderte das Grinsen.
      Das Shuttle hob gleich darauf ab und schoss dem Himmel entgegen.
      Nun endlich, konnte Belars Leben weitergehen.
      Mars / Utopia Planitia Flottenwerft
      Defiant Development Projekt / Besprechungsraum 815
      Das Jahr 2368
      1 Jahr später
      Commodore Joran J. Belar, Commander Elizabeth Shelby, Lieutenant Commander
      Benjamin Sisko und einige Offiziere des Ingenieurskorp der Sternenflotte, darunter
      Lieutenant Donald Scott, der als brillianter Schiffsdesigner und Wunderknabe galt und
      einige Admiräle des Sternenflottenkommandos hatten sich in einem der Konferenzräume
      der Verwaltungstation eingefunden, um das neue Schiff zu präsentieren und die weiteren
      Schritte für das Defiantprojekt zu besprechen. Die Planungs- und Entwicklungsphase war
      größtenteils abgeschlossen. Es galt nur noch ein paar Kleinigkeiten zu klären und
      einzuplanen.
      Lieutenant Commander Sisko und Lieutenant Donald Scott standen vor einem Schirm, der
      eine schematische Darstellung des Schiffskörpers zeigte.
      “Meine Damen und Herren, wie sie sehen können, sind wir vom Standartdesign der
      Sternenflotte stark abgewichen. Die Defiantklasse ist als kleines, wendiges Kampfschiff
      konzipiert, das möglichst wenig Angriffsfläche bieten soll. Aus diesem Grund haben wir
      uns für ein flaches Design entschieden und die Warpgondeln in den Schiffskörper
      integriert. Es besteht aus zwei Modulen, zum einen den Primärrumpf und zum anderen
      den Warhead, der im Falle eines Angriffs, ähnlich wie die Untertassensektion der
      Galaxyklasse, für eine Evakuierung oder zur Unterstützung verwendet werden kann.”
      Begann Sisko seine Präsentation und ließ das Diagramm auf dem Bildschirm rotieren,
      damit alle anwesenden den kompletten Aufbau des Schiffes sehen konnten.
      Begeistertes aber auch kritisches Gemurmel erklang in den Reihen der anwesenden
      Offiziere.
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      “Die Defiantklasse verfügt über einen Typ VII Warpkern, was sie zu einem kraftvollen und
      wendigen Schiff macht. Erste Simulationen haben ergeben, daß die Struktur gut mit der
      Kraft des Warpkerns zurechtkommen müsste.” Fuhr Sisko fort.
      “Der Typ VII ist doch für wesentlich größere Schiffe ausgelegt. Ich halte es für sehr
      wahrscheinlich, daß der Warpkern das Schiff bei voller Beschleunigung auseinanderreißen
      wird.” Warf ein Vulkanier im Range eines Commanders und in der goldenen Uniform der
      technischen Abteilung ein.
      Sisko bedachte ihn mit einem spitzbübischen Lächeln.
      “Wir haben das strukturelle Integritätsfeld so verstärkt, daß es diesbezüglich keine
      Probleme geben dürfte. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Waffen der Defiant
      durch die zusätzliche Energiemenge eine höhere Durchschlagskraft erreichen.” Antwortete
      der Commander.
      “Wie sieht denn die Bewaffnung des Schiffes aus? Können wir davon ausgehen, daß sie
      ausreichend sein wird, um den Borg Paroli bieten zu können? Fragte ein bolianischer
      Admiral, den Belar und Sisko nicht kannten.
      “Nun Sir, die Defiant verfügt über vier Pulsphaser-Kanonen, je zwei vorne an beiden
      Warpgondeln und werden direkt vom Antriebsplasma gespeist und einer Typ-10
      Phaserbank am Brückenmodul. Desweiteren verfügt sie über vier Katapulte, zwei hinten
      neben den Impulstriebwerken und je eine an den beiden vorderen Seiten des Schiffes,
      sowohl für Photonen- als auch für Quantentorpedos geeignet, mit einer Reichweite von:
      4.200.000 Kilometer. Zusätzlich werden wir sie mit einem Selbstmodulierenden
      Schildsystem mit metaphasischer Modifizierung ausrüsten und einer doppelten
      Duranium/Tritanium-Hülle plus eines 20 cm dicken ablativen Panzers.” Erklärte Sisko
      zufrieden und erntete ein anerkennendes Nicken von Seiten des Bolianers.
      “Wie sieht es mit der Aufenthaltsdauer im Tiefenraum und der Shuttlebstückung aus?”
      Wollte eine deltanische Ingenieurin wissen.
      “Ein Schiff der Defiantklasse kann sich ohne Nachschub, sechs Monate im Weltraum
      aufhalten. Sie ist also nicht unbedingt für Langstreckenmissionen ausgelegt, was sie ja
      auch nicht muss, da sie meistens zum Schutz von Raumstationen oder als
      Konvoibegleitung eingesetzt werden soll. Weiterhin lässt es sich auch sehr gut für
      verdeckte Operationen oder in größeren Verbänden einsetzen. Außerdem verfügt das
      Schiff über zwei Shuttlepods und ein Typ10 Langsteckenshuttle und bevor sie fragen, die
      Besatzungsstärke beträgt 47 Mann, es gibt eine kleine Krankenstation mit vier Betten,
      einen Transporterraum und keine Labore. Dennoch kann ein Schiff der Defiantklasse
      kleinere Forschungsaufgaben übernehmen, sie besitzt vier Decks und das beste ist, sie
      kann landen.” Schloss Sisko seine Präsentation und nahm neben Shelby platz, die ihn
      anerkennend anblickte.
      “Wann kann das Schiff einsatzbereit sein?” Fragte Admiral Nechayev.
      “ Wenn wir ihre Genehmigung haben, mit dem Bau zu beginnen, können wir quasi sofort
      damit anfangen, den ersten Prototyp, die Defiant, auf Kiel zu legen. Antwortete Belar.
      “Sie sprachen von einem ersten Protoyp? Ist noch ein weiterer geplant?” Wollte die blonde
      Admiralin wissen.
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      “Richtig Sir, zeitgleich werden wir noch einen zweiten Prototyp bauen, die U.S.S. Escort,
      welche wir mit dem NX-Destructor Mark I ausrüsten werden, der von Dr. Krem, mir und
      Commander Shelby entwickelt wurde.” Bestätigte er und blickte dabei auffordernd zu
      Doktor Tarin Krem, um ihm zu signalisieren, daß er nun an der Reihe war.
      Der betazoidische Wissenschaftler stand auf, umrundete den großen Konferenztisch und
      näherte sich dem Bildschirm.
      Er rief ein Diagramm von einer seltsam anmutenden Waffe auf.
      “Dies meine Damen und Herren ist der NX-Destructor Mark I. Es handelt sich dabei um
      eine hochleistungs Energiewaffe, die einen stark gebündelten Polaronstrahl aussendet
      und die Schilde des Gegners augenblicklich zum zusammenbruch bringt. Die Waffe ist als
      letzter Ausweg konzipiert, da das Schiff, welches den NX-D abfeuert, nach dem benutzen
      für eine Minute keine Hauptenergie mehr hat und somit manövrierunfähig im Weltraum
      treibt. Es ist also zu beachten, daß das Schiff, welches den NX-D abfeuert ausreichend
      von anderen Schiffen seines Verbands geschützt wird, bis die Hauptenergie wieder
      hergestellt wurde.” Stellte der zivile Wissenschaftler die Waffe vor.
      “Solch eine Waffe widerspricht im höchsten Maße, den Traditionen und der Ethik der
      Föderation.” Warf der vulkanische Commander mit einem anflug von Entrüstung ein.
      “Der NX-D ist keine Erstschlagswaffe. Er wird lediglich eingesetzt, wenn es keinen
      anderen Ausweg gibt. Und wenn wir nicht langsam anfangen, einige unserer moralischen
      Grundsätze zu überdenken und neu zu bewerten, dann gebe ich der Föderation
      angesichts, der ständig zunehmenden Kampfhandlungen, bestenfalls noch 50 Jahre, bis
      zu ihrer völligen Vernichtung. Ist es denn nicht logisch, daß wir uns selbst zu schützen
      versuchen und das Risiko für Crew und Schiff möglichst gering halten wollen? Oder
      ziehen sie es lieber vor, mit ihrem Schiff gegen einen Borgwürfel anzutreten und ihn nicht
      mehr beschädigen können, als eine Maus einen Elefanten?” Sprang Sisko, sichtlich
      verärgert, für Doktor Krem in die Bresche und schnitt dem Commander jedes weitere
      Argument ab.
      Commodore Belar und die anderen Offiziere hatten alle Mühe sich ein Grinsen zu
      verkneifen. Der Vulkanier hingegen, musste sich eingestehen, daß die Argumente des
      Lieutenant Commanders nicht einer gewissen Logik entbehrten und ließ die Angelegenheit
      auf sich beruhen.
      “Ich glaube, ich spreche für alle Anwesenden, wenn ich sage, daß sie die Genehmigung
      haben, mit dem Projekt fortzufahren. Legen sie das Schiff auf Kiel!” Sagte Nechayev.
      Ihre Worte wurden von einhelligem, zustimmenden Gemurmel begleitet.
      Damit war diese Sitzung beendet und die nächste Phase des Projekts genehmigt. Als der
      Raum sich immer mehr leerte, stand Belar von seinem Platz auf und gesellte sich zu
      Shelby, Krem, Sisko, Scott und Nechayev, die noch einiges zu diskutieren hatten.
      Er bedeutete Sisko mit einer Geste, sich zu ihm zu gesellen. Als dieser sich ihm
      anschloss, schlenderten sie auf die andere Seite des Raumes. Belar klopfte dem
      Commander auf die Schulter.
      “Das haben sie sehr gut gemacht, Commander. Der Vulkanier war ja richtig sprachlos.”
      10

      Lobte der Commodore den Commander.
      “Nun Sir, ich ertrage es einfach nicht, wenn sich Personen auf die Prinzipien der
      Föderation berufen und mit stoischer Ruhe dabei zusehen, wie Kollegen und Kameraden
      draufgehen.” Erwiderte Sisko und schaute dem Commodore dabei in die Augen.
      “Sie haben völlig Recht, aber sie sollten auch bedenken, warum die Vulkanier in solchen
      Fällen ziemlisch pietätlos sind. Das können sie ihnen nicht vorwerfen Ben. Auch Vulkanier
      verspüren Gefühle der Trauer und des Verlusts. Sie sind nur nicht in der Lage, sie
      auszudrücken. Deswegen wirken sie oft gleichgültig. Nehmen sie es nicht so schwer,
      heute ist ein guter Tag, wir haben einiges zu feiern.” Sagte Belar, klopfte Sisko abermals
      auf die Schulter und gemeinsam kehrten sie zu den anderen zurück, die bereits eine
      Flasche Sekt geöffnet hatten, um auf die nächste Phase des Defiantprojekts anzustoßen.
      Sol System / Asteroidengürtel / Waffen- und Antriebstestgelände / gesperrter
      Bereich
      U.S.S. Escort NCC-74200
      Das Jahr 2369
      1 Jahr später
      Commodore Joran J. Belar saß im Kommandosessel auf der Brücke der Escort und
      studierte die taktischen Anzeigen. Auf der Brücke und für das gesamte Schiff galt
      Alarmstufe Rot. Gegenwärtig hielt sich die Escort außerhalb des Asteroidenfelds auf und
      scannte nach ihrem Gegner, der sich offensichtlich im Feld verborgen hatte.
      “Mr. Nolan, bringen sie uns langsam in das Asteroidenfeld.” Befahl Belar.
      “Aye, Sir. Einhalb Impuls liegt an.” Sagte der Steuermann und beschleunigte das Schiff.
      “Schon irgendwelche Erfassungen Mrs. Xatanis?” Fragte Belar an den weiblichen
      Operationsoffizier gewand.
      Diese schüttelte bedauernd den Kopf und starrte weiter auf die Sensorenanzeigen.
      “Negativ Sir, der Gegner ist wie vom Erdboden verschluckt. Ich kann mir das nicht
      erklären.”
      “Vielleicht verstecken sie sich im inneren eines der größeren Asteroiden. Wir wissen ja,
      daß die Felsen reich an Schwermetallen sind, welche durchaus die Sensoren blockieren
      oder sogar ablenken können.” Warf der taktische Offizier ein.
      “Gut möglich, auf jeden Fall bleiben wir wachsam und bewegen uns langsam, die Waffen
      bereithalten.” Befahl Belar und starrte konzentriert auf den Bildschirm.
      Langsam schob sich die Escort an einem der größeren Brocken vorbei. Unbemerkt
      tauchte hinter dem Brocken ein weiteres Schiff auf und heftete sich ans Heck der Escort.
      Augenblicklich begann, das Schiff zu feuern.
      “Kontakt! Wir wurden getroffen. Simulierte Treffer auf den Decks zwei und vier.
      Transportersysteme ausgefallen, Schilde auf 58% gesunken.” Meldete die
      Operationsoffizierin.
      11

      “Ausweichmanöver Omega 47! Gegenmaßnahmen einleiten! Feuer erwidern!” Bellte Belar
      seinen Offizieren zu, die sich sofort an die Ausführung seiner Befehle machten.
      Unter feuernden Bordphasern stieg die Escort in einem 90° Grad Winkel auf und vollführte
      auf dessen Scheitelpunkt eine Rolle, die vorderen Pulsphaserbatterien zeigten nun direkt
      auf das angreifende Schiff.
      “Ziel erfasst.” Meldete der taktische Offizier.
      “Phaser und Quantentorpedos!”
      “Feuer!” Befahl Belar.
      Eine ganze Salve simulierter, destruktiver Energie schlug der Defiant entgegen und
      unterbach deren Manöver.
      “Direkter Treffer!” Schilde zusammengebrochen, Warp- und Impulsantrieb ausgefallen.
      Lebenserhaltung arbeitet nur noch mit zwanzig Prozent Leistung.” Berichtete Lieutenant
      Xatanis von der Operationskonsole.
      “Sie signalisieren, daß sie kapitulieren und übermitteln ihre Glückwünsche.”
      “Ausgezeichnet. Senden sie ihnen unseren Dank.” Befahl Belar.
      “Computer, Simulation beenden. Alarmstatus Rot aufheben und in den Normalmodus
      zurückkehren.”
      Der Computer gab ein bestätigendes Geräusch von sich und die Beleuchtung wechselte
      von Rot auf Normal.
      Belar betätigte eine Taste in der Armlehne seines Stuhls und öffnete damit einen Kanal
      zum Maschinenraum.
      “Brücke an Maschinenraum. Mr. Scott bitte geben sie mir einen Simulationsbericht.”
      “Das letzte Manöver hat uns einige reale EPS-Relais gekostet und der Warpkern hätte
      beinahe aufgegeben. Langsam beginne ich zu denken, wir hätten einen Kern mit weniger
      Output einbauen sollen. Außerdem sind einige isolineare Chipreihen geschmolzen. Ich
      kann mir nicht erklären, wo der Fehler liegt. Ich führe eine Stufe Eins Diagnose durch und
      schreibe dann einen Bericht.” Antwortete Scott verdrossen.
      “Das klingt nicht gut. Das Schiff hätte bereits vor zwei Monaten diensttauglich sein
      müssen. Admiral Nechayev sitzt mir schon ungeduldig im Nacken. Wir müssen das Projekt
      jetzt endlich abschließen.” Stellte Belar fest und rieb sich die Schläfen.
      “Also Momentan, gehe ich davon aus, daß wir noch mindestens ein halbes Jahr brauchen,
      um die Fehler des Schiffes zu beheben.” Sagte der Ingenieur.
      Belar schloss die Augen und atmete tief ein. Das war genau die Antwort, vor der er sich
      gefürchtet hatte.
      “Das ist inakzeptabel. Wie kann es denn passieren, daß wir zwei derartig schlechte Schiffe
      gebaut haben?”
      “Die Schiffe an sich sind nicht schlecht. Ich gebe allerdings zu bedenken, daß wir keine
      Erfahrungen im Bau eines kleinen Kampfschiffs vorzuweisen haben. Viele der Systeme
      12

      der Defiantklasse sind kleinere Versionen der Systeme von größeren Kreuzern, da kann
      es schonmal vorkommen, daß es Schwierigkeiten gibt. Außerdem haben wir viele
      Neuerungen eingebaut, die wir ebenfalls noch nicht bis ins kleinste Detail getestet haben.
      Dort könnte auch der Fehler liegen. Es braucht eben Zeit, alle Systeme eines Schiffes
      aufeinander abzustimmen.” Antwortete Scott.
      “Wir haben noch höchstens vier Monate, bis das Sternenflottenkommando das Projekt
      einmottet. Es darf nicht fehlschlagen. Brücke Ende!” Sagte Belar verärgert und beendete
      frustriert die Verbindung.
      “Sir, der Captain der Defiant möchte mit ihnen sprechen.” Meldete Lieutenant Xatanis.
      “Auf den Schirm!” Befahl Belar und bereitete sich auf eine weitere Hiobsbotschaft vor.
      Auf dem Bildschirm erschien nun die Brücke der Defiant, welche baugleich mit der der
      Escort war und sich lediglich in der Farbgebung unterschied. Im Kommandosessel saß
      Commander Elizabeth Shelby und rechts neben dem Kommandostand, stand Lieutenant
      Commander Benjamin Sisko. Beide Offiziere wirkten niedergeschlagen und enttäuscht.
      “Ihren Bericht bitte.” Befahl Belar und machte sich auf das schlimmste gefasst.
      “Herzlichen Glückwunsch zu ihrem Sieg. Wir dachten wir hätten sie, aber mit dem letzten
      Manöver haben sie uns überrascht.” Sagte Shelby.
      Belar rang sich ein Lächeln ab.
      “Naja, das letzte Manöver hätte mein Schiff beinahe in Stücke gerissen. Es ist bei weitem
      nicht so wendig, wie wir es entworfen haben. Teilweise fliegt es sich wie eine Bleiente.”
      “Ebenso bei uns, als wir auf sie feuerten, schienen die Phaser fast zu überladen,
      desweiteren haben wir einige EPS-Relais verloren und ein Crewmitglied liegt mit
      Dampfverbrühungen auf der Krankenstation. Dies geschah, als ein Rohr im
      Maschinenraum platzte.” Berichtete Shelby.
      “Also ein Fehlschlag auf ganzer Linie!” Stellte Belar fest.
      “Das sehen wir auch so. Aber ein endgültiges Ergebnis der Simulation haben wir, wenn
      der Computer die Daten ausgewertet hat.” Sagte Sisko
      “Vorausgesetzt, der Computer fliegt uns nicht auch noch um die Ohren.” Fügte er hinzu.
      Belar hieb auf die Armlehne seines Sessels.
      “Verdammt. Das darf doch nicht wahr sein.” Fluchte er laut.
      “Bevor wir zur Werft zurückkehren, würden wir gerne mit der Defiant einen
      Beschleunigungstest bei voller Warpgeschwindigkeit durchführen.” Sagte Sisko.
      “Einverstanden, wir folgen ihnen mit Warp zwei. Mehr können wir gegenwärtig nicht
      riskieren.” Bestätigte der Commodore und beendete die Verbindung.
      Im Weltraum machten sich die beiden Schiffe auf, um das Asteroidenfeld zu verlassen. Als
      dies geschehen war und sie freien Raum erreicht hatten beschleunigten sie auf Warp die
      Escort auf Warp zwei und die Defiant auf Maximum und verschwanden in zwei gleißenden
      Lichtblitzen.
      Die Escort hielt ihre Sensoren auf die Defiant gerichtet, um ihren Flug zu überwachen.
      13

      Belar wollte gerade aufstehen, um die Brücke zu verlassen und sich auszuruhen, als ein
      Alarmsignal von der Operationskonsole ertönte. Er wirbelte herum und machte sich auf
      eine weitere schlechte Nachricht gefasst.
      “Bericht!”
      “Sir, die Defiant schickt uns einen dringenden Notruf, sie brauchen umgehend unsere
      Hilfe. Anscheinend stimmt etwas nicht mit ihrem Antrieb.” Meldete Xatanis.
      Belar senkte den Kopf und schloß die Augen. Es war zum verrückt werden. Alle anderen
      Völker im Quadranten schafften es, kleine, kampfstarke Einheiten zu entwickeln. Einzig
      und allein die Sternenflotte, die immer so stolz auf ihre technischen Innovationen war, war
      nicht in der Lage, ein solches Schiff zu bauen. Das Projekt schien verflucht zu sein und
      das nach solch einem guten Start.
      “Übermitteln sie der Defiant, daß wir unterwegs sind.” Befahl Belar und nahm wieder im
      Kommandosessel platz.
      “Aye Sir.”
      “Mr. Nolan. Setzen sie einen Abfangkurs auf die Defiant. Maximum Warp!” Presste Belar
      frustriert zwischen seinen Zähnen hervor.
      “Verstanden. Kurs gesetzt. Geschätzte Ankunftszeit in zehn Minuten.” Bestätigte Nolan
      und beschleunigte das Schiff.
      Wie ein Blitz, schoss die Escort durch den Weltraum, um ihrem Schwesterschiff, das in
      Not geraten war, zur Hilfe zu eilen. Belar hoffte, daß ihr Warpkern die Belastung aushalten
      würde und sie nicht auch noch abgeschleppt werden müssten.
      Als die Escort die Koordinaten der Defiant erreicht hatte, ging das Schiff unter Warp und
      näherte sich dem baugleichen Schiff mit voller Impulsgeschwindigkeit. Auf dem
      Hauptschirm bot sich ein trauriger Anblick. Die Defiant hatte Schlagseite. Ihre Backbord
      Warpgondel wies ein klaffendes Loch auf und zog eine Gasschwate aus gefrorenem
      Kühlmittel hinter sich her. Belar glaubte auch ein Plasmafeuer zu erkennen.
      “Ausschnittvergrößerung. Ich will mir die Gondel genauer ansehen. OPS versuchen sie
      Commander Shelby oder Commander Sisko zu erreichen. Ich will wissen, was passiert
      ist.” Befahl Belar und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Bild auf dem
      Hauptschirm.
      Das Bild wurde vergrößert und zeigte nun die beschädigte Warpgondel. Bei dem grünen
      Glühen, das Belar wahrgenommen hatte, handelte es sich tatsächlich um ein
      Plasmafeuer, das allerdings gerade am verlöschen war, da die automatischen
      Feuerlöschsysteme angesprungen waren, um die Gefahr zu bannen.
      Belar und der Rest der Brückenbesatzung der Escort waren erleichtert. So schlimm schien
      der Schaden nicht zu sein. Sie hatten bereits das schlimmste befürchtet und waren auf
      alles gefasst.
      “Commodore, ich habe Lieutenant Commander Sisko für sie.” Meldete Xatanis
      “Ausgezeichnet, auf den Hauptschirm mit ihm.”
      Das Bild der beschädigten Defiant wechselte und zeigte nun wieder die Brücke. Diesmal
      14

      saß Benjamin Sisko im Kommandosessel. Sein Gesicht war mit Ruß verklebt und er
      schwitzte. Seine Uniform hatte auch schon bessere Tage erlebt. Aber allem anschein
      nach, schien er keinerlei Verletzungen davongetragen zu haben.
      “Geht es ihnen und der Besatzung gut Ben?” Fragte Belar, ehrlich besorgt.
      “Bei uns ist soweit alles in Ordnung. Commander Shelby ist auf der Krankenstation, um
      eine Platzwunde schließen zu lassen.” Antwortete Sisko und schaute besorgt drein.
      “Was ist denn passiert? Können sie das schon sagen?”
      “Unser Chefingenieur vermutet, daß die Warpspule die Belastung nicht ausgehalten hat
      und überhitzt wurde. In der Gondel baute sich ein nicht zu regulierender Druck auf und
      schließlich platzte die Außenhülle. Dies destabilisierte das Warpfeld und wir fielen
      ruckartig auf Impuls zurück. Dabei stürzte Commander Shelby und schlug mit der Stirn auf
      den Boden, was ihre Platzwunde erklärt.” Vollendete Sisko seinen Bericht.
      “Können sie aus eigenem Antrieb die Werft erreichen?” Wollte Belar wissen.
      “Ich fürchte nicht. Wir haben gegenwärtig keinen Warpantrieb und obwohl es nur ein
      kurzer Flug zurück zum Mars ist, würden wir mindestens eine Woche brauchen, würden
      wir den Impulsantrieb verwenden.” Erklärte Sisko.
      “Wir werden sie wohl abschleppen müssen. Bereiten sie sich darauf vor.” Sagte Belar und
      wollte die Verbindung beenden.
      “Sir, es tut mir leid.” Sagte Sisko bedauernd.
      “Machen sie sich keine Gedanken Commander, sie können nichts dafür. Rückschläge
      waren zu erwarten. Aber mit solch gravierenden haben wir nicht gerechnet. Wir haben
      eben keine Erfahrung im bauen von Kriegsschiffen.” Beruhigte der Commodore seinen
      Untergeben.
      “Wir reden, wenn wir wieder auf Utopia Planitia sind.” Fuhr Belar fort und beendete die
      Verbindung. Auf dem Bildschirm wurde nun wieder die treibende Defiant dargestellt, die
      ihre Lage wieder mit Hilfe der RCS Düsen stabilisiert hatte.
      “Mr. Shran, erfassen sie die Defiant mit einem Traktorstrahl. Mr. Nolan setzen sie einen
      direkten Kurs auf Utopia Planitia mit Warp Eins. Ich will keine weiteren Überraschungen.”
      Sagte Belar und stand auf.
      “Xatanis, sie haben die Brücke.” Fügte er hinzu und verließ das Kommandodeck.
      Im Turbolift sank er gegen die Wand. War es ein Fehler, wieder zur Sternenflotte
      zurückzukehren? Hatte er seinen Biss verloren? Langsam kamen in ihm ernste Zweifel
      auf, sein Magen verkrampfte sich und seine Hand begann wieder zu schmerzen. Er blickte
      an sich herab und betrachtete seine rechte Hand, die nach wie vor in einem schwarzen
      Lederhandschuh steckte. Er öffnete und schloss die Hand wieder. Manchmal bildete er
      sich sogar ein, er könne die positronischen Servos hören, was natürlich fast unmöglich
      war. Aber als er so seine Hand betrachtete, dachte er an die Borg, an seine Verluste, alle
      Verluste, die diese kybernetischen Zombies, der Föderation zugefügt hatten und spürte
      Zorn in sich aufkeimen. Er hieß den Zorn Willkommen, sorgte er doch dafür, daß er sein
      Selbstvertrauen wiedererlangte. Er würde das Defiantprojekt erfolgreich abschließen. Dies
      versprach er sich und den 11.000 toten.
      Er ging in sein Quartier, legte sich auf die Koje und fiel in einen unruhigen, traumlosen
      Schlaf.
      15

