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    So sehen einzelne Verleger ihre Kunden ...

    Ok, ist zugegebenermaßen etwas Offtopic (notfalls wohin verschieben, wo es besser paßt) - aber beim Börsenblatt habe ich eine interessante Diskussion bezüglich des Pirate-Bay-Urteils gefunden.

    Besonders interessant fand ich dabei den Beitrag von Michael Ulmer (#29) - der Mann ist ab 26. April alleinverantwortlicher Geschäftsführer des gleichnamigen Verlages - der unter anderem schreibt [Hervorhebung von mir]:

    Zitat von Michael Ulmer
    Vollkommen absurd ist die Argumentation, dass wir Verlage uns gefälligst nach den Wünschen unserer Kunden zu richten haben. Und wenn wir das nicht tun, dann ist es eben normal, dass wir beklaut werden.
    Wir sind freie Unternehmer und entscheiden über unsere Investitionen wie wir wollen. Gerade im Verlagswesen wird in Dinge investiert, obwohl kein Hahn danach kräht. Autor und Verleger finden es aber wichtig, ganz egal ob das Ihren Kulturbegriff erfüllt oder eben nicht.
    Wenn das kein Coming-Out ist, dann habe ich noch nie eines gesehen ...
    “You can’t wait until life isn’t hard anymore before you decide to be happy.” -Nightbirde.at AGT, 2019

    Main problem with troubleshooting is: trouble shoots back? (Quelle: Google+)

    #2
    Zitat von Eagleeye Beitrag anzeigen
    Wenn das kein Coming-Out ist, dann habe ich noch nie eines gesehen ...
    Der Mann hat aber im Prinzip recht. Niemand hat einen Anspruch darauf, daß die Wirtschaft nun genau seine Wünsche erfüllt, genau wie im Gegenzug kein Unternehmen einen Anspruch darauf hat, daß seine Produkte auch gekauft werden.

    Es ist aber für beide Seiten besser, wenn es so läuft.

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      #3
      Ich finde diese Worte von Herrn Ulmer in jeder Hinsicht richtig. Das Urteil ist ebenfalls zu begrüßen. Wo kämen wir denn hin, wenn der Raub "geistigen Eigentums", also Filme, Bücher, Lieder und was auch immer durch solche Anbieter begünstigt werden dürfen? Es geht immerhin um Raub. Eine Agentur, die Safeknackern Baupläne von Bürogebäuden und Tresoren weitervermittelt, würde man ebenfalls ausheben.

      Auch die von dir hervorgehobenen Worte könnten nicht richtiger sein. Ein Verlag ist eine Firma und finanziert sich durch den Verkauf von Büchern. Es ist ja wohl lächerlich, zu glauben, als KUNDE hätte man da Anspürche zu stellen, wie teuer bzw. billig die Bücher zu sein hätten. In Deutschland und weiten Teilen Europas gibt es zum Glück das Preisbindungsgesetz, das garantiert, dass alle Beteiligten und Vorfinanzierer eines Buches auch kalkulationsgetreu vergütet werden können. Und das ist nötig, damit Bücher überhaupt realisiert werden können.

      Filme zu drehen, Bücher zu schreiben und Songs zu kreieren sind leider keine Nebenbeschäftigung. Wenn die Künstler dafür nicht mehr angemessen bezahlt werden, schaffen sie auch nicht mehr. Und wenn Musiklabels und Verlage nicht mehr damit Geld verdienen können, dann publizieren sie diese Bücher und Songs auch nicht mehr. Das Resultat wäre über kurz oder lang eine kunst- und kulturlose Konsumgesellschaft - nur dass die "Konsumgüter" irgendwann unwiderruflich zur Neige gehen. Somit ist die Entscheidung dieses Gerichts vollauf zu begrüßen.

