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    Terra Nebula

    Grüße! Ich bin Inge der Engel und in einer kreativen Phase meiner Existenz habe ich etwas zu Papier gebracht das ich euch nunmehr präsentieren möchte.

    Ich wäre hocherfreut über Reaktionen, Kritiken oder wasimmer ihr mir mitteilen möchtet.

    Vorwort



    Im Jahr 2078, zwei Jahrzehnte nach der atomaren Katastrophe, startete ein Teil der wenigen Überlebenden zu einem Planeten, den sie die zweite Erde nannten. Sie planten einen Neuanfang, weit entfernt von der zerstörten Heimat. Alle Hoffnungen und Träume von einer friedlichen Zukunft und einem neuen Lebensraum reisten mit ihnen.
    Die Anderen blieben. Sie wollten ihre Heimat nicht aufgeben, die Erde auf der ihre Rasse seit Jahrmillionen lebte, auf der sie sich entwickeln konnte, auch wenn sie sich am Ende aus Habgier, Neid und Machtgelüsten beinahe selbst vernichtet hatte. Sie vertrauten darauf, dass ihnen das Schicksal eine weitere Chance einräumen würde; letztendlich waren sie ja nicht ale egoistisch und voller Hass gegen andere Menschen gewesen. Im Grunde war nur ein geringer Teil der Erdbevölkerung das, was man gemeinhin „böse“ nennt. Dennoch war eben dieser Teil derjenige gewesen, der für das jetzt herrschende Desaster verantwortlich war. Die Überlebenden wollten nicht mehr so sein wie vorher, Einigkeit, Selbstlosigkeit und Disziplin sollten fortan die grundlegenden Werte ihrer Gesellschaft sein.
    Für den Fall, dass es ihnen nicht gelingen sollte eine neue Zukunft aufzubauen wurde alles was von Flora und Fauna übriggeblieben war geteilt.

    485 Jahre später erreichte das Raumschiff den auserwählten Zufluchtsort, die zweite Erde. Obwohl es nur wenig bewirtschaftbares Land gab waren die Menschen zuversichtlich und begannen zu bauen. Ihnen war bewusst, dass sie nicht nur an Häusern und Straßen bauten, sondern gleichzeitig auch an ihrer Zukunft. Dieser Gedanke, dieses Bewusstsein war es, was sie aufrecht erhielt als sie feststellen mussten dass nahezu alles, was sie von der Erde mitgebracht hatten auf dem neuen Planeten nicht lange existieren konnte.
    Es dauerte einige Zeit den Fortbestand der Menschheit in der neuen Heimat zu sichern, aber man hatte Erfolg. Etwa ein halbes Jahrhundert nach der Ankunft war dann eine hochentwickelte Zivilisation entstanden, in der Wissenschaft und Technik eine wesentliche Rolle spielten. Das wichtigste Merkmal dieser Gesellschaft war eine totale Ablehnung von Disziplinlosigkeit und ich-bezogenem Verhalten, genau die selben Werte also, die sich auch ihre zurückgebliebenen Artgenossen zu Grundregeln ihres Lebens gemacht hatten. Aus Angst ausgegrenzt zu werden passten sich die Meisten an und erfüllten die Aufgaben die man ihnen stellte.
    Einer der Wenigen, die gerade nicht nach den Regeln spielten war Red Black, Kapitän des Raumfrachters „AMERICA“. Red war das, was man im Allgemeinen einen Rebell nennt und dementsprechend unbeliebt. Außer seiner Besatzung lag niemandem etwas an ihm und die bestand nur aus einem einzigen Mitglied- Jeffrey Morgan.
    Die „AMERICA“ war dafür bekannt immer die gefährlichsten Aufträge zu übernehmen.

    Ihr letzter Abflug ist datiert auf den 15. des dritten Monats 2647. Seitdem gilt sie als verschollen.


