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    Alpha & Omega von Markus Orths

    Dieses Buch war das wohlwollende Geschenk einer guten Freundin. Ich muss sagen, dass ich etwas Vergleichbares noch nie zuvor gelesen habe. Am ehesten erinnert es an manche der Kurzgeschichten von Stanislaw Lem, nur ohne deren Klasse zu erreichen. Es geht um:

    Auf einmal ist es da: ein Schwarzes Loch in Nevada. Von Physikern erschaffen. Ein Unding, das die Erde Stück für Stück verschlingt. Und jetzt? Vielleicht kann Omega Zacharias helfen. Immerhin ist sie der erste Mensch mit drei Hirndritteln und verfügt über spektakuläre telekinetische Fähigkeiten. Obwohl sie eigentlich lieber über Laufstege schwebt und Tennis spielt, stürzt sie sich in den Kampf. Mit von der Partie sind ihr Bruder Alpha und einige kuriose Helden: der reichste Mann der Welt, ein fliegender Magier und Spiele-Erfinder, ein schwuler Buddha, ein fußballbegeisterter Müllmann und seine esoterisch bewanderte Frau, eine sexbesessene Teilchenphysikerin und ein mutiger Performancekünstler. Erzählt und aufgezeichnet wird Omegas Geschichte von Elias Zimmermann, der aus dem Jahr 2525 in unsere Gegenwart reist. Er begleitet Omega und ihre Freunde auf ihrem irren Trip und blickt zugleich auf die absurden Auswüchse der heutigen Zeit. In seinem zehnten Buch zieht Markus Orths meisterhaft alle Register seines Könnens: »Alpha & Omega« ist eine grandiose Erlöser- und Wissenschaftsparodie, die immer schwindelerregendere Kapriolen schlägt. (Verlagstext)

    Diese Geschichte, welche so viele Metaebenen hat, korrekt zusammenzufassen ist schwierig, aber das gilt allgemein für das Buch. Ein Kritiker meinte, es wäre völlig entfesselte Literatur, aber nie fesselnd. Das trifft es ganz gut, denn die wilde Mischung aus Religionsparodie, Sexszenen, Fußballinfos, Quantenphysik und Germanys Next Topmodel-Szenen ist so konfus, dass ich der Story persönlich nichts abgewinnen konnte. Eigentlich spricht es für den Autor, dass sich alles am Ende relativ harmonisch zusammenfügt, aber leider ist es einem recht egal, da man viele Male den Faden verliert. Immer wieder tauchen neue Figuren auf (die im Verlagstext erwähnten waren nur eine Auswahl) und bekommen eine recht umfassende Darstellung geliefert, welche aber den Erzählfluss enorm hemmt. Nach 525 Seiten (auch diese Zahl ist ein Gag, der sich aus der Geschichte ergibt) ist dann Schluss - leider auch mit den Nerven, denn selten habe ich so viel Kraft in ein Buch investieren müssen. Mein Fazit: völlig überladene Literatur- und Genreexplosion - hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.
    "All dies könnte bloß eine aufwändige Simulation sein,
    die in einem kleinen Gerät auf jemandes Tisch läuft."
    (Jean-Luc Picard über das Wesen der Wirklichkeit)
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