Um mal den Kopf von meinem "Unity" Projekt frei zu bekommen, habe ich mal eine andere ST Story geschrieben, die sich um die Enterprise - B dreht.
STAR TREK
ENTERPRISE – B
Auf großer Fahrt
Story by. Thorsten Pick aka FADM. J.J. Belar
„ Persönliches Computerlogbuch, Captain John Harriman, Sternzeit 678.934.
Nachdem die Reparaturen, der Schäden an der Enterprise, die durch unseren Zusammenstoß mit dem Nexus entstanden sind, abgeschlossen sind. Kann es nun endlich losgehen. Ich freue mich melden zu können, dass nun die gesamte Besatzung am Dienstag an Bord genommen wurde. Ebenfalls wurden die medizinische Ausrüstung und die Photonentorpedos geliefert. Wir freuen uns alle, darüber, dass es endlich losgeht. Dennoch wird die offizielle Indienststellung des Schiffes durch den tragischen, aber heldenhaften Tod von Captain James T. Kirk überschattet. Ich hätte ihn niemals alleine in den Deflektorraum gehen lassen dürfen. Diese Schuld lastet schwer auf mir. Aber wie um alles in der Welt widerspricht man einer Legende. Jeder an Bord weiß, was geschehen ist.
Ich spüre ihre Blicke. Wie soll ich ein Kommando führen, wenn ich in den Augen der Besatzung bereits bei der ersten Mission versagt habe. Sie werden mir nie wieder vertrauen. Einzig und alleine Demora habe ich es zu verdanken, dass ich meinen Posten nicht gegen einen Schreibtischjob im Sternenflottenkommando eingetauscht habe. Sie hat mich in der Kapitänsmesse zwei Stunden lang in die Mangel genommen. Normalerweise steht ein solches Verhalten einem Fähnrich nicht zu, aber was soll ich machen? Sie ist nun mal Sulus Tochter.
Allerdings scheint sie die einzige zu sein, die mir noch vertraut. Ich hoffe inständig, dass ich ihr vertrauen nicht auch verliere.
Captain John Harriman, Enterprise – B, Ende!
Captain Harriman lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Es war jetzt eine Woche her, als die Enterprise die El-Aurianischen Flüchtlinge aus dem gravimetrischen Feld des Nexus gerettet hatte. Einzig und allein, Kirk war es zu verdanken, dass die Flüchtlinge und die Enterprise gerettet wurden. Harriman haderte mit seinem Schicksal. Hatte er den Rang des Captains wirklich schon verdient? Würde er, so jung wie er war, in die Verantwortung hineinwachsen? Ihm viel ein, dass sein großes Vorbild, James Kirk, ungefähr in dem selben alter war, als er von Captain Christopher Pike die Enterprise übernahm. Wenn es Kirk schaffte, dann würde er es sicher auch schaffen. Jetzt musste er nur noch diesen ermutigenden Gedanken festhalten und mit neuem Elan an die vor ihm liegende Aufgaben her rangehen.
Er wurde in seinen Überlegungen gestört, als auf seinem Schreibtisch das Computerterminal anfing zu piepen. Er schloss die Reversklappe seiner Uniform und richtete sich auf.
Er ging zum Schreibtisch und betätigte die Gegensprechtaste. „Harriman hier! Sprechen sie bitte!“ „Brücke hier. Captain, wir erhalten eine Nachricht vom Flottenkommando. Es ist Admiral Snoden von der Operationsleitung.“
Neue Zweifel kamen in Harriman auf. Snoden der Chef der Starfleetoperationen wollte ihn persönlich sprechen. Wahrscheinlich würde er nun doch sein Kommando verlieren. Warum sonst, sollte Snoden mit ihm reden wollen?
Er atmete tief ein und machte sich für das vor ihm liegende Gespräch bereit.
„Ich nehme die Verbindung hier entgegen.“ Informierte Harriman die Kommunikationsoffizierin und setzte sich in seinen Stuhl. Auf dem Bildschirm erschein nun das Symbol des Sternenflottenkommandos und danach das Gesicht von Fleetadmiral Samuel Snoden.
Zu Harrimans Verwunderung wirkte der Admiral eigentlich recht gut gelaunt. Harrimans Zuversicht wuchs.
„Guten Morgen Captain. Ich hoffe ich habe sie nicht geweckt.“ Begann der Admiral. Harriman schüttelte den Kopf. Tatsächlich hatte er in der vergangenen Nacht, gequält von Schuldgefühlen, kein Auge zugemacht.
„Sie stören keineswegs Sir. Was kann ich für Sie tun.“ Verneinte Harriman.
„Mir ist durchaus bewusst, dass die Enterprise erst Morgen das Dock verlassen sollte, aber wir haben einen Notfall in der nähe der Neutralen Zone und die Enterprise ist im Moment das einzige Schiff, das auf die schnelle verfügbar wäre.“ Das Wort Neutrale Zone ließ Harriman aufhorchen. Anscheinend gab es Probleme mit einem der Grenzplaneten. Harriman war schon sehr gespannt, auf welche Mission die Enterprise gehen sollte. „Was ist passiert Sir?“ Fragte er. Snoden blickte ihm durch den Bildschirm direkt in die Augen. „Was ich ihnen jetzt sage, ist als Top Secret eingestuft.“ Verkündete der Admiral. „Sie informieren die Crew erst, wenn sie das Ziel erreicht haben. Verstanden?“ Harriman nickte. „Verstanden Sir!“
Snoden nickte zufrieden. „Also unsere Sensorbojen am Rande der Neutralen Zone haben in der nähe der Kolonie Larus IX in den letzten zwei Wochen romulanische Aktivitäten festgestellt. Wir vermuten, dass die Romulaner den Planeten angreifen wollen. Sie waren schon immer scharf auf die Dilithiumminen und das dort befindliche Forschungsinstitut. Bei der Unterzeichnung des Vertrages von Algeron haben sie zähneknirschend zugestimmt, dass der Planet an die Föderation geht. Wir vermuten, dass sie diesen Makel gerne tilgen wollen.“ Harriman wirkte etwas verwirrt. „Denken sie, dass die Romulaner einen weiteren Krieg beginnen wollen?“ Fragte er ungläubig. „Wir wissen nicht genau was das soll. Der Geheimdienst hat auch keine Hinweise und der romulanische Botschafter hüllt sich in schweigen.“ Sagte der Admiral. „Allerdings denken wir nicht, dass es einen Krieg geben wird. Die Sternenflotte war nie so stark wie im Moment. Ich denke, sie wollen nur mal wieder testen, wie weit wir bereit sind zu gehen. Ihre Befehle lauten: Fliegen sie nach Larus IX, zeigen sie Flagge und tun sie alles, um einen Krieg zu verhindern. Entweder diplomatisch oder anders. Wir denken, wenn die Romulaner das Flaggschiff der Sternenflotte sehen, werden sie es sich vielleicht anders überlegen.“ Harriman nickte. „Wir werden uns sofort auf den Weg machen und uns der Angelegenheit annehmen Sir. Vielen dank für ihr vertrauen.“ Snoden lächelte. „Enttäuschen sie mich nicht John. Snoden Ende!“
Damit endete die Verbindung.
Harriman stand, voller neu gewonnener Zuversicht aus seinem Sessel auf und machte sich gut gelaunt, auf den Weg zur Brücke. Auf dem Gang begegnete ihm Demora Sulu. Sie gingen beide ein Stück ohne etwas zu sagen nebeneinander her. Als sie den Turbolift erreichten, blieben sie beide davor stehen und warteten auf die Kapsel. Als die Kapsel angekommen war, betraten sie diese und gaben als Ziel die Brücke an.
Nach einer Fahrtzeit von einer Minute stoppte die Kapsel und entließ die Insassen auf die Brücke. Demora bezog sofort ihre Station am Steuer, während der Captain das Kommando von seinem Ersten Offizier, Commander Daniel Albert übernahm.
Er betätigte die Rundspruchtaste in der linken Armlehne seines Sessels. „An alle, hier spricht der Captain. Unser Abflug wurde vorverlegt. Ich möchte das Stationspersonal bitten, die arbeiten innerhalb der nächsten halben Stunde zu beenden und das Schiff zu verlassen. Die Besatzung bereitet das Schiff auf den Start vor! Harriman Ende!“ Er deaktivierte das Intercom und nahm von seinem Yeoman Michelle Rodriguez, die Berichte der letzten Nacht entgegen, überflog sie kurz und unterzeichnete sie.
Unbemerkt von ihm näherte sich sein Erster Offizier von hinten dem Kommandosessel. Erst als dieser sich räusperte, nahm ihn Harriman wahr. Harriman entließ seine Sekretärin und wandte sich Commander Albert zu. „Was gibt es Commander?“ Fragte er ihn. Der Commander beugte sich etwas vor und dämpfte seine Stimme, damit sie nicht jeder auf der Brücke hören konnte. „Haben wir neue Befehle vom Flottenkommando?“ Harriman nickte. „Ja, haben wir. Ich darf sie und die Crew aus Gründen der Geheimhaltung nur noch nicht darüber informieren.“ Albert wirkte wenig begeistert davon, dass er über das Ziel und die Art der Mission im Dunkeln gelassen wurde. „Die Sternenflotte wird sicher ihre Gründe dafür haben.“ Stellte er fest. „Sie hat verdammt gute Gründe, glauben sie mir.“ Albert nickte. „Das gefällt mir nicht Sir.“ Harriman konnte ihn gut verstehen, wie konnte eine Besatzung effektiv arbeiten, wenn sie die Natur der Mission nicht verstand? „Mir auch nicht, aber der Admiral hat keine anderen Optionen offen gelassen. Wir müssen uns nun mal an die Befehle halten Commander, tut mir leid.“ Albert winkte ab. „Ist schon in Ordnung, Sir.“ Sagte er und ging auf seine Station.
„Sir das Stationspersonal hat die Enterprise nun verlassen.“ Meldete Lieutenant Commander Sabrina Decker, der OPS Offizier des Schiffes. Harriman drehte seinen Sessel zu ihr um. „Ausgezeichnet. Bitten sie die Dockkontrolle um Starterlaubnis.“ Decker nickte und machte sich an die Arbeit. Harriman drehte seinen Sessel in Richtung Steuer und wartete auf die Starterlaubnis der Dockkontrolle.
Schließlich meldete Commander Decker, dass die Starterlaubnis erteilt sei. Harriman bedankte sich und begann, Befehle auszugeben. „Steuer! Verankerungen lösen, Impulstriebwerke Achtern auf ein viertel Impuls.“ Demora bestätigte und machte sich an die Ausführung der Befehle des Captains.
Die Gangway und Kabel wurden von der Enterprise gekappt und eingezogen. Die Impulstriebwerke zündeten und bewegten dass schlanke, weiße Schiff, rückwärts in Richtung der Raumschotten, welche sich öffneten. Als das Schiff der nachgerüsteten Excelsiorklasse die Schotten passiert hatte, drehte Demora den Bug in Richtung des offenen Weltraums. Die Enterprise erhöhte nun auf vollen Impuls und passierte die Utopia Planitia Flottenwerft, die McKinley Station und die Jupiter Station. Schließlich durchquerte die Enterprise den Verteidigungsperimeter des Solsystems und fand sich kurz darauf in freiem Raum wieder.
Harriman ließ den Bildschirm rückwärtige Sicht anzeigen und beobachtete wie die blaue Kugel der Erde immer kleiner wurde. „Wir verlassen nun das Solsystem Captain. Meldete Fähnrich Sulu von der CON. „Danke Fähnrich. Setzen sie Kurs auf Larus IX! Maximum Warp!“ Befahl er. Demora nahm die nötigen Einstellungen vor. „Kurs liegt an Captain.“ Meldete sie.
Harriman straffte seinen Uniformpulli. „Beschleunigen!“ Befahl er.
Die Enterprise sprang auf Warp und raste ihrem Ziel, dem Planeten Larus IX entgegen. Niemand an Bord ahnte etwas von den bevorstehenden Schwierigkeiten.
Zwei Tage später trat die Enterprise in das Larussystem ein und steuerte den neunten Planeten an. Das System verfügte über zwei Sonnen des G-Typs. Larus IX war den Sonnen am nächsten. Allerdings war er der einzige Planet der Klasse-M in diesem System. Obwohl es eine Wüstenwelt mit Temperaturen am Tage bis zu 50° und in der Nacht bis zu 35° Celsius war, entschieden sich einige mutige Kolonisten auf diesem Planeten zu siedeln. Es waren Menschen vom Stamme der Tuareg von der Erde, die sich mit Wüsten auskannten und mit dem lebensfeindlichen Klima aufgewachsen sind. Sie waren es, die die ersten Dilithiumvorkommen entdeckt hatten und seither den Abbau betrieben. Ein paar Jahre später, entschied die Sternenflottenabteilung für Astrometrie die beiden Sonnen näher unter die Lupe zu nehmen und errichtete auf dem Planeten eine Basis mit dem Namen „Desert Paradise“ um die Sonnen genauer zu beobachten. Die kleine Basis wuchs in den nächsten 20 Jahren zu einer kleinen Stadt heran. Inzwischen tummelten sich viele verschiedene Völker auf dem Planeten. Meistens handelte es sich dabei um Föderationsmitglieder, es waren aber auch einige Freihändler, Schmuggler und andere Individuen, die ihr Leben am Rande der Legalität bestritten, anwesend. Trotzdem lief auf dem Planeten alles sehr friedlich ab. Es gab kaum Verbrechen und andere negativen Vorkommnisse. Die Stadt war durch die Sicherheitsabteilung der Sternenflotte zu gut beschützt. Der verantwortliche Sicherheitschef sorgte schon dafür. Er war als harter aber gerechter Mann bekannt.
„Erreichen nun Larus IX Captain!“ Meldete Sulu. Harriman freute sich schon, den Planeten zu betreten. Er, der in Ägypten als Sohn eines Museumsdirektors und einer Archäologin aufgewachsen war, liebte die Hitze und die Wüste. Er war als Junge oft mit seinem Vater und seiner Mutter in der Wüste um Ausgrabungen anzustellen. Für ihn war es immer ein riesengroßes Abenteuer. Bis auf das eine mal, als er beim spielen von einer Aspis Viper gebissen worden war. Gott sei dank beinhaltete das Medipack eine Ampulle mit einem Gegengift. Ansonsten hätte er den nächsten Sonnenaufgang wohl nicht überlebt. „Danke Fähnrich. Manövrieren sie das Schiff in einen Standartorbit.“ Demora bestätigte und steuerte das Schiff geschickt in einen Orbit.
Ein Komsignal ertönte auf der Brücke. Harriman drehte sich zur taktischen Station um und wartete auf den Bericht des Sicherheitschefs. Schließlich erstattete der vulkanische Offizier, Lieutenant Shavok Bericht. „Wir werden von der Oberfläche des Planeten gerufen Sir. Es handelt sich um den Kommandanten von Desert Paradise.“ Harriman nahm den Bericht des Lieutenant mit einem nicken entgegen. „Auf den Schirm, Lieutenant!“ Befahl er und drehte sich wieder um. Er stand aus seinem Sessel auf und stellte sich hinter Demora. Der Planet wich dem Konterfei eines Andorianers im Range eines Captain und eines Caitaners im Range eines Commanders.
„Ich grüße sie. Mein Name ist Captain John Harriman vom Raumschiff Enterprise.“ Der Andorianer lächelte nun. Seine Fühler richteten sich nach vorne aus. „Gestatten sie mir, dass ich mich vorstelle. Mein Name ist Captain Silor und das ist mein Sicherheitschef und meine getreue rechte Hand Commander Terax. Was verschafft uns die Ehre, dass die Sternenflotte das neue Flaggschiff zu unserer kleinen, abgelegenen Welt schickt?“ Fragte der Andorianer mit aufrichtigem Interesse. Der Caitaner verschränkte die Arme vor der Brust. „Das möchte ich lieber mit ihnen beiden und ihrem Stab, persönlich besprechen Captain. Ich möchte sie gerne heute Abend zu einem Dinner auf mein Schiff einladen, um alles zu besprechen.“ Erwiderte Harriman. „Ich bedauere, ihre Einladung zurückweisen zu müssen, aber heute Abend findet in diesem System ein Naturschauspiel statt, daß nur alle 200 Jahre stattfindet. Die Sonnen nähern sich so weit aneinander an, dass sehr starke Sonnenwinde entstehen. Wir warten seit der Errichtung der Basis auf dieses spektakuläre Ereignis. Wir haben heute Abend leider sehr viel Arbeit. Ich mache ihnen einen Gegenvorschlag, wie wäre es, wenn sie jetzt zu einem Mittagessen herunterkommen und dann später mit uns zusammen dieses Ereignis genießen?“
Harriman hatte genau auf diese Einladung gehofft. Er wollte sich nur nicht aufdrängen und hielt es für diplomatischer, zuerst eine Einladung auszusprechen. „Ich danke ihnen und akzeptiere ihre Einladung. Ich würde gerne einige meiner Führungsoffiziere mit hinunterbeamen. Geht das in Ordnung? Fragte er höflich. „Selbstverständlich. Bringen sie mit, wen immer sie möchten. Man soll uns ja nicht nachsagen, dass wir Hinterwäldler keine Gastfreundschaft besitzen. Allerdings muss ich ihnen sagen, dass sie im Moment leider nicht beamen können. Die elektromagnetischen Emissionen der beiden Sonnen, haben inzwischen das Doppelte ihres Normalniveaus erreicht und würden jeden Transporterstrahl, sonst wohin zerstreuen. Ich fürchte sie müssen ein Shuttle benutzen.“ Bemerkte der Andorianer. Harriman sah zu seinem Wissenschaftsoffizier um eine Bestätigung zu erhalten. Der britische Wissenschaftsoffizier Lieutenant Commander Richard Westminster nickte nur zur Bestätigung und richtete die wissenschaftlichen Sensoren für eigene wissenschaftliche Messungen auf die beiden Sonnen.
Harriman hingegen wandte sich wieder seinem Gespräch zu. „Einverstanden, wir nehmen ein Shuttle und werden in einer halben Stunde bei ihnen unten sein.“
Der andorianische Captain lächelte. „Ich freue mich bereits darauf. Desert Paradise, Ende!“
Die Verbindung wurde unterbrochen. Der Bildschirm zeigte nun wieder den Planeten.
Harriman war bester Laune er teilte Demora Sulu als Shuttlepilotin ein und forderte Shavok und Decker auf sich dem Außenteam anzuschließen. „Mr. Shavok teilen sie der Shuttlebay mit, dass sie ein Shuttle startklar machen sollen. Wir sind in fünf Minuten unten.“ Shavok betätigte die Kontrollen und schloss sich dann dem Außenteam im Turbolift an. In der Zwischenzeit übernahm Commander Albert das Kommando.
Fünf Minuten später saß das Außenteam im Cockpit des Shuttles und bereitete sich auf den Start vor. Demora saß natürlich am Steuer, während Decker die Navigation übernahm. Shavok und Harriman saßen im hinteren Teil des Shuttles und hatten das Vergnügen, den Flug zu genießen.
Der Start wurde frei gegeben und die rückwärtigen Schotten des Shuttlehangars wurden geöffnet. Im Hangar selbst herrschte nun ein Vakuum. Demora zündete die RCS-Düsen und steuerte das Shuttle mit dem Namen Cortez aus dem Hangar. Als die Cortez den Hangar verlassen hatte, aktivierte Fähnrich Sulu den Impulsantrieb und begann den Sinkflug zur Planetenoberfläche. Sie durchbrachen die obere Atmosphäre und sanken weiter. 200 Meter über der Planetenoberfläche bremste Demora ab und bat die Landekontrolle von Desert Paradise, ihnen eine Landezone zuzuweisen. Als die Landeerlaubnis und die Landezuweisung übermittelt wurde, brachte Sulu das Shuttle in einen langsamen, stabilen Sinkflug. Langsam näherte sich die Cortez dem Boden, bis sie schließlich mit einem leichten Ruck aufsetzte. Demora deaktivierte die Aggregate und öffnete die Luke.
Harriman stieg zuerst aus. Die Hitze schlug ihm regelrecht ins Gesicht. Nach ihm folgte Shavok, dem die Hitze nichts auszumachen schien. Harriman beneidete den Vulkanier, dem solche Temperaturen nicht fremd waren. Nach dem Vulkanier folgten Sabrina Decker und Demora Sulu. Auch die beiden Frauen schienen bereits unter der Hitze zu leiden.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Landepads öffnete sich eine Tür und zwei Offiziere traten ins freie. Es waren ein Andorianer und ein Caitaner. Harriman setzte ein Lächeln auf und ging den beiden entgegen. Ehrlich gesagt, fragte er sich, wie es der Andorianer auf einem solchen Planeten aushalten konnte, da er von einem Eisplaneten stammte. Aber Harriman wusste auch, dass die Andorianer sehr anpassungsfähig und zäh waren und durchaus auf einem Wüstenplaneten überleben konnten.
