Comics: Wer liest sie?

[Mondkalb]

Ich habe in meiner Jugend viele Comics gelesen, in letzter Zeit hatte ich mir ein paar Green Lantern Comics zugelegt.
Seit kurzem habe ich jetzt ein Samsung Galaxy Tab. Dafür gibt es schicke Comic Apps von Marvel und DC. Die machen wirklich Laune und auf dem guten Bildschirm sind die Zeichnungen ein Genuss.

Die entsprechenden Apps gibt es kostenlos im Android Market. Man muss sich bei Marvel bzw. DC oder einem der anderen Anbieter registrieren (email erforderlich).
Es gibt einige kostenlose Hefte zum Ausprobieren.

[Mondkalb]

So, jetzt habe ich mittlerweile 840 MB Comics herunter geladen. ^^

Darunter diverse Batman Comics aus verschiedenen Serien (bei Batman gefällt mir meistens der eher düstere Zeichenstil).
Zwei Batman-Folgeserien haben es mir auch angetan: Nightwing - das ist der erste Robin, Dick Grayson, der seine eigene Serie bekommen hat. Zu Beginn verfügt er noch kaum über irgendwelche technischen Gimmicks und schlägt sich mit seinen akrobatischen Fähigkeiten durch.
Batwing hat inzwischen auch eine eigene Serie mit aktuell drei Heften bekommen. Als einer der wenigen Superhelden betreibt er sein Handwerk nicht in den USA sondern in Afrika. Außerdem ist er einer der wenigen schwarzen Superhelden. Der Zeichenstil ist eigenwillig und charakteristisch, die Stories sind leider eher etwas kurz. Die Serie ist teilweise auch etwas blutiger ...

The Darkness richtet sich auch eher an ein älteres Publikum. Der Held ist ein Auftragskiller, der seit seiner Geburt von einer uralten dämonischen Macht vereinnahmt ist, eben "The Darkness". Leider darf er auf keinen Fall Nachwuchs zeugen, sonst würde "The Darkness" auf seinen Nachkommen übergehen und er würde sterben ...
Die Serie wurde von Marc Silvestri entwickelt und hat einen charakteristischen Zeichnungsstil u. a. mit Kompositionen über eine ganze Seite.

Dann habe ich einige Green Lantern Comics gelesen und vor kurzem angefangen den epischen Zyklus Blackest Night zu lesen, der sich über mehrere Green-Lantern-Hefte erstreckt und auch Tie-ins aus anderen Serien beinhaltet.

Neben einigen weiteren kleineren Superhelden-Comics sind mir auch ein paar andere in die Hände gefallen, z. B. Farscape, Doctor Who, Elric, Dungeons and Dragons.
Es gibt sogar Comic-Serien nach den Romanen von Raymond E. Feist (Riftwar und Serpent Wars).

Die wunderbare "Guided ViewTechnology" kann man übrigens online auch mit den kostenlosen Comics ausprobieren:
https://comics.comixology.com/ (funktioniert auch im Browser, wenn auch nicht ganz so schön wie auf dem Tab ).

[Kai "the spy"]

Gigantic

Autor: Rick Remender
Zeichner: Eric Nguyen

Die Erde wurde vor 5.000 Jahren erschaffen. Von Außerirdischen! Die eine TV-Serie daraus machten.

In der heutigen Zeit taucht plötzlich mitten in San Francisco ein gewaltiges, robot-artiges Wesen auf und zerstört unabsichtlich einen Großteil der Stadt, wobei viele Menschen ums Leben kommen. Sofort macht das Militär sich auf, gegen den Riesen in den Kampf zu ziehen. Dieser wird aber auch von anderen Alien-Monstern angegriffen.

Der Riese, das ist Gigantic, in den 1950ern von Aliens entführt und zu einem Gladiator für eine TV-Serie von Schaukämpfen umgebaut. Nun will er die Menschheit vor den Aliens retten, denn diese drohen mit der Absetzung der Erde.

