U.S.S. Seren NCC-81899

[T`Pau]

Standardorbit um Medusa - Gästequartier - 16.02.2381, 19:14 Uhr

Shin betrat das Quartier und sah sich kurz um.
Nachdem der Vulkanier und der Meduser ihr gefolgt waren, aktivierte sie das Kraftfeld erneut.
"Sind sie geschützt, Sir?"
erkundigte sie sich, da sie die Kontaktlinsen nicht erkennen konnte.
"Wenn sie erlauben, öffne ich das Behältnis. Es ist für den Lieutanant nicht sonderlich angenehm, darin verweilen zu müssen."

[Space Marine]

[Standardorbit um Medusa - Gästequartier - 16.02.2381, 19:15 Uhr]

Commander Jawek zog einmal mehr die rechte Augenbraue in die Höhe.
"Fahren Sie fort. Ich bin hinreichend geschützt.", erklärte er dann.
Er interpretierte es als Angebot von Seiten der Aenar, einen Blick auf den Meduser werfen zu können.
Da der Vulkanier keine triftigen Gründe finden konnte, die dagegen sprechen würden, hatte er keine Einwände vorzubringen.
Sein wissenschaftliches Interesse an der medusischen Spezies ließ eine solche direkte Begegnung nur logisch erscheinen.

[T`Pau]

Standardorbit um Medusa - Gästequartier - 16.02.2381, 19:15 Uhr

Diese Antwort quittierte Shin mit einem zufriedenen Lächeln.
Mit wenigen Griffen löste sich der Deckel und klappte nach oben auf.
Ein herrliches Farbenspiel eröffnete sich ihnen nun, was die Aenar nicht sehen aber doch wahrnehmen konnte.
"Das ist Lieutanant Kholai."
stellte sie fest und sandt diesem ihre erfreuten Gefühle. Auch sie mochte es nicht, wenn er eingesperrt sein mußte.

[Space Marine]

[Standardorbit um Medusa - Gästequartier - 16.02.2381, 19:16 Uhr]

Kholai entfaltete die immaterielle Struktur seines aus elektromagnetischen Feldern und exotischen Energieformen bestehenden Körpers in dem abgeschirmten Quartier.
Es fühlte sich ausnehmend gut an, die Enge seines Behältnisses verlassen zu können.
Und doch war dieses Schiff anders, als seine Heimatwelt.
Hier waren keine anderen Meduser. Keine Geister, mit denen er ständig verbunden war und kommunizieren konnte - von seiner humanoiden Partnerin abgesehen.
Ihre Präsenz wurde für ihn auf diesem metallischen Schiff zwischen den Sternen also umso wichtiger.
Die Meduser besaßen eigene Raumschiffe, die sie mithilfe der Föderation konstruiert hatten.
Wie sich deren Besatzungen wohl fühlten? Vielleicht ein Dutzend Meduser, allein in der Tiefe des Alls?
Shin half Kholai wenigstens dabei, diese Erfahrung auch aus einer materiellen Perspektive zu sehen und somit aus mehreren Blickwinkeln gleichzeitig zu erfassen.
Sie linderte sein Unwohlsein, und verwandelte es teilweise sogar in große Faszination.

Und hier begriff er nun auch, wieso man sagte, dass die Astrogation seiner Art in die Wiege gelegt war.
Was er bisher nur in den psionischen Simulationen erfahren hatte, das offenbarte sich ihm nun aus erster Hand.
Trotz der Eindämmungsfelder, die seine für die meisten körperlichen Kreaturen tödliche Präsenz abschirmen sollten, vermochte er, seine Sinne in alle Richtungen greifen zu lassen.
Und er tastete nach fernen Sonnen. Nach elektromagischen Feldern, die Lichtjahre weit weg waren.
Sein Blick reichte weiter, als die Langstreckensensoren dieses Schiffes tasten konnten.
Zu gerne ließ er seine Partnerin daran teilhaben...