      Im Weltraum koppelte die Escort die Defiant mit Hilfe eines Traktostrahls an sich und
      setzte Kurs auf den Mars. Mit Warp Eins und gedemütigt, traten die beiden Schwestern
      die Heimreise an.
      Sol System / Mars / Utopia Planitia Flottenwerft
      Commodore Belars Büro
      Das Jahr 2369
      Einige Wochen später und nach einigen weiteren Fehlschlägen bei den Reparaturen der
      beiden Schiffe, entschied das Sternenflottenkommando, das Defiantprojekt einzustellen.
      Dies war ein schwarzer Tag für alle beteiligten, hatten sie doch so viel Hoffnung und Arbeit
      in das Unternehmen gesteckt und nun sollte alles umsonst gewesen sein, Sisko und
      Shelby saßen zusammen bei Commodore Belar im Büro, um sich vom Commodore
      erklären zu lassen, warum das Projekt eingestellt wurde.
      “Die Sternenflotte hat den Glauben an dieses Projekt verloren und glaubt nicht, daß es
      noch etwas bringt, fortzufahren. Sie waren, gelinde ausgedrückt, sehr enttäuscht darüber,
      daß die beiden Schiffe bei Warp Vier fast auseinanderfielen. Desweiteren sind sie der
      Ansicht, daß wir künftig mit den Borg besser fertig werden, als in der Vergangenheit. Man
      hat bereits andere Projekte gestartet, die basierend auf unseren Versuchen, dennoch
      mehr Erfolg haben werden.”
      “Sie haben andere Projekte gestartet? Ist das ihr ernst?” Fragte Sisko ungläubig.
      “Sie haben richtig gehört. Man hat das Defiantprojekt zugunsten von zwei anderen
      Klassen aufgegeben. Bei ersterem handelt es sich um einen mittleren Kampfkreuzer und
      bei letzterem um die neue Generation einer Flaggschiffklasse. Mehr weiß ich leider auch
      nicht. Nur, daß beide sowohl als Forschungs- als auch als Kampfschiff verwendet werden
      können und nicht wie die Defiant als reines Kampfschiff konzipiert sind. Die Sternenflotte
      setzt nach wie vor auf multifunktionalität.”
      “Das ist ja ansich nicht schlecht, aber einige Schiffe, die auf bestimmte Aufgabengebiete
      spezialisiert sind, haben auch ihre Vorteile und machen die Flotte noch effektiver.” Warf
      Shelby ein.
      “Erzählen sie das dem Sternenflottenkommando. Bei mir rennen sie da offene Türen ein.
      Ich fürchte wir haben keine Chance gegen diese Entscheidung anzugehen. Ich habe es
      wieder und wieder bei Admiral Nechayev versucht, aber auch ihr sind die Hände
      gebunden. Die Entscheidung kommt vom Chef der Admiralität und dem Föderationsrat.”
      Antwortete Belar geknickt.
      “Das Defiantprojekt ist eben kein Prestigeprojekt.” Stellte Sisko bissig fest.
      “Richtig. So wie es aussieht ist zumindest die neue Flaggschiffklasse dem
      Sternenflottenkommando sehr wichtig und deswegen, werden kleinere Projekte
      eingestellt.” Erwiderte der Commodore.
      “Was geschieht mit den beiden Prototypen?” Wollte Shelby wissen.
      Belar stieß einen Seufzer aus und zuckte mit der Schulter.
      16

      “Das wird ihnen nicht gefallen. Sie werden im Überschussdepot von Qualor II eingelagert.”
      “Wie bitte? Auf dem Schiffsfriedhof? Ich fasse es nicht.” Sagte Shelby verärgert, stand auf
      und begann eine Wanderung durch das Büro des Commodore.
      “Beruhigen sie sich Commander. Sie sind nicht zur Ausschlachtung vorgesehen, sie
      werden nur in einem separaten Bereich eingelagert und bei Bedarf möglicherweise wieder
      reaktiviert.” Versuchte Belar die weibliche Offizierin zu beruhigen.
      Auch Sisko schien kurz vorm platzen zu sein und konnte seine Selbstbeherrschung nur
      mit Mühe aufrecherhalten. Belar taten die beiden leid. Auch er hatte viel Arbeit in das
      Projekt gesteckt, aber er war nicht so tief in der Materie involviert wie die beiden Offiziere.
      “Das wars dann wohl. Was wird jetzt aus uns? Ich denke nicht, daß wir hier jetzt noch von
      nutzen für die Flotte sind.” Fragte Sisko.
      Belar fuhr zusammen. Er hatte gehofft, diesen Punkt noch etwas hinauszögern zu können,
      da er noch keine Ahnung hatte, wie er den beiden das folgende schonend beibringen
      konnte. Er entschied sich, sofort auf den Punkt zu kommen.
      “Wir haben unseren Teil hier in der Tat getan und werden anderen Aufgaben zugeteilt.”
      Sagte Belar.
      Shelby nahm wieder platz und machte sich zusammen mit Sisko darauf gefasst, einen
      weiteren Schlag von Seiten des Sternenflottenkommandos zu erhalten.
      Belar nahm ein PADD von einem Stapel auf seinem Schreibtsich und überflog die Daten.
      Er holte tief Luft.
      “Commander Shelby. Sie werden als erster Offizier auf die U.S.S. Excalibur unter Captain
      MacKenzie Calhoun versetzt. Ihr Dienst beginnt morgen in vierzehn Tagen. Sie werden
      von der Excalibur auf Sternenbasis 621 abgeholt.” Sagte Belar und konnte förmlich
      zusehen, wie Elisabeth schneeweiß wurde.
      Belar wusste, von Shelbys früherer Beziehung mit dem Captain der Excalibur. Das
      Sternenflottenkommando jedoch nicht. Calhoun hatte in der Flotte nicht gerade den besten
      Ruf und man war wohl der Auffassung, daß ein heißblütiger Rebell, wie Calhoun, einen
      gemäßigten Gegenpart als Ersten Offizier benötigte. Man hätte Calhoun schon längst aus
      dem Dienst entlassen, wenn er nicht ein solch brillianter Captain wäre. Und jetzt gab man
      ihm ein Schiff der Ambassadorklasse und setzte ihm einen geeigneten Ersten Offizier vor
      die Nase. Er war sicher nicht begeistert, daß er seinen Ersten Offizier nicht selbst
      auswählen durfte. Und leider ließ man beiden keine Wahl. Entweder das, oder sie würde
      sich auf einer Subraumrelaisstation wiederfinden oder aus dem Dienst ausscheiden
      müssen. Die Sternenflotte schien in diesem Punkt nicht mit sich reden lassen.
      “Erster Offizier eines Schiffes der Ambassadorklasse zu sein, ist ein großer Schritt auf der
      Karriereleiter. Ich würde es als Chance sehen.” Sagte Belar tröstend, um der Situation
      noch etwas positives abzugewinnen.
      “Das schon, aber ausgerechnet sein Schiff? Wenn ich nicht annehme, ist meine Karriere
      zu Ende. Das werde ich nicht zulassen. Ich beiße die Zähne zusammen und ziehe das
      17

      durch. Ich habe viel zu hart gearbeitet, um dort sein zu können, wo ich jetzt bin. Wenn
      Admiral Hanson noch leben würde, hätte er das verhindert. Ich wäre wahrscheinlich schon
      Erster Offizier der Enterprise.” Sagte sie sauer.
      “Glauben sie mir, auf diesem Schiff wollen sie nicht sein. Da ist die Excalibur die bessere
      Wahl. Unter Picard würde ich nicht dienen wollen, auch wenn er der letzte Captain der
      Sternenflotte wäre.” Sagte Belar, plötzlich wieder an Wolf 359 erinnert.
      Sisko nickte nur. Auch er teilte Belars Abneigung gegen den Captain der Enterprise.
      “Ich glaube ich kenne den Captain etwas besser als sie beide. Soweit ich weiß, sind sie
      sich noch nie begegnet. Picard ist ein loyaler, integerer Mann, der wenn er die Wahl
      gehabt hätte, eher gestorben wäre, als sich von den Borg assimilieren zu lassen.”
      Entgegnete Shelby.”
      Belar und Sisko taten diese Bemerkung mit einer verächtlichen Handbewegung ab.
      “Und was haben sie für mich?” Fragte Sisko schließlich.
      “Ben, das wird ihnen noch weniger gefallen, als Shelbys Versetzung.” Begann Joran
      schonend.
      “Immer raus damit.” Sagte Sisko und war sich sicher, auf alles vorbereitet zu sein.
      Belar überflog noch einmal die Befehle des SFC für Benjamin Sisko und warf danach das
      PADD auf den Haufen zurück.
      “Benjamin, sie werden zum Commander befördert und erhalten das Kommando über
      Deep Space Nine.”
      “Deep Space Nine? Nie davon gehört.” Stellte Sisko verwirrt fest.
      “Ich dachte es gäbe nur acht Deep Space Stationen?”
      “Das ist ganz richtig. Eigentlich heißt die Station Terok Nor, bei der es sich um eine alte
      cardassianische Erzverarbeitungseinrichtung im Orbit von Bajor handelt. Sie wissen doch,
      daß sich die Cardassianer nach vierzig jähriger Besatzung von Bajor zurückziehen. Die
      provisorische bajoranische Regierung hat die Föderation darum gebeten, zu helfen und
      wir schicken ein Kontingent an Offizieren nach Bajor um dort den wiederaufbau zu
      unterstützen. Offiziell ist Bajor ein Protektorat der Föderation, mit dem Ziel sie eines Tages
      zu vollwertigen Mitgliedern im Planetenbund zu machen.” Antwortete Belar.
      “Ich soll also eine cardassianische Monstrosität kommandieren. Wie soll das laufen?”
      Fragte Sisko und konnte sich kaum noch beherrschen.
      “Das Sternenflottenpersonal übernimmt die Verwaltung der Station und arbeitet eng mit
      angehörigen der bajoranischen Miliz zusammen. Das dürfte ganz interessant werden.”
      “Ich werde also aufs Abstellgleis verbannt.” Stellte Sisko frustriert fest.
      “So würde ich das nicht sehen. Sie werden viel zu tun bekommen. In den ersten Monaten
      haben sie sicher alle Hände voll zu tun, die Station wieder aufzubauen und die Bajoraner
      kennenzulernen. Außerdem ist der Sektor alles andere als sicher. Die Cardassianer sind
      sicher nach wie vor präsent und der Maquis ist dort auch sehr aktiv. Desweiteren werden
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      sie es mit Ganoven und Schmugglern zu tun bekommen. Ich denke, sie werden sich so
      manches mal nach den ruhigen Tagen hier auf Utopia Planitia sehnen.” Sagte Belar und
      versuchte zu lächeln.
      Er wusste, was in Sisko vorging. Dazu musste man kein besonders guter
      Menschenkenner sein.
      “Sie sagten, daß dies kein sicherer Ort sei. Ich habe einen Sohn, den ich alleine aufziehen
      muss. Es wäre unverantwortlich, ihn mitzunehmen.” Warf Sisko ein.
      “Ich will mich nicht in ihre privaten Angelegenheiten einmischen, aber haben sie schon
      einmal dran gedacht, ihren Sohn hier auf der Erde bei ihrem Vater aufwachsen zu
      lassen?” Regte Belar an.
      “Hmmm. Nein, mein Vater ist schwer krank und arbeitet mehr als gut für ihn ist, im
      Restaurant unserer Familie. Er kann sich nicht auch noch um einen pubärtierenden
      Teenager kümmern. Das könnte ich nie von ihm verlangen, obwohl er nicht zögern würde,
      den Jungen bei sich aufzunehmen. Außerdem, bin ich alles, was mein Sohn auf dieser
      Welt noch hat und ein Sohn gehört zu seinem Vater. Ich denke, ich werde ihn mitnehmen.”
      “Wie sie meinen. Dann sorgen sie bitte dafür, daß sie und ihr Sohn in einer Woche
      abreisebereit sind. Sie werden mit der Farragut nach DS9 fliegen. Das liegt auf dem Weg
      des Schiffes. Sie laden dort Versorgungsgüter und Ausrüstungsmaterial ab und fliegen
      dann weiter nach Acamar.” Sagte Belar.
      “Verstanden Sir. Ich werde dafür sorgen.” Antwortete Sisko und wollte gerade aufstehen,
      als Belar ihm bedeutete nocheinmal platz zu nehmen.
      “Eins noch Commander. Das wird ihnen von allem am wenigsten gefallen. Captain Jean
      Luc Picard, wird sie in ihr neues Amt einsetzen. Da er sich mit den Bajoranern gut
      auskennt und sie für ihr Kommando noch eingehend briefen soll.” Sagte Belar und
      rechnete schon mit einem Wutanfall für den Sisko berühmt war.
      Doch dieser blieb aus. Stattdessen lehnte sich Sisko zurück, faltete die Hände über dem
      Bauch, atmete tief ein und ließ den Atmen geräuschvoll wieder entweichen.
      “Hätte ich mir denken können, daß so etwas auf mich zukommt.” Sagte er nur und ließ es
      dabei bewenden.
      “Was wird eigentlich aus ihnen?” Wollte Shelby wissen.
      “Nun, ich werde mein Kommando hier behalten und erhalte die Gesamtleitung von Utopia
      Planitia. Man befördert mich sogar zum Rearadmiral. Ein gemütlicher Schreibtischjob. Das
      nenne ich ein Abstellgleis. Ich überlege ernsthaft, die Sternenflotte wieder zu verlassen.
      Oder ich suche mir einen Weg, wie ich zum Captain degradiert werde.” Antwortete der
      Commodore mit einem schelmischen Augenzwinkern.
      “Verstehe, sie eifern James Kirk nach.”
      “Nicht ganz Commander. Aber ich sehe, ihre Geschichtskenntnisse sind ausgezeichnet.”
      “Das ist die reinste Verschwendung. Jemand wie sie gehört, ebenso wie Kirk auf die
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      Brücke eines Schiffes.” Warf Sisko ein.
      “Wir werden sehen, Commander, noch ist das letzte Wort in dieser Sache nicht
      gesprochen. Aber mal abgesehen davon, haben sie schonmal einen Admiral auf der
      Brücke eines Schiffes das Kommando führen sehen, es sei denn in
      Ausnahmesituationen?” Fragte Belar.
      Die beiden Offiziere schüttelten mit dem Kopf.
      “Ich muss der Sache ins Gesicht sehen, meine glanzvollen Tage endeten bei Wolf 359.
      Was mir noch bleibt, ist jetzt nur noch Schreibtischarbeit im Sternenflottenkommando und
      die Reisen durch die Galaxis anderen zu überlassen.” Sagte Belar traurig.
      Shelby und Sisko blickten ihn verständnisvoll an.
      “Aber eins lasse ich mir nicht nehmen, ich werde die Escort auf ihrem letzten Weg nach
      Qualor II befehligen und mich angemessen von ihr verabschieden.” Fuhr er fort.
      “Gute Idee, Sir. Verabschieden sie sich für uns mit?” Fragte Shelby
      “Aber natürlich Commander.” Versprach Belar.
      “Wir sprechen uns nocheinmal vor ihrer Abreise. Sie können jetzt wegtreten.” Sagte Belar
      zu seinen beiden Offizieren, die über die Jahre zu guten Freunden geworden waren. Es tat
      ihm weh, sie gehen lassen zu müssen.
      Drei Wochen später erschien Belar die Station nun seltsam verlassen, obwohl sie immer
      noch vor Geschäftigkeit brummte. Aber ohne Sisko, der bereits auf DS9 sein neues
      Kommando angetreten hatte und Shelby, die sich schon auf der Excalibur befand, kam sie
      ihm wie ein verlassenes Haus vor. Er fühlte sich einmal mehr einsam. Ihm blieb nur noch
      eins, sich in die Arbeit zu stürzen und die Entwicklungs- und Baubemühungen zu
      koordinieren. Das Leben eines Schreibtischhengstes. Wie er das hasste. Doch er fügte
      sich in sein Schicksal. Nocheinmal würde er nicht kündigen. Er würde schon eine
      Möglichkeit finden, wieder in der Galaxis herumreisen zu können.
      Eine weitere Woche später brachte er die Escort und die Defiant zu ihrem Liegeplatz im
      Überschussdepot der Zakdorn auf Qualor II. Wie versprochen verabschiedete er sich von
      beiden Schiffen und gab dem Depotverwalter den ausdrücklichen Befehl, gut auf seine
      Schiffe aufzupassen. Anschließend kehrte er für einen kurzen Besuch nach Trill zurück,
      wo er zwei Wochen bleib und danach wieder nach Utopia Planitia zurückkehrte.
      Sol System / Utopia Planitia Flottenwerft / Mars
      Admiral Belars Büro
      Die Jahre 2371 - 2373
      Der inzwischen zum Vizeadmiral beförderte Belar, verfolgte nun schon seit einiger Zeit, mit
      Besorgnis die Entwicklungen auf Bajor und im Gamma Quadranten. Das Dominion hatte
      sich vor drei Wochen zum erstenmal gezeigt und gleich die U.S.S. Odyssey unter Captain
      Keoghs Kommando vernichtet. Der Angriff war nicht provoziert worden. Die Odyssey
      wurde lediglich in den Gammaquadranten gesandt, um Commander Sisko zu suchen.
      Dies bezeichnete das Dominion jedoch als einen Akt der Aggression und zerstörte
      daraufhin das Schiff. Dennoch gelang es dem Suchteam den Commander zu retten.
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      Zusammen mit einer anderen Gefangenen, die sich später als Vorta, die dem Dominion
      angehörte, indentifizierte, erreichte er schließlich, wohlbehalten DS9. Dort angekommen,
      entlarvte Sisko die Vorta durch die Hilfe eines Ferengibarmanns, Namens Quark, sie die
      ganze Zeit während ihrer Gefangenschaft, getäuscht zu haben. Daraufhin verschwand sie
      mit dem Satz: “Sie haben keine Ahnung, was hier begonnen hat.” in einem
      Transporterstrahl.
      Als Sisko seinen Bericht abgeliefert hatte, wurde er zur Erde zurückbeordert, um mit dem
      Sternenflottenkommando die Lage zu erörtern. Auch Belar war bei diesen Gesprächen
      zugegen, doch er hielt sich im Hintergrund. Erst als Sisko die Defiant anforderte, um DS9,
      Bajor und das Wurmloch besser schützen zu können, machte Belar seinen ganzen
      Einfluss geltend, damit des Commanders Wunsch entsprochen wurde. Er war sich sicher,
      daß es Sisko und seinem Stab gelingen würde, die Defiant in Schuss zu bekommen.
      Wenigstens eines der beiden Schiffe würde nun noch einen Zweck erfüllen können.
      Siskos Antrag wurde schließlich stattgegeben und er kehrte daraufhin mit der Defiant nach
      Deep Space Nine zurück. Chief Miles O'Brien gelang es schließlich, die Fehler im Schiff
      zu beheben und die Defiant wurde zu einer ernstzunehmenden Bedrohung für das
      Dominion. Nichtzuletzt, wegen der großzügigen Leihgabe des romulanischen Imperiums.
      Einer Tarnvorrichtung.
      O'Brien sandte die neuen Spezifikationen des Schiffes an die Sternenflotte, die daraufhin
      entschied, das Defiantprojekt wieder aufleben zu lassen. In einem Jahr wurden zusammen
      mit Schiffen der Akiraklasse, Sabreklasse, Steamrunnerklasse und anderen, fünf Schiffe
      der Defiantklasse in Dienst gestellt. Die Sternenflotte hatte aus dem Wolf 359 Debakel
      tatsächlich gelernt und damit begonnen, sich auf das Dominion vorzubereiten. Es schien
      sicher zu sein, daß es zwischen dem Dominion und der Föderation, früher oder später, zu
      offenen Kampfhandlungen kommen würde, oder sogar zu einem ausgewachsenen Krieg.
      Die Escort allerdings, blieb auf Qualor II eingelagert. Der Grund war der NX-D. Man wollte
      das Dominion nicht noch unnötig reizen. Je länger es bis zum Kampf dauerte, desto
      besser würde die Sternenflotte vorbereitet sein.
      Dies schien jedoch nicht auszureichen, da das Dominion, laut Geheimdienstberichten,
      eine beeindruckende Geschwindigkeit beim Bau von Schiffen und dem züchten von
      Jem'Hadar Soldaten an den Tag legte. Außerdem lief hinter den Kulissen ein kalter Krieg
      ab. Die Gründer schienen die wichtigsten Einrichtungen der Föderation infiltriert zu haben
      und sabotierten die Sternenflotte wo sie nur konnten. Auch auf Utopia Planitia waren seit
      neustem Blutuntersuchungen an der Tagesordnung. Man konnte die Angst vor den
      Wechselbälgern förmlich spüren. Sprichwörtlich jeder konnte ein Formwandler sein.
      Auch die Beziehungen mit dem klingonischen Reich verschlechterten sich täglich.
      Niemand wusste warum, aber Gowron schien nicht mehr viel von der Föderation zu
      halten. Er hatte anscheinend vergessen, wer ihm geholfen hatte, den Kanzlertitel zu
      erringen.
      Belar war sich sicher, daß auch hier, die Gründer ihre Finger im Spiel hatten.
      Die folgenden zwei Jahre waren geprägt von Angst, Misstrauen, Gefechten und Chaos.
      21

      Eine Flotte der Cardassianer und Romulaner wurde beim Versuch die Heimatwelt der
      Gründer zu vernichten, völlig vernichtet, was die Auslöschung des Obsidianischen Ordens
      verursachte und den romulanischen Tal'Shiar extrem schwächte. Danach erklärten die
      Klingonen den Cardassianern den Krieg, weil sie den Regierungswechsel auf Cardassia
      für ein Werk der Gründer hielten und dachten, daß der neue, zivile Detapa Rat aus
      Wechselbälgern bestehen würde. Kurz darauf brachen die Klingonen nun auch die
      diplomatischen Beziehungen mit der Föderation ab und erklärten den Vertrag von
      Khitomer für Null und nichtig. Was dann schließlich in einem Krieg zwischen der
      Föderation und den Klingonen gipfelte. Zwischenzeitlich gab es noch einen Angriff der
      Borg auf die Erde, der allerdings abermals aufgehalten werden konnte und schließlich trat
      Cardassia, geschwächt durch die Klingonen, dem Dominion bei. Gul Dukat, der neue
      cardassianische Regierungschef öffnete somit dem Dominion Tür und Tor für den
      Alphaquadranten. Zeitgleich schlossen die Romulaner einen Nichtangriffspakt mit dem
      Dominion und die Son'a , eine relativ unbedeutende Macht, gingen ebenfalls eine Allianz
      mit den Gründern ein und produzierten fortan die Droge Ketracel White. Die Gorn, die
      Tzenkethi, die Tholianer und alle anderen halbwegs mächtigen Imperien schlossen
      entweder einen Nichtangriffspakt mit dem Dominion oder erklärten sich für Neutral. Sie
      lehnten sich einfach zurück und sahen zu. Sie glaubten anscheinend, daß ihnen ein Vorteil
      daraus erwachsen würde, wenn die Großmächte vernichtet würden. Sie sahen allerdings
      nicht, daß das Dominion nicht Halt machen würde, bervor der ganze Quadrant unter ihrer
      Herrschaft stand. Was die anderen Völker mit einschloss.
      Belar konnte nur machtlos zusehen, wie sich die Situation immer mehr verschärfte. Sisko
      tat sein möglichstes, um das Inferno abzuwenden, doch auch er schien erkannt zu haben,
      daß es früher oder später zum großen Knall kommen würde.
      Fast wöchentlich bekniete Belar das Sternenflottenkommando, ihm das Kommando über
      ein Schiff zu geben. Doch er stieß lediglich nur auf Ablehnung. Er möge doch bitte, seine
      Arbeit machen und den Rest dem Kommando überlassen. Jorans Ärger und Frustration
      wuchsen stetig zusammen mit der sich zuspitzenden Lage. Er hielt es langsam nicht mehr
      aus, Tag ein und Tag aus an seinem Schreibtisch zu sitzen und die Geheimdienstberichte
      zu lesen. Es gab jedoch einen Lichtblick.
      Eines Tages lenkte Kanzler Gowron schließlich ein und unterzeichnete auf DS9 den
      Vertrag von Khitomer erneut. Anscheinend konnte ihn Sisko, der inzwischen zum Captain
      aufgestiegen war, beeindrucken und davon überzeugen, daß der Alphaquadrant an das
      Dominion fallen würde, wenn sich die Föderation und die Klingonen weiterhin bekämpfen
      würden und sich dadurch gegenseitig schwächten.
      Die letzten Meldungen lauteten, daß Sisko das Wurmloch vermint hatte und DS9 auf einen
      Angriff vorbereitete.
      Belar war sich sicher, daß es nun endgültig zum Krieg kommen würde und beschloss sich
      nicht länger vertrösten zu lassen. Er würde sein Kommando bekommen. Wenn es zum
      Krieg kam, wollte er nicht an seinem Schreibtisch sitzen, während seine Kollegen und
      Freunde dort draußen ihre Leben riskierten.
      22

