[Gleich vorneweg: es ist noch lange nicht fertig. Deswegen brauche ich: stilistische Verbesserungen, rechtschreibverbesserungen, zeichensetzungsverbesserungen und eben logische fehler.
Die Geschichte wird für den deutsch unterricht sein, bzw. ist mehr eine freiwillige Sache. auch der Titel steht noch nicht fest, vorschläge sind aber erwünscht. ]
Star Trek: Deep Space Nine
Das Vic’s. Der wohl beste Ort für Starfleet Offiziere innerhalb des Raumgebietes der vereinigten Föderation der Planeten, um sich vom anstrengen und oftmals grausamen Kriegsalltag zu erholen. Der holografische Besitzer des Kasinos, Vic Fontaine, war speziell dafür programmiert worden für jeden ein guter Freund zu sein und zusammen mit seiner gefühlvollen Jazz Musik der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts eine gute Stimmung zu verbreiten. Gerade durch die spezielle Eigenheit, dass ihm als eines der wenigen Hologramme bewusst war kein reales Leben zu führen, wirkte er umso menschlicher. Die Crew der Raumstation Deep Space Nine schätze ihn für diese Eigenheit umso mehr. Diese Station lag seit vielen Jahren im bajoranischen Sternensystem und somit in einem der äußersten Verwaltungsbezirke der vereinigten Föderation der Planeten und doch - zumindest für eine gewisse Zeit - im Zentrum des Krieges gegen das Dominion, einer aus drei Arten von Lebewesen bestehenden Macht. Deep Space Nine war keineswegs eine gewöhnliche Raumstation. Ursprünglich war sie ein Symbol des Schreckens für die Bewohner des Planeten Bajor. Die Cardassianer hatten sie einst errichtet, um dieses schwache Volk auszubeuten. Doch sie bildeten Widerstand. So viel, dass es sich für die Cardassianer nicht mehr lohnte dieses Raumgebiet weiterhin zu besetzen. So konnte nun die friedlich gesinnte Föderation ohne einen erneuten Krieg gegen die Cardassianer zu riskieren das System verwalten und den Bajoranern beim Wideraufbau ihrer Zivilisation helfen. Zudem eröffneten sich neue Möglichkeiten für diese friedliche Allianz aus über hundert Völker. So entdeckten sie ein Wurmloch, eine Abkürzung in einen weit entfernten Raumbereich, den man mit normalen Raumschiffen nur nach vielen Jahrzehnten des Fluges erreichen könnte. Doch auf der anderen Seite dieses Wurmloches herrschte das Dominion und es verstand diese friedliche Allianz als unfähig und zudem kriegerisch. So kam es unweigerlich zu einem Krieg, der die bisherigen Ausmaßen auf beiden Seiten der Front übertraf. Auch wenn es der Sternenflotte mithilfe der klingonischen Streitkräfte gelang das Wurmloch zu sichern und die Streitkräfte des Dominion auf die Raumbereiche der Cardassianer zu beschränken, die seit beginn des Krieges vom Dominion besetzt waren, so schafften sie es nicht das Dominion endgültig zu besiegen.
An diesem Abend wollten sich der leitende medizinische Offizier Julian Bashir und der Chefingenieur der Station, Miles O’Brien, vom Kriegsalltag erholen und diesen inzwischen seltenen freien Abend mit ihrem Freund Vic verbringen. Beide saßen bei einem Glas Champagner an der Theke des gut ausgestatteten Kasinos und warteten, bis die heutige Show auf der kleinen Bühne mit ihrem Freund als Sänger begann. Inzwischen war kaum jemanden bewusst, wie sehr solch emotionale Musik einen Menschen verändern kann. Gerade während eines langen und beschwerlichen Krieges.
„Wissen Sie, Julian...“, brach Miles das Schweigen und betrachtete dabei sein Glas aufmerksam, als wolle er darüber philosophieren, „... ich verstehe immer noch nicht, warum sie in der gestrigen Alamo Simulation tatsächlich den Hilferuf verschickt haben. Ich meine, es ist doch geschichtlich bewiesen, dass keine Hilfe erfolgte. Vielleicht wäre es besser gewesen...“
„Aber Miles, es war es nun einmal so. William B. Travis hat diesen Brief während der mexikanischen Belagerung von Alamo an das amerikanische Volk geschickt. Es geht doch nicht darum, dass wir gewinnen, sondern vielmehr darum nachzuempfinden, wie sich die amerikanischen Truppen unter der Belagerung bis zu ihrem Tod gefühlt haben müssen. Wie sie bis zur endgültigen Niederlage gekämpft haben. Den Tod immer vor Augen“
„Na ja, ich würde schon einmal gerne gewinnen!“, bemerkte O’Brien noch kurz bevor das Licht im Kasino erlosch und sich die Lampen auf den auf der Bühne stehenden Vic Fontaine richteten. Sofort unterbrachen die beiden Starfleet Offiziere ihr für Kriegszeiten sicherlich ungewöhnliches Gespräch und lauschten gespannt den Worten ihres Freundes.
„Ladies und Gentleman!“, erklang seine Stimme durch die Lautsprecher, „ich freue mich sie auch heute wieder für einen hoffentlich vergnüglichen Jazz-Abend begrüßen zu dürfen. Machen sie es sich bequem und geniessen sie die Show!“
„Nichts leichter als das!“, bemerkte O’Brien und schritt von der Bar gefolgt von Bashir zu einem der noch wenigen freien Tische und machte es sich gemütlich.