    Kapitel I



    Zweihunderttausend Lichtjahre, das war einfach unmöglich! Wieder und wieder überprüfte ich die Daten, die mir der Computer lieferte.
    „Red was ist denn nun mit der Lageanalyse?“ ertönte Jeffs Stimme aus dem Zwischendeck. Er war mein erster Offizier auf der „AMERICA“ und zugleich auch der einzige. Jeff war der Beste, ein Multitalent. Er war Ingenieur, Mechaniker, Navigator und Bordschütze in einem. Außerdem war er mein bester Freund.
    „Tja... wie soll ich sagen... Wir sind nicht da, wo wir sein sollten.“
    Jeffs Kopf zeigte sich in der Luke. Erstaunt sah mich der große Mann mit den eisblauen Augen an. „Und wo sind wir dann bitteschön?“
    Ich hielt ihm die Anzeigetafel mit den Daten hin und wartete auf das typische Fluchen das er immer parat hatte wenn etwas schiefgelaufen war. Zu meiner Verwunderung blieb Jeff aber ganz ruhig.
    „Hast Du das überprüft?“ fragte er mit leiser Stimme.
    „Ja.“
    „Und das, was hier steht ist definitiv korrekt?“
    „Ja.“
    Er gab mir die Tafel zurück und verschwand wortlos wieder im Zwischendeck. Diese Reaktion war ungewohnt und sehr beunruhigend. Ich ahnte, dass unsere Lage schlimmer war, als ich zunächst befürchtet hatte – viel schlimmer sogar. Trotzdem schwieg ich in meiner Kommandozentrale vor mich hin und beschloss möglichst viel über unseren derzeitigen Aufenthaltsort irgendwo im All herauszufinden. Ich versuchte mich an verschiedenen Untersuchungen und Berechnungen. Irgendwann bemerkte ich Jeff hinter mir.
    „Was Neues?“
    „Nicht viel.“ knurrte ich ihn an.
    „Na rück schon raus mit der Sprache.“ knurrte er zurück.
    „Also wir sind zweihunderttausend Lichtjahre weit von der zweiten Erde entfernt, aber das wusstest du ja schon.“
    „Das ist alles?!“ Jeff war sichtlich enttäuscht. „Wie zum Teufel kommen wir hierher? Oder anders formuliert: Wie kommen wir wieder nach Hause?“
    „Keine Ahnung Jeff, die Systeme arbeiten nur noch teilweise, ich bin genauso schlau wie Du also geh’ mir nicht auf die Nerven mit Deiner Fragerei!“ erwiderte ich leicht gereizt. Es war klar, dass es relativ unwichtig war wohin es uns verschlagen hatte, wenn wir nicht wussten wie wir wieder zurückkommen sollten. Jeff antwortete nicht auf meine schroffe Zurechtweisung, er kannte mich lange genug um zu wissen was in mir vorging.
    „Sieht aus als ob wir hier erst einmal festsitzen.“ bemerkte ich. Mein Freund reagierte nicht, also fuhr ich mit meiner Arbeit fort. Ich hielt es für das Beste zunächst die nähere Umgebung zu checken. Jeff zog sich zurück, ich schätze mein Verhalten war mal wieder unmöglich und ich hätte es bestimmt genauso gemacht und wäre schweigend gegangen.
    Der Treibstoff ging uns langsam aus und ich wollte auch nicht wirklich darüber nachdenken dass wir nur für ein paar Tage Vorräte mitgenommen hatten. Schon bald fand ich heraus, dass es nur drei für uns erreichbare Planeten gab, glücklicherweise war einer davon eine grüne Welt mit Sauerstoffatmosphäre.
    „Jeff! Neuigkeiten!“ brüllte ich.
    „Gute?“ brüllte er zurück.
    „Ausnahmsweise.“
    Mit leicht gelangweiltem Gesichtsausdruck kam Jeff auf die Brücke und beugte sich über den Monitor. Er sah nicht so aus als würde ihn irgendwas beeindrucken können. Vielleicht ärgerte er sich auch nur noch über mich und überspielte das auf diese Weise? „Hm...“ Jeff überlegte kurz „Das da,“ er klopfte mit dem Finger an den Bildschirm, „ist unsere einzige Chance. Worauf warten? Ich lande den Karren einfach da unten.“ meinte er und war auch schon im Begriff den Kurs einzugeben. Er konnte das wirklich gut, den ganzen Technikkram von dem ich nichts verstand, unglaublich schnell flitzten seine Hände über das Gerät. Manchmal fragte ich mich warum ich hier eigentlich der Kapitän war und nicht Jeffrey. Im Grunde genommen hätte er die Arbeit auf dem Raumfrachter auch alleine machen können, aber er hatte noch nie etwas in der Richtung verlauten lassen. Möglicherweise lag das an unserer Freundschaft, die nun schon seit gut zwanzig Jahren bestand?
