Ich habe das Buch auch gelesen und ich fande den totaal gut. Die Art und Weise wie der Thema von das Zukunft dort behandelt war, fande ich very beeindruckend. Ich kann wirklisch nicht verstehen, was sie haben...
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Handmaid's Tale:Wer musste auch leiden?
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Zitat von babuschkaIch habe das Buch auch gelesen und ich fande den totaal gut. Die Art und Weise wie der Thema von das Zukunft dort behandelt war, fande ich very beeindruckend. Ich kann wirklisch nicht verstehen, was sie haben...
Ages zusammen oder ka.
Keiner der 30 Leute in unserem Kurs mochte das
Buch so. Das war mir dann doch etwas zu krass und bevor man so eine
Geschichte schreibt, muss man logischer weise ja zukunftsängste haben...
Besonders das mit den Salvagings war doch echt abartig irgentwie.Das Lied für sinnlose Diskussionen zur Aggressionsbewältigung.Mehr Frieden und Liebe für das SFF! Trage dazu bei!
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Rezension: "The Handmaid's Tale"
Begibt man sich im Internet auf die Suche nach derzeit besonders empfehlenswerten TV-Serien, so kommt man um eine Empfehlung von "The Handmaid's Tale" kaum herum. Doch hierzulande ist es gar nicht so leicht, diese dystopische Serie zu sehen, weshalb ich einfach zum Roman gegriffen habe, auf dem die Serie basiert. Obwohl dieser Roman bereits 1985 erschien, erkennt man schnell, warum seine Serienadaption in der Gegenwart so viel Resonanz erzeugt.
In diesem Roman erzählt uns eine Frau namens Offred ihre Geschichte. "Offred" ist natürlich nicht ihr richtiger Name. Es ist lediglich jener Name, der ihre Funktion im Staate Gilead beschreibt. Gilead ist das, was aus den einstigen USA wurde, nachdem ein Terroranschlag die komplette politische Führungsriege auslöschte. Eine christilich-fundamentalistische Gruppe, die "Söhne Jakobs", nutzten das entstandene Machtvakuum und machten aus einer liberalen Gesellschaft eine religiös-fanatische Diktatur, in der jeder die ihm zugewiesene Rolle zu spielen und seinen Betrag zu leisten hat, wollte man vor tödlichen Konsequenzen verschont bleiben.
Die Rolle, die Offred in dieser Gesellschaft erfüllt, ist die einer "Handmaid". Allerdings hat ihre Hauptaufgabe wenig mit der traditionellen Funktion einer Magd gemein und sie ist auch nicht religiös begründet, sondern ist nach Meinung der "Söhne Jakobs" eine Notwendigkeit: Die Geburtenrate in Gilead geht stark zurück. Gründe gibt es dafür viele, aber vor allem ist es der Einsatz von Massenvernichtungswaffen in den Kriegen, die Gilead ausfechtet. Um sicherzustellen, dass die Elite von Gilead trotzdem Nachkommen zeugen kann, werden gebärfähige junge Frauen gegen ihren Willen in Ausbildungseinrichtungen gesteckt, die eine Mischung aus Kloster und Boot Camp darstellen. Nachdem sie gefügig gemacht wurden, werden sie dann als Handmaid einem "Kommandanten" von Gilead zugeteilt, dem sie dann möglichst viele Nachkommen schenken sollen. Nicht als Ehefrau - denn solche haben die Kommandanten bereits - sondern mehr als lebender Brutkasten. Offred - die einem Kommandanten namens Fred zugeteilt ist, daher der Name - muss am eigenen Leibe erfahren, wie es ist, als kaum mehr als eine Sache erachtet zu werden und in einer Gesellschaft zu leben, in der der Missbrauch von Frauen von den Mächtigen nicht nur geduldet, sondern gefördert wird.
Fazit: "The Handmaid's Tale" ist wirklich schwer zu verarbeitender Stoff. So ziemlich jede alptraumhafte Vorstellung, die man als liberal eingestellter Mensch haben kann, geht in dieser Geschichte in Erfüllung. Innerhalb von nur rund einem Jahrzehnt wird aus einer offenen, westlichen Gesellschaft ein streng konservatives und religiös motiviertes Konstrukt, in dem die Einteilung in gesellschaftliche Stände endgültig ist, der Sklaverei gleichkommt und dies alles von einer immer präsenten Geheimpolizei überwacht wird, die eine bedrohliche Atmosphäre erschafft, in der jeder jeden bespitzelt und aus eigener Existenzangst das Fehlverhalten anderer sofort melden würde. Angst regiert, weshalb sich der Großteil des Volkes widerstandslos fügt. Das schlimmste Los in Gilead haben hierbei sicher die Handmaids gezogen, die nicht weniger als ihre Persönlichkeit und Individualität aufgeben müssen, in roten Kutten einfache Haushaltsarbeiten verrichten bis sie einmal im Monat im Rahmen eines abstrusen "Rituals" vergewaltigt werden.
