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Ich schreibe ein buch !!! Feedbacks bitte !!!

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    #16
    Zitat von Valentine Beitrag anzeigen
    nochmals danke

    und @whyme: ich habe viele textstellen herausgeschnitten wie du siehst möchte ja nicht gleich alles verraten
    zur anonymität: in den weggelassenen passagen steht, wesshalb sie unerkannt bleiben möchte. sie bleibt natürlich nicht für den leser unerkannt, sondern nur am anfang, weil sie einen kurzen teil ihrer geschichte aufschreibt... sozusagen, ihre memoiren.
    die magie die sie anwendet kann garnicht aufgespürt werden. die stadt liegt tief im wald und außerhalb sorans reichweite, weil die rebellen fast die hälfte (inoffiziell) zurückerobern konnten. allerdings streifen durch fast ganz amnaris soldaten oder kopfgeldjäger, etc. desshalb kennen nur ihre freunde ihren wahren namen... und am ende werde ich noch eine 'lovestory' mit reinpacken *schmunzel*
    Das ist einer der Punkte, die ich schon geschrieben habe. Bei dem, was der Charakter lt. Deiner Beschreibung kann, braucht sie sich nicht vor Kopfgeldjägern oder Soldaten fürchten. Dafür ist sie zu mächtig. Ich glaube nicht, dass ihr ein einfacher Soldat oder Kopfgeldjäger das Wasser reichen kann.

    szara hat übrigens eine gewaltig große schwäche: ihr liebe zu ihrem volk und ihre freunde ...
    Das sind keine Schwächen. Ihre Liebe zu ihrem Volk ist ihre Motivation, ihre Liebe zu ihren Freunden zwar etwas, das ausgenutzt werden kann aber letztendlich doch eher eine Stärke. Was ich meinte, ist, dass der Charakter einfach ansich zu mächtig ist, um interessant zu sein. Ich kann mir nachdem, was Du schreibst, nicht wirklich vorstellen, dass es Situationen gibt, in denen sie ernsthaft in Gefahr gerät. Es scheint nichts zu geben, was sie nicht kann. Das ist das, was ich mit Schwäche meine.

    und zu der bibliothek: ich glaube ich habe die treppen oben ausgelassen ^^

    .........
    Sie löschte die Kerzen und eilte durch die dunklen, kühlen Gänge, bis sie schließlich eine alte Tür erreicht hatte. Sie öffnete sie und ging die dahinterliegende Treppe hoch. Es waren genau 150 Stufen bis zu den Ruinen. Als sie vor dem Krieg durch die Bibliothekstür hinausgetreten war, sah sie die beeindruckend hohen, aus weißem Marmor und ...
    Ok... alte Bibliotheken sind nicht im Keller. Es ist zu feucht dort, das Papier verrottet. Außerdem sind die Räume zu dunkel. Man braucht, wie Du selber sagst, Kerzen um die Bücher lesen zu können. Das ist gefährlich, denn Bücher sind leicht brennbar und nicht wie heute leicht neu zu beschaffen. Ein verbranntes Buch war damals meistens einfach verloren. Bibliotheken waren also in Räumen im Obergeschoss, mit vielen Fenstern, so dass sie a) gut belüftet waren und b) man das Tageslicht zum Lesen nutzen konnte.

    LG
    Whyme
    "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
    -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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      #17
      Sicherlich ist es nicht schlecht, wenn man große Teile des Buches zusammenhängend erarbeiten kann. Allerdings sollten ein oder zwei Personen Deines Vertrauens die fertiggestellten Kapitel lesen, um von vornherein bestimmte Unklarheiten, Continuity-Fehler oder einfach die Rechtschreibung korrigieren zu können. So mußt Du nicht am Ende des Buches wieder ganz von vorn beginnen. Außerdem wird der Text eh wenigstens noch drei Mal überarbeitet werden (müssen). Manche Passagen können sich verlängern, andere Abschnitte werden eingedampft. Es wird viel vor und zurück gewerkelt und vielleicht erlebst Du die eine oder andere Überraschung dabei...
      Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
      Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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        #18
        szara hat noch andere schwächen, die ich leider nicht hier auflisten kann bzw. möchte, weil man sich dann einiges zur geschichte denken könnte und ich habe nicht vor, gleich alle geheimnisse zu verraten
        und zu der bibliothek. du hast recht aber muss das wirklich so sehr beachtet werden bei einem fantasy buch ?? und die bibliothek liegt auch nicht im keller... das klingt irgendwie schebig. sie liegt einfach im verborgenen und einen turm oder ähnliches wäre zerstört worden und wenn nicht dann doch eher auffällig...

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          #19
          Es klingt auf jeden Fall so als läge die Bibliothek unterirdisch. Und das ist halt ungünstig für die Bücher, Warum habe ich ja erklärt.

          Mir ist bei Fantasy wichtig, dass nicht wahllos alles anders ist sondern dass es Dinge gibt, die man kennt, über die man sich in der Fantasywelt auch wiederfinden kann und von diesem Standpunkt aus dann die Fantastischen Elemente bestaunen kann. Wenn wirklich alles in einem Fantasy-Roman fantastisch ist, dann verfliegt das Besondere daran und es wird langweilig. Und besonders schlimm wird es mMn nach, wenn fantastische Elemente eingesetzt werden, damit sich der Autor nicht um Details kümmern muss (nicht als Vorwurf gemeint).

          Bücher schreiben ist in dem Sinne schon richtig harte Arbeit.

          LG
          Whyme
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            #20
            -aber muss das wirklich so sehr beachtet werden bei einem fantasy buch ?? -
            Dieser Spruch unterscheidet gute Autoren vom Einheitsbrei. Sci-Fi und Fantasy wirken gerade dann am besten, wenn sie realistisch und nachvollziehbar sind. Entweder Du beschäftigst Dich intensiv auch mit den sachlichen Details der Geschichte und nicht nur mit der Ausarbeitung von Figuren oder aber Dein "Buch" bleibt nix anderes als ein überlanger Schulaufsatz...
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              #21
              @ burpie: dann ist mein 'buch' eben ein überlanger schulaufsatz. mir gefällts.

              und @ whyme: ich weiß deine tipps sehr zu schätzen das einzige problem der umsetzung des ganzen ist nur, dass mir eine verborgene bibliothek besser gefällt klar... kerzen und die feuchtigkeit sind wirklich ein großes problem ... aber vllt finde ich eine lösung, die beides vereint

              LG

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                #22
                Du magst verborgenen Bibliotheken? Schau Dir den Film "Der Name der Rose" an. Abgesehen davon, dass es ein sehr guter Film ist, sieht man da, wie eine ganze Mittelalterliche Bibliothek recht gut verborgen ist.

                LG
                Whyme
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                  #23
                  Zitat von Valentine Beitrag anzeigen
                  @ burpie: dann ist mein 'buch' eben ein überlanger schulaufsatz. mir gefällts.

                  und @ whyme: ich weiß deine tipps sehr zu schätzen das einzige problem der umsetzung des ganzen ist nur, dass mir eine verborgene bibliothek besser gefällt klar... kerzen und die feuchtigkeit sind wirklich ein großes problem ... aber vllt finde ich eine lösung, die beides vereint

                  LG
                  Warum fragst Du erst, wenn es dann eh egal ist?
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                    #24
                    @burpie: weil ich das echt ein kleinwenig übertrieben finde. und wenn ich mich recht errinnere, dann ist die bibliothek aus eragon auch im berg versteckt und die von HdR liegt auch unterirdisch.


                    @whyme: thnx für den tipp


                    .
                    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                    Valentine schrieb nach 7 Stunden, 44 Minuten und 16 Sekunden:

                    ich habe ein paar kleine änderungen gemacht bezüglich der bibliothek:

                    ......

                    Sie löschte die Kerzen und eilte durch die dunklen, kühlen Gänge, bis sie schließlich eine alte Tür erreicht hatte. Sie öffnete sie und ging die dahinterliegenden Stufen hoch. Es waren nur wenige bis zu den Gängen, die wie ein Labyrinth durch den Fels führten. Als sie vor dem Krieg durch die Bibliothekstür hinausgetreten war, sah sie die ...

                    .......


                    Der Grundriss des Palastes reichte bis zu der massiven Felsklippe, die in die Höhe ragte. Hier befand sich der Eingang zu ihrer Bibliothek. Sie holte den Schlüssel unter ihrem Gürtel hervor und öffnete die Tür. Mit einem leisen Knarren schwang sie auf und offenbarte die schmalen, in die Tiefe reichenden Stufen. Sie nahm eine Fackel und ließ eine Flamme über ihre Hand tanzen. Als das ölgetränkte Leinen Feuer gefangen und sich das Licht ausgebreitet hatte stieg sie die alten Stufen hinunter.
                    In den weißen Gängen standen zur Linken und Rechten Marmorstatuen von den Gründern Mandolaats und Amnaris. Im Schein des Feuers wirkten sie alles andere als freundlich oder ... glücklich. Dann trat sie in die Bibliothek, blickte kurz zu den Kerzen, die sich daraufhin selbst entzündeten und ging hinüber .....
                    ^^ ein text, den ich hier noch garnicht reingestellt hatte, weil er erst auf seite 12 steht ...
                    Zuletzt geändert von Valentine; 22.03.2009, 18:19. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                      #25
                      Hallo Valentine,

                      ich habe mir diesen Thread nocheinmal angeschaut und so im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass die wohl wichtigste Frage noch gar nicht gestellst wurde:

                      Warum schreibst Du das Buch?