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        #4
        Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
        Ich finde diese Worte von Herrn Ulmer in jeder Hinsicht richtig. Das Urteil ist ebenfalls zu begrüßen. Wo kämen wir denn hin, wenn der Raub "geistigen Eigentums", also Filme, Bücher, Lieder und was auch immer durch solche Anbieter begünstigt werden dürfen? Es geht immerhin um Raub.
        Entschuldige, aber das ist schlichtweg Unsinn. Ein wesentliches Merkmal des Raubes ist, daß der Beraubte hinterher nicht mehr im Besitz des geraubten Gegenstandes ist. Bei den fälschlicherweise als Raubkopien bezeichneten Urheberrechtsverletzungen ist dies aber eindeutig nicht der Fall.

        Ich will die Sache nicht schönreden, aber die Gleichsetzung mit Diebstahl ist auf jeder Ebene Unsinn. Selbst Schwarzfahren in der Bahn hat mehr mit Diebstahl zu tun, schließlich belegt der Schwarzfahrer Platz und erhöht durch sein Gewicht den Energieverbrauch.

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          #5
          Die Geschädigten sind dennoch dieselben: Der/die Künstler und all diejendigen, die den/die Künstler fördern bzw. die Weitervertreibung ihrer Kunst möglich machen. Durch den Raub dieser Kopien und der anschließenden Weiterverbreitung durch die "Diebe" entgeht Künstlern und ihren Förderern ihr zustehendes Entgelt. Das Originalmaterial bleibt zwar vorhanden, ist aber beträchtlich weniger wert (bzw. erträglich), wenn es bereits überall Raubkopien gibt.

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            #6
            Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
            Die Geschädigten sind dennoch dieselben: Der/die Künstler und all diejendigen, die den/die Künstler fördern bzw. die Weitervertreibung ihrer Kunst möglich machen. Durch den Raub dieser Kopien und der anschließenden Weiterverbreitung durch die "Diebe" entgeht Künstlern und ihren Förderern ihr zustehendes Entgelt. Das Originalmaterial bleibt zwar vorhanden, ist aber beträchtlich weniger wert (bzw. erträglich), wenn es bereits überall Raubkopien gibt.
            Das will ich auch gar nicht bestreiten. Aber es ist schlichtweg Unsinn (bzw. eine dreiste Lüge) davon auszugehen, daß jeder einzelne "Raubkopierer" das Werk zum Ladenpreis erworben hätte und man daher Anspruch auf einen irrsinnig hohen Schadenersatz hätte.

            Mein Ansatz wäre, massive Urheberrechtsverletzungen weiterhin strafrechtlich zu verfolgen, die irrsinnigen Schadensersatzforderungen der Rechteinhaber jedoch ganz klar zurückzuweisen, da ein tatsächlich erlittener Schaden ganz einfach nicht nachweisbar ist.

            Nachtrag: Es sind einfach verschiedene Aspekte zu betrachten, die teilweise im Widerspruch zueinander stehen. Einerseits sollte der tatsächlich (und nicht möglicherweise) entstandene Schaden möglichst genau abgeschätzt werden, denn wer einen Golf zu Schrott gefahren hat, soll dem Besitzer keinen Porsche kaufen müssen, dieser sollte aber auch nicht mit einem Trabbi abgespeist werden. Andererseits darf es im Sinne der Abschreckung natürlich auch nicht billiger sein, ein Werk raubzukopieren und dabei erwischt zu werden, als es regulär zu erwerben. Dann kommt noch der Aspekt der Bestrafung hinzu ... das ist alles nicht ganz leicht zu vereinen und wird das Rechtssystem noch eine Weile beschäftigen.
            Zuletzt geändert von Stormking; 20.04.2009, 10:43.

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              #7
              Die Wirtschaft IST NICHT der Staat.

              Davon ab: Wie soll man inovativ sein wenn man sich nur haargenau nach dem richtet was der Kundenstamm will?

              Richtig revolutionäre sachen müssen auf den Markt geworfen werden um zu sehen ob interesse da ist oder nicht.

