Der Gotteswahn von R. Dawkins - SciFi-Forum

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Der Gotteswahn von R. Dawkins

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    #16
    Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
    Wissenschaft zwingt zum Verstehen und Hinterfragen, Religion zwingt zum Glauben.
    Wenn man es so sieht: Viele Kranke, die zum Arzt gehen, sind z.B. gezwungen, an die Schulmedizin zu glauben, die sich bekanntlich auch schon einige Male geirrt hat. Oder Politiker vertrauen irgendwelchen Wirtschaftswissenschaftlern, die einander widersprechen. Ich denke, man sollte nicht nur religionskritisch, sondern auch wissenschaftskritisch sein.

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      #17
      Zitat von irony Beitrag anzeigen
      Ich denke, man sollte nicht nur religionskritisch, sondern auch wissenschaftskritisch sein.
      Man sollte sich also bei allen Dingen einen freien Geist bewahren? Hier stimme ich Dir völlig zu!
      "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
      die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
      (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

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        #18
        Zitat von irony Beitrag anzeigen
        Wenn man es so sieht: Viele Kranke, die zum Arzt gehen, sind z.B. gezwungen, an die Schulmedizin zu glauben, die sich bekanntlich auch schon einige Male geirrt hat. Oder Politiker vertrauen irgendwelchen Wirtschaftswissenschaftlern, die einander widersprechen. Ich denke, man sollte nicht nur religionskritisch, sondern auch wissenschaftskritisch sein.
        Irren ist menschlich, aber auf den Irrtum wird in der Wissenschaft nicht beharrt. Das System der Wissenschaft besteht darin, sich selbst zu hinterfragen.

        Ein sich selbst hinterfragende, evidenzbasierte Medizin ist besser als Hokuspokus der alternativen Medizin, die fast gar nicht ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt hat und das wissenschaftlich in Studien bewiesen, trotzdem beharren die alternativen Mediziner auf ihre zum Teil obskuren Theorien. Ich würde mir wünschen, dass die evidenzbasierte Medizin weiter auch in der Schulmedizin durchsetzt, und auch Fragen stellt, welche Rolle der Arzt im Heilungsprozess spielt. Ja, evidenzbasierte Medizin statt überkommener Schulmedizin und Alternativer Medizin. Und bei der evidenzbasierten Medizin geht es um wissenschaftlich fundierte Studien, die man dann auch lesen können muss. Das hat nichts mit Glauben zu tun.

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          #19
          Ist Wissenschaft Religion?

          Albert Einstein sagte mal: „Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind.“
          Doch wie meinte Einstein dies? War er etwa gläubiger Jude? - Nun, Albert Einstein ist wohl eine der populärsten und am meisten missverstandenen Personen der Geschichte. Daher lasse ich ihn mal selber sein Zitat erkären:
          Zitat von Albert Einstein:
          Sie werden schwerlich einen tiefer schürfenden wissenschaftlichen Geist finden, dem nicht eine eigentümliche Religiosität eigen ist. Diese Religiosität unterscheidet sich aber von derjenigen des naiven Menschen. Letzterem ist Gott ein Wesen, von dessen Sorgfalt man hofft, dessen Strafe man fürchtet - ein sublimiertes Gefühl von der Art der Beziehung des Kindes zum Vater -, ein Wesen, zu dem man gewissermaßen in einer persönlichen Beziehung steht, so respektvoll diese auch sein mag.
          Der Forscher ist aber von der Kausalität allen Geschehens druchdrungen. Die Zukunft ist ihm nicht minder notwendig und bestimmt wie die Vergangenheit. Das Moralische in ihm ist ihm keine göttliche, sondern eine rein menschliche Angelegenheit. Seine Religiosität liegt im verzückten Staunen über die Harmonie der Naturgesetzlichkeit, in er sich eine so überlegene Vernunft offenbart, daß alles Sinnvolle menschlichen Denkens und Anordnens dagegen ein gänzlich nichtiger Abglanz ist. Dies Gefühl ist das Leitmotiv seines Lebens und Strebens, insoweit dieses sich über die Knechtschaft selbstischen Wünschens erheben kann. Unzweifelhaft ist dies Gefühl nahe verwandt demjenigen, das die religiös schöpferischen Naturen aller Zeiten erfüllt hat.
          Ergänzend möchte ich aus dem Schlusswort seines Buches folgendes Zitieren:
          Zitat aus "Die Evolution der Physik" (Einstein, Infeld), Seite 298:
          ... Auf die Grundideen kommt es bei der Aufstellung einer physikalischen Theorie in erster Linie an. In wissenschaftlichen Werken wimmelt es zwar von komplizierten mathematischen Formeln, doch entspringt jede physikalische Theorie aus einem Denkvorgang, einer Idee, und nicht etwa aus Zahlengebilden. Später, wenn es an die Ausarbeitung einer quantitativen Theorie geht, müssen diese Gedanken in eine mathematische Form gebracht werden, da sie sich sonst nicht experimentell nachprüfen lassen. ...

          Seite 318-319 (Schlussgedanken):
          ... Ohne den Glauben daran, daß es grundsätzlich möglich ist, die Wirklichkeit durch unsere theoretischen Konstruktionen begreiflich zu machen, ohne den Glauben an die innere Harmonie unserer Welt könnte es keine Naturwissenschaft geben. Dieser Glaube ist und bleibt das Grundmotiv jedes schöpferischen Gedankens in der Naturwissenschaft. Alle unsere Bemühungen, alle dramtischen Auseinandersetzungen zwischen alten und neue Auffassungen werden getragen von dem ewigen Drang nach Erkenntnis, dem unerschütterlichen Glauben an die Harmonie des Alls, der immer stärker wird, je mehr Hindernisse sich uns entgegenstürmen.
          Ohne diesen "Glauben", welchen Einstein als "eigentümliche Religiosität" bezeichnete, ist die Wissenschaft in der Tat lahm. Dies würde ich aber nicht einer Religion gleich setzen.
          Die Religion betrifft den spirituellen Bereich des religiösen Glaubens und verfolgt daher eine ganz andere Zielsetzung als empirische Wissenschaften.
          So ist es z.B. nicht Aufgabe der Genesis, uns zu erklären, wie die Welt ins Dasein kam. Die Zielsetzung ist eine ganz andere und hierbei sollte man etwas über den kulturellen Hintergrund des alten Judentums wissen. Es ging hier darum, die jüdische spirituelle Identität angesichts der Großmächte, wie Ägypten und Babylon, zu bewahren und zu begründen.

          So vermag die Physik IMHO nicht das "Warum" unserer Existenz zu beantworten. Dies sehe ich auch nicht als Fehler oder Manko an, denn es ist gar nicht Aufgabe der Physik, denn Sinn zu erläutern. Hier greifen eher die Philosophie und die Religion. Diese streiten wie "Rivalinnen" um Sinn, Logik und Bedeutung der Welt und unserer selbst.

          Dienen Forschungseinrichtungen, wie das CERN, nur der menschlichen Neugier nach wissenschaftlicher Erkenntnis? Nun, laut dem Buch "Und er Würfelt doch" vermögen die darin gewonnenen Erkenntnisse durchaus vom unerwarteten praktischen Nutzen zu sein. So ist die Partikeltherapie zur Behandlung von Krebsturmoren AFAIK ein Resultat aus der Grundlagenforschung.
          Protonen und Schwerionen in der Strahlentherapie
          Partikeltherapie ? Wikipedia

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