STMC: Untergang I - Verfall - SciFi-Forum

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STMC: Untergang I - Verfall

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    STMC: Untergang I - Verfall

    Okay, kurz zusammengefasst
    STMC steht für Star Trek: (starship) Moonlight City rund um Alex Jerhyn und seinem Schiff..
    Untergang I ist Teil einer Trilogie (streng genommen nur ne Trilogie von Kurzgeschichten) welche die Grundthematik von Insurrection aufgreift.. Verfall von Moralischen Werten und der Föderation. Verfall ist mittlerweile fertiggeschrieben (soweit ne Geschichte je fertig sein kann ^^), derzeit bin ich dabei Untergang II - Kollaps zu schreiben.
    Untergang III - Renescaince kommt hoffentlich auch irgendwann. ^^
    Übrigens. es ist beabsichtigt das man das ganze erstmal nur aus der beschränkten Perspektive der Crew zu sehen.. das wird sich langsam in den beiden anderen Geschichten entfalten.
    nun denn. zur Geschichte ^^


    Prolog
    21. Oktober 2380
    Irgendwo am galaktischen Rand


    Die Brücke der Chesapeake war ruhig und nur minimalbesetzt – wie so oft in den vergangenen Wochen. Es gab einfach keinen Grund, alle Posten besetzt zu halten, hier, am galaktischen Rand, wo es praktisch nichts gab. Lediglich Pilot, Wissenschaftsoffizier und der Captain, ein korpulenter mittfünfziger, ließen sich regelmässig auf der Brücke sehen.
    Das Schiff war ein relativ kleines, gehörte der Nova-klasse an und war damit auf Forschung ausgelegt. Ein rhythmisches Piepen unterbrach jäh die gewohnte Geräuschkulisse. Lieutanent Janson schreckte aus dem Halbschlaf hoch, der sich bei Routineaufgaben bei ihm oft einstellte. Er richtete seine Aufmerksamkeit prompt auf die Displays seiner Station und stellte seltsame Messwerte in einigen Spektren fest.
    ‚Was haben Sie entdeckt, Janson?’ ließ sich der Captain vernehmen.
    ‚Ich bin noch am durchsehen der Daten. Dürfte aber ein weiterer Findling sein.’
    Findling – die Slangbezeichnung für umherirrende Asteroiden im interstellaren Raum, welche sich an Bord der Chesapeake eingebürgert hatte.
    ‚Ein ziemlich großer, allerdings.. mindestens acht Kilometer im Durchmesser.’
    ‚In der Tat.. das dürfte der größte sein, den wir bis jetzt entdeckt haben. Nun gut.. tragen Sie ihn in den Objektkatalog samt Kursdaten ein.’
    ‚Jim.. das ist seltsam..’ meldete sich der Pilot zu Wort. ‚Sieh dir diese Kursdaten an.. demnach müsste dieser Findling von der galaktischen Barriere kommen.’
    ‚Was?’
    Der Captain drehte ruckartig den Kopf. ‚Janson?’
    ‚Kursdaten verifiziert. Das Ding ist wohl von außerhalb in die Galaxis eingedrungen.’
    ‚Na das ist doch mal was neues.. ruf alle auf ihre Posten. Bring uns auf Abfangkurs, Warp fünf.’
    ‚Warp fünf, bestätigt. Wir werden in circa achtzehn Stunden eintreffen.’
    ‚Gut. Lassen Sie sich ablösen und schlafen sie ein wenig. Ich will sie alle auf der Brücke haben, wenn wir nahe genug sind.’
    Die beiden anderen Offiziere bestätigten und warteten auf die Ablöse. Schließlich verließen sie die Brücke in Richtung ihrer Quartiere.

    22. Oktober 2380
    U.S.S. Chesapeake im Anflug auf den Findling


    ‚Statusbericht.’ verlangte der Captain, als er die Brücke seines Schiffes betrat.
    ‚Wir nähern uns dem Objekt weiterhin mit Warp fünf, Sir.’ kam die Meldung vom Ruder.
    ‚Geschätzte Ankunftszeit in acht Minuten.’
    ‚Ausgezeichnet. Jason, nehmen sie einen gründlichen Scan vor, sobald wir nahe genug sind. Ich will alles über dieses Ding wissen.’
    Jason nahm sich nicht mal die Zeit, um diesen Befehl zu bestätigen. Er arbeitete fieberhaft an seiner Station, um mehr über diese Abnormalität herauszufinden.
    Minuten später fiel die Chesapeake unter Warp und bewegte sich nun mittels Impulskraft auf das Objekt zu.
    ‚Nun, Jason?’
    ‚Auf den ersten Blick ein gewöhnlicher Asteroid.. Jede Menge Stein, etwas Eisen, dazu noch verschiedene seltenere Metalle. Moment, da gibt es auch eine Tritanium-signatur..’ unterbrach er sich. ‚Tritanium? Was macht eine Legierung in einem natürlichen Objekt?’
    ‚Keine Ahnung.. vielleicht ist ein Schiff auf den Asteroiden gestürzt. Ich versuche die Signatur genauer zu lokalisieren.’
    Jason sah konzentriert auf seinen Monitor.
    ‚Diese Signatur scheint aus dem Inneren zu kommen. Ich kann mir das nicht erklären.’
    Die Instrumente begannen heftig zu piepen.
    ‚Was zur.. ich messe einen enormen Energieanstieg im Inneren des Asteroiden!’
    ‚Schilde hoch! Bringen Sie uns auf sichere Distanz!’
    ‚Aye.’
    Das kleine Schiff jagte mittels seiner Impulstriebwerke vom Asteroiden weg, vergrößerte stetig die Entfernung zu diesem.
    ‚Der Asteroid ändert seinen Kurs!’
    ‚Wie bitte?!’ Der Captain hatte so einiges erlebt, aber dies raubte ihm endgültig die Fassung.
    ‚Wohin bitte?’
    ‚Er scheint uns zu verfolgen, Sir.’ Jason blickte stark besorgt drein.
    ‚Sir.. sehen sie nur!’
    Auf dem Hauptbildschirm war der Asteroid zu sehen, wie er stetig näher kam, auf direktem Kollisionskurs mit der Chesapeake, egal welche Manöver das Schiff auch ausführte. Alle Brückenoffiziere sahen gebannt zum Hauptschirm. Der Captain fasste sich als erster wieder. ‚Notfallwarp, Lieutanent. Sofort!’
    ‚Keine Wirkung. Es scheint ein Warpdämpfungsfeld zu geben.’
    ‚Alarmstufe rot! Photonentorpedos!’
    Selbst Schiffe der Nova-klasse waren mit Torpedos ausgestattet – man wusste ja nicht, was einen in den Tiefen des Alls erwarten würde. Als diese die Katapulte verließen, konnten die Offiziere der Chesapeake eine leichte Erschütterung durch ihre Fußsohlen spüren.
    Die Torpedos schlugen auf der Oberfläche ein – und verpufften einfach.
    ‚Keine Wirkung!’
    ‚Doch.. der Asteroid bricht auseinander!’
    ‚Nein.. er öffnet sich..’
    Fasziniert sahen die Offiziere zu, wie sich ein ‚Maul’ im Asteroiden bildete, während dieser immer näherrückte.’
    ‚Ach du meine Güte..’
    Zu mehr hatte der Captain nicht mehr Zeit.


    15. Dezember 2380
    Bei Sternenbasis 14


    ‚Frachtcontainer?!’
    ‚Ich fürchte ja, Alex. Einundfünfzig um genau zu sein.’
    ‚Frachtcontainer! Was denkt sich die Sternenflotte eigentlich? Sind wir so etwas wie ein Frachter in ihren Augen?’
    Mit einem unschuldigen Blick erwiderte MacKenzie ‚Nun ja.. sieh es mal von der positiven Seite. Wenigstens müssen wir noch keinen Müll oder Raumschrott transportieren. Was ist überhaupt in den Containern drinnen?’
    Alex warf einen Blick auf sein PADD.
    ‚Laut Frachtliste Medizinischer Nachschub, Nahrungsmittel, Modulwohnblöcke.. eben alles was man braucht um ein Minimum an Behaglichkeit in einer verwüsteten Kolonie zu schaffen. Abgesehen davon, dass Antares nicht wirklich verwüstet wurde.’ fügte Alex stirnrunzelnd hinzu.
    ‚Antares?’ Der Orioner und Erste Offizier der Moonlight City blickte recht überrascht auf.
    ‚Man sollte meinen, dass die Antares-Schiffswerften mit ihren Industriereplikatoren solche Sachen selber herstellen können.’
    ‚Schon. Sag der Verladekontrolle, sie möge sich gedulden.. ich habe ein Gespräch zu führen.’
    Bevor MacKenzie etwas erwidern konnte, war Alex schon weg.

    ‚Ich will mit der Frachtkontrolle sprechen. Sofort.’
    Einige Sekunden vergingen. Schließlich veränderte sich das Bild und zeigte einen jungen Andorianer in Flottenuniform.
    ‚Was kann ich für sie tun, Captain?’
    ‚Ich möchte nur eines wissen. Warum wird ein hochmodernes Langstreckenschiff als Frachter missbraucht, und zwar für eine nicht zeitkritische Mission die genauso gut von regulären Frachtschiffen durchgeführt werden könnte?’
    ‚Captain, ich versichere ihnen. Diese Mission ist alles andere als nicht zeitkritisch. Jedwede Verzögerung könnte unnötig Leben kosten. Und Frachter sind ein beliebtes Ziel.’
    ‚Beliebtes Ziel? Wer greift Frachter heutzutage an? Der Dominion-krieg ist vorbei. Der Maquis ist zerschlagen. Und die paar Freibeuter die heutzutage wagen Frachter anzugreifen, holen sich allzu oft eine blutige Nase. Wozu dann ein voll ausgerüstetes Raumschiff?’
    ‚Tut mir leid. Das unterliegt der Geheimhaltung. Führen sie einfach Ihre Befehle aus, Captain. Frachtanlage Epsilon-neun Ende.’ Die Verbindung wurde durch den Offizier unterbrochen, und hinterließ einen verdutzten Alex Jerhyn.

    ‚Also, das ist ja ein starkes Stück..’ meinte MacKenzie. ‚Von wem stammen die Befehle?’
    ‚Admiral Cartwright. Wie geht die Ladeoperation voran?’ Alex blickte müde drein, wie ein Mann der eben besiegt worden war.
    ‚In fünfzehn Minuten sollten alle Container an Bord sein. Die Sicherung dürfte noch eine weitere halbe Stunde in Anspruch nehmen, allerdings sollten wir uns dann schon mit Impulskraft fortbewegen können.’
    ‚In Ordnung. Veranlass alles nötige.. du findest mich in meinem Quartier.’
    ‚Alles klar. Alex.. was geht hier eigentlich vor?’
    ‚Ich wüsste es auch zu gerne..’