    „Wie wollen wir sie nennen?“ fragte Jeff.
    Ich sah meinen Freund mit großen Augen an. „Wen denn?“
    „Wen wohl, unsere zukünftige Heimat natürlich.“
    Zukünftige Heimat? Ein Name? Irgendwie klang das unheimlich, so endgültig. War unsere Situation denn so schlimm? Machte ich mir etwas vor wenn ich glaubte die zweite Erde irgendwann wiederzusehen? Jeff sah mir direkt in die Augen, so als wüsste er genau woran ich gerade dachte. „Wir kommen nie wieder zurück Red, nie wieder! Das Schiff fällt bald auseinander und glaub mir nach der Landung, das heißt falls wir sie überleben, ist es nur noch ein Haufen Schrott.“ Er wandte sich wieder der Steuerung zu. Nur sehr langsam begriff ich was Jeff da gerade gesagt hatte. Nie wieder zurück... Seltsamerweise klang das gar nicht so furchtbar wie man meinen sollte. Was hatte ich schon zu verlieren? Genau wie mein Partner nur einen miesen Job mit einem noch mieseren Gehalt. Je mehr ich darüber nachdachte desto mehr Gründe fielen mir ein warum es nicht so schlimm war hier auf einem unbekannten Stern mitten im Nirgendwo zu stranden. Keiner würde mich vermissen, na ja – außer meinen Gläubigern vielleicht. Endlich waren wir außerhalb dieses absurden Regelwerkes das die derzeitige Regierung der zweiten Erde kreiert hatte um ihre Macht weiter auszubauen, endlich waren wir frei...
    „Was ist alles klar?“ unterbrach Jeff meine Gedanken.
    „Ja, ja. Alles in Ordnung. Bring uns nur heil runter okay?“ antwortete ich angespannt.
    Damit war die Sache erledigt. In etwa einer halben Stunde würden wir in die Atmosphäre eindringen um dann ein neues Leben auf dem vor uns liegenden Planeten zu beginnen. Unter diesen Umständen schien es mir doch notwendig einen Namen zu finden. Vielleicht... es war zwar so gut wie unmöglich aber vielleicht... würde es uns trotz allem gelingen wieder nach Hause zu gelangen und dann wäre ich mit Sicherheit der Erste der ein Statement an die Presse loswerden würde. Was sollte ich denen denn erzählen? Ich überlegte hin und her, aber mir wollte nichts Passendes einfallen. Zur besseren Entspannung sah ich aus dem Fenster und auf einmal wusste ich es:
    „Du Jeff, Was hältst Du von ‚Terra Nebula’?“
    „Bitte was? Wie kommst du denn ausgerechnet darauf?“
    „Na – Terra, weil diese Welt mich immer an die zweite Erde erinnern soll und Nebula, weil ich keinen blassen Schimmer habe was noch alles auf uns zukommt.“
    „Einverstanden. Klingt logisch und ist besser als meine Idee.“
    „Die da gewesen wäre?“
    „Denk nicht drüber nach, ich hatte nicht gerade einen Geistesblitz.“
    Zufrieden lehnte ich mich zurück, es kam nicht allzu oft vor, dass Jeff gleich beim ersten Mal zustimmte. Eigentlich, wenn man es genau nimmt, war das noch nie vorgekommen. Scheinbar war die Situation doch nicht so einfach für ihn wie er mich glauben machen wollte? Immerhin legte er sehr viel Wert darauf auf mich als Herr der Lage zu wirken und jegliche Emotion für sich zu behalten. Eins musste ich ihm lassen, beinahe hätte ich ihm diese Show abgekauft, aber auch nur beinahe. Meine Gedanken behielt ich natürlich für mich, wohlwissend wie empfindlich Jeff darauf reagieren würde. Im Grunde genommen war ich ja genauso, vielleicht verstanden wir uns deshalb auch so gut. Ich fing schon wieder an zu grübeln und mir fiel plötzlich auf wie ähnlich wir uns eigentlich waren. Komisch, dass ich das früher nie bemerkt hatte... .
    „Red? Es geht los, halt Dich lieber fest.“ warnte mich mein Freund.
    Sofort war ich bei der Sache. „Das ging aber schnell, Countdown?“
    „Landung erfolgt in drei..., zwei..., eins..., jetzt!“
    Das Schiff fing an zu schlingern und es wurde immer heißer. Jeff gab sich alle Mühe, ... .
    to be continued...

