[Buchbesprechung] Marion Zimmer Bradley - Die Nebel von Avalon - SciFi-Forum

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[Buchbesprechung] Marion Zimmer Bradley - Die Nebel von Avalon

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    #16
    Zitat von Dave Bowman
    Ich habe dieses Buch noch nicht gelesen, aber irgendwie hatte ich auch immer den Eindruck dass "Die Nebel von Avalon" son typisches vorpupertierende-Mädchen-Buch ist. Jedenfalls hatte das früher fast jede meiner Bekannten (Freundinnen) im Regal stehen aber kein einziger Kumpel. Aufgrund dieses "Vorurteils" habe ich jedenfalls auch nie angefangen das zu lesen, weil mir das immer so vorkam, als wäre das nicht für Jungs geschrieben. Kann das sein?
    Es ist zwar kein typisches "Männerbuch", aber es ist nicht nur für Frauen geschrieben worden. Ich habe das Buch zweimal gelesen und finde es Klasse und soweit ich weiß, bin ich ein Mann.
    Dass das Buch von mehr Frauen als Männern gelesen wird, liegt wahrscheinlich daran, das es um eine Frau geht und es einige Männer deshalb als Frauenbuch abstempeln (nichts gegen dich).

    Also wenn du wirklich interessiert bist es mal zu lesen, gebe ich dir den Tipp es zu machen, denn es ist wirklich gut geschrieben.
    Man hat ausgerechnet, daß hundert Angestellte hundert Stunden arbeiten müßten,
    um einen so gewaltigen Fehler zu machen, wie ihn ein Computer in einer Tausendstelsekunde fertigbringt. Hal Boyle
    Was man heute als Science-fiction beginnt, wird man morgen vielleicht als Reportage zu Ende schreiben müssen. Norman Mailer

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      #17
      Zitat von O´Connor Beitrag anzeigen
      Ich habe das Buch jetzt schon mehrmals gelesen und auch gesehen und es ist einfach klasse.
      Das Ende fand ich auch sehr gut, wo dann ich glaube Igraine (?) die Ähnlichkeit der Mariasstatue und ihrer Göttin bemerkt(?-habe ich schon seit längerem nicht mehr gelesen).
      Verwechselst du das nicht mit dieser grauenhaften, unwürdigen Verfilmung? Im Buch wird bereits auf den ersten Seiten darauf hingewiesen, dass die Jungfrau Maria und die große Göttin keinesfalls miteinander in Verbindung stehen, denn was weiß eine Jungfrau schon vom Leben! So erzählt es Morgain. Der Film verfälscht eigentlich sowieso alles, worum es im Roman geht!

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        #18
        Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
        Verwechselst du das nicht mit dieser grauenhaften, unwürdigen Verfilmung? Im Buch wird bereits auf den ersten Seiten darauf hingewiesen, dass die Jungfrau Maria und die große Göttin keinesfalls miteinander in Verbindung stehen, denn was weiß eine Jungfrau schon vom Leben! So erzählt es Morgain. Der Film verfälscht eigentlich sowieso alles, worum es im Roman geht!
        Wo weit ich das noch weiß, hat er O´Connor schon recht. Am Ende des Buches, bemerkt Morgaine (nicht Igraine), dass der Glaub an die große Göttin nicht für Ewig aus der Welt verschwunden ist. Mit dem Glauben an Maria lebt er, etwas verändert, weiter und sie versteht den Satz: "Alle Götter sind ein Gott, Alle Göttinen sind eine Göttin" jetzt so wie er gemeint ist: Der Glaube an die Göttin verschwindet, aber die Göttin nicht, sondern sie "lebt" in Form von Maria weiter.
        Man hat ausgerechnet, daß hundert Angestellte hundert Stunden arbeiten müßten,
        um einen so gewaltigen Fehler zu machen, wie ihn ein Computer in einer Tausendstelsekunde fertigbringt. Hal Boyle
        Was man heute als Science-fiction beginnt, wird man morgen vielleicht als Reportage zu Ende schreiben müssen. Norman Mailer

