"Die Stimme des Herrn" von S. Lem - SciFi-Forum

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    "Die Stimme des Herrn" von S. Lem

    In meinem Bestreben über lang oder kurz jedes Buch von Lem in das Forum zu bringen, widme ich mich heute "Der Stimme des Herrn".

    Handlung: Ein Neutrinostrahl erreicht die Erde und wird als nicht natürlichen Ursprungs erkannt. Ein Team aus Wissenschaftlern versucht in einem hermetisch abgeschotteten Komplex das Signal richtig zu entschlüsseln bzw. zu interpretieren. Am Ende gibt es keine eindeutige Erklärung für das Auftauchen des Impulses, man steht ratlos da - wie eben auch die Wissenschaftler.

    Mein Fazit:

    "Die Stimme des Herrn" ist wohl Lems ruhigstes Werk, die gesamte Handlung spielt im Forschungskomplex, der seinerseits einen isolierten Kosmos darstellt. Seitenhiebe auch Politik und Militär runden das Vergnügen ab, aber die Kernfrage "Was ist die Botschaft?", bleibt unbeantwortet. Der Impuls zeigt recht seltsame Auswirkungen auf Fliegen, aber eben nur auf diese. Auch sonst erkennt man keine echte Logik im Signal. Das Buch verlangt einem einiges ab. Die unzähligen Thesen und Interpretationen des immer gleichen Themas überfordern die Aufnahmekapazität bisweilen. Das Buch wurde als Bericht eines Wissenschaftlers formuliert, es liest sich enorm trocken und kalt. Gleichzeitig erhält man aber einen kleinen Einblick ins Lems unglaublichen Intellekt.

    Alles in allem ein harter Brocken, der aber unbedingt zu empfehlen ist. Am Ende wird man belohnt und hat viel Stoff zum Nachdenken.

    Wie fandet Ihr dieses Buch?
    "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
    die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
    (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)

    #2
    Ich fand das Buch relativ langweilig. Es hat nicht wirklich eine Handlung, sondern porträtiert nur Lems bizarre Ideen, allerdings ohne den Humor, wie man ihn bei den Abenteuern von Ijon Tichy findet. Die Ideen an sich sind dann wieder interessant. Aber mein Eindruck ist, Lem hätte hier besser einen Essay oder eben gleich ein ganzes philosophisches Sachbuch zum Thema geschrieben. Ansonsten sehe ich alles ganz genauso wie du auch. Irgendwann werde ich es auch wieder einmal lesen.

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