[Frage] Wer liest Battletech ?

[Obsidian Lord]

Was hast du gegen Stackpoles Behandlung der KonCap?
"Ich schenke dir die Konföderatin Capella" ist doch eigentlich noch viel zu gut für die Liao-Schlangen...

Leider musste er sich aus Rücksicht auf die vermaledeiten Spieler zurückhalten *grins*

Das er die Konföderation quasi halbiert hat, ist das Eine. War mir schon klar, daß Liao gegen Davion den Kürzeren ziehen würde. Irgendwo in der Warrior-Trilogie steht auch, wer wieviel Regimenter hat und das sah für Kapella nicht allzu gut aus. Aber die Art, wie Stackpole das dem Leser nahebringt - die Helden der Vereinigten Sonnen (mit wenigen Ausnahmen blond und blauäugig) gegen die bösen kapellanischen Finsterlinge - grusel. Die Warrior-Trilogie strotzt nur so vor Klischees und die Kerensky-Bücher nicht weniger. Daher ziehe ich Coleman vor, wirkt auf mich objektiver und auch nicht ganz so schmalzbeladen (die etwas an den Haaren herbeigezogenen Liebesgeschichten der Warrior-Trilogie erinnern mich teilweise stark an TV-"Highlights" wie Denver Clan u.ä.).
"Ich schenke Dir die Konföderation" - naja, woran erinnert mich das - genau: Hat Bush junior im kleinen Kreis vielleicht auch mal gesagt:"Ich schenke Dir den Irak?"

[Obsidian Lord]

zu Dark Age: nun ja im Prinzip spielt sich da nur eine im Zeitraffer dargestellte Geschichtsstunde ab... Diadochenreiche entstehen aus den Trümmern größerer Reiche, resp. nachdem der BigBoss weg ist tanzen die kleinen Gangster auf dem Tisch

Genau das wundert mich. Zwar ist der Devlin wech aber der hat ja wohl seine Regimenter dagelassen. Also könnte die Republik zumindest dagegenhalten, wenn Sohnemann frech wird. Zwar sind die Kom-Verbindungen unterbrochen, aber die regionalen Einheiten müßten zumindest bei ebenfalls regionalen Konflikten auch selbstständig handeln können.

[Obsidian Lord]

ohne HPG gibt es in Scifi-Universen die eine dermaßen langsame Überlicht-Raumfahrt nutzen wie BattleTech keine zentralisierte Regierungsstruktur mehr, da werden dann die ganzen lokalen Machtstrukturen ala Herzöge, Gouverneure, Diems und Grafen auf einmal wichtig, denn nur sie können die Lage vor Ort wirklich in Echtzeit beurteilen und versuchen, sie zu kontrollieren.
Im Fall der Republic of the Spere ist "einfach nur" eine Art Jugoslawien-Szenario aufgetreten: die Zentralmacht (aka Tito) bricht weg und viele kleine Gangs und Machtgruppen kloppen sich anschliessend in jeder Stadt, jedem Dorf, jedem Haus um die Vorherrschaft.
Die Zentralregierung, die durchaus ein Interesse an den mysteriösen Verursachern dieses sehr "passend" kommenden Ausfalls haben dürfte hat nichts zu melden und sitzt ohne HPG recht hilflos mitten in der RotS, ohne Möglichkeit all die eventuell aufgetauchten Hinweise von 100 Hinterwaldplaneten auch nur annähernd zusammentragen und ordnen zu können... keine Chance da auch nur annähernd ein Bild von der lage und den Hintergründen zu gewinnen. Und man kann ja auch nicht so einfach jetzt von null auf nix die ganzen Schiffe abziehen, um nur noch Kurierstaffetten zu bilden... die haben ja vorher auch einen Zweck gehabt, zB Invasionen der KonCap zu verhindern wenn sie stattdessen ab sofort pausenlos Notizzettel hin- und herfliegen, wäre das wohl ziemlich dumm

Das mit den Regionalgewalten sehe ich genauso. Und die waren ja nicht alle gegen die Republik eingestellt, deren System der militärischen Enteignung (im Austausch gegen Land u.ä.) hat sich ja offensichtlich bis in die Nachfolgerstaaten herumgesprochen. Olle Victor humpelte ja auch noch irgendwo in der Republik herum. Also: Diejenigen, die auf der Seite der Republik standen, werden wohl auch jetzt noch dem Zerfall entgegenwirken. Aber selbst die, die sich eindeutig gegen die Republik gestellt haben (Stahlwölfe, Konföderation , Schwertschwur usw.) sollten wissen, daß ihr Sieg (falls sie ihn erlangen sollten) nur auf Zeit sein wird und entsprechend handeln.
Ohne HPG ist die Republik natürlich erheblich geschwächt ... was ist eigentlich aus den praktischen kleinen schwarzen Kästen geworden, die es zu Hanses Zeiten gab?

