Eure Meinung zu meinem utopischen Zukunftsroman - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Eure Meinung zu meinem utopischen Zukunftsroman

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    @ Apeiron: ja ich hab mir bereits überlegt, ob ich es auch mit einbringen soll, aber die Theorien zu den ökologischen Entwicklungen sind meiner Meinung nach sehr vage und gehen teilweise weit auseinander. Ich überlege mir noch ob ich ökologische Bezüge mit einbringe, ich denke aber eher nicht.
    Und wegen Ressourcenknappheit, ich denke du meinst jetzt speziell Öl. Das ist meiner Meinung nach auch sehr vage, ich hab mal gehört dass die angeblich bis 2050 oder so versiegt sein sollen, jedoch werden schließlich immer wieder neue Quellen gefunden. Außerdem gibts ja heute schon den Trend zu wasserstoffbetriebenen Autos etc. Das Ganze ist mir dann alles zu spekulativ, deswegen will ich mich rein auf die politischen Verhältnisse beschränken. Aber vielleicht änder ich ja meine Meinung noch, der Roman ist schließlich noch in Arbeit.

    @ Pyromancer: Jop, bei den Basisromanen für mein Buch 1984 und Brave New World hab ich bereits abgeschaut, aber nicht kopiert . Bei anderen auch. Ernst Jünger war mir jedoch bis heute kein Begriff. Ich besorg mir mal seine Bücher.
    Und dass der erste Roman IMMER für die Tonne ist, würde ich nur bedingt unterstreichen. Ist sicher das ein oder andere Mal vorgekommen, dass der Erstling erfolgreich wurde.
    Meine ersten Gehversuche waren in der Tat der totale Schrott, aber zum Glück hab ich das früh genug gemerkt, bevor ich einen ganzen Roman geschrieben hab . Danach hab ich mir erstmal ein paar Science-Fiction-Klassiker geholt, um mir ein gewisses Niveau anzueignen
    Der hier ist jetzt schon ganz ordentlich wie ich finde. Ich arbeite auch schon drei Jahre an dem Buch und an etlichen weiteren, die in derselben Zeitlinie angesiedelt sind.
    Zuletzt geändert von Hassdemagoge; 07.04.2012, 18:06.

    Kommentar


      #32
      Wie gesagt, meine "Zusammenfassung" war eher ironisch gemeint. Ich möchte dir natürlich nicht unterstellen ein Fundamentalist zu sein.

      Ich meinte einfach, dass der "Blutrausch-Abschnitt", in Bezug auf die von dir genannte Absicht des Buches, ziemlich verwirrend wirkt.

      Dass ein Staat totalitär regiert wird, heisst noch lange nicht, dass er eine "Hölle" ist. In diesem Staat sind nämlich alle Menschen glücklich, was eben durch Soma, Cyber Entertainment, sexuelle Freizügigkeit und religiöse Propaganda gewährleistet wird.
      Den Leuten geht es wesentlich besser, als den Leuten heutzutage. Wer würde schon sagen, dass die Menschen der gegenwärtigen westlichen Gesellschaft alle glücklich sind?
      In totalitären Systemem sind Dinge wie Drogen und Propaganda aber normalerweise eher Mittel und nicht Zweck.

      Also Triebbefriedigung als Mittel zum Zweck des totalen Gehorsams.

      Ist das in Hyperborea umgekehrt? Eine Zentralregierung zum Zweck des Glücks?

      "totalitär" impliziert ja schließlich, dass die Leute dazu gezwungen werden.
      +++Und sollten die Geister der Maschine deine Gebete noch immer nicht erhöhren, so streiche dreimal mit dem gesegneten Hammer über sie hinweg und intoniere dabei die Geheiligten Worte: Funktioniere, verdammtes Ding! Funktioniere endlich!+++
      (Auszug aus den Riten der Instandsetzung)