Hier kommt wirklich alles zusammen und es wäre für den Leser bzw. die Leserin wirklich angenehm, könnte man die Beschreibung dieser Dystopie einfach als unrealistische Fiktion abtun. Alles zusammen mag schon überzeichnet wirken, aber nimmt man Gilead auseinander und betrachtet die einzelnen Rädchen, die es am Laufen erhalten, dann muss man feststellen, dass die Entwicklung in den verschiedenen Bereichen der westlichen Gesellschaft in eine solche Richtung geht.
Es ging sehr plötzlich. Innerhalb weniger Jahre sind in immer mehr Ländern sehr konservative Regierungen bzw. Koalitionen an die Macht gekommen, die leider oft den Ansatz verfolgen, Veränderungen nicht durch aktives Handeln zu bewältigen, sondern eher aktiv werden, wenn es darum geht, Veränderungen einzudämmen. Lieber werden schon als überholt erachtete Gesellschafts-, Wirtschafts- und Politmodelle künstlich am Leben erhalten und genau das ist es, was heute in weiten Teilen der Welt geschieht und was auch Gilead im Roman ausmacht. Werte, an die man bereits begonnen hat, als Selbstverständlich anzusehen - Emanzipation, Privatsphäre, Toleranz, Umweltschutz, Pressefreiheit etc. - werden heutzutage hinterfragt, als würde eine konservative Abwehrreaktion einsetzen. Gilead im Roman mag überzogen wirken. Aber wenn alles, was vor nicht so langer Zeit selbstverständlich war, nicht mehr hinterfragt, sondern schließlich gänzlich abgeschafft werden sollte, dann werden wir bald in einer realen Version von Gilead leben.
In meiner Rezension bin ich nun stark auf die im Roman beschriebene Gesellschaft eingegangen. Im Roman selbst hingegen wird die gesellschaftliche Entwicklung nicht so direkt beschrieben. Stilistisch ist der Roman mit einem Tagebuch zu vergleichen, in dem Offred ihre Gedanken nicht immer geordnet wiedergibt. Sie erzählt von Geschehnissen im Ausbildungszentrum, im Haushalt von Fred und auch von ihrem Leben vor Gilead, in dem es hauptsächlich um ihre persönlichen und vor allem familiären Beziehungen geht. Über den gesamten Roman verteilt sind die Hinweise verstreut, wie diese Welt, in der Offred das Leben einer Handmaid bestreitet, überhaupt zustande kommen konnte. Das große Ganze wird dann erst am Ende des Romans einigermaßen beschrieben, wenn rund 200 Jahre in der Zukunft Historiker zu Wort kommen und auf den gescheiterten Staat Gilead zurückblicken und Offreds Bericht eines von wenigen Dokumenten ist, das aus dieser Epoche noch übrig ist.
Bewertung: Wie schon erwähnt, ist "The Handmaid's Tale" alles andere als Wohlfühlliteratur. Eher ist der Roman ein mahnender Zeigefinger, wohin die Entwicklung im schlimmsten Falle führen kann, wenn sich gewisse Kräfte in der Gesellschaft durchsetzen. Aber um diese Rezension mit einem hoffnungsvollen Ausblick zu beschließen: Der Roman war bereits 1985 dieser mahnende Zeigefinger. Und dann dauerte es gar nicht mehr so lange, bis es besser wurde. Im Moment scheint die Welt einen Rückfall zu erleben, aber hoffen wir darauf, dass er nicht lange andauert und die Historiker in 200 Jahren ihn nur als befristetes Kuriosum empfinden werden. Genauso wie Gilead im Epilog von "The Handmaid's Tale" wahrgenommen wird.