Captain Silor reichte Harriman die Hand und schüttelte sie herzlich. Als Harriman den Caitaner begrüßen wollte, erwiderte dieser nur widerwillig den Gruß. „Captain Silor, Commander Terax, darf ich ihnen einige meiner Führungsoffiziere vorstellen? Lieutenant Commander Sabrina Decker mein Operationsoffizier, Lieutenant Shovak der Sicherheitschef meines Schiffes und last but not least, Fähnrich Demora Sulu mein Steuermann. Silor begrüßte alle. Besonders herzlich begrüße er Demora. „Sagen sie Fähnrich, sind sie Captain Hikaru Sulus Tochter?“ Fragte er. „Das bin ich.“ Bestätigte Demora. Zu Harriman gewandt sagte Silor dann: „Na dann ist ihr Schiff ja in sehr guten Händen. Sie führt quasi die Familientradition fort.“ Harriman lachte. „Es wäre nicht die Enterprise, wenn kein Sulu am Steuer stünde.“ Silor lachte nun ebenfalls. „Wussten sie, dass ich ihrem Vater vor einem Jahr begegnet bin?“ Fragte Silor den Fähnrich. Diese schüttelte den Kopf. „Wo denn?“ Fragte Demora. „Die Excelsior hat vor einem Jahr unseren Planeten angeflogen und uns ein neues Teleskop geliefert. Der Captain und Ich hatten zwei Tage Zeit, uns über unser gemeinsames Hobby, die Botanik, zu unterhalten. Ich empfinde solche Besuche immer als erfreuliche Abwechslung von unserem, doch sehr eintönigen Leben hier auf Larus IX. Ganz anders als der gute Terax. Er sieht überall nur Verschwörungen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum er ein so guter Sicherheitsoffizier ist.“
Harriman lächelte und schwitzte vor sich hin. Was sagte man dazu, ein Andorianer, der gerne Smalltalk betrieb. Schließlich wurde sich Silor doch noch seiner Pflichten als Gastgeber bewusst. „Aber was stehen wir hier in der Hitze rum, wenn wir uns in einem klimatisierten Raum unterhalten können.“ Er deutete auf das Gebäude hinter ihm und Terax.
Gemeinsam gingen sie hinein.
Zwanzig Minuten später auf der Enterprise
Commander Daniel Albert saß im Kommandosessel der Enterprise und beobachtete auf dem Hauptschirm, wie sich die beiden Sonnen einander annäherten und ein wahres Farben- und Lichtspiel erzeugten. Es war ein gewaltiges Feuerwerk im All, das alle Farbspektren aufwies.
Plötzlich gab die TAC Geräusche von sich. Albert drehte sich in seinem Sessel um und erwartete den Bericht des stellvertretenden Sicherheitschefs. „Sir, wir werden von Captain Harriman auf der Oberfläche des Planeten gerufen. Er wünscht ein Gespräch mit den Führungsoffizieren in der Beobachtungslounge.“ Albert runzelte die Stirn und nickte. „Legen sie das Gespräch in die Lounge.“ Befahl er, stand auf und bedeutete den restlichen Führungsoffizieren, ihn in die Lounge zu begleiten. „Sie haben das Kommando Lieutenant.“ Sagte Albert im gehen. Der Sicherheitsmann konnte den Befehl nicht mehr bestätigen. Die Tür zur Lounge war bereits geschlossen.
Als alle Führungsoffiziere in ihren Sesseln platz genommen hatten, befahl Albert dem Computer, die Verbindung herzustellen. Auf dem Bildschirm an der Wand erschienen Harriman, Silor und Terax. Alle drei wirkten besorgt. „Captain?“ Sagte Albert und beugte sich in seinem Sessel vor. Harriman nickte. „Was ich jetzt berichte, darf den Raum nicht verlassen!“ Befahl Harriman. Alle anwesenden Offiziere nickten zur Bestätigung und warteten gespannt auf Harrimans Bericht. „Admiral Snoden hat uns nach Larus IX beordert, weil das Sternenflottenkommando einen Angriff der Romulaner auf den Planeten befürchtet. Die Sternenflotte hat nicht die geringste Ahnung, warum sie gerade jetzt einen Angriff planen. Sie vermuten jedoch, dass es um die Dilithiumvorkommen und die Forschungsstation geht. Unsere Aufgabe ist es, die Kolonisten zu warnen und den Planeten zu verteidigen. Das Ereignis, das in etwa vier Stunden in diesem Sonnensystem stattfindet, wird uns dabei nicht gerade helfen. Unsere Sensoren werden nicht optimal funktionieren, wenn die Romulaner dann auch noch ihre Tarntechnologie einsetzen, haben wir praktisch keine Möglichkeit sie zu entdecken. Sie können ungehindert die Grenze überqueren und in unserem Raum nach Gutdünken operieren.“ Führte Harriman aus.
Albert runzelte die Stirn. „Eins verstehe ich dabei nicht. Die Romulaner hatten nie Schwierigkeiten mit ihrer Dilithiumversorgung und ein Astrometrisches Forschungslabor hat für sie auch keinen großen Wert. Der Planet hat nicht die geringste strategische Bedeutung für sie. Was wollen sie also von diesem Planeten und riskieren einen Zwischenfall, der zum Krieg führen könnte?“
Harriman nickte zustimmend. „Ich gebe ihnen völlig recht Commander. Das alles wirkt sehr seltsam und unlogisch. Das klingt nicht nach den Romulanern. Vielleicht vermuten sie auf dem Planeten eine Gefahr für ihr Reich und wollen diese im Keim ersticken. Aber das sind alles Spekulationen. An unserer Aufgabe ändert sich dennoch nichts. Ich kehre nach dem Dinner mit den Offizieren auf die Enterprise zurück. Bis dahin, halten sie die Stellung und versuchen die Sensoren so effektiv wie möglich einzustellen. Es missfällt mir, dass wir quasi blind sind.“ Befahl Harriman. „Verstanden!“ Bestätigte Commander Albert. „Harriman Ende!“
Damit war das Gespräch beendet.
„Sie haben die Befehle des Captains gehört. Vorschläge?“ Fragte Albert die anwesenden Offiziere und drehte sich dabei vom Wandmonitor weg um sich den Offizieren zuzuwenden.
„Wir können die Empfindlichkeit der Sensoren noch um etwa 10% erhöhen. Dazu benötigen wir allerdings etwa ein drittel der Warpenergie.“ Schlug Lieutenant Commander Westminster vor. „Ich muss sie darauf hinweisen, dass wir dann lediglich eine Spitzengeschwindigkeit von Warp 5 zur Verfügung haben.“ Wandte der Chefingenieur, Lieutenant Gri’Tar ein.
Albert wägte das für und wider ab. Die Enterprise wäre bei Highwarpmanövern oder einer Verfolgung im Nachteil. Allerdings besaßen die Sensoren jetzt Toppriorität. Man konnte die Energie dann im Notfall ja wieder dem Warpantrieb zuführen.
Die Entscheidung war gefallen. „Mr. Westminster, Mr. Gri’Tar, sorgen sie dafür, dass die Sensoren auf maximale Wirkung modifiziert werden. Wie lange brauchen sie für die Modifikationen?“
Westminster und Gri’Tar sahen sich an. Schließlich ergriff Gri’Tar das Wort. „In etwa einer Stunde dürften die Arbeiten abgeschlossen sein.“ Sagte er. Albert nickte zufrieden. „Ausgezeichnet. Fangen sie an!“ Befahl er. „Wegtreten!“
Die Offiziere standen auf und verließen die Lounge. Albert drehte den Sessel zum Panoramafenster um und schaute hinaus ins All. Die Enterprise passierte gerade in einem großen Abstand die beiden Sonnen. Es war durchaus möglich, dass sich die Romulaner bereits in diesem System befanden und jede Bewegung der Enterprise beobachteten.
Er stand aus dem Sessel auf und ging auf die Brücke „Gelber Alarm, Schilde hoch!“ Befahl er und nahm bis zur Ankunft des Captains im Kommandosessel platz.
RNS Val’Shan
Romulanisches Kommandoschiff
Zur selben Zeit
Die romulanische Kommandantin T’Var saß im Kommandosessel des romulanischen Warbirds der Shi’RaS Klasse. Das Schiff und ihre beiden Schwesterschiffe, die Val’Tar und die Val’Siran befanden sich getarnt hinter dem Mond von Larus IX und beobachteten die Situation. Der Weltraum war von einem Lichtspiel erfüllt, das durch die Annäherung der beiden Sonnen des Larussystems erzeugt wurde. Die Sensoren der Schiffe hatten nur noch eine Effizienz von 60% und waren deswegen wenig zuverlässig.
Als die Warbirds aus dem Warp in das System sprangen, entdeckten sie ein Schiff der Excelsiorklasse im Orbit des Planeten. Allerdings sah das Schiff anders aus, als die bekannten Modelle dieses Typs. Anscheinend handelte es sich um eine Modifikation oder um einen Refit der Schiffsklasse. Gegenwärtig versuchte der taktische Offizier herauszufinden, um welches Schiff es sich handelte und wer der Captain war.
Vor einigen Minuten hatte das Schiff seine Schilde aktiviert. Irgendwie hatte Commander T’Var das Gefühl, dass dieses Schiff nicht grundlos hier seine Kreise zog. Ahnte die Sternenflotte etwas? Es konnte kein Zufall sein, dass die Sternenflotte gerade jetzt ein solch großes Schiff auf diesen doch relativ unwichtigen Planeten schickte. T’Var war als sehr vorsichtig bekannt und wollte kein Risiko eingehen. Diese Mission musste Erfolg haben. Ansonsten würde sie ihre Chance auf einen Posten in der Admiralität und später im Senat verwirkt haben.
Man musste der Föderation unbedingt nachweisen, dass auf diesem Planeten Biogene Waffen gelagert wurden, die im Falle eines Krieges gegen die Romulaner gerichtet werden konnten. Zu dieser Erkenntnis war vor zwei Monaten der romulanische Geheimdienst Tal’Shiar gelangt. Aber um an die Beweise zu gelangen, mussten sie erst einmal an diesem Schiff vorbeikommen. Und um das zu tun, musste T’Var unbedingt wissen, was das für ein Schiff war und wer sein Captain war.
Sie drehte sich zur taktischen Station um. „Nun? Mit wem haben wir die Ehre Centurio B’Ret?“ Fragte sie.
B’Ret sah von seinen Anzeigen auf und wirkte ernstlich besorgt. „Commander, die Registrierung des Schiffes lautet, NCC-1701-B. Der Name des Schiffes ist Enterprise.“
T’Var stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Sie umrundete die Waffenkonsole um die Anzeigen persönlich zu überprüfen. Tatsächlich. Auf dem Display stand ganz klar Enterprise. Kirk hatte also ein neues Schiff.
Sie rief die weiteren bekannten Daten ab und wurde abermals überrascht. Auf dem Display stand in romulanischen Buchstaben: KOMMANDIERENDER OFFIZIER: CAPTAIN JOHN HARRIMAN!
Wer war dieser Harriman? Und was noch wichtiger war, wo war Kirk? Es gab keine weiteren Informationen, die der Computer zur Verfügung stellen konnte. Sie gab als Suchbegriff den Namen des Captains ein und wurde enttäuscht. Der romulanische Geheimdienst hatte es anscheinend versäumt, ein Dosier des neuen Captains zu erstellen. Aber dieser Captain musste gut sein, sonst hätte er nie das Kommando eines solchen Schiffes erhalten.
Dies machte die Situation nicht einfacher. Sie konnten den Gegner und die Fähigkeiten seines Schiffes nicht einschätzen. Die mangelnde Informationsmenge konnte sich als fataler Nachteil herausstellen.
T’Var beschloss, in vier Stunden, wenn die Strahlung durch die Sonnenwinde am stärksten wäre, das Sternenflottenschiff einzukreisen und anzugreifen. Sie nahm wieder im Kommandosessel platz und beobachtete die Enterprise, wie sie friedlich den Planeten Larus IX umkreiste.
Eine Stunde später
Shuttle der Enterprise – Cortez
Harriman verabschiedete sich von Captain Silor und Commander Terax und begab sich in das Shuttle. Sulu und Decker saßen bereits am Steuer und aktivierten die Maschinen der Raumfähre. Silor schob sich in die Kabine um noch etwas loszuwerden. „Ach Captain, bevor ich es vergesse, versuchen sie mit ihrem Schiff in der nähe des Planeten zu bleiben. Ich glaube nicht, dass die Romulaner nur ein Schiff schicken werden. Wenn sie in der nähe bleiben, können wir die Enterprise mit unseren planetaren Verteidigungsanlagen unterstützen. Im Orbit haben wir acht Klasse VIII Phaser und Torpedoplattformen und am Boden haben wir ebenfalls Phaser und Torpedostellungen. Zusätzlich verfügen wir über eine Staffel Scoutschiffe der neuen Peregrineklasse.“ Harriman zog beeindruckt die Augenbrauen nach oben. „Sie sind für eine relativ unwichtige Kolonie recht gut bewaffnet.“ Stellte er fest. Silor zuckte mit den Schultern und verzog die Mundwinkel. „Anscheinend hat das Sternenflottenkommando gedacht, dass wir so nahe an der romulanischen Grenze eine entsprechend starke Verteidigung benötigen. Aber ich beschwere mich nicht, ich kann viel ruhiger schlafen, wenn ich weiß, dass wir uns verteidigen können.“ Erklärte Silor. „Natürlich.“ Stimmte Harriman zu und lächelte.
Dennoch. Diese Art der Bewaffnung war ungewöhnlich für einen Planeten von solch geringer strategischer Bedeutung.
Harriman würde auf der Enterprise noch einmal eingehend darüber nachdenken. Fürs erste entschied er sich, das Thema nicht weiterzuverfolgen und verabschiedete sich ein weiteres mal von dem Andorianer. Silor erwiderte den Gruß und trat vom Shuttle zurück.
Die Luke wurde geschlossen und Demora aktivierte die RCS-Düsen um abzuheben. Langsam erhob sich die Cortez vom Boden und stieg in den Himmel auf.
Schließlich verließen sie die Atmosphäre und fanden sich im Weltraum wieder.
Sabrina Decker aktivierte einen Kom-Kanal zur Enterprise. „Shuttle Cortez an Enterprise. Wir befinden uns auf dem Rückflug von der Oberfläche und erbitten Landeerlaubnis.“ Sprach sie in die offene Leitung.
„Verstanden, Cortez. Richten sie ihr Shuttle auf den Leitstrahl aus und drosseln sie die Geschwindigkeit auf einviertel Impuls. Willkommen zuhause.“ Ließ sich die Stimme des Landeoffiziers vernehmen.
Fähnrich Sulu führte die Anweisungen des Offiziers aus und brachte die Cortez nah an das Heck der Enterprise heran und ging dann in den Stillstand über. Langsam öffneten sich die Hangartore. Als sich die beiden Schotthälften vollständig voneinander getrennt hatten, manövrierte Demora das Shuttle mit den Manövrierdüsen in den Hangar.
Langsam senkte sie das Shuttle herab, bis es das Deck berührte. Als das kleine Schiff in die Verankerungen einrastete, deaktivierte sie die Triebwerke und öffnete die Luke.
„Ausgezeichnete Landung. Fähnrich!“ Lobte der Captain mit einem wohlwollenden Lächeln auf den Lippen. Demora freute sich über das Lob und lächelte ihn ebenfalls an.
Gemeinsam verließ das Außenteam die Landebucht und näherte sich dem Turbolift um auf die Brücke der Enterprise zurückzukehren.
Fünf Minuten später, war die reguläre Brückenbesatzung wieder vollzählig auf der Brücke anwesend. Nun hieß es warten.
Warten auf den ersten Schritt der Romulaner und warten auf den Höhepunkt des Spektakels im All.
Drei Stunden später deaktivierten die romulanischen Warbirds ihre Tarnvorrichtungen und kreisten die Enterprise ein. Das romulanische Führungsschiff eröffnete das Feuer. Grünes Disruptorfeuer verließ die oberen und unteren Tragflächen während sich die anderen beiden Schiffe zurückhielten. Anscheinend sollten sie lediglich dafür sorgen, dass sich die Enterprise nicht absetzte.
Harriman reagierte sofort. „Alarmstufe Rot! Waffen aktivieren! Rufen sie die Kolonie, sie sollen sich auf einen Angriff vorbereiten und ihre Verteidigungsanlagen gefechtsklar machen. Alle auf der Brücke machten sich daran, die Befehle des Captains auszuführen. Der Bug, der Enterprise drehte sich dem Führungschiff der Romulaner zu, um den geschwächten Schilden auf der Backbordseite die Möglichkeit zu geben, sich zu regenerieren.
Unvermittelt stellte der Warbird das Feuer ein.
Harriman war über die plötzliche Feuerpause erstaunt und starrte auf den Hauptschirm. Auf dem Hauptschirm zeichnete sich das Antlitz des Warbirds ab. Es war als würde Harriman in das Gesicht eines gewaltigen, grünen Raubvogels starren. Dieses Design war neu. Anscheinend haben die Romulaner eine Veränderung in ihrer Bauweise vorgenommen. Die Schiffe wirkten jetzt noch bedrohlicher und Angsteinflößender. Aber warum zum Teufel hat der romulanische Commander nicht so lange feuern lassen, bis von der Enterprise nur noch Staub und Asche übrig war? Anscheinend hatte er Befehl, keinen offenen Krieg zu beginnen.
„Wir werden vom romulanischen Kommandoschiff gerufen Sir.“ Meldete Lieutenant Shavok. Harriman wollte nur zu gerne wissen, was der romulanische Commander wollte. Aber er lehnte sich in seinem Sessel zurück und lies die Romulaner noch etwas zappeln.
„Wollen sie nicht antworten, Captain?“ Fragte Albert den Captain.
„Immer mit der Ruhe Commander. Ich lasse sie nur etwas warten, damit sie merken, dass wir uns keine Sorgen machen.“ Antwortete Harriman.
„Sir, sie rufen uns immer noch.“ Meldete Shavok erneut.
Harriman stand auf und näherte sich dem Hauptschirm. „Auf den Schirm!“ Befahl er.
Das Bild wechselte und zeigte die Brücke des romulanischen Kreuzers. Sie war überwiegend grün beleuchtet. Im hinteren Teil der Brücke, konnte man einige Romulaner bei der Arbeit beobachten. Der zentrale Kern der Brücke war der beeindruckende Kommandositz, der auf einem hohen Podest stand. Der Kommandant musste sich fühlen, wie ein König.
In diesem Sessel saß eine anmutige und kühle romulanische Schönheit, die mit vor der Brust verschränkten Händen, völlig ruhig da saß und auf den geeigneten Augenblick abwartete, um das Gespräch zu beginnen.
Schließlich stand sie auf und schritt langsam die beiden Stufen auf das Hauptdeck hinab.
Endlich begann sie zu sprechen.
„Ich grüße sie. Mein Name ist Commander T’Var vom romulanischen Warbird Val’Shan. Wir sind ihnen überlegen, ich empfehle ihnen sich mit ihrem Schiff zurückzuziehen, bis wir unsere Mission beendet haben.“
Harriman lächelte.
„Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Wir haben den Auftrag die Kolonie zu schützen und wir werden keinen Handbreit von unseren Befehlen abweichen.“
„Damit haben sie gerade ihr Todesurteil unterschrieben Captain. Schade, dass ihre Karriere schon hier ein unrühmliches Ende nimmt. Dennoch gebe ich ihnen eine Stunde, um ihre Entscheidung zu überdenken. Wenn sie in einer Stunde noch hier sind, werden wir sie vernichten. Val’Shan Ende!“
Die Verbindung wurde unterbrochen. Im nächsten Moment vollführte die Val’Shan eine Drehung und tarnte sich wieder. Ihre Schwesterschiffe taten es ihr gleich.
„Was werden wir jetzt tun Sir?“ Fragte Albert.
„Hm, mal überlegen. Wir können aufgrund der Strahlung, keinen Kontakt mit dem Sternenflottenkommando aufnehmen und Verstärkung anfordern. Unsere Sensoren sind ineffizient und wir sind drei zu eins unterlegen. Wir verfügen aber über Orbitalplattformen, Geschützstellungen auf der Planetenoberfläche, einer Staffel hochmoderner Jäger, Vier Shuttles hier an Bord und natürlich über die Enterprise selbst. Ich finde wir stehen gar nicht so schlecht da. Wenn T’Var sich unbedingt mit uns anlegen will, dann kann sie es gerne versuchen.“
Alle auf der Brücke starrten den Captain an. Er sprühte förmlich vor Selbstvertrauen. lächelnd stand er auf. „Mr. Shavok, setzen sie sich mit Larus IX in Verbindung und informieren sie Captain Silor von dem eben stattgefundenen Gespräch und dass wir in einer dreiviertel Stunde die Staffel an unserer Seite benötigen.“ Shavok nickte und machte sich daraufhin sofort an die Arbeit. Nun wandte sich Harriman Demora zu. „Demora, wenn es zum Kampf kommt, wünsche ich, dass das Schiff immer im Schutz der Plattformen bleibt.“ Demora setzte ihr bezauberndes Lächeln auf. „Sie können sich auf mich verlassen Sir.“ Bestätigte sie. Harriman klopfte ihr auf die Schulter und schritt dann zu Sabrina Decker. „Lieutenant Commander. Sie koordinieren die Bewegungen der Jäger und unserer Shuttles und behalten den Gegner im Auge.“ Commander Decker nickte. „Aye Sir.“
Harriman ging wieder zum Kommandostand und nahm im Sessel platz. Er betätigte eine Taste in der Armlehne. „Brücke an Maschinenraum.“ Begann er.