      Kommentar


        #33
        Zitat von Hassdemagoge Beitrag anzeigen
        ...Ich spielte die anmutige Kalaschnikowa wie ein Virtuose à la Vivaldi seine Violine, als ich am Höhepunkt des Kampfrausches angelangt war. Ich spielte Kriegsgesänge. Stradivaris Schüler und Scipios Soldat. The Violin of Violence. Die Violine der Gewalt in einem romantisch stürmischen Allegro. Entschlossen durch den Notenschlüssel. Betörende Tanzmusik, die begleitet von munterem Pfeifen aus einer mystischen Waldlichtung hallte. Die Violine allein spielte die Musik. Der Violinist war zweitrangig und austauschbar. Die Beretta spielte zwar nur die zweite Geige, doch auch sie hatte ihre besonderen Momente. Sie war Kontrapunkt und Begleitung. Akustische Akrobatik der Akkorde. Tonale Tödlichkeit im Tripeltakt. Elegante Exekution durch Ensembles. Jeder einzelne Schuss klang fantastisch. Jeder einzelne Schuss klang fanatisch. Jeder Ton war eine instrumentalisierte Version einer glücklichen Erinnerung und einer euphorischen Zukunftsvision. Jede Schusssalve brachte mich weiter nach oben auf der bunten, vibrierenden Tonleiter zum Himmel der Komponistengeneräle und Soldatenchöre, die die Kriegskunst und die Blutmusik schon perfektioniert hatten. Und je höher ich stieg, desto intensiver war der Rausch. Je tiefer die Musik in mich eindrang, desto extensiver war der Genuss. Ein scheinbar endloser Vorrat an Endorphinen wurde in den tiefen Schlund meines Verlangens, aus dem jene Tonleiter ragte, geschüttet. Ich tanzte den vollendeten heidnischen Ritus zwischen den Oktaven, zwischen den Klangebenen und den Tonfrequenzen mit dem Gefühl unverwundbar zu sein. Ich tanzte auf Klaviertasten. Jeder Schritt den ich ging, ließ einen anderen Ton erklingen. Jeder Atemzug war das hohe C einer Klarinette. Jeder Herzschlag war das Subsubkontra-b einer Trommel. Obwohl ich kein Wort sagte, bebten meine Stimmbänder wie eine Harfe, an der man zupfte. Mein Körper war ein organisches Orchester. Eine bombastische Big Band. Und das Adrenalin war die Musik. Mein tierisches Gehirn dirigierte den Takt dieses zeitlosen Musikstücks und mein Hormonsystem formte die Melodie. Allein ihre Stimmen bestimmten. Je länger ich spielte, desto höher wurde die Lautstärke, desto weiter wich die Hörschwelle, desto eindringlicher wurden die Klangfarben. Mein Herz schlug lauter als je zuvor. Und es schlug jeden, der mir in die Quere kam, um dieses Meisterwerk zu beenden. Wenn nötig, würde es jeden mit dem Taktstock erstechen. Ich lebte. Ich lebte und tat mehr als nur Leben. Reinster Enthusiasmus. Mein Geist formte keine Gedankenworte mehr. Er deformierte sie und sprengte sie in ihre phonetischen und morphemen Einzelteile. Mein Verstand formulierte keine Denkansätze mehr, sondern decodierte die hormonelle Zufriedenheit in meinem Serotoninspiegel, und übersetzte sie direkt in unlesbare, fremdsprachige, hieroglyphische Gedankensätze:
        Gütiger Himmel, du stellst aber hohe Erwartungen an den Langmut deiner Leser. Da versuche ich lieber ein viertes mal Ulysses zu Ende zu lesen, als mir so ein hieroglyphisches Wortgewitter anzutun. Wenn du unbedingt darauf bestehst, die Innenansicht deines Protagonisten so auszudrücken, mach es bitte kurz. Die wenigsten Leser, werden sich von so einem Text mehr als drei oder vier Sätze antun, ohne das Buch wegzulegen.
        Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
        Dr. Sheldon Lee Cooper

        Kommentar


          #34
          @ Enas Yorl: Also bis jetzt hat sich noch keiner beschwert über diesen Teil. Aber keine Angst, das ist die einzige Stelle im Buch die so langgezogen ist. Die anderen sind "normal" sag ich jetzt mal. Ist aber geil im selben Atemzug mit Joyce erwähnt zu werden ^^

          @ Gordian: Also erstmal zum Gesellschaftssystem: Es besteht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, wo die Patrizier, die Oberschicht, die absolute Macht besitzen. Die Plebejer, die Unterschicht, werden gezwungen und sind unfrei, aber das ist ihnen egal, da sie eben glücklich sind. Sie sind lieber glückliche Sklaven als unglückliche Freie.
          Und diese Art zu Regieren also "Brot und Spiele"-mäßig ist gleichzeitig Mittel und Zweck. Es existiert, um das Wirtschaftssystem aufrecht zu erhalten, aber da sich jeder Mensch nunmal nach Glück sehnt, ist es natürlich auch ein Zweck.
          Es existiert auch nur eine 30-Stunden-Arbeitswoche, da sehr viele Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt wurden. So schlimm ist es für die Plebejer also nicht, "gezwungen" zu werden.

          Und das, was ich hier gepostet hab ist ja nur ein Unterkapitel, also nur ein Bruchteil der gesamten Handlung
          Zuletzt geändert von Hassdemagoge; 07.04.2012, 19:39.

          Kommentar


            #35
            Ich bin gerade an dem Wort "Blutmusik" hängen geblieben. Der entsprechende Text liest sich spannend, dein Stil gefällt mir. Eins verwirrt mich allerdings. Du titulierst dein Werk als Hyperborea - Stadt der Zukunft, im Weiteren bezeichnest und beschreibst du dieses Hyperborea aber als Staat.

            Zitat von Hassdemagoge Beitrag anzeigen
            Blutmord, schöner Götterfunken,
            Tochter aus Elisium,
            Wir betreten feuertrunken,
            Himmlische, dein Heiligtum.
            Tochter aus Elysium
            Wie weit ist es bis man den Himmel berührt? Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn! You will see those better days!

            Kommentar


              #36
              @ Nerys: Ja, das habe ich am Anfang noch nicht so deutlich gemacht. Also der Staat heißt Hyperborea und die Hauptstadt ebenfalls. Der Prot erfährt den Unterschied auch erst im zweiten Kapitel. Für das Buch ist jedoch nur die Hauptstadt wirklich relevant, die er am Ende des zweiten Kapitels betritt.
              Es handelt sich hierbei um eine Sonderverwaltungszone, ähnlich Hong Kong in China, und kann deswegen als "eigener" Staat betrachtet werden, eine Polis sozusagen.