                      Schreibst Du das Buch mit der Absicht, es kommerziell über einen Verlag zu veröffentlichen oder schreibst Du die Geschichte nur für Dich und möchtest, dass sie hinterher den Umfang eines Buches hat?

                      Für den Fall, dass Du wirklich veröffentlichen möchtest, ist es unabdingbar, dass Du Dir Hilfe holst. Allerdings ist dein Verhalten hier im Forum nicht dazu geeignet, effektve Hilfe zu bekommen. Der Text ist unvollständig und wir verfügen auch nicht über die Hintergrundinformationen, die Du hast. Wir können also nicht zwischen Dingen, die Du bisher vorenthalten hast, und Dingen, die wirkliche Fehler sind, nicht unterscheiden. Somit müssen auch unsere Versuche Dir zu helfen, ins Leere gehen. Wenn Du hier echte Hilfe erwartest, dann darfst Du nichts zurückhalten um uns die Spannung zu erhalten.

                      Für Leute, die professionell schreiben wollen, gibt es zudem einen Grundsatz:

                      Schreib über Dinge, die Du kennst.


                      Daran solltest auch Du dich halten. In einem Fantasy-Roman gibt es Sachen, die Du kennst weil Du sie für die Welt in der dein Roman spielt, so festgelegt hast. Und es gibt Dinge, die Du nicht kennst. Über die solltest Du dich informieren. Wenn Du über eine Bibliothek schreibst und dein Roman zu einer Zeit spielt, die mit dem Mittelalter vergleichbar ist, informiere Dich über mittelalterliche Bibliotheken. Du hast das Internet, das ermöglicht Dir einfachen Zugang zu einer Unmenge an Informationen.

                      Schriftstellerarbeit ist Detailarbeit. Du mußt ja nicht nur eine gute Handlung entwerfen; damit das Buch gut wird, musst Du die Welt, die Geschehnisse und die Personen mit deinen Worten lebendig werden lassen. Dazu gehören Details. Nicht umsonst waren viele Autoren auch sehr gute Beobachter.

                      Nicht zuletzt zeugt die Aussage "Muss ich mich in nem Fantasy-Roman wirklich um solche Details kümmern?" in meinen Augen irgendwie davon, dass Du dein eigene Werk nicht sonderlich ernst nimmst. Vielleicht solltest Du folgende Heransgehensweise mal versuchen: statt einen Fantasy-Roman zu schreiben, versetze dich in deine Welt und schreibe einen Historischen Roman über die Geschehnisse. Ein solcher Chronist wird sehr genau sein wollen.

                      Zu deinen Verweisen auf Eragon und Herr der Ringe sei folgendes gesagt: Nur weil sich ein Buch gut verkauft, ist es in jeder Hinsicht perfekt oder unangreifbar. Eragon ist sicherlich alles andere als gute Literatur und die Bibliothek in Minas Tirith taucht auch nicht weiter auf. In deinem Roman nimmst sie aber eine besondere Stellung als Rückzugsort für deinen Charakter ein. Dem solltest Du mit der entsprechenden Genauigkeit Rechnung tragen.

                      Und sollest Du die Geschichte nur für Dich schreiben, dann wünsche ich Dir viel Erfolg... aber dann brauchst Du auch nicht im Hilfe bitten, denn es ist deine Geschichte und sie muss niemandem außer Dir gefallen und was andere darüber denken, ist völlig egal.

                      MfG
                      Whyme
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                        #26
                        @whyme: Mein Reden...
                        Wenn sie Details zurück hält, muss es schon einen gewichtigen Grund geben. Entweder mißtraut sie ihren schriftstellerischen Fähigkeiten oder der ganze Plot lässt sich dermaßen leicht abkupfern, dass die Gefahr besteht, jemand könnte ganz schnell etwas sehr ähnliches auf den Markt bringen. Sollte(n) die Idee(n) wirklich bahnbrechend sein?
                        Da sie Teile davon hier veröffentlich, schreibt sie wohl nicht nur für sich. Allerdings war es bisher kaum möglich, sich tatsächlich ein Bild zu machen, da hier nur Bruchstücke erscheinen. Ein ganzes Kapitel wäre nicht schlecht, um mögliche Zusammenhänge und einen durchgängiger Stil zu erkennen. Zumal würde dadurch ein Lesefluß entstehen. Offensichtlich hat mit Deinen "Bibliotheks-Anmerkungen" schon die Umschreib- und Verbesserungsphase eingesetzt. Und da hat das Buch noch keine 20 Seiten...
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                          #27
                          der grund warum ich hier nicht alles veröffentliche, müsste eigentlich klar sein. und @ whyme: vielen dank deine tipps helfen mir, ob dus glaubst oder nicht mir bringt dieser thread eine menge.

                          warum genau ich das buch schreibe, weiß ich nicht, bzw., ich bin mir noch nicht sicher... ^^das hast du oben ja auch schon angemerkt^^ es zu verkaufen fände ich um ehrlich zu sein komisch... ich bin keine autorin das weiß ich selber ein paar freunde von mir meinten nur, dass ich es nach der fertigstellung an einen verlag schicken sollte... da aber freunde nicht unbedingt wirklich kritisieren, dachte ich mir ich stelle hier ein paar ausschnitte rein...

                          da wären wir auch beim nächsten thema zuerst hatte ich einen großen teil des 1. kapitels reingestellt... war mir dann aber unsicher und schnitt einige teile heraus...

                          meine geschichte ist denke ich nicht für ein 'echtes' buch geeignet... wer es besser weiß soll es gerne sagen
                          und der thread macht mich auf wirklich viele fehler aufmerksam, die ich oder meine freunde überseht haben... naja, ich werde auch eigentlich nicht richtig ernst genommen, was 'mein buch' betrifft... vielleicht habe ich mir auch desshalb zu wenige gedanken gemacht ...

                          und noch @ burpie: meine ideen sind garantiert nicht bahnbrechend wie gesagt, ich bin nur eine schülerin, deren hobby es ist, zu schreiben

                          ich habe mich gerade umentschlossen wie wärs wenn ich einfach eine art ' meine geschichten' thread hier draus mache würde vielleicht mehr sinn machen ...

                          (wer den folgenden text jetzt ließt, bekommt augenkrebs :!!! ABER !!! endlich lesefluss !!! )
                          na dann fang ich mal damit an :