Die Antwort erfolgte nach ein paar Sekunden. „Gri’Tar hier. Was kann ich für sie tun Captain?“ Fragte der Chefingenieur des Schiffes. „Lieutenant, ich brauche in etwa 50 Minuten volle Leistung der Maschinen.“
„Kein Problem Sir. Ich mache mich sofort an die Arbeit.“ Harriman nickte zufrieden. „Ausgezeichnet. Brücke Ende.“ Harriman betätigte ein weiteres Mal die Taste und beendete die Verbindung. Danach betätigte er eine andere Taste und öffnete eine Verbindung zur Krankenstation. „Dr. Tanaka. Bitte bereiten sie die Krankenstation auf eventuelle Verletzte vor.“
„Aye Captain. Wir haben uns bereits darauf vorbereitet. Die Krankenstation ist einsatzbereit.“
Abermals nickte Harriman. „Sehr gut. Machen sie weiter. Harriman Ende!“
„Captain. Alle Stationen und Decks melden Kampfbereitschaft. Die Staffel ist soeben zu uns gestoßen.“ Meldete Commander Albert.
„Ausgezeichnet. Teilen sie den Piloten mit, dass sie sich zu jeweils Sechs Schiffen aufteilen, und unsere Backbord- und Steuerbordflanke schützen sollen. Ich möchte, dass sie sich immer in unserer nähe aufhalten.“ Befahl Harriman.
„Verstanden!“ Sagte Albert und übermittelte die Befehle.
Die Jägerstaffel der Peregrineklasse teilte sich zu je Sechs Schiffen auf, bezog an den Seiten der Enterprise Stellung und passte sich an die Manöver an.
Schließlich waren alle Vorbereitungen abgeschlossen, nun blieb der Crew der Enterprise nichts mehr anderes übrig als auf den Ablauf des Ultimatums zu warten.
„Mr. Shavok. Sobald der Angriff erfolgt, konzentrieren sie ihr Feuer ausschließlich auf das Verbandsleitschiff. Um die beiden anderen Warbirds kümmern sich erstmal die Jäger und die Waffenplattformen.“
Shavok schien dieser Befehl nicht sonderlich zu gefallen. Dies blieb von Harriman nicht unbemerkt, da Shavok eine Augenbraue hochzog. „Haben sie ein Problem mit diesem Befehl Lieutenant?“ Fragte Harriman.
„Bei allem Respekt Sir, es ist höchst unlogisch, die Jäger gegen zwei Warbirds einzusetzen. Sie können gegen diese Schiffe höchstens Fünf Minuten bestehen.“
Harriman nickte.
„Die Jäger werden nah an den Feind heran fliegen und von den Plattformen unterstützt. Die Geschütze der Warbirds können es nicht mit der Wendigkeit der Jäger aufnehmen und brauchen einige Sekunden um sich auf die Bewegungen der Jäger einzustellen. Die Gefahr für die Piloten ist mir durchaus bewusst, aber wir haben den Befehl, die Kolonie um jeden Preis zu schützen. Auch wenn die Gefahr hoch ist, haben wir die Pflicht unsere Befehle auszuführen und die Piloten wissen das auch. Also Lieutenant, führen sie meine Befehle aus!“ Sagte Harriman und drehte seinen Stuhl in Richtung des Hauptschirms um.
Plötzlich ertönte ein Alarm von der TAC. „Drei romulanische Warbirds nähern sich von 675.664. Sie fliegen in Dreiecksformation und laden die Waffen, Sir.“ Meldete Shavok und wartete auf Befehle.
„Roter Alarm! Waffen aktivieren! Ziel erfassen!“
Brüllte Harriman über das Alarmsignal hinweg.
Im Weltraum schwärmten die zwölf Jäger aus und griffen jeweils in Sechsergruppen die beiden Schwesterschiffe der Val’Shan an. Rote Strahlen verließen die Tragflächen der Jäger und schlugen in die Schilde der beiden Warbirds ein. Diese lösten die Formation auf und gingen in den Gegenangriff über. Vernichtendes Disruptorfeuer schlug den Jägern entgegen und vernichtete zwei sofort. Einem anderen Jäger wurde eine Tragfläche abgerissen. Nun trudelte der Jäger steuerlos in Richtung der Sonnen. Schließlich versagten die letzten Reste der Schilde. Das kleine Schiff war den zerstörerischen Sonnenwinden schutzlos ausgeliefert. Der Jäger platzte, wie eine überreife Tomate, in einer Explosion auseinander.
Schließlich begannen die Waffenplattformen das Feuer auf die beiden Warbirds zu eröffnen. Zusammen mit dem Feuer der Jäger wurde die destruktive Energie stark genug, um die Schilde der Val’Tar bedrohlich zu schwächen. Als der Captain des Schiffes entschied, das Schiff aus der Reichweite der Plattformen zu bringen, war es bereits zu spät. Eine weitere Torpedosalve schlug ein und zerstörte die Backbordwarpgondel des Schiffes. Grünes Warpplasma trat aus und entzündete sich. Das Schiff zog einen langen, grünen Schweif hinter sich her. Es hatte mindestens 50° Schlagseite und war kaum noch manövrierfähig. Der Captain der Val’Siran entschied sich das andere Schiff durch den Schiffskörper seines Kreuzers zu schützen und befahl seinem Steuermann, den Warbird zwischen die Val’Tar und die Waffenplattformen zu bringen. Augenblicklich passten sich die Jagdpiloten diesem Manöver an und setzten dem Feind, unter ständigem Feuer nach.
Auch die Schilde der Val’Siran waren bereits bedenklich geschwächt. Dennoch kam ein Rückzug nicht in Frage.
Vor dem Kampf, hatte ihnen Commander T’Var eingeschärft, dass sie einen Rückzug als einen Akt der Feigheit betrachten würde und als einen Verrat an ihr persönlich. Die beiden Captains wussten genau, was das für sie bedeutete. T’Var besaß durch ihren Vater Einfluss im Senat und was wesentlich schwerwiegender war, sie besaß auch gute Beziehungen zum Tal’Shiar. Dies machte sie zu einer sehr gefährlichen Kontrahentin auf dem politischen Parkett. Es war sogar möglich, dass sie eines Tages der erste weibliche Prokonsul des romulanischen Senats wurde. Dabei handelte es sich um das zweithöchste Amt in der Hierarchie des Imperiums.
Es bestand kein Zweifel, T’Var würde alles dafür tun, um dieses Ziel zu erreichen. Notfalls hätte sie auch keine Skrupel über die Leichen von zwei unbedeutenden Warbirdkommandanten zu gehen.
Beide Warbirds waren bereits aus dem Verteidigungsperimeter der Föderationskolonie entkommen, wurden aber von den neun verbliebenen Jägern weiterhin verfolgt und unter schweren Beschuss genommen. Lange würden sie nicht mehr durchhalten. Auch wenn die Disruptoren ohne unterlass feuerten.
An anderer Stelle im Weltraum trafen die beiden Flaggschiffe aufeinander. Die Val’Shan eröffnete als erste das Feuer und traf bereits mit dem ersten Schuss. Die Schilde der Enterprise leuchteten auf und versuchten, die destruktive Energie zu absorbieren.
„Bericht!“ Brüllte Harriman.
„Die Backbordschilde wurden getroffen und sind auf 80% gefallen. Minimale Schäden auf den Decks 6,8 und 10.“ Meldete Shavok.
„Feuer erwidern! Zielen sie auf die Warpgondeln!“ „Demora, passen sie Kurs und Geschwindigkeit an den Gegner an.“ Befahl er beiden Offizieren und krallte sich noch tiefer in die Armlehnen seines Stuhls.
Drei Photonentorpedos verließen die Torpedorohre und rasten auf den Warbird zu. Dieser änderte allerdings seinen Kurs, sodass zwei der Torpedos ins leere gingen. Der dritte schlug in die Schilde, welche das Warptriebwerk des Warbirds schützen, ein. „Direkter Treffer. Ihre Schilde sind in diesem Bereich auf 85% gesunken.“ Meldete Shavok.
„Konzentrieren sie das Feuer auf diesen Bereich. Phaser und Torpedos.“ Befahl der Captain.
Shavok feuerte eine volle Breitseite auf das Warptriebwerk ab und brachte damit die Schilde des Gegners zum Kollaps. Ein weiterer Phaserstrahl zerschnitt die Warpspulen und brachte das Triebwerk zur Explosion.
Der gesamte Steuerbordflügel wurde abgerissen. Dennoch schien das Schiff noch immer manövrierfähig zu sein. Der Warbird vollführte eine volle Drehung und bot der Enterprise nun die andere, unbeschädigte Seite.
In diesem Augenblick feuerte die Val’Shan aus allen Rohren auf die Enterprise. Die Schilde am Hauptdeflektor brachen zusammen. Weitere Torpedos folgten und trafen die ungeschützte Stelle. Die darauf folgende Explosion riss ein drittel des Bugs in Fetzen.
Besatzungsmitglieder, die nicht mehr fliehen konnten wurden hinaus in den Weltraum gesogen. Jene die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben waren, starben innerhalb von Sekunden im eisigen Vakuum des Weltraums.
Auf der Brücke wurden, durch die Erschütterung, einige aus ihren Stühlen gerissen und vielen auf das Deck. Harriman konnte sich gerade noch in seinem Sessel halten. Das Licht auf der Brücke ging aus und wurde durch die Notbeleuchtung ersetzt. Die Luft war von Qualm und Rauch geschwängert. Das atmen viel schwer.
„Schadensbericht!“ Befahl der Captain hustend.
Albert, der sich gerade an seiner Konsole hochzog und an der Schläfe blutete, schüttelte den Kopf um den Schwindel zu vertreiben und checkte die Schadensmeldungen. „Schilde auf 20% gesunken, der Hauptdeflektor ist zerstört. Ebenso die unteren Phaserkanonen. Wir haben einen Hüllenbruch auf den Decks 12,13 und 14. Notkraftfelder sind aktiviert und halten. Zusätzlich haben wir 10° Schlagseite und sind nur noch zu 80% manövrierfähig.“ Berichtete er.
„Verdammt!“ Brüllte Harriman und schlug mit der Faust auf die Armlehne seines Sessels. Seine alten Freunde, die Zweifel, kamen wieder auf.
Das konnte er jetzt nicht gebrauchen, kühles, kreatives und logisches Denken war jetzt gefragt.
Shavok der sich auch wieder aufgerappelt hatte und aus einer Schnittwunde am Handgelenk blutete, kontrollierte seine Anzeigen. „Captain, der Warbird macht eine Wende für einen neuen Anflug. Die Energie in seinen Waffenbänken steigt an. Sie machen sich feuerbereit.“ Harriman drehte sich zu Albert um. „Haben sie irgendwelche Vorschläge für mich Commander?“
Albert überlegte kurz. „Wir könnten die Torpedorohre voll laden und dann für eine Sekunde auf Warp gehen, um am Gegner vorbeizukommen, ohne ihm die Gelegenheit zu geben, auf uns zu zielen, danach gehen wir unter Warp, machen eine komplette Wende und rammen ihnen die Torpedos ins Heck.“ Harriman dachte über den Vorschlag nach. „Nur noch 10 Sekunden, bis der Feind die Schussposition erreicht hat.“ Meldete Sabrina Decker.
Harriman traf seine Entscheidung und drehte sich zur CON um. „Demora, kriegen sie das hin?“
Demora sah ihm in die Augen und lächelte. Dies bedeutete, Ja.
„Dann machen wir es so. Auf mein Kommando, gehen wir auf Warp Eins und halten die Geschwindigkeit für fünf Sekunden. Sulu, programmieren sie die Manöversequenz! Shavok, gleichen sie die TAC mit der CON ab!“
Er betätigte die Taste für das schiffsweite Interkom.
„An alle, hier spricht der Captain. Es wird etwas holprig werden. Halten sie sich gut fest und bereiten sie sich auf Explosionen und Erschütterungen vor. Brücke Ende!“ Er schloss den Kanal wieder und beobachtete nun für die restlichen zwei Sekunden, wie der Warbird immer näher kam. Das Torpedorohr am Bug begann grün zu glühen.
„Captain, der Feind hat die optimale Schussposition erreicht.“ Meldete Decker von der OPS.
„Sulu, Jetzt.“ Schrie Harriman.
Demora betätigte die Taste, die das Programm aktivierte.
Die Enterprise zündete die Warptriebwerke und wurde aus dem Stand auf Warp Eins beschleunigt. Wie ein weißer Pfeil schoss sie an dem Warbird vorbei.
Als der Vorbeiflug abgeschlossen war, fiel sie wieder aus dem Warp und begann mit ihrer Drehung unter voller Impulsgeschwindigkeit.
Die romulanische Kommandantin war gut. Sie hatte schnell genug reagiert und befahl bereits ein weiteres Wendemanöver. Gleichzeitig ließ sie die Achtern Torpedorohre laden.
Doch es war zu spät.
Harriman stand aus seinem Stuhl auf und ballte die Faust. „Feuer!“
Vier Photonentorpedos verließen die Rohre und rasten auf das Heck des Warbirds zu. Fünf Sekunden später schlugen sie in die Achter Sektion ein und brachten den gesamten Teil des Schiffes zur Explosion.
Wie in einer Kettenreaktion wurde das Schiff von weiteren Explosionen auseinander gerissen. In einem glühenden Feuerball, der den tragischen Höhepunkt dieses Schauspiels markierte, bäumte sich das Schiff noch einmal auf und riss in der Mitte entzwei. Als sich die Explosion im Vakuum des Weltraums aufgelöst hatte und nur noch das Farbenspiel der beiden Sonnen im Hintergrund zu sehen war, ließ sich Harriman mit einem lauten Seufzer in den Sessel fallen und rieb sich den Ruß und den Schweiß aus den Augen.
„Meldung vom Staffelführer der Jäger. Sie haben die beiden verbliebenen Warbirds eingekreist. Ein Kommandant hat Selbstmord begangen und das Kommando an seinen Ersten Offizier übertragen. Dieser hat dann zusammen mit dem anderen Kommandanten bedingungslos kapituliert. Sie möchten mit ihnen reden Captain.“
„Jetzt wollen sie mit uns reden.“ Stellte Harriman humorlos fest. „Also schön. Demora bringen sie uns hin!“ Befahl er.
Demora führte den Befehl aus und die Enterprise beschleunigte auf vollen Impuls. Fünf Minuten Später erreichte sie die Koordinaten des anderen Kampfgebietes.
Harriman stellte voller Respekt fest, dass die Jäger ausgezeichnete Arbeit geleistet hatten. Er hätte nie gedacht, dass auch nur eine Jagdmaschine diesen Kampf überleben würde.
Er freute sich, dass er sich geirrt hatte.
„Sir, die beiden Romulaner sind jetzt bereit, an Bord gebeamt zu werden.“ Meldete Commander Decker.
„Sie wollen an Bord kommen?“ Fragte Harriman ungläubig.
Albert wirkte ebenso überrascht wie der Captain.
„Sie möchten mit ihnen und dem Ersten Offizier persönlich verhandeln, sie sagen, es ginge um die Zukunft des Quadranten.“ Antwortete Decker.
Harriman zuckte mit den Achseln. „Wenn das so ist, der Chief soll sie unbewaffnet in die Lounge beamen. Wir nehmen sie dort in Empfang. Können wir überhaupt schon wieder gefahrlos beamen?“ Fragte der Captain.
„Das Strahlungsniveau ist auf ein akzeptables Maß zurückgegangen. Es dürfte keine Probleme mehr beim Beamvorgang geben.“ Antwortete Westminster.
„Sehr schön. Dann führen sie bitte meine Befehle aus. Commander, darf ich bitten?“ Sagte er und deute in einer ausladenden Geste in Richtung Tür zur Beobachtungslounge. „Dann wollen wir mal Politik machen.“ Bemerkte der Commander und betrat vor dem Captain die Lounge.
Albert ging an einen Schrank in der Lounge und holte zwei Handphaser heraus. Einen reichte er Harriman. „Erwarten sie einen Schusswechsel Commander?“
Meine Devise lautet: „Traue keinem Romulaner, dann lebst du länger.“ Antwortete Albert, überprüfte die Energieanzeige und lud die Waffe durch.
Harriman tat es ihm gleich und schob den Phaser in das Halfter an seinem Gürtel.
„Brücke an Harriman. Die Gefangenen sind bereit zum beamen.“ Meldete Deckers Stimme aus dem Interkom.
Harriman ging an den Konferenztisch und betätigte eine Taste am Rand des Tisches. „Harriman hier, wir erwarten sie.“
Er drückte ein weiteres mal die Taste und beendete die Verbindung.
Ein paar Sekunden später war die Lounge vom grünen Leuchten eines romulanischen Transporterstrahls erfüllt. Als der Vorgang beendet war, standen ein älterer Romulaner mit grauem Haar und ein etwas jüngerer mit tiefschwarzem Haar auf der anderen Seite des Raumes.
Ihnen entging nicht, dass Commander Albert langsam die Hand auf den Knauf seines Phasers legte. Um einer Überreaktion entgegenzuwirken hob der ältere der beiden die Hände um zu zeigen, dass er unbewaffnet und in friedlicher Absicht gekommen sei.
Dennoch behielt Albert die Hand da, wo sie war. Aufmerksam beobachtete er jede Bewegung der beiden Romulaner.
Harriman hingegen ging auf die beiden zu und lächelte. Er streckte ihnen die Hand zum Gruß entgegen. Zuerst wussten die beiden Romulaner, nichts mit dieser Geste anzufangen, doch schließlich ergriff der ältere die dargebotene Hand und schüttelte sie.
„Mein Name ist Commander Si’Rel vom romulanischen Warbird Val’Tar und das ist Subcommander Werol von der Val’Siran. Der frühere Kommandant des Schiffes zog es leider vor, sein Leben zu beenden. Er war ein guter Freund von mir.“ Begann der Romulaner.
Harriman nickte bedauernd. „Gestatten sie mir, dass ich mich vorstelle. Ich bin Captain John Harriman vom Föderationsraumschiff Enterprise und das ist mein Erster Offizier Commander Daniel Albert.“ Sagte er und deutete dabei auf seinen ersten Offizier, der absichtlich etwas im Hintergrund geblieben ist. Albert machte auch keine Anstalten, den beiden Romulanern die Hand zu reichen, was von Harriman mit einem missbilligenden Blick quittiert wurde. Harriman lies sich aber nichts anmerken und deutete auf die Stühle. „Nehmen sie doch bitte platz meine Herren. Ich bin sehr gespannt, worum es geht. Kann ich ihnen etwas zu trinken anbieten? Wir haben einen kleinen Vorrat romulanisches Ale an Bord.“ Sagte Harriman. Die beiden Romulaner nahmen platz, lehnten das Angebot des Captains aber ab.
Harriman und Albert nahmen ihnen gegenüber Platz und warteten gespannt, darauf, dass die Romulaner begannen ihr eindringen in den Raum der Föderation zu erklären.
Schließlich holte Si’Rel tief Luft und begann mit seinem Bericht. Es fiel ihm sichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. Er wusste genau, dass er nie wieder lebend nach Romulus zurückkehren konnte. Vielleicht war die Entscheidung von Commander Tareth, sich das Leben zu nehmen, doch nicht so falsch. Aber er hatte seine Entscheidung gefällt und musste nun die Konsequenzen tragen.
„Vor zwei Monaten erfasste eine getarnte Aufklärungsonde des Tal’Shiar, die in den Raum der Föderation eindringen und die grenznahen Planeten untersuchen sollte, auf dem neunten Planeten des Larussystems eine ungewöhnlich starke Energiesignatur. Zusätzlich kam noch eine sehr hohe Konzentration von Biogener Materie hinzu, die zehn Kilometer unter der Planetenoberfläche gelagert wird. Als die Sonde die gewonnen Daten übermittelte, brach eine starke Debatte im Senat aus. Ein grossteil der Senatoren hielt dies für eine geheime Basis, um im Falle eines Krieges zwischen unseren beiden Völkern, das romulanische Volk mit Massenvernichtungswaffen zu beschießen.
Selbst Romulus wäre mit diesen Waffen erreichbar.