              Elysium ist geändert

              Kommentar


                #37
                Ich war mal kurz auf deinem Blog. Natürlich habe ich mir den Text nicht durchgelesen, aber mir ist ein Punkt negativ aufgestoßen:
                > Ich bin schließlich Autor und kein Lektor, nicht wahr? Die gibts in den Verlagen.
                Das macht keinen guten Eindruck, du degradierst damit die Lektoren der Verlage zu deinen Kulis, die für dich die Drecksarbeit machen sollen.
                Es hat keiner was dagegen, wenn ein Text noch nicht komplett durchformuliert ist, man also mal die Beta-Version ins Internet stellt, aber man sollte sich den (sicher nicht mal böse gemeinten) Kommentar über die Lektoren sparen ;-)
                *tippgeb*
                Auch solltest du, bevor du dich an einen Verlag wendest, versuchen, so viele Fehler wie möglich auszumerzen. man assoziiert über die Anzahl der Fehler nämlich recht schnell, wie die Schreibqualität des Manus sein könnte.
                Mal ganz ehrlich, wenn mit in den ersten zehn Zeilen zwanzig Fehler ins Auge springen, lege ich das Manu meist ganz schnell weg...
                Ansonsten lass dich nicht zu sehr von diversen negativen Kommentaren beeinflussen, mag sein, dass das Buch tatsächlich Mängel hat, na und, Hauptsache, du hast Spaß am Schreiben. Wobei mir hier in diesem Thread EIN Kritiker aufgefallen ist, der eh an jedem und allem rummäkelt, was nicht mindestens bei Heyne erschienen ist, der nach meiner Auffassung krampfhaft nach Mängeln sucht und diese so weit an den Haaren herbeizieht, dass es schon schmerzhaft ist. Dennoch tritt er so überzeugend auf, dass der Außenstehende mitunter glaubt, der Mann habe Ahnung... hat er nicht ;-)
                Also, viel Spaß beim Schreiben!

                Kommentar


                  #38
                  @ Verleger: Jo, dass der Satz mit den Lektoren eher nicht gut ankommt, musste ich leider auch schon erfahren. ^^Danke nochmal.
                  Ich kann schon ahnen, welche Person du meinst
                  Danke für die Tipps!
                  Zuletzt geändert von Hassdemagoge; 12.04.2012, 10:10.

                  Kommentar


                    #39
                    hiho,

                    ich werde dir mal meine Kritik liefern. Du fragst uns schliesslich nach unserer Meinung, von dem her, DU WOLLTEST ES SO

                    zunächst Mal: Ich will dir helfen. Ich habe nichts davon dich absichtlich zu entmudigen, von dem her, nimm meine Kritik als Versuch dir zu helfen an. v.a. öffne dich der Kritik. Es gibt vieles zu kritisieren, das sollte dir auch bewusst sein, versuche davon zu profitieren! Ich will nicht, dass du dich im Anschluss rechtfertigst, wie gesagt, ich habe nichts davon. Aber mach dir Gedanken zu meinen Punkten. Sei selbstreflexiv und selbstkritisch.

                    so, dann leg ich mal los:

                    das Positive:

                    - Mutig: Meinen Respekt hast du dafür, dass du deiner Kreativität freien Lauf lässt und versucht etwas zu schaffen, zu kreieren. Dein Werk im Internet der Kritik preis zu geben ist ebenfalls mutig und lobenswert!

                    - Geschichte hat Potential: wenn die es schaffst Zeitbezug einzubringen, dann seh ich fantastische Möglichkeiten! Später mehr dazu

                    - Immer wieder hast du gute Ideen, wie die Ode an den Blutmord. Deine genaue Beschreibung von Handlungen ist manchmal etwas übertrieben, aber an manchen Stellen gut eingesetzt: Das Erwachen zu Beginn wie eine Ekphrasis: Zeitlupenartige Beschreibung jeder kleinsten Bewegung ist eine gute Idee den Leser sofort zu packen und in die Geschichte einzubinden, leider nicht konsequent durchgezogen aber dazu unten mehr

                    - gäbe noch einiges zu sagen, aber das Positive sollte dich weniger Interessieren, da du davon nichts hast. Von der negativen Kritik kannst du jedoch profitieren, darum fällt die auch ausführlicher aus:

                    1. Du schmückst deinen Text mit viele Epitheta aus. Diese sind aber meist nicht angebracht, bzw. machen den ganzen Text zu schwerfällig (zu viel Schmuck, passt oft auch nicht) --> Bsp.:
                    die einsame Glühbirne, die verzweifelt versucht den Raum zu erhellen und ist bemitleidenswert (paraphrasiert)
                    Ist nett gedacht, will heute aber keiner mehr. Sag einfach:
                    eine Glühbirne, deren schwaches Licht kaum ausreichte den Raum zu erhellen.
                    Wieso? --> du benutzt weniger Worte und sagst alles was wichtig ist: Glühbirne leuchtet schlecht.