    19. Dezember 2380
    Quartier des Captains


    ‚Persönliches Logbuch.. ich weiß zwar nicht, was die Sternenflotte mit dieser Lieferung bezweckt hat, aber wenigstens ist dieser Frachtdienst fürs Erste vorbei. Alle Anfragen, die ich an Antares bezüglich des Zwecks der Fracht stellte, wurden mit eisernem Schweigen beantwortet. Das ist verdammt merkwürdig.. Nun.. ich werde mich damit wohl später befassen müssen. Aufzeichnung Ende.’ unterbrach sich Alex als er das Piepen eines einkommenden Kommuniques wahrnahm.
    Der Captain der Moonlight City drückte eine Taste. Sein Terminal forderte ihn zu einer Stimmidentifikation auf. Alex hob eine Augenbraue.
    ‚Berechtigung Jerhyn, Drei Neun Charlie Pi. Darstellen.’
    Auf dem Bildschirm erschien Admiral Cartwright’s Gesicht.
    ‚Admiral?’
    ‚Captain. Die Lage ist im Moment etwas schwierig, darum werde ich mich kurz fassen.’
    ‚Ich höre.. hat es etwas mit dieser ominösen Frachtlieferung zu tun, die wir vor kurzem auf Antares zurückgelassen haben?’
    ‚Zum Teil ja. Was wissen sie über die Captains Huano Sanchez und Leif Eriksson?’
    ‚Nicht viel. Warum fragen sie?’
    ‚Wir haben den Verdacht..’ Der Admiral schluckte, die folgenden Worte behagten ihm überhaupt nicht. ‚.. dass diese beiden Captains mit ihren Schiffen, der Hokkaido und der Ulan Bator, desertiert sind.’
    Alex war sofort hellwach.
    ‚Desertiert?’ Er kniff die Augen zusammen. ‚Warum haben Sie sich nicht sofort an uns gewandt, mit dieser Information?’
    ‚Nun.. wir vermuten, dass die beiden Schiffe mehrere Akte der Piraterie gegen Frachter begingen, vermutlich um Vorräte aufzustocken. Und eigentlich hatten wir die Malinche mit der Untersuchung beauftragt, aber wir verloren vor zwei Tagen jeglichen Kontakt mir ihr.’
    ‚Und Sie befürchten, dass sie entweder zerstört wurde..’
    ‚.. oder gar desertiert sein könnte.’
    ‚Weiß man irgend etwas über die Hintergründe?’
    ‚Wir vermuten politische Beweggründe. Kürzlich gab es im Föderationsrat hitzige Debatten über eine Reform der Sternenflotte und Zukunftspläne für die Föderation allgemein. Und es scheint, als ob Sanchez und Eriksson nicht mit den Plänen des Rates einverstanden waren.’
    ‚Was soll ich nun Ihrer Meinung nach unternehmen?’
    ‚Begeben Sie sich zur letzten bekannten Position der Malinche und finden Sie mehr über das Schicksal dieses Schiffes heraus. Gleichzeitig suchen Sie nach den beiden anderen Schiffen – greifen Sie nicht an, wenn es sich vermeiden lässt. Wir wollen unsere Landsleute nicht umbringen, hören Sie?’
    ‚Verstanden Admiral.’
    ‚Und.. gehen Sie uns auch nicht verloren, Captain.’
    ‚Ich werde es versuchen.’
    ‚Cartwright Ende.’
    Als der Bildschirm sich verdunkelte ließ sich Alex in den Sessel zurückfallen. Desertation – das waren höchst beunruhigende Neuigkeiten. So etwas war seit dem irdisch-romulanischen Krieg nicht mehr geschehen.
    Er rief die Daten ab, die während des Kommuniques übertragen worden waren. ‚Jerhyn an Brücke.’
    ‚MacKenzie hier.’
    ‚Setz Kurs auf Deneb, Maximum Warp. Wir haben neue Befehle bekommen, und der Hintergrund ist mehr als beunruhigend.’
    ‚Ich kann das in deiner Stimme hören, Alex. Soll ich eine Besprechung einberufen?’
    ‚Später, Mac, später. Ich muss das hier erst verdauen.’
    ‚Verstanden, Captain.’
    Alex blätterte weiter durch die Seiten an Daten, vor allem Berichte zur politischen Lage in den verschiedensten Systemen. Die neue Politik im Föderationsrat schien nicht auf übermäßig viel Gegenliebe in der Bevölkerung zu stoßen – vor allem die randwärts gelegenen Kolonien und Mitgliedswelten zeigten ein erhöhtes Maß an Unzufriedenheit, es gab bereits erste Protestaktionen in einigen Systemen. Er zuckte leicht zusammen, als er seine Heimatwelt Taurus IV als besonders aktiv eingestuft entdeckte – das hatte er nun wirklich nicht erwartet.
    Er fragte sich unwillkürlich, was in der Föderation vorging. Nichts schien mehr so zu sein wie vorher, seit der Dominion-Krieg zu Ende war. An den Grenzen war es ruhig, nur schien sich der Konflikt in die Föderation hinein verlegt zu haben.
    Alex ging zum Replikator und bestellte sich einen Orangensaft und ein Sandwich. Und er grübelte weiter, während er seinen Snack verspeiste, was zwei Sternenflotten-captains veranlasst hatte, der Flotte den Rücken zu kehren.

    23. Dezember 2380
    Brücke


    Alex versuchte krampfhaft sein Aussenteam zu erkennen, welches durch die Trümmer zweier Frachtschiffe wühlte – eine Sisyphusarbeit, da die Moonlight City mehrere Kilometer von den Wracks entfernt schwebte. Sie waren einem Notruf gefolgt, allerdings zu spät eingetroffen – allzu weit konnten die Angreifer allerdings nicht gekommen sein, denn die Trümmer glühten noch. Die Frachtbereiche waren ,wenig überraschend, geplündert vorgefunden worden. Nun versuche MacKenzie mit drei weiteren Offizieren des Schiffes die Computerkerne anzuzapfen, um eventuelle Hinweise auf die Angreifer zu bergen. Alex konnte nur warten – und er hasste es.
    Eine Ewigkeit schien zu vergehen, aber schließlich meldete sich sein orionischer Freund wieder.
    ‚Wir haben die Datenlogs und visuelle Aufzeichnungen des Angriffs runterladen können.. wir kommen jetzt zurück.’
    Wenige Minuten später fanden sich MacKenzie und Alex im Konferenzzimmer ein.
    ‚Zuerst die visuellen Aufzeichnungen.’
    MacKenzie nickte und drückte einige Tasten auf seinem Datenmodul.
    ‚Datentransfer komplett.’ meldete sich der Computer.
    ‚Auf dem Hauptdisplay des Konferenzzimmers abspielen.’
    Das Bild zeigte einen blanken Sternenhimmel – das einzig Auffällige daran war die ständige Zitterbewegung der Sterne selber.
    ‚Hüllenvibrationen. Sie scheinen von einer anderen Seite aus unter Beschuss genommen worden zu sein.’
    Alex nickte lediglich, konzentrierte sich auf die Darstellung.
    Plötzlich huschte ein Schemen durch das Bild, begleitet von einem leicht bläulichem Schimmer, zuwenig um es identifizieren zu können. Es hätte alles sein können, von einem Föderationsschiff bis hin zu Jem’Hadar-Angriffsjägern.
    In diesem Moment verging das Bild in Statik.
    ‚Das ist alles was an visuellen Aufzeichnungen da ist.’
    ‚Computer. Zurück zu Zeitindex fünfundachtzig punkt drei. Wiedergabe bei einem viertel Geschwindigkeit.’
    ‚Bestätigt.’
    Der Schemen geriet wieder in Sicht, und man konnte es jetzt deutlicher erkennen – woran das auch immer liegen mochte.
    ‚Sieht fast wie ein Schiff der Miranda-klasse aus. Was meinst du?’
    ‚In der Tat. Computer, Bildschärfe erhöhen.’
    Eine erneute Bestätigung durch den Computer erfolgte. Die Konturen wurden klarer, und es stand fast zweifelsfrei fest. Alex wollte ganz sicher sein. ‚Computer. Identifiziere Schiffsklasse auf dem Monitor.’
    ‚Eine neunundachtzigprozentige Wahrscheinlichkeit spricht für ein Schiff der Miranda-klasse.’
    ‚Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für einen von der Föderation verwendeten Schiffstyp? Nenne auch die Alternativen Schiffsklassen.’
    ‚Einhundert Prozent. Alternative Schiffsklassen sind Soyuz mit einer Wahrscheinlichkeit von zehn Komma acht Prozent sowie Centaur mit einer Wahrscheinlichkeit von null Komma zwei Prozent.’
    Alex und MacKenzie sahen sich gegenseitig an. Sie hatten wahrscheinlich gerade den Beweis für die Desertion von Föderationsschiffen gefunden.
    ‚Identifiziere das dargestellte Raumschiff.’
    ‚Visuelle Identifikation unmöglich.’
    ‚Kombiniere die visuelle Aufzeichnung mit den Datenlogs in diesem PADD. Identifikation möglich?’
    ‚Positiv. Das Schiff ist die U.S.S. Ulan Bator.’
    Damit waren alle Zweifel ausgeräumt. Alex und MacKenzie kehrten auf die Brücke zurück, um die Jagd aufzunehmen.
    ‚Das Wild ist auf, Leute. Jeff, irgendwelche Warpsignaturen?’
    ‚Zwei Stück.. Sie führen in unterschiedliche Richtungen. Welche sollen wir nehmen?’
    ‚Die stärkere. Warp neun komma fünf. Jetzt lassen wir mal die Muskeln spielen.’
    ‚Bestätigt, Captain. Kurs acht-neun punkt sieben-vier, Warp neun fünf.’
    ‚Beschleunigen.’
    Der Navigationsoffizier drückte noch einige Tasten, und die Moonlight City verschwand in einem Warpblitz. Alex stellte sie sich gerade als einen Tiger vor, der den schnellen Teil der Jagd eröffnet hatte.

    24. Dezember 2380
    U.S.S. Ulan Bator


    ‚Ein Schiff nähert sich mit hoher Warpgeschwindigkeit.’
    ‚Identifikation?’
    ‚Sternenflotte, Nordland-Klasse.’
    Der Erste Offizier kniff die Augen zusammen.
    ‚Die machen jetzt Ernst, wie?’
    ‚Sieht ganz so aus. Können wir entkommen?’
    ‚Nein. Deren Höchstgeschwindigkeit liegt mindestens doppelt so hoch wie unsere.’
    ‚Verdammt. Kurs ändern auf vier-fünf punkt zwei-neun, maximale Warpgeschwindigkeit. Liefern wir denen ein Rennen.’
    ‚Aye Sir.’
    Einige gespannte Minuten vergingen, als das modernere Flottenschiff immer näher kam, Sekunde für Sekunde den Abstand um hunderttausende Kilometer reduzierte.
    ‚Wir haben den Zielort erreicht.’
    ‚Gut, unter Warp. Beziehen sie Position neben dem Trümmerfeld. Warten wir, was unser Captain Loyal zu sagen hat.’
    Die Ulan Bator verharrte regungslos im Raum, während in relativer Nähe ein Warpblitz die Ankunft der Moonlight City ankündigte. Sie ging in einen recht weit entfernten Position auf Relativgeschwindigkeit null, nur knapp außerhalb der Waffenreichweiten beider Schiffe.
    ‚Was haben die vor?’
    ‚Sie fragen sich wahrscheinlich, warum wir so unvermittelt unter Warp gegangen sind.’
    Wenige Sekunden später erschallte die Stimme des anderen Captains durch den Kontrollraum.
    ‚Hier ist Captain Alex Jerhyn von der Moonlight City. Geben Sie auf, Captain Eriksson.’
    ‚Nennen Sie mir einen guten Grund? Ich habe niemanden etwas zuleide getan.’
    ‚Erklären sie das den Frachterbesatzungen.’
    ‚Das waren wir nicht.’
    ‚Wir haben allerdings einige handfeste Beweise, dass sie am Angriff beteiligt waren. Sie waren dort.’
    ‚Das habe ich auch nie abgestritten, Captain.’ Er kniff die Augen zusammen.
    ‚Dann hoffe ich, Sie haben eine verdammt gute Erklärung für all dies.’
    ‚Es waren Tholianer.’
    ‚Tholianer?’ Alex blickte erstaunlich verblüfft drein, gewann seine Fassung aber schnell wieder.
    ‚Und sie konnten nichts gegen die Tholianer tun, wie?’
    ‚Wir kamen kurz vor Ende ihres Angriffes an, die Zeit reichte für kaum mehr als ein paar Phasersalven.’
    ‚Und wieso ist ihr Schiff dann unbeschädigt?’
    ‚Captain, machen Sie es nicht noch schwieriger, als es ohnehin schon ist. Ich versuche nur die Interessen der Föderation zu wahren. Tut mir leid, dass es so kommen musste.’ fügte Captain Eriksson noch hinzu, als er die Verbindung unterbrach.