              Was das Raubkopieren betrifft: Wenn ich mir einen Film raubkopiere für den ich niemals geld ausgegeben hätte wenn ich ihn so nicht hätte bekommen können wo liegt dann der vermögensschaden beim "Opfer"?
              Ich bin wie ein Hund, der Autos nachjagt! Ich wüsste gar nicht, was ich tun würde, wenn ich mal eins erwische...

              http://www.youtube.com/watch?v=R9JRm3iQQak

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                #8
                Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigen
                Was das Raubkopieren betrifft: Wenn ich mir einen Film raubkopiere für den ich niemals geld ausgegeben hätte wenn ich ihn so nicht hätte bekommen können wo liegt dann der vermögensschaden beim "Opfer"?
                Das Problem ist, zu ermitteln, ob das denn tatsächlich der Fall ist. Denn als Angeklagter wirst Du natürlich in jedem Fall behaupten, daß du den Film nie nie niemals legal erworben hättest ...

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                  #9
                  Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
                  Das Problem ist, zu ermitteln, ob das denn tatsächlich der Fall ist. Denn als Angeklagter wirst Du natürlich in jedem Fall behaupten, daß du den Film nie nie niemals legal erworben hättest ...
                  Ich weiss ja nicht ob man das so laut sagen darf aber:

                  Ich kaufe sehr selten DVDs oder ähnliches. Entweder warte ich auf die Ausstrahlung im TV oder lade es mir runter.
                  Ich würde auch nie nen Kinofilm im internet ansehen den ich mir im Kino ansehen würde.
                  Wenn es die "alternativen" nicht gäbe wäre die entsprechende industrie an mir keinen einzigen cent reicher geworden.

                  Bei Pc-spielen ist es etwas anders: Inzwischen sind ja spiele demos leider sehr ausser Mode.
                  Wenn ich nen "alternativ" beschafftes spiel gut finde dann kaufe ich es mir trotzdem nochmal, allein schon wegen der online-spiel-funktionen.
                  Wenn es scheisse oder durchschnittlich ist nicht.
                  Auf diese Weise habe ich schon manches spiel gekauft das ich so nicht gekauft hätte, allerdings muss man sagen das ich so manches spiel nicht gekauft habe was ich sonst gekauft hätte da ich einfach so festgestellt habe das es scheisse ist oder so verbuggt das es unspielbar ist (es ist ja inzwischen modern spiele so uaf den markt zu bringen)

                  Ich denke da hält sich unterm strich die wage und die industrie insgesamt hat nicht wohl ähnlich viel dran verdient wie sie es hätte wenn es die möglichkeiten nicht gäbe.
                  Der unterschied ist nur das es eine gewisse qualitätskontrolle gibt (so für mich)

                  Natürlich bists trotzdem verboten und ich weiss natürlich das es bei anderen ganz anders aussieht...
                  Ich bin wie ein Hund, der Autos nachjagt! Ich wüsste gar nicht, was ich tun würde, wenn ich mal eins erwische...

                  http://www.youtube.com/watch?v=R9JRm3iQQak

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                    #10
                    Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigen
                    Ich weiss ja nicht ob man das so laut sagen darf aber:
                    Weiß ich auch nicht, aber ich praktiziere das so ähnlich. Was mir wirklich gefallen hat, das muß ich auch unbedingt im Regal stehen haben und was mir nicht gefallen hat, das vergesse ich auch schnell wieder. Ehrenwort

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                      #11
                      Na, wenn der Typ den hervorgehobenen Satz wirklich so gemeint hat, wie er auf mich wirkt, ist das schon ziemlich arrogant.
                      Der Gedanke hinter der Marktwirtschaft verlangt doch danach, dass sich der Anbieter nach den Bedürfnissen des Kunden richtet.
                      Wer das nicht tut, der verliert seine Kunden an den Konkurenten, der es tut.
                      Wenn ein Marktsegment am Kunden vorbei agieren kann, ohne bankrott zu gehen, z.B durch ein Monopol, oder Kartellabsprachen, dann ist dieses Marktsegment kapput und gehört nidergerissen.

                      Was die Musikindustrie natürlich nie zugeben will, ist das die (wohl wirklich schlechte) Bezahlmoral ihrer Zielgruppen nur ein Teil des Piraterieproblems ist.
                      Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass viele Kunden nicht bereit sind 30 Franken für eine CD zu bezahlen, wenn ihnen von den 10 Liedern am Ende nur 2 gefallen.
                      Das Problem: Wenn man seine Wunschlieder einfach für einen Stückpreis z.B. via PaiPal von einer Website herunterladen kann, dann braucht der Künstler keine Plattenfirma mehr.
                      Er mietet sich die Studiozeit und stellt den Song auf seiner eigenen Homepage zum download bereit.
                      Und DAS ist imo der Grund warum die Plattenfirmen sich mit diesem Geschäftsmodel so schwer tun.