Die Show begann und Fontaine sang zur ruhigen Musik seiner Bigband: „When somebody loves you It’s no good unless he loves you all the way Happy to be near you When you need someone to cheer you – all the way…”
Plötzlich wurde die Musik durch einen hellen Schrei unterbrochen. Die Musik verklang und die Gäste, einschliesslich Bashir und O’Brien sahen sich verwundert um. Dies konnte nicht zum Programm gehören, waren sich beide sicher. Sie wollten durch den Hintereingang hinaus um dort nach dem Rechten zu sehen. Draussen angekommen sahen sich beide hektisch um. „Sehen sie etwas?“, fragte Bashir seinen alten Freund. „Da vorne, die Frau!“, erwiderte dieser und lief auf eine schwarze Frau in mittleren Jahren zu. Ihre verklemmten Körperhaltung und ihren starren Blick deutend war beiden auf der Stelle klar, dass sie den Ursprung gefunden hatten. Doch sie erkannten ebenfalls ohne zu fragen auch den Grund für den Schrei: Aus einer gegenüber liegenden Mülltonne hing ein schlaffer Arm heraus.
Bashir näherte sich vorsichtig dem Objekt. Im Dienst hätte der Arzt sicherlich einen Trikorder dabei gehabt und bereits aus sicherer Entfernung gewusst, ob es sich um ein reales Lebewesen handelt. Doch wann benötigt man einen solchen schon auf dem Holodeck? Vielleicht handelte es sich auch um einen betrunkenen Obdachlosen. Doch als er vorsichtig den Deckel der Tonne anhob, wusste er nicht genau, ob er glauben sollte, was er bei dem schwachen Licht der Hinterhoflaternen erkannte. Er sah in die matten Augen eines toten Romulaners.
Captain Benjamin Sisko hatte an Bord seiner Station schon eine Menge ungewöhnlicher Dinge erlebt. Aber ein toter Romulaner auf einem Holodeck war auch eine neue Erfahrung für ihn. Doch bei der Leiche sollte es sich laut Bashirs Bericht nicht nur um einen einfachen Romulaner handeln, sondern um Botschafter Talvin, der mit seinem Stab zu politischen Verhandlungen über eine mögliche und dringend erforderliche Kriegsallianz mit der Föderation und dem klingonischen Imperium nach Deep Space Nine gekommen war. Zudem war er einer der wichtigsten Befürworter der Romulaner für diese Allianz.
Vor ihm glitten die Türhälften der Krankenstation von Deep Space Nine mit einem leisen Zischen zur Seite und er sah bereits Bashir, O’Brien und den bajoranischen Sicherheitschef der Raumstation, Constable Odo. Dieser war aber keineswegs Mitglied jenes religiösen und von der Unterdrückung und Belagerung durch die Cardassianer gebeutelten Volkes, sondern war von diesen vor vielen Jahren auf seiner Suche nach neuen Lebensformen gefunden worden. Seitdem versuche er möglichst menschlich zu wirken, doch auch als Formenwandler, welcher Spezies er ursprünglich angehörte und gegen welche die Föderation nun Krieg führte, gelang ihm dies noch nicht perfekt, wodurch sein Gesicht unfertig wirkte.
„So, meine Herren“, begann Sisko, „was haben sie bisher herausgefunden?“. „Er wurde durch eine holografische Kugel vor etwa 6 Stunden getötet“, erwiderte Bashir. „Wie ist das möglich? Wurden die Sicherheitsprotokolle umgangen?“ stellte Sisko die Frage in Richtung seines Sicherheitschefs Odo.
„So ist es, Sir. Ich habe bereits sämtliche Starts aller Raumschiffe von der Station überprüfen lassen. Es handelt sich nur um Versorgungs- oder Schlachtkreuzer auf dem Weg zur Front. Ich denke nicht, dass sich der Mörder dorthin absetzen will.“
„Er ist also noch an Bord der Station“, brachte O’Brien ein. „Meine Herren, es ist wichtig, dass wir mit größter Sorgfalt vorgehen“, erklärte Sisko, „nicht nur das romulanische Sternenimperium ist bestürzt über den Tod von Botschafter Talvin, auch die Föderation ist es. Es schien schon so, als ob die Romulaner die Verhandlungen abbrechen wollten, jedoch konnte Admiral Ross sie davon überzeugen die Verhandlungen auf Sternenbasis 358 fortzusetzen, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind. Ihr Schiff wird die Station morgen Mittag verlassen. Bis dahin haben wir allerhand zu tun. Doktor, Chief. Sie, Worf und ich werden uns nach den heutigen Verhandlungen mit den Klingonen auf dem Holodeck treffen und nach Zeugen suchen. Odo, sie sehen sich an Bord der Station nach Ungewöhnlichkeiten um und versuchen mit ihren Mittel zu erreichen was möglich ist. Zudem stellen sie sich, Julian, den Romulanern bei Fragen zur Verfügung.
Eine Allianz mit den Romulanern ist von größter Wichtigkeit, wenn wir den Krieg gewinnen wollen. Wegtreten!“ sagte der stämmige, dunkelhäutige Captain und verließ anschließend die Krankenstation, gefolgt von Odo und O’Brien, die nun wieder ihren Pflichten nachgehen mussten.