                    2. Du machst manchmal Thomas Mann Sätze:
                    Noch halb im Tieschlaf nahm ich die Konturen eines silbernen Kreuzes wahr, das für einen winzigen Moment die spärlichen Lichtstrahlen einer einsamen Glühbirne, die an einer von Asbest verseuchten Decke hing, verdeckte.
                    (sollte TieFschlaf und nicht Tieschlaf sein) Ein Relativsatz in einem Relativsatz ist kein guter Stil. Streicht jeder Deutschlehrer im Aufsatz an.

                    3. bis vor ein paar Tagen lediglich von Schimmel und von Termiten bevölkert wurde
                    --> von Schimmel und Termiten (zwei Mal "von" ist nicht falsch aber auch nicht notwendig, wieder Stilfehler)

                    4. Epitheton passt nicht

                    die sich in obsessiver Zusammenarbeit durch die Überreste des Wandinnenlebens fraßen

                    warum ist die Zusammenarbeit von Schimmel und Termiten obsessiv? Wovon sind sie den besessen?
                    Beharrlich anstatt obsessiv würde besser passen (Stil)

                    5. und wieder verschachtelter Relativsatz:

                    Das spärlich funkelnde Kreuz wurde kurz vor der Kollision mit meiner Nasenspitze von den Gliedern einer ebenfalls silbernen Königskette, an welcher es hing, aufgehalten, und gab deshalb ein leises Klirren von sich

                    Anstatt den Hauptsatz durch den Relativsatz zu unterbrechen und das Prädikat des Hauptsatzes dann zwischen zwei Komas alleine stehen zu lassen, solltest du lieber so formulieren:

                    Das spärlich funkelnde Kreuz wurde kurz vor der Kollision mit meiner Nasenspitze von den Gliedern einer ebenfalls silbernen Königskette aufgehalten, an welcher es hing.

                    Ausserdem: wie soll das denn genau aussehen? An deiner Nasenspitze sind die Glieder der Kette, welche das Kreuz aufhalten?
                    --> Stil

                    6. Obwohl das Geräusch nicht lauter als das flüsternde Zirpen einer Grille war, war es in seiner symbolischen Dimension doch eher mit dem Peitschen von Kanonensalven zu vergleichen

                    und schon wieder ein Epitheton: "fülsternde Zirpen"--> schreib einfach Zirpen, reicht. v.a. ist das Zirpen einer Grille NIE flüsternd, eher nerv tötend (Stil)

                    7. Er sagte atemlos: „Sie kommen.“ Diese Aussage hatte mehr als genug Informationsgehalt. Und leider viel zu viel Wahrheitsgehalt.

                    Dein erzählender Held, der eigentlich gerade aufgewacht ist, klingt hier wie ein analysierender Wissenschaftler, der einen Text bespricht (Aussage mit Informations- und Wahrheitsgehalt). Und warum brauchst du denn unbedingt den Parallelismus? Du willst eigenltlich nur sagen, dass es stimmt, dass sie gekommen sind. Warum muss du das so kompliziert ausdrüclen? Lieber:

                    Er flüsterte atemlos: "sie kommen". Mehr brauchte er nicht zu sagen.
                    Komplizierter, umständlicher Stil

                    8. Meine lähmende Schlaftrunkenheit wurde spontan von der Vorhut eines Adrenalinrausches in den seichten Gewässern der Vergessenheit ertränkt.

                    wtf? Das ist einfach too much. Damit ich verstehen kann, was du mit diesem einen Satz sagen willst, muss ich ihn drei Mal lesen! Und du willst mir eigentlich nur sagen: in dem einen Moment bist du schlaftrunken, in dem anderen durch einen Adrenalinstoss unter Strom. Warum also "Vorhut" und "seichte Gewässer der Vergessenheit"? Damit verschleierst du bloss das, was du ausdrücken möchtest.
                    Solch ein Stil würde vielleicht in einem lyrischen Text angebracht sein, aber nicht in einem Prosaroman! Die metaphorische Sprache, der schmückende Stil, deine umständliche Syntax, all das trägt dazu bei, dass dein Text schwieriger zu verstehen ist. Du solltest dich aber darum bemühen deinen Roman leicht zugänglich zu machen, nicht dass man sich erst durch einen stilistischen Dschungel durchkämpfen muss, um einfachste Sätze zu verstehen.
                    Soviel zu deinem Stil. Man könnte noch weitere Beispiele finden, wenn du willst mach ich das auch, aber ich denke das reicht um das grundsätzliche Problem zu illustrieren.

                    9. Sie mystifizierten ihre eigene Kultur gegenüber dem Ausland ins Bodenlose und gleichzeitig in den Himmel empor.

                    Man kann seine eigene Kultur nicht mystifizieren. Die Kultur wird in diesem Fall von den anderen mystifiziert, da ja Hyperborea vom den Aussenstehenden idealisiert wird. Auch hier scheint dein Held wie ein Historiker, der einen Aufsatz über Hyperborea schreibt und dabei kühl analysiert, wie ihre Kultur mystifiziert wurde (wobei idealisiert vielleicht besser wäre?). Dies hat den Effekt, dass dein Held zum Geschehenen (und damit zur Geschichte als solches, da diese analytischen Beschreibungen oft vorkommen) eine Distanz aufbaut. Dies sollte aber nicht der Fall sein, zumindest nicht wenn er von Hyperborea spricht, dem Ort in dem er Erlösung sucht. Oder wenn er Handlungen beschreibt, die er selber ausführt.