                      Zitat von DarthRevan Beitrag anzeigen
                      Wenn ich nen "alternativ" beschafftes spiel gut finde dann kaufe ich es mir trotzdem nochmal, allein schon wegen der online-spiel-funktionen.
                      Wenn es scheisse oder durchschnittlich ist nicht.
                      Auf diese Weise habe ich schon manches spiel gekauft das ich so nicht gekauft hätte, allerdings muss man sagen das ich so manches spiel nicht gekauft habe was ich sonst gekauft hätte da ich einfach so festgestellt habe das es scheisse ist oder so verbuggt das es unspielbar ist (es ist ja inzwischen modern spiele so uaf den markt zu bringen)
                      Es gibt Buchverlage, z.B. baen, die sich dieses Prinzip zu eigen gemacht haben, und einen grossen Teil ihres Angebots gratis zum Download anbieten.
                      Die Tatsache, dass baen noch nicht bankrott ist, beweist das es funktioniert.

                      Einen ähnlichen Efekt beobachtete ich bei mir selbst mit YouTube.
                      Ich fand dort schon des öftern Musikstücke, die mir so gefallen haben, dass ich mit dann irgendwann ne CD dazu gekauft habe.
                      Ohne zuerst die Stücke gratis gehört zu haben, hätte ich mir viele der Scheiben nie zugelegt.
                      Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                      - Florance Ambrose

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                        #12
                        Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
                        Die Geschädigten sind dennoch dieselben: Der/die Künstler und all diejendigen, die den/die Künstler fördern bzw. die Weitervertreibung ihrer Kunst möglich machen. Durch den Raub dieser Kopien und der anschließenden Weiterverbreitung durch die "Diebe" entgeht Künstlern und ihren Förderern ihr zustehendes Entgelt. Das Originalmaterial bleibt zwar vorhanden, ist aber beträchtlich weniger wert (bzw. erträglich), wenn es bereits überall Raubkopien gibt.
                        Um was sich die großen Plattenlabels scheren sind doch nur ihre Britney-Spears und ihre dauerfluchenden Ghettokinder. Retortenkultur, geschaffen um hauptsächlich fette Gewinne zu machen. Nicht besonders schützenswert. Ein Stück Scheiße auf eine Leinwand geschmiert ist hat da schon mehr Kultur. Die wenigsten innovativen Künstler, findet man sowie bei den großen Labels.

                        Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
                        Na, wenn der Typ den hervorgehobenen Satz wirklich so gemeint hat, wie er auf mich wirkt, ist das schon ziemlich arrogant.
                        Der Gedanke hinter der Marktwirtschaft verlangt doch danach, dass sich der Anbieter nach den Bedürfnissen des Kunden richtet.
                        Wer das nicht tut, der verliert seine Kunden an den Konkurenten, der es tut.
                        Wenn ein Marktsegment am Kunden vorbei agieren kann, ohne bankrott zu gehen, z.B durch ein Monopol, oder Kartellabsprachen, dann ist dieses Marktsegment kapput und gehört nidergerissen.
                        Ja, Marktwirtschaft funktioniert nun mal wie die Evolution, nicht-anpassungsfähige Konzerne sterben verdient aus.

                        Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
                        Einen ähnlichen Efekt beobachtete ich bei mir selbst mit YouTube.
                        Ich fand dort schon des öftern Musikstücke, die mir so gefallen haben, dass ich mit dann irgendwann ne CD dazu gekauft habe.
                        Ohne zuerst die Stücke gratis gehört zu haben, hätte ich mir viele der Scheiben nie zugelegt.
                        Das Internet hat auch definitiv mir geholfen, Musik zu finden die meinem musikalischen Geschmack entspricht. Und ich zahle auch gerne, wenn ich eine Band für unterstützenswert halte.
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