„Zum Donnerwetter!“, bölkte General Martok und schlug mit einer Faust auf den Konferenz Tisch von Deep Space Nine, der auch für diplomatische Verhandlungen diente, „eigentlich müssten diese verräterischen, grünblütigen Irren uns wegen dieser Allianz hinterherlaufen. Woche für Woche verlieren sie immer neue Territorien an das Dominion. Die marschieren geradezu durch ihr Raumgebiet durch! Aber dem romulanischen Senat scheint das egal zu sein. Ich habe ihnen gleich gesagt, Sisko, dass wir doch lieber die Ferengi in unsere Verhandlungen einbeziehen sollten!“ Der äußerst kräftige, einäugige klingonische General hielt wie jeder andere Klingone Romulaner für eiskalte Verräter und „ehrenlos“. Glücklicherweise waren weder romulanische Diplomaten, noch der klingonische Kanzler Gowron anwesend, denn dann hätten Benjamin Sisko und Admiral Ross die Allianzpläne gleich begraben können. „Aber die Ferengi haben ganz sicher keine Kriegsflotte“, bemerkte Ross in Anbetracht der Tatsache, dass die Ferengi Allianz zum aller größten Teil auf Wirtschaft basierte und sich nie sonderlich für Kriege interessierte. Sollten sie einmal von einer fremden Macht bedroht werden, würden sie sicherlich bis zum letzten Moment versuchen Geschäfte mit den Angreifern zu machen. Quark, der Besitzer der gleichnamigen Bar auf dem Promenadendeck der Station, war ebenfalls Ferengi. „Vielleicht können sie sich eine zusammenkaufen“, bemerkte Sisko scherzhaft. Martok brummte. „Am liebsten hätte ich diesem Botschafter selbst das Mark aus den Knochen gesaugt!“, sagte der Kanzler wütend und hielt dann einen Moment inne, als Sisko und Ross ihn nachdenklich ansahen. „Ein Scherz“, fügte er rasch hinzu.
„Nun gut. Ben, ich gehe davon aus, dass sie mit allen nötigen Anstrengungen versuchen werden diesen Fall aufzuklären. Zur Zeit ist es an der Front relativ ruhig, weswegen sie in den nächsten Tagen wohl nicht mit der Defiant raus müssen“, erklärte Ross. Ein paar Tage, dachte Sisko. Eigentlich wollte er diese Tage nutzen und sie mit seinem Sohn Jake verbringen, doch nun hatte er andere Sorgen. „Ja, Sir!“, erwiderte er rasch seinem Vorgesetzten.
„Die Verhandlungen wurden in Einigkeit vom klingonischen Kanzler, mir und der romulanischen Delegation nach Starbase 358 verlegt. Die Romulaner werden noch heute mit ihrem Schiff aufbrechen. Das wäre dann alles. Noch Fragen?“, wollte Admiral Ross abschliessen. Doch Sisko besaß noch Einwände. Ja! Die romulanischen Diplomaten gehören ebenfalls zu den vorläufigen verdächtigen. Vielleicht hatte der Botschafter Feinde in den eigenen Reihen. Wir sollten sie nicht ziehen lassen, ohne sie zuvor ebenfalls zu verhören!“, sprach dieser.
„Ben, Talvin war überaus angesehen. Er war großzügig und hatte laut dem romulanischen Senat auf unsere Anfrage keine politischen Gegner“ ,wiedersprach Ross Sisko und erhob sich dann von seinem Platz.
Als sich dann auch Sisko erhob, tat Martok es ihm gleich indem er ebenfalls von seinem Platz am Konferenztisch aufstand und brachte noch einmal seine Meinung herein: „Romulaner sind Verräter. Ganz gleich was sie sagen. Sie müssen immer mit einer Hinterhältigkeit rechnen!“
Ross griff zu seiner Tasse Kaffe auf dem Tisch und erwiderte dann: „Nicht immer, General, nicht immer!“
„Ich habe schon genug klingonisches Blut fliessen gesehen. Verursacht durch romulanische Waffen. Glauben sie mir, ich spreche aus Erfahrung!“, sagte Martok mit tiefer Stimme und verließ gefolgt von Sisko den Raum.
„Schöne Fliege tragen sie da!“, witzelte Miles O’Brien, bei dem Anblick des klingonischen taktischen Offiziers Worf in einem feinen, weißen Anzug. Dafür erhielt O’Brien einen zornigen Blick Worfs, der einen Warpkern zum Schmelzen hätte bringen können.
Die beiden waren zusammen mit Bashir bereits vor dem verabredeten Zeitpunkt vor der Holosuite im oberen Teil des Quarks angekommen, da sie für den Nachmittag freigenommen hatten. Zudem hatten sie damit gerechnet, dass der Besitzer noch versuchen würde einige Geschäfte mit ihnen abzuschliessen, doch dieser war mühsam dabei einem jungen Kadetten, der wohl kurz vor seinem ersten großen Einsatz stand, davon zu überzeugen, dass er von seiner ersten Mission unbedingt ein Andenken kaufen müsse. Natürlich bei ihm.
Schliesslich traf auch Benjamin Sisko ,in ebenfalls passender Tracht gekleidet, ein.
„Ich denke am besten wäre es, wenn wir uns systematisch umsehen. Wir sind zu viert. Chief, Lieutenant Bashir. Sie beide befragen das Personal des Vic’s nach Hinweisen. Sie kennen die meisten besser als wir, weswegen Worf und ich uns die Gäste vornehmen. Ihr Verstand ist gefragt, meine Herren!“, wies Sisko die Stammcrewmitglieder der Station wissen. Bashir brauchte einen Moment um zu verstehen, dass es sofort losgehen sollte, drehte sich dann aber rasch zur Tür der Holosuite und öffnete sie durch einen Druck auf die entsprechende Schalttaste am Türrahmen. Mit einem leichten aber unüberhörbaren Raunen öffnete sich die Tür zu einer anderen Welt. Bashir ging gefolgt von O’Brien voran, Worf folgte als Letzter.
„Hallo Leute!“, begrüßte Vic die vier mit seiner für ihn typischen guten Laune. „Schon was herausgefunden in dieser Sache?“, fragte er dann in Richtung Sisko.
„Leider nicht. Wir wollen uns einmal nach Hinweisen umhören. Ich hoffe doch, dass wir auch ihr Personal befragen können!“, entgegnete dieser.