                          Amnaris

                          Das Feuer im Kamin knisterte und erhellte die dunkle Bibliothek mit ihren zum Teil schon alten und zerfletterten Büchern. Die meisten waren schon gelblich-braun verfärbt oder besaßen gar keinen Buchrücken mehr. Einige lose Seiten lagen wahllos auf dem Boden verstreut, die Schrift war schon fast nicht mehr zu erkennen, denn im Laufe der Jahrhunderte war die Tinte verblasst und die Bedeutung der alten Sprache geriet in Vergessenheit. Die hohen Regale warfen weite Schatten in den Raum, sodass Einiges gänzlich in der Schwärze zu verschwinden schien.
                          “Niemand erinnert sich an diesen Ort.
                          Alles, was von der alten Welt übrig geblieben ist, ist mir heilig.
                          Hinter der Bibliothek liegen die Ruinen der Stadt Mandolaat. Sie wurde vor 120 Jahren bei dem Krieg um Amnaris teilweise zerstört und nun dient sie uns als Rebellenstützpunkt. Ich habe sie mit einem Bann belegt, damit sie von keinem unerlaubt gefunden, geschweige denn angegriffen werden kann. Es hat mich viel Kraft und Zeit gekostet, diesen Zauber aufrechtzuerhalten und ihn für andere Magier unsichtbar zu machen. Die Bibliothek ist der einzige Ort welcher vollständig erhalten blieb. Nur ich besitze den Schlüssel zu ihrer Tür. Ich ziehe mich hierher zurück, um mir neue Strategien zu überlegen oder um über die Geschehnisse der letzten Zeit in Ruhe nachzudenken. Mein Wille und mein Ziel ist es, Soran, den schwarzen Fürsten, wie er von meinem Volk, den Amnaren, genannt wird, zu stürzen und mir den Thron zurück zu holen. Denn ich bin die letzte Überlebende der Königsfamilie Elandess und ich sehe es als meine Pflicht und als meine Aufgabe, zu bewahren, was bewahrt werden muss, zu schützen, was der Zerstörungswut der schwarzen Armeen stand hielt und zu retten, was meinem Volk und dieser Welt rechtmäßig gehört… Soran. Er gehörte einer uralten Familie an die schon seit Generationen über schwarze Magie beherrschte. Doch sie lebten friedlich zusammen mit den Amnaren und meiner Familie. Beide Seiten gaben sich den Schwur, vereint und mit Gewissen zu handeln, doch Soran brach ihn und verriet diese Welt... Er war ein guter Freund meiner Familie gewesen, nein, mehr als das. Er war der engste Vertraute meines Vaters, Befehlshaber unserer Truppen, mein Verlobter und letztendlich ein Lügner und Verräter. Niemals wird er bereuen was er tat, genauso wenig wie ich es bereuen werde mich für die Morde die er begangen hat zu rächen und ihn zu töten. Er ist der Mörder meiner Familie und meines Volkes. Er hat nicht nur mich betrogen, sondern auch ganz Amnaris. Er will die absolute Macht und wird jeden der seine Pläne zu durchkreuzen vermag, aus dem Weg räumen. Er hetzt seine Leute sowie seine schwarzen Kreaturen auf mich, die Selesseren. Sie sollen mich zu ihm bringen. Wenn ich mich ihm anschließe, so sagt er, wird er mein Volk verschonen. Aber diesen weiteren Triumph würde ich ihm nie gönnen. Außerdem warte ich schon seit Jahren darauf, dass er endlich für all das Leid und all die Angst, die er verbreitet hat, bezahlt…
                          Das einzige Hindernis dabei ist seine Unsterblichkeit. Er ist sehr stark. Ich würde Alles dafür geben ihn zu vernichten, doch selbst wenn ich ihm die Klinge meines Schwertes in sein kaltes Herz stoßen würde, selbst wenn ich noch so starke Magie beschwören würde, würden seine Wunden verheilen und ihn nur für kurze Zeit schwächen. Im Übrigen schafft er es irgendwie mich zu kontrollieren. Je weiter ich mich von ihm entferne, desto schwächer wird diese Verbindung... Als ich ihm das letzte Mal gegenüber stand, hatte er mich beinahe soweit gebracht, mich gegen meine eigenen Männer zu stellen. Ein solcher Fehler darf mir nie wieder unterlaufen. In den vergangenen einhundertzwanzig Jahren ließ ich so gut es ging Rebellentruppen zusammenrufen. In so einer Zeitspanne sollte man meinen, eine gigantische Armee geschafft haben auf zu stellen, doch nur die Wenigsten trauen sich ihre Stimme und Schwerter gegen Soran und seine Armeen zu erheben. Da er jede Art Widerstand zerstören lässt. Mein bester Freund Enrai und einige Rebellen wollten die Stadt EmGossarn von den Selesseren, blutrünstige und brutale, schwarze, von Soran erschaffene Wesen, befreien. Doch sie wurden bei dem Versuch gefangen genommen. Zu Sorans Vergnügen und in seinem Beisein wurden sie vor dem Volk geköpft, um damit seine Position als den unantastbaren Herrscher über Amnaris zu verdeutlichen. Viele mussten unter ihm leiden. Wer sich nicht sichtbar auf seine Seite stellte, war schon verloren und zum Tode verurteilt. Kaum einer der Wenigen die sich gegen ihn und seine Armee stellten, überlebte. Soran ließ ganze Städte vernichten. Während dem letzten großen Krieg um Amnaris verwandelte sich immer mehr fruchtbares und wunderschönes Land zu einer tödlichen und düsteren Wüste aus Feuer. Fast ganz Amnaris wurde von ihm und seinen Truppen zerstört.
                          Es gibt nur noch sehr wenige Orte, die für ihn noch unerreichbar sind.
                          Weder als Rebellenführerin noch als rechtmäßige Thronerbin kann ich mich
                          offenbaren, da es zu viele Spione gibt. Selbst unter uns. Nur ein klein gehaltener Kreis meiner besten Leute weiß von meiner Existenz. Der Rest Amnaris glaubt ich sei bei dem Kampf um Mandolaat ums Leben gekommen. Und Soran wird sich hüten der Welt die Wahrheit zu gestehen. Denn dann, das weiß er, würden sich mehr den je gegen ihn und seine Angriffe wehren. So lange der richtige Zeitpunkt für meine wahre Identität noch nicht gekommen ist, bin ich nur Szara oder für Unwissende einfach eine gewöhnliche Frau oder Fremde. Keiner spricht mich mit meinem wahren Namen, Szarasëya Valentina Elandess an. Dennoch bin ich gegenwärtig und doch nur ein Licht im Verborgenen dieser Welt, um irgendwann alles zu umfassen und die Dunkelheit zu durchbrechen. Ich werde wie Feuer auflodern, als Phönix aus der Asche entsteigen und wie ein Sturm die Mauern der schwarzen Festungen einreißen. Wenn ich die Hoffnung und den Glauben an die Freiheit und das Gute in die Herzen meines Volkes zurückgebracht habe, wird Amnaris wieder in seiner ganzen Schönheit erblühen…“