Also sendete der Praetor persönlich, drei Warbirds aus um die Daten der Sonde zu bestätigen. Uns blieb keine Wahl, als die Grenze zu überqueren und so nah wie möglich an den Planeten heran zufliegen. Das Ereignis, das die beiden Sonnen erzeugt haben, kam uns gelegen, da die Sensoren des Planeten schon alleine durch das kosmische Phänomen gestört sein würden. In Verbindung mit unserer Tarnvorrichtung wären wir unauffindbar gewesen.
Alles lief nach Plan, bis ihr Schiff hier aufgekreuzt ist. Bis dahin war unsere Mission eine reine Aufklärungsmission. Diese änderte sich dann allerdings schlagartig. Commander T’Var hielt das auftauchen des Flaggschiffes der Föderation für den perfekten Beweis und entschied, ohne Befehl, den Planeten und ihr Schiff einzuäschern.
Sie hatte große Ambitionen und sah darin ihre Chance, weiter aufzusteigen. Das Ergebnis von ihrem Ehrgeiz treibt draußen im All.
Aber glauben sie mir Captain, wir wissen, dass da unten Massenvernichtungswaffen gehortet werden. Wir konnten während dem Gefecht nahe genug heran fliegen und einen Scan durchführen. Es sind eindeutig Biogene Waffen. Früher oder später wird das einen Krieg auslösen. Das ist genau der Vorwand, den die Hardliner brauchen.“
Werol sprang auf. „Seien sie still! Sie alter Narr. Sie verraten das Imperium. Ich will nicht an ihrem, Verrat beteiligt sein.“
Albert zog blitzschnell seinen Phaser und legte auf den jungen Romulaner an. „Hinsetzen Jungchen! Ich sags nur einmal.“ Zischte er den jungen Romulaner an.
Harriman legte seine Hand auf den Phaser und drückte ihn nach unten. Werol ließ Albert nicht aus den Augen, setzte sich aber dennoch hin.
Harriman bedeutete, dem Commander den Phaser wieder wegzustecken. Dieser befolgte ohne ein weiteres Wort den Befehl.
Harriman stand auf und begann eine Wanderung durch den Raum. Alle Augenpaare waren auf ihn gerichtet. Er ließ sich Zeit, um seine Gedanken zu ordnen.
„Sie beschuldigen allen ernstes die Föderation, Biogene Waffen herzustellen und zu lagern? Haben sie Beweise für diese Behauptung? Für mich klingt das nach einer Räuberpistole.“ Fragte er Si’Rel.
Si’Rel nickte nur und griff in seine Hosentasche. Er brachte ein PADD zum Vorschein und legte es auf den Tisch.
Harriman nahm das PADD an sich und studierte die Daten. Es handelte sich um Sensorlogs von vor einer Stunde. Was er da lesen musste, erschütterte ihn zutiefst. Allerdings konnten die Daten und der Timecode auch im voraus gefälscht worden sein. Er ging an die gegenüberliegende Wand und betätigte eine Taste auf einem in die Wand eingelassenen Tastenfeld.
„Harriman an Westminster. Bitte scannen sie die Oberfläche des Planeten bis zu einer tiefe von Zehn Kilometern. Halten sie nach ungewöhnlich hohen Energiekonzentrationen und Biomateriewerten Ausschau. Ihren Bericht erstatten sie dann hinterher persönlich in der Lounge. Harriman Ende!“
Harriman hieb auf die Taste um die Verbindung zu beenden. Danach setzte er seine Wanderung durch die Lounge fort. „Ich kann einfach nicht glauben, dass die Föderation solch einen klaren Vertragsbruch begehen würde. Das widerspricht allen Prinzipien auf welche die Föderation gegründet wurde.“ Stellte Harriman fest.
Albert stand auf und gesellte sich zum Captain. „Sie glauben doch wohl nicht im ernst, dass ein Quäntchen Wahrheit in den Behauptungen dieser beiden Spitzohren steckt?“ Flüsterte er.
Harriman sah ihm in die Augen. „Commander ich weiß nicht was ich glauben soll. Deshalb lasse ich Westminster die Behauptungen ja auch überprüfen. Wenn sie sich allerdings bewahrheiten sollten, ist der Angriff der Romulaner gerechtfertigt und wir sind die bösen. Dann hat sich die Situation grundlegend geändert.“
Albert nickte betreten. „Natürlich haben wir die Pflicht, den Anschuldigungen nachzugehen. Aber ich persönlich halte das für eine Story, um uns zu verschaukeln. Die Romulaner haben sicher einen Plan. Die machen nichts ohne Hintergedanken.“ Bemerkte er.
„Aber vielleicht, haben sie diesmal absolut Recht.“ Entgegnete Harriman.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Lieutenant Commander Westminster trat ein. Alle Augenpaare ruhten nun auf ihm. Man konnte ihm ansehen, dass er schlechte Nachrichten überbrachte.
„Also Commander?“ Fragte der Captain ungeduldig.
Westminster trat an den Tisch heran und schob in den Leseschlitz einen Isolinearen Chip. Danach betätigte er eine Taste und aktivierte den Schirm an der Wand. Eine Darstellung des Planeten nahm Form an und zeigte in einer tiefe von Zehn Kilometern eine Anlage und ungewöhnlich hohe Energiesignaturen.
„Ich habe die betreffende Stelle zweimal gescannt. Es besteht kein Zweifel. Es handelt sich definitiv um ein Waffenlager. Es tut mir leid das sagen zu müssen, aber dort unten gehen Dinge vor sich, die nicht im Einklang mit den Gesetzen der Föderation stehen.“
Harriman traute weder seinen Ohren, noch seinen Augen. Dennoch musste er nun eine Entscheidung treffen, die einen Krieg vermeiden sollte.
Er schritt auf die andere Seite des Raumes, starrte aus dem Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust.
Plötzlich drehte er sich ruckartig zu seinem Ersten Offizier um. „Commander, stellen sie zusammen mit Shavok einen Angriffstrupp von mindestens 20 Mann zusammen und finden sie sich in 20 Minuten in Transporterraum VI ein. Wegtreten!“
Albert reagierte etwas zu spät. Man bemerkte dass ihn der Captain gerade auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Dennoch nahm er Haltung an und stürmte aus dem Raum.
Nun wandte sich Harriman an die beiden Romulaner, die nicht weniger überrascht waren.
„Meine Herren. Ich entschuldige mich offiziell im Namen der Föderation bei ihnen, als Vertreter des romulanischen Imperiums. Ich verspreche ihnen, dass wir dieser Sache auf den Grund gehen werden. Und ich versichere ihnen, dass was immer da unten stattfindet, nicht mit der Genehmigung des Präsidenten, des Föderationsrates oder des Sternenflottenkommandos geschieht.“
„Das kann jeder behaupten. Woher wollen wir wissen, dass sie die Wahrheit sagen?“ Fragte Subcommander Werol misstrauisch.
Harriman schaute ihn viel sagend an. „Weil sie beide mitkommen werden, um als Zeugen zu dienen. Sie können jetzt auf ihre Schiffe zurückkehren. Aber bitte beamen sie in 25 Minuten in den unterirdischen Komplex und gesellen sich zu uns.“
Si’Rel und Werol standen auf. „Das werden wir. Sie haben mein Wort, Captain.“ Sagte Si’Rel und tippte auf den Communicator an seinem Handgelenk. „Commander Si’Rel an die Val’Tar. Beamen sie mich an Bord.“ Sofort nach dem Befehl löste sich Si’Rel in einem grünen Transporterstrahl auf und war verschwunden. Werol tat es ihm kurz darauf gleich und war ebenfalls verschwunden.
Nun war Harriman alleine in der großen Lounge. Was er jetzt tun musste, widerstrebte ihm. Aber dennoch musste er es tun. Es gab keinen anderen Weg um an die Lösung des Rätsels zu kommen.
15 Minuten später
Transporterraum der Enterprise
Als Harriman und Albert im Transporterraum eintrafen, waren Shavok und seine besten Männer gerade dabei, ihre Waffen zu überprüfen und sich kampfbereit zu machen.
Harriman begrüßte sie und stieg auf die Transporterplattform. „Meine Herren, wir beamen in Wellen herunter und übernehmen das Kommando. Die Waffen werden auf Betäubung gestellt. Es handelt sich bei dem Personal dort unten um Sternenflottenpersonal. Ich will keine toten. Das Hauptziel ist es, herauszufinden, was dort unten vor sich geht.“
Er winkte Albert und Shavok zu sich. Zusätzlich traten noch fünf weitere Sicherheitsleute auf die Plattform. Hinter der Transporterkontrolle stand Fähnrich Piper Halliwell und wartete auf den Befehl des Captains.
Dieser lies nicht lange auf sich warten. Harriman nickte ihr zu. „Energie!“
Ein paar Sekunden später materialisierte das Außenteam im Kommandozentrum von „Desert Paradise“ und schwärmte aus. Die dort arbeitenden Sternenflottenmitglieder waren so überrascht, dass bereits die erste Welle genügte, um die Kontrolle über das Kommandozentrum zu erlangen. Als die restlichen Sicherheitstrupps von der Enterprise auf der Oberfläche angekommen waren, bestand bereits keine Gefahr mehr.
Ein empörter Captain Silor stürmte auf Harriman zu und wurde von zwei Sicherheitsleuten mit Phasergewehren aufgehalten. „Wie können sie es wagen, hier mit bewaffneten Truppen einzudringen?“
Harriman bedeutete den Sicherheitsleuten, den Captain loszulassen. „Beruhigen sie sich Captain. Wir haben Grund zu der Annahme, dass unter ihrem Stützpunkt Biogene Waffen gelagert werden.“ Harriman reichte dem Andorianer das PADD mit den Beweisen.
Silor überprüfte die Anzeigen. „Das ist völlig unmöglich, wenn es solch eine Einrichtung gäbe, dann wüsste ich doch davon.“ Stellte er fest.
„Nicht unbedingt!“ Erklang Terax’ Stimme von einem Laufsteg über ihnen. Er richtete einen Handphaser auf Harriman. „Keine Bewegung Captain oder ich vaporisiere sie.“
Silor und Harriman starrten ihn fassungslos an. Was bewegte den Caitaner dazu, solch einen Verrat zu begehen.
„Sie fragen sich sicher, warum ich das hier mache. Glauben sie mir, ich handle zum Wohl für die Föderation.“
Harriman trat vor und hob, zum Zeichen seiner friedlichen Absichten, die Hände. „Was bezwecken sie damit?“ Fragte er.
„Ich arbeite für jemanden, der mit allen Mitteln für den erhalt der Föderation kämpft. Bei allem Respekt für die Sternenflotte, aber sie ist leider nicht in der Lage, alle Gefahren zu neutralisieren. Ich werde noch heute diese Torpedos nach Romulus schicken und niemand wird mich aufhalten.“ Er betätigte einen Auslöser, wurde von einem Transporterstrahl erfasst und verschwand.
Verblüfft schauten sich Silor, Harriman und Albert an. „Mr. Shavok lassen sie die Wachen ausschwärmen und suchen sie einen Zugang, zum Waffenlager. Wir müssen da reinkommen und Terax stoppen. Ich bin sicher, dass er da unten auch eine Abschussvorrichtung hat und den Start der Waffen vorbereitet.
Shavok nickte. „Aye Captain.“ Danach wandte er sich an seine Männer. „Ausschwärmen! Sichern sie die Basis und suchen sie einen Zugang nach unten!“ Befahl er.
Die Sicherheitsmannschaft der Enterprise machte sich unverzüglich daran, die Befehle des Vulkaniers auszuführen. In der Zwischenzeit zückte Harriman seinen Communicator und stellte eine Verbindung zur Enterprise her. „Harriman an Enterprise.“
„Enterprise hier. Was können wir für sie tun Captain?“ Kam Lieutenant Commander Deckers Antwort.
„Besteht eine Möglichkeit, in die unterirdische Höhle zu beamen?“
Wollte der Captain wissen. Decker schien die Frage Harrimans zu überprüfen. Die Antwort ließ nämlich einige Augenblicke auf sich warten. Die Antwort war leider negativ. „Leider können wir sie nicht in die Höhle beamen Sir. Es wurde ein Dämpfungsfeld errichtet, dass jegliches beamen unmöglich macht.“
„Verstanden. Erfassen sie alles, was die Oberfläche des Planeten verlässt und schießen sie es ab. Keine dieser Waffen darf das romulanische Territorium erreichen.“ Befahl Captain Harriman.
„Verstanden. Sie können sich auf uns verlassen Sir.“ Antwortete Decker daraufhin.
„ Das weiß ich.“ Sagte Harriman und schloss die Klappe seines Communicators.
In diesem Moment materialisierten die beiden romulanischen Kommandanten im Kontrollzentrum von „Desert Paradise“.
Als der Vorgang abgeschlossen war, traten Si’Rel und Werol auf den Captain der Enterprise und seinen Ersten Offizier zu.
„Wie ich sehe, haben sie hier alles unter Kontrolle.“ Stellte Commander Si’Rel fest.
„Leider ist gar nichts unter Kontrolle Commander. Der Sicherheitschef arbeitet für irgendjemanden, aber nicht für die Sternenflotte. Er hat sich in die Höhle gebeamt und ein Dämpfungsfeld aktiviert. Bis jetzt ist es uns noch nicht gelungen einen Zugang zu finden. Er besitzt dort unten auch eine Abschussvorrichtung und droht damit, Romulus zu beschießen.“
Erklärte Harriman.
„Nun ja, wir könnten die Basis evakuieren und dann vom Orbit aus, dem Erdboden gleich machen.“ Schlug Werol vor.
„Dieser Vorschlag ist inakzeptabel. Die Basis ist die Lebensgrundlage der Bevölkerung des Planeten.“ Entgegnete Harriman. „Ich fürchte wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.“
10 Kilometer tiefer
Commander Terax stand vor einem Terminal und öffnete einen Kanal zu seinem Auftraggeber, er hatte strikte Anweisung, diese Frequenz nur in einer absoluten Notsituation zu verwenden. Aber wenn das keine Notsituation war, was dann?
Auf dem Display erschien das Gesicht seines Vorgesetzten, der sich für diese Mission den Codenamen „M“ zugelegt hatte.
„Was wollen sie?“ Fragte dieser verärgert. „Wir haben Probleme. Das Sternenflottenkommando hat zu unserer Unterstützung gegen die Romulaner, die Enterprise geschickt. Nach einer kleinen Schlacht, haben sich die Romulaner mit Captain Harriman an einen Tisch gesetzt und ihm Beweise geliefert, die die Existenz dieser Anlage beweist. Da diese Anlage gegen die Gesetze der Föderation verstößt, handelt er nun nach seinen Befehlen und versucht in die Anlage zu kommen um die Mission zu vereiteln.“ Erstattete Terax seinen Bericht. „Ich erwarte Befehle Sir.“
„M“ schien darüber nachzudenken, welche Optionen ihnen noch offen standen. „Ich fürchte wir müssen „OPERATION GENOZID“ vorverlegen. Sie sind ermächtigt, die Waffen zu starten. Ach ja sollten sie gefangen genommen werden, wissen sie, was sie zu tun haben. „M“ Ende!“
Damit Endete die Verbindung. Terax starrte noch einen Moment auf das schwarze Display und eilte dann den Steg zur Abschussrampe entlang. Am Ende der Rampe stand eine Konsole. Er gab seinen Zugriffscode ein und aktivierte den Startvorgang. Aus dem Magazin wurde nun automatisch ein Torpedo in das Rohr transportiert. Jetzt musste er nur noch die Startsequenz in gang setzen und Romulus würde in Chaos und Seuchen versinken.“ Sein Finger schwebte bereits über dem Auslöser. Gerade als er ihn betätigen wollte, fuhr ein Phaserstrahl in die Konsole und brachte diese zur Überlastung. Die Druckwelle der Überlastung schleuderte Terax gegen einen Stahlträger, der den oberen Steg stützte. Er rappelte sich auf, zog seinen Phaser und die Fernbedienung und suchte nach seinem Widersacher. Schließlich fand er ihn. Dummerweise hatte er nicht nur einen Gegner. Nein, er hatte gleich drei. Harriman, Silor und Si’Rel standen am Eingang der Höhle und zielten mit ihren Phasern und Disruptoren auf ihn.
Terax musste sich eingestehen, dass das Spiel aus war. Im blieb nur noch eins zu tun. Er musste die Waffe starten.
Als er den Finger senkte, schoss ein grüner Strahl durch den Raum und traf seine Brust. Er spürte wie er von innen heraus verbrannte. Das Loch in seiner Brust breitete sich aus. Sein Körper desintegrierte innerhalb von Sekunden. Er konnte nur noch einen ungläubigen Blick auf seinen Mörder richten, bevor er sich endgültig in atomare Moleküle auflöste. Als der Körper des Caitaners vollständig aufgelöst war, fiel die Fernbedienung zu Boden und blieb dort liegen. Die Gefahr war gebannt Eine Massenvernichtungswaffe würde von dieser Stelle nie starten.. Commander Si’Rel schob seinen Disruptor zurück in das Holster und schaute zu Harriman. „Sie hätten sowieso nicht geschossen.“ Stellte er fest. Harriman sah ihm in die Augen und zeigte ihm den gezogenen Phaser. Das Outputniveau stand auf Maximum. „Sie waren einfach schneller.“ Sagte Harriman und schob auch seinen Phaser zurück in das Halfter. Der Romulaner ließ es dabei bewenden. Dennoch war er erstaunt über die Entschlossenheit des jungen Sternenflottenkapitäns.
Zwei Wochen später
Sternenbasis 01
Konferenzraum 26
Captain John Harriman saß zusammen mit Fleetadmiral Snoden und einigen anderen hochrangigen Sternenflottenoffizieren in einem Konferenzraum der Sternenbasis und erstattete seinen Bericht. Hinter ihm befand sich ein Panoramafenster, welches das innere der Sternenbasis zeigte, vor dem Fenster lag die Enterprise angedockt und wartete auf ihren Captain. Snoden stand auf und begann einen Marsch durch den Raum.
„Ich danke ihnen Captain. Zur Stunde wird die gesamte unterirdische Anlage demontiert und die Waffen werden sichergestellt. Der Rat der Föderation hat eine offizielle Entschuldigung an die romulanische Regierung geschickt und angeboten, die drei Warbirds zu ersetzen. Bis jetzt haben die Romulaner nicht reagiert. Wir vermuten, dass sie auch nicht reagieren werden, da beide Regierungen, Fehler gemacht haben. Anscheinend hat sich alles ausgeglichen. Vielen dank Captain. Sie haben die Föderation vor einem Krieg bewahrt und den Stuhl in der Mitte wahrlich verdient. Die Sitzung ist beendet.“
Alle standen auf und verließen den Raum. Alle bis auf Harriman. Er blieb noch eine Weile sitzen und betrachtete die White Lady. Sein Schiff, die Enterprise.
San Fransisco
Goldengatepark
20 Uhr Ortszeit
Der Park war dunkel und menschenleer. Zwei Personen begegneten einander in einem Lichtkegel. Sie setzten sich nebeneinander auf eine Bank und schwiegen für einen Moment.
Schließlich begann eine der beiden Personen zu sprechen. „Sie haben versagt „M“. Jetzt werden die Romulaner in Zukunft, weiterhin eine Gefahr für die Föderation darstellen. Jedenfalls ist die Sektion sehr unzufrieden mit ihrer Leistung. Gott sei dank konnten wir die Waffen sichern. Der Aufräumtrupp stammte von uns und hat die Waffen umgeleitet. Die Sektion wird sich dank ihres Versagens jetzt in den Untergrund begeben und die Strategie ändern. Wir werden in Zukunft diskreter vorgehen. Jedenfalls wissen sie, was sie jetzt zu tun haben.“
Der fremde Mann stand auf und ließ „M“ alleine. Es begann zu regnen.
„M“ musste dem Befehl seines Chefs nun folge leisten. Er hatte versagt und musste nun die Konsequenzen tragen. Sollte er es nicht tun, würde er bei seiner Rückkehr in seine Wohnung, erwartet werden. Also griff er in die Tasche seines bereits durchnässten Mantels und brachte einen Handphaser hervor.
Er aktivierte ihn und stellte ihn, auf maximalen Output. Schließlich richtete er den Lauf auf seinen Körper. Er hatte keine Angst, für die Föderation zu sterben. Er bedauerte nur, dass er der Föderation nicht weiter dienen konnte. Er hätte diesen Caitaner niemals rekrutieren sollen. Jetzt wurde die Anlage demontiert und weitere wissenschaftliche Labors eingerichtet. Silor durfte sein Kommando behalten und ihm wurde ein neuer Stellvertreter zugewiesen.
Er schaute noch einmal in den Himmel. Leider war der Mond von Wolken verdeckt. Er starb in einer dunklen, regnerischen Nacht im Goldengate Park ohne noch einmal den Mond zu sehen. Schließlich drückte er ab.
Sein Körper löste sich innerhalb von Sekunden auf. Nichts blieb von ihm übrig. Nicht einmal Dateien in irgendeiner Datenbank. Agenten von Sektion 31 hatten weder Namen noch Personaldaten. Sie lebten außerhalb der Gesellschaft. Kein Denkmal erinnerte an sie und würde nie an sie erinnern.