„Sicher doch. Der nächste Auftritt ist erst in einer halben Stunde“, antwortete Vic.
Sisko nickte Bashir und O’Brien zu, die dann Vic folgten, der sich bereits auf den Weg zum Personalbereich machte. Beide folgten ihm sofort.
„Worf, sie wissen was zu tun ist: Reden sie vorerst mit den Gästen an der Theke! Ich spreche mit den Leuten dort am Rouletttisch!“, wies Sisko an. Sein Ziel war es diese reichen Leute zum Reden zu bringen, denn Sisko vermutete, wenn ein Mord im Vic’s angezettelt werden würde, dann am Rouletttisch. Dort saßen die einzigen Leute, die sich spezielle Mörder leisten konnten und vielleicht gelang es ihm jemanden ausfindig zu machen, der diesen Auftraggeber gesehen hat.
Während Sisko an den Rouletttisch ging, setzte sich Worf an die Theke. O’Brien hatte recht. Die Fliege hatte einen gewissen Stil. Vor allem im Kontrast zu seinem feinen, weissen Anzug.
„Zigarre?“, bot ihm der Mann hinter der Theke an.
„Ja, bitte!“, antwortete Worf. Er empfand dies als einen seltsamen Genuss, den er sich nur nicht auf Dauer angewöhnen wollte. Er zündete sich das lange Objekt an und atmete den Rauch tief ein um ihn danach umso weiter auszuatmen.
“Das ist gut, nicht?“, erklang eine ruhige und doch erkennbar weibliche Stimme direkt aus der Nähe.
Worf drehte den Kopf zur Seite und erkannte eine junge, elegant gekleidete Frau. Ihre schwarzen Haare fielen in Strähnen über ihr Gesicht. Sie hatte etwas von Jadzia, seiner getöteten Frau, doch ihr fehlte diese Natürlichkeit. Dennoch bot sie einen atemberaubenden Anblick.
„Gelegentlich“, antwortete Worf.
„Das sagen sie alle!“, erwiderte sie spöttisch.
„Mag sein“
„Möchten sie etwas trinken, Mr...?“
„Duschamps“, entgegnete Worf in der Absicht einen passenden Namen zu wählen.
Ihre Mine veränderte sich. Suchte sie nach einer tieferen Bedeutung des Namens?
„Klingt französisch. Ich liebe Paris. Diese Stadt ist einfach umwerfend. Sind sie schon mal auf der Champs’Elise’ bei Nacht gewesen?“, fragte sie ihn und bestellte danach bei der Bedienung zwei Gläser Cognac. Vielleicht war das gar nicht mal so schlecht, dachte Worf. Es könnte schliesslich sein, dass sie mit der Sache etwas zu tun hatte. So wie auch jeder andere in diesem Gebäude ebenfalls daran beteiligt gewesen sein könnte...
„Um ehrlich zu sein ziehe ich Minsk vor“, antwortete Worf und nahm sein Glas entgegen. „Danke. Sie haben sich noch nicht vorgestellt“.
„Samantha: Belassen wir es dabei“; sagte sie und hob ihr Glas an, „Tschiers!“.
„!“, tat es Worf ihr gleich.
„Sie waren also mit Joey, Frank und Bob oben im Aufenthaltsraum und haben über Radio das Spiel der LA Lakers verfolgt?, fragte Bashir im kleinen gemütlichen Zimmer Vic’s sitzend einen der Musiker.
„Das ist richtig. Was für ein Spiel! Leider mit einem unglücklichen Ausgang.
Bashir schaute nachdenklich drein. Auch O’Brien bedauerte es, dass bisher kein Zeuge oder gar Verdächtiger gefunden wurde. Wäre das Programm nicht auf den unmittelbaren Bereich um das Gebäude des Vic’s beschränkt, hätte man es wohl eher mit einer Sisyphus Arbeit zu tun, als nur mit einer normalen Zeugenbefragung.
„Gut. Sie können dann gehen. Sollte ihnen noch etwas einfallen, wenden sie sich bitte an uns. Sollten sie uns nicht erreichen, melden sie sich einfach bei Vic!“, erklärte Miles O’Brien und setzte sich dann zurück auf seinen Stuhl. Der Musiker verließ das Zimmer durch die edle Holztür. Ihm kam Vic Fontaine entgegen, der ihm geschickt auswich und dann das Zimmer betrat.
„Das waren dann alle“, sagte er, „sieht nicht so aus, als hätten sie Erfolg gehabt“.
Miles antwortete: „Tja, wenigstens können wir den Bereich einschränken. Julian, vielleicht sollten wir uns noch einmal am Fundort der Leiche nach Hinweisen umsehen. Haben sie Taschenlampen, Vic?“
„Sicher doch!“, antwortete das Hologramm und schritt zu einem antik wirkenden Schrank. Dann öffnete er eine Schublade und holte zwei Lampen hervor, die er den beiden Starfleet Offizieren zuwarf.
„Gut, danke! Wir borgen sie uns bis nachher aus“, bedankte sich Miles. Plötzlich klopfte es an der Tür.
„Nur Herein!“, rief Vic Fontaine und eine blonde, in weiß gekleidete Frau trat ein.
„Darling. Wo bleibst du denn?“, fragte sie Fontaine auffordernd.
„Ich denke mal ihr braucht mich heute nicht mehr. Heute gibt es einen grandiosen Auftritt im Palast. Eine Zaubershow mit angeblich grandiosen tricks. Das darf ich nicht verpassen“, erklärte dieser in Richtung O’Brien und Bashir.
„Ist in Ordnung. Wir haben ja zu tun. Vielen Dank für alles“, sagte Julian und verließ zusammen mit O’Brien den Raum in Richtung Hinterausgang.