      Sol System / Utopia Planitia Flottenwerft / Mars
      Admiral Belars Quartier
      Das Jahr 2373
      4 Uhr morgens
      Joran Belar wurde von einem stetig aufdringlicher werdenden Komsignal aus einem
      unruhigen Schlaf hochgejagt. Er rieb sich verschlafen die Augen und stieg aus dem Bett,
      streifte seinen Morgenmantel über und zog seine Handschuhe an, während er in den
      Wohnbereich seinen großzügig bemessenen Quartiers ging. Es war wohnlich eingerichtet.
      Belar war ein Sammler. Er hatte die Angwohnheit Andenken, vorallem antike Waffen zu
      sammeln. Zu seiner Sammlung gehörte ein Bath'let, ein französischer Rapier aus der
      Renaisannce, der noch immer scharf war, einige Steinschlosspistolen, zwei Army Colts,
      eine Desert Eagle und diverse Schwerter aus den verschiedensten Epochen,
      verschiedenster Welten. So weit ihm bekannt war, gehörte ihm die größte Hieb- und
      Stichwaffensammlung in der gesamten Föderation. Aber auch seine
      Schusswaffensammlung konnte sich durchaus sehen lassen. Zusätzlich zu den Colts,
      nannte Belar eine Winchester und eine doppelläufige Schrotflinte sein eigen. Er
      bevorzugte aber dennoch Schwerter. Die Schusswaffen waren Geschenke. Wer zum
      ersten mal in Belars Quartier kam, fühlte sich wie in einem Militärmuseum und wirkte
      meistens eingeschüchtert. Dabei war Joran kein gewaltverherrlichender Mann, er hatte
      lediglich einen Faible für ästethisch gestaltete Waffen. Außerdem war sein
      Fechtprogramm auf dem Holodeck sehr weit fortgeschritten.
      Er nahm in seinem schwarzen Ledersessel hinter dem Schreibtisch platz und warf einen
      flüchtigen Blick auf ein Holobild, daß ihn als Lieutenant Commander mit seinen
      Kameraden von der U.S.S. Salahadin zeigte. Als sein Blick auf Captain Ahmed bin
      Hassad, den Kommandanten des Schiffes und sein Mentor fiel, sehnte er sich nach diesen
      unbeschwerten Zeiten. Damals war er der Sicherheitschef des Schiffes und stieg
      schließlich zum ersten Offzier auf. Bei Hassad lernte Belar alles, was man als guter
      Captain brauchte. Hassad war wie ein Vater für Belar und bereitete ihn mit Geduld und
      Einfühlungsvermögen darauf vor, ein eigenes Kommando zu führen. Heute waren sie sehr
      gute Freunde und obwohl Hassad nun Belars Untergebener war, hatte Belar dennoch nie
      den Respekt vor seinem Mentor verloren, der nach wie vor mit 69 Jahren seinen Dienst
      als Captain auf der Salahadin versah. Bevor Joran auf die Salahadin wechselte, war er
      wütend auf sich und die Welt und wusste nichteinmal warum, aber als Hassad ersteinmal
      zu ihm durchgedrungen war, baute sich nach und nach ein inniges Vertrauensverhältnis
      auf. Wäre Hassad nicht gewesen, wäre Belar wahrscheinlich aus der Sternenflotte
      entlassen worden. Hassad gelang es, die Ecken und Kanten in dem jungen Trill
      abzuschleifen, aus ihm einen ausgezeichneten Offizier zu machen und seine taktischen
      Talente zu fördern. Eines gelang Hassad allerdings nie, Belars Temperament zu zügeln.
      Obwohl Belar ein Mitglied der doch eher rationalen und ruhigen Trill war, fiel er eher aus
      dem Raster im Gegensatz zu den meisten anderen Trill war er leidenschaftlich,
      aufbrausend und temperamentvoll. Zumindest nach außen zogen es die Trill vor, als
      unterkühlt zu wirken. Aber wer sie kannte und hinter die Fassade zu blicken vermochte,
      entdeckte eine Kultur mit viel Sinn für Humor, Kultur, Kust, Wissenschaft und auch für
      Leidenschaft und Temperament.
      Nun wandte sich Belar dem immer noch blinkenden Bildschirm zu und öffnete die
      Komverbindung.
      23

      “Was gibt es? Haben sie überhaupt eine Ahnung, wie spät es ist?”
      “OPS hier Sir, entschuldigen sie die Störung, aber sie haben uns angewiesen, sie zu
      informieren, wenn es etwas neues von Deep Space Nine gibt.” Erklang die zaghafte
      Stimme eines Offziers der Nachtwache.
      Belar war berüchtigt dafür, kleine Offiziere zusammenzuputzen, wenn er geweckt wurde.
      Auf der ganzen Station gab es keinen schlimmeren Morgenmuffel als ihn. Wenn er
      morgens nicht drei oder vier Raktachinos getrunken hatte, war er nicht zu ertragen.
      Er bereute bereits den Offizier angeschnauzt zu haben und legte etwas mehr Gefühl in
      seine Stimme.
      “Aber natürlich. Nun denn, dann schießen sie mal los.” Sagte er.
      “Deep Space Nine wurde vor vier Stunden von einer gewaltigen Streitmacht des Dominion
      und der Cardassianer angegriffen und konnte nicht gehalten werden. Die Station musste
      evakuiert werden.” Sagte der Offizier mit einem aufgereten vibrieren in der Stimme.
      Belar traute seinen Ohren nicht. Er konnte nicht glauben was er da hörte.
      “Sagen sie das nochmal.” Befahl er.
      “Deep Space Nine ist gefallen Sir. Das Dominion hat die Kontrolle über die Raumstation
      erlangt.” Wiederholte der Offizier pflichtbewusst.
      “Was ist mit Sisko?” Fragte Belar daraufhin.
      “Dem Captain geht es gut. Er hat sich mit der Defiant der Flotte angeschlossen und
      befindet sich auf dem Weg nach Sternenbasis 375.”
      “Admiral Ross' Basis?”
      “Richtig Sir, SB 375 ist das Sektorenhauptquartier für den gesamten bajoranisch –
      cardassianischen Sektor. Jedenfalls seit heute.” Antwortete das Crewmitglied.
      Belar dachte einen Moment nach. Er musste nun eine Entscheidung treffen. Eine
      Entscheidung die ihm sehr leicht viel.
      “Verbinden sie mich in 10 Minuten mit Admiral Nechayev im Sternenflottenkommando.
      Prorität Eins.” Befahl Belar und beendete die Verbindung.
      Als der Bildschirm wieder schwarz war, erhob er sich und rannte ins Bad. Nach Fünf
      Minuten war er angezogen und bereit sich seinem Gegner zu stellen. Das folgende
      Gespräch würde über seine Zukunft in der Sternenflotte entscheiden.
      Weitere fünf Minuten und eine Tasse Raktachino später meldete sich der Offizier der
      Nachtwache erneut und stellte das gewünschte Gespräch durch.
      “Guten Morgen Admiral.” Sagte Nechayev, die anscheinend schon wusste, was Belar auf
      dem Herzen hatte.
      “Der Morgen ist ganz sicher nicht gut.” Sagte Belar verkniffen.
      “Sie haben also davon gehört. Wir haben versucht, die Meldung erstmal geheim zu halten,
      damit, wir die Meldungen bestätigen können.”
      “Ich habe eben meine Quellen Admiral.” knurrte Belar, der es nicht fassen konnte, daß
      man sogar Flagoffiziere wie ihn erstmal im ungewissen ließ.
      “In der Tat.” Antwortete Nechayev einsilbig.
      “Was kann ich für sie tun? Aber bitte fassen sie sich kurz. Mein Tag wird heute sehr
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      hektisch. Seit 2 Uhr heute Morgen, befinden wir uns offziell im Krieg mit dem Dominion.”
      “Dann will ich mal nicht lange um den heißen Brei reden. Ich will ein Kommando und
      kommen sie mir nicht damit, daß ich als Flagoffizier zu wertvoll bin. Admiral Ross ist auch
      an der Front. Ebenso Sovrane und einige andere.” Sagte Belar bestimmt.
      “Also schön. Ich kann ihnen die fünfte Flotte anbieten. Allerdings hat die Flotte, die sich
      noch im Calebsektor formiert, noch kein Kommandoschiff.” Sagte Nechayev unumwunden
      und überraschte Belar.
      Dieser fing sich recht schnell wieder. Daß es so einfach werden würde, hätte er nicht
      angenommen.
      “Ich will die Escort.” Sagte er geradeheraus und hoffte, daß er nicht zu hoch gepokert
      hatte.
      Nechayev seufzte und rollte gespielt genervt die Augen.
      “Sie kosten mich noch die letzten Nerven, Joran. Also schön, sie bekommen den Pott,
      machen sie ihn innerhalb von zwei Wochen fit und schließen sie sich der fünften Flotte an.
      Jetzt schulden sie mir einen Gefallen. Haben sie schon eine Kommandocrew?”
      “Danke Admiral. Sie werden es nicht bereuen. Meine Kommandocrew hatte ich bereits vor
      Wochen zusammengestellt. Alle Offiziere sind verfügbar und gegenwärtig ohne Posten.
      Ich sende ihnen das Manifest, damit sie sie reaktivieren können.” Antwortete Belar und ein
      verschmitztes Lächeln stahl sich in sein Gesicht.
      Obwohl es nichts zu lachen gab, freute sich Belar wie ein brünftiger Targ, daß er dem
      grauen Büroalltag entflohen war.
      “Alles klar. Ich werde alles nötige veranlassen. Die Escort wird zu ihnen überstellt, damit
      sie sie aufmöbeln können. Ich erwarte, daß sie zum anstehenden Termin fertig ist.”
      Machte Nechayev klar.
      “Selbstverständlich. Es sollte mit Hilfe von Chief O'Briens Spezifikationen kein Problem
      sein, das Schiff flott zu bekommen.”
      “Ausgezeichnet. Und Joran? Sorgen sie dafür, daß es den Gründern Leid tun wird, jemals
      vom Wurmloch, dem Alphaquadranten und der Föderation gehört zu haben.” Sagte Alyna
      “Ja Ma'm. Die werden wimmernd das weite suchen, wenn ich mit ihnen fertig bin.
      “Ausgezeichnet. Sternenflotte Ende!”
      Damit war das Gespräch beendet. Belar hatte bekommen was er wollte. Er sprang von
      seinem Stuhl auf riss die Faust nach oben und ließ einen klingonischen Triumphschrei
      vernehmen. Endlich waren seine Fesseln gesprengt, nun konnte er wieder spüren, wie es
      sich anfühlte zu leben. Er würde wieder ein Schiff unter seinen Füssen spüren. Er fühlte
      sich frei und jung. Dennoch lag ein Schatten auf seiner Seele. Seine Freiheit bedeutete,
      daß sich die Föderation in einem tödlichen Konflikt mit einem Gegner befand, der
      geschworen hat, die Föderation und ihre alliierten auszulöschen. Aber soweit, das schwor
      er sich, würde er es nicht kommen lassen. Bevor die Gründer auch nur zum Schlag
      ausholen konnten, würden sie zu spüren bekommen, was es bedeutete, sich mit der
      Sternenflotte anzulegen. Dabei handelte es sich allerdings eher um optimistisches
      25

      Wunschdenken. Denn jeder Flagoffizier hatte die Wahrscheinlichkeitsrechnungen und
      Verlustprojektionen der Superhirne gesehen. Die Chancen waren groß, daß die
      Sternenflotte diesen Kampf verlor. Doch wenn man einen Kampf aufgibt, bervor er
      beginnt, hat man den Krieg bereits verloren. In diesem Sinne machte sich Belar an die
      Arbeit und bereitete alles für die Ankunft der Escort vor, damit man sofort mit der Arbeit
      beginnen konnte. Innerhalb der nächsten Tage traf die Kommandocrew zusammen mit der
      Besatzung ein und gemeinsam machten sie das Schiff flott.
      Bereits ab den ersten Tagen, war die Crew eingeschworen und arbeitete wie ein einzelner
      Organismus. Belar wusste, daß er eine gute Wahl getroffen hatte und freute sich, mit
      diesen fabelhaften Leuten in den Kampf zu ziehen. Seine Kommandocrew bestand aus
      folgenden Personen:
      Commander Renee O'Connor (1O)
      Lieutenant Commander Dr. Gwen McNamara (CMO)
      Lieutenant Shran (TAC)
      Lieutenant Xatanis (OPS)
      Lieutenant Edward T. Harris (CON)
      Lieutenant J.G. Julez Dunnigan (CENG)
      Ensign Sovak (CoS)
      An Belars Seite sollten diese sieben Personen zu Legenden werden. Das schwor er sich.
      Drei Wochen später überfiel die Escort und die fünfte Flotte eine Ketracel White
      Fabrikationsstation der Son'a und hinterließ von ihr und den sie verteidigenden Dominion-
      und Son'a Schiffen nur noch glühende Schlacke.
      “Die Hunde des Krieges waren entfesselt worden. Doch der
      Krieg hatte gerade erst begonnen. All dies ist jedoch bereits
      Geschichte, welche nun erzählt werden soll...”
      ENDE
      Fortsetzung folgt
      26

      Release the Dogs of War ”
      Based upon “STAR TREK” created by GENE RODDENBERRY
      Produced for wwww.sf3dff.de.vu
      Created by Thorsten Pick
      Written by Thorsten Pick
      Story by Thorsten Pick
      Cover by Gucken & Thorsten Pick
      Edited by Jerome Unger
      © ® Thorsten Pick, 2008
      Der Autor behält sich das Recht vor, daß die gesamte Geschichte oder auch nur Auszugsweise, nicht ohne
      ausdrückliche Genehmigung des Autors veröffentlicht werden darf.
      fleetadmiral_joran_belar@gmx.net
      “STAR TREK” is a related Trademark and related Trademarks of PARAMOUNT PICTURES
      This is a FanFiction Story for Fans by Fans. I do not get money for this work
      Production Code TDWC_01
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      Kommentar


        #78
        Hallo Leute.
        Ich habe soeben die Arbeiten und Korrekturen an meinem Beitrag zum Contest abgeschlossen und möchte euch schon vorab die Geschichte zum lesen präsentieren.

        Die Geschichte: Spielt in der TOS Ära und handelt vom Föderationsraumschiff Melbourne, das nach Nervan 5 beordert wird um dort diplomatische Verhandlungen für den Erzabbau aufzunehmen. Dort angekommen, befinden sich bereits ein klingonisches und ein romulanisches Schiff im Orbit, die ebenfalls von den Nervanern eingeladen wurden. Nun muss Captain Crane unter Wasser beweisen, was die Föderation zu bieten hat und er ist kein besonders guter Schwimmer.

        _____________________________________________________


        Star Trek
        Melbourne

        Story by. Thorsten Pick
        written for SciFi 3d Fanfiction
        Contact: fleetadmiral_joran_belar@gmx.net
        FanFiction Contestshortstory

        „Friend & Foe“

        “Computerlogbuch der Melbourne, Captain Daniel Crane, Sternzeit 156.443.
        Die U.S.S. Melbourne wurde vor fünf Tagen vom Sternenflottenkommando zum Planeten Nervan 5 beordert, um mit dem dort heimischen Volk diplomatische Beziehungen über den Abbau von Dilithium und Cormalin aufzunehmen. Aufgrund seiner strategisch einzigartigen Lage, da er genau an den sich überschneiden Grenzen der Föderation, des Klingonischen Reichs und des Romulanischen Imperiums liegt, sollen wir außerdem geheime Verhandlungen mit der Regierung des Planeten führen, um dort einen Außenposten errichten zu dürfen. Im Gegenzug habe ich die Genehmigung, den Nervanern den vollen Schutz der Föderation anzubieten. Nach einem viertägigen Flug schwenkten wir soeben in den Orbit von Nervan 5 ein. Zu unserer Überraschung haben unsere Sensoren im Orbit des Planeten, einen klingonischen Schlachtkreuzer der D7 Klasse und einen romulanischen Kriegsfalken der D’Ran Klasse ausgemacht. Ich habe umgehend Alarmstufe Rot angeordnet, bis die Situation geklärt ist. Das verspricht eine interessante Mission zu werden.
        Logbucheintrag Ende!“

        Captain Daniel Crane, seines Zeichens Kommandant des Föderationsraumschiffes Melbourne, konnte den Anblick, der sich ihm auf dem Hauptschirm der Brücke bot, nur mit fassungslosem Staunen begegnen. Im Orbit des Planeten, befanden sich nun drei Schlachtkreuzer in voller Kampfbereitschaft, von drei miteinander bis auf äußerste verfeindeten Parteien. So etwas, dachte Crane, war Stoff für griechische Heldensagen, aber doch nicht wirklich für die Realität. Am liebsten hätte er sein Schiff gewendet und wäre in den Raum der Föderation zurückgekehrt. Allerdings waren seine Befehle unmissverständlich. Er sollte um jeden Preis eine Beziehung mit dem Regierungschef herstellen und um die von der Föderation dringend benötigten Güter verhandeln.

        Gegenwärtig schienen die beiden anderen Schiffe kein Interesse an der Melbourne zu zeigen, was dem Captain des Schiffes nur allzu Recht war. So hatte er Gelegenheit etwas mehr Licht ins dunkel zu bringen. Er drehte sich zu seiner Sicherheitschefin, die gleichzeitig sein taktischer Offizier war, um und blickte sie mit einem fragenden Blick an. Im Moment versuchte sie noch mit Hilfe eines Ohrhörers, der wie ein silberner Turm geformt war, die Subraumfrequenzen abzuhören, um herauszufinden, ob der romulanische Kommandant mit seinem klingonischen Amtskollegen sprach.

        „Nun?“ Fragte Crane ungeduldig und trommelte dabei mit den Fingerspitzen auf die Armlehne seines Kommandosessels.

        Lieutenant Kate Bell begegnete seinem ungeduldigen Verhalten mit Gelassenheit. Sie kannte den Captain schon lange. Er hatte sie mitgenommen, als er vom Ersten Offizier der Farragut zum Captain der Melbourne befördert wurde. Sie dienten nun schon seit vier Jahren auf der Melbourne und entwickelten im laufe der Jahre eine tiefe Freundschaft zueinander. Bedauerlicherweise, wurde bis zum heutigen Tage noch nicht mehr daraus. Beide Seiten wussten, um die Gefühle des anderen, doch irgendwie wurden sie immer daran gehindert, enger zusammenzuwachsen.

        Kate war eine wahre Schönheit. Ihr schulterlanges, schwarzes Haar trug sie offen, das ihr in sanften Wellen auf die Schultern fiel. Ihre rehbraunen Augen waren wach und intelligent und so tief wie ein Gebirgssee. In ihnen konnte man sich ohne weiteres verlieren. Ihre sinnlichen vollen Lippen zeigten die meiste Zeit ein kleines Schmunzeln und ihre Figur war atemberaubend schön. Jede Faser im Körper des Captains schrie danach, endlich mit dieser Frau zusammen zu sein und ihr ging es nicht anders.

        „Ich habe gerade die Frequenz gefunden, auf der die beiden Kommandanten miteinander kommunizieren.“ Sagte sie.
        „Es scheint, als stünden beide kurz vor einem Wutanfall. Es sind bereits diverse Male einige Drohungen gefallen, den jeweils anderen zu pulverisieren.“ Fügte sie mit einem verschmitzen Lächeln hinzu.

        Crane wollte nicht drauf warten, bis die beiden Hitzköpfe anfingen auf einander zu feuern und beschloss die Initiative zu übernehmen.

        „Na dann wollen wir mal.“
        „Rufen sie die beiden Schiffe per Konferenzschaltung.“ Befahl der Captain.

        „Verstanden. Verbindung wird hergestellt.“
        „Sie antworten.“

        „Auf den Schirm.“ Sagte Crane und spannte sich an. Er hatte noch nie gleichzeitig mit einem Klingonen und einem Romulaner gesprochen.

        Auf dem Bildschirm erschienen nun die Gesichter der beiden Kommandanten. Der Klingone, war für Crane kein unbekannter, doch er ließ sich nichts anmerken und tat so als kenne er den Krieger nicht. Die Romulaner wurden von eine Frau befehligt, welche anders als andere Romulaner, dichte, lange, schwarzen Locken trug. Crane fühlte sich sofort zu ihr hingezogen, sah ihr aber auch an, daß sie ein gefährlicher und ernstzunehmender Gegner sein würde. Wahrscheinlich noch gefährlicher als der Klingone.

        Das Bild auf dem Schirm war nun in zwei Hälften unterteilt, somit war gewährleistet, daß jeder der drei Parteien, den anderen sehen konnte.

        „Ich grüße sie. Mein Name ist Daniel Crane. Ich bin Captain des Föderationsraumschiffs Melbourne.“ Stellte er sich vor und hoffte, daß seine beiden Pendants das selbe tun würden.

        „Grüße vom romulanischen Imperium. Mein Name ist Commander Selaris vom Warfalcon Dimetrus. Darf ich fragen, was sie hier tun Captain? Sie haben kein Recht, sich in die Belange des Imperiums einzumischen, was wir mit den Klingonen machen, geht sie nichts an.“ Sagte die Romulanerin und machte unmissverständlich klar, daß sie die Anwesenheit der Melbourne als Bedrohung interpretierte.

        „Ich bin Karag aus dem Hause des Duras. Captain des ruhmvollen Schlachtkreuzers N'Chok. Wir kennen uns bereits Captain. Und auch ich würde gerne wissen, was sie hierherführt, bevor sie von meinen Disruptoren in Stücke gesprengt werden.“ Knurrte der Krieger mit einem zähnefletschenden Grinsen.

        „Es freut mich sie wiederzusehen. Was macht der Arm Captain?“ Sagte Crane mit einer leichten Verbeugung. Ihm entging nicht, daß der Klingone sich an die von ihm erwähnte Begebenheit erinnerte und merklich zusammenzuckte.

        Crane und Karag waren sich schon einmal begegnet. Damals auf der unabhängigen Raumstation Z441 im Lapissektor. Er und drei seiner Männer, waren der Meinung den Captain und seine Begleitung zu einer kleinen Schlägerei herausfordern zu müssen. Im Zuge dessen, brach Crane den Arm des Klingonen, was für diesen eine Schande war.

        Der Klingone ging nicht auf die kleine Stichelei ein und knurrte nur. Die Romulanerin beobachtete interessiert, das Revierverhalten der beiden Kommandanten.

        „Um ihre Frage zu beantworten, wir wurden hierher eingeladen, um Verhandlungen über Schürfrechte aufzunehmen.“ Erklärte Crane wahrheitsgemäß, verschwieg jedoch den zweiten Grund.

        „Ebenso wie wir. Das Volk auf diesem Planeten hat uns gebeten zu erscheinen, um darüber zu verhandeln, Dilithium und Cormalin abzubauen. Und daß der Planet an den Überschneidungen unserer Territorien liegt und somit strategisch günstig ist, ist ihnen wohl nicht aufgefallen Captain?“
        Stellte die Romulanerin herausfordernd fest und hob die spitz zulaufenden Augenbrauen.

        „Das ist ein Skandal, wir wurden von diesen hinterhältigen, kleinen Fischgesichtern hereingelegt. Auch wir wurden hierhergerufen.“ Brüllte Karg

        „Dann haben wir jetzt anscheinend ein Problem. Ich denke, wir sollten unsere Waffen deaktivieren, damit wir die Sache klären können. Zweifellos wissen die Nervaner bereits von unserer Anwesenheit und werden sich mit uns in kürze in Verbindung setzen.“ Schlug Daniel vor.

        Die Romulanerin nickte.

        „Ich bin einverstanden, aber nur, wenn sie und die Klingonen ihre Waffen zuerst deaktivieren.“
        „Und riskieren, daß du auf uns schießt Spitzohr? Daß ich nicht lache. Eher friert Gre'thor zu.“ Widersprach der klingonische Captain.

        „Als Zeichen unseres guten Willens, werde ich unsere Waffen zuerst deaktivieren lassen.“ Sagte Crane genervt und drehte seinen Sessel zur taktischen Station um.

        Bell unterbrach die Tonverbindung.
        „Bei allem Respekt Sir, wenn wir die Waffen deaktivieren, haben unsere Freunde da drüben, alle Vorteile auf ihrer Seite.“

        „Wir haben immer noch die Schilde und die Waffen können wieder aktiviert werden.“ Warf der Erste Offizier, Commander Steven Forsythe ein.

        Kate zuckte mit den Achseln.
        „Aber bis die Waffen wieder aktiviert sind, können die uns nach Lust und Laune beschießen.“
        „Meine Entscheidung steht Lieutenant, deaktivieren sie die Waffen und reaktivieren sie die Audioverbindung.“ Sagte Crane und drehte sich mit seinem Sessel wieder in Richtung des Hauptschirms.

        Lieutenant Bell wirkte zwar etwas geknickt, machte sich aber dennoch an die Ausführung ihrer Befehle. Sie hatte den Captain gewarnt. Mehr konnte sie nicht tun.

        „Waffen deaktiviert, Audioverbindung wieder hergestellt.“ Meldete sie schließlich.
        „Wie sie sehen können, haben wir unsere Waffen deaktiviert, ich bitte sie nun, das selbe zu tun.“ Sagte Captain Crane an die beiden Kommandanten gewand.

        Diese nickten zustimmend und gaben ihren taktischen Offizieren den Befehl, die Waffen ebenfalls zu deaktivieren.