                    10. Du beschreibst das Regime in Russland als totalitär. Mir scheint aber, dass du eher eine autoritäre Regierung zeichnest. Kurz zum unterschied: Ein autoritärer Diktator tut alles dafür, dass sich sein Volk nicht politisch beteiligt. Er beschränkt sich darauf die Bevölkerung soweit zufrieden zu stellen, dass seine Machtbasis nicht durch Aufstände oder gar durch Revolution bedroht wird. Politische Aktivität seitens der Bürger verfolgt er schärfsten (siehe Assadregime).
                    Ein totalitäres System hingegen ermutigt bzw. verlangt von seinen Mitbürgern am politischen Leben teilzuhaben. Im Nationalsozialismus oder im italienischen Faschismus wurden die Leute aufgefordert sich politisch zu engagieren: Sie sollten der Massenpartei beitreten, sich in anderen staatlich genehmigten Organisationen aktiv beteiligen (Hitlerjugend) , etc.

                    11. Du beginnst deine Geschichte mit Aktion: dein Held erwacht und wird offenbar von anderen bedroht. Anstatt die Handlung weiter zu führen, unterbrichst du sie durch einen langatmigen Exkurs, in dem du deine Welt einführst und das "Setting" in dem sich besagte Handlung abspielt. Man könnte meinen du hast Brecht und sein episches Theater als Vorbild, allerdings kommt das in einem Roman überhaupt nicht gut an. Es motiviert den Leser eher dazu ihn wegzulegen und sich eine gute, alte, aktionreiche Stargate Folge anzuschauen.
                    Vorschlag: Dein Roman beginnt mit einer Erwachens-Szene. Dies gibt dir ungeahnte dramatische Möglichkeiten. Eine Erwachens-Szene kann die Hinterfragung eines Regimes einläutet (in deinem Fall geschah das schon früher) oder auch den beginnenden Zweifel an der Utopie Hyperborea signalisieren. Wenn man erwacht, ist man bei Bewusstsein, mein befreit sich von dem Traum, der Illusion. Wo Erwachen ist, war zuvor ein Traum: schreib doch einen Prolog. Den kannst du z. Bsp. als Traum darstellen. In ihm führst du dann den Leser in das Setting deiner Welt ein. Er kann mit Krieg anfangen und mit Hyperborea enden.

                    12. Was soll die Musikmetaphorik, bzw. die Musikvergleiche? Dazu das stilistische Bombardement:

                    Akustische Akrobatik der Akkorde. Tonale Tödlichkeit im Tripeltakt. Elegante Exekution durch Ensembles.

                    Die Alliterationen sind so offensichtlich eingesetzt, dass es aufgesetzt wirkt. Ausserdem benutzt du sehr fachspezifische Musikterminologie, die so nur wenige verstehen: Subsubkontra-b als ein Beispiel von Vielen.
                    Ausserdem ziehst du diese passage unproporzional in die Länge. Die Einführung besteht aus nur vier Abschnitten, dann ein etwas längerer Teil zum Setting und letztlich der Kampf, welcher m. E. zu viel Platz bekommt und mit dem Feuerwerk aus Stilfiguren, welche viel zu konzentriert und übertrieben sind, zu prominent dargestellt wird. Die Einführung in deine Welt wäre viel wichtiger und ausführlicher zu gestalten.
                    Die Idee mit der Ode an die Freude, bzw. den Blutmord ist sehr einfallsreich und passt gut in die ganze Szene. Das ist dir gut gelungen. Wobei du dann wieder in die Erzählperspektive wechselst:
                    Ich war vollkommen. Ich war vollendet.
                    ICH BIN GOTT!!!

                    und ICH BIN GOTT als Präsens den Helden als Erzähler sagen lässt. Perfekt wäre hier korrekt.
                    Schreiende Stille. Gleißendes Licht. Grelle Finsternis <--- muss den das dreifache Oxymoron auch noch sein? Es ist wirklich too much! Wenn du dich generell etwas zurück nehmen würdest mit dem Gebrauch von Stilfiguren, wäre das hier tatsächlich eine Stelle, wo man dies DEZENT machen könnte. Schreiende Stille ist nette umschreibung für den Schock, den man bei einem Irritationskörper erlebt, aber das reicht dann auch schon . Muss nicht hoch drei sein.

                    13. und die Verzweiflung immer stärker wurde, während die Hoffnung immer schwächer wurde, und die Flasche immer leerer wurde

                    Rotstift: Stil. Drei Mal "wurde" würde der Deutschlehrer als Wiederholung bemängeln, ich vermute aber das soll eine Anapher, bzw. eine Epipher sein. Aber auch hier: du schreibst Prosa, keine Lyrik, das ist einfach schrecklich zum lesen.