    #2
    Ansich ganz ok aber vieleicht ein bischen zusehr gerafft , wenn du die Story weiterschreibst , nicht ganz so hektisch , sonst verlierst du noch deine Figuren , aber mach weiter der Anfang macht neugierig.
    die Feder ist mächtiger als das Schwert
    Solina Sara´s House of Poetry
    Lyrik´s von Solina Sara

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      #3
      Ok, morgen kommt Kapitel 2!

      Danke für die schnelle Info!
      to be continued...

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        #4
        Haaaaaaaaaaaaaallllllllllllllllllllllllllloooooooooooooooooo Inge!!!!!
        Bist du noch da ?
        Ich warte auf den zweiten Teil , nur keine Scheu , hier beißt niemand (glaub´ich )
        die Feder ist mächtiger als das Schwert
        Solina Sara´s House of Poetry
        Lyrik´s von Solina Sara

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          #5
          Zitat von Solina Sara
          Ich warte auf den zweiten Teil , nur keine Scheu , hier beißt niemand (glaub´ich )
          Nein! Keiner beisst! Ich warte auch.
          *Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.*
          *Alles was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form.*
          Indianische Weisheiten
          Ich bin nicht kaffeesüchtig, aber wenn ich irgendwann einmal verbrannt werde, werde ich vermutlich nicht zu Asche zerfallen, sondern zu Kaffeesatz! ;)

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            #6
            Kapitel II



            „Red! Red wach auf! Hörst Du mich? Oh bitte tu mir das nicht an!“ War das nicht Jeffs Stimme? Ich versuchte die Augen zu öffnen, mein Kopf schmerzte furchtbar. Überhaupt fühlte ich mich einfach schrecklich. „Gott sei Dank – Du lebst. Ich dachte schon Du willst mich hier allein lassen.“ Langsam erkannte ich das Gesicht meines Freundes.
            „Was war denn los?“
            „Ruhig, beweg Dich nicht so viel. Du bist aus Deinem Sitz geschleudert worden und mit dem Kopf gegen das dämliche Navigationssystem geschlagen. Du ruhst Dich erst mal aus klar? Ich verarzte Dich solange“
            „Na super, ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Oder doch? Eine junge gutaussehende Krankenschwester vielleicht?“ Jeff lächelte. Er hatte Recht, Jeff hatte immer Recht, aber das mit dem Ausruhen war leichter gesagt als getan, ich war neugierig, wollte mal wieder alles sofort wissen. Trotzdem war es wichtiger wieder auf die Beine zu kommen, also schloss ich die Augen und versuchte zu schlafen während Jeff an mir seine medizinischen Kenntnisse auffrischte.

            Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen hatte, aber als ich aufwachte fühlte ich mich wesentlich besser. Ich lag allein in meinem Schlafquartier oder vielmehr in dem, was davon noch übriggeblieben war. In der Außenhülle klaffte ein riesiges Loch und eröffnete mir einen Blick auf die Umgebung. Was ich sah fesselte mich so sehr, dass ich den völlig zerstörten Raum gar nicht mehr wahrnahm. Da draußen war ein Dschungel! Ein richtiger Dschungel, ich hatte noch nie so viele verschiedene natürlich gewachsene Pflanzen auf einmal gesehen. Ich kannte so etwas nur aus alten Büchern über die Erde. Auf der zweiten Erde gab es so was nicht, nur Straßen und Häuserblöcke, riesige betonierte Flächen und Fabriken. Grünzeug wie das da draußen existierte bei uns nur in den wenigen Gewächshäusern, die die Regierung zuließ. Ansonsten wurde die Bevölkerung mit in Massen produzierten sogenannten „Gesundheitsgütern“ abgespeist. Ich konnte gar nicht wieder wegsehen, es war mir fremd und doch so überwältigend schön. Nur schwer löste ich mich von diesem Anblick, aber ich wollte mir das Schiff ansehen und vor allem Jeff suchen. Ich hätte schwören können dass ich wieder mal nur die Hälfte von dem wusste was er herausgefunden hatte, aber daran war diesmal mein kleiner Schwächeanfall schuld und nicht mein Aufmerksamkeitsdefizit mit dem ich hin und wieder zu kämpfen habe.
            Es erschien mir wie ein Wunder dass wir diesen Absturz überlebt hatten. Die „AMERICA“ war – genau wie mein Quartier - total demoliert. Eine Rückkehr war somit erst mal ausgeschlossen. Obwohl ich den gesamten Frachter durchsuchte konnte ich meinen Kameraden nirgendwo ausfindig machen. Wie ich ihn einschätzte war er losgegangen um sich ein Bild von unserer Lage machen zu können. Sorgen brauchte ich mir nicht zu machen, Jeff war der Vernünftige von uns, ich dagegen war ein Draufgänger. Das Risiko war mein Freund und demzufolge war ich es auch immer, der den Ärger magisch anzog. Es hatte keinen Sinn Jeff im dichten Urwald zu suchen, wahrscheinlich hätte ich mich sowieso verlaufen. Also lehnte ich mich gegen die Übereste des Antriebssystems und wartete.
            Wie ich es mir gedacht hatte entdeckte ich schon bald den Umriss meines Freundes zwischen den Bäumen. Freudenstrahlend kam er auf mich zu, setzte sich neben mich und überreichte mir einen Beutel.
            „Geht’s Dir besser? Ich hab uns was zu Essen besorgt.“
            „Ah ja.“ Ich wühlte in dem Beutel „Und was genau ist das?“ fragte ich und brachte ein Stück Fleisch zum Vorschein.
            „Weiß ich auch nicht, es sah aus wie eine Katze.“
            „Katze?“
            „Katze.“
            Wenn Jeff der Meinung war es müsste Katze zum Mittag geben dann gab es das eben. Wir machten ein Feuer aus den Überbleibseln unserer Bordbekleidung und begannen das Tier zu rösten.
            „Und Du bist sicher dass man das essen kann?“
            „Sicher bin ich sicher“ schmatzte Jeff. Er sah auch nicht so aus als würde es ganz furchtbar schmecken und fiel auch nicht tot um, also begann ich auf meinem Stück herumzukauen. Es war gar nicht so übel wie ich zunächst vermutet hatte.
            „Ziemlich ruhig hier, bin keinem begegnet außer dem da“ meinte Jeff auf die Reste unseres Bratens deutend. „Trotzdem sollten wir Wache halten.“
            „Ich übernehme die erste, hab’ ja lange genug geschlafen“ erwiderte ich.
            „Recht so“ nickte er und schon bald hörte ich ihn friedlich schnarchen.