    U.S.S. Moonlight City

    ‘Was zur Hölle hat er damit gemeint?’
    ‚Kann ich nicht sagen, Mac.’
    Ein enormer Stoß ging durch das ganze Schiff, und plötzlich gellten Alarmsignale von allen Seiten.
    ‚Was war das?’ schrie Alex, um sich über den Lärm verständlich zu machen.
    ‚Ein Quantentorpedo, direkt in unsere oberen Achterschilde – und zwar genau in die Interferenzzone.. da hat sich jemand viel Zeit mit dem Zielen gelassen.’
    ‚Und wir saßen wie auf dem Präsentierteller. Statusbericht!’
    ‚Warpantrieb ausgefallen, Primäre Schildgeneratoren sind überlastet worden. Unsere Waffen sind nur auf halber Energie.’
    ‚Was auch immer. Erfass die Ulan Bator und leg ihren Antrieb mit den Phasern lahm.’
    ‚Zu spät, sie geht auf Warp. Und ein zweites Schiff folgt ihr.’
    ‚Was?’ Alex sah ungläubig auf den Bildschirm.
    ‚Es ist die Hokkaido.’ bemerkte Jeff überflüssigerweise.
    Alex sackte leicht in sich zusammen.
    ‚Sie haben uns wie Schuljungen die Hosen runtergezogen und uns den Hintern versohlt. Woher kam die Hokkaido?’
    ‚Offensichtlich hat sie sich im Trümmerfeld totgestellt.’
    ‚Scan mal das Trümmerfeld genauer. Ich möchte wissen, was dort alles liegt.’
    ‚Alex.. schau mal genauer hin.’
    Der Captain kniff die Augen zusammen, als er versuchte vertraute Formen in den umhertreibenden Trümmern zu sehen versuchte. Schliesslich entdeckte er etwas.
    ‚Könnte eine Excelsior sein.’
    ‚Ist es auch. Vergrößern.’
    Das Wrack rotierte weiter, und neue Sektionen kamen ins Blickfeld – schlussendlich kam die Oberseite der Untertassensektion in Sicht, in der mehrere große Risse klafften. Die Beschriftung war allerdings noch ausgezeichnet zu lesen.
    ‚Malinche.’
    ‚Jetzt wissen wir mehr. Wir werden Unterstützung brauchen. Verbind mich mit dem Flottenkommando!’
    ‚Wird erledigt Alex.’
    ‚Maschinendeck, wie sieht es aus?’
    ‚Der Schaden ist nicht allzu schlimm. Bloß der eine oder andere durchgebrannte Schaltkreis und eine leichte Abweichung bei den Antimaterieinjektoren. Der Warpantrieb wird bald wieder einsatzfähig sein, spätestens in einer halben Stunde. Was die Schilde angeht.. mindestens zwei Tage.’
    ‚Dann an die Arbeit.’
    ‚Aye, Captain.’

    25. Dezember 2380
    Bereitschaftsraum


    ‚Und die Malinche?’
    ‚Ein Wrack. Kein Anzeichen von Biomasse.’
    ‚Also keine Überlebenden.’
    ‚DAS habe ich nicht gesagt, Admiral. Wir haben keine Biomasse gefunden. Auch keine Überreste von Besatzungsmitgliedern.’
    ‚Weitere Überläufer?’
    ‚Oder Gefangene.’
    ‚Stimmt. Irgendeine Ahnung, warum Ihr Schiff verschont wurde?’
    ‚Nein. Vielleicht waren sie aufrichtig. Ich weiß es nicht.’
    ‚Wie auch immer. Ich kann Ihrer Bitte um Verstärkung nicht entsprechen.’
    Alex runzelte die Stirn. Das war ungewöhnlich für die Sternenflotte, keine Reserven zur Verfügung zu haben.
    ‚Was ist passiert?’
    ‚Es gab eine enorme Revolte auf New Haven. Wir mussten eine Menge Leute abziehen um die Ausschreitungen in Grenzen zu halten. Das ist beunruhigend, Captain.’
    ‚Mehr als das. Wann gab es die letzten Proteste dieser Art?’
    ‚Wir wissen es nicht einmal. Es ist, als ob irgend etwas die Stimmung auf ‚Pessimismus’ gestellt hätte.’
    Alex hatte dieses Gefühl ebenfalls beschlichen.
    ‚Wie auch immer. Fürs erste werden sich Ihre Prioritäten verschieben. Die Suche nach den Deserteuren wird warten müssen. Derzeit ist es wichtiger, die Leute zu beschwichtigen. Die Moonlight City wird nach Taurus IV geschickt, um Flagge zu zeigen. Die Leute sollen wissen, dass wir immer noch für sie arbeiten, nicht gegen sie.’
    Der Captain fragte sich insgeheim, ob es etwas zu bedeuten hatte, dass er mit seinem Schiff zu seiner Heimatwelt geschickt wurde. Er verwarf jeglichen Gedanken daran wieder.
    ‚In Ordnung. Wenn es nichts weiter gibt, machen wir uns gleich auf den Weg. Jerhyn, Ende.’
    Damit wurde die Verbindung unterbrochen.
    Alex lehnte sich zurück und nippte an seinem Orangensaft. Danach stellte er diesen in den Replikator, woraufhin das Glas entmaterialisierte. Er zögerte kurz, überlegte ob er sich einen Kaffee genehmigen sollte, entschied sich aber dagegen. Alex verließ den Bereitschaftsraum. Der Computer verkündete das Übliche ‚Captain an Deck!’, was allerdings wenig Beachtung seitens der Brückenbesatzung bekam – man kannte sich ja.

    ‚Jasmin, setz Kurs auf Taurus IV, Warp fünf.’
    ‚Aye, Warp fünf.’
    ‚Beschleunigen.’
    Erneut ging das Schiff auf Warp.
    ‚Alex?’
    ‚Was gibt’s, Jeff?’
    ‚Komm mal kurz her.’
    Sowohl Alex als auch MacKenzie gingen zur taktischen Konsole im hinteren Bereich der Brücke.
    ‚Ich hab mir mal die Schadensmuster der Frachter und der Malinche genauer angesehen. Irgendetwas daran kam mir spanisch vor.’
    MacKenzie und Alex wölbten je eine Braue.
    ‚Schau dir das genauer an. Solche Schäden können auf keinen Fall durch Phaser oder Photonentorpedos verursacht worden sein.’
    Alex wurde hellhörig.
    ‚Jeff könnte recht haben..’ fügte MacKenzie hinzu. ‚Das sieht fast so aus, als ob auf der Malinche sämtliche Plasmaleitungen in den betroffenen Bereichen überladen wurden.’
    ‚Und genau das ist auch passiert. Allerdings erst NACHDEM die Crew in Sicherheit war oder fortgebracht wurde. Das würde jedenfalls das Fehlen von Leichen und jeglicher anderer Biomasse erklären.’
    ‚Deine Einschätzung?’
    ‚Keine Ahnung. Mir ist im Moment keine Waffe bekannt, die diese oder ähnliche Schäden hervorruft.’
    ‚Toll. Noch ein Rätsel, über das wir grübeln können.’
    ‚Was machen wir jetzt?’
    Alex warf seinem Ersten Offizier einen undeutbaren Blick zu.
    ‚Die Frage ist: können wir überhaupt etwas tun?’

    30. Dezember 2380
    Im Orbit um Taurus IV


    Die Reise war erstaunlich ruhig verlaufen – keine Kommuniques, keine Notrufe, gar nichts.
    Nach vier Tagen war die Moonlight City schließlich im Taurus-System eingetroffen. Das Schiff wurde prompt von zwei weiteren Sternenflotten-Einheiten – der Enkidu (ein weiteres Schiff der Nordland-klasse) sowie der Getsu Fune (eine kleinere Fregatte der Saber-klasse) – in Empfang genommen.
    Die drei Raumschiffe bildeten eine Zone der Ruhe im ansonsten geschäftigen Raum um Taurus IV.
    Der Planet war seit je her ein Handelszentrum gewesen, alleine die Handelsroute nach Q’onos brachte der Welt Wohlstand, aber auch die Route nach Cardassia, welche jetzt, nach dem Krieg, allmählich wieder ansprang, warf immer mehr Gewinn für die Händler auf Taurus IV ab.
    Alex’ Heimatwelt gehörte zu einer der größeren Föderationswelten, mit über achthundert Millionen Einwohnern. Trotz dieser Anzahl Personen war die Natur weitgehend intakt geblieben, auch und insbesondere in der Hauptstadt, der Mondscheinstadt.
    Alex hatte sein Schiff nach ebendieser Stadt benannt. Die Mondscheinstadt bekam ihren Namen durch die Kristallformationen in der Nähe des Gründungsortes, welche im Mondlicht von innen heraus zu leuchten schienen.
    Der Captain hatte vor, dort jemanden zu besuchen. Aber bevor er dieses Vorhaben in die Tat umsetzen und seinen Bereitschaftsraum in Richtung Transporterraum verlassen konnte, piepte seine Konsole.
    Alex liess sich in seinen Sessel zurücksinken und betätigte eine Taste.
    Auf dem Bildschirm tauchte das Bild einer Frau auf – die Captain der Enkidu.
    ‚Captain Pittoni.’ Eröffnete Alex das Gespräch und nickte ihr zu. Sie erwiderte diese Geste.
    ‚Captain Jerhyn, um gleich zum Punkt zu kommen, wir haben neue Informationen bezüglich der Deserteure erhalten.’
    ‚Von wem?’ antwortete Alex sofort.
    ‚Eine tellaritische Frachtercrew, aber das ist unwichtig. Wichtig ist nur, dass wir jetzt von einem Treffen mit einem Waffenschmuggler wissen, das bald stattfinden soll.’
    ‚Und wir sollen hinfliegen und diese Leute stellen, wie?’
    ‚Exakto.’
    Alex musterte die Captain der Enkidu genauer.
    ‚Ein Schiff der Nordland-klasse müsste doch genug sein, um mit einer Excelsior und einer Miranda fertig zu werden.’
    ‚Mag sein, aber die doppelte Ladung hält glaube ich besser.’ grinste sie.
    ‚Gut, überredet. Aber ich habe vorher einiges auf den Planeten zu erledigen.’
    ‚Verstanden. Pittoni, Ende.’
    Als ihr Bild verschwand, dachte Alex noch ein oder zwei Sekunden über sie nach. Dann machte er sich endgültig auf den Weg zum Transporterraum.

    Alex rematerialisierte auf dem großen Forum der Mondscheinstadt, ein weitläufiger Diskussionsplatz welcher im altrömischen Stil gehalten wurde. Ein Versammlungsort, jeder hatte hier das Recht seine Meinung kund zu tun. Im Moment war der Platz überlaufen, Tausende drängten sich auf dem Raum, der knapp eintausend Personen Platz geboten hätte.
    Alex blinzelte, hörte den Lärm der Menge. Parolen für und gegen die Föderation waren zu hören, ebenso hitzige Debatten über aktuelle Themen – alles, was die Menschen hier bewegte. Alex schüttelte nur den Kopf über einige der dargebrachten Argumente und machte sich auf den Weg zum Rand vom Platz. Er ging durch Dutzende Straßen und Gassen seiner Heimatstadt. In den letzten zehn Jahren – seit er das letzte mal hier war – hatte sich praktisch nichts verändert. Eine halbe Stunde später erreichte er sein Ziel, ein kleineres Gebäude am Stadtrand in relativer Nähe zu den Kristallformationen. Abgesehen von einem Anbau wirkte das Haus unverändert.
    Alex seufzte kurz und trat schließlich auf die Tür zu. Sensoren erkannten ihn noch immer als Mitglied der Familie und öffneten sie, sodass er ungehindert eintreten konnte. Ein Türsignal erklang und kündigte sein Eintreffen an.
    Alex hängte seinen Mantel an den Haken neben der Eingangstür, dann hörte er bereits Schritte.
    ‚Alex, bist du das?’
    Der angesprochene setzte eine gespielt fragende Miene auf.
    ‚Woher soll ich das wissen? Ich könnte ebenso eine außerirdische Entität sein, die meinen Platz eingenommen hat. Hallo Monika.’ Fügte er umarmenderweise hinzu.
    ‚Wo beim großen Vogel der Galaxis hast du dich in den letzten Jahren rumgetrieben?’
    ‚Och, dies und jenes. Die Flotte findet immer etwas, um einen auf Trab zu halten.’
    ‚Was machst du dann hier?’
    ‚Noch nicht gehört? Mein Schiff hat den Auftrag, hier Flagge zu bekunden.’
    ‚Ist ja jetzt egal. Komm, wir haben eine Menge zu bereden.’