        „Sehr gut meine Herrschaften. Sie haben uns soeben bewiesen, daß sie dazu fähig sind, zu kooperieren. Jetzt können die Verhandlungen beginnen.“

        Lies sich eine Stimme vernehmen, die von irgendwoher kam. Crane kam es vor, als käme die Stimme direkt von seiner Brücke und hatte das Gefühl, daß die betreffende Person direkt neben seinem Kommandosessel stand.

        Das Licht auf der Brücke wurde dunkler und Crane schaute erschrocken zu seinem Chefingenieur, der hilflos die Hände hob.

        „Wir haben soeben die Hauptenergie verloren, lediglich die Lebenserhaltung und die Sekundärsysteme sind noch einsatzbereit.“ Sagte der Saurianer.
        „Ich vermute, wir sind in einem Dämpfungsfeld gefangen.“ Fuhr er mit seinem Bericht fort.

        „Das kann ich bestätigen Captain. Wir haben ihre drei Schiffe kampfunfähig gemacht, weil wir in unserem Raum keine Gewalt dulden und wir so friedlich miteinander sprechen können. Außerdem haben wir von der Oberfläche unseres Planeten jeweils fünfzig Torpedos auf jedes ihrer Schiffe gerichtet, falls sie auf die Idee kommen sollten, doch noch gegeneinander zu kämpfen.“ Sagte die Stimme.

        Langsam aber sicher erschien eine leuchtende Gestalt auf der Brücke und manifestierte sich direkt vor dem Hauptschirm. Die Projektion stellte einen großen fischähnlichen Humanoiden mit einer blauen, schuppigen Haut und Schwimmhäuten zwischen den Fingern dar. Die Augen waren Rot und groß und drehten sich in alle Richtungen. Er trug einen weißen Anzug dessen Rücken offen war, um die Rückenflosse frei zu lassen. Auch die Füße waren flossenbewehrt.

        „Ein Hologramm Captain.“ Meldete Forsythe, der mit den internen Sensoren Messungen vornahm.

        Das Hologramm erschien auch gleichzeitig auf der Brücke des klingonischen und des romulanischen Schiffes.

        „Sie haben uns hierherhergelockt, um unsere Schiffe zu erobern und uns gegeneinander auszuspielen.“ Brüllte der Klingone wütend.

        „Mitnichten. Wir haben stets die Warheit gesagt. Wir meinen es ernst, wenn wir sagen, daß wir über die Schürfrechte unserer Ressourcen verhandeln wollen.“
        „Warum haben sie uns alle hierher gerufen?“ Fragte die Romulanerin.

        „Wir haben sie alle hierher eingeladen, weil wir beabsichtigen herauszufinden, wer von den drei größten Mächten des Alphaquadranten, am besten zu unseren Idealen passt und wer für uns das vorteilhafteste Angebot hat. Doch bevor wir mit den Verhandlungen beginnen, steht ihnen allen noch eine Prüfung bevor. Bitte beamen sie in einer Stunde mit jeweils einem Begleiter auf die von uns angegebenen Koordinaten, die sie bereits in den Speicherbänken ihrer Computer finden können. Alles weitere erklären wir, wenn wir uns persönlich begegnen.“ Erklärte das Hologramm und verschwand.

        Zurück blieben liediglich die drei Kommandanten der Schiffe, welche die Welt nicht mehr verstanden.

        „Eine Prüfung? Was meint er damit?“ Wollte der Klingone wissen.
        „Ich habe keine Ahnung, ich denke, das werden wir noch früh genug herausfinden.“ Antwortete Crane.
        „Sie können ja nach Hause fliegen, wenn sie Angst haben.“ Stichelte die romulanische Kommandantin.

        Crane konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und verbarg es hinter vorgehaltener Hand.

        „Wir Klingonen treten niemals den Rückzug an.“ Erwiderte Karg erbost.

        „Ausgezeichnet, dann sehen wir uns alle in einer Stunde auf der Oberfläche. Ich freue mich schon darauf.“ Sagte Crane und beendete die Verbindung durch einen Knopfdruck in der Armlehne seines Sessels.

        Commander Forsythe trat neben den Kommandostand und beugte sich zum Captain hinab.

        „Sir, wir sollten mit dem Sternenflottenkommando Kontakt aufnehmen und die Situation erklären und herausfinden, wie wir vorgehen sollen, bevor wir uns in ein potenziell gefährliches Gebiet, zusammen mit Romulanern und Klingonen beamen.“ Schlug er vor.

        Der Captain der Melbourne schüttelte mit dem Kopf.

        „Nein Commander. Die Föderation braucht diese Ressourcen dringend und wir haben Befehl, alles zu unternehmen, damit wir den Zuschlag erhalten.“ Erwiderte Crane und stand auf.

        „Commander sie haben die Brücke. Ich bin in meinem Quartier und bereite mich vor. Lieutenant Bell, treffen sie mich in einer Stunde in Transporterraum 3. Bringen sie einen Phaser mit.“ Befahl Crane im gehen und verließ die Brücke.

        „Aye Sir. Bestätigten beide Offiziere.“
        „Na dann hoffen wir mal, daß diese Sache nicht in einer Katastrophe endet.“ Sagte Forsythe während er sich im Kommandosessel niederließ und erntete ein zustimmendes Nicken seitens der Sicherheitschefin.

        Eine Stunde später.
        Transporterraum 3

        Captain Daniel Crane und Lieutenant Kate Bell standen bereits auf der Transportplattform und überprüften ihre Phaser, während der Transporterchief die Koordinaten der Nervaner eingab und den Transportvorgang und das senken der Schutzschilde vorbereitete.

        „Stellen sie ihren Phaser auf Betäubung Lieutenant.“ Befahl Crane und legte den Schalter für den zweiten Feuermodus an seinem Phaser ebenfalls um.

        „Transporter bereit. Wir können beamen.“ Meldete der Transportertechniker

        Crane starffte sich und blickte Kate an. Sie erwiderte seinen Blick, nickte ihm aufmunternd zu und lächelte ihn an.

        Dann wandte der Captain seine Aufmerksamkeit wieder dem Chief zu.

        „Energie!“ Sagte er knapp.
        Der Techniker schob die drei Regler nach oben und aktivierte damit den Transporterstrahl. Die beiden Menschen wurden von einem goldglühenden Energiefeld eingehüllt und lösten sich langsam auf, bis sie schließlich ganz verschwunden waren und eine leere Transporterplattform hinterließen.

        Einige Sekunden später materialisierten die beiden Sternenflottenoffiziere auf dem Planeten. Aber nicht wie sie glaubten, auf der Oberfläche, sondern unter dem Meeresspiegel in einer gewaltigen unterseeischen Stadt, welche von einem Kraftfeld vor den Wassermassen geschützt wurde. Die Gebäude waren weiß und die Farbe Blau herrschte als Verzierung überall vor. Statt Pflanzen wurden Korallen verwendet, um eine angenehme Atmosphäre zu erzeugen. Die Luft roch leich nach Fisch und anderen matitimen Gerüchen, was in Crane die Illusion erzeugte, an der Cote Azure im Urlaub zu sein. Das Licht kam von der Sonne des Planeten, die stark genug zu sein schien, um wärme und Licht bis nach unten zu transportieren. Was den Schluss zuließ, daß sie sich nicht allzutief auf dem Meeresgrund befanden.

        Neben ihnen materialisierten gerade die romulanische und die klingonische Delegation. Als deren Transportvorgang abgeschlossen war, schauten sie sich ebenso erstaunt um, wie vor ihnen die Sternenflottenoffiziere. Die Klingonen hatten selbstverständlich bereits ihre Disruptoren gezogen. Die Romulaner hingegen blieben zwar wachsam, aber auch neugierig. Sie scannten das Areal mit ihren Tricordern. Lieutenant Bell tat es ihnen gleich.

        Der kleinen Gruppe von Sechs Außenweltlern näherten sich nun drei fischähnliche, humanoide Geschöpfe. Crane erkannte den Anführer der Gruppe. Es war das selbe Wesen, das ihnen allen als Hologramm erschienen war. Offensichtlich handelte es sich bei der kleinen Gruppe um das Begrüßungskomittee.

        Als die drei Nervaner Cranes Gruppe erreicht hatten, blieben sie einige Schritte entfernt stehen, deuteten mit beiden Handflächen auf deren Brustkorb und verbeugten sich tief. Crane, Bell und die Romulaner erwiderten die Begrüßung, während die Klingonen darauf verzichteten. Stattdessen legten sie mit ihren Disruptoren auf die Aliens an.

        Der Anführer der Gruppe wandte sich an Karag und streckte die Flossen in einer friedlichen Geste zur Seite aus.

        „Bitte stecken sie ihre Waffen ein. Sie werden sie nicht brauchen. Es gibt keinen Grund, Gewalt anzuwenden. Außerdem funktionieren ihre Waffen hier nicht. Wir benutzen hier das selbe Dämpfungsfeld wie das, welches ihre Schiffe daran hindert, aufeinander zu feuern.“ Sagte er ruhig.

        Karag glaubte ihm nicht und zielte auf eine Korallenformation in der Nähe und betätigte den Auslöser. Nichts geschah. Die Waffe gab nur ein gurgelndes Geräusch von sich. Wütend steckte er seinen Disruptor in das Holster und funkelte den Fischmenschen wütend an. Dieser bleib still und friedlich stehen und ließ die Reaktion des Klingonen ungerührt über sich ergehen.

        Als dies abgeschlossen war, wandte sich der Anführer der Einheimischen an die gesamte Gruppe und verbeugte sich erneut.

        „Ich darf mich vorstellen. Mein Name ist Primus Kris al Brekkis. Ich bin der Herrscher von Nervan City und das sind meine beiden Sekundarier Nom al Neriss und Sheraz al Zakor. Wir heißen sie herzlich hier in unserer Enklave willkommen und hoffen, sie genießen ihren Aufenthalt.“

        Die Besucher stellten sich ebenfalls vor und begrüßten ihre Gastgeber.

        „Sie sprachen von einer Prüfung. Was erwartet uns denn?“ Fragte Crane, nachdem die Begrüßungen beendet worden waren.

        Brekkis schaute ihn lange an.

        „Wir wollen herausfinden, welcher von ihnen den Mut besitzt, sich auf das unbekannte einzulassen und dieser Test soll uns ihre wahre Gesinnung und ihren wahren Charakter offenbaren. Aus diesem Grunde, versetzen wir sie gleich in die Arena, wo sie gegen den Urak'Azaar antreten werden. Wer diesen Kampf auf Leben und Tot überlebt, der erhält den Zuschlag und wir gehen obendrein eine Allianz mit dem Reich des Siegers ein.“ Erklärte Brekkis.

        „Soll das heißen, daß sie den Captain und seine beiden Kollegen, gegen irgendein Monster antreten lassen, daß sie in Stücke reißen wird und derjenige der überlebt, darf weiterleben?“ Fragte Kate schockiert.

        „Das ist korrekt Lieutenant. Der Urak'Azaar ist einer der Gesandten unserer Götter. Wer ihn besiegt, ist würdig, an unserer Seite in eine neue Zeit voranzuschreiten.“ Antwortete der Primus.

        „Captain das ist Wahnsinn. Ich schlage vor, wir beamen auf die Melbourne und machen, daß wir hier wegkommen.“ Flehte sie.

        Der Captain allerdings ignorierte ihre Einwände und näherte sich einige Schritte dem Primus.

        „Wir sind auf die Ressourcen ihres Planeten angewiesen und sie brauchen den Schutz einer der Großmächte. Ich bin dabei.“ Sagte er ohne eine Gefühlsregung zu offenbaren.

        „Ich kämpfe für das Klingonische Reich und die Ehre.“ Sagte der klingonische Captain mit hoch erhobenem Haupt.

        „Ich bin auch dabei.“ Sagte die Romulanerin knapp.

        Kris al Brekkis klatschte in die Flossen und schien sich zu freuen, daß alle drei Parteien an dem Kampf teilnehmen würden.

        „Ausgezeichnet. Es freut mich, daß sie schon jetzt Mut beweisen und sich blind in die Gefahr stürzen. Das alleine wird von meinem Volk bereits als ehrenvoll betrachtet. Das wird sicher ein spannender Kampf. Lassen sie sich nun von meinen beiden Sekundariern vorbereiten. Wir sehen uns dann in der Arena.“

        Daraufhin betätigte er an seiner Brust einen Schalter und löste sich in einem Transporterstrahl auf.

        Die beiden Sekundarier machten sich bereits an der Romulanerin und dem Klingonen an die Arbeit. Sie zogen sie bis auf die Unterwäsche aus und reichten ihnen jeweils eine Atemvorrichtung und einen Dreizack mit Kristallen an den Spitzen. Dabei schien es sich um die Waffen dieses Volkes zu handeln. Danach war Crane an der Reihe. Auch er wurde ausgezogen, bewaffnet und mit einem Atemgerät versorgt. Plötzlich fühlte er sich wie ein Meermensch aus Atlantis. Jedenfalls hatte er sich so ähnlich das mythische Volk von der Erde immer vorgestellt.

        Kate lockerte ihm die Muskeln und massierte seinen Nacken. Da Atemgeräte verwendet wurden, ging sie davon aus, daß der Captain unter Wasser kämpfen würde. Sie wusste, daß Daniel nicht gerade ein guter Schwimmer war. Dafür war er allerdings ein sehr guter Kämpfer. Doch ob das im Kampf gegen irgendein Seeungeheuer ausreichen würde, war fraglich.

        Vorwurfsvoll blickte sie ihn an und er zuckte nur mit den Achseln.
        „Wenn sie das überleben, dann gnade ihnen Gott. Wenn wir auf das Schiff zurückkommen, dann können sie sich auf was gefasst machen. Ich bin wesentlich gefährlicher als so ein Fischvieh.“ Sagte sie gespielt ärgerlich.
        „Keine Sorge, heute Abend gibt es Fisch zum essen.“ Erwiderte Crane und zwinkerte ihr mit einem Auge zu.

        Kate küsste ihn auf die Wange und wünschte ihm viel Glück.

        Die Sekundarier überzeugten sich davon, daß alle Gladiatoren bereit waren und und hefteten jedem von ihnen einen Kommunikator an den Oberarm, den sie daraufhin aktivierten. Die drei Kommandanten lösten sich in einem blauen Feld auf und waren verschwunden.

        „Wozu brauchten unsere Kommandanten denn eine Begleitung?“ Fragte Bell einen der Sekundarier.
        „Als Zeugen“ Antwortete dieser knapp und heftete auch ihr einen Kommunikator an.
        „Wir müssen uns beeilen, ich will den Beginn nicht verpassen.“ Sagte er und betätigte seinen und ihren Kommunikator. Auch sie verschwanden in einem blauen Feld und materialisierten auf den Tribünen einer riesigen Arena. So etwas hatte Bell noch nie gesehen. Es erinnerte entfernt an das Colosseum in Rom. Die Zuschauertribüne, war allerdings durch ein Kraftfeld vor dem Wasser geschützt, daß den kompletten Arenabereich ausfüllte. Sie kam sich vor, wie bei einer Unterwassershow. In der Mitte des riesigen Bassins schwammen drei Personen. Durch einen Bildschirm, der vor ihr in die Wand unter dem Kraftfeld eingelassen war, konnte sie den Captain erkennen, der mit den Beinen strampelte, um die Position zu halten. Neben ihm schwammen die Romulanerin und der Klingone.

        Auf einer Empore stand der Primus, von seinen Sekundariern flankiert und hielt in einer seltsamen Sprache eine Rede. Es dauerte einen Moment, bis sich der Universalübersetzer angepasst hatte, doch schließlich konnte man ihn verstehen.

        „...Die Götter haben unserem Volk drei mutige Helden geschickt, die tapfer dem Urak'Azaar entgegentreten werden, um uns zu beweisen, daß sie würdig sind, mit uns befreundet zu sein und mit uns zusammen in eine neue Ära aufbrechen. Mein Volk, ich will euch nicht allzulange warten lassen. Hier ist er der großmächtige Urak'Azaar.“ Sagte der Regent und betätigte eine Taste auf seinem Pult. Die Menge tobte, klatschte und johlte.

        Unter Wasser öffnete sich ein großes Tor. Das Monster war noch nicht zu sehen, doch man konnte bereits das grollen aus seinem Rachen hören. Langsam schwamm es ihnen entgegen. Crane blieb das Herz für den Bruchteil einer Sekunde stehen. Auch seine beiden Kollegen schienen wie erstarrt zu sein. Was sich ihnen da offenbarte schien aus ihren Alpträumen selbst zu entstammen. Das Monster sah aus wie ein Hai. War allerdings doppelt so groß wie ein Buckelwal und an seiner Schwanzflosse befand sich ein Stachel, der offensichtlich Gift enthielt. Die Haut der großen Fisches war dunkelblau und seine Augen leuchteten Grün. Das beängstigenste war allerdings das gewaltige Maul, daß mit mehreren Zahnreihen bewehrt war. Jeder dieser Zähne war so groß wie ein Shuttle der Melbourne. Wie um alles in der Welt sollten sie drei, dieses Ungetüm bezwingen.

        „Wir müssen zusammenbleiben.“ Schlug Crane über Funk vor, während der Hai in enger werdenden Kreisen um sie herumschwamm. Crane und die Romulanerin hielten sich an den Händen, um nicht voneinander weggetrieben zu werden. Der Klingone schwamm etwas abseits und alleine. Das gefundene Fressen.

        Der Klingone fand an seinem Dreizack einen Knopf, richtete die Kristallspitzen auf den Hai aus und betätigte den Auslöser. Blaue Strahlen verließen die Spitzen und zuckten dem Hai entgegen und trafen diesen an der Rückenflosse. Ein markerschütterndes Brüllen ging nun von ihm aus und er ging zum Angriff über. Karg schwamm etwas rückwärts und feuerte weiter. Seine Schüsse rissen die Haut an den Flanken des Hais auf und Blut quoll ins Wasser. Das riesige Tier wurde vor Schmerz immer wilder, kam dem Klingonen aber immer näher. Pfeilschnell schoss es auf den Krieger zu.

        „Wir müssen ihm helfen.“ Schrie Crane in sein Mikro und schwamm zusammen mit Selaris auf den Hai zu. Auch sie feuerten nun. Als sie beim Klingonen angekommen waren, setzte sich der Hai etwas ab und hielt sich außer Reichweite der Strahlenwaffen.

        Nach einigen Momenten der Erholung, startete das Wesen einen weiteren Angriff auf die kleine Gruppe. Diesmal hob es seinen Schwanz über den Kopf, um einer der drei damit zu stechen. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit schwamm es auf sie zu und zielte auf den Klingonen, der in der Mitte der Gruppe schwamm. Dieser erkannte, was der Hai vorhatte und riss die Romulanerin vor sich, um sie als lebendiges Schutzschild zu verwenden. Crane bemerkte dies und schlug dem Klingonen in den Nacken. Der Griff des Kriegers lockerte sich und so konnte sich Selaris befreien.

        Der Hai stach zu und traf den Krieger in die Brust. Dieser erschlaffte sofort und sank langsam in die Tiefe. Der Hai schwamm ihm hinterher und verschlang ihn mit einem Bissen. Der Klingone war nun tot und der Hai wütend und verwundet. Crane musste einen Weg finden, den Hai zu erledigen, obwohl er es verabscheute ein Tier wegen eines Sports und zum Vergnügen anderer zu töten. Doch in diesem Fall hieß es, Er oder sie.

        Selaris deutete auf einen weiteren Knopf am Schaft des Dreizacks.
        „Ich glaube, daß ist der Knopf für die Überladung.“ Sagte sie.
        „Das wäre perfekt, wenn wir es schaffen, die Waffen, dem Hai in den Rachen zu werfen, dann können wir ihn damit sprengen.“ Sagte er begeistert.
        „Das können wir gleich ausprobieren, das Vieh schwimmt geradewegs auf uns zu.“ Schrie Selaris ins Mikro und deute nach unten.
        Der Hai schwamm mit weit aufgerissenem Maul nach oben und direkt auf die beiden Überlebenden zu. Crane und Selaris betätigten den Knopf für die Überlastung und wartenen noch einen Moment. Als sie sich sicher waren, daß sie nicht mehr ihr Ziel verfehlen konnten, warfen sie die Waffen in das Maul des Monsters und schwammen um ihr Leben nach oben. Der Hai war dicht hinter ihnen. Aber irgendetwas schien ihn zu verwirren. Aus seinem Magen ertönte nun ein stetig schriller werdender Pfeiffton, der dem Fisch das navigieren erschwerte. Völlig verwirrt, brach der Hai seinen Angriff ab und schwamm wie ein betrunkener im Kreis. Er hatte völlig die Orientierung verloren. Crane und Selaris ignorierten das geschehen weiter unter ihnen und schwammen so weit wie sie nur konnten vom Hai weg.

        Plötzlich explodierte das große Wesen in einer gewaltigen Entladung aus Energie. Die beiden Kommandanten wurden von der Druckwelle nach oben geschossen und kamen so schließlich zur Oberfläche. Das Volk stand nun von seinen Plätzen auf und jubelte ihnen zu. Kate stand als einiger roter Punkt inmitten von weiß gekleideten Fischmenschen und hüpfte vor Freude auf und ab.
        Der Primus der Nervaner hab die Flossen um seinem Volk Ruhe zu gebieten.

        „Volk von Nervan. Noch nie wurde der Urak'Azaar bezwungen. Diese beiden Helden, waren bereit sich füreinander aufzuopfern und haben sich somit unsere Freundschaft verdient. Wir wissen nun, daß wir darauf vertrauen können, daß sie sich ebenso für uns aufopfern würden, um uns zu schützen. Noch heute werde ich einen Vertrag unterzeichnen, der dem Romulanischen Imperium und der Vereinten Föderation der Planeten die exklusiven Schürfrechte von Dilithium und Cormalin garantiert. Und nun meine Freunde, kommt aus dem Wasser und lasst euch feiern.“

        Einige Stunden später waren die Vertragsunterzeichnungen beendet und die Delegationen machten sich fertig zum gehen. Alles in allem war es für jede beteiligte Partei ein lukratives Geschäft. Nur die Klingonen gingen leer aus. Die Föderation und die Romulaner würden künftig auf diesem Planeten Basen errichten dürfen, welche allerdings allein nur der Förderung von Erzen dienen durften. Beide Großmächte waren mit diesen Bedingungen einverstanden.

        Später am Abend setzten sich Selaris und Crane ein wenig von den Feierlichkeiten ab und gingen in einem Korallenpark spazieren.

        „Sie haben heute einen Freund gewonnen Captain.“ Sagte die Romulanerin.
        „Ich werde ihnen nie vergessen, daß sie mein Leben gerettet haben. Ich hoffe, daß ich mich eines Tages revanchieren kann.“
        „Hoffen wir das lieber nicht. Das würde bedeuten, daß ich mich in Lebensgefahr befinde.“ Erwiderte Daniel und beide lachten.
        „Ich hoffe sie wissen, auch wenn wir auf verschiedenen Seiten stehen, werden sie sich immer auf mich verlassen können. Staaten mögen ihre Differenzen nicht beiseite schieben können, aber was mich betrifft, gibt es zwischen ihnen und mir keine Differenzen.“ Fuhr die Kommandantin fort.
        „Das sehe ich auch so. Ich fühle mich sehr geehrt. Auch ich sehe sie als Freund an.“ Erwiderte Daniel und reichte der Romulanerin die Hand. Diese ergriff die dargebotene Hand und schüttelte sie.
        Es mochte noch Jahrhunderte dauern, bis die Föderation und die Romulaner miteinander auskamen, doch hier und heute setzten sich zwei Raumschiffkapitäne über jegliche Differenzen hinweg.
        „Jolantru.“ Sagte Selaris und ging.
        Crane schaute ihr noch eine Weile nach und bemerkte schließlich Kate neben sich. Er umschlang ihre Hüften und küsste sie. Auch ihre Differenzen waren nun beigelegt. Endlich hatte er sich getraut, ihr seine Gefühle zu offenbaren.
        „Lass uns hier verschwinden.“ Sagte er und führte sie weiter in den Korallenwald hinein.

        ENDE
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          #79
          So nach längerer Abstinenz, durch den kauf meines neuen Notebooks, hab ich mich, nach den endlich abgeschlossenen Arbeiten daran, mal wieder hingesetzt und ein wenig geshoppelt. Ich schreibe wenn es auf der Arbeit langweilig wird, gerade simultan zu Freelancer an einer Geschichte, die Belars Leben auf der Salahadin behandelt, als er noch Sicherheitschef und später Erster Offizier auf dem Schiff war. Geplant ist ein Dreiteiler, der mit Belars Beförderung zum Captain der Tigershark endet. darf ich vorstellen, Serie 6 oder wars 7? . Irgendwann gibts dann noch die Akademiegeschichten und die Abenteuer der Tigershark :rolleyes:
          dann haben wir ein ganzes Sternenflottenleben abgedeckt.

          so hier mal das Cover. Man war das schwer, einen arabisch aussehenden Captain zu finden. Nun, ich hab keinen gefunden, denn er musste auch noch alt sein. Also fiel die Wahl auf John Rhys Davis, der ja mal einen Araber gespielt hat.


          Gruß
          J.J.

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            #80
            NEWS NEWS NEWS: SF3DFF und Treknation gehen Partnerschaft ein

            Hallo Leute.

            Meine Geschichten kann man jetzt zusammen mit anderen FanFiction Geschichten, hier lesen und diskutieren.
            .:| TrekNation |:.

            Gruß
            J.J.

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              #81
              Es gibt wieder was neues zu berichten.

