'Dude, where's my country' ist das neueste Buch von Michael Moore, dessen Bücher 'Stupid White Man' und 'Querschüsse' ('Downsize this!') und sein 'Film Bowling for Columbine' ihn zum momentan bekanntesten linken Kritiker der Bush-Regierung machen. Sein neuestes Buch beschäftigt sich mit den Hintergründen des 11.9., des Terrorismus und des Irak-Kriegs, sowie erneuert seine Kritik an einem politischen System, was zu einer reinen Interessenvertretung der Reichen degeneriert ist. Der Titel zeigt, wie Moore eine an Saddam erinnernde Statue von Bush stürzt. 2003 ist die englische Ausgabe erschienen, die deutsche Übersetzung "Volle Deckung, Mr. Bush" ist noch nicht erschienen.
Das Buch ist in elf Kapitel aufgeteilt. In "Questions for George of Arabia" geht es um die Verbindungen der Familie Bush und bin Laden, sowie um andere Ungereimtheiten an den offiziellen Aussagen über den 11.9. Das Kapitel "Home of the Whopper" entlarvt die Propaganda Bushs als für den Irak-Krieg als Lügen. "Oil's well that ends well" ist die Schilderung eines Alptraum einer Gesellschaft, der das Öl ausgegangen ist, ohne für Alternativen gesorgt zu haben. Das vierte Kapitel "The United Staates of BOO!" kritisiert, dass die US-Regierung die Angst vor Terroranschlägen bewusst schürt um ihre Angriffe auf die Grundrechte durchzusetzen. Moore schildert wie der 11.9. für die Politik egal auf welchen Gebiet als Ausrede verwendet wird. Es endet mit der Frage, warum damals nicht geschrieben wurde "3000 wurden von Multimillionär ermordet" und warum nicht die Multimillionäre verfolgt werden, die für das Elend von weit mehr Menschen verantwortlich sind? Moores Vorschläge gegen Terrorismus werden in "How to stop terrorism? Stop being terrorists!" erläutert. Moore weist auf den US-Terror, sowie die globale Armut. Es endet mit dem Satz:
Das Kapitel "Jesus W. Christ" ist eine Parodie auf den christlichen Fundamentalismus Bushs in der Form eines Briefes von Gott an Bush. Im siebten Kapitel "Horatio Alger must die" geht es um des Ende des Amerikanischen Traums und die Bereicherung der Reichsten, z.B. Bushs Freund und ehemaliger Chef von Enron Kenneth Lay, auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. In "Woo Hoo! I got me a tax cut!" ruft Moore alle zu Vorschlägen auf, wie er dieses Steuersenkung für sich dazu verwenden kann um Bush loszuwerden. Das Kapitel "A liberal paradise" ist eine der besten in diesem Buch. Hier zitiert der Autor Umfragen, die zeigen, dass die Mehrheit der US-Amerikaner in Fragen der Abtreibung, Förderung von Minderheiten, Gleichberechtigung von Homosexuellen, des Umweltschutzes, des Waffenbesitzes, des Umgang mit Nicht-Gewaltverbrechern, der Gesundheitsversicherung und von Gewerkschaften linksliberale und sozialistische Positionen vertritt. Nebenbei findet sich hier auch der Hinweis, dass das US-amerikanische private Gesundheitsversicherungssystem per Capita und Jahr 4200 $ kostet und eine erhebliche Minderheit über keine Krankenversicherung verfügt, während das deutsche System nur 2400 $ pro Capita und Jahr kostet. Moore beschreibt auch, warum sich die Mehrheit der US-Amerikaner im Gegensatz zu ihren politischen Vorstellungen nicht als liberal bezeichnet. Während die Rechte mit äussersten Einsatz dafür kämpft (bis zum offenen Wahlbetrug) ihre Positionen durchzusetzen, zeichnen sich die Liberalen als Umfaller und Verräter und Selbstverleugner ihrer Positionen aus. Die Stärke der Rechten ist nur scheinbar und zeigt in Wirklichkeit nur die Schwäche der organisierten Linken, die zu überwinden notwendig ist um sich gegen die Rechte durchzusetzen. Das erinnert irgendwie an die Umstände in gewissen europäischen Ländern. Die letzten beiden Kapitel sind weniger gut und zeigen die theoretischen Schwächen Moores. In "How to talk to your conservative brother-in-law" macht Moore Vorschläge um Republikaner