ENDE
STAR TREK
ENTERPRISE – B
Auf großer Fahrt
Story by. Thorsten Pick aka FADM. J.J. Belar
„ Persönliches Computerlogbuch, Captain John Harriman, Sternzeit 678.934.
Nachdem die Reparaturen, der Schäden an der Enterprise, die durch unseren Zusammenstoß mit dem Nexus entstanden sind, abgeschlossen sind. Kann es nun endlich losgehen. Ich freue mich melden zu können, dass nun die gesamte Besatzung am Dienstag an Bord genommen wurde. Ebenfalls wurden die medizinische Ausrüstung und die Photonentorpedos geliefert. Wir freuen uns alle, darüber, dass es endlich losgeht. Dennoch wird die offizielle Indienststellung des Schiffes durch den tragischen, aber heldenhaften Tod von Captain James T. Kirk überschattet. Ich hätte ihn niemals alleine in den Deflektorraum gehen lassen dürfen. Diese Schuld lastet schwer auf mir. Aber wie um alles in der Welt widerspricht man einer Legende. Jeder an Bord weiß, was geschehen ist.
Ich spüre ihre Blicke. Wie soll ich ein Kommando führen, wenn ich in den Augen der Besatzung bereits bei der ersten Mission versagt habe. Sie werden mir nie wieder vertrauen. Einzig und alleine Demora habe ich es zu verdanken, dass ich meinen Posten nicht gegen einen Schreibtischjob im Sternenflottenkommando eingetauscht habe. Sie hat mich in der Kapitänsmesse zwei Stunden lang in die Mangel genommen. Normalerweise steht ein solches Verhalten einem Fähnrich nicht zu, aber was soll ich machen? Sie ist nun mal Sulus Tochter.
Allerdings scheint sie die einzige zu sein, die mir noch vertraut. Ich hoffe inständig, dass ich ihr vertrauen nicht auch verliere.
Captain John Harriman, Enterprise – B, Ende!
Captain Harriman lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Es war jetzt eine Woche her, als die Enterprise die El-Aurianischen Flüchtlinge aus dem gravimetrischen Feld des Nexus gerettet hatte. Einzig und allein, Kirk war es zu verdanken, dass die Flüchtlinge und die Enterprise gerettet wurden. Harriman haderte mit seinem Schicksal. Hatte er den Rang des Captains wirklich schon verdient? Würde er, so jung wie er war, in die Verantwortung hineinwachsen? Ihm viel ein, dass sein großes Vorbild, James Kirk, ungefähr in dem selben alter war, als er von Captain Christopher Pike die Enterprise übernahm. Wenn es Kirk schaffte, dann würde er es sicher auch schaffen. Jetzt musste er nur noch diesen ermutigenden Gedanken festhalten und mit neuem Elan an die vor ihm liegende Aufgaben her rangehen.
Er wurde in seinen Überlegungen gestört, als auf seinem Schreibtisch das Computerterminal anfing zu piepen. Er schloss die Reversklappe seiner Uniform und richtete sich auf.
Er ging zum Schreibtisch und betätigte die Gegensprechtaste. „Harriman hier! Sprechen sie bitte!“ „Brücke hier. Captain, wir erhalten eine Nachricht vom Flottenkommando. Es ist Admiral Snoden von der Operationsleitung.“
Neue Zweifel kamen in Harriman auf. Snoden der Chef der Starfleetoperationen wollte ihn persönlich sprechen. Wahrscheinlich würde er nun doch sein Kommando verlieren. Warum sonst, sollte Snoden mit ihm reden wollen?
Er atmete tief ein und machte sich für das vor ihm liegende Gespräch bereit.
„Ich nehme die Verbindung hier entgegen.“ Informierte Harriman die Kommunikationsoffizierin und setzte sich in seinen Stuhl. Auf dem Bildschirm erschein nun das Symbol des Sternenflottenkommandos und danach das Gesicht von Fleetadmiral Samuel Snoden.
Zu Harrimans Verwunderung wirkte der Admiral eigentlich recht gut gelaunt. Harrimans Zuversicht wuchs.
„Guten Morgen Captain. Ich hoffe ich habe sie nicht geweckt.“ Begann der Admiral. Harriman schüttelte den Kopf. Tatsächlich hatte er in der vergangenen Nacht, gequält von Schuldgefühlen, kein Auge zugemacht.
„Sie stören keineswegs Sir. Was kann ich für Sie tun.“ Verneinte Harriman.
„Mir ist durchaus bewusst, dass die Enterprise erst Morgen das Dock verlassen sollte, aber wir haben einen Notfall in der nähe der Neutralen Zone und die Enterprise ist im Moment das einzige Schiff, das auf die schnelle verfügbar wäre.“ Das Wort Neutrale Zone ließ Harriman aufhorchen. Anscheinend gab es Probleme mit einem der Grenzplaneten. Harriman war schon sehr gespannt, auf welche Mission die Enterprise gehen sollte. „Was ist passiert Sir?“ Fragte er. Snoden blickte ihm durch den Bildschirm direkt in die Augen. „Was ich ihnen jetzt sage, ist als Top Secret eingestuft.“ Verkündete der Admiral. „Sie informieren die Crew erst, wenn sie das Ziel erreicht haben. Verstanden?“ Harriman nickte. „Verstanden Sir!“
Snoden nickte zufrieden. „Also unsere Sensorbojen am Rande der Neutralen Zone haben in der nähe der Kolonie Larus IX in den letzten zwei Wochen romulanische Aktivitäten festgestellt. Wir vermuten, dass die Romulaner den Planeten angreifen wollen. Sie waren schon immer scharf auf die Dilithiumminen und das dort befindliche Forschungsinstitut. Bei der Unterzeichnung des Vertrages von Algeron haben sie zähneknirschend zugestimmt, dass der Planet an die Föderation geht. Wir vermuten, dass sie diesen Makel gerne tilgen wollen.“ Harriman wirkte etwas verwirrt. „Denken sie, dass die Romulaner einen weiteren Krieg beginnen wollen?“ Fragte er ungläubig. „Wir wissen nicht genau was das soll. Der Geheimdienst hat auch keine Hinweise und der romulanische Botschafter hüllt sich in schweigen.“ Sagte der Admiral. „Allerdings denken wir nicht, dass es einen Krieg geben wird. Die Sternenflotte war nie so stark wie im Moment. Ich denke, sie wollen nur mal wieder testen, wie weit wir bereit sind zu gehen. Ihre Befehle lauten: Fliegen sie nach Larus IX, zeigen sie Flagge und tun sie alles, um einen Krieg zu verhindern. Entweder diplomatisch oder anders. Wir denken, wenn die Romulaner das Flaggschiff der Sternenflotte sehen, werden sie es sich vielleicht anders überlegen.“ Harriman nickte. „Wir werden uns sofort auf den Weg machen und uns der Angelegenheit annehmen Sir. Vielen dank für ihr vertrauen.“ Snoden lächelte. „Enttäuschen sie mich nicht John. Snoden Ende!“
Damit endete die Verbindung.
Harriman stand, voller neu gewonnener Zuversicht aus seinem Sessel auf und machte sich gut gelaunt, auf den Weg zur Brücke. Auf dem Gang begegnete ihm Demora Sulu. Sie gingen beide ein Stück ohne etwas zu sagen nebeneinander her. Als sie den Turbolift erreichten, blieben sie beide davor stehen und warteten auf die Kapsel. Als die Kapsel angekommen war, betraten sie diese und gaben als Ziel die Brücke an.
Nach einer Fahrtzeit von einer Minute stoppte die Kapsel und entließ die Insassen auf die Brücke. Demora bezog sofort ihre Station am Steuer, während der Captain das Kommando von seinem Ersten Offizier, Commander Daniel Albert übernahm.
Er betätigte die Rundspruchtaste in der linken Armlehne seines Sessels. „An alle, hier spricht der Captain. Unser Abflug wurde vorverlegt. Ich möchte das Stationspersonal bitten, die arbeiten innerhalb der nächsten halben Stunde zu beenden und das Schiff zu verlassen. Die Besatzung bereitet das Schiff auf den Start vor! Harriman Ende!“ Er deaktivierte das Intercom und nahm von seinem Yeoman Michelle Rodriguez, die Berichte der letzten Nacht entgegen, überflog sie kurz und unterzeichnete sie.
Unbemerkt von ihm näherte sich sein Erster Offizier von hinten dem Kommandosessel. Erst als dieser sich räusperte, nahm ihn Harriman wahr. Harriman entließ seine Sekretärin und wandte sich Commander Albert zu. „Was gibt es Commander?“ Fragte er ihn. Der Commander beugte sich etwas vor und dämpfte seine Stimme, damit sie nicht jeder auf der Brücke hören konnte. „Haben wir neue Befehle vom Flottenkommando?“ Harriman nickte. „Ja, haben wir. Ich darf sie und die Crew aus Gründen der Geheimhaltung nur noch nicht darüber informieren.“ Albert wirkte wenig begeistert davon, dass er über das Ziel und die Art der Mission im Dunkeln gelassen wurde. „Die Sternenflotte wird sicher ihre Gründe dafür haben.“ Stellte er fest. „Sie hat verdammt gute Gründe, glauben sie mir.“ Albert nickte. „Das gefällt mir nicht Sir.“ Harriman konnte ihn gut verstehen, wie konnte eine Besatzung effektiv arbeiten, wenn sie die Natur der Mission nicht verstand? „Mir auch nicht, aber der Admiral hat keine anderen Optionen offen gelassen. Wir müssen uns nun mal an die Befehle halten Commander, tut mir leid.“ Albert winkte ab. „Ist schon in Ordnung, Sir.“ Sagte er und ging auf seine Station.
„Sir das Stationspersonal hat die Enterprise nun verlassen.“ Meldete Lieutenant Commander Sabrina Decker, der OPS Offizier des Schiffes. Harriman drehte seinen Sessel zu ihr um. „Ausgezeichnet. Bitten sie die Dockkontrolle um Starterlaubnis.“ Decker nickte und machte sich an die Arbeit. Harriman drehte seinen Sessel in Richtung Steuer und wartete auf die Starterlaubnis der Dockkontrolle.
Schließlich meldete Commander Decker, dass die Starterlaubnis erteilt sei. Harriman bedankte sich und begann, Befehle auszugeben. „Steuer! Verankerungen lösen, Impulstriebwerke Achtern auf ein viertel Impuls.“ Demora bestätigte und machte sich an die Ausführung der Befehle des Captains.
Die Gangway und Kabel wurden von der Enterprise gekappt und eingezogen. Die Impulstriebwerke zündeten und bewegten dass schlanke, weiße Schiff, rückwärts in Richtung der Raumschotten, welche sich öffneten. Als das Schiff der nachgerüsteten Excelsiorklasse die Schotten passiert hatte, drehte Demora den Bug in Richtung des offenen Weltraums. Die Enterprise erhöhte nun auf vollen Impuls und passierte die Utopia Planitia Flottenwerft, die McKinley Station und die Jupiter Station. Schließlich durchquerte die Enterprise den Verteidigungsperimeter des Solsystems und fand sich kurz darauf in freiem Raum wieder.
Harriman ließ den Bildschirm rückwärtige Sicht anzeigen und beobachtete wie die blaue Kugel der Erde immer kleiner wurde. „Wir verlassen nun das Solsystem Captain. Meldete Fähnrich Sulu von der CON. „Danke Fähnrich. Setzen sie Kurs auf Larus IX! Maximum Warp!“ Befahl er. Demora nahm die nötigen Einstellungen vor. „Kurs liegt an Captain.“ Meldete sie.
Harriman straffte seinen Uniformpulli. „Beschleunigen!“ Befahl er.
Die Enterprise sprang auf Warp und raste ihrem Ziel, dem Planeten Larus IX entgegen. Niemand an Bord ahnte etwas von den bevorstehenden Schwierigkeiten.
Zwei Tage später trat die Enterprise in das Larussystem ein und steuerte den neunten Planeten an. Das System verfügte über zwei Sonnen des G-Typs. Larus IX war den Sonnen am nächsten. Allerdings war er der einzige Planet der Klasse-M in diesem System. Obwohl es eine Wüstenwelt mit Temperaturen am Tage bis zu 50° und in der Nacht bis zu 35° Celsius war, entschieden sich einige mutige Kolonisten auf diesem Planeten zu siedeln. Es waren Menschen vom Stamme der Tuareg von der Erde, die sich mit Wüsten auskannten und mit dem lebensfeindlichen Klima aufgewachsen sind. Sie waren es, die die ersten Dilithiumvorkommen entdeckt hatten und seither den Abbau betrieben. Ein paar Jahre später, entschied die Sternenflottenabteilung für Astrometrie die beiden Sonnen näher unter die Lupe zu nehmen und errichtete auf dem Planeten eine Basis mit dem Namen „Desert Paradise“ um die Sonnen genauer zu beobachten. Die kleine Basis wuchs in den nächsten 20 Jahren zu einer kleinen Stadt heran. Inzwischen tummelten sich viele verschiedene Völker auf dem Planeten. Meistens handelte es sich dabei um Föderationsmitglieder, es waren aber auch einige Freihändler, Schmuggler und andere Individuen, die ihr Leben am Rande der Legalität bestritten, anwesend. Trotzdem lief auf dem Planeten alles sehr friedlich ab. Es gab kaum Verbrechen und andere negativen Vorkommnisse. Die Stadt war durch die Sicherheitsabteilung der Sternenflotte zu gut beschützt. Der verantwortliche Sicherheitschef sorgte schon dafür. Er war als harter aber gerechter Mann bekannt.
„Erreichen nun Larus IX Captain!“ Meldete Sulu. Harriman freute sich schon, den Planeten zu betreten. Er, der in Ägypten als Sohn eines Museumsdirektors und einer Archäologin aufgewachsen war, liebte die Hitze und die Wüste. Er war als Junge oft mit seinem Vater und seiner Mutter in der Wüste um Ausgrabungen anzustellen. Für ihn war es immer ein riesengroßes Abenteuer. Bis auf das eine mal, als er beim spielen von einer Aspis Viper gebissen worden war. Gott sei dank beinhaltete das Medipack eine Ampulle mit einem Gegengift. Ansonsten hätte er den nächsten Sonnenaufgang wohl nicht überlebt. „Danke Fähnrich. Manövrieren sie das Schiff in einen Standartorbit.“ Demora bestätigte und steuerte das Schiff geschickt in einen Orbit.
Ein Komsignal ertönte auf der Brücke. Harriman drehte sich zur taktischen Station um und wartete auf den Bericht des Sicherheitschefs. Schließlich erstattete der vulkanische Offizier, Lieutenant Shavok Bericht. „Wir werden von der Oberfläche des Planeten gerufen Sir. Es handelt sich um den Kommandanten von Desert Paradise.“ Harriman nahm den Bericht des Lieutenant mit einem nicken entgegen. „Auf den Schirm, Lieutenant!“ Befahl er und drehte sich wieder um. Er stand aus seinem Sessel auf und stellte sich hinter Demora. Der Planet wich dem Konterfei eines Andorianers im Range eines Captain und eines Caitaners im Range eines Commanders.
„Ich grüße sie. Mein Name ist Captain John Harriman vom Raumschiff Enterprise.“ Der Andorianer lächelte nun. Seine Fühler richteten sich nach vorne aus. „Gestatten sie mir, dass ich mich vorstelle. Mein Name ist Captain Silor und das ist mein Sicherheitschef und meine getreue rechte Hand Commander Terax. Was verschafft uns die Ehre, dass die Sternenflotte das neue Flaggschiff zu unserer kleinen, abgelegenen Welt schickt?“ Fragte der Andorianer mit aufrichtigem Interesse. Der Caitaner verschränkte die Arme vor der Brust. „Das möchte ich lieber mit ihnen beiden und ihrem Stab, persönlich besprechen Captain. Ich möchte sie gerne heute Abend zu einem Dinner auf mein Schiff einladen, um alles zu besprechen.“ Erwiderte Harriman. „Ich bedauere, ihre Einladung zurückweisen zu müssen, aber heute Abend findet in diesem System ein Naturschauspiel statt, daß nur alle 200 Jahre stattfindet. Die Sonnen nähern sich so weit aneinander an, dass sehr starke Sonnenwinde entstehen. Wir warten seit der Errichtung der Basis auf dieses spektakuläre Ereignis. Wir haben heute Abend leider sehr viel Arbeit. Ich mache ihnen einen Gegenvorschlag, wie wäre es, wenn sie jetzt zu einem Mittagessen herunterkommen und dann später mit uns zusammen dieses Ereignis genießen?“
Harriman hatte genau auf diese Einladung gehofft. Er wollte sich nur nicht aufdrängen und hielt es für diplomatischer, zuerst eine Einladung auszusprechen. „Ich danke ihnen und akzeptiere ihre Einladung. Ich würde gerne einige meiner Führungsoffiziere mit hinunterbeamen. Geht das in Ordnung? Fragte er höflich. „Selbstverständlich. Bringen sie mit, wen immer sie möchten. Man soll uns ja nicht nachsagen, dass wir Hinterwäldler keine Gastfreundschaft besitzen. Allerdings muss ich ihnen sagen, dass sie im Moment leider nicht beamen können. Die elektromagnetischen Emissionen der beiden Sonnen, haben inzwischen das Doppelte ihres Normalniveaus erreicht und würden jeden Transporterstrahl, sonst wohin zerstreuen. Ich fürchte sie müssen ein Shuttle benutzen.“ Bemerkte der Andorianer. Harriman sah zu seinem Wissenschaftsoffizier um eine Bestätigung zu erhalten. Der britische Wissenschaftsoffizier Lieutenant Commander Richard Westminster nickte nur zur Bestätigung und richtete die wissenschaftlichen Sensoren für eigene wissenschaftliche Messungen auf die beiden Sonnen.
Harriman hingegen wandte sich wieder seinem Gespräch zu. „Einverstanden, wir nehmen ein Shuttle und werden in einer halben Stunde bei ihnen unten sein.“
Der andorianische Captain lächelte. „Ich freue mich bereits darauf. Desert Paradise, Ende!“
Die Verbindung wurde unterbrochen. Der Bildschirm zeigte nun wieder den Planeten.
Harriman war bester Laune er teilte Demora Sulu als Shuttlepilotin ein und forderte Shavok und Decker auf sich dem Außenteam anzuschließen. „Mr. Shavok teilen sie der Shuttlebay mit, dass sie ein Shuttle startklar machen sollen. Wir sind in fünf Minuten unten.“ Shavok betätigte die Kontrollen und schloss sich dann dem Außenteam im Turbolift an. In der Zwischenzeit übernahm Commander Albert das Kommando.
Fünf Minuten später saß das Außenteam im Cockpit des Shuttles und bereitete sich auf den Start vor. Demora saß natürlich am Steuer, während Decker die Navigation übernahm. Shavok und Harriman saßen im hinteren Teil des Shuttles und hatten das Vergnügen, den Flug zu genießen.
Der Start wurde frei gegeben und die rückwärtigen Schotten des Shuttlehangars wurden geöffnet. Im Hangar selbst herrschte nun ein Vakuum. Demora zündete die RCS-Düsen und steuerte das Shuttle mit dem Namen Cortez aus dem Hangar. Als die Cortez den Hangar verlassen hatte, aktivierte Fähnrich Sulu den Impulsantrieb und begann den Sinkflug zur Planetenoberfläche. Sie durchbrachen die obere Atmosphäre und sanken weiter. 200 Meter über der Planetenoberfläche bremste Demora ab und bat die Landekontrolle von Desert Paradise, ihnen eine Landezone zuzuweisen. Als die Landeerlaubnis und die Landezuweisung übermittelt wurde, brachte Sulu das Shuttle in einen langsamen, stabilen Sinkflug. Langsam näherte sich die Cortez dem Boden, bis sie schließlich mit einem leichten Ruck aufsetzte. Demora deaktivierte die Aggregate und öffnete die Luke.
Harriman stieg zuerst aus. Die Hitze schlug ihm regelrecht ins Gesicht. Nach ihm folgte Shavok, dem die Hitze nichts auszumachen schien. Harriman beneidete den Vulkanier, dem solche Temperaturen nicht fremd waren. Nach dem Vulkanier folgten Sabrina Decker und Demora Sulu. Auch die beiden Frauen schienen bereits unter der Hitze zu leiden.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Landepads öffnete sich eine Tür und zwei Offiziere traten ins freie. Es waren ein Andorianer und ein Caitaner. Harriman setzte ein Lächeln auf und ging den beiden entgegen. Ehrlich gesagt, fragte er sich, wie es der Andorianer auf einem solchen Planeten aushalten konnte, da er von einem Eisplaneten stammte. Aber Harriman wusste auch, dass die Andorianer sehr anpassungsfähig und zäh waren und durchaus auf einem Wüstenplaneten überleben konnten.