              Adriana, Renee und Ich planen zur Zeit eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Namen "Pieces of Zero". Es sind drei voneinander unabhängige Geschichten, mit drei unserer Captains. Bei mir ist es O'Connor. die Geschichten haben alle den selben Grundplot und bauen auf der vorangegangenen auf. Wie zum Beispiel die Star Trek Buchreihe "Sektion 31" die alle Ären des Canon umspannt. Und genau so legen wir unsere Geschichten an. es wird um starke Frauen, Mut, Loyalität, Ehre und Pah Geister gehen. Ein Pah Geist, den selbst die Pahgeister verbannt haben, erstarkt nach tausenden von Jahren der Gefangenschaft. Hier mein Coverentwurf.


              Und die liebe Adriana war so nett, mir ein Staffelboxcover für die erste Season von Unity One zu basteln, die man bei mir runterladen kann. Demnächst erfolgt eine Generalüberholung der PDF. Ich werde einige Specials einfügen, Illustrationen und Interviews. Außerdem wird das dämliche alte Cover durch das neue ausgetauscht. Ist ja peinlich, wenn man sich das anguckt. Hier mal ein Blick auf die Staffelbox.


              Gruß
              J.J.

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                #82
                Ich hab mich die letzten Tage mal hingesetzt und mir Gedanken darüber gemacht, wie die kommenden 4 Unity One Geschichten aussehen könnten und das ganze mal aufgeschrieben. Ich sags euch gleich, das ist noch nicht die Endfassung und noch lange nicht in Stein gemeißelt. Eigentlich ist das ganze erstmal nur als Spinnereien anzusehen. Dennoch können Elemente oder das ganze Teil in der endgültigen Geschichte auftauchen. Mich würde interessieren, ob euch die Richtung, die ich gedenke zu nehmen zusagt. Über einige Meinungen, würde ich mich dennoch freuen. Auch über Tips, Tricks und Anregungen.

                WARNUNG: Wer nicht massiv gespoilert werden möchte, der liest nicht weiter.

                Star Trek: Unity One
                Season 2
                Storyplots

                “Terra Victoria”
                Die terranischen Rebellen haben ihre Vorbereitungen, die Erde zu erobern abgeschlossen und nähern sich mit einer kombinierten Streitmacht aus neuen imperialen Schiffen, unter anderem die I.S.S. Escort und romulanischen Schiffen, der Erde und greifen die dort befindlichen cardassianischen Flotten und Orbitaleinrichtungen an, um die Erde zurückzuerobern. Nach einer aufreibenden Schlacht, welche die Cardassianer verlieren, beginnen die Terraner, Truppen auf den Planeten zu entsenden, um die verbliebenen Allianztruppen zu vernichten. Belar und einige andere beamen direkt in den Palast des cardassianischen Gouverneurs und stellen ihn und seine Leibgarde zum Kampf, bei dem O’Brien tödlich verletzt wird. Aber auch der Gouverneur wird überwältigt und durch Belar auf Befehl von Captain Bashir hingerichtet. Bashir ruft sich darauf hin zum neuen Imperator aus und ernennt Belar zum Oberbefehlshaber der neuen imperialen Flotte. Nun, sind die Terraner in der Lage, ihre alten Besitztümer zurückzufordern und zusammen mit den Romulanern, den Alphaquadranten zurückzuerobern und können nun ihr Augenmerk auf das „normale“ Universum und den Krieg der dort stattfindet lenken. Sie schmieden Pläne, die Allianz der Gorn und der Tholianer zu unterstützen und im geheimen, die Kontrolle an sich zu reißen, um die Föderation und ihre alliierten zu vernichten und das Empire auszudehnen. Schließlich besteht ja ein Vertrag zwischen dem Empire und der Allianz, welcher das Empire verpflichtet, den Gorn und den Tholianern zu helfen. In der Zwischenzeit unternimmt Admiral Belar aus dem normalen Universum einen Testflug mit seinem neuen, Schiff, lernt den neuen MACO Commander und die neuen Captains kennen.

                „Crossover“
                Während Fleetadmiral J.J. Belar mit der neuen Escort weitere Testflüge unternimmt, erhält die Escort einen Notruf der Enterprise, welche von Kel’Daxar Raumschiffen angegriffen wird und bereits schwer beschädigt wurde. Belar muss seinen Hass auf Picard verdrängen und ihm zur Hilfe eilen. Bei den Koordinaten angekommen, muss die Besatzung der Escort erleben, wie sich die Enterprise verzweifelt gegen die Angreifer zur Wehr setzt. Die Escort eröffnet daraufhin das Feuer, um die Enterprise zu retten, was schließlich auch gelingt. Die Kel’Daxar treten den Rückzug an und hinterlassen eine treibende Enterprise. Eine Kontaktaufnahme mit Picards Schiff schlägt fehl und der Admiral entscheidet, ein Außenteam auf die Enterprise zu schicken, um nach überlebenden zu suchen. Das Außenteam findet einen Grossteil der Besatzung verletzt und bewusstlos vor. Von Captain Picard fehlt jede Spur. Belar vermutet, dass sich Picard auf dem fliehenden Kel’Daxarjäger befindet. Zusammen mit Tailany startet er mit der Admiralsyacht die Verfolgung, um den Captain zu retten. Die Escort bleibt bei der Enterprise um sie zu schützen und zu unterstützen. Während der Verfolgung wird Belar immer wieder von Flashbacks über Wolf359 geplagt und Tailany versucht für ihn da zu sein. Schließlich können die beiden den Kel’Daxarjäger einholen der sich nach Kräften wehrt, aber überwältigt wird. Sie retten Picard auf die Yacht und wollen gerade die Heimreise antreten, als das Trägerschiff der Kel’Daxar auftaucht und seinerseits die Yacht beschießt. Picard, Belar und Tailany können nur mit knapper Not entkommen und müssen auf einem Planeten Notlanden. Nach dem Crash ist Tailany schwer verletzt und Picard, der nicht weiß, warum Belar sich ihm gegenüber so feindseelig benimmt, muss sich zusammen mit dem Admiral um Tailany, das Shuttle und um eine Bodeneinheit der Kels kümmern. Außerdem spitzt sich die Lage zwischen den beiden Männern zu, bis Belar mit seinem Frust herausplatzt und den Captain niederschlägt, während die beiden sich ein männliches Handgemenge liefern, wird die Yacht ein weiteres Mal angegriffen. Tailany, der es inzwischen wieder besser geht, entdeckt die Kels, die sich anschleichen und erschießt deren Anführer. Belar und Picard beenden ihren Kampf und schließen sich Tailany an. Als sich Picard in das Feuer wirft, um den Admiral zu retten, erkennt Belar endlich seinen Irrtum. Zusammen verteidigen Tailany und er die Yacht und Picard und schlagen die Kels. Im Orbit entbrennt in der Zwischenzeit ein Gefecht zwischen dem Kelträgerschiff, der Enterprise und der Escort. Nach dem Kampf werden die Schiffbrüchigen gerettet und zusammen fliegen die Enterprise und die Escort in Richtung Unity One.

                „Gods & Admirals“
                Admiral Belar wird von Premierminister Garak nach Cardassia Prime eingeladen, um der Einweihung des neuen Regierungspalastes beizuwohnen und aus diesem Anlass eine Rede zu halten. Nachdem Belar auf das Podium getreten ist, um zum cardassianischen Volk zu sprechen, wird er von einem Heckenschützen ins Visier genommen und angeschossen. Getroffen stürzt er zu Boden und haucht seinen letzten Atmenzug aus. Doch er ist nicht Tot. Er findet sich in einem Meer von weißem Licht wieder, das endlos zu sein scheint. In der Ferne hört er Schritte, die nicht die seinen sind, bis sich schließlich eine Gestalt am Horizont abzeichnet, die sich dann zu Belars Enttäuschung als Q entpuppt. Das allmächtige und unsterbliche Wesen stellt Belars Stärke und Charakter auf die Probe, um ihn auf die vor ihm liegenden Aufgaben vorzubereiten. Dieser Test ist wahrhaft perfide. Q stellt Belar vor die Wahl, wen er von den beiden Frauen in seinem Leben am ehesten Opfern würde. Als Belar die richtige Wahl trifft, löst Q die Scharade auf und erzählt dem Admiral von seinem Schicksal und welche Rolle er in der Geschichte des Universums zu spielen hat. Belar glaubt ihm zwar kein Wort, muss aber zugeben, dass Qs Worte durchaus einen Sinn ergeben. Q erklärt ihm nämlich, dass Belar die Menschen und somit die Föderation in eine neue Ära des Friedens führen wird, aber nicht ohne durch ein Tal des Leids, Blutes und Entbehrungen zu wandern. Belar soll beweisen, dass er stark genug ist, diese Aufgabe, für die die Q ihn ausersehen haben, durchzustehen und zwar den Kurs zu halten, ganz egal, was für Opfer verlangt werden. Als Q von Belar überzeugt ist, schickt er ihn wieder in seinen Körper zurück und er wacht auf einem cardassianischen OP Tisch auf. Was er erlebt hat, behält er allerdings für sich. Er nimmt allerdings Kontakt zu Picard auf und frägt ihn über Q aus. Als Picard merkt, dass Q mit Belar das selbe gemacht hat, wie einst mit ihm, erzählt er ihm seine Geschichte. Beide Offiziere sind nun der Überzeugung, dass Q vom Kontinuum bereits seit fast 20 Jahren den Auftrag zu haben scheint, Föderationsoffiziere zu finden, die außergewöhnlich sind und die Menschheit in eine friedliche Ära führen können. Picard, Sisko, Janeway und Belar scheinen diese Personen zu sein. Und irgendwie hat auch Siskos Aufenthalt bei den Propheten etwas damit zu tun.

                „My Friend, the Enemy“
                Der Krieg läuft schlecht. Bislang wird die Föderation zwar noch nicht direkt angegriffen, aber die Klingonen und vor allem die Romulaner verlieren immer mehr Raum. Die Föderation versucht zwar den beiden zu helfen, ist allerdings nicht in der Lage, den Sturm zu stoppen. Sie kann ihn lediglich verlangsamen. Im klingonischen Raum läuft es besser, als bei den Romulanern. Die 3. TF unter Admiral Exar Kun, der zwischenzeitlich von seinen Verletzungen genesen ist, befindet sich immer noch im wiederaufbau und die Wallace wird gegenwärtig in einem romulanischen Dock repariert und kann daher nicht zur Hilfe eilen. Im klingonischen Raum muss Sovrane seit Monaten gegen die angreifenden Lyraner und Talarianer standhalten und ist mit den Nerven völlig am Ende. Seine Entscheidungen werden von mal zu mal irrationaler und er ist leicht reizbar. Zu allem Überfluss schleicht ein tholianischer Agent (Utrex) auf dem Schiff herum und injiziert dem Admiral und der Führungscrew jede Nacht ein Mittel, das sie immer mehr den Verstand verlieren lässt und schürt die Enttäuschung auf die mangelnde Unterstützung der Sternenflotte.
                Einige Tage später ist die Stimmung so geladen, dass Utrex direkt in einem Missionsbriefing der Führungsoffiziere der Pentragon erscheint und ihnen anbietet, die Seiten zu wechseln, um mit eigenen Augen zu sehen, dass die Allinanz nichts weiter als Frieden will. Sovrane und die anderen weigern sich natürlich, woraufhin sie betäubt werden. Alle erhalten einen neuralen Stimulator, der sie in Trance versetzt und sie anfällig für Suggestionen macht. Sovrane bekommt eingeimpft, dass seine eigene Flotte der Feind ist und gibt den Befehl, sich aus dem Schlachtgetümmel abzusetzen, um nach Tholia zu fliegen und neue Befehle zu erhalten.
                Die Pendragon entfernt sich, was von Captain Ronsfield nicht unbemerkt bleibt, der von Belar zu Sovranes Unterstützung, zusammen mit der Scoparius, ins klingonische Reich gesandt wurde. Ronsfield versucht Sovrane zu erreichen. Allerdings ohne Erfolg. Er vereinbart mit Guevara, dass dieser das Kommando über die Flotte übernimmt und nimmt die Verfolgung der Pentragon auf. Als die Lightbrigade immer näher kommt und schließlich in Waffenreichweite gelangt, lässt Sovrane das Feuer auf sie eröffnen. Nach einem kurzen Schlagabtausch wird die Lightbrigade manövrierunfähig gemacht und muss zurückbleiben, während Sovrane unbeirrt seinen Kurs auf Tholia fortsetzt. Ronsfield nimmt daraufhin Kontakt mit Belar auf, der nicht glauben kann, dass Sovrane zum Verräter geworden ist. Er erinnert sich an sein Gespräch mit ihm vor einigen Monaten, kurz bevor die neuen Schiffe angekommen sind, zählt eins und eins zusammen und ist davon überzeugt, dass Sovrane durch seinen Frust zum Verräter geworden ist. Er setzt die Crew der Escort in Alarmbereitschaft und nimmt mit der Escort die Verfolgung auf. Als sie die Pendragon eingeholt haben, dreht Sovrane bei und eröffnet augenblicklich das Feuer. Belar erwidert dieses, zielt allerdings nur auf die Waffen und Antriebssysteme, da er seinen Freund nicht töten will. Diesem scheint das allerdings herzlich egal zu sein und feuert auf alles, was ihm vor die Phaser kommt. Als ein Quantentorpedo die Escort trifft und schwer beschädigt, befiehlt Belar freies Dauerfeuer und überwältigt somit seinen Gegner. Sovrane sucht sein Heil in der Flucht. Er wird unbändig nach Tholia gezogen. Er besteigt seine Yacht und flieht. Belar tut es ihm gleich und setzt sich hinters Steuer seiner Yacht. Sovrane versucht ihn abzuschütteln und fliegt in die Atmosphäre eines Lavamondes, (Mu’Stafa Minor) der noch nicht erkaltet ist. Belar fackelt nicht lange. Er ist ausgebildeter Kampfpilot und schießt Sovrane ab. Dieser muss seine Yacht landen. Belar landet ebenfalls auf dem selben Plateu wie Sovrane. Unter ihnen faucht die Lava. Sovrane hat seine beiden Katanas mitgebracht und wirft Belar eins zu. Dieser hat keine Ahnung, was sein Freund vor hat, als dieser ihn bereits angreift. Ein harter Kampf entbrennt zwischen den beiden. Belar wird sich klar, dass sein Freund nicht mehr zu retten ist und kämpft nun ebenfalls mit allen Mitteln. Als Sovrane stürzt, fällt kurzzeitig der Stimulator aus und er gewinnt wieder die Kontrolle über sich. Er kann gerade noch sagen, dass es ihm leid tut, bevor sich der Stimulator wieder aktiviert und er wieder dazu gezwungen ist anzugreifen. Belar versteht das alles nicht, hat aber auch keine Zeit, darüber nachzudenken, denn sein Gegner greift nun mit aller Macht an. So geht es eine ganze Weile weiter, bis die beiden kaum noch Kraft haben. Dann vernachlässigt Sovrane seine Deckung und stolpert in Belars Schwert. Ungläubig sinkt er zu Boden, er weiß, dass er sterben wird. Der Stimulator scheint anscheinend nun endgültig den Geist aufzugeben, was Sovrane noch einige wache Momente beschert. Und so erhält Belar des Rätsels Lösung, aber nur einen Teil davon. Sovrane stirbt wenige Minuten darauf. Vorher bittet er ihn noch, ihn nach Sternenflottentradition zu bestatten.
                Zurück auf der Escort erfüllt Belar, Sovranes Wunsch und erfährt von Dr.McNamara, dass die gesamte Crew der Pendragon wie wild war und das Schiff tatsächlich geentert werden musste. Ebenso hat sie herausgefunden, dass alle durch tholianische Neurostimulatoren manipuliert worden waren, die zwar ihre ethischen Grundsätze und ihren Sinn für richtig und falsch ausschalten, aber die taktischen Fähigkeiten und die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen intakt lässt.
                Belar gibt sich die Schuld für Sovranes tot und glaubt, ihm nie richtig zugehört zu haben und hält sich für einen schlechten Freund. Er vergräbt sich im Bereitschaftsraum und die Erinnerungen an die Erlebnisse zusammen mit seinem Freund werden wieder wach.

                Nächste Folgen:

                - „Counseling Session“
                - „Chance favors the Bold“


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                  #83
                  Hi!

                  Der gute hescendreon hat mich gebeten, ein Cover für seine Contestgeschichte zu basteln. Das hab ich mir nicht zweimal sagen lassen und mich ans Werk gemacht. Dies ist das Ergebnis.


                  Und da mir mein schäbiges, kleines Cover nicht mehr gefallen hat, hab ich ein neues gebastelt. Es ist nun Final und ich bin möchtig stolz drauf.


                  Im Zuge des Neubaus meines Melbourne Covers hab ich einen Hintergrund entworfen, den ihr gerne verwenden könnt, wenn ihr wollt.


                  Gruß
                  J.J.

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                    #84
                    Ich hab mal eine Frage...

                    .. an euch Leser. Es scheinen ja einige von euch, regelmäßig in meinen kleinen Thread reinzuschauen. Jetzt würde mich mal interessieren, was ihr so im allgemeinen von meinen Geschichten haltet, ob ihr weiterlesen wollt, was zu verbessern wäre. Ich möchte euch einfach mal dazu animieren, was zu sagen. Ich kann euch ewig mit Geschichten bombardieren. Sie werden aber nicht besser, wenn niemand was dazu sagt. Ein reger Austausch zwischen Autor und Lesern würde mich wirklich sehr freuen. Also schreibt mir, was ihr denkt. Ich werd euch sicher nicht beißen, auch wenn es mal schlechte Kritik gibt. Für Fragen stehe ich ebenfalls gerne zur Verfügung.

                    Gruß
                    J.J.

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                      #85
                      News News News

                      Hallo Leute!

                      Ich hab mir jetzt einen FTP Server zugelegt, wo ich künftig meine Geschichten hochlade, die etwas größer sind, als in den meisten Foren erlaubt und die ihr dann von dort ganz bequem runterladen könnt. Ich schlage vor, den Link in eure Favs aufzunehmen. Dies tat ich aus einem Grund. Gegenwärtig läuft ein Contest, im Anschluss daran, wird es eine Sammel PDF mit vielen Bildern geben, welche das Limit hier und auch woanders sprengen wird und aus diesem Grund, hab ich eine Ausweichmöglichkeit gesucht und gefunden. Ihr werdet dort künftig auch meine anderen Geschichten finden, die ich zur Sicherheit hochgeladen habe. Also nie wieder **********.

                      Hier der Link:
                      Index of /

                      Gruß
                      J.J.

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                        #86
                        Hallo Freunde!

                        Vor einigen Wochen begann ich ein Projekt, welches das Leben von J.J. Belar als Lieutenant beleuchten soll. die Geschichte behandelt den Beginn seiner Karriere als Sicherheitschef der USS. Salahadin bis hin zu seiner Beförderung zum Captain der Tigershark. Der erste teil handelt von seinem Antritt auf dem Schiff und einem heraufziehenden Grenzkonflikt mit den Tzenkethi, der in DS9 Erwähnung findet. Ich wünsche viel Spaß und gute Unterhaltung bei den folgenden Seiten.

                        Cover


                        [quote]Star Trek
                        Salahadin
                        Based upon Star Trek by Gene Roddenberry
                        Created by T.Pick
                        Written by T.Pick
                        Cover by T.Pick
                        This Story is part of the Star Trek: Dominionwar Chronicles & Star Trek: Unity One
                        Universe

                        Episode I
                        “The new Assignment”

                        ~ Kapitel I – Begegnungen ~

                        Lieutenant Joran Jakur Belar ging eilig durch einen langen Korridor der Sternenbasis 218
                        im Orbit des Planeten Ferexx Major. Er war schon viel zu spät dran. Laut seinen Befehlen
                        sollte er sich um 0800 auf seinem neuen Posten, der U.S.S. Salahadin unter dem
                        Kommando von Captain Ahmed bin Hassad, als Sicherheitschef des Schiffes melden. Die
                        Salahadin war ein vierzig Jahre altes Raumschiff der Excelsiorklasse das im laufe der
                        Jahre einige Umrüstungen erfahren hatte. Es glich dem ersten Refit der Excelsiorklasse,
                        der Enterprise – B, bis ins kleinste Detail und war nach wie vor in einem ausgezeichneten
                        Zustand.
                        Belar konnte vor Aufregung die ganze letzte Nacht kein Auge zumachen und als er dann
                        doch endlich eingeschlafen war, schlief er natürlich zu lange und hörte den Wecker erst,
                        als es schon zu spät war. Hassad galt als strenger, aber gerechter und vor allem weiser
                        Captain mit einer Erfahrung von fast 30 Jahren. Seine Kommandocrew bestand bereits
                        seit zehn Jahren und war ein eingespieltes Team. Für Belar, würde es sicher nicht leicht
                        werden, sich in diese Mannschaft einzufügen. Bis zum heutigen Tage verlief seine
                        Karriere recht ereignislos. Nach seinem Abschluss an der Akademie meldete er sich für
                        die Sicherheitslaufbahn und diente auf der Erde im Stab des Sicherheitschefs der
                        Sternenflotte. Unzufrieden mit diesem Posten, ließ er sich auf eine Raumstation in der
                        nähe der Neutralen Zone versetzen und blieb dort für zwei Jahre, bis er von der offenen