                          Szara legte die Feder beiseite und überflog ihre Memoiren, die gerade mal einen winzigen Bruchteil ihres wohl schon so langen Lebens zusammenfassten. Sie wollte ihre Gedanken festhalten, damit Nichts in der Zukunft drohte verloren zu gehen. Sie hatte schon so viel geschrieben. Über ihre Erinnerungen an Mandolaat, an ihre Familie und an Amnaris, wie es vor dem Krieg ausgesehen hatte. Über ihre erste Begegnung mit Soran, wie er sich das Vertrauen erschlich, wie er um ihre Hand anhielt. Doch der Schein trügte. Sie hatte über die plötzlichen Überfälle aus dem Norden, über die Dunkelheit, die sich nach und nach über Amnaris und die Welt gelegt hatte und über die unbekannten Angreifer, die ganze Gegenden verwüstet hatten, geschrieben… Wieder über Soran, wie er Amnaris Truppen zum Sieg führen wollte und sie doch nur in den Tod hat stürzen lassen, um langsam aber sicher, die Herrschaft über Amnaris und den Rest der Welt an sich zu reißen.
                          Die Regale der Bibliothek waren gefüllt von ihren Erlebnissen; wie ihre Familie damals ein Phantom gejagt hatte, einen Unbekannten, der sich mit der Anwendung schwarzer Magie nur zu gut auskannte… wie sie durch einen Zufall auf Sorans Verrat aufmerksam wurde… Berichtet hatte sie in ihren zahlreichen Texten auch von dem Mord an ihrer Familie, von dem Betrug an ihrem Volk und letzten Endes auch von der großen Schlacht um Mandolaat
                          und deren Untergang. Sie hielt ihren Freund Enrai, ihre Familie und alle Gefallenen in ihren Memoiren in Ehren. Niemand hatte es mehr verdient, für die Ewigkeit festgehalten zu werden als die, die ihre Stimmen erhoben hatten und für Amnaris sterben wollten. In einigen Ecken türmten sich Bücher über Strategien und Erfahrungen mit den schwarzen Wesen, wie den Selesseren, die sie über die Zeit gesammelt und zusammengetragen hatte. Über ihre Kräfte schrieb sie jedoch Nichts, in keinem Buch, in keiner Schriftrolle fand man auch nur eine Zeile über die weiße Magie die sie beherrschte.
                          Denn sie selbst war diese starke, unbändige Kraft.
                          Auf der großen Tafel in der Mitte des Raumes standen heruntergebrannte Kerzen deren Licht auf die daneben liegenden Karten Amnaris fiel.
                          Auf ihnen waren wohl die wichtigsten Informationen verzeichnet;
                          Die Stützpunkte der Rebellen, die Waffenlager sowie Stützpunkte und Lager des Feindes. Sie liebte diese Bibliothek, sie ermöglichte ihr Einiges, wenn auch nur für einen kurzen Moment, vergessen zu lassen. Während außerhalb der Bibliotheksmauern Alles verändert und dunkel zu sein schien,
                          der Geruch der Blüten verflogen und sich in Verwesungsgestank verwandelt hatte, die Stille und Ruhe gegangen und die Hektik und das Chaos eingetroffen waren, blieb es hier ruhig und unverändert.
                          Es roch immer noch nach alten Büchern, wie schon seit Jahrhunderten.
                          Und sie wollte diesen Ort der Geborgenheit für immer in Sicherheit wissen…
                          An der Wand hingen Gemälde ihrer Vorfahren, auch die ihrer Eltern.
                          Szara sah ihrer Mutter, Sarane Valentina Elandess, zum Verwechseln ähnlich, sie war wunderschön. Trotz ihres Alters von 291 Jahren, war sie für einen Menschen nicht älter als 31. Wie auch ihre geliebte Mutter besaß sie hell-graue, fast weiße Augen, nur der Rand ihrer Iris war schwarz. Ihr volles, kastanien-braunes Haar fiel leicht gelockt über ihre Schultern bis zur Taille, zwischen dem ihre spitzen und zierlichen Ohren hervorguckten. Auffällig zog sich eine Schnittverletzung, zurückzuführen auf einen erst vor kurzem stattgefundenem Kampf mit einem Selesseren, von ihrer Kehle zur linken Schulter. Von ihrer mondfarbenen Haut ging ein heller Schein aus, der versuchte jeden Mann in seinen Bann zu ziehen. Sie hatte ihre Erscheinung, ihre Güte und ihr Temperament von ihrer Mutter. Ihren Sinn für Gerechtigkeit sowie ihre Beherrschung der Magie und der Kunst des Schwertkampfes von ihrem Vater, Elasëyan Resor Elandess. Ihre Stärke und Liebe zu ihrem Volk und Amnaris wuchs mit der Zeit und die schrecklichen Vorkommnisse in den letzten Jahren schienen all das nur noch zu bekräftigen. Sie erhob sich aus dem Sessel in dem sie nun schon seit Stunden saß und ging zur Tafel herüber. Sie nahm die Karten in die Hand und rollte sie sorgfältig zusammen. Dann legte sie sie in eine alte, schwer beschlagene Truhe und schloss sie zu. Den Schlüssel trug sie immer bei sich unter ihrem Gürtel, versteckt, genau wie den zu ihrer Bibliothek. Sie löschte die Kerzen und eilte durch die dunklen, kühlen Gänge, bis sie schließlich eine alte Tür erreicht hatte. Sie öffnete sie und ging die dahinterliegenden Stufen hoch. Es waren nur wenige bis zu den Gängen, die wie ein Labyrinth durch den Fels führten. Als sie vor dem Krieg durch die Bibliothekstür hinausgetreten war, sah sie die beeindruckend hohen, aus weißem Marmor und mondfarbenem Kristall entstandenen Palastmauern. Sie schienen fast ins Endlose zu reichen und man hatte Mühe, die filigranen Verzierungen der Decke zu erkennen. Doch nun blickte sie auf die übrig gebliebenen, vom Krieg zerstörten Trümmer, die sich vom Feuer schwarz gefärbt hatten. Vor mehreren Jahren glich Mandolaat eher einem Schlachtfeld, nun hatte sie es mit Hilfe ihrer Leute geschafft einige Gebäude so gut es ging wieder aufzubauen. Der Rest des Lagers bestand aus weißen, großen Zelten, die sich über den Platz verteilten. Sie sah in den Himmel, eine sternenlose Nacht, nur der Mond erleuchtete schwach das Lager. Sie schritt über den aufgerissenen Marmorboden, der von Ranken überwuchert war, hinüber zu der Brüstung und ließ ihren Blick über Mandolaat und in die Ferne schweifen. Amnaris war einst so schön gewesen… Es war von prächtigen Blüten und fantastischen Bäumen bewachsen, jetzt war von all dem fast Nichts mehr zu sehen. Die Pflanzen, wie auch viele Städte waren niedergebrannt und nur ein kleiner Teil konnte sich mit der Zeit wieder erholen. Das Land brannte. Sorans Hass und Tyrannei hatte sich in das Herz Amnaris gebohrt und es beinahe entzweit. Beinahe. Er konnte Wälder, Städte und Dörfer vernichten, er konnte morden und morden lassen. Aber eines konnte er nicht: Er konnte die Elfen und Menschen, so wie alle anderen Bewohner Amnaris’ nicht zwingen, ihm zu dienen. Er konnte ihre Liebe, ihre Hoffnung und ihren Glauben nicht vernichten. Den Glauben an den Frieden und der Freiheit. Ein Schmerz riss sie aus ihren Gedanken. Die Verletzung des Selesseren war noch nicht verheilt und blutete wieder leicht. Aber sie war nicht der Grund für ihr zusammenzucken. Ihr Herz schmerzte. Sie hatte das Gefühl als würde sie etwas zerreißen wollen. Wie aus Reflex griff sie sich an ihre linke Schulter. Nachdem sie tief eingeatmet hatte, versuchte sie die Wunde mit Magie wieder zu schließen. „Loas-A nin“, sagte sie leise zu sich. Sie wusste dass es nicht viel half aber vorübergehend würde die Wunde sie nicht mehr stören oder ablenken. Die Erinnerung an das Selesseren das sie erst vor 3 Tagen angegriffen hatte ließ sie erschaudern. Die Selesseren waren alles andere als durchschaubar oder dumm. Was bedeutete dass man nie wusste was sie wohl als Nächstes unternehmen oder ob sie ihre Angriffsstrategie geändert hatten. Aber sie konnten so wunderschön und faszinierend singen. Die Klänge, die sie von sich gaben, wirkten verzaubernd. Jedoch konnte man sich leicht täuschen. Sie lockten schon so manches Mal mit Hilfe ihrer Stimme, ihre unwissenden und ahnungslosen Opfer an. Durch ihre transparente, silbern-graue Haut sahen sie noch unheimlicher aus. Starke Muskeln schimmerten unter ihr hervor. Ein Selesseren konnte gigantische Ausmaße annehmen, wenn es seine Schwingen erst einmal ausgebreitet hatte. Von der Ferne ähnelte es auf dem ersten Blick eher einem Riesenvogel, wenn man näher kam erkannte man die gefährlichen Klauen mit ihren Krallen und das mit hintereinander gereihten Reißzähnen bestückte Maul. Doch am angsteinflößensten waren die Augen. Die Augen eines Selesseren besaßen eine hypnotisierende Wirkung auf ihre Opfer. Wenn man in sie hineinblickte, ließen sie einen versteinern und eine brennende Kälte spüren. Unter ihrem Blick litt man qualvolle Schmerzen. Und dann würden sie zum Sprung ansetzen und ihre Zähne in den Nacken und die Kehle schlagen. Ihr Gift konnte sich in Sekundenschnelle im gesamten Körper ausbreiten und lähmen. Dann würde man hilflos daliegen und müsste alles ertragen. „Du kannst dich nicht wehren. Am liebsten würdest du schreien weil es dich innerlich zerreißt. Es frisst dich auf. Du kannst nur noch fühlen... fühlen wie dir der Tod immer näher kommt und dann wirst du erkennen, dass du es nicht aufhalten kannst. Du spürst wie das Blut in deinen Adern pulsiert. Doch du kannst nur darauf warten erlöst zu werden oder jämmerlich zu krepieren. Und du wirst nichts Anderes mehr wollen, als das... Du gehörst mir...“, Sorans Worte hallten in Szaras Gedächtnis wider. Immer und immer wieder hörte sie sie in ihren Träumen. Sie sah ihn vor sich, wie er dastand umhüllt von der Dunkelheit mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. Und die Worte hämmerten wie ein Echo in ihrem Kopf.


