Dieses sehr interessante Sachbuch behandelt die zu erwartenden Konflikte des noch jungen 21. Jahrhunderts. Es werden hier teilweise auch Probleme vor Augen geführt, welche dem Durchschnittsbürger nicht so sehr bekannt sind. Die Angst vor einer Pandemie wird ja immer wieder von den Medien verbreitet, aber wer hat sich schon mit der abnehmenden Dominanz der USA im Weltraum befasst?
Es werden hier 11 Szenarien dargestellt, welche zu einem größeren Krieg führen könnten. Dabei beginnt man stets mit einer kleinen, fiktiven Geschichte. Diese wird mittendrinne unterbrochen und reale Fakten der Gegenwart werden präsentiert. Danach wird das Szenario fortgesetzt.
Das Buch beginnt mit einem sehr lesenswerten Hinweis auf die Kurzsichtigkeit unseres Wirtschaftens. Den Abschluss bildet wiederrum ein langer Aufruf zur Nachhaltigkeit, was durchaus als ein Plädoyer verstanden werden darf.
Die 11 Szenarien des Mittelteils umfassen folgendes:
1. Konflikte rund um den Klimawandel (dieser spielt im Buch eine zentrale Rolle)
2. Demografische Tendenzen – im Szenario spaltet sich das hispanische Kalifornien von den USA ab, da Weiße nun eine Minderheit bilden.
3. Rohstoffe – hier befasst man sich mit der chinesischen Expansion und der isolierten Lage Australiens als Vorposten des Westens. Ein sehr interessantes, aber schwer zu schluckendes Beispiel.
4. Pandemie – durch die mit Antibiotika vollgestopften Tiere wird in den Massentierhaltungsanalagen ein multiresistentes Bakterium erzeugt, welches sich um die Welt ausdehnt. Eine unterschätze Gefahr wird hier interessant dargeboten. Im Szenario findet ausgerechnet Israel ein Heilmittel, was zu Angriffen der islamischen Staaten führt…
5. Informationstechnologie – hier dreht sich alles um die beständig wachsende Privatisierung des Staates und dem Einfluss von Superfirmen wie MS oder Facebook. Dies ist vielleicht das realistischste Szenario des gesamten Buches.
6. Überfischung – wachsende Weltbevölkerung kontra schrumpfende maritime Proteinquellen. Ein altbekanntes Problem, aber anschaulich dargeboten.
7. Migration – das fühlt sich jeder EU-Bürger angesprochen. Die EU zerfällt in einen reichen Norden und einen armen Süden. Die Nordstaaten beginnen die Migration in ihr Gebiet radikal zu bekämpfen. Nebenbei erfährt man im aktuellen Teil etwas über die italienische Flüchtlingspolitik.
8. Welternährung – der größte Krisenherd des 21. Jahrhunderts, die Nahrungsversorgung, steht interessanterweise nur an 8. Stelle. Hier wird eine Lebensmittelknappheit durch einen Pilz dargestellt, welcher das Getreide verrotten lässt.
9. Tiefsee – ein weiteres Rohstoff-Szenario. Es dreht sich alles um internationale Konkurrenz und rechtsfreie Räume.
10. Weltraum – hier liefern sich die aufstrebenden Mächte von Morgen einen Kampf gegen den Koloss USA. Weltall-Dominanz bedeutet nicht zuletzt auch Informationsdominanz, was dieser Abschnitt überdeutlich macht.
11. Neurotechnologie – das menschliche Gehirn wird zum Schlachtfeld. Gewissenlose Wissenschaftler beginnen Soldaten auf neurologischer Ebene zu beeinflussen. Hier geht man schon ein wenig weit in die Zukunft, aber ja, die Ansätze für die hier beschriebenen Verfahrensweisen gibt es teilweise bereits heute.
Es gibt jedoch auch einiges zu kritisieren. Das Autoren-Duo Rinke & Schwägerl war nicht gerade um politische Neutralität bemüht. Immer wieder werden die Chinesen offenkundig als die „Bösen“ von Morgen präsentiert. Zugegeben, das mag zutreffen, aber man hätte es auch anders darbieten können. Die USA kommen dafür gelegentlich als schwindendes, „gutes“ Imperium daher. Zudem sind auch einige der Szenarien nur sehr schwer vorstellbar, wenngleich man keines vollkommen ausschließen kann. Stellenweise ist zudem die permanente Erwähnung des Klimawandels ein wenig ermüdend.