    ‚Sag mal, warum hast du dich all die Jahre nicht bei uns gemeldet?’ Monikas Blick fiel auf seine Rangabzeichen. ‚Captain, wie? Seit wann?’
    ‚Seit etwa fünf Jahren.’ Alex blickte geistesabwesend durch seine jüngere Schwester auf die Kristallformationen.
    ‚Der Führungsstab der Hope wurde bei einem Dominion-angriff getötet, deswegen hat der Sektorkommandant mich kurzfristig zum Captain befördert. Und.. na ja, sonderlich erfolgreich war ich nicht, wenn man bedenkt, dass ich das Schiff kaum vier Monate später geschrottet habe.’
    ‚Ja, du bist nie sonderlich zimperlich gewesen, was deine Spielzeuge anging.’ erwiderte Monika.
    ‚Mag sein.’ Meinte Alex achselzuckend. ‚Habt ihr wirklich nie die Briefe bekommen, die ich geschickt habe?’
    ‚Anscheinend nicht. Was kam dann?’
    ‚Ein Schiff der Akira-klasse. Aber wir liefen vor zwei Jahren auf eine cardassianische Gravitationsmine auf und mussten es aufgeben. Ich hatte irgendwie Pech mit den Schiffen während und kurz nach des Dominion-krieges.’
    ‚Und jetzt? Ein Müllfrachter, ein Flottentender oder etwas ähnliches?’
    ‚Nein’ lachte Alex. ‚Nein, es ist ein Schiff der Nordland-klasse. So ziemlich das Schnellste was die Flotte im Moment zu bieten hat.’
    Monika pfiff leise. ‚Soweit vertraut man dir noch?’
    ‚Offensichtlich. Nun erzähl, was hat sich bei dir getan?’
    ‚Ach, nichts weltbewegendes.’
    In diesen Moment ertönte das Türsignal. Monika stand auf um die Personen in Empfang zu nehmen.
    Alex blieb sitzen und überlegte weiterhin.
    Sein Gedankengang wurde unterbrochen, als ein kleines Mädchen in das Wohnzimmer gestürmt kam und verdutzt stehenblieb.
    Alex sah die kleine neugierig an.
    ‚Wer bist du denn?’ fragte das Mädchen unschuldig.
    Genau in dem Moment trat Alex’ Schwester wieder ein.
    ‚Wer ist das Mami?’ wandte sich die Kleine an Monika. Alex hob nur eine Augenbraue.
    Monika schaute die Kleine an. ‚Das ist dein Onkel Alex, Isabel.’
    ‚Ich habe schon einen Onkel.’
    ‚Hier ist eben noch einer.’ grinste Monika.
    ‚Wieso kenne ich dich dann nicht?’
    ‚Ich war einfach nie da. Und du kennst mich jetzt ja, oder?’
    Isabel wirkte noch nicht wirklich überzeugt.
    ‚Lad mal deine Sachen in deinem Zimmer ab, hm?’ meinte Monika. Alex’ Nichte nickte und verschwand, ohne jedoch auf einen verstohlen Blick auf Alex zu verzichten.
    ‚Mutter, wie? Seit wann?’ fragte Alex.
    Monika sah ihn unschuldig an. ‚Soll das ein Vorwurf sein, Bruderherz?’
    ‚Keineswegs. Mich erstaunt es nur, dass die rebellische, männerhassende kleine Schwester die ich von damals kenne sich derart gesetzt hat.’
    ‚Wie ich gesagt habe, wir haben viel zu bereden. Sie kam zwei Jahre nach deiner letzten Abreise zur Welt. In einer Woche hat sie Geburtstag. Möchtest du etwas Tee?’ fügte sie hinzu.

    Sie redeten noch viele Stunden, bis tief in die Nacht hinein. Während dieser Zeit kam auch Alex’ Bruder Anders heim und gesellte sich prompt hinzu – er hatte auch einiges zu erzählen. Als Alex schließlich zur Moonlight City zurückkehrte, hatte er viel Stoff zum Nachdenken im Handgepäck. Gedankenverloren setzte er sich mit der Enkidu in Verbindung und eröffnete die Jagd auf die Deserteure.

    Nur wenige Minuten später brachen sowohl die Enkidu als auch die Moonlight City aus der Formation mit der Getsu Fune aus und verschwanden in einem Warpblitz.

    31. Dezember 2380, 20:40
    Warpflug zum Schmuggler-Treffpunkt


    ‚Zeit bis Sensorenreichweite?’ bellte Alex. Er hatte nicht allzu gut geschlafen, und mehr oder weniger unbeabsichtigt ließ er seine daraus resultierende schlechte Laune an der Brückencrew aus. Jasmin an der Navigation zuckte leicht zusammen – es passierte nicht allzu oft, das Alex Jerhyn die Stimme erhob.
    Jeff hob eine Augenbraue, und mit einem Seitenblick auf seine Konsole meldete er: ‚Noch etwa vier Minuten, Chef.’
    ‚Gut.’ Alex nickte leicht mürrisch. Als er sich setzte, brachte ein Fähnrich den Dienstplan für die nächsten Tage – und eine ersehnte Tasse Kaffee. Nach den ersten paar Schluck besserte sich seine Stimmung etwas.
    ‚Verbinden Sie mich mit der Enkidu, Fähnrich!’
    Nur wenige Sekunden später wurde das Bild auf dem Hauptschirm durch Jeanette Pittoni ersetzt.
    ‚Ja, Captain?’ Sie funkelte Alex mit grünen Augen an. Sie wirkte wie ein Raubtier auf der Jagd – was in gewisser Weise auch stimmte.
    ‚Noch zwei Minuten bis Sensorreichweite.’ meldete MacKenzie.
    ‚Sie haben es gehört, Pittoni. Ich schlage vor auf Maximum Warp zu gehen.’
    ‚Einverstanden. Sie werden nicht einmal wissen, was sie getroffen hat! Pittoni, Ende.’
    Das Bild verschwand und wurde durch den vertrauten Anblick vorbeiziehender Sterne ersetzt.
    Alex glaubte zu spüren, wie sein Schiff beschleunigte. Die beiden Schiffe der Nordland-klasse jagten nun mit fast sechstausendvierhundertfacher Lichtgeschwindigkeit ihrem Ziel entgegen. Sie würden kaum zwei Minuten bis zu den Deserteuren brauchen.

    ‚Sensorkontakt! Excelsior, Miranda, mittelschwerer Frachttender!’ sprudelte es nur wenige Sekunden später aus Jeff heraus.
    MacKenzie konzentrierte sich ganz auf die Statuskonsole des Ersten Offiziers. ‚Scheint so, als ob Transporteraktivität im Gange ist.. heftige Kommunikation zwischen den Schiffen. Scheint so als ob sie uns bemerkt haben, Alex.’
    ‚War auch nicht anders zu erwarten. Schilde hoch und Waffen einsatzbereit machen. Alarmstufe Rot!’
    Sofort wurde es auf der Brücke dunkler, und rotes Licht pulsierte begleitet von Sirenen. Alex vermutete, dass es an Bord der Enkidu im Moment ähnlich zuging.
    ‚Dreißig Sekunden bis Gefechtsreichweite.’ meinte Jeff.
    ‚Gut. Mitteilung an die beiden Flottenschiffe: Kapitulieren sie, oder wir werden mit Waffengewalt ihren Antrieb und die Waffen unbrauchbar machen.’
    ‚Die Meldung wurde definitiv empfangen.. aber sie antworten nicht.’
    ‚Was für eine Überraschung.’ Meinte MacKenzie.
    ‚Zehn Sekunden.’
    Alex begann im Geiste einen Countdown. Am Ende dieser zehn Sekunden fielen die Enkidu und die Moonlight City fast synchron unter Warp, nur wenige hundert Kilometer von den beiden Deserteurs-Schiffen entfernt. Prompt wurden sie von Strahlblitzen begrüßt, die jedoch wirkungslos von den Schilden der moderneren Flotteneinheiten absorbiert wurden.
    Die Moonlight City wich leicht von ihrem Kurs ab und jagte mit hoher Impulskraft auf den Frachttender zu, der Anstalten machte zu fliehen. Zwei kurze Phasersalven ließen die Schilde des Frachters zusammenbrechen, gleich darauf wurde dieser von einem hochenergetischen Traktorstrahl erfasst.
    Nicht weit entfernt startete die Ulan Bator einen schnellen Vorbeiflug in Richtung der Enkidu und bestrich die Backbordschilde dieser mit Phaserenergie. Die Hokkaido drehte behäbig in Richtung der Moonlight City und feuerte einige ungezielte Photonentorpedos auf sie ab. Das Erwiderungsfeuer von Alex’ Schiff hinterließ einige hässliche Brandflecken auf der Untertassensektion, aber keine ernstzunehmenden Schäden.
    Auch der Frachter blieb nicht untätig und versuchte sich mit seinen leichten Partikelphasern freizukämpfen. Jeff quittierte dies mit zwei schnellen Salven aus den Ventralgeschützen, welche die Waffen des Frachters komplett unbrauchbar machten.
    Währenddessen flogen die anderen Einheiten einen gefährlichen Tanz, der sie immer wieder dicht aneinander heranbrachte. Schlussendlich konnte die Enkidu eine Serie von Treffern landen, die eine der Warpgondeln der Ulan Bator vollends zerstörten.
    ‚Eine Warpgondel der Ulan Bator wurde vollständig zerstört. Sie verlieren die Hauptenergie.’
    ‚Lebenserhaltung?’
    ‚Scheint stabil zu sein. Und die Waffen werden auch heruntergefahren.. scheint so, als ob Eriksson aufgibt.’
    ‚Die Hokkaido wird auch langsamer – und ihre Waffensysteme werden deaktiviert!’
    ‚Signal an Captain Pittoni, Feuer einstellen.’
    ‚Enkidu bestätigt.’
    ‚Rufen sie die beiden Schiffe noch mal. Mal sehen, ob sie jetzt gesprächiger sind. Und Konferenzschaltung mit Pittoni, wenn möglich!’ fügte er eilig hinzu.
    Sekunden später tauchten die Bilder der drei anderen Sternenflottencaptains sowie das eines bärtigen Mannes in Zivil auf.
    ‚Captain, das ist unerhört, was soll das ganze!’ beschwerte sich der bärtige Mann sofort. Alex hob seine Hand und brachte diesen damit zum Schweigen.
    ‚Captain Jerhyn, ich glaube sie haben unsere Beweggründe missverstanden.. was hat die Sternenflotte über uns verbreitet?’
    ‚Sie wissen nicht genau, was ihre Beweggründe für Ihre Desertation waren. Ich soll das in Erfahrung bringen, und die Malinche sollte das vor mir. Was allerdings gehörig danebengegangen ist, wie mir scheint.’
    Sanchez lehnte sich zurück. Der Rauch auf der Brücke im Hintergrund, die Hektik der Reparaturteams, das blinken der Alarmsignale, stand im krassen Gegensatz zur Ruhe des Captains der Hokkaido.
    ‚Desertation? Die Frage ist, wer hat hier wen zuerst aufgegeben.’
    Pittoni hob fragend eine Augenbraue.
    ‚Darf ich fragen was das heißen soll?’ meinte sie spitz.
    ‚Ganz einfach. Vor ein bis zwei Monaten bemerkten sowohl die Ulan Bator als auch die Hokkaido erhöhte Aktivität entlang der tholianischen Grenze. Flottenbewegungen, neue Sternenbasen wurden errichtet, Sensorplattformen installiert, alles mögliche. Höchst beunruhigende Entwicklungen, wie ich hinzufügen darf.’
    Eriksson setzte fort. ‚Wir versuchten das Sektorkommando zu warnen, bekamen aber keine Antwort. Im Flottenkommando reagierte auch niemand auf diese Warnungen, und selbst beim Geheimdienst stießen wir auf taube Ohren.’
    Sanchez begann wieder zu sprechen. ‚Dann begannen die ersten Überfälle. Nichts dramatisches, keine Todesopfer, nur ein wenig gestohlene Fracht. Das eine oder andere Handelsschiff berichtete, von Tholianern in Föderationsgebiet aufgehalten worden zu sein. Wir versuchten der Sache auf eigene Faust nachzugehen, aber hatten nur wenig Erfolg. Mit der Zeit häuften sich die Zwischenfälle jedoch, wurden schwerwiegender. Wir erbaten immer wieder neue Befehle hinsichtlich der Angelegenheit beim Sektorkommando, aber wir sollten weiterhin nur Patroullie fliegen und diesen Zwischenfällen keinerlei Beachtung schenken.
    Der Gipfel war als ein Konvoi bei Ultima Thule angegriffen und fast vollständig zerstört wurde.’
    Alex nickte, aber innerlich war er ziemlich aufgewühlt – keine Reaktion auf direkte Aggression durch die Tholianer? Das war erschütternd.
    ‚Weiter.’ sagte er schlicht.
    Eriksson nickte. Eine Platzwunde zeigte sich auf der Stirn, ansonsten schien es ihm aber gut zu gehen.
    ‚Wir folgten, entgegen den Befehlen vom Sektorkommando, dem Notruf, kamen jedoch zu spät um noch etwas auszurichten. Die Tholianer hatten die Frachtschiffe längst du Schrott geschossen und die Fracht an sich gerissen.. das war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Wir machten uns gemeinsam an die Verfolgung des Kreuzers.’
    ‚Sie wollten also Beweise auftreiben, welche die tholianischen Aktivitäten belegen.’
    ‚Nun, ursprünglich nicht, Captain Pittoni.’ meinte Sanchez. ‚Ursprünglich wollten wir das Schiff lediglich zur Rechenschaft ziehen. Aber im Verlauf der Jagd, und mehrerer Gefechte, wurde uns klar, dass es etwas größeres sein musste, als blosse Piraterie seitens einiger eigenmächtig handelnder Captains. Und wir hatten schon unsere Befehle missachtet, und Aufforderungen zur Rückkehr nach Sternenbasis 97 wurden unsererseits nicht quittiert. Also wir mussten Beweise für die Rechtmäßigkeit unseres Handelns herbeischaffen – und dann kam die Malinche.’
    ‚Ich vermutete sie wollten reden.’
    ‚Und das taten sie auch. Aber mitten in dieser ... hitzigen Diskussion tauchte ein ganzes Geschwader von Netzwebern auf. Sie wirkten erst klein und harmlos, und wir forderten sie nur auf, schnellstmöglich zu verschwinden.’
    ‚Aber sie hörten nicht auf sie, wie?’ antwortete Pittoni lakonisch.
    ‚Streuen sie nur Salz in die Wunde, Captain.’ sagte Eriksson. ‚Die Netzweber hatten ihr Ergnetz innerhalb weniger Minuten um die Malinche geschlossen, bevor sie überhaupt wusste, was mit ihr geschah. Unseren beiden Schiffen gelang es, einige der Netzweber zu zerstören, aber die anderen machten unablässig weiter. Und dann begann das Netz zu schrumpfen, und die Schilde der Malinche brachen über kurz oder lang zusammen.’
    ‚Soweit so gut, aber was ist aus der Crew geworden?’
    ‚Ein Teil konnte auf unsere beiden Schiffe gebeamt werden, etwa ein Drittel. Aber der Rest ist.. verschwunden.’
    ‚Verschwunden?’ brachten Alex und Pittoni wie aus einem Mund hervor.
    ‚Keine Ahnung was genau passiert ist. Vielleicht haben die Tholianer sie entführt. Vielleicht wurden sie restlos desintegriert. Jedenfalls war das Schiff nur wenige Minuten später kaum mehr als ein Wrack – wie sie zweifellos gesehen haben.’
    Alex nickte erneut. Er erinnerte sich nur allzu gut an das aufgerissene Wrack, was einst ein Schiff der Excelsior-klasse war.
    ’Wie haben sie uns überhaupt so zielgenau finden können?’ meldete sich Eriksson überraschend.
    Pittoni blinzelte kurz. ‚Eine tellaritische Frachtercrew hat uns von einem bevorstehenden Treffen mit einem Waffenschmuggler berichtet.’
    ‚Waffen.. wie bitte?’ Sanchez prustete los.
    ‚Nein nein nein, Captain. Waffen sind es keine, die wir hier besorgt haben. Lebensmittel, medizinische Ausrüstung, alles mögliche, nur keine Waffen! Scannen sie meinetwegen unsere Schiffe, und auch das unseres Freundes hier, sie werden abgesehen von den Standardwaffen unserer Schiffe nichts finden!’
    Alex gab nur ein Handzeichen an Jeff. Wenige Sekunden später sah er in den Augenwinkeln das Nicken seines Freundes.
    Er rieb sich die Stirn. ‚Irgendwie passt das alles nicht zusammen.. was soll das alles?’
    ‚Hören sie.. was auch immer mit uns jetzt geschieht, sehen sie sich wenigstens unsere Daten an. Versuchen sie, so viele Leute wie möglich zu warnen. Tun Sie irgend etwas!’ fügte er fast verzweifelt hinzu.
    ‚Gut. Kann die Ulan Bator wieder flugtauglich gemacht werden?’
    ‚Ich denke schon. ‚
    ‚Ausgezeichnet. Ich werde mir die Daten genauer ansehen, während sie das Schiff flugtauglich machen. Wir werden sie erst mal zu Sternenbasis 97 bringen. Jerhyn, Ende.’
    Eriksson und Sanchez sahen aus wie zwei Männer, die ein Urteil akzeptiert hatten, als sie die Verbindung beendeten.
    ‚Mac, Jeff.. in meinen Raum.’
    Einer nach dem anderen verschwand im Bereitschaftsraum des Captains.