[Keiran]

Ohne HPG ist die Republik natürlich erheblich geschwächt ... was ist eigentlich aus den praktischen kleinen schwarzen Kästen geworden, die es zu Hanses Zeiten gab?

Ich kann mich irren, grade weil ich mit MWDA nicht soo viel am Hut habe (les da doch lieber Jihad-Stuff), aber ich meine, die Black Boxes gibt es in der RotS auch noch, aber die Technologie scheint den Rittern vorbehalten zu sein, bzw. den Hochgestellten Persönlichkeiten. Die Probleme, die diese Kästen mit sich bringen, nmlich daß man sozusagen nur "faxen" kann und es wesentlich länger dauert, bis die Nachrichten übermittelt sind, kommen da auch noch hinzu, sodaß man kaum eine wirklich funktionierende Nachrichtenübermittlung aufziehen kann.

[negiMagi]

ich bin seit ner zeit am hin und her überlegen und will mir jetzt nen Mechwarrior Band kaufen! nur ne frage: mit welchem Buch sollte man so story mäßig anfangen zu lesen???

[Obsidian Lord]

ich bin seit ner zeit am hin und her überlegen und will mir jetzt nen Mechwarrior Band kaufen! nur ne frage: mit welchem Buch sollte man so story mäßig anfangen zu lesen???

Mit MW-DA verhält es sich ähnlich wie mit Battletech: Classic; im Grunde wird eine zusammenhängende Geschichte erzählt, es gibt jedoch auch einige Lückenfüller-Romane (Ruinen der Macht, Soldatenehre). Man kann durchaus zwischendrin anfangen, da es stets umfangreiche Erläuterungen und ein recht gutes Glossar am Ende des Romans gibt. Aber warum nicht am Anfang beginnen? Geisterkrieg (Stackpole) und Der Kampf beginnt (Coleman) bieten meiner Ansicht nach den besten Einstieg in die DA-Serie. Zwar gibt es da keine epischen Mech-Schlachten (wie man das von Classic her kennt), doch dies trifft auf nahezu alle Romane von DA zu, eine Steigerung ist nur langsam zu verzeichnen.

[Kellhound]

Also die DA Reihe kommt meiner Meinung nach nicht Richtig an die Vorgäner romane ran, Habe sämtliche Rome die erschinen sind gelesen.

[Obsidian Lord]

Also die DA Reihe kommt meiner Meinung nach nicht Richtig an die Vorgäner romane ran, Habe sämtliche Rome die erschinen sind gelesen.

Das ist eine Frage des Anspruchs. Wenn man den Hintergrund berücksichtigt, verhält sich die geschilderte Situation dazu zumindest glaubwürdig. Und wenn nun die großen Häuser wieder in den Kampf eingreifen, dürfte sich auch auf dem Schlachtfeld was tun.
Im Moment kann DA allerdings zumindest mit den letzten Classic-Romanen nicht ganz mithalten. Doch glücklicherweise sind ja nun ein paar Episoden aus der Zeit von Blake's Wort's Jihad angekündigt ...
Wobei ich auch sagen muß, daß zumindest mir die DA-Romane besser gefallen als Stackpole's grauenhafte, von Klischees nur so strotzenden "Ergüsse" wie zum Beispiel die Warrior- oder die Kerensky-Trilogien. Wie gesagt, meine ganz persönliche Meinung.

[Kellhound]

Da Stimme ich ja zu, über Stackpole könnte man glaube ich Stunden lang Diskutieren. Jeder hat seinen Favorieten in einem Roman gefunden.

[Keiran]

Ich bin nun wahrlich kein großer Fan der MWDA Reihe, habe mir aber sagen lassen, daß mit Scorpion Jar von Jason Hardy die Reihe deutlich an Fahrt aufnimmt und dem Vorgänger zumindest qualitativ doch deutlich gerechter wird. Ich habe mich trotzdem nicht dazu überreden können, wieder mit dem Lesen anzufangen, weder in Deutsch noch in Englisch.

Ich kaufe mir zwar die Bücher, aber nachdem ich mich durch die "Trilogie" von Martin Del Rio gequält hatte, fehlte mir dauerhaft der Innere Wille, mich nochmals mit MWDA zu beschäftigen. Da ich dankenswerterweise über BattleCorps genug "echte" Classic BattleTech Fiction bekomme, verkrafte ich das auch sehr gut.

Wenn Scorpion Jar demnächst übersetzt in den Handel kommt, werde ich aber wohl doch meinen inneren Schweinehund besiegen und versuchen, mich doch och mit der neuen Zeitlinie anzufreunden...