                          Kapitel 1

                          „Szara!“, erschrocken drehte sie sich um, sie hatte Iosar nicht kommen sehen. Er war einer ihrer engsten Vertrauten und ein guter Freund. Sie kannten sich schon eine Ewigkeit. Er war Jemand der Weinigen die den Wandel überlebt hatten. Ein kleines Überbleibsel ihrer Vergangenheit. „Ich hab mir gedacht dass ich dich hier oben finde.“, er lächelte und schritt weiter auf sie zu. „Tut mir Leid wenn du mich gesucht hast, ich habe nur ein wenig ... Ruhe gebraucht.“, sagte sie und schaute dabei in seine braunen Augen. Seine ruhten eine Weile auf ihr, immer noch mit einem Lächeln im Gesicht was langsam schwand als er das Blut auf dem weißen Stoff entdeckte. „Was ist passier? Ist sie noch nicht verheilt?“ „Nein, mach dir keine Gedanken darüber, Iosar. Mir geht es gut.“, was allerdings nicht ganz stimmte, aber dass sie gerade an Soran gedacht hatte wollte sie ihm natürlich nicht sagen, das hätte ihn nur beunruhigt. Er machte sich immer zu viele Sorgen, er war wie ein großer Bruder für sie. Und das sah er wohl auch so. „Hast du mich gesucht? Oder warum bist du hier her gekommen?“ „Ja, das habe ich. Ich muss mit dir sprechen. Es gibt neue Nachricht aus EmGossarn. Es ist dringend.“ „Aus EmGossarn? Bist du sicher? Wir haben seit Wochen Nichts mehr gehört.“, seltsam dass sie nach so langer Zeit wieder Nachricht aus der weißen Stadt bekamen. Nach der Hinrichtung von Enrai und einigen Rebellen hieß es, dass es keinerlei Verbündete und Spione mehr gäbe, die Informationen hätten übermitteln können. „Ganz sicher. Erinnerst du dich an Pharo, unseren Boten? Er konnte entkommen und hat es geschafft sich im Untergrund versteckt zu halten. Er hat auf den richtigen Zeitpunkt gewartet und ist dann in die Lasyn-Berge geflüchtet. Von dort aus hat er sich dann nach Mandolaat durchgeschlagen.“, was Szara da hörte kam ihr unvorstellbar vor.
                          Es schien ihr unmöglich Sorans Truppen zu entkommen wenn diese erst einmal eine ganze Stadt geschafft hatten einzunehmen. Ungläubig fragte sie: „Er ist zurück? Wie geht es ihm?“ „Stell dir vor, bis auf ein paar alte Narben ist er unverletzt. Ich war auch irritiert als er mir gegenüberstand. Er sah ziemlich erschöpft aus aber ansonsten fehlt es ihm anscheinend an Nichts. Aber du musst dir dringend anhören was er zu berichten hat. Folge mir!“ Er drehte sich um und zusammen eilten sie die schiefen und aufgerissenen Stufen hinunter in die ehemalige Eingangshalle, die nun nicht mehr von beeindruckenden, hohen Fenstern geschmückt und nur noch die Hälfte überdacht war. Trotz all der Zerstörung war ihr Glanz geblieben und die ehemalige Schönheit des Palastes war mit Leichtigkeit zu erraten. Aber nur für die, die es sehen wollten ... Sie schritten durch die Toröffnung hinaus auf einen großen, halbrunden Platz auf dem sich links und rechts die Zelte der Rebellen aneinander reihten. Sie gingen an Elfen vorbei die sich gerade um ihre Pferde oder Schwerter kümmerten, sowie auch an Menschen, die sich ebenfalls um ihre Ausrüstung bemühten. Es war Szaras großes Glück dass Menschen und Elfen schon immer in Frieden miteinander gelebt hatten, so hatten sie zusammen gewiss eine größere Chance die schwarzen Truppen zu stürzen. Auch wenn es ihnen nicht immer gelang zu siegen, brachte jede einzelne Niederlage Sorans Truppen sie doch immer ein Stück weiter an ihr Ziel. Egal wie lange der Kampf dauern sollte. Soran würde ihn nicht gewinnen. In der Mitte des Weges stand das größte Zelt, es war rund und am Eingang waren Schalen auf Sockel gestellt in denen Feuer brannte. „Ist er überhaupt in der Verfassung um jetzt mit mir zu reden?“, erkundigte sie sich „Hat er darauf geachtet dass ihm keiner folgt?“ „Die Frage kannst du ihm persönlich stellen, ich habe auch noch kein richtiges Wort mit ihm gesprochen, das Einzige was er sagte war, dass es dringend sei und dass er sich nicht ausruhen würde, ehe er nicht mit dir gesprochen hat.“, wortlos schob er den Vorhang beiseite und machte ihr Platz. Sie tritt hindurch, dicht gefolgt von IIosar. „Pharo! Wie erfreulich dich wieder zusehen und dich in Sicherheit zu wissen.“, es wunderte sie keines Wegs so überrascht und froh über seine Rückkehr zu klingen. Es war eine der wenig guten Geschehnisse der letzten Zeit. Sie ließ ihren Blick kurz zu der einen Wache, Meon war sein Name, schweifen, nickte ihm zu und gab somit zu verstehen dass er die Unterhaltung verlassen solle. Sie warteten bis der Vorhang wieder gefallen war und sie nun ungestört reden konnten. Pharo saß bereits in einem der schmalen Sessel die sich rechts im Zelt, geschützt von einigen weiteren Vorhängen, befanden. Als er Szara hereinkommen sah sprang er auf und verbeugte sich kurz, aber höflich vor ihr. „Szara, meine Herrin, ich bin ebenfalls froh wieder zurück zu sein. Die Tage in EmGossarn waren die Hölle. Ich musste so viel Leid miterleben. Und dass mit Enrai, es tut mir schrecklich leid“ „Ich weiß, aber ich bitte Euch dieses schmerzliche Thema nicht anzusprechen. Iosar sagte mir, dass Ihr dringend Etwas besprechen wollt?“„Ja, natürlich, verzeiht. Ich habe einige interessante Dinge erfahren, während meines Aufenthaltes im Untergrund von EmGossarn. Die Stadt ist zwar besetzt aber nach einigen Wochen ließ Soran die Selesseren und drei Bataillone abziehen. Sie sind zurück nach Hellnaan gezogen, und nun wird lediglich die Stadt von den Wachtürmen aus bewacht. Es gibt noch zwei Truppen die sich im Stadtinnern aufhalten, aber es sind bei weitem nicht mehr so viele wie bei dem letzten Gefecht. Einzig und Allein diese Tatsache ermöglichte es mir aus der Stadt zu kommen. Erinnert Ihr Euch noch an das Tunnelsystem? Die ältesten Gänge waren zwar schon größtenteils zerstört, aber es gelang mir ohne besondere Vorkommnisse zu verschwinden. Doch zurück zu dem wichtigsten Teil: Soran wiegt sich in Sicherheit wegen der ... der Hinrichtung. Er glaubt den Bewohnern EmGossarns endlich bewusst gemacht zu haben, wie sinnlos es ist gegen ihn und seine Leute zu kämpfen. Versteht Ihr was ich meine? Das wäre die Gelegenheit der schwarzen Armee einen einschlagenden Dämpfer zu verpassen!“ Szara blieb stumm. Sie sank in den anderen Sessel und ließ die Situation einige Sekunden auf sich wirken. In ihrem Kopf schien es zu rumoren und zu schwirren. Sollten sie wirklich so viel Glück haben? Sollte Soran tatsächlich so leichtsinnig geworden sein? Oder konnte sich Pharo irren? Er hatte sich noch nie geirrt ... Fragend sahen sich Iosar und Pharo an. Es war absolut still. Szara wirkte fast wie erstarrt. Dann zeichnete sich auf ihrem Gesicht langsam ein zartes Lächeln ab „Ich danke Euch, Pharo. Wir werden uns Morgen weiter unterhalten. Meon wird Euch zu Eurem Quartier geleiten. Ihr seht müde aus. Geht schlafen und beruhigt Euch erst einmal. Wenn Ihr Euch besser fühlt könnt Ihr mir genaueres erzählen.“ Pharo nickte, dankend, stand auf, verbeugte sich ein weiteres Mal und verschwand dann hinter dem Vorhang. „Glaubst du er hat Recht? Denkst du Soran lässt wirklich einige seiner Truppen abziehen?“, Szara wusste nicht was sie hätte antworten sollen. Sie wusste es selbst nicht. Wenn es stimmte, dann war Soran ein gravierender Fehler unterlaufen, der ihn, wenn sie EmGossarn befreien würden, teuer zu stehen bekommen würde.
                          „Ich weiß es nicht, Iosar. Es wäre zu schön, zu schön um vermutlich wahr zu sein. Aber wann hat uns Pharo denn schon einmal mit seinen Informationen im Stich gelassen? Wann? Wir konnten ihm immer vertrauen, er hielt täglich Augen und Ohren für uns offen. Wenn wir einem Boten trauen können dann ihm. Es scheint mir eh ein Wunder zu sein, Pharo noch lebend zu Gesicht zu bekommen. Ich dachte, wir dachten er wäre genau wie alle Anderen entlarvt und ... hingerichtet worden.“ Als sie sich selbst das Wort sagen hörte, musste sie schlucken. Der Tod Enrais hatte einen sowieso schon nie wieder verheilenden Riss in ihrem Herzen zu einer tiefen und immer schmerzenden Wunde werden lassen. Seit diesem schrecklichen Vorfall plagten sie mehr Alpträume denn je. Sie hätte ihn nie gehen lassen dürfen. Sie hätte sie alle nicht gehen lassen dürfen. Doch als sie Enrais Dickköpfigkeit nicht hatte durchbrechen können, gab sie auf. „Szara?“, diese Stimme, sie klang so fern. „Szara?“, Sie sah hoch, neben ihr stand Iosar, wie schon seit Minuten. „Verzeih. Ich war in Gedanken.“ „Wohl eher in Gedanken verloren?“, ein Grinsen breitete sich über seinem Gesicht aus. „Alles in Ordnung? Die Sache mit EmGossarn lässt dich anscheinend nie zur Ruhe kommen, nicht wahr? Was meinst du sollen wir jetzt tun? Soll ich Späher ausschicken, damit wir uns ein besseres Bild von der Befestigung der Stadtmauern machen können?“, der Klang seiner Stimme wandelte sich von Besorgnis um zu Heiterkeit. Sie nahm es ihm nicht übel. Wenn es wirklich so einfach sein sollte, in die Stadt einzudringen und sie zurückzuerobern, dann gab es allen Grund zur Freude. Denn jeder bezwungene Soldat, jeder gefallene Stein einer Festung, war für Soran wie ein Schlag ins Gesicht. „Nein. Warte noch bis Morgen mit meiner Entscheidung. Ich möchte vorher genaueres von Pharo erfahren. Ich möchte Alles wissen was er weiß. Dann werden wir sehen. Aber tu mir den Gefallen und berichte dem Rat noch Nichts davon. Sag ihm allerdings, dass er sich am späten Nachmittag hier zu versammeln hat. Dann können wir besprechen, wie wir handeln. Wenn wir zu dem Schluss kommen, nach EmGossarn zu reiten, werde ich mitgehen, um mir selbst einen Überblick zu verschaffen.“ „Na gut. Dann werde ich sie jetzt noch aufsuchen und bescheid geben. Was soll ich sagen, wenn sie mich nach dem Grund fragen?“ „Sag ihnen, es ginge um eine Angelegenheit EmGossarn betreffend. Das muss ihnen reichen. Wir verfügen ja selbst noch über keine genauen Informationen.“
                          Szara stand auf und sah ihn mit einem Lächeln an, das sie wohl ein kleinwenig selbst beruhigen sollte. „In Ordnung. Du hast Recht, ich denke das ist Vorerst das Beste. Ich wünsche dir eine angenehme Nacht. Schlaf gut und lass dich nicht wieder von deinen Tageserlebnissen ablenken.“ Er lächelte ermutigend zurück, das war nicht gelogen. Wenn sie nicht von Alpträumen verfolgt wurde, dachte sie über Alles nach und fand dann erst keinen Schlaf. „Ich danke dir. Hab du auch eine gute Nacht.“ Er drehte sich um und schon war auch er verschwunden. Nun war sie allein. Allein fühlte sie sich schon seit Jahren. Iosar hatte sie zwar immer begleitet und unterstützt, aber die Leere die sie seid dem Mord an ihrer Familie, seid dem Tod von Enrai fühlte wurde selbst durch seine Anwesenheit nicht besser. Schlafen. Wie oft lag sie nachts wach ohne auch nur einmal daran zu denken. Wie sollte sie jetzt schlafen? Nach all dem was sie gerade gehört hatte.