[wird fortgesetzt]
Die Geschichte wird für den deutsch unterricht sein, bzw. ist mehr eine freiwillige Sache. auch der Titel steht noch nicht fest, vorschläge sind aber erwünscht. ]
Star Trek: Deep Space Nine
Das Vic’s. Der wohl beste Ort für Starfleet Offiziere innerhalb des Raumgebietes der vereinigten Föderation der Planeten, um sich vom anstrengen und oftmals grausamen Kriegsalltag zu erholen. Der holografische Besitzer des Kasinos, Vic Fontaine, war speziell dafür programmiert worden für jeden ein guter Freund zu sein und zusammen mit seiner gefühlvollen Jazz Musik der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts eine gute Stimmung zu verbreiten. Gerade durch die spezielle Eigenheit, dass ihm als eines der wenigen Hologramme bewusst war kein reales Leben zu führen, wirkte er umso menschlicher. Die Crew der Raumstation Deep Space Nine schätze ihn für diese Eigenheit umso mehr. Diese Station lag seit vielen Jahren im bajoranischen Sternensystem und somit in einem der äußersten Verwaltungsbezirke der vereinigten Föderation der Planeten und doch - zumindest für eine gewisse Zeit - im Zentrum des Krieges gegen das Dominion, einer aus drei Arten von Lebewesen bestehenden Macht. Deep Space Nine war keineswegs eine gewöhnliche Raumstation. Ursprünglich war sie ein Symbol des Schreckens für die Bewohner des Planeten Bajor. Die Cardassianer hatten sie einst errichtet, um dieses schwache Volk auszubeuten. Doch sie bildeten Widerstand. So viel, dass es sich für die Cardassianer nicht mehr lohnte dieses Raumgebiet weiterhin zu besetzen. So konnte nun die friedlich gesinnte Föderation ohne einen erneuten Krieg gegen die Cardassianer zu riskieren das System verwalten und den Bajoranern beim Wideraufbau ihrer Zivilisation helfen. Zudem eröffneten sich neue Möglichkeiten für diese friedliche Allianz aus über hundert Völker. So entdeckten sie ein Wurmloch, eine Abkürzung in einen weit entfernten Raumbereich, den man mit normalen Raumschiffen nur nach vielen Jahrzehnten des Fluges erreichen könnte. Doch auf der anderen Seite dieses Wurmloches herrschte das Dominion und es verstand diese friedliche Allianz als unfähig und zudem kriegerisch. So kam es unweigerlich zu einem Krieg, der die bisherigen Ausmaßen auf beiden Seiten der Front übertraf. Auch wenn es der Sternenflotte mithilfe der klingonischen Streitkräfte gelang das Wurmloch zu sichern und die Streitkräfte des Dominion auf die Raumbereiche der Cardassianer zu beschränken, die seit beginn des Krieges vom Dominion besetzt waren, so schafften sie es nicht das Dominion endgültig zu besiegen.
An diesem Abend wollten sich der leitende medizinische Offizier Julian Bashir und der Chefingenieur der Station, Miles O’Brien, vom Kriegsalltag erholen und diesen inzwischen seltenen freien Abend mit ihrem Freund Vic verbringen. Beide saßen bei einem Glas Champagner an der Theke des gut ausgestatteten Kasinos und warteten, bis die heutige Show auf der kleinen Bühne mit ihrem Freund als Sänger begann. Inzwischen war kaum jemanden bewusst, wie sehr solch emotionale Musik einen Menschen verändern kann. Gerade während eines langen und beschwerlichen Krieges.
„Wissen Sie, Julian...“, brach Miles das Schweigen und betrachtete dabei sein Glas aufmerksam, als wolle er darüber philosophieren, „... ich verstehe immer noch nicht, warum sie in der gestrigen Alamo Simulation tatsächlich den Hilferuf verschickt haben. Ich meine, es ist doch geschichtlich bewiesen, dass keine Hilfe erfolgte. Vielleicht wäre es besser gewesen...“
„Aber Miles, es war es nun einmal so. William B. Travis hat diesen Brief während der mexikanischen Belagerung von Alamo an das amerikanische Volk geschickt. Es geht doch nicht darum, dass wir gewinnen, sondern vielmehr darum nachzuempfinden, wie sich die amerikanischen Truppen unter der Belagerung bis zu ihrem Tod gefühlt haben müssen. Wie sie bis zur endgültigen Niederlage gekämpft haben. Den Tod immer vor Augen“
„Na ja, ich würde schon einmal gerne gewinnen!“, bemerkte O’Brien noch kurz bevor das Licht im Kasino erlosch und sich die Lampen auf den auf der Bühne stehenden Vic Fontaine richteten. Sofort unterbrachen die beiden Starfleet Offiziere ihr für Kriegszeiten sicherlich ungewöhnliches Gespräch und lauschten gespannt den Worten ihres Freundes.
„Ladies und Gentleman!“, erklang seine Stimme durch die Lautsprecher, „ich freue mich sie auch heute wieder für einen hoffentlich vergnüglichen Jazz-Abend begrüßen zu dürfen. Machen sie es sich bequem und geniessen sie die Show!“
„Nichts leichter als das!“, bemerkte O’Brien und schritt von der Bar gefolgt von Bashir zu einem der noch wenigen freien Tische und machte es sich gemütlich.