****

Ich hatte eigentlich auf eine schöne Ultraman-Hommage oder etwas in der Richtung gehofft. Meine Erwartungen wurden herb enttäuscht. Die Story ist von einer Episode von "South Park" geklaut, und das nicht einmal besonders gut. Was Satire sein soll, wirkt einfach nur doof, was dramatisch sein soll, wirkt unausgegoren.

Auch die Hommage an Henshin- und Kaiju-Produktionen will nicht wirklich zünden.

Das gelungenste an diesem Comic sind noch die Zeichnungen, und selbst die sind eher durchschnittlich.

Fazit: Hätte was werden können, wenn der Autor besser gewusst hätte, was er machen will. So ist es halt nichts so richtig.

Bewertung: 3/10

[Kai "the spy"]

A DC Universe Christmas

Autoren: Denny O'Neil, Mark Weid, William Moulton Marston, Jerry Siegel, Paul Levitz, Chuck Dixon, Joe Simon, u.a.
Zeichner: Frank Miller, Paul Ryan, Dan Jurgens, John Byrne, Ty Templeton, José Luis García-López, Jack Kirby, u.a.

Hier findet sich nun eine Sammlung von Geschichten rund um Weihnachten und die verschiedenen DC-Charaktere aus den 40ern, 60ern, 70ern, 80ern und 90ern.

Die Highlights stellen sicherlich die Batman-Story "Wanted: Santa Claus - Dead or Alive" von Denny O'Neil & Frank Miller, deren inhaltliches Vorbild, die Sandman-Story "Santa fronts for the Mob" von Joe Simon & Jack Kirby ebenfalls im Band enthalten ist, sowie der Klassiker "Superman's Christmas Adventure" von Jerry Siegel & Jack Burnley, in welchem der Mann aus Stahl dem Weihnachtsmann zu Hilfe eilt.

Wie bei so ziemlich jeder Anthologie sind natürlich auch in diesem Band ein paar wenig gelungene Geschichten enthalten. Das Wonder Woman-Abenteuer "The Story of Fir Balsam" von William Moulton Marston & H.G. Peter ist z.B. ziemlich flach, und offenbar konnte Marston sich nicht einmal für eine Weihnachtsgeschichte von der Weltkriegspropaganda, deren Schurken ziemlich dürftige dt. Akzente haben, und seinem Lieblingsthema Bondage lassen.
Ebenfalls allzu angestaubt wirkt die Teen Titans-Story "A Swingin' Christmas Carol", in welchem Bob Haney & Nick Cardy sich an Charles Dickens' Klassiker vergehen, und das auf eine Weise, die man eher im klassischen Mad Magazine erwartet hätte.

Aber dafür wird man neben den genannten Highlights noch durch ein paar nette, manchmal sogar witzige Einwürfe wie die 3-seitige Superman-Story "The Gift" von Dan Jurgens, das Aufeinandertreffen von Darkseid und Santa Claus in "Present Tense" von Ty Templeton oder dem irren Weihnachtsbummel der Schurken-Ladies Poison Ivy und Harley Quinn in "The Harley And the Ivy" von Paul Dini und Ronnie del Carmen, mehr als entschädigt.

Ein schöner Band ist es geworden. Für die Adventszeit die richtige Lektüre für jeden DC-Fan.

Wertung: 7,5/10

[Mondkalb]

Marvel will gedruckten Comics mehr Leben einhauchen. Wie am Wochenende angekündigt, soll als Teil von Marvel ReEvolution künftig bei einigen gedruckten Comics ein Code enthalten sein, der mit den erntsprechenden Apps für Smartphones oder Tablets zusätzliche Inhalte zur Verfügung stellt, wie Animationen oder Videos, in denen Künstler über ihre Arbeit sprechen. An den Inhalten wird noch kräftig entwickelt.

Augmented Reality: Marvels Superhelden springen aus Comicheften - Golem.de

Marvel @ SXSW: A Digital "ReEvolution" Augments "AvX" - Comic Book Resources

Den Start macht die Ausgabe "Avengers vs. X-Men #1".

[Moogie]

Wenn man dazu jetzt nur bloß kein Smartphone bräuchte.