    Jeff, MacKenzie und Alex saßen alle zusammengedrängt vor dem kleinen Bildschirm des tragbaren Computers. Stück für Stück gingen sie die Aufzeichnungen der beiden Sternenflottenschiffe durch, korrelierten diese mit den eigenen Daten. MacKenzie versuchte zwar ab und zu die Stimmung aufzulockern, aber es wollte ihm nicht so Recht gelingen. Schlussendlich verließen der erste Offizier und der Sicherheitschef den Raum, liessen den Captain alleine zurück.

    23:35
    Hinter dem Aussichtsfenster glitten die Sterne im Warpflug vorbei. Alex empfand dies als ziemlich ruhigen, gleichmäßigen Anblick – ein Ruhepol für sein Gemüt, nach den aufwühlenden Informationen der letzen beiden Stunden. Die Informationen der Deserteure hatte sich als weitgehend korrekt herausgestellt. Quer durch den gesamten Sektor hatten Übergriffe seitens der Tholianer stattgefunden, lediglich drei Systeme waren bislang verschont worden. Omicron Lyrae einerseits (wegen der ansässigen Starbase vermutete Alex), Sokrates Stern (im wesentlichen ein roter Zwerg mit ausgedehntem Asteroidenfeld) und – Taurus. Alex war mulmig zumute, als er sich diese Information auf der Zunge zergehen lies. Und da war natürlich noch das Detail der Fracht, welches die Deserteure vom Frachttender empfangen hatte. Die Koordinaten von der Tellaritischen Frachtercrew waren punktgenau.. aber die Angabe über die Fracht war falsch. Alex fragte sich unwillkürlich, ob das ein Teil eines Planes war. Die jähe Erkenntnis ließ Alex hochschrecken.
    ‚Mac, setz dich mit der Enkidu in Verbindung. Wir müssen nach Taurus IV, maximum Warp!’
    ‚Sir?’ kam die leicht verwirrte Antwort des Orioners. ‚Tus einfach!’ Alex fügte nur noch ein Wort hinzu.

    ‚Ablenkungsmanöver.’

    23:40
    Alex war nach nur wenigen Minuten wieder auf der Brücke und entfaltete ständige nervöse Aktivität. Mal saß er im Kommandosessel und trommelte mit den Fingern auf die Armlehne, mal tigerte er durch den Kontrollraum und bildete damit einen krassen Gegensatz zur professionellen Kühle der anderen Besatzungsmitglieder. Die meisten Besatzungsmitglieder ließen es sich nicht anmerken, aber von MacKenzie und Jeff kamen ab und an Seitenblicke in seine Richtung. Alex gab vor, diese nicht zu bemerken und setzte seine unruhigen Wanderungen vor dem Bildschirm fort. Immer wieder starrte er auch darauf, als ob er mit schierer Willenskraft Taurus IV auf dem Bildschirm auftauchen lassen könnte.
    ‚Status.’ Unterbrach er plötzlich die relative Stille der Brücke.
    Jeff zuckte leicht zusammen, denn Alex hatte erneut die Stimme erhoben – vermutlich war er sich dessen nicht mal bewusst.
    ‚Wir senden auf allen Frequenzen, aber keine Antwort. Es scheint eine Art Störfeld zwischen uns und Taurus zu liegen.’
    Das bekräftigte Alex’ Befürchtungen. MacKenzie warf einen mitleidigen Blick auf Alex, was dieser mit einem schwachen Nicken quittierte.
    ‚Noch fünfzehn Minuten bis Taurus.’
    ‚Maschinenraum an Brücke. Ich weiß ja nicht wie lange sie das Tempo noch durchhalten wollen, aber langsam wird’s heiß hier unten!’
    ‚Noch etwa fünfzehn Minuten.’
    ‚Fünfz.. die Kiste fliegt vorher auseinander!’
    ‚Na und? Fliegt sie eben auseinander!’ antwortete Alex gereizt. ‚Ihre Aufgabe ist es nur, diese Kiste so lange wie möglich zusammenzuhalten!’
    ‚Aye, Sir..’ kam die gepresste Antwort.
    ‚Sensorstörung!’ meldete MacKenzie plötzlich. Alex fuhr herum und starrte seinen Freund ungläubig an. ‚Wie bitte?’ ‚Du hast schon richtig gehört, Alex. Und zwar keine zu knappe, ich kann kaum etwas erkennen was mehr als fünfhunderttausend Kilometer entfernt ist.’
    Alex schluckte hart. Das konnte wirklich kein Zufall sein.
    ‚Alarmstufe Rot. Alles auf die Gefechtsstationen!’

    Die Moonlight City raste auf Taurus zu, fast blind, fast taub.
    Alex fühlte sich wie so viele andere Captains mit seinem Schiff verbunden, als Erweiterung seines Selbst – wenn das Schiff litt, litt er. War es blind, war er es auch.
    ‚Voraussichtliche Ankunftszeit?’
    ‚Acht Minuten, zwölf Sekunden.’ kam die Meldung von der Navigationsstation.
    Alex schlug die Hände vor sein Gesicht und seufzte frustriert.
    Er spürte eine Hand auf seiner Schulter. Als er aufblickte sah er in MacKenzies vertrautes Gesicht. Der Orioner war angesichts Alex Verwandlung in ein Nervenbündel schockiert, in seiner Miene spiegelte sich jedoch nur Anteilnahme.
    ‚Mach dir nicht so viele Sorgen, Alex.’ versuchte sein Freund ihn zu trösten.
    Alex schüttelte andeutungsweise den Kopf. ‚Sorgen? Sorgen habe ich schon lange nicht mehr.’ Es klang zynisch. ‚Ich habe einfach nur noch Angst.’
    ‚Angst? Wovor?’
    Alex blieb ihm die Antwort schuldig.
    ‚Vier zwanzig bis Taurus.’
    ‚Scannerstörung nimmt ab. Eins punkt zwei Millionen Kilometer.’
    ‚Maschinenraum an Brücke. Hier unten wird’s wirklich heiß!’
    ‚Hier Brücke. Verstanden, Statusmeldung.’ antwortete MacKenzie.
    ‚Wenn wir weiter so schnell fliegen, brennt uns Injektoreinheit eins bald durch. Außerdem haben wir ein kleines Ungleichgewicht im Steuerbord-Impulsverteiler.’
    ‚Wie lang bis der Injektor durchbrennt?’
    ‚Schwer zu sagen. Drei Minuten vielleicht, vier bestenfalls.’
    MacKenzie sah auf das Chrono. Drei Minuten dreißig. Es war riskant.
    ‚Halten Sie die Injektoren weiter auf Trab. Brücke, Ende.’
    MacKenzie unterbrach die Verbindung bevor der Ingenieur etwas erwidern konnte.