Fazit: trotz einiger Schwachpunkte ein gutes Sachbuch über die Fragilität der Welt und unsere Verantwortung für die Zukunft. Die Mischung aus den Szenarien und den Fakten erzeugt ein interessantes Leseerlebnis. Für Interessierte ohne Frage empfehlenswert.
Es werden hier 11 Szenarien dargestellt, welche zu einem größeren Krieg führen könnten. Dabei beginnt man stets mit einer kleinen, fiktiven Geschichte. Diese wird mittendrinne unterbrochen und reale Fakten der Gegenwart werden präsentiert. Danach wird das Szenario fortgesetzt.
Das Buch beginnt mit einem sehr lesenswerten Hinweis auf die Kurzsichtigkeit unseres Wirtschaftens. Den Abschluss bildet wiederrum ein langer Aufruf zur Nachhaltigkeit, was durchaus als ein Plädoyer verstanden werden darf.
Die 11 Szenarien des Mittelteils umfassen folgendes:
1. Konflikte rund um den Klimawandel (dieser spielt im Buch eine zentrale Rolle)
2. Demografische Tendenzen – im Szenario spaltet sich das hispanische Kalifornien von den USA ab, da Weiße nun eine Minderheit bilden.
3. Rohstoffe – hier befasst man sich mit der chinesischen Expansion und der isolierten Lage Australiens als Vorposten des Westens. Ein sehr interessantes, aber schwer zu schluckendes Beispiel.
4. Pandemie – durch die mit Antibiotika vollgestopften Tiere wird in den Massentierhaltungsanalagen ein multiresistentes Bakterium erzeugt, welches sich um die Welt ausdehnt. Eine unterschätze Gefahr wird hier interessant dargeboten. Im Szenario findet ausgerechnet Israel ein Heilmittel, was zu Angriffen der islamischen Staaten führt…
5. Informationstechnologie – hier dreht sich alles um die beständig wachsende Privatisierung des Staates und dem Einfluss von Superfirmen wie MS oder Facebook. Dies ist vielleicht das realistischste Szenario des gesamten Buches.
6. Überfischung – wachsende Weltbevölkerung kontra schrumpfende maritime Proteinquellen. Ein altbekanntes Problem, aber anschaulich dargeboten.
7. Migration – das fühlt sich jeder EU-Bürger angesprochen. Die EU zerfällt in einen reichen Norden und einen armen Süden. Die Nordstaaten beginnen die Migration in ihr Gebiet radikal zu bekämpfen. Nebenbei erfährt man im aktuellen Teil etwas über die italienische Flüchtlingspolitik.
8. Welternährung – der größte Krisenherd des 21. Jahrhunderts, die Nahrungsversorgung, steht interessanterweise nur an 8. Stelle. Hier wird eine Lebensmittelknappheit durch einen Pilz dargestellt, welcher das Getreide verrotten lässt.
9. Tiefsee – ein weiteres Rohstoff-Szenario. Es dreht sich alles um internationale Konkurrenz und rechtsfreie Räume.
10. Weltraum – hier liefern sich die aufstrebenden Mächte von Morgen einen Kampf gegen den Koloss USA. Weltall-Dominanz bedeutet nicht zuletzt auch Informationsdominanz, was dieser Abschnitt überdeutlich macht.
11. Neurotechnologie – das menschliche Gehirn wird zum Schlachtfeld. Gewissenlose Wissenschaftler beginnen Soldaten auf neurologischer Ebene zu beeinflussen. Hier geht man schon ein wenig weit in die Zukunft, aber ja, die Ansätze für die hier beschriebenen Verfahrensweisen gibt es teilweise bereits heute.
Es gibt jedoch auch einiges zu kritisieren. Das Autoren-Duo Rinke & Schwägerl war nicht gerade um politische Neutralität bemüht. Immer wieder werden die Chinesen offenkundig als die „Bösen“ von Morgen präsentiert. Zugegeben, das mag zutreffen, aber man hätte es auch anders darbieten können. Die USA kommen dafür gelegentlich als schwindendes, „gutes“ Imperium daher. Zudem sind auch einige der Szenarien nur sehr schwer vorstellbar, wenngleich man keines vollkommen ausschließen kann. Stellenweise ist zudem die permanente Erwähnung des Klimawandels ein wenig ermüdend.
Fazit: trotz einiger Schwachpunkte ein gutes Sachbuch über die Fragilität der Welt und unsere Verantwortung für die Zukunft. Die Mischung aus den Szenarien und den Fakten erzeugt ein interessantes Leseerlebnis. Für Interessierte ohne Frage empfehlenswert.