Ne, an sich bin ich an Interviews mit den Creators zumindest bei meinem Lieblingsheft IMMER interessiert, sei es gedruckt, Podcast, Convention-Auftritt, aber da ein Smartphone exklusiver Inhalt mir rein gar nichts bringt, weiß ich nicht, was ich davon halten soll.

Jetzt könnte man sagen, schadet mir ja nicht, solange sie die deswegen jetzt nicht teurer machen, aber wenn's mir dann auf anderen Wegen auch einfach vorenthalten bliebe finde ich das ein klein wenig traurig. An sich ist es aber immer ne schöne Sache Creator-Extras zu bringen.

Wobei es lustig ist, dass sie den Druckerzeugnissen mit digitalen Mitteln leben einhauchen wollen. Wenn sie was Print-Exklusives machen wollen, wie wär's dann mit ner Seite Concept-Arts? Gibt's doch auch so hin und wieder schon.

[Mondkalb]

Der Verkauf von Druckerzeugnissen geht wahrscheinlich generell zurück, seitdem es immer mehr verschiedene Lesegeräte gibt.
Wie ich schon geschrieben habe, bin ich von der Comics-App ja auch sehr begeistert.

Insofern will man wohl die jungen Technik-Geeks mit einem Technik-Schmankerl zum Kauf eines altmodischen Papier-Comics animieren. ^^

[berg-ulme]

Das ist interessant. Ich empfinde im Gegenzug nur relavant, was ein Autor an Fiktion schaft.
Ich will nicht wissen, was die Presse, über XY ausgräbt oder welche Position er/sie/es in welcher Diskussion hat.
Wenn die nicht gerade ihre Lebenspartner verprügeln oder Kinder aufessen ist, mir das restliche Schaffen ziemlich egal.

Zwar bin ich einem Making-Of nicht abgeneigt, aber ich würde sowas nie als Kaufanreiz nahmen.

[YoLieR]

Ich hab früher auch wie viele Micky Maus und Donald Duck gelesen.
Derzeit les ich aber eher Comics wie Superman, Green Lantern und Batman.
Aber auch Mangas wie Pandora Hearts oder Naruto.

[berg-ulme]

Mir ist etwas aufgefallen.

Jeder lernt (zu einem gewissen Grad) Text zu deuten.
Viel weniger lernen ein Bild, Zeichnung u.s. zu deuten. Ich hatte nicht viel Kunstunterricht, da das nicht mein Interessenschwerpunkt war und ist.

Je mehr Comic ich jedoch lese, desto mehr wüsste ich gerne über visuelle Stilmittel. Zum Beispiel im "Batman" von DCnU, wo man seine Ausgabe auf den Kopf stellen muss. Oder Daredevil von Mark Waid, Marcos Martin, Paolo Rivera, and Joe Rivera.
Diese Serie hat sehr viel Kniffe, u.a. den Blick des Lesers zu führen.

Sollte man sich mehr Mühe geben, Kinder zu vermitteln wie man ein Bild interpretiert?
Das hätte auch eine Bewandniss in der Beurteilung von aktueller Werbung usw.

[Mondkalb]

Dazu gibt es ein sehr schönes Buch:
Comics richtig lesen: Amazon.de: Scott McCloud: Bücher
Comics erklärt in Comics-Form.

[berg-ulme]

Danke!
Das passt ja wie die Faust aufs Auge!

[Undefined]

Ich lese unheimlich gerne Comics, zuletzt etwa "Crossed" von Garth Ennis oder "Kick-Ass 2" von Mark Millar. Klassischerweise natürlich auch Superheldencomics, ich bin bspw. ein großer Batmanfan

Was ich absolut - aufgrund latenter Augenschmerzen - nicht lesen kann, sind Mangas.

[Depa Billaba]

Ich lese nur Star Wars-Comics ab und zu. Aber ich habe eine Frage...sind die Star Trek Comics gut oder lohnen die sich eher nicht?

[berg-ulme]

@ Deep Billaba
Wenn du Star Trek-Fan bist, kannst du die ruhig kaufen.
Auf der "handwerklichen Ebene" finden sich die Star Wars und Star Trek Comic selten oben auf dem Treppchen, mit ein paar Ausnahmen.