davon zu überzeugen, dass die Unterstützung ihrer Partei gegen die eigenen Interessen ist. Viele dieser Vorschläge zielen darauf ab Unternehmer davon zu überzeugen, dass es in ihrem Interesse wäre den Beschäftigten gute Löhne zu zahlen, mehr Urlaub zu geben etc. Diese Vorschläge sind volkswirtschaftlich gesehen sicher richtig, können aber den einzelnen Kapitalisten im Konkurrenzkampf aber kaum überzeugen. Hier ist statt Überzeugung von Leuten, die nicht überzeugt werden können, Durchsetzung der eigenen Interessen notwendig. Im Kapitel "Bush removal and other spring cleaning shores" schlägt Moore Kandidaten gegen Moore vor, z.B. die Talkmasterin Oprah Winfrey, Martin Sheen, ein Mitglied der Dixie Chicks und sogar den General Wesley Clark. Dies zeigt, dass Moore zwar einen deutlich schärferen Blick auf die Realität als viele andere der Linke, insbesondere im Vergleich zu Anhängern der Demokraten oder Sozialdemokraten, hat, aber keine Analyse, warum die ehemaligen liberalen und sozialdemokratischen Kräfte in diesem Ausmass nach rechts kollabiert sind. Statt sich mit ihren politischen Strategien - das parlamentarische Stellvertretertum, während die Mehrheit passiv bleiben soll - auseinander zu setzen, schlägt Moore einfach Kandidaten vor, die keine etablierten Parteifunktionäre sind.
Trotzdem ist Moores neuestes Buch sehr zu empfehlen. Immer wenn ich eines seiner Bücher in der U-Bahn lese, muss ich mich laut kaputtlachen. Moores Stil ist einfach köstlich.
Ich möchte mit folgenden Sätzen aus Moores neuesten Buch, die Forderung dafür sich einzusetzen, dass die Gesellschaft unter unsere demokratische Kontrolle kommt, enden:
Das Buch ist in elf Kapitel aufgeteilt. In "Questions for George of Arabia" geht es um die Verbindungen der Familie Bush und bin Laden, sowie um andere Ungereimtheiten an den offiziellen Aussagen über den 11.9. Das Kapitel "Home of the Whopper" entlarvt die Propaganda Bushs als für den Irak-Krieg als Lügen. "Oil's well that ends well" ist die Schilderung eines Alptraum einer Gesellschaft, der das Öl ausgegangen ist, ohne für Alternativen gesorgt zu haben. Das vierte Kapitel "The United Staates of BOO!" kritisiert, dass die US-Regierung die Angst vor Terroranschlägen bewusst schürt um ihre Angriffe auf die Grundrechte durchzusetzen. Moore schildert wie der 11.9. für die Politik egal auf welchen Gebiet als Ausrede verwendet wird. Es endet mit der Frage, warum damals nicht geschrieben wurde "3000 wurden von Multimillionär ermordet" und warum nicht die Multimillionäre verfolgt werden, die für das Elend von weit mehr Menschen verantwortlich sind? Moores Vorschläge gegen Terrorismus werden in "How to stop terrorism? Stop being terrorists!" erläutert. Moore weist auf den US-Terror, sowie die globale Armut. Es endet mit dem Satz:
Die einzige wirkliche Sicherheit entsteht dadurch, dass sichergestellt wird, dass allen Menschen hier [in den USA] und überall auf der Welt in der Lage sind ihre Grundbedürfnisse zu decken und sich den Traum von einem besseren Leben zu erfüllen. Letztendlich müssen wir sicherstellen, dass es nicht wir sind, die ihnen diesen Traum nehmen.
Trotzdem ist Moores neuestes Buch sehr zu empfehlen. Immer wenn ich eines seiner Bücher in der U-Bahn lese, muss ich mich laut kaputtlachen. Moores Stil ist einfach köstlich.
Ich möchte mit folgenden Sätzen aus Moores neuesten Buch, die Forderung dafür sich einzusetzen, dass die Gesellschaft unter unsere demokratische Kontrolle kommt, enden:
Look, I dont't know how to put it any gendler than to say that these bastards who run our country are a bunch of conniving, thiving, smug pricks who need to be brought down and removed and replaced with a whole new system that we control. That ist what democracy ist supposed to be about - we the people, in fucking charge.
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