                        Stelle auf der Salahadin erfuhr und sich bewarb. Er war noch heute darüber verwundert,
                        dass Captain Hassad ausgerechnet ihn angefordert hatte. Seine Dienstakte war alles
                        andere als makellos. Er hatte einige Verweise wegen Befehlsverweigerung und
                        ungebührlichen Verhaltens erhalten. Zeit seines Lebens stand ihm sein Temperament im
                        weg. Belar fackelte nicht lange und sagte jedem seine Meinung. Ob Ensign, Captain,
                        Admiral oder Botschafter war ihm dabei völlig egal. Mit diesem Verhalten machte er sich in
                        der Sternenflotte keine Freunde. Allen voran Lieutenant William Sheridan, der Sohn von
                        Fleetadmiral Victor Sheridan, war ihm seit seines ersten Tages auf der
                        Sternenflottenakademie ein Dorn im Auge. Sheridan war ein verzogener, rechthaberischer
                        Schnösel, dem der Name seines Vaters, Tür und Tor öffnete, ohne dass er selbst etwas
                        dafür tun musste. Belar und er gingen in eine Klasse und an jedem einzelnen Tag
                        schikanierte der Junge den Trill. Er nahm sogar Belars Flecken zum Anlass, sich über ihn
                        lustig zu machen. Eigentlich prallten diese stupiden Sticheleien an Joran ab. Aber an
                        einem Tag kurz vor ihrem Abschluss im letzten Jahr auf der Akademie, schlug Sheridan
                        über die Stränge und beleidigte Belars Mutter und die gesamte Familie. Belar hechtete an
                        diesem Tag über sein Pult und verpasste Sheridans Glaskinn einen Aufwärtshaken, der
                        dessen Unterkiefer brechen ließ. Im Anschluss daran fand sich Sheridan im Lazarett
                        wieder, während Belar im Büro des Dekans saß und versuchte, zu erklären, wie es zu
                        diesem Wutausbruch kam. Das Ende vom Lied war ein schriftlicher Verweis, mehrere
                        Antiaggressionstherapien beim Akademiecounselor und ein öffentliches Referat über die
                        Notwendigkeit von freundlichen Umgangsformen gegenüber Kollegen und Vorgesetzten.
                        Dennoch graduierte Belar zwei Wochen später mit Bestnoten. Seit der Abschlussfeier
                        hatte Joran nicht mehr an diesen Sheridan gedacht, der ihm vier Jahre lang das Leben zur
                        Hölle gemacht hatte. Selbst sein Freund S.T. Sovrane konnte ihm gegen diesen Kerl, der
                        von seinem Vater geschützt wurde, nicht beistehen und seinem Freund helfen.
                        Nach der Graduierung trennten sich endlich die Wege von Belar und Sheridan und leider
                        auch von Belar und Sovrane. Sie blieben aber bis zum heutigen Tage in Kontakt. Sovrane
                        war gegenwärtig Steuermann auf der Hector und fühlte sich dort sehr wohl. Im Moment
                        reiste die Hector durch den Agaya Sektor, um mit den dort heimischen Lebensformen
                        Kontakt aufzunehmen.
                        Belar war gespannt darauf, wo die Salahadin hinfliegen würde.
                        Er erreichte das Druckschott hinter dem die Salahadin angedockt war und betätigte den
                        Türöffner. Mit einem zischen glitt die schwere Drucktür auseinander und machte einem
                        atemberaubenden Ausblick platz. Durch die Transparistahlscheiben der Gangway, konnte
                        Belar den Excelsiorrefit zum ersten Mal aus der nähe betrachten. Seine vier
                        Impulstriebwerke und die seitlichen Ausleger, die mit Sensoranordnungen und
                        zusätzlichen Laboratorien und Räumen versehen waren, und sich am unteren Bug des
                        Schiffes befanden, ließen die Salahadin elegant und schnittig wirken. Obwohl die
                        Excelsiorklasse längst nicht mehr die größte Schiffsklasse der Sternenflotte war, war sie
                        zweifellos die eleganteste. Die Schiffe der Excelsiorklasse mussten ihren Posten als
                        Prestigeschiffe vor drei Jahren an die neuen Schiffe der Ambassadorklasse abtreten.
                        Dennoch bildeten die alten Kreuzer nach wie vor das Rückgrat der Flotte.
                        Belar atmete tief ein, schloss das Revers seiner Jacke und schritt die lange Gangway
                        entlang. Außerhalb, im inneren des Raumdocks, schwirrten dutzende kleine Shuttles und
                        Servicefahrzeuge um das große, weiße Schiff und wirkten wie Bienendronen, die ihre
                        Königin umsorgten.
                        Belar wurde bereits erwartet. Als er näher kam erkannte er den ersten Offizier des Schiffes
                        und den scheidenden Sicherheitschef. Der Sicherheitschef war ein großer, afrikanischer
                        Mann mit einer Glatze und einer äußerst beeindruckenden Statur. Er maß mindestens
                        zwei Meter und hatte ein Kreuz wie ein Gewichtheber. Belar war zwar auch nicht
                        untrainiert, aber dies stellte ihn doch wahrlich in den Schatten. Joran fragte sich, wer von
                        ihnen beiden einen Ringkampf oder ein Judomatch gewinnen würde. Vielleicht bot sich ja
                        noch die Gelegenheit, bevor der Commander von Bord ging.
                        Der Erste Offizier war etwas kleiner, aber nicht minder beeindruckend. Auch er war hoch
                        gewachsen, trug einen dichten, braunen Vollbart und hatte grüne Augen. Sein Haar trug er
                        sehr kurz.
                        „Ah Lieutenant Belar. Wir haben sie schon erwartet. Ich wollte schon einen Suchtrupp
                        losschicken.“ sagte der Erste Offizier vorwurfsvoll und bedachte Belar mit einem eisigen
                        Blick.
                        „Bitte verzeihen sie die Verspätung Commander. Ich habe keine Entschuldigung.“
                        entgegnete der junge Trill beschämt.
                        „Dann lassen sie sich gesagt sein, dass weder ich, noch der Captain Verspätungen
                        tolerieren. Aber fürs erste lassen wir es dabei bewenden.“
                        „Darf ich ihnen Commander Stanley Buntu vorstellen, unser scheidender Sicherheitschef
                        und zukünftige Erste Offizier der U.S.S. Enterprise – C.“ Stellte der Commander den
                        ehemaligen Sicherheitsoffizier, der in die Kommandoabteilung gewechselt war, vor.
                        Belar ergriff dessen Hand und schüttelte sie.
                        „Es ist mir eine Ehre Sir.“ Sagte er freudig. Er hatte sich natürlich mit seinem Vorgänger
                        vertraut gemacht, um zu erfahren, wessen Schuhe er ausfüllen musste. Schnell stellte sich
                        heraus, dass er keine kleinen Schuhe ausfüllen musste. Der Mann war eine Koryphäe auf
                        taktischem Gebiet und Belar bewunderte ihn aufrichtig.
                        „Es freut mich ebenfalls sie kennen zu lernen. Ich habe schon viel von ihnen gehört,
                        Lieutenant.“ begrüßte Buntu den jungen Trill freundlich.
                        „Tatsächlich?“ fragte Belar sichtlich überrascht.
                        „In der Tat, wie sie damals auf Außenposten 66 mit dem Trickbetrüger auf dem
                        Promenadendeck fertig geworden sind, hat mich sehr beeindruckt. Seither verfolge ich
                        ihre Karriere und als ich ihre Bewerbung gelesen habe, habe ich Captain Hassad gebeten,
                        sie in der engeren Auswahl zu berücksichtigen.“ Erklärte Buntu mit einem Lächeln auf den
                        Lippen.
                        Belar war sprachlos. Der Vorfall lag mehr als zwei Jahre zurück. Außenposten 66 war die
                        Raumstation in der nähe der romulanischen neutralen Zone, auf der er als
                        Sicherheitsoffizier stationiert war. Belar hatte lediglich das getan, was jeder gute
                        Sicherheitsoffizier getan hätte. Er hatte dem Trickbetrüger eine Falle gestellt und als
                        dieser dann fliehen wollte und es zu einem Schusswechsel kam, gelang es Belar, den
                        Disruptor des flüchtigen mit einem gezielten Schuss aus der Hand zu schießen und die
                        Situation ohne Unterstützung unter Kontrolle zu bekommen.
                        „Ach das war doch gar nichts besonderes. Das hätte jeder getan.“ wiegelte Joran ab.
                        „Das sehe ich anders. Sie haben den Betrüger in einen unbenutzten Bereich der Station
                        gelockt, damit niemand gefährdet wurde, haben ihm eine Falle gestellt und ihn dann auch
                        noch sehr präzise und gezielt erledigt.“ erwiderte Buntu
                        „Das ist ja alles sehr schön und herzerweichend, aber der Lieutenant wird vom Captain
                        erwartet.“ Mischte sich der Erste Offizier ein.
                        „Selbstverständlich. Wir sehen uns dann danach. Ich führe sie durchs Schiff und erkläre
                        ihnen, wie es bei uns auf der Salahadin so zugeht und worin ihre Aufgaben bestehen.“
                        lenkte Buntu ein und zwinkerte.
                        Belar lächelte ihn an und reichte dem Ersten Offizier das PADD mit seinen Befehlen und
                        Versetzungspapieren.
                        „Ich bitte um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen Sir.“ Sagte er
                        „Erlaubis erteilt, Lieutenant. Willkommen an Bord und auf gute Zusammenarbeit.“
                        „Mein Name ist übrigens Commander Alexander Lazarro.“ Fuhr der Erste Offizier etwas
                        freundlicher fort und lächelte sogar.
                        „Danke, Sir. Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit.“ Sagte Belar und schritt an
                        den beiden Offizieren vorbei in einen weiteren langen Gang, der zu einem Turbolift führte.
                        Belar hatte sich die Deckpläne des Schiffes genau eingeprägt und wusste genau, wo jeder
                        Raum zu finden war. Die Brücke und damit den Bereitschaftsraum des Captains zu
                        erreichen, war eine leichte Übung.
                        Als er am Turbolift angekommen war, betätigte er die Ruftaste, um der Kabine zu
                        signalisieren, dass jemand auf eine Beförderung wartete.
                        Die Kapsel ließ nicht lange auf sich warten. Als sich die Tür zum Turbolift öffnete, befand
                        sich bereits eine weitere Person in der Kabine. Eine junge Frau mit blonden Haaren und
                        einem sinnlich geschwungenen Mund und blauen Augen lächelte ihn freundlich an. Belar
                        erkannte an ihrem Schulterabzeichen dass sie ein Lieutenant der medizinischen Abteilung
                        war. Dies verriet ihm die grüne Farbe des Schulterteils, das gleichzeitig dazu diente, das
                        Revers zu schließen. Belars Schulterteil war Gelb, während das der Kommandoffiziere
                        Weiß und das der Operationsoffiziere und Techniker ebenfalls Gelb war. Die
                        wissenschaftlichen Offiziere trugen Grau. Steuermänner trugen Rot. So konnte man neben
                        dem Rang bereits auf dem ersten Blick erkennen, zu welcher Abteilung die Person mit der
                        man es zu tun hatte, gehörte. Dennoch fand Belar die vielen Farben ziemlich verwirrend.
                        Die Sternenflotte von einst hatte lediglich drei Farben. Gelb für Kommando, Blau für
                        Wissenschaft und Medizin, Rot für Technik und Sicherheit. Aber inzwischen waren nur
                        noch die Jacken Rot. Man munkelte, dass die Sternenflotte bald wieder neue Uniformen
                        einführen wollte. Alle paar Jahre kam man auf die Idee, die Uniformen zu ändern. Einige
                        Offiziere waren davon nicht sehr angetan. Viele hassten es, sich neue Uniformen zulegen
                        zu müssen und neu anfertigen zu lassen.
                        Belar betrat die Kabine und grüßte stumm zurück. Er stellte sich neben die weibliche
                        Offizierin und versuchte sie nicht anzustarren. Sie war wirklich bildschön. Ihr gesamter
                        Körper war gespannt und athletisch. Ihre Beine schienen länger als die Route 66 und ihre
                        Brüste waren eine Offenbarung. Belar merkte, wie ihm das Blut an eine Stelle schoss, wo
                        er es gerade in diesem Moment nicht gebrauchen konnte.
                        „Sie müssen der neue Sicherheitsoffizier sein.“ Sagte die Frau unumwunden.
                        Belar trat der Schweiß auf die Stirn. Hatte sie etwas bemerkt? Wusste sie, wie er sie
                        anstarrte? Was sollte er zu ihr sagen?
                        „Äh, ja. Komme gerade von Außenposten 66.“ stammelte er
                        Sie lächelte ihn an. Warum lächelte sie? Fragte er sich und wurde immer nervöser. Als sie
                        die Hand ausstreckte zuckte er zusammen.
                        „Mein Name ist Lieutenant Joanne McMarsters. Ich bin der medizinische Offizier hier an
                        Bord.“ stellte sie sich vor.
                        „B-B-B Belar. Joran Belar.“ stammelte Joran und rieb sich die Hand an der Uniform ab,
                        bevor er die dargebotene Hand von Joanne ergriff.
                        „Komme gerade von Außenposten 66.“ fuhr er fort und merkte zu spät, dass er dies schon
                        einmal erwähnt hatte.
                        Er konnte sich nicht erklären, warum ihn diese Frau so dermaßen aus der Fassung
                        brachte. Waren es ihre Augen? Ihre offenen, langen, blonden Haare oder ihr Mund? Oder
                        war es die Art, wie sie ihn ansah? Auf jeden Fall schaffte es diese Frau, ihn zu einem
                        stammelnden Idioten zu machen. Er hatte noch nie Probleme mit Frauen. Weder sie
                        kennen zu lernen, noch den ersten Schritt zu machen oder eine Beziehung zu führen, aber
                        sie warf ihn völlig aus der Bahn. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, seine Adern
                        pulsierten, sein Magen fühlte sich an, als hätte er zu viel Gagh gegessen und sein
                        Blickfeld trübte sich.
                        Sie lächelte wieder. Offensichtlich lachte sie ihn gerade aus. Welcher Idiot wiederholte
                        auch zwei Mal den selben Satz.
                        „Wo wollen sie hin?“ fragte sie freundlich.
                        „Captain.“ Antwortete Belar einsilbig und starrte stur an die Wand. Er konzentrierte sich
                        darauf, das Blut aus einer bestimmten Stelle in das Gehirn umzuleiten. Der Erfolg blieb
                        aus.
                        Joanne, die das alles natürlich bemerkt hatte und um ihre Wirkung auf Männer wusste,
                        amüsierte sich köstlich, ließ sich allerdings nichts anmerken.
                        „Brücke und Krankenstation!“ befahl die Ärztin und die Kapsel setzte sich in Bewegung.
                        Nach einigen Sekunden betretenen Schweigens, stoppte die Kapsel und die Türen
                        öffneten sich. Joanne McMarsters verließ die Kapsel und Joran fühlte sich einerseits
                        erleichtert, war aber auf der anderen Seite enttäuscht, dass sie sich schon trennen
                        mussten.
                        Sie wandte sich beim aussteigen noch einmal zu ihm um und blickte über die Schulter.
                        „Es hat mich gefreut, sie kennen zu lernen, Lieutenant. Bitte kommen sie so schnell wie
                        möglich zu ihrer Routinemusterung auf die Krankenstation.“ Sagte sie und mit einem
                        verschmitzten Lächeln fügte sie hinzu: „Ich wollte schon immer wissen, wie weit die
                        Flecken nach unten reichen.“ sagte sie und zwinkerte ihm zu.
                        Belar brachte nichts außer einem verlegenen Grinsen zustande und war wahrlich
                        erleichtert, als sich die Kabinentür endlich hinter ihr geschlossen hatte. Er war gespannt,
                        was sich daraus noch entwickeln mochte. Machte sich aber keine allzu großen
                        Hoffnungen. Dafür war es jetzt noch zu früh.
                        Zuerst einmal musste er seinen Antrittsbesuch beim Captain heil überstehen.

                        ~ Kapitel II – Der Captain ~

                        Als sich die Turbolifttür geöffnet hatte, wurde dem jungen Lieutenant ein erster Blick auf
                        seinen zukünftigen Arbeitsplatz gewährt. Die Brücke hatte eine freundliche aber dennoch,
                        effiziente Atmosphäre. In der Mitte, vor dem Steuer- und Navigationspult befand sich der
                        Kommandosessel, welcher von braunem Leder überzogen war und silberne Elemente am
                        Fußteil und an den Armlehnen aufwies. Die Konsolen selbst, waren ebenfalls in einem
                        matten Silber gehalten. Auf der Kopfstütze des Sessels, war das Sternenflotten Delta
                        eingeprägt. Hinter dem Kommandostand, führten drei niedrige Stufen auf das Oberdeck
                        zur taktischen Station, welche sich, leicht erhöht, hinter dem Kommandosessel befand,
                        damit der Captain und der taktische Offizier eine völlig freie Sicht auf den Hauptschirm
                        hatten. Belar wunderte sich, dass hinter der taktischen Konsole zwei Stühle standen.
                        Anscheinend war nicht die ganze Konsole für taktische Aufgaben vorgesehen, die andere
                        Hälfte der Station war möglicherweise die OPS oder die technische Konsole.
                        Die auf der Brücke anwesenden Besatzungsmitglieder starrten ihn an und begutachteten
                        ihn genauestens. Schließlich war er derjenige, der künftig für ihre Sicherheit zuständig
                        war. Bedächtig verließ er den Turbolift und achtete darauf, dass seine Stiefel nicht zu viel
                        Krach erzeugten. Er wusste nicht, warum er das tat, aber er wollte nicht mehr auffallen, als
                        unbedingt nötig. Er blickte zum Kommandosessel, in dem eine weitere Frau im Rang eines
                        Commanders saß. Das Schulterteil an ihrer Uniform verriet ihm, dass sie entweder die
                        Operationschefin oder die Chefingenieurin war. Sie war schätzungsweise, ende dreißig
                        und hatte braune Haare und ebenso braune Augen. Sie war recht groß und man merkte
                        ihr an, dass sie oft körperlich arbeitete. Auf ihrer rechten Wange zeichnete sich eine Narbe
                        ab, die das Gesamtbild ein wenig störte. Belar fragte sich, warum sie die Narbe nicht mit
                        einem Hautregenerator entfernen ließ. Möglicherweise hatte diese Narbe einen
                        sentimentalen Wert und half ihr, etwas ganz bestimmtes, mölicherweise schmerzhaftes,
                        nicht zu vergessen. Jetzt traf ihr Blick, den seinen und als sie bemerkte, dass Belar sie
                        lautlos mit einem Kopfnicken grüßte, lächelte sie und nickte zurück. Danach wandte sie
                        ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Arbeit zu.
                        Plötzlich fuhr Joran erschrocken zusammen. Er konnte nicht glauben, wer da hinter der
                        Steuerkonsole saß und Feineinstellungen an den Drehmomentsensoren vornahm.
                        Sheridan, William Sheridan hatte auf der Salahadin den Posten des Steuermanns inne.
                        Die Götter des Universums mussten Belar hassen, dass sie ihm das antaten. Lautlos
                        fluchte er in sich hinein, ließ sich aber nichts anmerken.
                        Am liebsten wäre er wieder in den Turbolift gestiegen und hätte die Flucht angetreten.
                        Aber er würde einen Weg finden, wie er mit dieser Situation fertig werden würde.
                        Möglicherweise hatte Sheridan ja aus dem Vorfall an der Akademie seine Lehre gezogen
                        oder war, so unwahrscheinlich es auch war, reifer und vernünftiger geworden. Belar
                        beschloss, den Steuermann fürs erste zu ignorieren und näherte sich der Tür zum
                        Bereitschaftsraum des Captains.
                        „Belar?“ erklang hinter seinem Rücken, eine wohlvertraute Stimme.
                        Joran drehte sich langsam um und versuchte eine freundliche Mine aufzusetzen, was ihm
                        allerdings nur teilweise gelang.
                        „William, welch eine Überraschung.“ erwiderte er unaufrichtig und ging dem Steuermann
                        entgegen. Zu Belars Befriedigung stellte er fest, dass Sheridan noch immer Lieutenant
                        Junior Grade war, während er bereits Senior Lieutenant war, was bedeutete, dass Belar,
                        Sheridans Vorgesetzter war. Joran freute sich diebisch über diesen Umstand, der ihn nun
                        in die Lage versetzte, diesem Schnösel den Marsch zu blasen, falls nötig.
                        Belar grinste von einem Ohr zum anderen und wandte sich ab. Mit einem Blick über die
                        Schulter sagte er dann:
                        „Wir unterhalten uns später, der Captain erwartet mich.“

                        Joran betätigte den Türsummer und straffte sich. Er wollte einen guten Eindruck machen.
                        „Herein!“ erklang eine Stimme mit einem leichten arabischen Akzent von der anderen
                        Seite der Tür, welche sich nun öffnete.
                        Belar zog sich die Uniformjacke glatt und betrat den Rückzugsort eines jeden Captains.
                        Verstohlen sah er sich um. Der Boden war mit kunstvoll geknüpften persischen Teppichen
                        ausgelegt, in der Ecke lag die heilige Schrift der Moslems, der Koran, auf einem
                        Buchständer. Belar erkannte, dass das Buch mehrere hundert Jahre alt sein musste. Dies
                        verrieten ihm die kunstvollen Zeichnungen und die mit echter Tinte geschriebenen
                        Buchstaben. In der rechten Ecke, hinter dem Schreibtisch stand eine alte Wasserpfeife,
                        welche mit goldenen Intarsien verziert war. Der Wasserbehälter bestand aus blauem Glas.
                        Selbst der Schreibtisch des Captains bestand aus blauem Glas. Die Luft roch würzig und
                        orientalisch. Offensichtlich war der Captain ein zutiefst traditioneller und spiritueller Mann.
                        So etwas fand man heute unter den Menschen nur noch selten.
                        Dann fiel der Blick des jungen Lieutenant auf den Captain der Salahadin. Captain Ahmed
                        bin Hassad war ein Mann mittleren Alters, dessen schwarzes, kurz geschnittenes Haar an
                        den Seiten bereits weiße Stellen aufwies. Er trug einen Vollbart, welcher auch langsam
                        begann, weiß zu werden. Seine Haut hatte die Farbe von heller Milchschokolade. Die
                        Augen des Captains waren dunkelbraun. Seine Statur, war die Statur eines Mannes, der
                        schon viele Jahre, die Last der Verantwortung trug und nicht unter ihr
                        zusammengebrochen war.
                        „Lieutenant Joran Jakur Belar meldet sich wie befohlen zum Dienst.“ Meldete Belar
                        protokollgerecht und nahm Haltung an.
                        Hassad stand hinter seinem Tisch auf, umrundete diesen und blieb vor Belar stehen. Er
                        blickte dem jungen Trill tief in die Augen und machte dabei ein ernstes Gesicht. Belar hielt
                        seinem Blick stand und hielt ebenfalls seine Körperspannung. Er wusste, was Hassad hier
                        versuchte. Hassad wollte wissen, was für eine Art Mann Belar sei.
                        Nach einer kleinen Ewigkeit wurde das Gesicht des Captains weicher und seine Züge
                        lockerten sich. Er lächelte. Schneeweiße Zähne kamen zum Vorschein. Hassad streckte
                        seine Hand aus und begrüßte den Lieutenant herzlich.
                        „Herzlich Willkommen an Bord der Salahadin. Ich freue mich, sie hier bei uns zu haben.“
                        sagte Hassad freundlich.
                        „Vielen dank Sir, es ist mir eine Ehre unter ihnen dienen zu dürfen.“ erwiderte Belar.
                        Hassad lächelte und wies mit der rechten auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch und
                        bedeutete Belar, platz zu nehmen.
                        Der Captain setzte sich auf die rechte Kante an der Vorderseite des Tisches.
                        „Schluss mit den Förmlichkeiten Lieutenant. Ich freue mich sie an Bord zu haben. Ich habe
                        ihre Akte mehrmals gelesen und muss sagen, sie liest sich recht spannend. Einige
                        Verstöße gegen die Höflichkeitsrichtlinien gegenüber Vorgesetzten und Diplomaten, sogar
                        einen tätlichen Angriff auf meinen Steuermann, während ihrer Akademiezeit, fand ich
                        darin. Sie sind ein sehr impulsiver, junger Mann. Sie erinnern mich an mich, als ich in
                        ihrem Alter war. Ihre Leistung auf Außenposten 66 war zwar nichts außergewöhnliches,
                        aber es zeigte mir, dass sie das Herz am rechten Fleck haben und wissen, was sie tun.
                        Das ist mir wichtig. Ich habe sie als meinen neuen Sicherheitschef ausgewählt, weil ich
                        denke, dass sie noch viel zu lernen haben und der Meinung bin, dass ich sie schon jetzt
                        recht gut kenne. Wir sind verwandte Seelen. Auch ich hatte in meiner Jugend
                        disziplinarische Probleme. Ich brauchte nur einen Mentor, der mir die Kanten abschleift.
                        Ich stimme Commander Ubuntu völlig zu, in seiner Einschätzung bezüglich ihnen. Sie
                        würden sich hier gut einfügen.“
                        Lange schaute der Captain, Belar in die Augen und nahm jede Reaktion des Lieutenant
                        wahr. Dieser saß wie angewurzelt in seinem Sessel. Er konnte nicht mehr klar denken,
                        wenn er es ganz nüchtern betrachtete, dann hatte ihn der Captain innerhalb einiger
                        Augenblicke komplett durchschaut. Er vertraute dem Mann schon jetzt. Es schien als
                        verstünde ihn der Captain tatsächlich.
                        „Ich frage sie jetzt nur ein Mal.“ fuhr der Captain fort.
                        „Wollen sie ihre künftige Karriere in meine Hände legen und sich von mir leiten lassen?“
                        Belar dachte einen Moment lang nach. Es war immer sein Ziel gewesen, eines Tages
                        Captain eines Schiffes zu werden, aber so wie seine Karriere im Moment verlief, würde er
                        das Kommando eines Frachters erhalten. Seine Entscheidung fiel schnell.
                        „Ja, Sir. Ich bin bereit.“ voller ehrlicher Begeisterung
                        „Ausgezeichnet.“ sagte Hassad begeistert, lächelte und packte den jungen Trill bei den
                        Schultern.“
                        Belar lächelte ebenfalls. Zum ersten Mal seit vielen Jahren, fühlte er sich wieder
                        willkommen.
                        „Aber über eines sollten sie sich klar werden, ich bin ein strenger Mann. Sie können ihre
                        Meinung frei äußern, das erwarte ich sogar von meinen Offizieren, doch habe ich einmal
                        eine Entscheidung getroffen, gibt es keine Diskussion.“ ermahnte ihn der Captain.
                        „Verstanden Sir.“ sagte Belar.
                        „Sehr gut Lieutenant. Melden sie sich jetzt bei Mr. Ubuntu, er wird ihnen ihr Quartier und
                        das Schiff zeigen. Danach haben sie einen Termin auf der Krankenstation, für ihre
                        Routinemusterung. Unsere Ärztin freut sich bereits darauf. Sie können wegtreten.“ sagte
                        Hassad mit einem Zwinkern und nahm wieder hinter seinem Schreibtisch platz, um mit
                        dem Papierkram fortzufahren, bevor Belar hereingekommen war.
                        Als Belar gegangen war, blickte Hassad noch einmal von seinen PADDs auf und sah dem
                        längst hinter der Tür verschwundenen Lieutenant nach.
                        „Du bist also jener, um den ich mich kümmern soll. Das werde ich, versprochen.“
                        Schließlich wandte sich der Captain wieder seinen Schreibarbeiten zu.