Die Show begann und Fontaine sang zur ruhigen Musik seiner Bigband: „When somebody loves you It’s no good unless he loves you all the way Happy to be near you When you need someone to cheer you – all the way…”
Plötzlich wurde die Musik durch einen hellen Schrei unterbrochen. Die Musik verklang und die Gäste, einschliesslich Bashir und O’Brien sahen sich verwundert um. Dies konnte nicht zum Programm gehören, waren sich beide sicher. Sie wollten durch den Hintereingang hinaus um dort nach dem Rechten zu sehen. Draussen angekommen sahen sich beide hektisch um. „Sehen sie etwas?“, fragte Bashir seinen alten Freund. „Da vorne, die Frau!“, erwiderte dieser und lief auf eine schwarze Frau in mittleren Jahren zu. Ihre verklemmten Körperhaltung und ihren starren Blick deutend war beiden auf der Stelle klar, dass sie den Ursprung gefunden hatten. Doch sie erkannten ebenfalls ohne zu fragen auch den Grund für den Schrei: Aus einer gegenüber liegenden Mülltonne hing ein schlaffer Arm heraus.
Bashir näherte sich vorsichtig dem Objekt. Im Dienst hätte der Arzt sicherlich einen Trikorder dabei gehabt und bereits aus sicherer Entfernung gewusst, ob es sich um ein reales Lebewesen handelt. Doch wann benötigt man einen solchen schon auf dem Holodeck? Vielleicht handelte es sich auch um einen betrunkenen Obdachlosen. Doch als er vorsichtig den Deckel der Tonne anhob, wusste er nicht genau, ob er glauben sollte, was er bei dem schwachen Licht der Hinterhoflaternen erkannte. Er sah in die matten Augen eines toten Romulaners.
Captain Benjamin Sisko hatte an Bord seiner Station schon eine Menge ungewöhnlicher Dinge erlebt. Aber ein toter Romulaner auf einem Holodeck war auch eine neue Erfahrung für ihn. Doch bei der Leiche sollte es sich laut Bashirs Bericht nicht nur um einen einfachen Romulaner handeln, sondern um Botschafter Talvin, der mit seinem Stab zu politischen Verhandlungen über eine mögliche und dringend erforderliche Kriegsallianz mit der Föderation und dem klingonischen Imperium nach Deep Space Nine gekommen war. Zudem war er einer der wichtigsten Befürworter der Romulaner für diese Allianz.
Vor ihm glitten die Türhälften der Krankenstation von Deep Space Nine mit einem leisen Zischen zur Seite und er sah bereits Bashir, O’Brien und den bajoranischen Sicherheitschef der Raumstation, Constable Odo. Dieser war aber keineswegs Mitglied jenes religiösen und von der Unterdrückung und Belagerung durch die Cardassianer gebeutelten Volkes, sondern war von diesen vor vielen Jahren auf seiner Suche nach neuen Lebensformen gefunden worden. Seitdem versuche er möglichst menschlich zu wirken, doch auch als Formenwandler, welcher Spezies er ursprünglich angehörte und gegen welche die Föderation nun Krieg führte, gelang ihm dies noch nicht perfekt, wodurch sein Gesicht unfertig wirkte.
„So, meine Herren“, begann Sisko, „was haben sie bisher herausgefunden?“. „Er wurde durch eine holografische Kugel vor etwa 6 Stunden getötet“, erwiderte Bashir. „Wie ist das möglich? Wurden die Sicherheitsprotokolle umgangen?“ stellte Sisko die Frage in Richtung seines Sicherheitschefs Odo.
„So ist es, Sir. Ich habe bereits sämtliche Starts aller Raumschiffe von der Station überprüfen lassen. Es handelt sich nur um Versorgungs- oder Schlachtkreuzer auf dem Weg zur Front. Ich denke nicht, dass sich der Mörder dorthin absetzen will.“
„Er ist also noch an Bord der Station“, brachte O’Brien ein. „Meine Herren, es ist wichtig, dass wir mit größter Sorgfalt vorgehen“, erklärte Sisko, „nicht nur das romulanische Sternenimperium ist bestürzt über den Tod von Botschafter Talvin, auch die Föderation ist es. Es schien schon so, als ob die Romulaner die Verhandlungen abbrechen wollten, jedoch konnte Admiral Ross sie davon überzeugen die Verhandlungen auf Sternenbasis 358 fortzusetzen, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind. Ihr Schiff wird die Station morgen Mittag verlassen. Bis dahin haben wir allerhand zu tun. Doktor, Chief. Sie, Worf und ich werden uns nach den heutigen Verhandlungen mit den Klingonen auf dem Holodeck treffen und nach Zeugen suchen. Odo, sie sehen sich an Bord der Station nach Ungewöhnlichkeiten um und versuchen mit ihren Mittel zu erreichen was möglich ist. Zudem stellen sie sich, Julian, den Romulanern bei Fragen zur Verfügung.
Eine Allianz mit den Romulanern ist von größter Wichtigkeit, wenn wir den Krieg gewinnen wollen. Wegtreten!“ sagte der stämmige, dunkelhäutige Captain und verließ anschließend die Krankenstation, gefolgt von Odo und O’Brien, die nun wieder ihren Pflichten nachgehen mussten.