    Bei einer Minute zehn Sekunden begann das Deck zu vibrieren.
    Chefingenieur Taggert begann zu beten. ‚Komm schon.. nur noch ein wenig länger...’
    Besorgt sah er auf die Anzeigen der Hauptstatuskonsole. Injektor eins war im kritischen Temperaturbereich. Injektor zwei würde sich wohl allzu bald dazugesellen. Er begann zu schwitzen. Das Energienetz des Schiffes war bis auf das Äußerste beansprucht. Es sei denn..
    ‚Taggert an Jackson! Evakuieren sie Injektorkammer eins!’
    ‚Sir?’
    ‚Raus da, verdammt! Und Schott versiegeln!’
    Wenige Sekunden später kam die Bestätigende Meldung.
    Taggert gab prompt eine Befehlsfolge ein.
    ‚Die eingegebene Prozedur wird von der Sternenflottentechnik nicht empfohlen. Über..’
    ‚Überbrückung Taggert Sechs Beta Neun Drei My.’ Unterbrach Taggert die Meldung des Computers.
    ‚Sequenz eingeleitet.’
    Zufrieden sah Taggert wie die Temperatur in Injektor eins wieder langsam sank – sehr langsam. Er hatte eine denkbar einfache Lösung angewendet und flüssigen Stickstoff in die Kammer geleitet. Was half, den Injektor etwas zu kühlen. Aber das würde nicht lange so bleiben.
    ‚Muss es auch nicht.’ Meinte Taggert zu sich selber.

    MacKenzie blickte auf den Chrono. Zwanzig Sekunden.
    ‚Alle Crewmitglieder in Bereitschaft.’ Tönte Alex’ Stimme aus dem Komsystem im ganzen Schiff.
    MacKenzie blickte auf seine Konsole und nahm die Bereitschaftsmeldungen aller Stationen mit einem zufriedenen Nicken zur Kenntnis.
    Fünf.
    Vier.
    Drei.
    Zwei.
    Eins.
    Unter Warp!

    23:55
    ‚Kollisionsalarm.’ meldete die Computerstimme einen Sekundenbruchteil darauf. Den Brückenmitgliedern blieb gerade noch genug Zeit, den heranrasenden Frachter auf dem Bildschirm zu sehen.
    Jasmin stieß einen gedämpften Schrei aus und gab schnell noch eine Ausweichsequenz ein.
    Sie funktionierte, wen auch nur teilweise. Der träge Frachter war nämlich in die selbe Richtung ausgewichen, und damit streifte dieser die Bauchschilde der Moonlight City.
    Ein mächtiger Schlag durchlief das Schiff, als ob eine Faust von unten in die Hülle gerammt worden war. Abgesehen von Jasmin und Jeff segelten alle durch den Kontrollraum. Sirenen verschiedenster Art gellten los – Kollisionen im Weltraum waren eine eher seltene Angelegenheit, vor allem bei den doch recht großen Sternenflottenschiffen.
    Jasmin brachte das Schiff schnell wieder unter Kontrolle und blickte sich schnell um. Anscheinend war es zu keinen größeren Blessuren gekommen, alle bewegten sich noch, die meisten waren bereits wieder auf den Beinen.
    ‚Uuups.’ ließ Jasmin sich vernehmen.
    ‚Ich glaube wir haben andere Probleme als eine Beinahe-Kollision mit einem fliehenden Frachter.’
    ‚Fliehender Frachter?’ Jasmin sah MacKenzie fragend an. Der Orioner zeigte nur auf den Hauptschirm.
    Auch wenn dieser durch die Kollision etwas in Mitleidenschaft gezogen worden war, konnte man doch genug erkennen. Tholianische Netzweber. Und etwas großes in der Mitte dieser Formation. Und definitiv kein Föderationsschiff.

    Und dieses etwas bombardierte den Planeten.

    ‚Jeff! Jasmin!’
    Noch bevor er etwas hinzufügen konnte jagte die Moonlight City bereits dem Tholianischen Geschwader entgegen. Erste Phasersalven suchten ihr Ziel unter den bedeutend kleineren Netzwebern, die im Moment versuchten einige Frachtschiffe mithilfe ihrer Ergnetze einzukesseln. Einer der kleineren Raumer zerplatzte zu Alex’ Genugtuung praktisch sofort in eine feurige Blume. Einige Tholianer wendeten um den unerwarteten Eindringling Paroli zu bieten. Die nächsten Einheiten feuerten prompt blaue Energiestrahlen ab, die von den Schilden des Föderationsschiffes absorbiert wurden.
    Plötzlich glitt ein weiterer Graublauer Schemen in das Sichtfeld. Alex brauchte eine Sekunde um zu erkennen, dass es die Getsu Fune war. Sowohl er als auch MacKenzie konnten die deutlichen Anzeichen der Beschädigung des Schiffes nicht übersehen. Mehrere glühende Risse in der Untertasse der Fregatte, eine aufgerissene Warpgondel. Aber dennoch hatte die Crew ihren Kampfgeist behalten.
    Die Getsu Fune setzte einige Photonentorpedos in Richtung des Kreuzers ab, die aber fast wirkungslos an den Schilden desselben explodierten. Jeff fügte einige Quantentorpedos hinzu, welche aber nur mit Gegenfeuer des Kreuzers belohnt wurden. Alex’ Schiff wurde heftig durchgeschüttelt, als die vielfach stärkeren Energiestrahlen des Kreuzers auf die Moonlight City trafen.
    ‚Steuerbordschild runter auf einundsechzig Prozent! Dieser Kreuzer hat es in sich!’
    Die Getsu Fune setzte einige schwache Phaserstrahlen hinterher, zog damit aber nur das Feuer des Kreuzers auf sich. Die ersten Schüsse gingen noch fehl, dann hatten sich die Tholianischen Schützen aber eingeschossen und landeten einen direkten Treffer auf der Untertasse – und verwandelten die föderierte Fregatte in ein trudelndes Wrack.
    ‚Status der Getsu Fune?’ verlangte Alex.
    ‚Praktisch alles ausgefallen, fünfundzwanzig Überlebende. Lebenserhaltung ist auf Notsystem aber stabil.’
    ‚Gut.. dann werden wir sie erst mal sich selbst überlassen. Jeff, versuch die Schilde dieses Kreuzers zu knacken!’
    Jasmin flog das Schiff in einem weiten Bogen zurück zum Tholianischen Kreuzer, welcher noch immer von einem ganzen Schwarm Netzweber und größerer Versionen dieser verteidigt wurde.
    Das feindliche Schiff wurde auf dem Bildschirm immer größer. Quantentorpedos verließen die vier vorderen Abschussröhren der Moonlight City, gefolgt von einer Phasersalve. Es schien nichts zu helfen, die Torpedos hatten scheinbar keine Wirkung auf die Schilde.
    Mehrere der Netzweber unterbrachen erneut ihre Arbeit am Netz um die Frachtschiffe und griffen die Moonlight City mit fanatischer Vehemenz an – ein Schiff war unvorsichtig genug in die Flugbahn des wesentlich größeren Raumschiffes zu geraten.

    ‚Kollisionsalarm.’ meldete der Computer zum zweitenmal an diesem Tag. Aber diese Kollision war fatal. Der kleine Netzweber wurde erfasst und trudelte mit hoher Geschwindigkeit auf den Kreuzer zu. Die Schützen des größeren Schiffes versuchten noch den Blindgänger abzuschießen, aber dann kollidierte der Netzweber mit dem Kreuzer. Die Schilde dieses flackerten – aber sie hielten. Und desintegrierten den Netzweber vollständig.

    Alex schluckte hart.
    ‚Vorderer Schild runter auf fünfzehn Prozent. Steuerbord runter auf dreißig. Andere Schilde stabil bei sechzig Prozent.’
    ‚Warpsignaturen. Tholianische Verstärkung wie es scheint. Vermutlich waren sie am Rand des Systems versteckt.’
    ‚Na Klasse. Jasmin, naher Vorbeiflug. Jeff, Phaser auf Überlast, auf kürzeste Distanz.’
    Alle taten wie geheißen und der tholianische Kreuzer schwoll wieder an. Alex dachte schon, dass sie ihn rammen würden, aber Jasmin verstand ihr Handwerk. Nur wenige Dutzend Meter Distanz blieb zwischen den Schilden der beiden Schiffe, und Jeff feuerte auf diese Distanz auf die Tholianer. Zuerst widerstanden die Schilde des Kreuzers noch, dann gaben sie aber nach und etwas Phaserenergie bohrte sich in die Hülle. Kaum war der Phaser des Föderationsschiffes verstummt, hatte sich der tholianische Schild aber wieder aufgebaut.
    ‚Ich fasse es nicht. Ich fasse es einfach nicht. Ich will auch so ein Ding haben, Alex!’
    ‚Ich auch, ich auch.’ Alex starrte ungläubig auf sein Display. Es hatte einen überladenen Phaser gebraucht, nur um die Schilde kurz zu penetrieren. Er glaubte nicht mehr, eine Chance gegen diesen Kreuzer zu haben. Nicht alleine. Er schluckte erneut. Es war ein Wunder, dass sein Schiff nicht sofort zerstört worden war. Ganz zu schweigen von der Getsu Fune.

    Dann ging ein mächtiger Schlag durch das Schiff.
    ‚Warnung. Hüllenbruch, Deck acht und neun, Sektionen einundvierzig bis dreiundfünfzig. Evakuierung einleiten.’
    ‚Steuerbordschild ausgefallen! Die haben uns mit einer ganzen Salve getroffen!’
    ‚Schadenskontrollteams nach Deck acht und neun!’
    Auf dem Bildschirm konnte Alex erkennen, dass sein Schiff leicht trudelte. Und er erkannte schnell wieso. Jasmin lag neben der Navigationsstation. MacKenzie eilte zu ihr und überprüfte den Puls – mit einem schnellen Blick zu Alex bestätigte der Orioner was Alex’ gehofft hatte – sie war nur bewusstlos geworden.
    Mehrere kleinere Schläge erschütterten das Schiff als MacKenzie das Steuer übernahm. Er manövrierte das Schiff so, dass der zerstörte Steuerbordschild vom Gegner weg zeigte.

    Alex stand vor einer schwierigen Entscheidung. Rückzug und Meldung an das Hauptquartier, oder hier bleiben, in dem vermutlich sinnlosen Versuch die Bevölkerung von Taurus zu schützen. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals.
    Diese Entscheidung wurde ihm glücklicherweise abgenommen.
    ‚Zwei Warpsignaturen näheren sich unserer Position!’
    ‚Mehr Tholianer?’
    ‚Föderation.’

    01. Jänner, 2381. 0:21
    Wie aufs Stichwort fielen zwei Schiffe unter Warp. Das eine Excelsior, das andere – Nordland-klasse, wie Alex grimmig feststellte. Anscheinend hielt sich Pittoni nicht daran, die beiden anderen Schiffe zur Sternenbasis zu bringen.
    Die Hokkaido eröffnete sofort das Feuer auf einige Netzweber in der näheren Umgebung und erzielte eine Serie an Treffern.
    ‚Übermittelt den beiden Schiffen unsere Daten! Sie sollen keine Torpedos an dem Kreuzer verschwenden!’
    ‚Ich komme nicht zu ihnen durch. Das Störfeld beeinflusst auch unsere Kommunikation.’