                          Kapitel 2

                          Sie trat aus ihrem Zelt und erstarrte. Der Geruch von Blut stieg ihr in die Nase. ‚Nein! Das war unmöglich. Das konnte nicht sein!’ Die Zelte waren niedergebrannt und das ganze Lager verlassen. ‚Das war unmöglich! Pharo ... Sind sie ihm doch gefolgt? Haben sie nur darauf gewartet dass er die Stadt verlässt?’ „Iosar?!“, mit zittriger Stimme rief sie nach ihm. Aber Niemand antwortete. Es war Niemand mehr hier.
                          Wie betäubt blickte sie an sich herab. Ihr weißes Kleid war vom Blut der Gefallenen getränkt. Wie Säure fraß es sich durch den Stoff. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück. Der Boden war ein Meer aus Blut. Das Blut der Rebellen. „Du wusstest dass dieser Tag kommen würde.“ ‚NEIN! DAS KONNTE NICHT SEIN!’ Regungslos stand sie da, sie konnte nicht glauben seine Stimme gehört zu haben. So nah. Langsam drehte sie sich um und da stand er. Er stand hinter ihr, den Blick gesenkt und sah sie dennoch an. Diese schwarzen Augen ... Voller Hass, Triumph und Arroganz . „Du wusstest dass dies eines Tages passieren würde.“ Er lachte dunkel in sich hinein und sah sie nur durchdringend an. Sie brachte keinen Ton heraus. Und dann hörte sie es wieder. So klar wie nur irgend möglich: „Du gehörst mir ...“ Sie hörte ihn, aber er sprach nicht mit ihr, seine Lippen bewegten sich nicht. Und dennoch brannten sich diese drei Wörter in sie hinein. Und er stand nur da. Genauso regungslos wie sie. Nach und nach verschwanden die Zelte und alles Andere aus ihrer Sicht.
                          Es wurde dunkel, schwarz um sie herum. Sie hatte das Gefühl zu fallen. Sie wollte antworten, Etwas erwidern, sich wehren. Aber sie konnte nicht. Er funkelte sie an. ‚Das konnte nicht wahr sein! Nein.’ Sie spürte die Kälte, die von ihm ausging. Sie war gefangen. Gefangen in seiner Welt, in seinem Reich. Dieses eisige Gefühl schnürte ihr die Kehle zu. ‚War das das Ende?’ Ein Licht durchbrach die Dunkelheit und schien immer näher zu kommen. Sie hatte die Augen geöffnet, sie war wach. Dieser Traum. Jede Nacht sah sie ihn vor sich. Nachdem sie ein Bad genommen, sich ihre schwarze Lederhose sowie ihre Stiefel und die weinrote Bluse übergestreift hatte, zog sie sich ihren weißen Mantel über. Er ähnelte auf Grund der Länge und des Schnittes einem Kleid. Er reichte knapp über den Boden, hatte nach unten weg weite Ärmel und wurde nur bis zur Hüfte zugeknöpft. Dann legte sie sich den mit Rubinen besetzten Silbergürtel um, an dem das Schwert ihres Vaters befestigt war. Es war sein Schwertgürtel gewesen. Sie trug ihn immer bei sich, nicht nur für den Fall der Fälle. Er erinnerte sie an ihn. Wie er ihr von Klein auf beigebracht hatte im Kampf zu bestehen... Das Schwert selbst war ebenfalls silbern und in den Griff war ein Kristall eingelassen. Der Gleiche Kristall wie der der Palastmauern. Es war mit filigranen Ornamenten verziert und die Klinge selbst schien fast durchsichtig zu sein, so fein war sie. Aber dennoch unzerstörbar. Vor dem Krieg hätte Jeder das Schwert und damit auch seinen Besitzer erkannt. Auf Grund seines bläulichen Schimmers wurde es Phiolunera genannt, was so viel wie ’blaues Feuer’ bedeutete. Es war einmalig und geriet in Vergessenheit, wie einige andere Dinge auch. Aber Szara war froh unerkannt bleiben und für tot gehalten werden zu können. Sie hob den Vorhang zur Seite und trat ins Freie. Seit einigen Tagen war es wieder wärmer, der Frühling war gekommen. Aber davon merkte man noch nicht sonderlich viel. Es wehte immer noch ein kühler aber leichter Wind und noch keine Blüte hatte es gewagt, sich zu öffnen. Die Sonne schien hell auf ihr Gesicht. Als erstes ging sie zu den Ställen um nach ihrem Pferd zu sehen. Luszenaa war ein schwarzer, starker Hengst. Und er war eine treue Seele. Sie kannte kein weiteres Tier das einen so klaren und gutmütigen Verstand hatte. Sie legte ihm ihre Hand an den Hals und strich ihm über sein Fell. Sie wollte sich gerade um seine Verpflegung kümmern, als Genoe hinter ihr auftauchte: „Szara! Du musst ihn nicht füttern ich habe ihm bereits einen Berg Äpfel gegeben!“ Iosars Sohn lächelte sie glücklich an. „Ich hoffe es macht dir Nichts aus?“ „Natürlich nicht. Du weißt doch dass ich es eh so selten schaffe mich um ihn zu kümmern. Und über einen Berg Äpfel von dir freut er sich immer.“ Sie lächelte strahlend zurück. Genoe war noch ein Kind und Kinder waren so unbeschwert. Das Lächeln eines Kindes, erst recht das Lächeln von Genoe, konnte dunkle Gedanken und Trübsal vertreiben. „Weißt du was mir aufgefallen ist? Luszenaa ist ziemlich wählerisch. Er wollte nur die grünen Äpfel fressen. Alle anderen Pferde fressen was man ihnen vorsetzt nur er nicht.“ Szara musste lachen. Sie wusste das Luszenaa auch störrisch sein konnte wenn er sich erst einmal Etwas in den Kopf gesetzt hatte. Selbst wenn er sich vorgenommen hätte Nichts mehr zu fressen, würde er genau das tun. „Verzeih ihm seine Eitelkeit. Er ist eben was ... Besonderes.“ Sie grinsten sich an und brachen dann in Lachen aus. Genoe lässt wirklich Einiges vergessen. „Und es ist wirklich in Ordnung wenn ich immer um dein Pferd herumlungere? Ich wüsste nämlich nicht was ich sonst tun sollte.“ „Nein, schon gut. Du kannst so lange hier bleiben wie du willst. Er freut sich sicherlich deine Gesellschaft genießen zu können. Sag mal, weißt du wo ich deinen Vater finde? Ich muss mit ihm sprechen.“
                          „Ja, er wollte zu Pharo. Schön dass er es geschafft hat. Hätte nicht gedacht dass wir ihn noch einmal zu Gesicht bekommen.“ „Das haben wir uns alle gedacht ... Danke Genoe. Und viel Spaß noch mit Luszenaa.“ Sie drehte sich kurz zu ihrem Pferd und streichelte ihm über die Schnauze. Er schnaubte kurz auf und sah sie mit seinen dunkelbraunen Augen an. Sie lächelte und zeigte ihm ihren Respekt in dem sie den Blick senkte und kurz mit dem Kopf nickte. Dann verließ sie den Stall und ging zwischen den Zelten umher. Armer Genoe. Seine Mutter und seine Schwester waren in Ivalun zurückgeblieben. Eine kleine Stadt die noch außerhalb der Reichweite Sorans Truppen lag. Auch wenn er sie vermisste, ließ er sich seine Trauer darüber nicht anmerken. Eigentlich sollte er auch dort bleiben, Iosar wollte ihn nicht einer möglichen Gefahr aussetzen. Aber so schlau und aufmerksam wie er nun einmal war hatte er es geschafft sich auf einen der Wagen zu schmuggeln. Bemerkt hatte Iosar ihn erst als er mit einigen anderen Männern hier ankam. Überhaupt gab es in dem Rebellenlager so gut wie nur Männer. Die wenigen Frauen die mitgekommen waren, wollten entweder mitziehen um zu kämpfen oder ihre Ehemänner und Söhne nicht alleine lassen, für den Fall dass sie nicht wiederkamen... Sie schritt geradewegs auf ein Zelt am Rande des Platzes zu, als ihr Iosar mit Pharo entgegenkam. „Iosar! Pharo! Ich wollte gerade zu euch. Ich war eben noch bei Luszenaa und bin deinem Sohn begegnet.“ Sie blickte in Iosars fröhliches Gesicht und lächelte die Beiden an.
                          „Genoe? Er kann es wohl nicht lassen. Er ist ganz begeistert von deinem Hengst.“