                        ~ Kapitel III – Der Hinterhalt ~

                        Langsam flog die U.S.S. Newton, ein Forschungsschiff der Constitutionklasse durch das
                        Drakensystem und hielt mit den Sensoren nach Lebensformen oder Schiffen Ausschau.
                        Das Sternenflottenkommando hielt es für notwendig, in diesem System, an der Grenze
                        zum Tzenkethiraum, nach dem rechten zu sehen, da in den letzten zwei Monaten, vier
                        Kolonieschiffe und drei Frachter spurlos verschwunden waren. Das
                        Sternenflottenkommando vermutete, dass die Tzenkethi in irgendeiner Weise dahinter
                        steckten. Die Wirtschaft auf Tzenketh war laut Geheimdienstinformationen marode und
                        völlig am Boden, das zwang, die ohnehin schon aggressiven und expansionistischen
                        Tzenkethi dazu, sich auch noch auf Piraterie zu verlegen. Wenn ihnen eine wehrlose
                        Kolonie unter die Augen kam, annektierten sie diese, stahlen die Rohstoffe und Güter und
                        verkauften die Kolonisten an das Orionsyndikat als Sklaven.
                        Captain Nihal Shrez hoffte inständig, dass dies hier nicht der Fall sei, doch die Chancen
                        standen mehr als schlecht. Bei allem was sie über die Tzenkethi gehört hatte, betete sie
                        zu ihren andorianischen Göttern, dass sie nicht in einen Kampf verwickelt werden würden.
                        Sie kommandierte zwar ein starkes Schiff. Aber da die Tzenkethi in Rudeln anzugreifen
                        pflegten und ihrer Beute so lange zusetzten, bis sie reif für das Entermanöver war,
                        bestand wenig Hoffnung, im Falle eines Angriffs. Was danach geschah war erschreckend.
                        Die Entertrupps der Tzenkethi kamen an Bord, töteten meistens mit exemplarischer
                        Grausamkeit die Crew oder versklavten sie und nahmen danach in einer ihrer zahlreichen
                        Raumstationen, das Schiff bis auf die letzte Schraube und die letzte ODN Schnittstelle
                        auseinander. Die Kampfweise dieses Volkes war geradezu brutal. Nicht einmal die
                        Klingonen kamen dem, wozu die Tzenkethi im Kampf fähig waren auch nur annähernd
                        nahe. Am liebsten verwendeten die Tzenkethi ihre Schwerter und bevorzugten den
                        Nahkampf. Ihre Disruptoren verwendeten sie nur, wenn sie mussten. Wenn die Soldaten
                        der Armee von Tzenketh in Rage gerieten und das kam oft vor, war es nahezu unmöglich,
                        sie aufzuhalten.
                        Alles in allem keine schönen Aussichten, die diese Mission in sich barg.
                        Captain Shrez saß zusammengesunken in ihrem Kommandosessel auf der Brücke und
                        grübelte über all diese Dinge nach, während die Sensoren auf Hochtouren liefen. Sie
                        flogen nun schon seit zwei Tagen durch diesen Sektor, der insgesamt sechs Systeme mit
                        zehn Klasse M Planeten umfasste. Acht Planeten waren in den letzten Jahrzehnten von
                        der Föderation kolonisiert worden und waren natürlich ein verlockendes Ziel für die Piraten
                        von Tzenketh.
                        Plötzlich erklang ein hektisches Warnsignal von der taktischen Station. Captain Shrez
                        wurde sofort aus ihren Gedanken gerissen und wirbelte mit ihrem Sessel herum.
                        „Bericht!“ forderte sie knapp.
                        „Die Sensoren haben ein fremdes Schiff, fünfzigtausend Kilometer vor unserem Bug
                        ausgemacht. Die Bauart ist Tzenkethi.“ Meldete der Sicherheitsoffizier.
                        Diese Aussage genügte dem Captain, sie drehte sich in Richtung der Steuerkonsole um.
                        „Gelber Alarm. Schilde hoch. Steuermann setzen sie einen Abfangkurs.“ befahl sie in
                        schneller Folge und drehte sich wieder zur TAC um.
                        „Halten sie die Waffen und den Traktorstrahl bereit. Versuchen sie außerdem eine
                        Verbindung zu dem Schiff herzustellen.“ wies sie den Sicherheitschef an.
                        „Aye, Sir.“ erwiderte dieser.
                        „Sir, die Tzenkethi gehen auf Warp. Sie haben uns entdeckt.“ meldete der Steuermann.
                        „Bleiben sie dran, Rick, sie dürfen uns nicht entkommen.“ befahl Captain Shrez aufgeregt.
                        „Kurs angeglichen. Wir sind jetzt schneller als sie und holen auf.“ meldete Lieutenant Rick
                        Willkins.
                        „Die Verbindung zum anderen Schiff steht, Captain. Sie können jetzt sprechen.“ sagte der
                        Sicherheitschef. Nihal dankte ihm mit einem Nicken.
                        Sie stand aus dem Kommandosessel auf und stellte sich hinter ihren Steuermann. Sie
                        versuchte ruhig und kühl zu wirken, um den tzenkethischen Piloten einzuschüchtern,
                        obwohl sie wusste, dass dies wohl vergebliche Liebesmühe war. Aber man durfte nichts
                        unversucht lassen.
                        „Hier spricht Captain Nihal Shrez vom Föderationsraumschiff Newton. Sie sind
                        widerrechtlich in den Raum der vereinten Föderation der Planeten eingedrungen. Bitte
                        schalten sie ihre Maschinen ab und nennen sie uns den Grund, für ihre Grenzübertretung.“
                        forderte sie freundlich aber bestimmt.
                        Angespannt wartete die Brückencrew auf eine Antwort, die jedoch ausblieb.
                        „Tzenkethischiff, wir werden das Feuer eröffnen, wenn sie nicht antworten. Sie haben
                        dreißig Sekunden Zeit, die Triebwerke abzuschalten und die Schilde zu senken.“ drohte
                        sie ungeduldig.
                        Sie ließ einige Sekunden vergehen. Als nach 30 Sekunden immer noch keine Antwort des
                        Piloten des fremden Raumers zu vernehmen war, drehte sich die Andorianerin ein
                        weiteres mal zur TAC um und fixierte ihren taktischen Offizier, der bereits auf ihre Befehle
                        zu warten schien.
                        „Knallen sie ihm einen Photonentorpedo vor den Latz. Kalibrieren sie den Zünder so, dass
                        er 4000 Meter vor seinem Bug detoniert. Ich will einen Warnschuss abgeben. Vielleicht
                        erregt dass seine Aufmerksamkeit.“
                        „Verstanden.“ Sagte der Sicherheitsoffizier und nahm die nötigen Einstellungen vor.
                        „Der Torpedo ist abschussbereit und hat das Ziel erfasst.“ meldete er nach getaner Arbeit.
                        „Feuer!“
                        Der Sicherheitsoffizier betätigte die Feuertaste und ein strahlend roter Stern verließ eines
                        der beiden Bugtorpedorohre. Rasend schnell passte er seine Geschwindigkeit an die des
                        fliehenden Tzenkethischiffes an und erhöhte diese noch. Schließlich überholte er das
                        kleine Schiff und setzte sich vor dessen Bug. Als der Torpedo den einprogrammierten
                        Abstand erreicht hatte, explodierte er und erzeugte eine Antimaterieschockwelle, die das
                        fremde Schiff ins schlingern und trudeln brachte.
                        Als die Schockwelle verebbte, nahm der Tzenkethiraumer wieder Fahrt auf und setzte
                        seinen Fluchtkurs fort.

                        „Ich fürchte er hat unsere Warnung nicht verstanden.“ sagte der Erste Offizier
                        „Das fürchte ich auch. Lieutenant machen sie die Phaser klar und zielen sie auf seinen
                        Antrieb.“ befahl der Captain an den taktischen Offizier gewandt.
                        „Steuermann, bleiben sie an ihm dran, ich will nicht, dass er uns entwischt.“ fuhr sie fort.
                        Beide Offiziere machten sich daran, die Befehle auszuführen, während Captain Shrez
                        wieder im Kommandsessel platz nahm. Der Erste Offizier gesellte sich neben sie und blieb
                        stehen. Verschwörerisch beugte er sich zu ihr herunter, damit nur sie seinen Einwand
                        hören konnte.
                        „Captain. Ich habe dabei kein gutes Gefühl, das riecht zu sehr nach einer Falle.“
                        „Ich weiß, Thomas. Das Gefühl habe ich auch. Aber dieser Jäger ist der einzige
                        Anhaltspunkt, den wir haben. Wenn wir ihn verlieren, finden wir unsere Schiffe und Güter
                        wohl nie wieder.“ erwiderte sie nachdenklich.
                        „Captain wir kommen in Waffenreichweite.“ meldete der Sicherheitsoffizier.
                        „Die Phaser sind auf das Ziel ausgerichtet“
                        „Ausgezeichnet. Versuchen sie ihn noch einmal zu rufen, wenn das misslingt, schalten sie
                        seinen Antrieb aus.“ befahl Nihal und hielt den Atem an. Die Tzenkethi waren zu gerissen,
                        als das sie zuließen, einfach manövrierunfähig geschossen zu werden.“
                        „Keine Antwort.“ meldete der Operationsoffizier von Vulkan.
                        „Na dann, Feuer freigegeben.“
                        Nun spuckten die Bugphaser auf der unteren Seite der Untertassensektion des Kreuzers
                        der Constitutionklasse ihre roten, destruktiven Strahlen dem Heck des feindlichen Jägers
                        entgegen. Seine Außenhülle war rot und die Warpgondeln leuchteten in einem Violett. Als
                        die Strahlen in die Achternschilde des kleinen Jägers einschlugen, blitzten diese im
                        Versuch, die einschlagende Energie zu absorbieren, für einen Sekundenbruchteil auf.
                        „Direkter Treffer, keine Wirkung.“ Meldete Lieutenant Brunwald von der taktischen
                        Konsole.
                        Der Captain stand auf und umrundete die taktische Station, um selbst die Daten zu
                        begutachten.
                        „Wie ist das möglich? Ein Treffer unserer Phaser hätte genügen müssen, um die Schilde
                        zu durchschlagen und ein weiterer, um ihren Antrieb auszuschalten.“ stellte sie verblüfft

                        fest.
                        „Das gilt wohl für die Föderation, die Romulaner und die Klingonen, aber anscheinend
                        nicht für die Tzenkethi. Anscheinend ist deren Schildtechnologie, der unsrigen überlegen.“
                        warf Thomas Talbot , der Erste Offizier ein.
                        „Offensichtlich. Hat jemand einen Vorschlag, wie wir diesen Vorteil auf Null reduzieren?“
                        „Ich schlage vor, einen Photonentorpedo auf den Antrieb abzufeuern.“ schlug Brunwald
                        vor.
                        „Das könnte aber auch einen negativen und nicht von uns angestrebten Effekt haben. Wir
                        könnten das Schiff damit durchaus zerstören. Möglicherweise ist der Schild des Gegners
                        nur gegen Phaserstrahlen resistent und nicht gegen Geschosse, wie Photonen- oder
                        Plasmatorpedos.“ warf Lieutenant Commander Surol, emotionslos, ein.
                        „Sir, der Gegner erhöht noch einmal die Geschwindigkeit. Momentane Geschwindigkeit,
                        Warp 8,35.“ berichtete der Steuermann.
                        Die Zeit wurde knapp. Wenn der Raumer die Grenze erreichte, dann hatte Captain Shrez
                        nicht die Erlaubnis, ebenfalls die Grenze in Tzenkethiterritorium zu überschreiten und
                        müsste die Verfolgung abbrechen.
                        „Wie lange noch bis zur Grenze?“ fragte Talbot, der die Gedanken seines Captains
                        gelesen zu haben schien.
                        „Wir erreichen bei momentaner Geschwindigkeit, in 25 Minuten die Grenze. Auf dem Weg
                        dorthin passieren, wir noch das Sternensystem Caniopus.“ antwortete der Steuermann.
                        „Das wird immer besser. Captain, wir müssen uns was einfallen lassen.“ drängte Talbot.
                        Captain Shrez ließ sich wieder in ihren geliebten Kommandosessel sinken und
                        verschränkte die Hände vor dem Mund und starrte angestrengt auf den Hauptschirm, wo
                        der gegnerische Jäger noch immer vor ihnen her flog und bald in ein Sonnensystem
                        eintreten würde. Sie hatte nun zwei Möglichkeiten. Erstens sie feuerte nicht und riskierte,
                        dass der Schurke entkam, oder sie feuerte und riskierte, dass der Tzenkethi explodierte.
                        Beide Optionen beinhalteten einen negativen Ausgang. Es wäre aber auch möglich, dass
                        der Torpedo tatsächlich nur den Antrieb des Jägers ausschaltete und somit die Mission
                        erfolgreich wäre.
                        Schließlich entschied sie sich.

                        „Wir feuern mit einem Photonentorpedo auf den Antrieb!“ entschied sie.
                        „Aber Captain, die Wahrscheinlichkeit, dass wir seine Schilde zum kollabieren bringen und
                        den Antrieb so treffen, dass der Kern bricht, liegt bei achtzig Prozent.“ begehrte Surol auf.
                        „Ich habe entschieden. Wir machen es so.“ sagte Captain Shrez bestimmt und mit einem
                        Anflug von Verärgerung in der Stimme.
                        „Ich habe das Ziel erfasst.“ meldete Lieutenant Brunwald
                        „Feuer!“
                        Brunwald betätigte ein weiteres mal die Feuertaste und veranlasste so, einen der beiden
                        Torpedolauncher, seine tödliche Fracht in den Weltraum zu schießen. Ein weiterer roter
                        Feuerball verließ das Torpedorohr am Bug des Schiffes und machte sich auf seine kurze
                        Reise zu seinem Ziel.
                        Auf der Brücke verfolgten alle anwesenden auf dem Hauptschirm den Flug des Torpedos
                        und warteten auf das unvermeidliche. Der Pilot des Tzenkethi Jägers versuchte zwar
                        auszuweichen, aber hatte ein Photonentorpedo der Sternenflotte einmal sein Ziel erfasst,
                        war es sehr schwer, ihn abzulenken. Es sei denn man hatte die Codes für die
                        Fernzündung.
                        Schließlich erreichte die Waffe ihr Ziel, schlug in die Heckschilde des Jägers ein und
                        detonierte in einem gewaltigen Feuerball. Das kleine Jagdschiff fiel sofort unter Warp und
                        verlor seine gesamte Manövrierfähigkeit. Wie ein verwundetes Tier lag es jetzt schief im
                        Weltraum und verlor Antriebsplasma aus einer der beiden, nach vorne spitz zulaufenden,
                        Warpgondeln.
                        „Ich registriere einen anstieg des Energieoutputs im Warpkern des Schiffes. Tendenz
                        steigend. Wenn das so weitergeht, haben wir es mit einem Kernbruch zu tun.“ meldete
                        Surol emotionslos, aber dennoch mit einem Hauch von „Ich habs dir doch gesagt“
                        Mentalität in der Stimme.
                        „Verdammt!“ fluchte der Captain und hieb auf die Armlehne.
                        „Gibt es Lebenszeichen an Bord?“
                        „Der Pilot lebt noch. Seine Lebenszeichen sind stabil.“ antwortete der vulkanische
                        Operationsoffizier.
                        „Gut, erfassen sie ihn und beamen sie ihn an Bord.“
                        Kaum hatte Captain Shrez diesen Befehl ausgesprochen, erklang ein Alarmton auf der

                        Brücke. Surol und Brunwald machten sich sofort daran, den Grund des Alarms
                        herauszufinden. Brunwald war schneller.
                        „Sir, die Sensoren registrieren multiple Tachyonsignaturen um uns herum.“ sagte er
                        aufgeregt.
                        „Das sind Tarnvorrichtungen. Alarmstufe Rot, alle Mann auf die Kampfstationen.“ befahl
                        Talbot und begab sich an seine Station.
                        In diesem Moment erklang das heulen der Alarmsirene und das Schiff wechselte von
                        Alarm Gelb in volle Kampfbereitschaft.
                        Im Weltraum enttarnten sich fünf schwere Kreuzer der Ragh’Nev Klasse, die ebenso wie
                        der Jäger einen karmesinrote Hülle, violette Warpgondeln und einen gelben Impulsantrieb
                        aufwiesen. Die Schiffe hatten eine rechteckige Sekundärhülle und auf ihr gab es
                        stufenweise Aufbauten, welche die Primärhülle mit der Brücke bildeten. Auf den
                        Tragflächen prangte das Symbol der Tzenkethi Autokratie. Die Schiffe wirkten sehr
                        bedrohlich. Die Waffen waren ebenfalls sichtbar, wenn man nach der Anzahl der Waffen
                        ging, konnte bereits eines dieser Schiffe gegen ein Schiff der Constitutionklasse ein
                        ernstzunehmender Gegner sein. Doch fünf davon waren unmöglich zu überwinden. Selbst
                        Captain Nihal Shrez musste schlucken, als sie diese Schiffe auf dem Hauptschirm sah.
                        Und sie geriet nicht so leicht in Panik.
                        Ein Rufton erklang und Surol öffnete einen Kanal.
                        „Sir, sie rufen uns. Der Commander will über unsere Kapitualtion verhandeln.“ sagte er
                        und hob eine Augenbraue.
                        „Der kann mich mal an meinen Fühlern kraulen.“ entgegnete Nihal und stand aus dem
                        Sessel auf. Sie verdrängte jedes Quäntchen Angst und setzte eine eiserne Miene auf.
                        Vielleicht gab es ja noch einen Weg, wie sie ungeschoren aus dieser Falle herauskommen
                        konnten.
                        „Auf den Schirm.“ befahl sie und trat hinter den Steuermann. Commander Talbot gesellte
                        sich zu ihr, blieb aber rechts hinter ihr stehen.
                        Das Bild des Weltraums wich nun einem Bild von der Brücke des Tzenkethischiffes,
                        welche gelb beleuchtet war und an den Wänden mit Fellen und Waffen behangen war. Der
                        Captain des Schiffes, saß auf einer erhöhten Empore, während die Kommandocrew in
                        einem Graben zu arbeiten schien. Zwei Stufen unter dem „Kommandothron“ saßen zwei
                        Tzenkethifrauen, die nur leicht bekleidet waren. Der Captain der Tzenkethi war nicht
                        minder beeindruckend. Sein Fell war schneeweiß, seine Augen gelb und sein Maul starrte
                        nur so vor gefährlichen und scharfen Reißzähnen. Er trug eine braune Lederweste, die mit
                        allerlei Orden behangen war. Dann folgte ein breiter Gürtel an dem ein Disruptor und auf
                        der anderen Seite ein Schwert hing. Danach folgte eine ebenfalls braune Lederhose und
                        keine Stiefel. Seine Ohren waren aufgerichtet, was dafür sprach, dass der Commander
                        sehr aufmerksam war. Seine Muskeln zuckten in Erwartung, seine Fänge in die Beute zu
                        schlagen unter dem weißen Fell, das hin und wieder von einer Narbe durchzogen wurde.
                        Nihal wusste, dass die Tzenkethi mit den Caitanern verwandt waren und somit eine
                        Katzenspezies waren. Aber sie hätte nie gedacht, dass die Tzenkethi noch
                        beeindruckender als die Caitaner waren. Kein Wunder, dass die Lyraner, welche eine
                        Wolfsrasse waren, seit Jahrzehnten mit den Tzenkethi im Streit lagen. Sie waren
                        sprichwörtlich wie Hund und Katz.
                        Was waren schon Romulaner, Klingonen und Cardassianer im Vergleich zu diesen
                        Wesen? Das waren noch Raubtiere vom alten Schlag und ein Teil in Nihal bewunderte
                        ihre wilde Attraktivität. Der Teil, welcher der Krieger in ihr war, zollte so seinen Respekt.
                        Die Katze stand von ihrem Sessel auf und ging ein paar Stufen nach unten. Offensichtlich
                        war das ein von langer Hand geplanter Auftritt, der den Gegner einschüchtern sollte. Und
                        es funktionierte. Als die beiden Weibchen nicht platz machen wollten, brüllte der Captain
                        der Tzenkethi wie ein Löwe. Nihal und der Rest der Brückencrew zuckten zusammen. Die
                        Weibchen fuhren ebenfalls erschrocken zusammen und machten ihrem Mann oder
                        Meister platz.
                        Auf der untersten Stufe der Empore blieb der Captain stehen und musterte Nihal
                        eingehend, bevor er seine Stimme erhob.
                        „Ein andorianisches Weibchen. Ich bin unschlüssig. Entweder ich verkaufe dich an die
                        Orions und verdiene mir goldene Nüstern oder ich behalte dich als meine Sklavin.“ grollte
                        er.
                        Captain Shrez ging nicht auf den Spott des Tzenkethi ein und antwortete stattdessen mit
                        dem vorgeschriebenen Sternenflottenprotokoll.
                        „Mein Name ist Captain Nihal Shrez vom Föderationsraumschiff Newton. Bitte
                        identifizieren sie sich und nennen sie uns ihre Absichten.“
                        Ein schallendes Lachen ertönte daraufhin von der anderen Seite des Hauptschirms.
                        Als sich die große Raubkatze wieder beruhigt hatte, fletschte er die Zähne und setzte ein
                        sehr bedrohliches Grinsen auf.

                        „Na schön, dann spiele ich das Föderationsspielchen mal mit.“ Sagte er spöttisch und
                        richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Seine gelben Augen funkelten wild.
                        „Ich bin Ku’Naar. Erster Lord des vierten Rudels und Großmarshall der Tzenkethi
                        Autokratie. Sie haben widerrechtlich eines unserer Schiffe beschossen und sind in
                        unseren Raum eingedrungen. Was ist ihre Erklärung, bevor ich sie in ihre Moleküle
                        zerblasse?“
                        „Wir vermissen seit einigen Monaten einige Kolonieschiffe und Frachter, samt Besatzung
                        und Ladung. Wir trafen ihren Jäger auf unserer Seite der Grenze an und vermuteten, dass
                        sie vielleicht wissen könnten, wer das war. Außerdem befinden wir uns noch immer im
                        Föderationsgebiet. Das heißt, sie sind widerrechtlich in unseren Raum eingedrungen“
                        entgegnete Shrez ruhig.
                        Die Reaktion der Katze gefiel ihr gar nicht. Langsam drückte der Erste Lord seine Augen
                        zusammen und zeigte einmal mehr seine Eckzähne. Schließlich begann er auf und ab zu
                        laufen.
                        „Sie sollten ihre Sensoren checken und den ein oder anderen ihrer Offiziere hinrichten,
                        denn sie befinden sich bereits 0,21 Lichtjahre außerhalb des Föderationsraums.“ sagte er
                        eiskalt.
                        „Außerdem haben sie soeben die ehrenwerte Garde der Tzenkethi Autokratie beschuldigt,
                        Piraten zu sein und das alleine schon, verlangt danach vergolten zu werden. Sie haben
                        jetzt nur eine Chance Captain Shrez. Entweder sie händigen mir freiwillig und ohne
                        Widerstand ihr Schiff und die Mannschaft aus, oder sie werden hier und heute alle
                        sterben. Jene die überleben, werden sich wünschen mit ihren Kameraden gestorben zu
                        sein.“ drohte der Lord.
                        Captain Shrez war völlig klar, dass der Erste Lord seine Drohung ernst meinte und sie
                        wusste auch, dass sie keine Chance haben würden, wenn die Tzenkethi erstmal damit
                        beginnen würden, zu feuern. Sie drehte sich zu Surol um, der ihr mit einem Nicken
                        bestätigte, dass die Behauptung des Lords, sie seien schon außerhalb des
                        Föderationsraums, völlig korrekt war.
                        Wie konnte das geschehen sein? Sie schaute fragend und vorwurfsvoll jeden einzelnen
                        Offizier an. So ein Anfängerfehler war außerhalb der Möglichkeiten dieser Männer und
                        Frauen.

                        Schließlich fuhr sie sich in einer Geste mit dem Daumen über den Hals und erwartete eine
                        Erklärung, während sich der Erste Lord auf dem Hauptschirm ungeduldig über die
                        Schnauze leckte.
                        Surol verstand den Befehl sofort und schloss die Audioverbindung.
                        „Nun, wie konnte so ein Fehler geschehen?“ fragte sie vorwurfsvoll in die Runde.
                        „Unsere Sensoren funktionieren innerhalb der normalen Parameter, es gibt keine
                        Abweichungen. Ich habe sie noch vor unserem Abflug von Sternenbasis 218 zusammen
                        mit dem Chefingenieur rejustiert. Gut möglich, dass dies ein Täuschungsmanöver der
                        Tzenkethi war und der Jäger uns ganz bewusst vor die Nase gesetzt wurde, um uns in
                        diese Falle zu locken.“ erklärte Lieutenant Surol.
                        „Ich könnte mir vorstellen, dass man unsere Sensoren getäuscht hat, in dem die Tzenkethi
                        eine Strahlung eingesetzt haben.“ gab Lieutenant Brunwald zu bedenken.
                        „Sehr wahrscheinlich. So ein Fehler würde uns nicht einfach so unterlaufen.“ sagte Talbot.
                        Captain Shrez schien mit dieser Antwort zufrieden zu sein. Es gab ohnehin nichts mehr,
                        was sie aus dieser Situation befreien konnte. Sie wandte sich wieder zum Hauptschirm
                        um, um das Gespräch mit dem Tzenkethi Marshall fortzusetzen. Surol reaktivierte die
                        Audiokanäle.
                        „Erster Lord. Sie wissen so gut wie ich, daß wir unser Schiff nicht kampflos aufgeben
                        werden. Also ersparen sie uns doch bitte einen Kampf, ziehen sie sich zurück und lassen
                        sie uns wieder auf unsere Seite der Grenze zurückkehren. Anscheinend sind wir aufgrund
                        eines Navigationsfehler hier gelandet. Wir entschuldigen uns für diesen Zwischenfall in
                        aller Form.“ appellierte sie.
                        Der Tzenkethi wirkte über die Offenheit des andorianischen Sternenflottencaptains
                        überrascht, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen.
                        „Ich akzeptiere ihre Entschuldigung. Das ändert aber nichts daran, dass sie auf eines
                        unserer Schiffe gefeuert haben, daß sich zu keiner Zeit gewehrt hat. Sie werden mir jetzt
                        auf der Stelle ihr Schiff und ihre Mannschaft übergeben.“
                        „Das werde ich nicht. Sie haben kein Recht, so etwas zu fordern.“ entgegnete Captain
                        Shrez.
                        „Ich habe jedes Recht Captain. Zwingen sie mich nicht, mein Rudel loszulassen.“ brüllte
                        der Erste Lord.