    Die anderen Föderationsschiffe setzten nun ihr gesamtes Waffenpotenzial gegen den tholianischen Kreuzer ein. Ein Großteil der kleineren Feindschiffe widmete sich nun den beiden neuen Verteidigern und deckten sie mit Energiestrahlen ein. Sowohl die Enkidu als auch die Hokkaido kämpften sich verbissen, Meter für Meter, durch die Wellen der Netzweber und setzten gemeinsam Dutzende außer Gefecht. Und dann waren sie an den Kreuzer heran, welcher auch prompt das Feuer eröffnete. Er vertrieb die beiden anderen Schiffe ohne größere Schwierigkeiten und setzte daraufhin die Bombardierung von Taurus fort.
    Alex war mulmig zumute. Drei Flotteneinheiten gegen einen Kreuzer. Und dennoch sah es schwach aus. Dann fiel ihm ein kleiner Fleck auf dem Bildschirm auf. Ein schwarzer ovaler Fleck. Schwarz wie der Weltraum der ihn umgab – Alex hätte ihn wohl nicht entdeckt, wenn dieses Objekt jetzt nicht zwischen Taurus und der Moonlight City befunden hätte.
    ‚Jeff, was ist das?’ fragte Alex.
    ‚Einen Moment.. Sensoren zeigen nichts an.’
    ‚Schieß mal drauf.’
    Jeff tat wie geheißen, und der Fleck wich aus. Also keine Bildstörung.
    ‚Traktorstrahl ausrichten, wenn nötig manuell. Ich möchte das Ding genauer untersuchen!’
    Die Moonlight City bewegte sich wieder auf die Kampfzone zu und wurde weitgehend von den Tholianern ignoriert – sie hatten mehr mit den anderen Flotteneinheiten zu kämpfen, die vor allem den kleinen Einheiten schwere Schäden zufügten.
    Das Schiff der Nordland-klasse glitt immer näher an das Oval heran, und nun konnten alle auf der Brücke erkennen, dass es nicht nur ein formloser schwarzer Fleck war. Es glich einem flachen Samenkorn, ohne bedeutende Details, aber mit matt glänzender Oberfläche.
    Urplötzlich begannen fast alle Tholianer in Reichweite auf die Moonlight City zu feuern, ohne ersichtlichen Grund. Jeff ergriff das ‚Samenkorn’ mit einem hochenergetischen Traktorstrahl. Es gelang, das Samenkorn folgte dem Föderationsschiff. Plötzlich gab es einen starken Ruck nach unten, und der Computer meldete einen weiteren Hüllenbruch im Bereich des Traktoremitters.
    ‚Das wird langsam zur Gewohnheit..’ grummelte Alex in sich hinein als sein Schiff erneut trudelte. Und dann kam die Stelle in Sicht, wo sich eigentlich das fremdartige Ding befinden hätte sollen. Weg.
    ‚Ich konnte kurz vorher einen massiven Anstieg an Warpenergie messen, Alex. Scheint so, als ob sich das Ding einfach von uns losgerissen hat.’
    ‚Der Tag ist schon voller Unmöglichkeiten. Also warum nicht auch ein Schiff, dass sich von einem Traktor losreißen kann?’

    Der Kampf gegen die Tholianer ging einige Minuten so weiter, ein ewiges Hin und Her, keiner konnte so klar die Oberhand gewinnen. Schließlich meldete Jeff zwei erleichternde Neuigkeiten.
    ‚Die Schilde des Kreuzers werden scheinbar schwächer. Und es nähern sich drei weitere Sternenflottenschiffe von drei vier acht punkt zwei neun. Scheinbar von der Flottenbasis in Omikron Lyrae ausgesandt.’
    Alex kamen die zusätzlichen Schiffe nur gelegen. Sie hatten einen schweren Stand gehabt, aber jetzt würde diese Schlacht bald vorbei sein.

    ‚Und dann kommt das Aufräumen.’ kam es Alex in den Sinn. Dabei fiel sein Blick auf den Planeten. Er erschauerte leicht dabei, als er auf die Nachtseite des Planeten blickte. Überall brannten Feuer, das konnte er sogar aus dem Orbit erkennen. Und das größte, so vermutete er, war die Mondscheinstadt.

    0:35
    Schlussendlich waren die drei zusätzlichen Sternenflotteneinheiten eingetroffen. Die Valhall, ein Schiff der Defiant-klasse, jagte prompt auf die verbliebenen Netzweber zu und stiftete Chaos unter ihnen – ihre Pulsphaser glitten wir ein heißes Messer durch Butter. Obwohl die Nordland-klasse durchaus einen guten Kampf liefern konnte, waren diese Schiffe doch in erster Linie für den Deep space-einsatz konzipiert – kämpfen konnten andere Schiffe, wie die Akira- oder Galaxy-klasse, eindeutig besser. Die Thunderchild und die Challenger stellten dies auch eindrucksvoll unter Beweis als sie ihre schweren Phaserkanonen gegen den Tholianischen Kreuzer einsetzten und die ohnehin schon geschwächten Schilde endgültig knackten. Mehrere Lanzen Energie brannten sich durch die Panzerung und schließlich die Innereien des Schiffes. Die anderen Schiffe setzten noch nach, und bald war der Kreuzer von hässlichen Brandwunden übersät. Feine Risse bildeten sich in der Hülle des Kreuzers. Als die Sternenflotteneinheiten abdrehten, zerriss der Kreuzer in einer gewaltigen Explosion. Nur kleine Trümmer blieben noch übrig.

    Sie hatten es geschafft. Mit Mühe und Not, aber doch.
    ‚Schadenkontrollteams, Arbeit aufnehmen. Ich will in einer Stunde einen Bericht über den Zustand des Schiffes!’
    MacKenzie bestätigte dies.
    ‚Signal an irgendeines der anderen Flottenschiffe. Sie sollen nach Überlebenden in den Wracks suchen und aufnehmen, sofern sie dazu in der Lage sind. Wir können es sicher nicht.’

    Die Sternenflottenschiffe begannen mit einem Intensiven Suchmuster im Trümmerfeld, was einmal eine florierende Handelsflotte gewesen war.

    ‚Alex, das solltest du dir mal anhören. Der Kreuzer hat kurz vor seiner Vernichtung eine Breitbandnachricht gesendet.’
    ‚Bring sie auf den Schirm.’
    ‚Es ist nur Audio.’
    ‚Gut, dann lass hören.’
    Saa’rak ths en dito zischte es aus den Lautsprechern. ‚Noch mal.’ forderte Alex.
    Wieder war dasselbe zu hören. ‚Was bedeutet das?’
    ’Der Universalübersetzer arbeitet noch. Einen Moment.. da haben wirs.’
    ’Und?’
    ’Ich werde nicht ganz schlau daraus. Dieses ‚Saa’rak’ kann nicht übersetzt werden.. vielleicht ein Eigenname.’
    ‚Möglich. Wie ist die Übersetzung, falls das ein Name ist?’
    ‚Saa’rak wird eurch vernichten…’
    Alex sah grimmig drein. ‚Standardorbit. Und stell einen Rettungstrupp zusammen, wir fliegen in die Mondscheinstadt. Mal sehen was wir dort tun können.’

    1:20
    ’Sind alle Raumfähren startklar?’ fragte Alex.
    Die Transporter waren durch die tholianischen Angriffe und die multiplen Kollisionen beschädigt worden. ‚Rhozenko bereit.’
    ’Donau, schließen gerade die Luke.’
    ‚Metternich, fertig!’
    Auch Alex’ eigene Raumfähre ‚Max Planck’ war soweit fertig. Alle Fähren waren mit Personal und medizinischer Ausrüstung voll gepackt worden. Fast ein Drittel von Alex’ Crew war dabei.
    ‚Startkontrolle, Freigabe für Shuttles eins bis vier.’
    ‚Verstanden. Viel Glück da unten.’
    ‚Danke.’
    Alex’ Shuttle bewegte sich langsam auf die sich nun öffnenden Hangartore zu. Wenige Sekunden später durchbrach das kleine Schiff den Atmosphärenschild und befand sich im freien All.
    Alex flog einen weiten Bogen und brachte das Shuttle zu seinem Mutterschiff zurück – dieses kleine Privileg wollte er sich gönnen, sein Schiff von außen zu sehen.
    Vor nicht allzu langer Zeit, im Raumdock, noch vor dem Jungfernflug, hatte er sein Schiff ebenfalls von außen gesehen. Seinerzeit hatte die Hülle aber noch ein makelloses Grau gezeigt. Nun waren überall Brandspuren verteilt. Alex sah besonders viele Spuren auf der Steuerbord-warpgondel und war erstaunt, dass diese den feindlichen Waffen standgehalten hatte. Und dann sah er den Hüllenbruch in der Steuerbordseite der Sekundärhülle. Es war eine hässliche Narbe die sich über die halbe Länge der des Schiffes hinzog, bis hin zum Impulstriebwerk – dessen Leuchten zeigten ein schwaches Flackern. Offensichtlich war das Aggregat eben ausgefallen. Sein Schiff war verwundet. Er gleich doppelt. Beide Orte, die er Heimat nannte – getroffen. Ihm wurde klamm ums Herz.
    Dann begann er mit dem Abstieg auf die Mondscheinstadt.

    Morgendämmerung lag über der Stadt – teilweise ein Trümmerfeld. Überall konnte Alex Feuer wüten sehen. Kleine Gestalten suchten verzweifelt in den Trümmern nach Verwandten und Freunden. Schemen rauschten vorbei als die vier Raumfähren zur Landung ansetzten.
    Als die Luke aufging hörte Alex Stimmen, schluchzen, vereinzelte Schreie.
    ’Ausschwärmen. Seht zu was ihr tun könnt.’
    Als Alex das Shuttle verließ kam eine Person auf ihn zu. Trotz des Russverschmierten Gesichtes und der Blutverkrusteten Arme konnte er sie als Sternenflottenoffizier erkennen.
    ’Commander Satori, Planetare Sicherheitskräfte.’
    ‚Captain Jerhyn, Moonlight City.’ Die Frau funkelte Alex an. Humor?
    ’Ich möchte den Koordinator der Rettungsaktionen sprechen.’
    ’Dann müssen Sie mit mir vorlieb nehmen. Pretronov..’ Sie zögerte kurz. ‘Captain Petronov wurde während des anfänglichen Bombeardmants getötet. Wie es aussieht bin ich der ranghöchste Offizier auf dem Planeten.’
    Alex seufzte. ‚Statusbericht.’
    Satori erstarrte.
    ’Auf der Sternenflottenseite: wir haben sämtliche planetare Schildgitter und Verteidigungsstellungen verloren. Etwa eintausend bestätigte Verluste, vierhundert sind noch vermisst.
    Bei den Zivilisten haben wir im Moment nur Daten über die Mondscheinstadt und ihre Umgebung. Wir haben schätzungsweise fünfzehntausend Tote, aber die Zahl liegt wohl noch viel höher.’ Satori ließ den Kopf hängen.
    ‚Gut, danke.’ Alex schluckte hart. ‚Lassen Sie sich von unseren Leuten durchecken, und dann legen Sie sich schlafen.’ Satori schien protestieren zu wollen, aber Alex kam ihr zuvor. ‚Das war keine Bitte, Commander.’
    Satori fügte sich schlussendlich doch und ging zu den anderen Flottenoffizieren.
    Alex übergab schnell an MacKenzie. Er hatte spezielle Prioritäten.

    Als er zu Monikas Haus kam fuhr ihm der Schreck in die Glieder. Unterwegs hatte er noch zwei Leuten aus den Trümmern helfen können, aber Alex drängte sich selber zur Eile. Bereits in einiger Entfernung konnte er sehen, dass das Haus nur noch zur Hälfte stand.
    Alex eilte hin. Er hörte ein Geräusch das ihn sowohl erleichterte als auch erschütterte. Und dann sah er auch die Ursache – Monika weinte neben einem Trümmerhaufen. Alex näherte sich ihr vorsichtig. Sie bemerkte ihn. Alex umarmte sie vorsichtig, sie nahm diese Geste dankend an. Dann sah Alex erst den Grund. Isabel. Oder das was von ihr übrig ist dachte Alex düster. Regentropfen fielen aus heiteren Himmel auf seine Hand. Nein. Tränen. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass er weinte.

    Ein sichtlich zerstörter Alex kehrte zum Basislager seiner Leute zurück. Mittlerweile hatten sich auch Hilfstrupps der anderen fünf Schiffe eingefunden.

    7:31
    Im Verlauf der nächsten Stunden versuchten die Sternenflottenoffiziere soviel Hilfestellung wie möglich zu geben, aber allein die Größe dieser Aufgabe verlangte alles von ihnen. Mehr als einmal geriet Alex mit den anderen Captains in die Haare, welchen Teil sie sich als nächstes vornehmen sollten. Besonders häufig geschah das mit Pittoni.
    Nach einer besonders heftigen Auseinandersetzung kam Alex schließlich zu MacKenzie. Der grinste anbetracht der Situation ziemlich offensichtlich.
    ‚Was?’ fragte Alex gereizt.
    ‚Man könnte fast meinen, da ist mehr dahinter, so wie ihr euch streitet. Fast wie Verheiratete.’
    Alex sah für einen Moment verdutzt drein. Dann lachte er leicht nervös.
    ‚Unsinn, Mac.’
    ’Sicher?’
    Darauf erwiderte Alex nichts.