Captain Silor reichte Harriman die Hand und schüttelte sie herzlich. Als Harriman den Caitaner begrüßen wollte, erwiderte dieser nur widerwillig den Gruß. „Captain Silor, Commander Terax, darf ich ihnen einige meiner Führungsoffiziere vorstellen? Lieutenant Commander Sabrina Decker mein Operationsoffizier, Lieutenant Shovak der Sicherheitschef meines Schiffes und last but not least, Fähnrich Demora Sulu mein Steuermann. Silor begrüßte alle. Besonders herzlich begrüße er Demora. „Sagen sie Fähnrich, sind sie Captain Hikaru Sulus Tochter?“ Fragte er. „Das bin ich.“ Bestätigte Demora. Zu Harriman gewandt sagte Silor dann: „Na dann ist ihr Schiff ja in sehr guten Händen. Sie führt quasi die Familientradition fort.“ Harriman lachte. „Es wäre nicht die Enterprise, wenn kein Sulu am Steuer stünde.“ Silor lachte nun ebenfalls. „Wussten sie, dass ich ihrem Vater vor einem Jahr begegnet bin?“ Fragte Silor den Fähnrich. Diese schüttelte den Kopf. „Wo denn?“ Fragte Demora. „Die Excelsior hat vor einem Jahr unseren Planeten angeflogen und uns ein neues Teleskop geliefert. Der Captain und Ich hatten zwei Tage Zeit, uns über unser gemeinsames Hobby, die Botanik, zu unterhalten. Ich empfinde solche Besuche immer als erfreuliche Abwechslung von unserem, doch sehr eintönigen Leben hier auf Larus IX. Ganz anders als der gute Terax. Er sieht überall nur Verschwörungen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum er ein so guter Sicherheitsoffizier ist.“
Harriman lächelte und schwitzte vor sich hin. Was sagte man dazu, ein Andorianer, der gerne Smalltalk betrieb. Schließlich wurde sich Silor doch noch seiner Pflichten als Gastgeber bewusst. „Aber was stehen wir hier in der Hitze rum, wenn wir uns in einem klimatisierten Raum unterhalten können.“ Er deutete auf das Gebäude hinter ihm und Terax.
Gemeinsam gingen sie hinein.
Zwanzig Minuten später auf der Enterprise
Commander Daniel Albert saß im Kommandosessel der Enterprise und beobachtete auf dem Hauptschirm, wie sich die beiden Sonnen einander annäherten und ein wahres Farben- und Lichtspiel erzeugten. Es war ein gewaltiges Feuerwerk im All, das alle Farbspektren aufwies.
Plötzlich gab die TAC Geräusche von sich. Albert drehte sich in seinem Sessel um und erwartete den Bericht des stellvertretenden Sicherheitschefs. „Sir, wir werden von Captain Harriman auf der Oberfläche des Planeten gerufen. Er wünscht ein Gespräch mit den Führungsoffizieren in der Beobachtungslounge.“ Albert runzelte die Stirn und nickte. „Legen sie das Gespräch in die Lounge.“ Befahl er, stand auf und bedeutete den restlichen Führungsoffizieren, ihn in die Lounge zu begleiten. „Sie haben das Kommando Lieutenant.“ Sagte Albert im gehen. Der Sicherheitsmann konnte den Befehl nicht mehr bestätigen. Die Tür zur Lounge war bereits geschlossen.
Als alle Führungsoffiziere in ihren Sesseln platz genommen hatten, befahl Albert dem Computer, die Verbindung herzustellen. Auf dem Bildschirm an der Wand erschienen Harriman, Silor und Terax. Alle drei wirkten besorgt. „Captain?“ Sagte Albert und beugte sich in seinem Sessel vor. Harriman nickte. „Was ich jetzt berichte, darf den Raum nicht verlassen!“ Befahl Harriman. Alle anwesenden Offiziere nickten zur Bestätigung und warteten gespannt auf Harrimans Bericht. „Admiral Snoden hat uns nach Larus IX beordert, weil das Sternenflottenkommando einen Angriff der Romulaner auf den Planeten befürchtet. Die Sternenflotte hat nicht die geringste Ahnung, warum sie gerade jetzt einen Angriff planen. Sie vermuten jedoch, dass es um die Dilithiumvorkommen und die Forschungsstation geht. Unsere Aufgabe ist es, die Kolonisten zu warnen und den Planeten zu verteidigen. Das Ereignis, das in etwa vier Stunden in diesem Sonnensystem stattfindet, wird uns dabei nicht gerade helfen. Unsere Sensoren werden nicht optimal funktionieren, wenn die Romulaner dann auch noch ihre Tarntechnologie einsetzen, haben wir praktisch keine Möglichkeit sie zu entdecken. Sie können ungehindert die Grenze überqueren und in unserem Raum nach Gutdünken operieren.“ Führte Harriman aus.
Albert runzelte die Stirn. „Eins verstehe ich dabei nicht. Die Romulaner hatten nie Schwierigkeiten mit ihrer Dilithiumversorgung und ein Astrometrisches Forschungslabor hat für sie auch keinen großen Wert. Der Planet hat nicht die geringste strategische Bedeutung für sie. Was wollen sie also von diesem Planeten und riskieren einen Zwischenfall, der zum Krieg führen könnte?“
Harriman nickte zustimmend. „Ich gebe ihnen völlig recht Commander. Das alles wirkt sehr seltsam und unlogisch. Das klingt nicht nach den Romulanern. Vielleicht vermuten sie auf dem Planeten eine Gefahr für ihr Reich und wollen diese im Keim ersticken. Aber das sind alles Spekulationen. An unserer Aufgabe ändert sich dennoch nichts. Ich kehre nach dem Dinner mit den Offizieren auf die Enterprise zurück. Bis dahin, halten sie die Stellung und versuchen die Sensoren so effektiv wie möglich einzustellen. Es missfällt mir, dass wir quasi blind sind.“ Befahl Harriman. „Verstanden!“ Bestätigte Commander Albert. „Harriman Ende!“
Damit war das Gespräch beendet.
„Sie haben die Befehle des Captains gehört. Vorschläge?“ Fragte Albert die anwesenden Offiziere und drehte sich dabei vom Wandmonitor weg um sich den Offizieren zuzuwenden.
„Wir können die Empfindlichkeit der Sensoren noch um etwa 10% erhöhen. Dazu benötigen wir allerdings etwa ein drittel der Warpenergie.“ Schlug Lieutenant Commander Westminster vor. „Ich muss sie darauf hinweisen, dass wir dann lediglich eine Spitzengeschwindigkeit von Warp 5 zur Verfügung haben.“ Wandte der Chefingenieur, Lieutenant Gri’Tar ein.
Albert wägte das für und wider ab. Die Enterprise wäre bei Highwarpmanövern oder einer Verfolgung im Nachteil. Allerdings besaßen die Sensoren jetzt Toppriorität. Man konnte die Energie dann im Notfall ja wieder dem Warpantrieb zuführen.
Die Entscheidung war gefallen. „Mr. Westminster, Mr. Gri’Tar, sorgen sie dafür, dass die Sensoren auf maximale Wirkung modifiziert werden. Wie lange brauchen sie für die Modifikationen?“
Westminster und Gri’Tar sahen sich an. Schließlich ergriff Gri’Tar das Wort. „In etwa einer Stunde dürften die Arbeiten abgeschlossen sein.“ Sagte er. Albert nickte zufrieden. „Ausgezeichnet. Fangen sie an!“ Befahl er. „Wegtreten!“
Die Offiziere standen auf und verließen die Lounge. Albert drehte den Sessel zum Panoramafenster um und schaute hinaus ins All. Die Enterprise passierte gerade in einem großen Abstand die beiden Sonnen. Es war durchaus möglich, dass sich die Romulaner bereits in diesem System befanden und jede Bewegung der Enterprise beobachteten.
Er stand aus dem Sessel auf und ging auf die Brücke „Gelber Alarm, Schilde hoch!“ Befahl er und nahm bis zur Ankunft des Captains im Kommandosessel platz.
RNS Val’Shan
Romulanisches Kommandoschiff
Zur selben Zeit
Die romulanische Kommandantin T’Var saß im Kommandosessel des romulanischen Warbirds der Shi’RaS Klasse. Das Schiff und ihre beiden Schwesterschiffe, die Val’Tar und die Val’Siran befanden sich getarnt hinter dem Mond von Larus IX und beobachteten die Situation. Der Weltraum war von einem Lichtspiel erfüllt, das durch die Annäherung der beiden Sonnen des Larussystems erzeugt wurde. Die Sensoren der Schiffe hatten nur noch eine Effizienz von 60% und waren deswegen wenig zuverlässig.
Als die Warbirds aus dem Warp in das System sprangen, entdeckten sie ein Schiff der Excelsiorklasse im Orbit des Planeten. Allerdings sah das Schiff anders aus, als die bekannten Modelle dieses Typs. Anscheinend handelte es sich um eine Modifikation oder um einen Refit der Schiffsklasse. Gegenwärtig versuchte der taktische Offizier herauszufinden, um welches Schiff es sich handelte und wer der Captain war.
Vor einigen Minuten hatte das Schiff seine Schilde aktiviert. Irgendwie hatte Commander T’Var das Gefühl, dass dieses Schiff nicht grundlos hier seine Kreise zog. Ahnte die Sternenflotte etwas? Es konnte kein Zufall sein, dass die Sternenflotte gerade jetzt ein solch großes Schiff auf diesen doch relativ unwichtigen Planeten schickte. T’Var war als sehr vorsichtig bekannt und wollte kein Risiko eingehen. Diese Mission musste Erfolg haben. Ansonsten würde sie ihre Chance auf einen Posten in der Admiralität und später im Senat verwirkt haben.
Man musste der Föderation unbedingt nachweisen, dass auf diesem Planeten Biogene Waffen gelagert wurden, die im Falle eines Krieges gegen die Romulaner gerichtet werden konnten. Zu dieser Erkenntnis war vor zwei Monaten der romulanische Geheimdienst Tal’Shiar gelangt. Aber um an die Beweise zu gelangen, mussten sie erst einmal an diesem Schiff vorbeikommen. Und um das zu tun, musste T’Var unbedingt wissen, was das für ein Schiff war und wer sein Captain war.
Sie drehte sich zur taktischen Station um. „Nun? Mit wem haben wir die Ehre Centurio B’Ret?“ Fragte sie.
B’Ret sah von seinen Anzeigen auf und wirkte ernstlich besorgt. „Commander, die Registrierung des Schiffes lautet, NCC-1701-B. Der Name des Schiffes ist Enterprise.“
T’Var stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Sie umrundete die Waffenkonsole um die Anzeigen persönlich zu überprüfen. Tatsächlich. Auf dem Display stand ganz klar Enterprise. Kirk hatte also ein neues Schiff.
Sie rief die weiteren bekannten Daten ab und wurde abermals überrascht. Auf dem Display stand in romulanischen Buchstaben: KOMMANDIERENDER OFFIZIER: CAPTAIN JOHN HARRIMAN!
Wer war dieser Harriman? Und was noch wichtiger war, wo war Kirk? Es gab keine weiteren Informationen, die der Computer zur Verfügung stellen konnte. Sie gab als Suchbegriff den Namen des Captains ein und wurde enttäuscht. Der romulanische Geheimdienst hatte es anscheinend versäumt, ein Dosier des neuen Captains zu erstellen. Aber dieser Captain musste gut sein, sonst hätte er nie das Kommando eines solchen Schiffes erhalten.
Dies machte die Situation nicht einfacher. Sie konnten den Gegner und die Fähigkeiten seines Schiffes nicht einschätzen. Die mangelnde Informationsmenge konnte sich als fataler Nachteil herausstellen.
T’Var beschloss, in vier Stunden, wenn die Strahlung durch die Sonnenwinde am stärksten wäre, das Sternenflottenschiff einzukreisen und anzugreifen. Sie nahm wieder im Kommandosessel platz und beobachtete die Enterprise, wie sie friedlich den Planeten Larus IX umkreiste.
Eine Stunde später
Shuttle der Enterprise – Cortez
Harriman verabschiedete sich von Captain Silor und Commander Terax und begab sich in das Shuttle. Sulu und Decker saßen bereits am Steuer und aktivierten die Maschinen der Raumfähre. Silor schob sich in die Kabine um noch etwas loszuwerden. „Ach Captain, bevor ich es vergesse, versuchen sie mit ihrem Schiff in der nähe des Planeten zu bleiben. Ich glaube nicht, dass die Romulaner nur ein Schiff schicken werden. Wenn sie in der nähe bleiben, können wir die Enterprise mit unseren planetaren Verteidigungsanlagen unterstützen. Im Orbit haben wir acht Klasse VIII Phaser und Torpedoplattformen und am Boden haben wir ebenfalls Phaser und Torpedostellungen. Zusätzlich verfügen wir über eine Staffel Scoutschiffe der neuen Peregrineklasse.“ Harriman zog beeindruckt die Augenbrauen nach oben. „Sie sind für eine relativ unwichtige Kolonie recht gut bewaffnet.“ Stellte er fest. Silor zuckte mit den Schultern und verzog die Mundwinkel. „Anscheinend hat das Sternenflottenkommando gedacht, dass wir so nahe an der romulanischen Grenze eine entsprechend starke Verteidigung benötigen. Aber ich beschwere mich nicht, ich kann viel ruhiger schlafen, wenn ich weiß, dass wir uns verteidigen können.“ Erklärte Silor. „Natürlich.“ Stimmte Harriman zu und lächelte.
Dennoch. Diese Art der Bewaffnung war ungewöhnlich für einen Planeten von solch geringer strategischer Bedeutung.
Harriman würde auf der Enterprise noch einmal eingehend darüber nachdenken. Fürs erste entschied er sich, das Thema nicht weiterzuverfolgen und verabschiedete sich ein weiteres mal von dem Andorianer. Silor erwiderte den Gruß und trat vom Shuttle zurück.
Die Luke wurde geschlossen und Demora aktivierte die RCS-Düsen um abzuheben. Langsam erhob sich die Cortez vom Boden und stieg in den Himmel auf.
Schließlich verließen sie die Atmosphäre und fanden sich im Weltraum wieder.
Sabrina Decker aktivierte einen Kom-Kanal zur Enterprise. „Shuttle Cortez an Enterprise. Wir befinden uns auf dem Rückflug von der Oberfläche und erbitten Landeerlaubnis.“ Sprach sie in die offene Leitung.
„Verstanden, Cortez. Richten sie ihr Shuttle auf den Leitstrahl aus und drosseln sie die Geschwindigkeit auf einviertel Impuls. Willkommen zuhause.“ Ließ sich die Stimme des Landeoffiziers vernehmen.
Fähnrich Sulu führte die Anweisungen des Offiziers aus und brachte die Cortez nah an das Heck der Enterprise heran und ging dann in den Stillstand über. Langsam öffneten sich die Hangartore. Als sich die beiden Schotthälften vollständig voneinander getrennt hatten, manövrierte Demora das Shuttle mit den Manövrierdüsen in den Hangar.
Langsam senkte sie das Shuttle herab, bis es das Deck berührte. Als das kleine Schiff in die Verankerungen einrastete, deaktivierte sie die Triebwerke und öffnete die Luke.
„Ausgezeichnete Landung. Fähnrich!“ Lobte der Captain mit einem wohlwollenden Lächeln auf den Lippen. Demora freute sich über das Lob und lächelte ihn ebenfalls an.
Gemeinsam verließ das Außenteam die Landebucht und näherte sich dem Turbolift um auf die Brücke der Enterprise zurückzukehren.
Fünf Minuten später, war die reguläre Brückenbesatzung wieder vollzählig auf der Brücke anwesend. Nun hieß es warten.
Warten auf den ersten Schritt der Romulaner und warten auf den Höhepunkt des Spektakels im All.
Drei Stunden später deaktivierten die romulanischen Warbirds ihre Tarnvorrichtungen und kreisten die Enterprise ein. Das romulanische Führungsschiff eröffnete das Feuer. Grünes Disruptorfeuer verließ die oberen und unteren Tragflächen während sich die anderen beiden Schiffe zurückhielten. Anscheinend sollten sie lediglich dafür sorgen, dass sich die Enterprise nicht absetzte.
Harriman reagierte sofort. „Alarmstufe Rot! Waffen aktivieren! Rufen sie die Kolonie, sie sollen sich auf einen Angriff vorbereiten und ihre Verteidigungsanlagen gefechtsklar machen. Alle auf der Brücke machten sich daran, die Befehle des Captains auszuführen. Der Bug, der Enterprise drehte sich dem Führungschiff der Romulaner zu, um den geschwächten Schilden auf der Backbordseite die Möglichkeit zu geben, sich zu regenerieren.
Unvermittelt stellte der Warbird das Feuer ein.
Harriman war über die plötzliche Feuerpause erstaunt und starrte auf den Hauptschirm. Auf dem Hauptschirm zeichnete sich das Antlitz des Warbirds ab. Es war als würde Harriman in das Gesicht eines gewaltigen, grünen Raubvogels starren. Dieses Design war neu. Anscheinend haben die Romulaner eine Veränderung in ihrer Bauweise vorgenommen. Die Schiffe wirkten jetzt noch bedrohlicher und Angsteinflößender. Aber warum zum Teufel hat der romulanische Commander nicht so lange feuern lassen, bis von der Enterprise nur noch Staub und Asche übrig war? Anscheinend hatte er Befehl, keinen offenen Krieg zu beginnen.
„Wir werden vom romulanischen Kommandoschiff gerufen Sir.“ Meldete Lieutenant Shavok. Harriman wollte nur zu gerne wissen, was der romulanische Commander wollte. Aber er lehnte sich in seinem Sessel zurück und lies die Romulaner noch etwas zappeln.
„Wollen sie nicht antworten, Captain?“ Fragte Albert den Captain.
„Immer mit der Ruhe Commander. Ich lasse sie nur etwas warten, damit sie merken, dass wir uns keine Sorgen machen.“ Antwortete Harriman.
„Sir, sie rufen uns immer noch.“ Meldete Shavok erneut.
Harriman stand auf und näherte sich dem Hauptschirm. „Auf den Schirm!“ Befahl er.
Das Bild wechselte und zeigte die Brücke des romulanischen Kreuzers. Sie war überwiegend grün beleuchtet. Im hinteren Teil der Brücke, konnte man einige Romulaner bei der Arbeit beobachten. Der zentrale Kern der Brücke war der beeindruckende Kommandositz, der auf einem hohen Podest stand. Der Kommandant musste sich fühlen, wie ein König.
In diesem Sessel saß eine anmutige und kühle romulanische Schönheit, die mit vor der Brust verschränkten Händen, völlig ruhig da saß und auf den geeigneten Augenblick abwartete, um das Gespräch zu beginnen.
Schließlich stand sie auf und schritt langsam die beiden Stufen auf das Hauptdeck hinab.
Endlich begann sie zu sprechen.
„Ich grüße sie. Mein Name ist Commander T’Var vom romulanischen Warbird Val’Shan. Wir sind ihnen überlegen, ich empfehle ihnen sich mit ihrem Schiff zurückzuziehen, bis wir unsere Mission beendet haben.“
Harriman lächelte.
„Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Wir haben den Auftrag die Kolonie zu schützen und wir werden keinen Handbreit von unseren Befehlen abweichen.“
„Damit haben sie gerade ihr Todesurteil unterschrieben Captain. Schade, dass ihre Karriere schon hier ein unrühmliches Ende nimmt. Dennoch gebe ich ihnen eine Stunde, um ihre Entscheidung zu überdenken. Wenn sie in einer Stunde noch hier sind, werden wir sie vernichten. Val’Shan Ende!“
Die Verbindung wurde unterbrochen. Im nächsten Moment vollführte die Val’Shan eine Drehung und tarnte sich wieder. Ihre Schwesterschiffe taten es ihr gleich.
„Was werden wir jetzt tun Sir?“ Fragte Albert.
„Hm, mal überlegen. Wir können aufgrund der Strahlung, keinen Kontakt mit dem Sternenflottenkommando aufnehmen und Verstärkung anfordern. Unsere Sensoren sind ineffizient und wir sind drei zu eins unterlegen. Wir verfügen aber über Orbitalplattformen, Geschützstellungen auf der Planetenoberfläche, einer Staffel hochmoderner Jäger, Vier Shuttles hier an Bord und natürlich über die Enterprise selbst. Ich finde wir stehen gar nicht so schlecht da. Wenn T’Var sich unbedingt mit uns anlegen will, dann kann sie es gerne versuchen.“
Alle auf der Brücke starrten den Captain an. Er sprühte förmlich vor Selbstvertrauen. lächelnd stand er auf. „Mr. Shavok, setzen sie sich mit Larus IX in Verbindung und informieren sie Captain Silor von dem eben stattgefundenen Gespräch und dass wir in einer dreiviertel Stunde die Staffel an unserer Seite benötigen.“ Shavok nickte und machte sich daraufhin sofort an die Arbeit. Nun wandte sich Harriman Demora zu. „Demora, wenn es zum Kampf kommt, wünsche ich, dass das Schiff immer im Schutz der Plattformen bleibt.“ Demora setzte ihr bezauberndes Lächeln auf. „Sie können sich auf mich verlassen Sir.“ Bestätigte sie. Harriman klopfte ihr auf die Schulter und schritt dann zu Sabrina Decker. „Lieutenant Commander. Sie koordinieren die Bewegungen der Jäger und unserer Shuttles und behalten den Gegner im Auge.“ Commander Decker nickte. „Aye Sir.“
Harriman ging wieder zum Kommandostand und nahm im Sessel platz. Er betätigte eine Taste in der Armlehne. „Brücke an Maschinenraum.“ Begann er.