                          „Ja, das glaube ich auch. Ich schätze er wünscht sich ein eigenes Pferd... Aber jetzt sollten wir uns um das kümmern was uns Pharo zu berichten hat.“ Sie wendete sich an den Boten, der sich hinter Iosar zu verstecken schien. Mit Mühe brachte dieser ein gequältes Lächeln zustande. „Kommt!“ Sie ging voraus, zurück zu ihrem runden Zelt. Sie versammelten sich um den runden Tisch, auf dem eine Karte EmGossarns
                          ausgebreitet war. „Ich bitte Euch Pharo, erzählt uns Alles was Ihr wisst. Und zeigt uns alle Stützpunkte in EmGossarn bei denen Ihr Euch sicher und nicht sicher seid.
                          Sagt uns wie viele es vermutlich sind und ob Ihr sonst noch irgendetwas wisst.
                          Ich weiß es ist nicht einfach aber versucht Euch an jedes noch so kleine Detail zu erinnern. Es könnte wichtig sein!“ Pharo betrachtete einige Minuten lang die Karte.
                          Szara und Iosar sahen sich schweigend an. Dann tippte er auf die vier Türme und auf die Hauptmauer: „ Hier hat er überall Wachen aufstellen lassen. Also um die ganze Stadt. Die, die von den Tunneln nichts wissen haben keine Chance die Stadt zu verlassen. Und selbst wenn, trauen sie sich nicht. Es dürfen nicht einmal fremde Händler durch das Stadttor. Er hat die Stadt komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Um die Stadt hat er drei Türme errichten lassen, zur Überwachung der Umgebung. Aber wenn ich schätzen müsste wie viele Soldaten sich in EmGossarn aufhalten ... würde ich sagen etwa nur drei bis Vierhundert. Versteht Ihr? Wir sind ihnen überlegen! Bis vor kurzem waren es noch über Eintausend!“ Anscheinend war nun seine Begeisterung geweckt, denn er konnte sich kaum noch bremsen. Während er sprach wurde er immer schneller:
                          „ Ich habe mir auf den ganzen Weg hier her schon Gedanken gemacht. Heute Nacht habe ich kein Auge zu getan! Ich kenne die übrigen Gänge! Ein Teil könnte somit in die Stadt eindringen! Der Andere müsste sich nur noch um die außenstehenden Wachtürme kümmern und die Stadt würde wieder uns gehören! Herrin, es wäre so leicht!“ Er verstummte, Szaras Gesichtsausdruck war unergründlich. „Nun gut. Gibt es sonst Irgendetwas das von Interesse sein könnte?“ Ihre weißen Augen blickten ihn forschend an. „Ähm, nein, nicht das ich wüsste. Ich bin mir ziemlich sicher. Ach, nein, es gibt noch die zwei Truppen von denen ich gestern Abend erzählt hatte. Sie halten sich im Rathaus auf oder ziehen durch die Straßen um Alles im Blick zu haben. Aber ansonsten gibt es Nichts, Herrin.“ Verunsichert blickte er zu Iosar, der wiederum zu Szara sah. Als er erkannte, dass sie immer noch nachdachte, brach er das Schweigen: „Wir danken Euch, Pharo. Ich bitte Euch später zur Versammlung zu erscheinen um uns die sicheren Tunnel zu zeigen. Aber zuerst müssen wir in Ruhe darüber nachdenken. Bitte geht jetzt.“ Pharo stand auf, nickte kurz und marschierte dann förmlich aus dem Zelt. Wahrscheinlich war er beleidigt weil die Beiden anscheinend nicht das gleiche brennende Interesse hatten wie er. Zumindest ließen sie es sich nicht anmerken. Aber im Innern Szaras brannte ein verzehrendes Verlangen. Das Verlangen nach Rache. „Was denkst du? So wie du aussiehst hast du einen Plan.“ „Nicht direkt einen Plan, aber mein Entschluss steht fest. Wenn der Rat für einen Angriff stimmt, werde ich mit nach EmGossarn ziehen. Ich denke es wäre gut die Späher auszuschicken.“ „ Gut ich kümmere mich darum. Ist alles in Ordnung mit dir?“ Er saß ihr gegenüber und musterte sie. Es war ihm also nicht entgangen wie sehr es in ihr brodelte. „Ist schon gut. Ich bin nur-“ „Wütend?“ Sie blinzelte ihn an und lächelte ein leicht schiefes Lächeln. „Ja, vermutlich. Wobei es gar keinen Grund gibt wütend zu sein. Trotzdem bin ich es. Moment. Meon?!“ Der Vorhang wurde beiseite geschoben und eine klare, tiefe Männerstimme meldete sich zu Wort: „Phönix? Ihr habt nach mir gerufen? Was kann ich für Euch tun?“ „Ich bitte dich Pharo aufzuhalten. Ich habe noch eine dringende Frage an ihn.“ Er verneigte sich, machte auf dem Absatz kehrt und kam wenige Augenblicke mit den Boten zurück. „Ihr hattet noch eine Frage an mich?“ „Ja, habt Ihr Konsar dort gesehen?“
                          Es schien als hätte er mit dieser Frage nicht gerechnet, was hatte Konsar
                          jetzt noch mit EmGossarn zu tun? Er war der engste Vertraute Sorans und wich meistens nicht von seiner Seite. „So weit ich weiß ist er nicht dort. Zumindest, nicht mehr. Ich glaube er ist mit den anderen Truppen mitgezogen. Zurück nach Hellnaan.“ Hellnann, die kalte Stadt. Der Ort von dem Alles ausging... Es wäre auch zu schön gewesen einem weiteren Verräter gegenübertreten zu können. Sie sah ihn länger schweigend an. „Seid Ihr sicher?“ „Na ja, nicht ganz. Wie Ihr bereits wisst, war ich längere Zeit im Untergrund. Ich habe nicht Alles mitbekommen.“ „Ich danke ein weiteres Mal. Geht nun.“ Als er das Zelt verlassen hatte musste sie seufzten. „Weißt du jetzt, weshalb ich wütend war? Allein die Erinnerung an all das Leid, an all die Lügen... Konsar war damals genauso am Mord an Enrai beteiligt gewesen wie Soran. Und es macht mich rasend zu erfahren das dieser Verräter immer noch auf freiem Fuß ist.“ Ihre Augen leuchteten auf wie Feuer. Einer der Gründe weshalb man sie auch den Phönix nannte. Iosar war das erste Mal vor Schreck zurückgewichen. Szara konnte durchaus beängstigend aussehen. Wenn Zorn und Wut in ihr kochten wurde ihr sanfter, ruhiger Blick wild, unaufhaltsam, gefährlich und gerade zu bedrohend. „Mhh, ich denke selbst wenn er da wäre dürfte es keine Probleme geben. Wir sind ihnen tatsächlich überlegen... Aber dir ist hoffe ich klar, dass wenn wir EmGossarn angreifen, einige Rebellen dort bleiben müssen um den Schutz der Stadt auch weiterhin zu gewährleisten.“ „Ja, das ist mir klar. Das heißt wir müssten nach weiteren Verbündeten suchen... Aber jetzt lass mich bitte noch eine Weile nachdenken. Ich muss noch Etwas erledigen. Wir sehen uns später bei der Ratsversammlung.“ „Dann werde ich mich jetzt um weitere Informationen kümmern.“ Zusammen gingen sie hinaus. Er voraus, bis er in einem weiteren Zelt verschwand. Sie ging jedoch weiter. Die Treppen hoch durch die zerstörten Hallen über geborstenem Kristall und Marmor. Der Grundriss des Palastes reichte bis zu der massiven Felsklippe, die in die Höhe ragte. Hier befand sich der Eingang zu ihrer Bibliothek. Sie holte den Schlüssel unter ihrem Gürtel hervor und öffnete die Tür. Mit einem leisen Knarren schwang sie auf und offenbarte die schmalen, in die Tiefe reichenden Stufen. Sie nahm eine Fackel und ließ eine Flamme über ihre Hand tanzen. Als das ölgetränkte Leinen Feuer gefangen und sich das Licht ausgebreitet hatte stieg sie die alten Stufen hinunter.
                          In den weißen Gängen standen zur Linken und Rechten Marmorstatuen von den Gründern Mandolaats und Amnaris. Im Schein des Feuers wirkten sie alles andere als freundlich oder ... glücklich. Dann trat sie in die Bibliothek, blickte kurz zu den Kerzen, die sich daraufhin selbst entzündeten und ging hinüber zu der großen Truhe. Als sie die alten Schriftrollen auf der Tafel ausgebreitet hatte, fing sie an die Karte des alten Tunnelsystems von EmGossarn herauszusuchen. Sie sah schon ziemlich mitgenommen aus. Ihre Ränder waren eingerissen und das Pergament hauchdünn. Sie rollte sie wieder sorgsam zusammen und blickte erneut zu den Kerzen, deren Flammen erstickten.