                    Fazit Sprache:

                    Du übertreibst es mit deinen Stilfiguren! Man bekommt den Eindruck du hattest kürzlich ein Seminar über Stilistik besucht und versuchst jetzt alle gelernten Stilfiguren in deinen Roman einzuarbeiten: Funktioniert nicht! Ab und zu eine Metapher, etwas Ironie, bei Kampfszenen mit mass etwas mehr - ausnahmsweise mal eine Aliteration, Klimax o. Ä. ist bei Kampfbeschreibungen ok - und das reicht dann schon. Nicht übertreiben!
                    Darüber hinaus hast du viele andere Stilistische fehler und Schwierigkeiten mit deiner Syntax, welche oft zu umständlich ausfällt.
                    Sei mir jetzt bitte nicht böse aber es bringt dir nichts wenn ich durch die Blume rede: aber du hast leider kaum Talent zum schreiben von Romanen (ich meine jetzt nicht die Geschichte, sondern die sprachliche Umsetzung).
                    Man merkt du bist Historiker (ich btw. auch, bin in kurz davor mein Disertationsprojekt abzuschliessen \o/ ): du gehst beim Schreiben sehr analytisch (manchmal auch schon methodisch) vor und konstruierst viel (die Sache mit den unpassenden Stilfigeren/Epitheta). Dies ist in einer Proseminararbeit oder Seminararbeit gut, nicht aber für einen Roman. Dort muss die Sprache einfach, systematisch (nicht methodisch) und freundlich sein. Gerade wenn du ein relativ junger Autor bist.

                    was tun?
                    lerne das einfache schreiben. Leider lernst du das nicht bei deinen Hauptseminararbeiten. Viele Dozenten ermutigen dich zu riesigen, verschachtelten und unverständlichen Sätzen, weil dies angeblich "wissenschaftliche Ausdrucksweise" sei. Aber auch die grossen Könner unter den Historikern (btw. machst du alte Geschichte? Könnte man fast meinen, bei wem studierst du?) bringen dir nur das wissenschaftliche schreiben bei. Dieses unterscheidet sich massiv vom erzählerischen Roman-Schreiben.
                    Was du tun kanst ist dich von anderen Autoren inspirierien zu lassen. Gerade bei Jugendbuchliteratur kannst du diesbezüglich viel lernen. Bsp. J. K. Rowling: ist kein Göthe oder Schiller aber schreibt die meistverkaufte Buchreihe aller Zeiten! Ihr Stil ist einfach, verständlich aber nicht plump oder billig. Sie macht lieber kurze Sätze, lässt eine Handlung zu Ende gehen bevor sie eine längere Beschreibung macht, setzt dezent eine Stilfigur ein nur wenn es ihr Hilft das was sie sagen will zu verstärken. Wenn du es schaffst einen einfachen Stil zu verwenden, verständliche und unkomplizierte Sprache, dann konzentrieren sich deine Leser auf deine Geschichte, worauf es ja auch ankommt, und legen das Buch nicht nach 4 Seiten weg. Ich hatte nach Kapitel 1.2 ziemlich zu kämpfen und würde mir das Buch so auch nicht kaufen, trotz den Guten Ansätzen des Inhalts.