Zur Bewertung des Romans: An Relevanz ist die Geschichte schwer zu überbieten - was auch erklärt, warum es nun eine Adaption des Buches als TV-Serie gibt. Die Ich-Erzählerin umgibt aufgrund des Aufbaus ihres Berichts auch ein Mysterium, das einen zum ständigen weiterlesen verleitet. Etwas mehr Struktur bzw. klarer gesetzte Satzzeichen, wenn direkte und indirekte Rede in Passagen aufeinandertreffen, haben das Lesen aber etwas mühsam gestaltet. (Ich habe den Roman auf Englisch gelesen, eventuell ist es in der deutschen Fassung besser.) Deshalb - und weil der Epilog durchaus noch etwas detaillierter hätte ausfallen können - gebe ich "nur" 5 von 6 Sterne.
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Rezension: "The Testaments" - Sequel zu "The Handmaid's Tale"
Vor ungefähr einem Jahr las ich Margaret Atwoods bereits 1985 erschienenen Roman "The Handmaid's Tale". Genau rechtzeitig, wie sich herausstellt, denn beinahe 35 Jahre später lieferte die Autorin nun vor kurzem die Fortsetzung "The Testaments" (deutscher Titel "Die Zeuginnen") ab. Stand im ersten Roman die Rolle einer Magd im religiös-autoritären Staat Gilead im Mittelpunkt, erzählt der neue Roman die Geschichte aus den Perspektiven von drei Frauen, die schließlich zusammenfinden werden, um den Untergang dieses Staates einzuleiten.
Der Roman springt kapitelweise zwischen den Aufzeichnungen der drei Frauen hin und her, wobei die Erzählungen anfänglich noch weitestgehend für sich alleine stehen, im letzten Drittel des Romans aber zunehmend enger verknüpft werden, bis alle drei sozusagen in der gleichen Zeit angekommen sind. Das ermöglicht es sehr gut, die Frauen und ihre Vorgeschichten erstmal kennen zu lernen und zu verstehen, wie sie dann später aufeinander reagieren, wenn sie sich schließlich treffen.
Schlüsselfigur der Geschichte ist definitiv Aunt Lydia. Die "Aunts" bzw. zu Deutsch "Tanten" sind Frauen, die im strengen Patriachat von Gilead wohl noch am priviligiertesten sind. Ihre Aufgabe ist es allerdings, für die Ausbildung der anderen Frauen zu sorgen, der Mägde, der Hausangestellten und sogar der zukünftigen Ehefrauen, die sie an passende Partner vermitteln. Aunt Lydia ist sozusagen die Anführerin der Aunts, die sich nach außen hin streng gibt und für die regierende Männerelite ein wertvolles Werkzeug darstellt, um den Status Quo zu erhalten. Doch in Wahrheit, wie wir durch Lydias Aufzeichnungen erfahren, ist dies nur Fassade. Sie war Zeugin des Putsches, der aus den USA schließlich Gilead machte und passte sich schlichtweg an, wirkte sogar aktiv mit an der Gestaltung der neuen Regeln, die für die Frauen in Gilead gelten. Doch insgeheim arbeitet sie seit Jahren mit einer von Kanada aus operierenden Widerstandsbewegung zusammen, sammelte dank ihrer durchaus vorhandenen Machtposition die dunklen Geheimnisse von Gileads Elite, um diesen Gottesstaat schließlich zu Fall zu bringen.
Daisy wiederum ist eine Jugendliche, die in Kanada lebt. Sie führt ein freies Leben in einem liberalen Staat, ist aber von ihren Eltern auch gut behütet. Was Gilead angeht, beschränken sich ihre Erfahrungen auf das, was sie im Schulunterricht erfährt und auf gelegentliche Besuche der "Pearl Girls" - Missionarinnen, die Frauen dazu überreden wollen, nach Gilead zu kommen - im Geschäft ihrer Eltern. Daisys Leben wird auf den Kopf gestellt, als ihre Eltern durch eine Autobombe sterben und sie von einer Bekannten eingeweiht wird, dass diese in Wahrheit für den Widerstand gearbeitet haben mit der Hauptaufgabe, auf Daisy aufzupassen, die gar nicht deren leibliches Kind war, sondern einst als Baby aus Gilead herausgeschmuggelt wurde.
Die dritte Frau, in der es in der Geschichte geht, ist Agnes. Sie lebt in Gilead, ist Tochter eines Commanders, eines hochrangigen Mitglieds der Führungselite. Als Heranwachsende sind ihre Lebensumstände jedoch von großen Veränderungen betroffen, als zuerst ihre Mutter stirb und es ihr Vater gar nicht eilig genug hat, erneut zu heiraten. Obwohl aus priviligiertem Hause stammend, ist auch Agnes vielen Zwängen unterworfen und muss einen besonders drastischen Zwischenfall bei einem Zahnarztbesuch schweigend über sich ergehen lassen. Als sie dann auch noch mit einem äußert wohlhabenden aber sehr viel älteren Commander zwangsverheiratet werden soll, sieht sie als letzten Ausweg, sich um die Aufnahme bei den Aunts zu bewerben.