                          Kommentar


                            #28
                            Also...so weit, so gut...
                            Zuerst möchte ich Dir meine Hilfe anbieten. Meine Referenz ist Bücherlesen seit 35 Jahre, alle Genres in dt. und engl. Falls das okay für Dich ist, könntest Du mir Deinen Text per Mail schicken, denn es gibt jede Menge Rechtschreibfehler, wenige Kommas und kaum Absätze. Auch inhaltlich holpert es hier und da. Das macht das Lesen recht schwierig.
                            Zum Inhalt: Der Traum (überarbeitet) sollte an erster Stelle sein! Action, der Leser muss geködert werden. Dann wird Deine Heldin von Meon u./o. IIosar geweckt, denn der Bote ist zurück. Dieser ist erschöpft und zerlumpt, da er auf der Flucht ist und eine dringende Nachricht hat. (Keine Herrscherin wartet bis der Bote ausgeschlafen hat, wenn es überall brennt) Mit seiner Nachricht zieht Szara sich in die Bibliothek zurück und denkt nach. Nun können die Vorgeschichte und auch die Vorfahren eingebracht werden (sollten stärker verbunden werden). Die Beschreibung Szaras sollte entweder komplett mit der der Mutter verknüpft werden oder gar nicht und es sollte nicht extra darauf hingewiesen werden, dass es Elfen sind, denn es sind ja Amnaraner Weiterhin sollten die Selesseren von Anfang an als geflügelte Wesen beschrieben werden. Das wirkte etwas unausgegoren.
                            Auch solltest Du manche Dialogsätze ein- oder mehrmals mal laut vorsprechen, um zu hören, wie sie klingen und wirken. Auch benutzt Du viele kurze Sätze. Das klingt dann hastig und abgehackt, obwohl es gar keine Situation gibt, die das erfordert. usw usf...
                            Heaven is where the police are British, the chefs are Italian, the mechanics German, the lovers French and it all is organized by the Swiss.
                            Hell is where the police are German, the chefs are British, the mechanics french and the lovers are Swiss and it all is organized by the Italians.

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                              #29
                              @burpie: hey das ist echt ein klasse tipp ist mir garnicht in den kopf gekommen ich versuche mal eine 'zweite fassung' zu machen mal sehen wies wird aber echt mal danke, dass du dir die mühe gemacht hast und dir alles durchgelesen hast ^^ zu den absätzen: im word sieht eh alles anders aus hat mich n bissl geärgert als ichs hier reingezogen hab ... schreibfehler sind eigentlich nicht so mein problem... die entstehen bei mir leider am computer -.- -.-

                              zu dem traum: ich fand die szene eigentlich so wie sie da steht am besten ... mit dem traum zu beginnen würde nicht meinen gewünschten effekt erzielen ... es seie denn du meinst den 1. 'traum' über die selesseren ... (ich nenne es jetzt einmal traum) denn den:

                              ...Wie sollte sie jetzt schlafen? Nach all dem was sie gerade gehört hatte.


                              Kapitel 2

                              Sie trat aus ihrem Zelt und erstarrte. Der Geruch von Blut stieg ihr in die Nase. ‚Nein! Das war unmöglich. Das konnte nicht sein!’ Die Zelte waren niedergebrannt und das ganze Lager verlassen...

                              hatte ich vor an dem platz zu lassen

                              aber ich werde es mit den selesseren versuchen ... also diese reihenfolge nehmen:

                              1.
                              „Du kannst dich nicht wehren. Am liebsten würdest du schreien weil es dich innerlich zerreißt. Es frisst dich auf. Du kannst nur noch fühlen... fühlen wie dir der Tod immer näher kommt und dann wirst du erkennen, dass du es nicht aufhalten kannst. Du spürst wie das Blut in deinen Adern pulsiert. Doch du kannst nur darauf warten erlöst zu werden oder jämmerlich zu krepieren. Und du wirst nichts Anderes mehr wollen, als das... Du gehörst mir...“, Sorans Worte hallten in Szaras Gedächtnis wider. Immer und immer wieder hörte sie sie in ihren Träumen. Sie sah ihn vor sich, wie er dastand umhüllt von der Dunkelheit mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. Und die Worte hämmerten wie ein Echo in ihrem Kopf. ...

                              2.
                              Die Selesseren waren alles andere als durchschaubar oder dumm. Was bedeutete dass man nie wusste was sie wohl als Nächstes unternehmen oder ob sie ihre Angriffsstrategie geändert hatten. Aber sie konnten so wunderschön und faszinierend singen. Die Klänge, die sie von sich gaben, wirkten verzaubernd. Jedoch konnte man sich leicht täuschen. Sie lockten schon so manches Mal mit Hilfe ihrer Stimme, ihre unwissenden und ahnungslosen Opfer an. Durch ihre transparente, silbern-graue Haut sahen sie noch unheimlicher aus. Starke Muskeln schimmerten unter ihr hervor. Ein Selesseren konnte gigantische Ausmaße annehmen, wenn es seine Schwingen erst einmal ausgebreitet hatte. Von der Ferne ähnelte es auf dem ersten Blick eher einem Riesenvogel, wenn man näher kam erkannte man die gefährlichen Klauen mit ihren Krallen und das mit hintereinander gereihten Reißzähnen bestückte Maul. Doch am angsteinflößensten waren die Augen. Die Augen eines Selesseren besaßen eine hypnotisierende Wirkung auf ihre Opfer. Wenn man in sie hineinblickte, ließen sie einen versteinern und eine brennende Kälte spüren. Unter ihrem Blick litt man qualvolle Schmerzen. Und dann würden sie zum Sprung ansetzen und ihre Zähne in den Nacken und die Kehle schlagen. Ihr Gift konnte sich in Sekundenschnelle im gesamten Körper ausbreiten und lähmen. Dann würde man hilflos daliegen und müsste alles ertragen. ...

                              3.
                              „Szara!“, erschrocken drehte sie sich um, sie hatte Iosar nicht kommen sehen. Er war einer ihrer engsten Vertrauten und ein guter Freund. Sie kannten sich schon eine Ewigkeit. Er war Jemand der Weinigen die den Wandel überlebt hatten. Ein kleines Überbleibsel ihrer Vergangenheit. „Ich hab mir gedacht dass ich dich hier oben finde.“, er lächelte und schritt weiter auf sie zu. „Tut mir Leid wenn du mich gesucht hast, ich habe nur ein wenig ... Ruhe gebraucht.“, sagte sie und schaute dabei in seine braunen Augen. Seine ruhten eine Weile auf ihr, immer noch mit einem Lächeln im Gesicht was langsam schwand als er das Blut auf dem weißen Stoff entdeckte. „Was ist passier? Ist sie noch nicht verheilt?“ „Nein, mach dir keine Gedanken darüber, Iosar. Mir geht es gut.“, was allerdings nicht ganz stimmte, aber dass sie gerade an Soran gedacht hatte wollte sie ihm natürlich nicht sagen, das hätte ihn nur beunruhigt. Er machte sich immer zu viele Sorgen, er war wie ein großer Bruder für sie. Und das sah er wohl auch so. „Hast du mich gesucht? Oder warum bist du hier her gekommen?“ „Ja, das habe ich. Ich muss mit dir sprechen. Es gibt neue Nachricht aus EmGossarn. Es ist dringend.“ „Aus EmGossarn? Bist du sicher? Wir haben seit Wochen Nichts mehr gehört.“, seltsam dass sie nach so langer Zeit wieder Nachricht aus der weißen Stadt bekamen. Nach der Hinrichtung von Enrai und einigen Rebellen hieß es, dass es keinerlei Verbündete und Spione mehr gäbe, die Informationen hätten übermitteln können. „Ganz sicher. Erinnerst du dich an Pharo, unseren Boten? Er konnte entkommen und hat es geschafft sich im Untergrund versteckt zu halten. Er hat auf den richtigen Zeitpunkt gewartet und ist dann in die Lasyn-Berge geflüchtet. Von dort aus hat er sich dann nach Mandolaat durchgeschlagen.“, was Szara da hörte kam ihr unvorstellbar vor.
                              ...

                              4. dann das ratsgespräch (oben nicht genannt )
                              5. dann in der bibliothek
                              6. schlaf
                              7. traum
                              8. aufbruch der soldaten ....

                              dann kann eigentlich meine restliche reihenfolge folgen ... <<klint iwi komisch

                              auf alle fälle seh ichs mir nochmal an

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                                #30
                                Die Frage um das Warum schreibt man ein Buch ist doch unnötig. 2002 Hatte ich die Idee ein Science-Fiction zu schreiben, und habe dann einfach angefangen. Ich machte mir keine Gedanken über Schreibstil und was noch alles zu beachten ist, um ein Buch auch veröffentlichen zu können. Wer schreiben will soll schreiben denn Rest machen Lektoren und Verleger! Wobei man in Sachen Verleger vorsichtig sein sollte! Valentine Schreib und lass denn Sprung in denn Handel von anderen Abfangen. Escribir!

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