                    Inhalt:
                    Der Lektor wurde im Thread mehrmals erwähnt. Weisst du worauf mein Lektor als erstes schaut, wenn er nicht gerade Dissertationen liest? Darauf ob sich das Buch verkaufen lässt. Also sollten wir uns die Frage stellen, welche Geschichten verkaufen sich besser als andere.
                    1. Aktualitätsbezug:
                    Wie du schon gesagt hast hat die Verfassungsdebatte seit Sokrates eine enorme Wirkung entfaltet. Bis in die heutige Zeit. Allerdings reicht es nicht mehr sich einfach mit der Politie von Platon Auseinader zu setzen. Das haben schon viele vor dir erfolgreich getan. Und für deine Leser ist eh klar: Politie ist Schwachsinn. Heute ist Demokratie die einzig legitime Verfassung. Dem hätten Herodot, Platon und Aristoteles wiedersprochen, wie du weisst, das Interessiert heute aber keinen. Was die Leute aber interessiert ist Demokratie. Wieso versuchst du nicht anhand eines Utopia die Grenzen der Demokratie aufzuzeigen: Die Ideale demokratische Gesellschaft gibt es nicht, mit Hyberborea könntest du zeigen woran Demokratie scheitert. Aktuellen Nährboden hättest du:
                    -> Arabischer Frühling (was wenn Fundamentalismus demokratisch legitimiert wird)
                    -> Afrika/Afghanistan/Irak (was passiert wenn Länder mit langer demokratischer Tradition versuchen Demokratie in einem Land einzuführen, in dem die Strukturen nicht zu Demokratie passen: Korruption, Gewalt, Bürgerkrieg etc...
                    -> vieles Mehr, du bist der Künstler, überleg dir was
                    Was du aber bisher machst, (auch wenn ich dein Inhaltsverzeichnis überfliege) ist altes/antikes Gedankengut besprechen, das schon zu genüge besprochen wurde anhand eines Utopia. Das ist leider nicht originell genug.
                    2. Klare Fragestellung
                    Das sollte dir aus dem Proseminar bekannt sein. Auch in deinem Roman brauchst du eine klare Fragestellung. Diese sollte auch eingegrenzt sein (wie sieht die Ideale menschliche Gesellschaft aus, ist leider viel zu weit gefasst und führt dich auf ein enormes Feld, das du unmöglich alleine in angemessener Zeit behandeln kannst). D.h. nicht, dass du deine Geschichte nicht komplex gestalten kannst, wie du ja gesagt hast, dass du willst. Wenn du dich aber mit Platon, Marxismus, Demokratie, Despotie, Totalitarismus, Gesellschaftstheorie und das alles in einem SciFi Setting befassen willst, dann wird das too much. Auch für den Leser. Der will nicht zuerst Platon, Marx, Luhman, Bourdieux, Cicero etc... lesen müssen, um deinen Roman zu verstehen. Und bitte verzeih mir, auch das ist nicht böse gemeint, aber dieses Vorhaben auf einem angemessenen Niveau umzusetzen, bedarf eines enormen Intellekts, den heute nur die wenigsten haben. D.h. du schiesst dir ins eigene Bein, wenn du so etwas leichtsinnig versuchst.
                    3. gut erzählt
                    habe ich ja schon zu genüge erläutert
                    4. Originalität
                    Du brauchst etwas eigenes. Du kannst dich bei bestehendem inspirieren lassen, aber letztlich wollen die Leser nicht zum 100 Mal das selbe Utopia lesen. Also überleg dir: was soll an deiner Stadt, jenseits des Nordens so speziell sein, das es noch kein anderes Utopia hat.
                    5. Komplexe Charaktere
                    Das ist etwas vom schwierigsten. dein Hauptheld muss die Leute berühren. Er kann auch ein Antiheld sein wie deiner, aber auch hier muss ein gewisses Mass an Aktualitätsbezug, Identifikationsvermögen oder Originalität vorhanden sein. D.h. nicht dass du einen neuen Candide brauchst, oder Jean-Luc Picard, oder einen Sprüche klopfenden Jack O`Neil. Im Gegenteil, dein Held darf ruhig Komplex sein: z. Bsp. das Richtige aus den falschen Gründen, oder das Falsche aus den richtigen Gründen tun. Er darf viele Fehler haben, sollte aber auch positive menschliche Eigenschaften haben. Es ist ok. wenn er auf Droge unbesiegbar ist, aber zeige auch seine Verletzlichkeit, seine Menschlichkeit vielleicht sogar seine Tragik. Und vernachlässige nicht die Nebenfiguren, auch die sind wichtig!
                    6. Widererkennungswert
                    Du brauchst eine Erkennungsmarke als Schriftsteller. Ein Markenzeichen, dass jedem Leser klar wird, ohne aufs Cover zu sehen, das war jetzt ein Dan Brown, oder Asimov oder ein Brecht. Dies wird vielleicht erst beim zweiten Roman wichtig, aber es schadet nicht sich schon mal Gedanken zu machen.
                    7. Gute Geschichte gut umgesetzt
                    am offensichtlichsten und am wichtigsten aber auch am schwierigsten um zu setzen. Aber hierzu kann dir niemand helfen, dass muss dann der Künstler in dir erledigen

                    So, das wars. Hätte noch vieles zu erzählen aber soll ja nicht auch noch ein Roman werden =)
                    Lass dich nicht entmutigen, mach weiter aber versuche dich auch zu verbessern. Dein Roman ist noch nicht fertig, er muss überarbeitet werden, aber du bist auf gutem Weg. Gib nicht auf und arbeite an dir als Schriftsteller, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
                    Wie gesagt, musst jetzt nicht zu jedem Punkt dich rechtfertigen, nimm mit, was du denkst dass es dir helfen mag und falls du weiteres Feedback willst, sag Bescheid.
                    cheers,
                    Boki

                    Kommentar


                      #40
                      Hi Boki,

                      erstmal danke für die umfangreiche Kritik. Das mit den übertriebenen Stilmitteln sollte ich wahrscheinlich wirklich zurückfahren. Jedoch sind sie im zweiten Kapitel auch schon nicht mehr in so starkem Umfang vorhanden. Hab dieses "too much" auch nur gemacht, weil er eben auf dieser Droge war

                      Ansonsten schau ich nochmal den Text durch, um zu sehen, was sich vereinfachen lässt.

                      Danke nochmal!

                      Kommentar


                        #41
                        Zu Stil 12
                        Es ist nicht so wichtig, ob die Leute alle Musikmetaphern versteht und einzeln erklären kann. Vielleicht reicht es auch aus, wenn sie es der Musik zuordnen kann.

                        Generell ein lyrische Stil für ein Prosatext muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Es gibt ja viele die auch mit komplexer Syntax durchkommen und trotzdem gelesen werden. Umberto Eco, Foster Wallace oder Uwe Tellkamp, wobei es manchmal auch nerven kann.

                        Kommentar


                          #42
                          Genau, also wie gesagt dieser lyrische Stil ist jetzt auch nur im ersten Kapitel so massiv vorhanden. Später wird es dann "normale" Prosa sag ich jetzt mal. Und dieses Kreuzfeuer von rhetorischen Stilmitteln gehört eben auch dazu.
                          An vielen Stellen habe ich es nun geändert, da ich sie rückblickend doch eher unpassend finde.
                          Das mit den bizarren Satzstrukturen am Anfang ist jetzt auch teilweise geändert.
                          Und wegen dem Verkauf des Buches. Über die eigentliche Handlung ist ja im ersten Kapitel noch überhaupt nichts bekannt. Der Prot erreicht diesen Staat ja erst am Ende des ersten Kapitels. Dann wird die Erzählung auch "massenfreundlicher". Aber das Ganze wissen die Lektoren ja auch, die haben nämlich auch ein Exposé von mir gekriegt.