    17:20
    Sechzehn Stunden nach Beginn des Hilfseinsatzes musste auch Alex seinem Körper Tribut zollen. Er ließ sich an einer Mauer nieder. Pittoni gesellte sich bald hinzu.
    ‚Hören sie.. ich vermute für Sie muss das ganze noch viel schwerer sein. Entschuldigung für meine Sturheit.’ Alex schüttelte leicht den Kopf. ‚Ist schon in Ordnung. Ich bin einfach nur...’ Er beendete den Satz nie. Sein Kopf kippte leicht zur Seite und landete auf Pittoni’s Schulter. Sie schien nichts dagegen zu haben.. und schlief ebenfalls ein.
    In einiger Entfernung sah MacKenzie die ganze Szene und grinste. ‚Und er mag sie doch.’

    06.Jänner, 2381. 9:00

    Vier Tage später hatte sich die Seniorcrew der Moonlight City in der Messe versammelt, neben vielen andere Crewmitgliedern. Alex hatte eine Gedenkfeier anberaumt. Die Messe war gerammelt voll mit Leuten – nur in der Mitte lag ein glatter Marmorblock mit einer Gravur. Alex ging die letzten beiden Tage noch einmal durch den Kopf. Die Moonlight City hatte teuer für die Hilfestellung bezahlt. Vierzehn Tote Crewmitglieder, drei davon während des Rettungseinsatzes auf dem Planeten von einem Gebäude begraben worden. Elf Schwerverletzte die für die nächsten Monate für das Schiff ausfielen. Schwere Schäden die einen Aufenthalt im Raumdock unausweichlich machten. Nicht gerade der Sieg, den Alex sich gewünscht hätte.
    Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Messe. Die meisten plauderten leise miteinander. Alex blickte auf sein Chrono. Die Veranstaltung würde in wenigen Minuten beginnen. Er ließ ein Signal erklingen, auf das die anderen verstummen sollten.

    Alex wartete bis alles ruhig war. Dann begann er zu sprechen.

    ’Wir haben uns heute hier versammelt um unseren Toten die letzte Ehre zu erweisen, jene, die gefallen sind, als sie das verteidigten was ihnen lieb und teuer war. Wir beklagen ihren Verlust und schwören, dass sie nicht umsonst gestorben sind. Sie kehren nun zurück, zu den Sternen, von denen sie kamen. Mögen diese Sterne uns an ihr Opfer und an unsere Pflicht erinnern. Asche zu Asche, Staub zu Staub. Amen.’
    Er wartete einen Moment, dann gab er ein Signal an MacKenzie. Der Orioner drückte daraufhin einige Tasten und der Marmorblock in deren Mitte wurde in Transporterenergie aufgelöst. Irgendwo draußen im All würde er materialisieren und auf eine lange Reise um die Sonne von Taurus zu gehen.
    ’Aaachtung!’ tönte MacKenzie. Alle Anwesenden nahmen sofort Haltung an.
    Die Inschrift des Marmorblockes las sich wie folgt:

    ’Dieser Gedenkstein ist den Gefallenen der U.S.S. Moonlight City gewidmet.
    Sie werden ihrer mutigen Opfer um unserer Freiheit
    willen ewig in unserer Erinnerung weiterleben.
    Unsere Dankbarkeit wird sie immer begleiten.
    5. Jänner, A.D. 2381’


    Darauf folgte eine Liste mit den Namen der gefallenen Offiziere.
    Alex dachte an Monika. Seinen Bruder. Seine.. Nichte.

    11.Jänner, 2381. 11:41

    Tholianer! Überall! MacKenzie sah sich mit einer unschlagbaren Übermacht konfrontiert. Und da war etwas im Hintergrund.. ein schwarze Präsenz, drohend.. tödlich. Er erschauerte. Einer der Tholianer kam auf ihn zu und sagte etwas zu ihm.
    ’Führungsoffiziere auf die Brücke!’ gellte aus dem Lautsprecher in MacKenzies Kabine. Der Orioner schreckte hoch, jahrelange Erfahrung ließ den Schlaf im Nu von ihm abfallen. Er klopfte auf seinen Insignienkommunikator der auf dem kleinen Nachtkästchen neben seinem Bett lag.
    ’Bestätigt Brücke. Ich bin gleich da.’ MacKenzie beruhigte seine heftige Atmung, aber ein Rest von Unbehagen blieb doch.. er konnte es sich nicht erklären die Moonlight City war in Sicherheit, im Dockbereich der Sternenbasis von Omicron Lyrae. Schliesslich stand er auf, zog seine Uniform an und machte sich auf den Weg.

    Wenige Minuten später betrat er die Brücke. Er bemerkte, dass die gesamte Brückencrew stand. Die Konsolen waren allesamt gesperrt, und MacKenzie fragte sich wieso dies der Fall war. Dann fiel ihm etwas auf. Alex war nicht anwesend. Er schüttelte kurz den Kopf und suchte Jeff auf.
    ’Weißt du wo Alex sich rumtreibt?’
    Der Sicherheitschef der Moonlight City nickte nur kurz und deutete auf den Bereitschaftsraum. MacKenzie beschloss Alex einen kleinen Besuch abzustatten. Als er sich der Tür näherte erklang die Stimme des Computers. ‚Captain Jerhyn ist in einer geheimen Besprechung und darf nicht gestört werden.’
    Verdutzt wich MacKenzie zurück, jedoch beugte er sich dem Hinweis des Computers und wartete wie jeder andere auch.

    Schon bald kam Alex aus dem Zimmer heraus. Er sah so aus, als hätte er die letzten Tage nicht geschlafen. MacKenzie kam zu dem Schluss, dass dies durchaus der Fall gewesen sein möge.
    Der Captain gab nur einen Befehl. ‚Interkomsystem des Schiffes für einen Rundruf bereithalten. Wir werden in Kürze eine Breitbandsendung vom Flottenkommando bekommen.’
    Diese traf auch tatsächlich nur zwei Minuten später ein. Das Logo der Föderation und der Sternenflotte machte schnell Admiral Cartwright Platz.

    ’Dies ist eine Breitbandsendung an alle Sternenflotteneinheiten in Reichweite.’ Der Admiral zögerte kurz, als ob er überlegte wie er das Folgende am Besten den Crews der empfangenden Flottenschiffe beibringen könnte. ‚Aufgrund der zunehmenden Aggressionen seitens der Tholianer in den letzten Monaten hat sich der Föderationsrat zu Sternzeit 58030.85 einstimmig dazu entschieden, der Tholianischen Einheit den Krieg zu erklären. Alle Sternenflottenschiffe im Tholianischen Grenzbereich haben ab sofort Alarmstufe Eins aufrechtzuerhalten.’
    MacKenzie schluckte. Die Moonlight City gehörte eindeutig zu den betroffenen Schiffen, trotz der Schäden die gerade bei der Sternenbasis in Omicron Lyrae behoben wurden.
    ’Zusätzlich werden weitere Flotteneinheiten binnen einer Woche in das Gebiet entsandt. Diese Entscheidung ist niemanden Leichtgefallen, aber wir müssen jetzt die Konsequenzen tragen. Also machen wir es gleich richtig. An die Kommandoführenden der einzelnen Schiffe: Setzen Sie sich mit ihrem verantwortlichen Aussenposten zwecks aktualisierter Befehle in Verbindung. Cartwright, Flottenkommando. Ende.’

    Schweigen herrschte auf der Brücke der Moonlight City. Alex sah sich um, und sah entschlossene Mienen. Schockierte Mienen. Und solche die in keine Kategorie einzuordnen waren. Vielen musste die Entscheidung des Föderationsrates voreilig erscheinen, aber die Flotte hatte dadurch ein klar definiertes Ziel.
    ’Okay, alle zurück auf ihre Posten. Verbinde mich mit der Raumkontrolle der Sternenbasis. Mal sehen was wir nach der Reparatur tun sollen.’
    MacKenzie bestätigte den Befehl, sah noch einen Augenblick auf den Bildschirm der schon lange wieder das Innere des Raumdocks zeigte, und stellte mit einigen Tastendrücken die Verbindung her.

    Interludium
    Es lief besser als erwartet. Die Beute verhielt sich genau wie vorhergesehen. Auch ihr Werkzeug konnte es kaum erwarten zu ihren Plänen beizutragen. Sie hatten in den letzten Monaten viel gelernt. Aber es würde noch viel mehr zu lernen geben. Nur einmal wäre beinahe etwas dazwischengekommen. Aber das war Nebensache. Vergangenheit. Es war an der Zeit die Zukunft zu planen. Sie waren einst die Zukunft. Und sie würden es wieder sein.
    Saa’rak...



    UFF
    Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

    #2
    mann.. 13 views sind echt schwach. Ich dachte hier kann man sowas posten :-p
    Ich weiss es ist lang, aber etwas Feedback irgendwann wär halt nicht schlecht ^^

    [edit] ups, kleiner Fehler. Gedenkfeier ist natürlich am 5. Jänner, nciht am 6. ^^
    Zuletzt geändert von Challenger; 31.07.2004, 07:57.
    Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

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      #3
      wie gesagt.. ich hätt gern etwas Feedback, da es eine meiner ersten Geschichten ist.. :-/
      Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

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        #4
        Hey, Challenger!
        Ich bin ehrlich beeindruckt. Ich bin wirklich kein Fan von Fan Fiction *gg* , obwohl ich selbst ein einer Serie arbeite. Aber deine Story war wirklich spannend und fesselnd zu lesen. Zwischen den Charakteren herrscht eine gute Chemie. Sie hat auch sehr ergreifende Momente, und ich schwöre, dass ich stellenweise Gänsehaut hatte (ich denke dabei z.B. an die brennende Mondscheinstadt... wow!). Außerdem schaffen es Story nur selten, überzeugende Kampfszenen vor meinem geistigen Auge zu erschaffen. Hier gelang es.

        @ Forum-Mitglieder: Leute, bitte lest das! Es ist überdurchschnittlich und sollte nicht so unrühmlich in der Versenkung verschwinden.

        PS: Ich habe nur einen kleinen Kritikpunkt. Es ist literarisch nicht so geschickt, das Wort 'JÄNNER' zu verwenden.
        - KLAATU! VERATA!! NICTU!!!
        - Icecream is a dish best served cold!
        - Eine neue Star-Trek-Serie verwirklichen??? Guckst du hier !

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          #5
          Na Also! Die Zahl der Hits streigt. Jetz fehlen nur noch Kommentare. Ich werde mich dann fürs erste zurückziehen, sonst sieht es komisch aus...
          - KLAATU! VERATA!! NICTU!!!
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            #6
            Hehe
            Danke für deinen Input, freut mich dass sie so gut ankommt ^^
            Die ersten Seiten zu Kollaps sind übrigens schon geschrieben, und das Konzept der Handlung sowieso
            Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

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              #7
              Sorry, macht es dir was aus, für eine einzige Person weiterzuschreiben? *gg*
              Versteh das nicht als Kritik an deinen Besucherzahlen.
              - KLAATU! VERATA!! NICTU!!!
              - Icecream is a dish best served cold!
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                #8
                auch wenn das jetzt sauspät kommt, ich schreibe noch immer an Kollaps (auch wenns jetzt anders heisst). Mir blieb in den vergangenen Monaten wegen Matura und co nicht gerade viel Zeit um zu schreiben, allerdings bin ich ab September beim Bund - und sobald die Grundausbildung vorbei ist, hab ich wohl einiges an Zeit die Geschichte weiterzuspinnen *g*
                Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

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                  #9
                  Du kannst dir eines Zulesers immer sicher sein!
                  - KLAATU! VERATA!! NICTU!!!
                  - Icecream is a dish best served cold!
                  - Eine neue Star-Trek-Serie verwirklichen??? Guckst du hier !

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                    #10
                    so, bin aus dem Bund zwar rausgeflogen - aus medizinischen Gründen - aber grad keine Motivation zu schreiben. *G*
                    Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

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                      #11
                      Das hier keiner schreibt! sowas! Super Story! Gerne Mehr davon! Bin begeisterter FanFicLeser

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                        #12
                        Zustimm bitte weiter wenn du noch was hast

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