                        „Dann gibt es nichts mehr, was wir zu besprechen haben.“ sagte Nihal und ließ von Surol
                        die Verbindung beenden. Sie wirbelte herum und erteilte in schneller Folge Befehle. Die
                        Tzenkethi würden nicht lange warten, bis sie mit ihrem Angriff begannen.
                        „Setzen sie einen Notruf an die Sternenflotte ab, lassen sie an die Crew Phaser und
                        Phasergewehre verteilen. Die wollen sicher an Bord kommen. Sichern sie alle Systeme
                        und Konsolen. Wir werden denen einen Kampf liefern, den sie so schnell nicht vergessen.“
                        befahl Shrez entschlossen und nahm wieder in ihrem Sessel platz.
                        Außerhalb der Newton schwärmten die Tzenkethischiffe aus, um sich auf das einzelne
                        Schiff der Constitutionklasse zu stürzen. Captain Shrez befahl Lieutenant Brunwald das
                        nächste Schiff ins Visier zu nehmen und dem Steuermann, eine leichte Drehung zu
                        vollführen, damit die Newton eine Breitseite austeilen konnte. Beide Offiziere machten sich
                        sofort an die Ausführung der Befehle. Das Schiff vollführte eine leichte Steuerbordkurve
                        und seine Phaser feuerten im Sperrfeuer. Sie Strahlen trafen auf die Schilde eines der
                        angreifenden Schiffe, welche sofort aufflackerten, während sie die Energie absorbierten.
                        Die anderen Tzenkethischiffe warfen sich nun ebenfalls in den Kampf und feuerten, was
                        das Zeug hielt auf die Newton. Mehrere Treffer schlugen in die Schilde ein, die allerdings
                        hielten. Unbeirrt feuerte die Newton weiter auf ihr ausgewähltes Ziel. Inzwischen hatte der
                        Steuermann des Schiffes die Newton so gedreht, dass die Torpedorohrmündungen auf die
                        Achtersektion des feindlichen Schiffes gerichtet waren.
                        Shrez befahl Brunwald, vier Torpedos zu laden und die Sprengköpfe auf Niveau Sechs
                        einzustellen.
                        „Torpedos bereit.“ meldete Brunwald und sein Zeigefinger näherte sich der Schaltfläche
                        mit der Aufschrift „Feuer“.
                        Der Befehl ließ nicht lange auf sich warten.
                        „Feuer!“ befahl Shrez und beobachtete auf dem Hauptschirm, wie vier Photonentorpedos
                        aus den Rohren schossen und sich unaufhaltsam ihrem Ziel näherten. Doch ihr blieb keine
                        Zeit, den Anblick zu genießen. Sie ließ weiter mit den Phasern auf das Tzenkethischiff
                        feuern und beobachtete, wie die Schilde des Gegners zusammenbrachen und die
                        Torpedos einschlugen. Die Achtersektion wurde von den Torpedos regelrecht perforiert
                        und explodierte in multiplen Primär- und Sekundärexplosionen. Das Schiff wurde leicht
                        angehoben und brach in der Mitte auseinander, bevor es sich dann vollends in einem
                        flammenden Inferno auflöste. Die Newton wurde durch die Schockwelle, welche durch den
                        brechenden Warpkern erzeugt wurde, ziemlich durchgeschüttelt. Die Besatzung musste
                        sich festhalten, um nicht aus den Stühlen zu fallen oder von den Beinen geholt zu werden.
                        Aber nicht nur das war momentan ein Problem. Die Kanoniere an Bord der vier
                        verbliebenen Tzenkethischiffe hatten sich mittlerweile eingeschossen und konzentrierten
                        ihr Feuer nun auf die Sekundärhülle der Newton. Jeder Treffer ließ das Schiff straucheln.
                        Die Newton verteidigte sich so gut sie konnte, doch es war klar, dass sie aus diesem
                        Kampf nicht siegreich hervorgehen würde. Schließlich geschah es, ein Volltreffer ließ die
                        Schilde zusammenbrechen und riss ein gewaltiges Loch in die vordere Sekundärhülle.
                        Einige Besatzungsmitglieder wurden ins All hinaus gesaugt und mussten stumm und
                        qualvoll sterben. Auf der Brücke brachen Leitungen und Konsolen explodierten. Talbots
                        Konsole explodierte ebenfalls und er stürzte mit einem zerschnittenen und verbrannten
                        Gesicht hilflos zu Boden. Er konnte gerade noch sehen, wie sich der Deckenträger verbog
                        und die Schweißnaht nachgab. Mit einem Krachen stürzte der Träger auf ihn herab und
                        begrub seinen Kopf unter sich. Zur selben Zeit stürzte Captain Shrez aus ihrem
                        Kommandostuhl und krachte mit der Schläfe auf einen Stufenabsatz. Weißes Blut quoll
                        aus der entstandenen Wunde und ihr Kopf fühlte sich an, als wäre sie Stundenlang gegen
                        eine Wand gelaufen. Übelkeit stieg in ihr auf, die sie nieder zu kämpfen versuchte.
                        Ebenfalls versuchte sie die Orientierung wieder zu erlangen. Sie richtete sich auf und zog
                        sich am Kommandosessel hoch. Ihr Blick fiel auf das Hinterdeck und Talbots Konsole. Sie
                        sah einen Körper, der von einem Träger begraben war. Wieder stieg die Übelkeit in ihr auf
                        und diesmal gewann sie. Sie musste sich übergeben.
                        Plötzlich wurde sie sanft gepackt und in ihren Kommandosessel gehoben. Ein Tricorder
                        summte und piepte. Als sich ihr Blick wieder klärte, konnte sie Lieutenant Brunwald
                        erkennen, der sich über sie gebeugt, mit einem medizinischen Tricorder und einem
                        Hautregenerator um ihre Verletzung kümmerte.
                        „Sie haben eine Platzwunde an der Schläfe und eine leichte Gehirnerschütterung Captain.
                        Ich schlage vor, sie sammeln sich erstmal wieder.“ sagte er sanft. Seine Stimme verriet
                        nicht, daß er innerlich panisch war. Er wusste, was jetzt kommen würde. Die Tzenkethi
                        hatten aufgehört zu feuern, wahrscheinlich waren sie schon an Bord.
                        „Dafür habe ich jetzt keine Zeit. Geben sie mir einen Bericht.“ sagte sie und versuchte sich
                        im Stuhl aufzurichten, was ihr aber wieder einen Übelkeitsschub bescherte.
                        „Wir wurden von einer Salve Plasmatorpedos getroffen. Die Schilde brachen sofort
                        zusammen. Die Systeme sind ausgefallen. Nur noch die Lebenserhaltung scheint zu
                        funktionieren. Der Computer hat zwar auch etwas abbekommen, er scheint aber noch

                        halbwegs zu funktionieren. Auf der Brücke haben nur wir beide überlebt. Der Rest ist tot.
                        Der Kontakt zum ganzen Schiff ist vor drei Minuten abgebrochen. Ich weiß leider nicht wer
                        und wie viele überlebt haben.“ berichtete Lieutenant Brunwald niedergeschlagen.
                        „Dann bleibt uns nur eins zu tun. Wir aktivieren die Selbstzerstörung. Die Sternenflotte
                        wird wohl nicht mehr rechtzeitig hier sein, um uns zu retten.“ sagte sie ruhig und
                        entschlossen. Brunwald nickte. Er fand sich damit ab, daß er heute sterben würde.
                        Entweder durch die Hand eines Tzenkethi oder durch die Selbstzerstörung.
                        Shrez nickte ebenfall in einem stillen, gegenseitigen Einverständnis.
                        „Computer?“
                        „B....reit!“ meldete sich dieser.
                        „Einleitung der Selbstzerstörungssequenz. 15 Minuten stiller Countdown.“
                        „Selbstzerstörung eingeleitet. Erbitte Authorisierungscode , zur endgültigen Aktivierung.“
                        „Captain Nihal Shrez, Kommandant der U.S.S. Newton. Authorisierungscode 1A1B1.“
                        „Lieutenant Alexander Brunwald, Sicherheitschef der U.S.S. Newton. Authorisierungscode
                        2A2B2.“
                        „Lieutenant Surol, Operationsoffizier der U.S.S. Newton. Authorisierungscode Z1A2B3.“
                        erklang eine Stimme aus dem hinteren teil der Brücke. Surol schien auch überlebt zu
                        haben. Er schien allerdings ein gebrochenes Bein zu haben und schleppte sich nur mit
                        Mühe zum Kommandosessel.
                        „Surol! Wir dachten sie wären....“
                        „Tot? Noch nicht Captain, aber bald.“ sagte der Vulkanier ruhig und gesellte sich zu seinen
                        Kameraden.
                        „Erbitte Endcode, um die Detonationssequenz einzuleiten.“ forderte der Computer mit
                        seiner emotionslosen Gelassenheit.
                        „Computer. Captain Nihal Shrez. Endcode zur Einleitung der Detonationssequenz: 000
                        Vernichten 0.“ sagte Nihal verbissen und schloss die Augen.
                        „Bestätigt. Selbstzerstörung eingeleitet. 15 Minuten stiller Countdown. Es wird keine
                        weitere Warnung geben.“ sagte der Computer, schickte einen akustischen Ton hinterher,
                        blendete auf den noch funktionierenden Bildschirmen den Countdown ein und löschte
                        dann die Anzeigen wieder. Die Angreifer sollten nicht merken, daß sich das Schiff in
                        einigen Minuten in einer Antimaterieexplosion auflösen würde.

                        Captain Shrez hatte den Countdown ganz bewusst auf fünfzehn Minuten gestellt, damit
                        sich die Tzenkethi noch in aller Ruhe im Schiff verteilen konnten und sich in Sicherheit
                        wiegten und niemals wieder rechtzeitig zurück auf ihre Schiffe gelangten.
                        Doch diese Entscheidung bereute sie bereits. Die Turbolifttür erzitterte unter einem
                        ohrenbetäubenden Krachen. Anscheinend hatten die Tzenkethi einen Weg auf die Brücke
                        gefunden und wollten sie nun stürmen. Es würde nicht lange dauern, bis die Tür unter den
                        kraftvollen Schlägen der Katzenwesen nachgab.
                        Zu allem Überfluss fiel nun auf der Brücke auch noch die Notbeleuchtung aus. Die Brücke
                        war jetzt stockdunkel und wurde nur noch durch einige kleine Feuer und einige noch
                        funktionierende Bildschirme erhellt.
                        Die drei letzten überlebenden Offziere der Brückencrew, zogen ihre Phaser und machten
                        sich für ihren letzten Kampf bereit. Sich gegenseitig stützend, standen sie nun aufrecht,
                        mit den Phasern im Anschlag und warteten auf den Feind.
                        Ein weiteres Krachen und Quietschen zeugte davon, dass die Tür nicht mehr durchhielt.
                        Schließlich öffnete sich die Tür einen Spalt breit und wurde weiter von bepelzten Pranken
                        auseinander geschoben.
                        Als die Lücke breit genug war, versuchte sich ein Tzenkethi mit braunem Pelz hindurch zu
                        schieben.
                        Sofort begannen die drei Offiziere zu feuern. Getroffen brach der Soldat zusammen und
                        blieb in der Lücke liegen, das würde es den anderen schwerer machen, auf die Brücke zu
                        gelangen. Ein weiterer versuchte sein Glück und teilte das Schicksal seines Kameraden.
                        Dann noch einer und noch einer.
                        Schließlich schienen die Angreifer aus ihren Fehlern gelernt zu haben, zogen ihre
                        Disruptoren und feuerten in das innere der Brücke. Orange strahlen schossen auf die drei
                        verbliebenen Offiziere zu. Sie waren gezwungen auszuweichen. Surol machte eine Rolle
                        zur Seite und feuerte weiter auf die Öffnung, Brunwald machte einen Satz über die TAC
                        und verschanzte sich dahinter, während Captain Shrez sich hinter dem Kommandosessel
                        verbarg und ebenfalls auf die Öffnung feuerte.
                        Der einzige, der keine Deckung hatte, war Surol. Dies musste er gleich darauf büßen.
                        Gerade als er sich aufrichten wollte, um Deckung zu suchen, flog ein Messer durch die
                        Luft und blieb in seinem Hals stecken. Gurgelnd und besudelt von seinem eigenen grünen
                        Blut brach er zusammen und verrollte die Augen. Er war auf der Stelle tot.
                        „Suuuuurooool!“ brüllten seine beiden Kameraden voller Schmerz, doch sie konnten ihn
                        nicht mehr erreichen.

                        Wütend feuerten Shrez und Brunwald weiter auf die Öffnung, doch die Flut der Angreifer
                        schien nicht versiegen zu wollen. Flüchtig schaute der Captain auf den Wandchronometer
                        über dem Hauptschirm. Noch drei Minuten. Sie mussten die Tzenkethi nur noch drei
                        Minuten beschäftigen. Doch Brunwald schien die Geduld zu verlieren und sprang, seine
                        Waffe abfeuernd, hinter seiner taktischen Konsole hervor und ging in den Nahkampf über.
                        Er fällte einen Tzenk nach dem anderen, wurde dann aber, als das Energiemodul seines
                        Phasers den Dienst versagte von einem muskulösen, zwei Meter großen Feind, im Sprung
                        am Hals gepackt. Panisch strampelte Brunwald mit den Beinen. Mühelos hob der Soldat
                        Brunwald in die Höhe und ließ in zappeln. Shrez hatte kein freies Schussfeld und wurde
                        ihrerseits von Strahlen beharkt. Sie konnte ihrem Lieutenant nicht helfen.
                        Noch zwei Minuten.
                        Der Soldat zog sein Schwert, das vorne an der Schneide spitze Zacken aufwies und
                        rammte es Brunwald in den Bauch. Triumphierend brüllte der Tzenkethi und schien sich zu
                        freuen, daß das Blut in wahren Sturzbächen auf sein weißes Fell spritzte. Das musste der
                        Erste Lord sein, der es sich nicht nehmen ließ sein Enterkommando selbst zu führen. Er
                        würde dafür büßen, was er Brunwald gerade antat.
                        Doch dessen Martyrium war noch lange nicht zu ende. Als der Marshall merkte, dass das
                        Leben aufgrund des Blutverlusts aus Lieutenant Brunwald wich, riss er sein Maul auf und
                        schlug seine Fänge in den Hals seines Opfers. Sofort kippte Brunwalds Kopf nach hinten.
                        Seine Pupillen verschwanden in der Schädeldecke.
                        Mit einem Ruck riss der Lord die Kehle Brunwalds heraus und verschlang sie.
                        Den Rest des Lieutenants warf er achtlos in eine Ecke.
                        Noch eine Minute.
                        Jetzt hatte Nihal wieder ein freies Schussfeld, legte an und feuerte. Der blaue Strahl aus
                        ihrem Phaser schnitt sich durch die Luft und traf den Tzenkethi am Arm, der schmerzerfüllt
                        aufheulte. Sie wollte den Auslöser gerade wieder betätigen, als auch ihre Energiezelle den
                        Geist aufgab. Sie suchte nach Surols Phaser, doch dieser lag zu weit weg.
                        Noch dreißig Sekunden.
                        Nihal fand sich damit ab, daß sie genauso sterben würde, wie ihr Lieutenant. Und sie starb
                        in der Gewissheit, daß die Sternenflotte eine Flotte in den Sektor schicken würde, die nach
                        dem Rechten sehen würde und den Tzenkethi, die heute einen Kriegsakt begangen
                        haben, das fürchten lehren würde. Anscheinend war das von langer Hand geplant. Die

                        Tzenkethi schienen expandieren zu wollen oder sogar zu müssen, um zu überleben und
                        hatten sich die Grenzgebiete zur Föderation ausgesucht, um diese zu annektieren. Die
                        Entführungen und Plünderungen waren nur der Auftakt zu einem Grenzkrieg. Das war
                        Captain Shrez nun klar.
                        Noch zwanzig Sekunden.
                        Der Marshall setzte zum Sprung an, machte einen gewaltigen Satz über die Brücke und
                        landete genau neben Captain Shrez. Bevor sie reagieren konnte, trat er ihr auf die Brust
                        und drückte sie nieder. Dann kniete er sich auf ihre Brust und sah sie an. Brunwalds Blut
                        an seinem Maul bildete einen starken Kontrast zu seinem weißen Fell. Seine gelben
                        Augen funkelten vor Blutgier und Geifer troff ihm aus dem Maul.
                        Angewidert wandte Nihal ihren Kopf ab. Wurde aber von einer Pranke dazu gezwungen,
                        dem Ersten Marshall in die Augen zu sehen.
                        „Das ist ihre letzte Chance Captain. Kommen sie mit mir und leben sie weiter als meine
                        Sklavin. Ich werde sie gut behandeln. Niemand wird sie anrühren, das verspreche ich
                        ihnen.“ sagte er in freudiger Erwartung. Er schien tatsächlich anzunehmen, dass sie auf
                        sein Angebot eingehen würde.
                        Sie schaute ihn eiskalt, wie die Gletscher ihrer Heimatwelt an und setzte ein
                        siegessicheres, grimmiges Grinsen auf.
                        „Falsch, eure Lordschaft. Sie kommen mit mir.“ sagte sie schlicht und deutete mit einem
                        Blick auf das Wandchronometer.
                        Der Tzenkethi fuhr herum und starrte auf die Uhr, die nach unten zählte.
                        Er verstand nicht.
                        Fragend blickte er sie an.
                        „Das ist die Zeit, die sie noch zu leben haben. Ich habe die Selbstzerstörung aktiviert.“
                        sagte sie triumphierend und voller Schadenfreude.
                        Ungläubig starrte der Marshall sie an und brüllte schließlich. Er versuchte seinen
                        Kommunikator zu erreichen wurde, aber von Nihal daran gehindert, in dem sie seine
                        Handgelenke mit ihren Händen festhielt und wie ein Schraubstock zudrückte. Der
                        Tzenkethi brüllte wieder und versuchte verzweifelt sich zu befreien und schnappte sogar
                        nach ihr. Doch es war zu spät.

                        Fünf,
                        Vier,
                        Drei,
                        Zwei,
                        Eins.....

                        Plötzlich erbebte das ganze Schiff, als die Ladungen, die überall im Schiff verteilt waren
                        hoch gingen und sich durch die Gänge und Räume fraßen, bis die Detonationen
                        schließlich den Warpkern erreichten und ihn platzen ließen. Die darauf folgende Explosion
                        löste eine Kettenreaktion aus und trennte den Sekundärrumpf, von der
                        Untertassensektion. Die Warpgondeln brachen aus ihren Verankerungen und schlugen in
                        zwei Tzenkethischiffe ein, die ebenfalls explodierten. Die Außenhaut der
                        Untertassensektion löste sich ab und zersetzte sich. Man konnte schon das Skelett des
                        Schiffes erkennen. Die Brücke war das letzte, was von den Explosionen erfasst wurde.
                        Noch immer hielt Nihal den Marshall fest, bis die Flammen und die Druckwelle sie beide
                        vaporisierten. Dann platzte die Untertassensektion auseinander und glühende Wrackteile
                        trieben in den Weltraum. Die beiden verbliebenen Tzenkethischiffe drehten ab und
                        suchten fluchtartig das weite. Das einzige, was von der Newton noch halbwegs in einem
                        Stück war, war das Skelett der Maschinensektion. Nichts und niemand hatte diese
                        Explosion überlebt. Wie ein Mahnmal trieben die Reste der Hülle durch das System.

                        ~ Kapitel IV – Alarmstufe Rot ~

                        Lieutenant Joran Belar lag fast völlig entkleidet auf der Untersuchungsliege in der
                        Krankenstation der Salahadin und ließ die Routineuntersuchung teilnahmslos über sich
                        ergehen. Er wiederholte ständig das selbe Kinderlied, das ihm seine Mutter immer
                        vorgesungen hatte, um nicht wieder so auf die Attraktivität der Ärztin zu reagieren, wie im
                        Turbolift nach seiner Ankunft auf dem Schiff.
                        Sie führte gerade einen Scan durch, nachdem er einen Ausdauer- und Belastungstest
                        hinter sich bringen musste.
                        “Sie sind bei bester Gesundheit Lieutenant und verfügen über eine angemessene
                        Kondition, die allerdings etwas besser sein könnte. Außerdem habe ich einen leichten
                        Eisenmangel entdeckt, der sich auf ihre Trillphysis stark auswirken könnte. Ich verschreibe
                        ihnen eine eisenreiche Diät und programmiere in ihren Replikator eine Gerichteliste.
                        Ansonsten sind sie in guter Verfassung.” sagte die Ärztin nach Abschluss des Scans.
                        “Sie können sich jetzt wieder anziehen. Ich bin sicher, Commander Ubuntu wartet schon


                        auf sie. Ich bin ihm vorhin begegnet und er sagte mir, ich solle sie daran erinnern, daß er
                        ihnen das Schiff und vorallem die Judomatte zeigen wollte, bevor er das Schiff verlässt.”
                        fuhr sie fort.
                        Belar erinnerte sich und nickte.
                        “Richtig. Was haben sie danach vor? Ich dachte, ich könnte meine Diät mit einem Essen in
                        angenehmer Gesellschaft beginnen.” fragte er frei heraus.
                        Joanne wirkte überrascht und das Blut stieg in ihre Wangen. Sie hatte es schon wieder
                        getan. Schon wieder fühlte sie sich zu einem Mann hingezogen, obwohl sie nicht durfte.
                        Schließlich war sie ja vergeben.
                        “Äh. Ich bedaure Lieutenant. Ich bin in einer festen Partnerschaft.” sagte sie verlegen.
                        “Lassen sie mich raten. Lieutenant Sheridan richtig?”
                        “Woher wissen sie das?” fragte sie überrascht.
                        “Er ist der einzige andere in unserem Alter, der in Frage kommt.” stellte er fest.
                        “Aber nur weil sie vergeben sind, heißt das nicht, daß sie keine Freunde haben dürfen und
                        mit selbigen nicht essen dürfen.” fuhr Belar fort.
                        Joanne rollte mit den Augen. Das war ein Argument.
                        “Na schön. Ich habe um 19 Uhr Dienstsschluss. Holen sie mich in meinem Quartier ab. Sie
                        finden es auf Deck 11, Sektion vier.” sagte sie und entfernte sich. Dann drehte sie sich
                        noch einmal um.
                        “Sie kennen William schon länger oder? Er wird außer sich sein, wenn er davon erfährt.”
                        fragte sie.
                        “Wir sind alte......Rivalen. Aber keine Sorge, wir werden schon mit ihm fertig.” sagte Belar
                        verschwörerisch und zwinkerte mit einem Auge.
                        Plötzlich piepte Belars Kommunikator an seiner Uniformjacke. Er sprang von der Liege auf
                        und berührte den Kommunikator.
                        “Hier Belar. Ich höre.” sagte er.
                        “An alle Führunsoffiziere. Ab sofort gilt Alarmstufe Gelb. Wir haben einen Notruf der
                        U.S.S. Newton empfangen. Finden sie sich in 5 Minuten in der Beobachtungslounge zum
                        Missionsbriefing ein.” erklang Hassads Stimme aus dem kleinen Gerät.
                        Belar und McMarsters schauten sich betreten und enttäuscht an.
                        “Das Essen wird wohl warten müssen.” sagte sie.

                        Belar nickte nur und zog sich an.
                        Gemeinsam verließen sie die Krankenstation.
                        Dreißig Minuten später verließ das Raumschiff Salahadin zusammen mit der Horatio, der
                        Tian An Men, der Cassiopeia und der der Achilles das Raumdock, um auf den Notruf der
                        Newton zu reagieren. Es verhieß nichts gutes, daß fünf Raumschiffe, darunter drei Schiffe
                        der Excelsiorklasse zu einer Rettungsmission geschickt wurden.
                        Das roch definitiv nach Krieg.

                        Ende
                        Fortsetzung folgt

                        The new assignment“ „
                        Based upon “STAR TREK” created by GENE RODDENBERRY
                        Produced for wwww.sf3dff.de.vu
                        Created by Thorsten Pick
                        Written by Thorsten Pick
                        Story by Thorsten Pick
                        Cover by Gucken & Thorsten Pick
                        Edited by Jerome Unger
                        © ® Thorsten Pick, 2008
                        Der Autor behält sich das Recht vor, daß die gesamte Geschichte oder auch nur Auszugsweise, nicht ohne
                        ausdrückliche Genehmigung des Autors veröffentlicht werden darf.
                        fleetadmiral_joran_belar@gmx.net
                        “STAR TREK” is a related Trademark and related Trademarks of PARAMOUNT PICTURES
                        This is a FanFiction Story for Fans by Fans. I do not get money for this work
                        Production Code ST-Salahadin I[quote]

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                        http://unityone.un.funpic.de/Meine%20FanFi...lahadin_Ep1.pdf
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                          #87
                          Da ich demnächst mit der neuen Unity One Geschichte "Terra Victoria" beginnen werde, habe ich das Cover neu entworfen und würde gerne von euch wissen, wie ihr es findet und was verbessert werden könnte. Ich bin soweit zufrieden, aber hab noch so meine bedenken.



                          Gruß
                          J.J.

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                            #88
                            Da sich die Arbeiten am Piloten zu Freelancer dem Ende neigen, habe ich gleich mal ein Promoposter gemacht. Das könnt ihr euch drucken lassen und an die Wand hängen. das Bild zeigt die 20 jährige orionische Chefingenieurin der "Courageous", Tymari Lan.


                            Und dann hätte ich noch als kleinen Bonus das Wallpaper zu "Terra Victoria"


                            Gruß
                            J.J.

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                              #89
                              Lieber J.J.

                              Da du Feedback zu deinen Stories haben wolltest, tue ich dir den Gefallen. Mein Feedback wird dir aber vermutlich im Kreativen Sinne nicht viel helfen. Aber trotzdem: ich bin ein leidenschaftlicher Leser deiner Stories, vor allem Unity One gefällt mir sehr gut. Die Stories im einzelnen und auch die sich durchziehende Linie. vielen Dank diesbezüglich an dich und deine Einfälle. Die Geschichten haben mich während meiner durchsacker in der Arbeit immer unterhalten. Mach weiterso und bomardier uns mit deinen Stories

                              LG
                              Snake

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                                #90
                                @ snakepiskin
                                Da du Feedback zu deinen Stories haben wolltest, tue ich dir den Gefallen.
                                Und das mit deinem ersten Post. Ich fühle mich geehrt. Vielen dank.

                                Mein Feedback wird dir aber vermutlich im Kreativen Sinne nicht viel helfen.
                                Jedes Feedback hilft mir. Auch wenn nur, ein "Wow wie cool" kommt, sagt es mir doch, daß es jemandem gefällt. Also keine Sorge.

                                Aber trotzdem: ich bin ein leidenschaftlicher Leser deiner Stories, vor allem Unity One gefällt mir sehr gut. Die Stories im einzelnen und auch die sich durchziehende Linie. vielen Dank diesbezüglich an dich und deine Einfälle.
                                Wow. . Auch noch ein leidenschaftlicher Leser. Ich bin echt begeistert und freue mich sehr, daß es dir so dermaßen gefällt, was ich mache. Demnächst gibts wieder was neues. Ein weiterer Pilot aus dem "UO" Universum, der dann meine 6. Serie beginnt. Dieses Jahr wird es noch einiges von mir zu lesen geben.

                                Die Geschichten haben mich während meiner durchsacker in der Arbeit immer unterhalten. Mach weiterso und bomardier uns mit deinen Stories
                                Das werde ich. Ich war noch nie so volle Tatendrang, wie im Moment. Wie bist du eigentlich auf meine Geschichten aufmerksam geworden? Hast du dir schonmal das Forum angesehen? Da gibts noch einiges an Hintergrundinfos und Wallpapern etc.

                                SciFi 3d Fanfiction


                                Gruß
                                J.J.

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