            Jeff war ein echtes Original und ich konnte stolz darauf sein ihn zum Freund zu haben. Ich glaube niemand außer ihm hätte so selbstverständlich für Nahrung gesorgt während ich mehr oder weniger in den schönsten Träumen lag. Ich war ihm dafür auch sehr dankbar und nahm mir vor ihn nicht zu wecken als meine Schicht um war. Ich war ohnehin nicht müde und so saß ich da an die Bordwand gelehnt und starrte bis zum Morgengrauen in das allmählich erlöschende Feuer.
            Ein Geräusch ließ mich hochfahren, blitzschnell sah ich mich um, bereit uns gegen alles, was da war zu verteidigen. „Sachte, sachte“ mahnte mich Jeffs Stimme, „ich bin’s doch nur. Seit wann bist Du denn so schreckhaft?“ Er lachte und wusch sich das Gesicht mit Tau der auf den Blättern lag. „Warum hast Du mich denn nicht geweckt? Nun gut, ist ja auch egal, scheinbar bist Du hellwach. Wir sollten dann langsam alles vorbereiten was wir auf unserer Expedition brauchen.“
            Er sagte das so, als wäre es das Normalste der Welt und schon seit ewiger Zeit so abgesprochen. Expedition? Wohl eher ein freiwilliger Trip in die Hölle. Aber was blieb auch weiter? Früher oder später mussten wir uns umsehen, später wäre mir allerdings lieber gewesen. Kurz nach Sonnenaufgang waren wir auf dem Weg ins Ungewisse. Je tiefer wir in den Dschungel kamen desto lauter wurde es; dieses Pfeifen und Knurren schien von überall her zu kommen.
            „Warst Du gestern auch so weit weg vom Schiff?“ flüsterte ich.
            „Nein, nur etwa halb so weit,“ flüsterte Jeff zurück „wir sollten noch bis Nachmittag weitergehen und dann einen geeigneten Schlafplatz suchen.“
            Leider fanden wir bis zur Dämmerung nichts was uns passend erschien. Dann entdeckte ich diese Höhle – groß, breit, genau richtig zum Übernachten. Jeff war mit meiner Wahl zufrieden und schlug vor erst Holz für ein Feuer zu sammeln bevor die Nacht hereinbrach. Wie fast immer gab ich ihm auch dieses Mal Recht und so machten wir uns auf die Suche nach abgebrochenen Ästen und Zweigen. Während Jeff das Feuer entfachte zog ich es vor ein Stück weit die Höhle zu erkunden, schließlich war es noch nicht völlig dunkel. Viel konnte ich nicht erkennen, aber eins fiel mir sofort auf: es gab keinerlei Abzweigungen, es ging immer geradeaus, beinahe wie ein Tunnel. Ich musste auch nichts sehen um das festzustellen; meine Hände, mit denen ich mich an der Wand entlang tastete, verrieten es mir. Und noch eins war seltsam: die Wand war absolut glatt, keine Unebenheit war zu finden. Es war einfach unheimlich und ich wollte nur noch raus.
            „Und? Gab’s was zu entdecken?“ empfing mich Jeff am Eingang. Ich war ganz aufgeregt. „Bin ich froh Dich zu sehen. Da drin stimmt was ganz und gar nicht.“
            „So? Was denn? Hast du ein Gespenst gesehen?“ lachte er.
            „Lass den Unsinn Jeffrey! Die Höhle ist gar keine Höhle sondern ein Tunnel. Mehr war nicht zu erkennen, dafür ist es bereits zu dunkel.“
            „Tut mir leid Red, ich wollte mich nicht über dich lustig machen. Vielleicht war es doch nicht die cleverste Idee von uns ausgerechnet hier übernachten zu wollen“ meinte er beschwichtigend. Er wollte zwar nicht das ich es merke, aber im Schein des Feuers sah ich deutlich die Sorgenfalten auf seiner Stirn.
            „Lass uns das Beste draus machen und wieder Wache halten. Ich bin dafür, dass wir uns das morgen zusammen noch mal ein wenig genauer ansehen.“
            „Ja, das klingt vernünftig.“
            Jeff übernahm die erste Wache.
            to be continued...

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