Die Antwort erfolgte nach ein paar Sekunden. „Gri’Tar hier. Was kann ich für sie tun Captain?“ Fragte der Chefingenieur des Schiffes. „Lieutenant, ich brauche in etwa 50 Minuten volle Leistung der Maschinen.“
„Kein Problem Sir. Ich mache mich sofort an die Arbeit.“ Harriman nickte zufrieden. „Ausgezeichnet. Brücke Ende.“ Harriman betätigte ein weiteres Mal die Taste und beendete die Verbindung. Danach betätigte er eine andere Taste und öffnete eine Verbindung zur Krankenstation. „Dr. Tanaka. Bitte bereiten sie die Krankenstation auf eventuelle Verletzte vor.“
„Aye Captain. Wir haben uns bereits darauf vorbereitet. Die Krankenstation ist einsatzbereit.“
Abermals nickte Harriman. „Sehr gut. Machen sie weiter. Harriman Ende!“
„Captain. Alle Stationen und Decks melden Kampfbereitschaft. Die Staffel ist soeben zu uns gestoßen.“ Meldete Commander Albert.
„Ausgezeichnet. Teilen sie den Piloten mit, dass sie sich zu jeweils Sechs Schiffen aufteilen, und unsere Backbord- und Steuerbordflanke schützen sollen. Ich möchte, dass sie sich immer in unserer nähe aufhalten.“ Befahl Harriman.
„Verstanden!“ Sagte Albert und übermittelte die Befehle.
Die Jägerstaffel der Peregrineklasse teilte sich zu je Sechs Schiffen auf, bezog an den Seiten der Enterprise Stellung und passte sich an die Manöver an.
Schließlich waren alle Vorbereitungen abgeschlossen, nun blieb der Crew der Enterprise nichts mehr anderes übrig als auf den Ablauf des Ultimatums zu warten.
„Mr. Shavok. Sobald der Angriff erfolgt, konzentrieren sie ihr Feuer ausschließlich auf das Verbandsleitschiff. Um die beiden anderen Warbirds kümmern sich erstmal die Jäger und die Waffenplattformen.“
Shavok schien dieser Befehl nicht sonderlich zu gefallen. Dies blieb von Harriman nicht unbemerkt, da Shavok eine Augenbraue hochzog. „Haben sie ein Problem mit diesem Befehl Lieutenant?“ Fragte Harriman.
„Bei allem Respekt Sir, es ist höchst unlogisch, die Jäger gegen zwei Warbirds einzusetzen. Sie können gegen diese Schiffe höchstens Fünf Minuten bestehen.“
Harriman nickte.
„Die Jäger werden nah an den Feind heran fliegen und von den Plattformen unterstützt. Die Geschütze der Warbirds können es nicht mit der Wendigkeit der Jäger aufnehmen und brauchen einige Sekunden um sich auf die Bewegungen der Jäger einzustellen. Die Gefahr für die Piloten ist mir durchaus bewusst, aber wir haben den Befehl, die Kolonie um jeden Preis zu schützen. Auch wenn die Gefahr hoch ist, haben wir die Pflicht unsere Befehle auszuführen und die Piloten wissen das auch. Also Lieutenant, führen sie meine Befehle aus!“ Sagte Harriman und drehte seinen Stuhl in Richtung des Hauptschirms um.
Plötzlich ertönte ein Alarm von der TAC. „Drei romulanische Warbirds nähern sich von 675.664. Sie fliegen in Dreiecksformation und laden die Waffen, Sir.“ Meldete Shavok und wartete auf Befehle.
„Roter Alarm! Waffen aktivieren! Ziel erfassen!“
Brüllte Harriman über das Alarmsignal hinweg.
Im Weltraum schwärmten die zwölf Jäger aus und griffen jeweils in Sechsergruppen die beiden Schwesterschiffe der Val’Shan an. Rote Strahlen verließen die Tragflächen der Jäger und schlugen in die Schilde der beiden Warbirds ein. Diese lösten die Formation auf und gingen in den Gegenangriff über. Vernichtendes Disruptorfeuer schlug den Jägern entgegen und vernichtete zwei sofort. Einem anderen Jäger wurde eine Tragfläche abgerissen. Nun trudelte der Jäger steuerlos in Richtung der Sonnen. Schließlich versagten die letzten Reste der Schilde. Das kleine Schiff war den zerstörerischen Sonnenwinden schutzlos ausgeliefert. Der Jäger platzte, wie eine überreife Tomate, in einer Explosion auseinander.
Schließlich begannen die Waffenplattformen das Feuer auf die beiden Warbirds zu eröffnen. Zusammen mit dem Feuer der Jäger wurde die destruktive Energie stark genug, um die Schilde der Val’Tar bedrohlich zu schwächen. Als der Captain des Schiffes entschied, das Schiff aus der Reichweite der Plattformen zu bringen, war es bereits zu spät. Eine weitere Torpedosalve schlug ein und zerstörte die Backbordwarpgondel des Schiffes. Grünes Warpplasma trat aus und entzündete sich. Das Schiff zog einen langen, grünen Schweif hinter sich her. Es hatte mindestens 50° Schlagseite und war kaum noch manövrierfähig. Der Captain der Val’Siran entschied sich das andere Schiff durch den Schiffskörper seines Kreuzers zu schützen und befahl seinem Steuermann, den Warbird zwischen die Val’Tar und die Waffenplattformen zu bringen. Augenblicklich passten sich die Jagdpiloten diesem Manöver an und setzten dem Feind, unter ständigem Feuer nach.
Auch die Schilde der Val’Siran waren bereits bedenklich geschwächt. Dennoch kam ein Rückzug nicht in Frage.
Vor dem Kampf, hatte ihnen Commander T’Var eingeschärft, dass sie einen Rückzug als einen Akt der Feigheit betrachten würde und als einen Verrat an ihr persönlich. Die beiden Captains wussten genau, was das für sie bedeutete. T’Var besaß durch ihren Vater Einfluss im Senat und was wesentlich schwerwiegender war, sie besaß auch gute Beziehungen zum Tal’Shiar. Dies machte sie zu einer sehr gefährlichen Kontrahentin auf dem politischen Parkett. Es war sogar möglich, dass sie eines Tages der erste weibliche Prokonsul des romulanischen Senats wurde. Dabei handelte es sich um das zweithöchste Amt in der Hierarchie des Imperiums.
Es bestand kein Zweifel, T’Var würde alles dafür tun, um dieses Ziel zu erreichen. Notfalls hätte sie auch keine Skrupel über die Leichen von zwei unbedeutenden Warbirdkommandanten zu gehen.
Beide Warbirds waren bereits aus dem Verteidigungsperimeter der Föderationskolonie entkommen, wurden aber von den neun verbliebenen Jägern weiterhin verfolgt und unter schweren Beschuss genommen. Lange würden sie nicht mehr durchhalten. Auch wenn die Disruptoren ohne unterlass feuerten.
An anderer Stelle im Weltraum trafen die beiden Flaggschiffe aufeinander. Die Val’Shan eröffnete als erste das Feuer und traf bereits mit dem ersten Schuss. Die Schilde der Enterprise leuchteten auf und versuchten, die destruktive Energie zu absorbieren.
„Bericht!“ Brüllte Harriman.
„Die Backbordschilde wurden getroffen und sind auf 80% gefallen. Minimale Schäden auf den Decks 6,8 und 10.“ Meldete Shavok.
„Feuer erwidern! Zielen sie auf die Warpgondeln!“ „Demora, passen sie Kurs und Geschwindigkeit an den Gegner an.“ Befahl er beiden Offizieren und krallte sich noch tiefer in die Armlehnen seines Stuhls.
Drei Photonentorpedos verließen die Torpedorohre und rasten auf den Warbird zu. Dieser änderte allerdings seinen Kurs, sodass zwei der Torpedos ins leere gingen. Der dritte schlug in die Schilde, welche das Warptriebwerk des Warbirds schützen, ein. „Direkter Treffer. Ihre Schilde sind in diesem Bereich auf 85% gesunken.“ Meldete Shavok.
„Konzentrieren sie das Feuer auf diesen Bereich. Phaser und Torpedos.“ Befahl der Captain.
Shavok feuerte eine volle Breitseite auf das Warptriebwerk ab und brachte damit die Schilde des Gegners zum Kollaps. Ein weiterer Phaserstrahl zerschnitt die Warpspulen und brachte das Triebwerk zur Explosion.
Der gesamte Steuerbordflügel wurde abgerissen. Dennoch schien das Schiff noch immer manövrierfähig zu sein. Der Warbird vollführte eine volle Drehung und bot der Enterprise nun die andere, unbeschädigte Seite.
In diesem Augenblick feuerte die Val’Shan aus allen Rohren auf die Enterprise. Die Schilde am Hauptdeflektor brachen zusammen. Weitere Torpedos folgten und trafen die ungeschützte Stelle. Die darauf folgende Explosion riss ein drittel des Bugs in Fetzen.
Besatzungsmitglieder, die nicht mehr fliehen konnten wurden hinaus in den Weltraum gesogen. Jene die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben waren, starben innerhalb von Sekunden im eisigen Vakuum des Weltraums.
Auf der Brücke wurden, durch die Erschütterung, einige aus ihren Stühlen gerissen und vielen auf das Deck. Harriman konnte sich gerade noch in seinem Sessel halten. Das Licht auf der Brücke ging aus und wurde durch die Notbeleuchtung ersetzt. Die Luft war von Qualm und Rauch geschwängert. Das atmen viel schwer.
„Schadensbericht!“ Befahl der Captain hustend.
Albert, der sich gerade an seiner Konsole hochzog und an der Schläfe blutete, schüttelte den Kopf um den Schwindel zu vertreiben und checkte die Schadensmeldungen. „Schilde auf 20% gesunken, der Hauptdeflektor ist zerstört. Ebenso die unteren Phaserkanonen. Wir haben einen Hüllenbruch auf den Decks 12,13 und 14. Notkraftfelder sind aktiviert und halten. Zusätzlich haben wir 10° Schlagseite und sind nur noch zu 80% manövrierfähig.“ Berichtete er.
„Verdammt!“ Brüllte Harriman und schlug mit der Faust auf die Armlehne seines Sessels. Seine alten Freunde, die Zweifel, kamen wieder auf.
Das konnte er jetzt nicht gebrauchen, kühles, kreatives und logisches Denken war jetzt gefragt.
Shavok der sich auch wieder aufgerappelt hatte und aus einer Schnittwunde am Handgelenk blutete, kontrollierte seine Anzeigen. „Captain, der Warbird macht eine Wende für einen neuen Anflug. Die Energie in seinen Waffenbänken steigt an. Sie machen sich feuerbereit.“ Harriman drehte sich zu Albert um. „Haben sie irgendwelche Vorschläge für mich Commander?“
Albert überlegte kurz. „Wir könnten die Torpedorohre voll laden und dann für eine Sekunde auf Warp gehen, um am Gegner vorbeizukommen, ohne ihm die Gelegenheit zu geben, auf uns zu zielen, danach gehen wir unter Warp, machen eine komplette Wende und rammen ihnen die Torpedos ins Heck.“ Harriman dachte über den Vorschlag nach. „Nur noch 10 Sekunden, bis der Feind die Schussposition erreicht hat.“ Meldete Sabrina Decker.
Harriman traf seine Entscheidung und drehte sich zur CON um. „Demora, kriegen sie das hin?“
Demora sah ihm in die Augen und lächelte. Dies bedeutete, Ja.
„Dann machen wir es so. Auf mein Kommando, gehen wir auf Warp Eins und halten die Geschwindigkeit für fünf Sekunden. Sulu, programmieren sie die Manöversequenz! Shavok, gleichen sie die TAC mit der CON ab!“
Er betätigte die Taste für das schiffsweite Interkom.
„An alle, hier spricht der Captain. Es wird etwas holprig werden. Halten sie sich gut fest und bereiten sie sich auf Explosionen und Erschütterungen vor. Brücke Ende!“ Er schloss den Kanal wieder und beobachtete nun für die restlichen zwei Sekunden, wie der Warbird immer näher kam. Das Torpedorohr am Bug begann grün zu glühen.
„Captain, der Feind hat die optimale Schussposition erreicht.“ Meldete Decker von der OPS.
„Sulu, Jetzt.“ Schrie Harriman.
Demora betätigte die Taste, die das Programm aktivierte.
Die Enterprise zündete die Warptriebwerke und wurde aus dem Stand auf Warp Eins beschleunigt. Wie ein weißer Pfeil schoss sie an dem Warbird vorbei.
Als der Vorbeiflug abgeschlossen war, fiel sie wieder aus dem Warp und begann mit ihrer Drehung unter voller Impulsgeschwindigkeit.
Die romulanische Kommandantin war gut. Sie hatte schnell genug reagiert und befahl bereits ein weiteres Wendemanöver. Gleichzeitig ließ sie die Achtern Torpedorohre laden.
Doch es war zu spät.
Harriman stand aus seinem Stuhl auf und ballte die Faust. „Feuer!“
Vier Photonentorpedos verließen die Rohre und rasten auf das Heck des Warbirds zu. Fünf Sekunden später schlugen sie in die Achter Sektion ein und brachten den gesamten Teil des Schiffes zur Explosion.
Wie in einer Kettenreaktion wurde das Schiff von weiteren Explosionen auseinander gerissen. In einem glühenden Feuerball, der den tragischen Höhepunkt dieses Schauspiels markierte, bäumte sich das Schiff noch einmal auf und riss in der Mitte entzwei. Als sich die Explosion im Vakuum des Weltraums aufgelöst hatte und nur noch das Farbenspiel der beiden Sonnen im Hintergrund zu sehen war, ließ sich Harriman mit einem lauten Seufzer in den Sessel fallen und rieb sich den Ruß und den Schweiß aus den Augen.
„Meldung vom Staffelführer der Jäger. Sie haben die beiden verbliebenen Warbirds eingekreist. Ein Kommandant hat Selbstmord begangen und das Kommando an seinen Ersten Offizier übertragen. Dieser hat dann zusammen mit dem anderen Kommandanten bedingungslos kapituliert. Sie möchten mit ihnen reden Captain.“
„Jetzt wollen sie mit uns reden.“ Stellte Harriman humorlos fest. „Also schön. Demora bringen sie uns hin!“ Befahl er.
Demora führte den Befehl aus und die Enterprise beschleunigte auf vollen Impuls. Fünf Minuten Später erreichte sie die Koordinaten des anderen Kampfgebietes.
Harriman stellte voller Respekt fest, dass die Jäger ausgezeichnete Arbeit geleistet hatten. Er hätte nie gedacht, dass auch nur eine Jagdmaschine diesen Kampf überleben würde.
Er freute sich, dass er sich geirrt hatte.
„Sir, die beiden Romulaner sind jetzt bereit, an Bord gebeamt zu werden.“ Meldete Commander Decker.
„Sie wollen an Bord kommen?“ Fragte Harriman ungläubig.
Albert wirkte ebenso überrascht wie der Captain.
„Sie möchten mit ihnen und dem Ersten Offizier persönlich verhandeln, sie sagen, es ginge um die Zukunft des Quadranten.“ Antwortete Decker.
Harriman zuckte mit den Achseln. „Wenn das so ist, der Chief soll sie unbewaffnet in die Lounge beamen. Wir nehmen sie dort in Empfang. Können wir überhaupt schon wieder gefahrlos beamen?“ Fragte der Captain.
„Das Strahlungsniveau ist auf ein akzeptables Maß zurückgegangen. Es dürfte keine Probleme mehr beim Beamvorgang geben.“ Antwortete Westminster.
„Sehr schön. Dann führen sie bitte meine Befehle aus. Commander, darf ich bitten?“ Sagte er und deute in einer ausladenden Geste in Richtung Tür zur Beobachtungslounge. „Dann wollen wir mal Politik machen.“ Bemerkte der Commander und betrat vor dem Captain die Lounge.
Albert ging an einen Schrank in der Lounge und holte zwei Handphaser heraus. Einen reichte er Harriman. „Erwarten sie einen Schusswechsel Commander?“
Meine Devise lautet: „Traue keinem Romulaner, dann lebst du länger.“ Antwortete Albert, überprüfte die Energieanzeige und lud die Waffe durch.
Harriman tat es ihm gleich und schob den Phaser in das Halfter an seinem Gürtel.
„Brücke an Harriman. Die Gefangenen sind bereit zum beamen.“ Meldete Deckers Stimme aus dem Interkom.
Harriman ging an den Konferenztisch und betätigte eine Taste am Rand des Tisches. „Harriman hier, wir erwarten sie.“
Er drückte ein weiteres mal die Taste und beendete die Verbindung.
Ein paar Sekunden später war die Lounge vom grünen Leuchten eines romulanischen Transporterstrahls erfüllt. Als der Vorgang beendet war, standen ein älterer Romulaner mit grauem Haar und ein etwas jüngerer mit tiefschwarzem Haar auf der anderen Seite des Raumes.
Ihnen entging nicht, dass Commander Albert langsam die Hand auf den Knauf seines Phasers legte. Um einer Überreaktion entgegenzuwirken hob der ältere der beiden die Hände um zu zeigen, dass er unbewaffnet und in friedlicher Absicht gekommen sei.
Dennoch behielt Albert die Hand da, wo sie war. Aufmerksam beobachtete er jede Bewegung der beiden Romulaner.
Harriman hingegen ging auf die beiden zu und lächelte. Er streckte ihnen die Hand zum Gruß entgegen. Zuerst wussten die beiden Romulaner, nichts mit dieser Geste anzufangen, doch schließlich ergriff der ältere die dargebotene Hand und schüttelte sie.
„Mein Name ist Commander Si’Rel vom romulanischen Warbird Val’Tar und das ist Subcommander Werol von der Val’Siran. Der frühere Kommandant des Schiffes zog es leider vor, sein Leben zu beenden. Er war ein guter Freund von mir.“ Begann der Romulaner.
Harriman nickte bedauernd. „Gestatten sie mir, dass ich mich vorstelle. Ich bin Captain John Harriman vom Föderationsraumschiff Enterprise und das ist mein Erster Offizier Commander Daniel Albert.“ Sagte er und deutete dabei auf seinen ersten Offizier, der absichtlich etwas im Hintergrund geblieben ist. Albert machte auch keine Anstalten, den beiden Romulanern die Hand zu reichen, was von Harriman mit einem missbilligenden Blick quittiert wurde. Harriman lies sich aber nichts anmerken und deutete auf die Stühle. „Nehmen sie doch bitte platz meine Herren. Ich bin sehr gespannt, worum es geht. Kann ich ihnen etwas zu trinken anbieten? Wir haben einen kleinen Vorrat romulanisches Ale an Bord.“ Sagte Harriman. Die beiden Romulaner nahmen platz, lehnten das Angebot des Captains aber ab.
Harriman und Albert nahmen ihnen gegenüber Platz und warteten gespannt, darauf, dass die Romulaner begannen ihr eindringen in den Raum der Föderation zu erklären.
Schließlich holte Si’Rel tief Luft und begann mit seinem Bericht. Es fiel ihm sichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. Er wusste genau, dass er nie wieder lebend nach Romulus zurückkehren konnte. Vielleicht war die Entscheidung von Commander Tareth, sich das Leben zu nehmen, doch nicht so falsch. Aber er hatte seine Entscheidung gefällt und musste nun die Konsequenzen tragen.
„Vor zwei Monaten erfasste eine getarnte Aufklärungsonde des Tal’Shiar, die in den Raum der Föderation eindringen und die grenznahen Planeten untersuchen sollte, auf dem neunten Planeten des Larussystems eine ungewöhnlich starke Energiesignatur. Zusätzlich kam noch eine sehr hohe Konzentration von Biogener Materie hinzu, die zehn Kilometer unter der Planetenoberfläche gelagert wird. Als die Sonde die gewonnen Daten übermittelte, brach eine starke Debatte im Senat aus. Ein grossteil der Senatoren hielt dies für eine geheime Basis, um im Falle eines Krieges zwischen unseren beiden Völkern, das romulanische Volk mit Massenvernichtungswaffen zu beschießen.
Selbst Romulus wäre mit diesen Waffen erreichbar.
Also sendete der Praetor persönlich, drei Warbirds aus um die Daten der Sonde zu bestätigen. Uns blieb keine Wahl, als die Grenze zu überqueren und so nah wie möglich an den Planeten heran zufliegen. Das Ereignis, das die beiden Sonnen erzeugt haben, kam uns gelegen, da die Sensoren des Planeten schon alleine durch das kosmische Phänomen gestört sein würden. In Verbindung mit unserer Tarnvorrichtung wären wir unauffindbar gewesen.