„Zum Donnerwetter!“, bölkte General Martok und schlug mit einer Faust auf den Konferenz Tisch von Deep Space Nine, der auch für diplomatische Verhandlungen diente, „eigentlich müssten diese verräterischen, grünblütigen Irren uns wegen dieser Allianz hinterherlaufen. Woche für Woche verlieren sie immer neue Territorien an das Dominion. Die marschieren geradezu durch ihr Raumgebiet durch! Aber dem romulanischen Senat scheint das egal zu sein. Ich habe ihnen gleich gesagt, Sisko, dass wir doch lieber die Ferengi in unsere Verhandlungen einbeziehen sollten!“ Der äußerst kräftige, einäugige klingonische General hielt wie jeder andere Klingone Romulaner für eiskalte Verräter und „ehrenlos“. Glücklicherweise waren weder romulanische Diplomaten, noch der klingonische Kanzler Gowron anwesend, denn dann hätten Benjamin Sisko und Admiral Ross die Allianzpläne gleich begraben können. „Aber die Ferengi haben ganz sicher keine Kriegsflotte“, bemerkte Ross in Anbetracht der Tatsache, dass die Ferengi Allianz zum aller größten Teil auf Wirtschaft basierte und sich nie sonderlich für Kriege interessierte. Sollten sie einmal von einer fremden Macht bedroht werden, würden sie sicherlich bis zum letzten Moment versuchen Geschäfte mit den Angreifern zu machen. Quark, der Besitzer der gleichnamigen Bar auf dem Promenadendeck der Station, war ebenfalls Ferengi. „Vielleicht können sie sich eine zusammenkaufen“, bemerkte Sisko scherzhaft. Martok brummte. „Am liebsten hätte ich diesem Botschafter selbst das Mark aus den Knochen gesaugt!“, sagte der Kanzler wütend und hielt dann einen Moment inne, als Sisko und Ross ihn nachdenklich ansahen. „Ein Scherz“, fügte er rasch hinzu.
„Nun gut. Ben, ich gehe davon aus, dass sie mit allen nötigen Anstrengungen versuchen werden diesen Fall aufzuklären. Zur Zeit ist es an der Front relativ ruhig, weswegen sie in den nächsten Tagen wohl nicht mit der Defiant raus müssen“, erklärte Ross. Ein paar Tage, dachte Sisko. Eigentlich wollte er diese Tage nutzen und sie mit seinem Sohn Jake verbringen, doch nun hatte er andere Sorgen. „Ja, Sir!“, erwiderte er rasch seinem Vorgesetzten.
„Die Verhandlungen wurden in Einigkeit vom klingonischen Kanzler, mir und der romulanischen Delegation nach Starbase 358 verlegt. Die Romulaner werden noch heute mit ihrem Schiff aufbrechen. Das wäre dann alles. Noch Fragen?“, wollte Admiral Ross abschliessen. Doch Sisko besaß noch Einwände. Ja! Die romulanischen Diplomaten gehören ebenfalls zu den vorläufigen verdächtigen. Vielleicht hatte der Botschafter Feinde in den eigenen Reihen. Wir sollten sie nicht ziehen lassen, ohne sie zuvor ebenfalls zu verhören!“, sprach dieser.
„Ben, Talvin war überaus angesehen. Er war großzügig und hatte laut dem romulanischen Senat auf unsere Anfrage keine politischen Gegner“ ,wiedersprach Ross Sisko und erhob sich dann von seinem Platz.
Als sich dann auch Sisko erhob, tat Martok es ihm gleich indem er ebenfalls von seinem Platz am Konferenztisch aufstand und brachte noch einmal seine Meinung herein: „Romulaner sind Verräter. Ganz gleich was sie sagen. Sie müssen immer mit einer Hinterhältigkeit rechnen!“
Ross griff zu seiner Tasse Kaffe auf dem Tisch und erwiderte dann: „Nicht immer, General, nicht immer!“
„Ich habe schon genug klingonisches Blut fliessen gesehen. Verursacht durch romulanische Waffen. Glauben sie mir, ich spreche aus Erfahrung!“, sagte Martok mit tiefer Stimme und verließ gefolgt von Sisko den Raum.
„Schöne Fliege tragen sie da!“, witzelte Miles O’Brien, bei dem Anblick des klingonischen taktischen Offiziers Worf in einem feinen, weißen Anzug. Dafür erhielt O’Brien einen zornigen Blick Worfs, der einen Warpkern zum Schmelzen hätte bringen können.
Die beiden waren zusammen mit Bashir bereits vor dem verabredeten Zeitpunkt vor der Holosuite im oberen Teil des Quarks angekommen, da sie für den Nachmittag freigenommen hatten. Zudem hatten sie damit gerechnet, dass der Besitzer noch versuchen würde einige Geschäfte mit ihnen abzuschliessen, doch dieser war mühsam dabei einem jungen Kadetten, der wohl kurz vor seinem ersten großen Einsatz stand, davon zu überzeugen, dass er von seiner ersten Mission unbedingt ein Andenken kaufen müsse. Natürlich bei ihm.
Schliesslich traf auch Benjamin Sisko ,in ebenfalls passender Tracht gekleidet, ein.
„Ich denke am besten wäre es, wenn wir uns systematisch umsehen. Wir sind zu viert. Chief, Lieutenant Bashir. Sie beide befragen das Personal des Vic’s nach Hinweisen. Sie kennen die meisten besser als wir, weswegen Worf und ich uns die Gäste vornehmen. Ihr Verstand ist gefragt, meine Herren!“, wies Sisko die Stammcrewmitglieder der Station wissen. Bashir brauchte einen Moment um zu verstehen, dass es sofort losgehen sollte, drehte sich dann aber rasch zur Tür der Holosuite und öffnete sie durch einen Druck auf die entsprechende Schalttaste am Türrahmen. Mit einem leichten aber unüberhörbaren Raunen öffnete sich die Tür zu einer anderen Welt. Bashir ging gefolgt von O’Brien voran, Worf folgte als Letzter.
„Hallo Leute!“, begrüßte Vic die vier mit seiner für ihn typischen guten Laune. „Schon was herausgefunden in dieser Sache?“, fragte er dann in Richtung Sisko.
„Leider nicht. Wir wollen uns einmal nach Hinweisen umhören. Ich hoffe doch, dass wir auch ihr Personal befragen können!“, entgegnete dieser.
„Sicher doch. Der nächste Auftritt ist erst in einer halben Stunde“, antwortete Vic.