                          Wegen dem Inhalt:
                          Der Inhalt des Buches, besonders die Handlung innerhalb Hyperboreas, ist nicht nur aktuell, sondern auch zeitlos, deswegen wird es meiner Meinung nach auch nicht am Interesse fehlen. Es wird nämlich ein bild einer zukünftigen Gesellschaft gezeichnet (ich studier nämlich im kf auch Soziologie ), das quasi eine fortgeschrittenere Version unserer technokratischen Gesellschaft ist. Das Internet bzw. hier Intranet z.B wurde massiv weiterentwickelt.
                          Dass die kapitalistische Demokratie nicht perfekt ist wird ja auch in dem Buch deutlich. Also in dieser Geschichtslinie ist sie ja gescheitert (also in der westlichen Welt) und wurde durch plutokratische und despotische Strukturen ersetzt.
                          Ich finde nicht, dass ein Buch jetzt nur EINE wirklich klare Fragestellung braucht. Im Buch werden ziemlich viele Dinge angesprochen, ich will das auch nicht reduzieren.

                          Zum Held: Also wie man im ersten Kapitel sieht, ist der Prot alles andere als ein Held, sondern eben ganz "normal". Menschlich eben mit allen Schwächen des Menschen. Er wirkt zwar im ersten Kapitel auf den einen oder anderen eher unsympathisch ist, jedoch ist dieser Mensch eben REAL und keine gezeichnete Figur wie jetzt z.B ein Candide, wenn man diese ganzen übertriebenen Stilmittel jetzt überliest und sich allein vor Augen führt, was eigentlich passiert.

                          Ich befasse mich in dem Buch ja auch nicht mit Platon oder Nietzsche, diese werden lediglich erwähnt und zitiert. Das soll jetzt kein zweites Politeia oder so werden. ^^ Diese Namen sind eben wichtig, weil deren Denken dieses Staatssystem von Hyperborea quasi "erschaffen" hat. Und in meiner Zukunft ist eben die moderne, westliche Demokratie nicht mehr die EINZIGE legitime Verfassung, da sie eben in Kopplung mit dem Kapitalismus gescheitert ist.

                          Erkennungsmarken sind viele im dem Ding drin würde ich mal sagen , aber das ist ja bei jedem Autor so.


                          und hier Offtopic wegen dem Studium :
                          Ne, also ich bin jetzt erst grad im zweiten Semester. Hatte im ersten Semester nur "Einführung in die Geschichtswissenschaft", ist auch nur das NF bei mir. Das ganze Wissen hab ich mir autodidaktisch angeeignet durch Wikipedia und Bücher. Ich hab mir überlegt ob ich im zweiten Semester antike Ge machen soll, ich fand die Seminare aber richtig scheisse . Naja aber machen werd ich das auf jeden Fall. Ich hab dann moderne Geschichte gewählt.

                          Kommentar


                            #43
                            Dieser Ordner ist einmal mehr ein schönes Beispiel dafür, dass Selbst- und Außenwahrnehmung des eigenen Werkes gelegentlich auseinanderklaffen. Das ist im Grunde normal, nur sollte man m. E. diese Diskrepanz nicht durch selbstgewisse Äußerungen und Zweifel an der Aufnahmefähigkeit des Publikums noch verstärken.
                            Zuletzt geändert von frankh; 25.04.2012, 20:51.
                            Buchtrailer Götterdämmerung
                            meine eBooks

                            Kommentar


                              #44
                              Die Zweifel richten sich ja nicht gegen das gesamte Publikum, sondern nur gegen vereinzelte Teile desselben. ;-)

                              Kommentar


                                #45
                                Ich habe das ganze angelesen und nach einer Weile nur noch überflogen.


                                Nicht interessant genug. Ein paar Leute versuchen aus einem offenbar unangenehmen, zT in Ruinen liegenden Land in eine Art Shambala zu flüchten.

                                Nur ist leider weder das grosse Ganze noch das aktuelle Geschehen besonders interessant. Die Protagonisten bleiben farblos und langweilig, es gibt etwas Infodump zu der Welt und eine Razzia die auch kein Feuerwerk von Adrenalin bei mir verursacht.

                                Warum sollte mich das Schicksal der Protagonisten interessieren? Da finde ich die Fluchtgeschichten von Asylbwerbern die hier ganz real in Deutschland sitzen erheblich spannender und interessanter.

                                Die Schreibe? Zu gekünsteltes blabla und kommt nicht auf den Punkt, irgendwelche Waffen werden genau beschrieben, während die Hauptpersonen als potentiell interessante Charaktere völlig zu kurz kommen.

                                Ausserdem geht daraus nicht hervor was für ein Szenario das ganze hier ist. Postapokalyptisch? Weil so ein Shamala-artiges mythisches Reich irgendwo weit weg, wie kann sowas passieren in einem technologischen Szenario wo es Satelitenbilder und allgeine Informationen durch Technologie gibt. Ist da alles an Zivilisation zusammengebrochen? Wenn ja dann sollte das sehr schnell in dem Werk klar werden auf was für einer Welt wir uns befinden.

                                Ne, da kommt keine Spannung auf.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X