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          #19
          Das stimmt allerdings nur teilweise. Am Ende des Romans befindet sich Morgaine auf der Insel Glastonbury in einem Kloster, wo sie von einer jungen Novizin in eine Kapelle geführt wird. Die Art wie die Novizin redet und was sie sagt erinnert Morgaine an die jungen Priesterinnen von Avalon. In einer Statue der Hl. Brigid erkennt sie die keltische Göttin Brigidia wieder. Unter diesem Namen wird ihre Göttin in Irland verehrt. An dem, was das junge Mädchen ihr über ihren persönlichen Glauben erzählt erkennt Morgaine, dass ihr Glaube darin weiterlebt. Unter diesem Aspekt betrachtet macht sie gewissermaßen ihren Frieden mit Maria und dem Christentum, aber keinesfalls in so versöhnlicher Art und Weise, wie es hier dargestellt wird, denn ganz so einfach sehe ich das nicht. Es ist nicht Maria, in der die Göttin weiterlebt, sondern Avalon hat seine Spuren im Christentum hinterlassen und darauf abgefärbt. Wer also in Zukunft nach den alten Mysterien sucht, kann sie auch im christlichen Glauben entdecken. Er muss allerdings hinter die Fassade blicken. Nicht die Göttin ist zu Maria geworden, sondern umgekehrt!

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            #20
            Zitat von Dave Bowman Beitrag anzeigen
            Ich habe dieses Buch noch nicht gelesen, aber irgendwie hatte ich auch immer den Eindruck dass "Die Nebel von Avalon" son typisches vorpupertierende-Mädchen-Buch ist.
            So gings mir bis jetzt eigentlich auch. Ich habe das Buch, wie leider so viele andere auch, im Regal stehen und bin nicht wirklich dazu gekommen, es zu lesen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es mir niemand aus meinem Bekanntenkreis wirklich schmackhaft gemacht hat.
            Wenn aber tatsächlich alles das stimmt, was ihr hier über das Buch bislang geschrieben habt, dann sollte ich es mir wahrscheinlich doch einfach mal krallen und anfangen, es zu lesen. Ich meine so viele positive Meinungen können doch eigentlich nicht irren...oder?;-)

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              #21
              Religion

              Also erstmal muss ich loswerden, dass ich das Buch einfach geil finde. Mich hat schon lange kein Buch mehr so fasziniert und zum Nachdenken gebracht wie das hier. Abends konnte ich es oft nicht aus der Hand legen und bin deswegen am nächsten Morgen ziemlich müde in die Schule geschlichen, aber das war es auf jeden fall wert, oder ist es immer noch, mir fehlen nämlich ncoh knapp 100 Seiten

              Was mir an dem Buch aber besonders gefallen hat, war die Konfrontation der Religionen. Ich selbst bin eigentlich Atheist, aber wenn ich an einen Gott glauben würde, dann an diesen, und niemals an das was die katholische Kirche verbreitet. Ich finds ziemlich mutig das M. Z. B. in dem Buch das Christentum so hart kritisiert. Es tut echt gut nochmal sowas zu lesen......zu erkennen, dass es Menschen mit der selben Meinung gibt wie meine...
              Was meint ihr????

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                #22
                ich finde eigentlich nicht, dass MBZ das Christentum kritisiert, eher stellt sie den Konflikt der Christianisierung in den Mittelpunkt, der halt die alten religionen weichen mussten.

                Am besten in diesem buch finde ich die Metapher um Avalon. Dass es im Nebel der Vergessenheit versinkt, wie die alten religionen und den neuen christlich erzogenen Menschen, die den alten Glauiben nicht mehr kennen, Avalon nicht mehr finden und stattdessen in Glastonbury landen. Beide Orte symbolisieren ja den Glauben. Avavlon weicht und ist nur noch den altreligiösen heiden zugängig, doch diese werden weniger und sind am Ende - ebenso wie Avalon - verschwunden.

                Ich finde nicht, dass dies eine Kritik ist. Jeder Menshc glaubt woran er glaubt und die Metaphern zeigen nur, dass beide Orte eine Zufluchtsmöglichkeit sind.

                Avalon, wie auch Artus sind verschwunden, solange, bis die alten Götter wieder Anhänger finden, was niemals geschehen wird.

                Traurig, aber eine shcöne Mtapher.
                Don't you hate it when you look in your closet for clothes and you find Narnia instead??

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                  #23
                  Zitat von Sukie Beitrag anzeigen
                  ich finde eigentlich nicht, dass MBZ das Christentum kritisiert, eher stellt sie den Konflikt der Christianisierung in den Mittelpunkt, der halt die alten religionen weichen mussten.
                  Naja...

                  ... zumindest in der ersten Hälfte des Buches kommt das Christentum nicht wirklich gut weg, denn es ist ja die Wurzel aller barbarischen Sitten, die es im Alten Glauben nicht gegeben hat, z.B. die Unterdrückung der Frau. Bedenkt man, zu welcher Zeit das Buch geschrieben wurde, ist es schon eine Kritik an der Kirche...

                  MfG
                  Whyme
                  "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                  -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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