Alles lief nach Plan, bis ihr Schiff hier aufgekreuzt ist. Bis dahin war unsere Mission eine reine Aufklärungsmission. Diese änderte sich dann allerdings schlagartig. Commander T’Var hielt das auftauchen des Flaggschiffes der Föderation für den perfekten Beweis und entschied, ohne Befehl, den Planeten und ihr Schiff einzuäschern.
Sie hatte große Ambitionen und sah darin ihre Chance, weiter aufzusteigen. Das Ergebnis von ihrem Ehrgeiz treibt draußen im All.
Aber glauben sie mir Captain, wir wissen, dass da unten Massenvernichtungswaffen gehortet werden. Wir konnten während dem Gefecht nahe genug heran fliegen und einen Scan durchführen. Es sind eindeutig Biogene Waffen. Früher oder später wird das einen Krieg auslösen. Das ist genau der Vorwand, den die Hardliner brauchen.“
Werol sprang auf. „Seien sie still! Sie alter Narr. Sie verraten das Imperium. Ich will nicht an ihrem, Verrat beteiligt sein.“
Albert zog blitzschnell seinen Phaser und legte auf den jungen Romulaner an. „Hinsetzen Jungchen! Ich sags nur einmal.“ Zischte er den jungen Romulaner an.
Harriman legte seine Hand auf den Phaser und drückte ihn nach unten. Werol ließ Albert nicht aus den Augen, setzte sich aber dennoch hin.
Harriman bedeutete, dem Commander den Phaser wieder wegzustecken. Dieser befolgte ohne ein weiteres Wort den Befehl.
Harriman stand auf und begann eine Wanderung durch den Raum. Alle Augenpaare waren auf ihn gerichtet. Er ließ sich Zeit, um seine Gedanken zu ordnen.
„Sie beschuldigen allen ernstes die Föderation, Biogene Waffen herzustellen und zu lagern? Haben sie Beweise für diese Behauptung? Für mich klingt das nach einer Räuberpistole.“ Fragte er Si’Rel.
Si’Rel nickte nur und griff in seine Hosentasche. Er brachte ein PADD zum Vorschein und legte es auf den Tisch.
Harriman nahm das PADD an sich und studierte die Daten. Es handelte sich um Sensorlogs von vor einer Stunde. Was er da lesen musste, erschütterte ihn zutiefst. Allerdings konnten die Daten und der Timecode auch im voraus gefälscht worden sein. Er ging an die gegenüberliegende Wand und betätigte eine Taste auf einem in die Wand eingelassenen Tastenfeld.
„Harriman an Westminster. Bitte scannen sie die Oberfläche des Planeten bis zu einer tiefe von Zehn Kilometern. Halten sie nach ungewöhnlich hohen Energiekonzentrationen und Biomateriewerten Ausschau. Ihren Bericht erstatten sie dann hinterher persönlich in der Lounge. Harriman Ende!“
Harriman hieb auf die Taste um die Verbindung zu beenden. Danach setzte er seine Wanderung durch die Lounge fort. „Ich kann einfach nicht glauben, dass die Föderation solch einen klaren Vertragsbruch begehen würde. Das widerspricht allen Prinzipien auf welche die Föderation gegründet wurde.“ Stellte Harriman fest.
Albert stand auf und gesellte sich zum Captain. „Sie glauben doch wohl nicht im ernst, dass ein Quäntchen Wahrheit in den Behauptungen dieser beiden Spitzohren steckt?“ Flüsterte er.
Harriman sah ihm in die Augen. „Commander ich weiß nicht was ich glauben soll. Deshalb lasse ich Westminster die Behauptungen ja auch überprüfen. Wenn sie sich allerdings bewahrheiten sollten, ist der Angriff der Romulaner gerechtfertigt und wir sind die bösen. Dann hat sich die Situation grundlegend geändert.“
Albert nickte betreten. „Natürlich haben wir die Pflicht, den Anschuldigungen nachzugehen. Aber ich persönlich halte das für eine Story, um uns zu verschaukeln. Die Romulaner haben sicher einen Plan. Die machen nichts ohne Hintergedanken.“ Bemerkte er.
„Aber vielleicht, haben sie diesmal absolut Recht.“ Entgegnete Harriman.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Lieutenant Commander Westminster trat ein. Alle Augenpaare ruhten nun auf ihm. Man konnte ihm ansehen, dass er schlechte Nachrichten überbrachte.
„Also Commander?“ Fragte der Captain ungeduldig.
Westminster trat an den Tisch heran und schob in den Leseschlitz einen Isolinearen Chip. Danach betätigte er eine Taste und aktivierte den Schirm an der Wand. Eine Darstellung des Planeten nahm Form an und zeigte in einer tiefe von Zehn Kilometern eine Anlage und ungewöhnlich hohe Energiesignaturen.
„Ich habe die betreffende Stelle zweimal gescannt. Es besteht kein Zweifel. Es handelt sich definitiv um ein Waffenlager. Es tut mir leid das sagen zu müssen, aber dort unten gehen Dinge vor sich, die nicht im Einklang mit den Gesetzen der Föderation stehen.“
Harriman traute weder seinen Ohren, noch seinen Augen. Dennoch musste er nun eine Entscheidung treffen, die einen Krieg vermeiden sollte.
Er schritt auf die andere Seite des Raumes, starrte aus dem Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust.
Plötzlich drehte er sich ruckartig zu seinem Ersten Offizier um. „Commander, stellen sie zusammen mit Shavok einen Angriffstrupp von mindestens 20 Mann zusammen und finden sie sich in 20 Minuten in Transporterraum VI ein. Wegtreten!“
Albert reagierte etwas zu spät. Man bemerkte dass ihn der Captain gerade auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Dennoch nahm er Haltung an und stürmte aus dem Raum.
Nun wandte sich Harriman an die beiden Romulaner, die nicht weniger überrascht waren.
„Meine Herren. Ich entschuldige mich offiziell im Namen der Föderation bei ihnen, als Vertreter des romulanischen Imperiums. Ich verspreche ihnen, dass wir dieser Sache auf den Grund gehen werden. Und ich versichere ihnen, dass was immer da unten stattfindet, nicht mit der Genehmigung des Präsidenten, des Föderationsrates oder des Sternenflottenkommandos geschieht.“
„Das kann jeder behaupten. Woher wollen wir wissen, dass sie die Wahrheit sagen?“ Fragte Subcommander Werol misstrauisch.
Harriman schaute ihn viel sagend an. „Weil sie beide mitkommen werden, um als Zeugen zu dienen. Sie können jetzt auf ihre Schiffe zurückkehren. Aber bitte beamen sie in 25 Minuten in den unterirdischen Komplex und gesellen sich zu uns.“
Si’Rel und Werol standen auf. „Das werden wir. Sie haben mein Wort, Captain.“ Sagte Si’Rel und tippte auf den Communicator an seinem Handgelenk. „Commander Si’Rel an die Val’Tar. Beamen sie mich an Bord.“ Sofort nach dem Befehl löste sich Si’Rel in einem grünen Transporterstrahl auf und war verschwunden. Werol tat es ihm kurz darauf gleich und war ebenfalls verschwunden.
Nun war Harriman alleine in der großen Lounge. Was er jetzt tun musste, widerstrebte ihm. Aber dennoch musste er es tun. Es gab keinen anderen Weg um an die Lösung des Rätsels zu kommen.
15 Minuten später
Transporterraum der Enterprise
Als Harriman und Albert im Transporterraum eintrafen, waren Shavok und seine besten Männer gerade dabei, ihre Waffen zu überprüfen und sich kampfbereit zu machen.
Harriman begrüßte sie und stieg auf die Transporterplattform. „Meine Herren, wir beamen in Wellen herunter und übernehmen das Kommando. Die Waffen werden auf Betäubung gestellt. Es handelt sich bei dem Personal dort unten um Sternenflottenpersonal. Ich will keine toten. Das Hauptziel ist es, herauszufinden, was dort unten vor sich geht.“
Er winkte Albert und Shavok zu sich. Zusätzlich traten noch fünf weitere Sicherheitsleute auf die Plattform. Hinter der Transporterkontrolle stand Fähnrich Piper Halliwell und wartete auf den Befehl des Captains.
Dieser lies nicht lange auf sich warten. Harriman nickte ihr zu. „Energie!“
Ein paar Sekunden später materialisierte das Außenteam im Kommandozentrum von „Desert Paradise“ und schwärmte aus. Die dort arbeitenden Sternenflottenmitglieder waren so überrascht, dass bereits die erste Welle genügte, um die Kontrolle über das Kommandozentrum zu erlangen. Als die restlichen Sicherheitstrupps von der Enterprise auf der Oberfläche angekommen waren, bestand bereits keine Gefahr mehr.
Ein empörter Captain Silor stürmte auf Harriman zu und wurde von zwei Sicherheitsleuten mit Phasergewehren aufgehalten. „Wie können sie es wagen, hier mit bewaffneten Truppen einzudringen?“
Harriman bedeutete den Sicherheitsleuten, den Captain loszulassen. „Beruhigen sie sich Captain. Wir haben Grund zu der Annahme, dass unter ihrem Stützpunkt Biogene Waffen gelagert werden.“ Harriman reichte dem Andorianer das PADD mit den Beweisen.
Silor überprüfte die Anzeigen. „Das ist völlig unmöglich, wenn es solch eine Einrichtung gäbe, dann wüsste ich doch davon.“ Stellte er fest.
„Nicht unbedingt!“ Erklang Terax’ Stimme von einem Laufsteg über ihnen. Er richtete einen Handphaser auf Harriman. „Keine Bewegung Captain oder ich vaporisiere sie.“
Silor und Harriman starrten ihn fassungslos an. Was bewegte den Caitaner dazu, solch einen Verrat zu begehen.
„Sie fragen sich sicher, warum ich das hier mache. Glauben sie mir, ich handle zum Wohl für die Föderation.“
Harriman trat vor und hob, zum Zeichen seiner friedlichen Absichten, die Hände. „Was bezwecken sie damit?“ Fragte er.
„Ich arbeite für jemanden, der mit allen Mitteln für den erhalt der Föderation kämpft. Bei allem Respekt für die Sternenflotte, aber sie ist leider nicht in der Lage, alle Gefahren zu neutralisieren. Ich werde noch heute diese Torpedos nach Romulus schicken und niemand wird mich aufhalten.“ Er betätigte einen Auslöser, wurde von einem Transporterstrahl erfasst und verschwand.
Verblüfft schauten sich Silor, Harriman und Albert an. „Mr. Shavok lassen sie die Wachen ausschwärmen und suchen sie einen Zugang, zum Waffenlager. Wir müssen da reinkommen und Terax stoppen. Ich bin sicher, dass er da unten auch eine Abschussvorrichtung hat und den Start der Waffen vorbereitet.
Shavok nickte. „Aye Captain.“ Danach wandte er sich an seine Männer. „Ausschwärmen! Sichern sie die Basis und suchen sie einen Zugang nach unten!“ Befahl er.
Die Sicherheitsmannschaft der Enterprise machte sich unverzüglich daran, die Befehle des Vulkaniers auszuführen. In der Zwischenzeit zückte Harriman seinen Communicator und stellte eine Verbindung zur Enterprise her. „Harriman an Enterprise.“
„Enterprise hier. Was können wir für sie tun Captain?“ Kam Lieutenant Commander Deckers Antwort.
„Besteht eine Möglichkeit, in die unterirdische Höhle zu beamen?“
Wollte der Captain wissen. Decker schien die Frage Harrimans zu überprüfen. Die Antwort ließ nämlich einige Augenblicke auf sich warten. Die Antwort war leider negativ. „Leider können wir sie nicht in die Höhle beamen Sir. Es wurde ein Dämpfungsfeld errichtet, dass jegliches beamen unmöglich macht.“
„Verstanden. Erfassen sie alles, was die Oberfläche des Planeten verlässt und schießen sie es ab. Keine dieser Waffen darf das romulanische Territorium erreichen.“ Befahl Captain Harriman.
„Verstanden. Sie können sich auf uns verlassen Sir.“ Antwortete Decker daraufhin.
„ Das weiß ich.“ Sagte Harriman und schloss die Klappe seines Communicators.
In diesem Moment materialisierten die beiden romulanischen Kommandanten im Kontrollzentrum von „Desert Paradise“.
Als der Vorgang abgeschlossen war, traten Si’Rel und Werol auf den Captain der Enterprise und seinen Ersten Offizier zu.
„Wie ich sehe, haben sie hier alles unter Kontrolle.“ Stellte Commander Si’Rel fest.
„Leider ist gar nichts unter Kontrolle Commander. Der Sicherheitschef arbeitet für irgendjemanden, aber nicht für die Sternenflotte. Er hat sich in die Höhle gebeamt und ein Dämpfungsfeld aktiviert. Bis jetzt ist es uns noch nicht gelungen einen Zugang zu finden. Er besitzt dort unten auch eine Abschussvorrichtung und droht damit, Romulus zu beschießen.“
Erklärte Harriman.
„Nun ja, wir könnten die Basis evakuieren und dann vom Orbit aus, dem Erdboden gleich machen.“ Schlug Werol vor.
„Dieser Vorschlag ist inakzeptabel. Die Basis ist die Lebensgrundlage der Bevölkerung des Planeten.“ Entgegnete Harriman. „Ich fürchte wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.“
10 Kilometer tiefer
Commander Terax stand vor einem Terminal und öffnete einen Kanal zu seinem Auftraggeber, er hatte strikte Anweisung, diese Frequenz nur in einer absoluten Notsituation zu verwenden. Aber wenn das keine Notsituation war, was dann?
Auf dem Display erschien das Gesicht seines Vorgesetzten, der sich für diese Mission den Codenamen „M“ zugelegt hatte.
„Was wollen sie?“ Fragte dieser verärgert. „Wir haben Probleme. Das Sternenflottenkommando hat zu unserer Unterstützung gegen die Romulaner, die Enterprise geschickt. Nach einer kleinen Schlacht, haben sich die Romulaner mit Captain Harriman an einen Tisch gesetzt und ihm Beweise geliefert, die die Existenz dieser Anlage beweist. Da diese Anlage gegen die Gesetze der Föderation verstößt, handelt er nun nach seinen Befehlen und versucht in die Anlage zu kommen um die Mission zu vereiteln.“ Erstattete Terax seinen Bericht. „Ich erwarte Befehle Sir.“
„M“ schien darüber nachzudenken, welche Optionen ihnen noch offen standen. „Ich fürchte wir müssen „OPERATION GENOZID“ vorverlegen. Sie sind ermächtigt, die Waffen zu starten. Ach ja sollten sie gefangen genommen werden, wissen sie, was sie zu tun haben. „M“ Ende!“
Damit Endete die Verbindung. Terax starrte noch einen Moment auf das schwarze Display und eilte dann den Steg zur Abschussrampe entlang. Am Ende der Rampe stand eine Konsole. Er gab seinen Zugriffscode ein und aktivierte den Startvorgang. Aus dem Magazin wurde nun automatisch ein Torpedo in das Rohr transportiert. Jetzt musste er nur noch die Startsequenz in gang setzen und Romulus würde in Chaos und Seuchen versinken.“ Sein Finger schwebte bereits über dem Auslöser. Gerade als er ihn betätigen wollte, fuhr ein Phaserstrahl in die Konsole und brachte diese zur Überlastung. Die Druckwelle der Überlastung schleuderte Terax gegen einen Stahlträger, der den oberen Steg stützte. Er rappelte sich auf, zog seinen Phaser und die Fernbedienung und suchte nach seinem Widersacher. Schließlich fand er ihn. Dummerweise hatte er nicht nur einen Gegner. Nein, er hatte gleich drei. Harriman, Silor und Si’Rel standen am Eingang der Höhle und zielten mit ihren Phasern und Disruptoren auf ihn.
Terax musste sich eingestehen, dass das Spiel aus war. Im blieb nur noch eins zu tun. Er musste die Waffe starten.
Als er den Finger senkte, schoss ein grüner Strahl durch den Raum und traf seine Brust. Er spürte wie er von innen heraus verbrannte. Das Loch in seiner Brust breitete sich aus. Sein Körper desintegrierte innerhalb von Sekunden. Er konnte nur noch einen ungläubigen Blick auf seinen Mörder richten, bevor er sich endgültig in atomare Moleküle auflöste. Als der Körper des Caitaners vollständig aufgelöst war, fiel die Fernbedienung zu Boden und blieb dort liegen. Die Gefahr war gebannt Eine Massenvernichtungswaffe würde von dieser Stelle nie starten.. Commander Si’Rel schob seinen Disruptor zurück in das Holster und schaute zu Harriman. „Sie hätten sowieso nicht geschossen.“ Stellte er fest. Harriman sah ihm in die Augen und zeigte ihm den gezogenen Phaser. Das Outputniveau stand auf Maximum. „Sie waren einfach schneller.“ Sagte Harriman und schob auch seinen Phaser zurück in das Halfter. Der Romulaner ließ es dabei bewenden. Dennoch war er erstaunt über die Entschlossenheit des jungen Sternenflottenkapitäns.
Zwei Wochen später
Sternenbasis 01
Konferenzraum 26
Captain John Harriman saß zusammen mit Fleetadmiral Snoden und einigen anderen hochrangigen Sternenflottenoffizieren in einem Konferenzraum der Sternenbasis und erstattete seinen Bericht. Hinter ihm befand sich ein Panoramafenster, welches das innere der Sternenbasis zeigte, vor dem Fenster lag die Enterprise angedockt und wartete auf ihren Captain. Snoden stand auf und begann einen Marsch durch den Raum.
„Ich danke ihnen Captain. Zur Stunde wird die gesamte unterirdische Anlage demontiert und die Waffen werden sichergestellt. Der Rat der Föderation hat eine offizielle Entschuldigung an die romulanische Regierung geschickt und angeboten, die drei Warbirds zu ersetzen. Bis jetzt haben die Romulaner nicht reagiert. Wir vermuten, dass sie auch nicht reagieren werden, da beide Regierungen, Fehler gemacht haben. Anscheinend hat sich alles ausgeglichen. Vielen dank Captain. Sie haben die Föderation vor einem Krieg bewahrt und den Stuhl in der Mitte wahrlich verdient. Die Sitzung ist beendet.“
Alle standen auf und verließen den Raum. Alle bis auf Harriman. Er blieb noch eine Weile sitzen und betrachtete die White Lady. Sein Schiff, die Enterprise.
San Fransisco
Goldengatepark
20 Uhr Ortszeit
Der Park war dunkel und menschenleer. Zwei Personen begegneten einander in einem Lichtkegel. Sie setzten sich nebeneinander auf eine Bank und schwiegen für einen Moment.
Schließlich begann eine der beiden Personen zu sprechen. „Sie haben versagt „M“. Jetzt werden die Romulaner in Zukunft, weiterhin eine Gefahr für die Föderation darstellen. Jedenfalls ist die Sektion sehr unzufrieden mit ihrer Leistung. Gott sei dank konnten wir die Waffen sichern. Der Aufräumtrupp stammte von uns und hat die Waffen umgeleitet. Die Sektion wird sich dank ihres Versagens jetzt in den Untergrund begeben und die Strategie ändern. Wir werden in Zukunft diskreter vorgehen. Jedenfalls wissen sie, was sie jetzt zu tun haben.“
Der fremde Mann stand auf und ließ „M“ alleine. Es begann zu regnen.
„M“ musste dem Befehl seines Chefs nun folge leisten. Er hatte versagt und musste nun die Konsequenzen tragen. Sollte er es nicht tun, würde er bei seiner Rückkehr in seine Wohnung, erwartet werden. Also griff er in die Tasche seines bereits durchnässten Mantels und brachte einen Handphaser hervor.
Er aktivierte ihn und stellte ihn, auf maximalen Output. Schließlich richtete er den Lauf auf seinen Körper. Er hatte keine Angst, für die Föderation zu sterben. Er bedauerte nur, dass er der Föderation nicht weiter dienen konnte. Er hätte diesen Caitaner niemals rekrutieren sollen. Jetzt wurde die Anlage demontiert und weitere wissenschaftliche Labors eingerichtet. Silor durfte sein Kommando behalten und ihm wurde ein neuer Stellvertreter zugewiesen.
Er schaute noch einmal in den Himmel. Leider war der Mond von Wolken verdeckt. Er starb in einer dunklen, regnerischen Nacht im Goldengate Park ohne noch einmal den Mond zu sehen. Schließlich drückte er ab.
Sein Körper löste sich innerhalb von Sekunden auf. Nichts blieb von ihm übrig. Nicht einmal Dateien in irgendeiner Datenbank. Agenten von Sektion 31 hatten weder Namen noch Personaldaten. Sie lebten außerhalb der Gesellschaft. Kein Denkmal erinnerte an sie und würde nie an sie erinnern.
ENDE
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