[Kellhound]

Ab dem Buch Zeit des Jägers finde ich is es wieder ein wenig interessan.

Keiran, die Übersetzung ist schon im Handel Titel: Der Stachel des Skorpions.

[Obsidian Lord]

Da Stimme ich ja zu, über Stackpole könnte man glaube ich Stunden lang Diskutieren. Jeder hat seinen Favorieten in einem Roman gefunden.

Allerdings. Ich will hier meine Meinung auch niemandem aufdrängen - für mich stellen sich Stackpole's Bücher nur halt so dar.

[Obsidian Lord]

Ich bin nun wahrlich kein großer Fan der MWDA Reihe, habe mir aber sagen lassen, daß mit Scorpion Jar von Jason Hardy die Reihe deutlich an Fahrt aufnimmt und dem Vorgänger zumindest qualitativ doch deutlich gerechter wird. Ich habe mich trotzdem nicht dazu überreden können, wieder mit dem Lesen anzufangen, weder in Deutsch noch in Englisch.

Ich kaufe mir zwar die Bücher, aber nachdem ich mich durch die "Trilogie" von Martin Del Rio gequält hatte, fehlte mir dauerhaft der Innere Wille, mich nochmals mit MWDA zu beschäftigen. Da ich dankenswerterweise über BattleCorps genug "echte" Classic BattleTech Fiction bekomme, verkrafte ich das auch sehr gut.

Wenn Scorpion Jar demnächst übersetzt in den Handel kommt, werde ich aber wohl doch meinen inneren Schweinehund besiegen und versuchen, mich doch och mit der neuen Zeitlinie anzufreunden...

Ich fand del Rio's Bücher eigentlich nicht übel, zumindest geht's dort mit der Handlung einigermaßen voran. Das Finale auf Terra war mir allerdings ein wenig zu maßgeschneidert - überhaupt: Haben die dort gar keine Regimenter mehr, um wenigstens so einem Haufen selbsternannter Invasoren in den Hintern zu treten? Schon komisch, die Republik. Wird wohl doch Zeit, daß die Konföderation den Laden übernimmt.

[Kellhound]

@Keiran, habe gerade entdeckt das Stachel des Skorpions erst im Dezember raus kommt.

[Sternengucker]

Whow, es gibt tatsächlich einen User der dauerhaft das Battlecorps nutzt?

Ich habe da nur mal einen Probemonat gemacht und muss sagen dass mir das Preis/leistungsverhältnis keinesfalls angemessen vorkam, 15 Euro für 4-6 doch eher kurze Texte und ein wenig Spielmaterial ist ziemlich heftig (wenn auch für das Konzept und das damit verbundene Risiko verständlich) und war es mir eindeutig nicht wert, es zu verlängern.

Sollte jedoch mal ein Anthologie-Sammelband der Battlecorps Texte als Hardcover oder Paperback herauskommen würde ich auch mal 20 Euro dafür bezahlen, um das eingegangene Risiko zu würdigen. Hauptsache es ist nicht von den Texten her so durchwachsen und durchschnittlich lau wie die aktuelle CBT Reihe von Fanpro. Nach jedem guten Roman (Albatros) kommt da schnell wieder etwas nicht so gutes (Clangründer Traum, Diehl).


Moment mal... Keiran aus dem BatCom hier? Nette Überraschung, habe erst beim nochmal nachlesen des Ausgangsposts auf das ich antworte die Sig gesehen und erkannt *Grüße von Paladin*



@Obsidian: Nein, die Republik der Sphäre hat wirklich und wahrhaftig an die Abrüstung geglaubt und die am Anfang bekanntgegebenen Einheiten sind wirklich als die ganze Zentralmacht vorgesehen.
Aber theoretisch reicht das ja auch, wenn irgendwer (wie zB die generell wahnsinnigen Liaos) versuchen sollte sich die RotS unter den Nagel zu reissen, hätte er sofort 3 andere Nachfolgerhäuser gegen sich, die sicher kein Interesse daran haben dass Terra mal wieder einem anderen gehören soll, gegen "Ausnahmen" wie ComStar oder Blakes Wort sollte auch die vereinte Macht aus RotS Regimentern, Sektormilizen, Planetenverteidigungskräften und eventuellen Privat-Fraktionen reichen und je weniger bedrohlich die "Zentralrepublik" wirkt, umso weniger sollten die anderen Fraktionen ein Interesse daran haben sie "zu stoppen"... Also durchaus schon durchdacht.

Außer für den Fall, dass die Privatarmeen nach einem HPG Ausfall zu randalieren anfangen natürlich Aber mal ehrlich: konnte DAS jemand ahnen?