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    Hungry City Chronicles (P. Reeve) - mein Review

    THE HUNGRY CITY CHRONICLES
    bestehend aus "Mortal Engines", "Predator's Gold", "Infernal Devices" und "A Darkling Plain"
    Autor: Philip Reeve

    Ich habe die alle auf englisch gelesen, auf deutsch ist bisher nur Band 1 unter dem Titel "Großstadtjagd" erschienen. Die retslichen folgen aber wohl sehr bald...
    Here we go:

    Damit ich nicht unabsichtlich zu viel von der Story verrate, will ich eher etwas über das Setting, versch. Besonderheiten etc. eingehen. So wisst ihr zwar im Groben, worum es geht, nicht aber Details der Story.

    Die vier Bücher spielen alle einer unbestimmten, post-apokalyptischen Zukunft auf unser guten, alten Erde.
    Die Welt ist durch einen nuklearen Konflikt verwüstet worden, der als "Sixty Minute War" bezeichnet wird. Wann dieser Konflikt stattgefunden hat, wird nicht genau beziffert. Allem Anschein nach liegt dieser mehrere Jahrhunderte zurück.

    Dieser Krieg hatte eine Zeitperiode enormer geologischer Katastrophen bzw. Umwälzungen in Form von Vulkanausbrüchen, Plattenverschiebungen etc. zur Folge.

    Das technische Niveau der "neuen" Menschheit lässt sich am ehsten als eine Art "alternative Industrialisierung" beschreiben. Für uns normale technische Errungenschaften der letzten Jahrzehnte wären dort unfassbare Artefakte.

    Um diesen Gefahren zu entgehen, entwickelte der überlebende Teil der Menschheit die so genannten "Traction Cities". Gigantische, bewegliche Städte, die den geologischen gefahren durch ihre Mobilität Stand halten konnten.
    Logischerweise wurden dafür enorme Mengen an Treibstoff benötigt und entrissen der Erde sehr schnell die eh schon knappen, übrigen natürlichen Resourcen.
    Nach kurzer Zeit entwickelte sich so das Prinzip des "Municipal Darwinism". Eine auf die Städte bezogene Form des Sozialdarwinismus ("Der Stärkere überlebt").
    Die Städte begannen sich gegenseitig zu verfolgen, zu "fressen" und sich die unterlegene Stadt einzuverleiben, d.h. einzuschmelzen, Materialien und Treibstoff auszuschlachten.

    Für Handel, schnellere Fortbewegung und als Späher fungieren Luftschiffe in Form von relativ "wilden" Ballon-Zeppelin-Propeller-Maschinen.



    Als Gegenbewegung dazu formte sich die "Anti-Traction League", die es sich zum Ziel gesetzt hat, Städte wieder seßhaft werden zu lassen und die Erde in ihre ursprüngliche Geo- und Ökologie zurückzusetzen. Die "League" hat ihren Sitz vornehmlich in Asien und Afrika.
    Im zweiten teil taucht dann eine Splittergruppe der "League" namens "The Green Storm" auf, die die Sache weitaus aggressiver angeht - quasi Öko Terroristen - und eine große Rolle spielen wird.

    Soviel erstmal grob zum Setting.

    Ein besonderer Reiz der Bücher sind die Entdeckungen von "Old Tech". Archäologen und Historiker, die in den Ruinen "unserer" Zivilisation versch. Geräte finden. Es herrscht ein reger Handel mit "Old Tech" von dem bei vielen die Funktionsweise unbekannt und unerforscht ist.

    Die Bücher machen auch schön deutlich, wie schnell auch wir archäologischen Funden eine Bedeutung zusprechen, wobei es sich eher um Mutmaßungen handelt.
    Bspw. ist eine "Diana, Princess of Whales" durch bruchstückhafte Überlieferung bekannt. Aber halt als Legende und Theaterstück einer in dem Meer lebenden Prinzessin von Meeressäugern :wink:

    Zur weiteren Vertiefung des Settings hier noch einige kurze Länderbeschreibungen:

    "The Great Hunting Ground":
    Die "ewigen jagdgründe" bestehen aus dem ehemaligen Europa und Nord-Asien und sind das Gebiet der "Traction cities". Ein durch die Bewegungen der Städte verwüstetes, matschiges Terrain nahezu gänzlich ohne Vegetation.

    "The Dead Continent":
    Das ehemalige Nordamerika ist ein durch den Sixty minute War verstahltes und unbewohntes Ödland. Es kursieren allerdings Gerüchte, dass dieses Gebiet nicht so tot und unbewohnt ist wie weitläufig angenommen wird.

    "Asien":
    Asien ist der Sitz der "Anti-Traction League". Das östliche China ist verstrahlt (der Sixty Minute War war hauptsächlich ein Krieg mit Amerika und China als Hauptkontrahenten) und der Himalaya ist jetzt das Zentrum der Zivilisation. Ein perfekter Stützpunkt, da die "Traction Cities" gegen die in den Bergen gelgenen "festen" Städte nicht ankommen.


    Fazit:
    Kurz und knapp - für mich persönlich sowohl vom Setting als auch von der Story (die ich hier bewusst nicht erwähne) und vom Schreibstil ein mehr als gelungenes Werk.
    Der erste und letzte (vierte) Teil sind ganz klar meine Favoriten. Band 2 ist ebenfalls sehr gut, nur bei Band 3 fand ich pers. einige Längen.
    Kann ich uneingeschränkt an alle Freunde von nicht alltäglicher, un-klischeehafter "Fantasy/Sci Fi" Literatur weiterempfehlen!!!

    Im Netz findet sich auch eine schöne Seite namens Mortal Engines - Intro !!

    Auf dt. liegt bisher leider nur der erste Band unter dem Titel "Mortal Engines: Krieg der Städte " vor... Keine Ahnung, wann die anderen folgen...
    Wunderbare80er - Eighties Nostalgia
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