Sisko nickte Bashir und O’Brien zu, die dann Vic folgten, der sich bereits auf den Weg zum Personalbereich machte. Beide folgten ihm sofort.
„Worf, sie wissen was zu tun ist: Reden sie vorerst mit den Gästen an der Theke! Ich spreche mit den Leuten dort am Rouletttisch!“, wies Sisko an. Sein Ziel war es diese reichen Leute zum Reden zu bringen, denn Sisko vermutete, wenn ein Mord im Vic’s angezettelt werden würde, dann am Rouletttisch. Dort saßen die einzigen Leute, die sich spezielle Mörder leisten konnten und vielleicht gelang es ihm jemanden ausfindig zu machen, der diesen Auftraggeber gesehen hat.
Während Sisko an den Rouletttisch ging, setzte sich Worf an die Theke. O’Brien hatte recht. Die Fliege hatte einen gewissen Stil. Vor allem im Kontrast zu seinem feinen, weissen Anzug.
„Zigarre?“, bot ihm der Mann hinter der Theke an.
„Ja, bitte!“, antwortete Worf. Er empfand dies als einen seltsamen Genuss, den er sich nur nicht auf Dauer angewöhnen wollte. Er zündete sich das lange Objekt an und atmete den Rauch tief ein um ihn danach umso weiter auszuatmen.
“Das ist gut, nicht?“, erklang eine ruhige und doch erkennbar weibliche Stimme direkt aus der Nähe.
Worf drehte den Kopf zur Seite und erkannte eine junge, elegant gekleidete Frau. Ihre schwarzen Haare fielen in Strähnen über ihr Gesicht. Sie hatte etwas von Jadzia, seiner getöteten Frau, doch ihr fehlte diese Natürlichkeit. Dennoch bot sie einen atemberaubenden Anblick.
„Gelegentlich“, antwortete Worf.
„Das sagen sie alle!“, erwiderte sie spöttisch.
„Mag sein“
„Möchten sie etwas trinken, Mr...?“
„Duschamps“, entgegnete Worf in der Absicht einen passenden Namen zu wählen.
Ihre Mine veränderte sich. Suchte sie nach einer tieferen Bedeutung des Namens?
„Klingt französisch. Ich liebe Paris. Diese Stadt ist einfach umwerfend. Sind sie schon mal auf der Champs’Elise’ bei Nacht gewesen?“, fragte sie ihn und bestellte danach bei der Bedienung zwei Gläser Cognac. Vielleicht war das gar nicht mal so schlecht, dachte Worf. Es könnte schliesslich sein, dass sie mit der Sache etwas zu tun hatte. So wie auch jeder andere in diesem Gebäude ebenfalls daran beteiligt gewesen sein könnte...
„Um ehrlich zu sein ziehe ich Minsk vor“, antwortete Worf und nahm sein Glas entgegen. „Danke. Sie haben sich noch nicht vorgestellt“.
„Samantha: Belassen wir es dabei“; sagte sie und hob ihr Glas an, „Tschiers!“.
„!“, tat es Worf ihr gleich.
„Sie waren also mit Joey, Frank und Bob oben im Aufenthaltsraum und haben über Radio das Spiel der LA Lakers verfolgt?, fragte Bashir im kleinen gemütlichen Zimmer Vic’s sitzend einen der Musiker.
„Das ist richtig. Was für ein Spiel! Leider mit einem unglücklichen Ausgang.
Bashir schaute nachdenklich drein. Auch O’Brien bedauerte es, dass bisher kein Zeuge oder gar Verdächtiger gefunden wurde. Wäre das Programm nicht auf den unmittelbaren Bereich um das Gebäude des Vic’s beschränkt, hätte man es wohl eher mit einer Sisyphus Arbeit zu tun, als nur mit einer normalen Zeugenbefragung.
„Gut. Sie können dann gehen. Sollte ihnen noch etwas einfallen, wenden sie sich bitte an uns. Sollten sie uns nicht erreichen, melden sie sich einfach bei Vic!“, erklärte Miles O’Brien und setzte sich dann zurück auf seinen Stuhl. Der Musiker verließ das Zimmer durch die edle Holztür. Ihm kam Vic Fontaine entgegen, der ihm geschickt auswich und dann das Zimmer betrat.
„Das waren dann alle“, sagte er, „sieht nicht so aus, als hätten sie Erfolg gehabt“.
Miles antwortete: „Tja, wenigstens können wir den Bereich einschränken. Julian, vielleicht sollten wir uns noch einmal am Fundort der Leiche nach Hinweisen umsehen. Haben sie Taschenlampen, Vic?“
„Sicher doch!“, antwortete das Hologramm und schritt zu einem antik wirkenden Schrank. Dann öffnete er eine Schublade und holte zwei Lampen hervor, die er den beiden Starfleet Offizieren zuwarf.
„Gut, danke! Wir borgen sie uns bis nachher aus“, bedankte sich Miles. Plötzlich klopfte es an der Tür.
„Nur Herein!“, rief Vic Fontaine und eine blonde, in weiß gekleidete Frau trat ein.
„Darling. Wo bleibst du denn?“, fragte sie Fontaine auffordernd.
„Ich denke mal ihr braucht mich heute nicht mehr. Heute gibt es einen grandiosen Auftritt im Palast. Eine Zaubershow mit angeblich grandiosen tricks. Das darf ich nicht verpassen“, erklärte dieser in Richtung O’Brien und Bashir.
„Ist in Ordnung. Wir haben ja zu tun. Vielen Dank für alles“, sagte Julian und verließ zusammen mit O’Brien den Raum in Richtung Hinterausgang.
[wird fortgesetzt]