Fazit: "The Testaments" ist eine sehr stimmige Fortführung des ersten Romans und gleichzeitig doch ganz anders. Gilead ist wieder Gilead, so wie es die Magd Offred im ersten Buch geschildert hat. Auch wenn die drei Frauen, die diesmal im Mittelpunkt stehen, nicht das allerschlimmste Los gezogen haben, das man als Frau in diesem Staat erhalten kann, kann von Freiheit keine Rede sein. Aunt Lydia ist hierbei der zwiespältigste Charakter. Im Grunde eine klassische Kollaborateurin, die augenscheinlich ihre Ideale über Bord warf, wahrlich über Leichen ging und schließlich den höchstmöglichen Posten erlangt, der für eine Frau in Gilead möglich ist und sogar zugibt, stolz auf das erreichte Regelwerk zu sein, an dem sie mitgearbeitet hat. Zugute halten kann man ihr aber, dass es ihr Überlebensinstinkt war, der sie so handeln ließ und dass sie schließlich in Wahrheit nie aufgehört hat, parallel zu ihrer Arbeit als Aunt am Untergang Gileads zu arbeiten.
Und hier zeigt sich ein großer Unterschied zum ersten Roman: War dieser noch aus der sehr eingeengten Perspektive einer Magd formuliert, die die unmittelbaren Auswirkungen dieser Gesellschaftsform auf sie persönlich wiedergab, erfahren wir in diesem Roman wesentlich mehr über die Politik und den Stand der Dinge. Aunt Lydia hat einen direkten Draht zu den Commanders, über sie und Agnes bekommt man Einblick in die Korruption und weitere Verbrechen, die in Gilead ungesühnt an der Tagesordnung stehen. Und über Daisy erhalten wir einen Blick von außen auf Gilead und mit Lydias Versuch, diesen Staat zu stürzen, wirkt "The Testaments" sehr viel "größer", dafür aber weniger persönlich, auch wenn man als Leser speziell mit Lydia und Agnes auch sehr gut mitleiden kann. (Daisy macht mir persönlich gegen Ende des Romans eine etwas abrupte Wandlung zum dauerschimpfenden Punk durch, den ich zumindest in diesem extremen Ausmaß nicht nachvollziehen konnte.)
Bewertung: Ich finde, Margaret Atwood hat es wirklich sehr gut geschafft, eine Fortsetzung zu schreiben, die zugleich sehr viel Neues erzählt und dabei vor allem im letzten Drittel handlungsorientierter und zu einem spannenden Verschwörungs- und Spionagethriller wird. Positiv anmerken möchte ich noch, dass "The Testaments" sich leichter lesen lässt als "The Handmaid' Tale", was in der Natur der Aufzeichnungen liegt. Hat Offred ihr Leben als Magd, in der Ausbildung und ihr Leben davor ungeordnet bruchstückhaft erzählt, ist die Niederschrift von Aunt Lydia die einer gebildeten und eloquenten Frau. Was Agnes und Daisy erzählen, wird im Epilog als Zeugenaussagen enthüllt, in denen es auch keine verwirrenden chronologischen Sprünge gibt.
"The Handmaid's Tale" habe ich mit 5 Sternen bewertet und diese Wertung werde ich auch "The Testaments" verleihen. Der neue Roman ist bedingt durch den Perspektivenwechsel weniger persönlich grausam - Wohlfühlliteratur ist er aber auch nicht gerade - punktet aber dafür mit einem besseren Überblick und angenehmer zu lesender Struktur.
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Habe mittlerweile mit der Serie angefangen (Stand ersten vier Folgen) und fand diese ganz gut. Die aufgebaute Zukunft ist sehr verstörend. Der Feminismus ist IMO ok (und es gibt durchaus auch sympathische männliche Figuren, im Gegensatz zum Film "The Handmaiden" vom "Oldboy"-Regisseur). Werde vermutlich dran bleiben. Auch wenn bei den ganzen Serien, die ich gucke, wohl einige Zeit für die drei Staffeln brauchen werde.
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