Leslie William Nielsen wurde am 11. Februar 1926 in Regina im kanadischen Saskatchewan geboren. Sein Vater war gewalttätig gegenüber seiner Frau und den Kindern, was in Nielsen schon früh den Wunsch weckte, seinem Elternhaus zu entkommen.
Inspiriert durch seinen Halbonkel, den Radio- und Filmstar Jean Hersholt, wollte Nielsen selbst Schauspieler werden. Besonders geprägt wurde er durch die Erfahrung, wie sich andere Leute um ihn herum verhielten, wenn sie von seiner Verwandtschaft mit dem Star erfuhren.
Nachdem er mit 17 Jahren den Abschluss an der Victoria Composite High School in Edmonton gemacht hatte, trat Nielsen der Royal Canadian Air Force bei, wo er in den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs zum Luftkanonier ausgebildet wurde. Er war aber zu jung, um tatsächlich nach Europa in den Krieg geschickt zu werden.
Nach einem Ausflug als Disc Jockey bei einem Radiosender in Calgary besuchte Nielsen die Lorne Greene Academy of Radio Arts in Toronto. Während seines Studiums machte er ein Praktikum beim Neighborhood Playhouse in New York. Schließlich zog er vollständig nach New York, um beim Neighborhood Playhouse Theater und Musik zu studieren. Im Sommer trat er bei Freiluftspielen auf. Danach besuchte er das renommierte Actors Studio und landete schließlich, 1948, seine erste Fernsehrolle in einer Episode von "Studio One", wo er neben Charlton Heston spielte.
Nach dieser Erfahrung blieb Nielsen dem neuen Medium Fernsehen für längere Zeit treu und trat allein im Jahre 1950 in beinahe 50 verschiedenen Live-Sendungen auf. Dank seiner markanten Stimme wurde er auch häufig engagiert, um als Sprecher in Dokumentationen und Werbespots zu fungieren.
Dennoch wurde er zu dieser Zeit wenig beachtet. Als gutaussehender Hauptdarsteller stach er in einer Zeit voller gutaussehender Hauptdarsteller kaum hervor, wie es Hal Erickson von Allmovie einmal ausdrückte.
Erst 1956 bekam er dank seines Spielfilmdebüts, dem Musical "The Vagabond King" Beachtung, trotz des finanziellen Misserfolgs des Films. Im selben Jahr bekam er die Hauptrolle in dem Big-Budget-Sciencefiction-Film "Forbidden Planet", der zum Kult-Klassiker wurde. Daraufhin bekam Nielsen einen Langzeitvertrag mit dem Studio Metro-Goldwyn-Meyer (MGM).
Der Erfolg von "Forbidden Planet" brachte Nielsen umgehend mehr Arbeit, so spielte er 1956 noch in den Filmen "Ransom!" und "The Opposite Sex". 1957 spielte er die männliche Hauptrolle neben Debbie Reynolds in der romantischen Komödie "Tammy and the Bachelor", was ihm hohes Ansehen brachte. Dennoch war Nielsen mit der generellen Qualität der Filme, in denen er für MGM spielte, nicht zufrieden und kündigte den Vertrag auf.
Kurz darauf spielte er die Hauptrolle in der Disney TV-Miniserie "The Swamp Fox". Nach den negativen Erfahrungen bei MGM gefielen ihm die Bedingungen bei Disney sehr gut, wo nur eine Episode pro Monat fertiggestellt werden musste und das Budget für Fernsehverhältnisse sehr hoch war. Es gab acht Episoden, die zwischen 1959 und 1961 ausgestrahlt wurden.
In den 60ern und 70ern spielte Nielsen wieder vermehrt für's Fernsehen, trat in Serien wie "Alfred Hitchcock presents", "The Virginian" und "Wild Wild West" auf. Er hatte eine größere Rolle im Pilotfilm der Erfolgsserie "Hawaii Five-O" und kehrte für deren siebte Staffel zurück. Er hatte Hauptrollen in den Serien "The New Breed" und "The Bold Ones: The Protectors", beides Polizeiserien.
1977 kehrte Nielsen zum Kino zurück und spielte im Actionfilm "Project: Kill". Seine letzte ernsthafte Rolle vor dem humoristischen Umschwung in seiner Karriere war 1979 als korrupter Bürgermeister im kanadischen Katastrophenfilm "City on Fire".
Mit "Airplane!" kam 1980 die große Wende in Nielsens Karriere. In der Parodie auf Katastrophenfilme spielte er eine Nebenrolle als Arzt an Bord eines Flugzeuges. Eine für ihn definierende Stelle im Film war, als er gefragt wurde: "Surely, you can't be serious?", worauf er antwortete: "I am serious. And don't call me Shirley."
Sowohl das Publikum, als auch die Macher des Films (das Comedy-Trio Zucker-Abrahams-Zucker), waren begeistert von Nielsens Art, stoisch ernsthaft in den absurdesten Situationen zu spielen. Abrahams und die Zuckers schrieben ihm daraufhin die Rolle des Frank Drebin in "Police Squad!" auf den Leib, einer Parodie auf Polizeiserien. Trotz des geringen Erfolgs der Serie, die nach nur sechs Episoden eingestellt wurde, erhielt Nielsen eine Emmy-Nomminierung als Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie.
In den folgenden sechs Jahren spielte Nielsen nur sporadisch und in eher kleineren Rollen. Schließlich kam 1988 die Gelegenheit, das Konzept von "Police Squad!" wieder auszugraben und ins Kino zu bringen. "The Naked Gun: From the Files of Police Squad!", in dem Nielsen zu seiner Rolle als Frank Drebin zurückkehrte, war ein sensationeller Erfolg. Es folgten zwei Fortsetzungen, die Nielsen zum großen Star machten.
In den folgenden Jahren spielte Nielsen in diversen Filmen mit, die den humoristischen Stil der "Naked Gun"-Trilogie imitierten. Filme wie "Repossessed", "Spy Hard", Mel Brooks' "Dracula: Dead and Loving it" oder "Wrongfully Accused" wurden von Kritikern verrissen und von Kinogängern gemieden, auch wenn einige dieser Filme in Videotheken noch einen gewissen Erfolg verzeichneten.
Erst mit einer Nebenrolle in "Scary Movie 3" hatte Nielsen wieder einen größeren Erfolg, und so spielte er auch in der Fortsetzung "Scary Movie 4" mit. Es folgten weitere Rollen in ähnlichen Filmen wie "Superhero Movie" und "Spanish Movie".
Nielsen war viermal verheiratet. Er hinterlässt seine vierte Ehefrau Barbaree Earl, mit der er seit 2001 verheiratet war, und zwei Töchter aus seiner zweiten Ehe.
Leslie Nielsen starb am 28. November 2010 im Schlaf in einem Krankenhaus in Fort Lauderdale, Florida, umgeben von Familie und Freunden.
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