Commander Jawek ließ das Schauspiel derweil auf sich wirken.
Viele Humanoide sagten, dass die Gestalt von Medusern derart furchtbar war, dass sie Irrsinn auslöste.
In den Augen des Vulkaniers eine subjektive und unlogische Beobachtung.
Kholai war nicht hässlich. Er folgte lediglich nicht einem ästhetischen Empfinden, das den Denkmustern von körperlichen Wesen entsprach.
Das konnte er als Geschöpf reinen Geistes und reiner Energie gar nicht.
Zu viele Individuen trennten die angeblich widerliche Erscheinung von Medusern von ihren angeblich sublimen Gedanken.
Sie erkannten nicht, dass es keinen Unterschied zwischen beiden Zuständen gab.
Geist war Form. Form war Geist.

Und diese Erkenntnis ließ den Ersten Offizier einfach nur von Erstaunen gepackt innehalten, während ein Kaleidoskop aus Farben und Licht um ihn herum durch den Raum spülte.

[T`Pau]

Standardorbit um Medusa - Gästequartier - 16.02.2381, 19:16 Uhr

Shin lächelte verzückt.
Für sie war es auch eine Befreiung, Kholai wieder in seiner vollen Entfaltung zu spüren. Und dann sah sie es....sie sah das All um sich herum so deutlich, als wäre sie selbst das Schiff.
War der Vulkanier erstaunt, als sie plötzlich wie in Trance sprach?
"Wir haben Kurs aufgenommen. Perfekt..."
Sie konnte ihm die genaue Stunden und Minutenanzahl nennen, die sie brauchen würden.
"Keine astronomischen Phänomene auf dem Weg...wir kommen unbehelligt an, was natürliche Vorkommnisse betrifft."

[Space Marine]

[Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:17 Uhr]

Jawek war durchaus erstaunt von diesen präzisen Angaben, die ohne Zuhilfenahme der Instrumente entstanden waren.
Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, als sein Kommunikator sich meldete.
"Jabiim an Jawek.", erklang die Stimme des Captains.
"Entschuldigen Sie.", richtete der Vulkanier an die Aenar und den Meduser, ehe er den Ruf bestätigte.
"Sir?".
"Wir sind gerade auf Warpgeschwindigkeit gegangen, Nummer Eins. Wie geht es unseren Gästen?".
Der Erste Offizier dachte kurz über die Frage nach.
"Sehr gut, Captain.", berichtete er dann.
Das schien den Tatsachen zu entsprechen.
"Ausgezeichnet. Melden Sie sich auf der Brücke, sobald Sie fertig sind. Jabiim Ende.".
Der Commander wandte sich erneut dem merkwürdigen Navigatorenpaar zu.
"Sie haben den Sprung auf Warpgeschwindigkeit gefühlt und den gesamten Weg bis Starbase 234 ohne eine Navigationscomputer oder Tiefraumsensoren erspürt?", erkundigte er sich mit der obligatorisch hochgezogenen Augenbraue, die heute gar keine Ruhe mehr zu kriegen schien.
"Ich kenne die Berichte über Ihre gemeinsamen Erfolge, doch außerhalb einer kontrollierten Testumgebung scheinen Sie noch effizienter zu arbeiten. Das ist wirklich herausragend.".

[T`Pau]

Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:17 Uhr

"Ich bin nur das Medium, Sir."
stellte die Aenar fest.
"Lieutanant Kholai hat das vollbracht und mir gezeigt. Ich erzählte Ihnen nur, was ich gesehen habe. Ich bin froh, daß wir leisten können, was von uns erwartet wird. Wir haben lange trainiert."

[Space Marine]

[Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:17 Uhr]

"Sie haben sich Ihre zeitige Beförderung verdient, Lieutenant.", lobte der Commander die junge Offizierin, die erst wirksam mit ihrer Versetzung auf die Independence in den Rang eines Lieutenant Junior Grade erhoben worden war.
Und das, obwohl sie noch keine wirkliche Erfahrung auf einem Sternenschiff vorzuweisen hatte.
Eine unübliche Praxis, doch das Programm auf Medusa war voller unüblicher Praktiken.
Es forderte von allen Beteiligten, außerhalb festgelegter Bahnen zu denken.
Noch immer war das Quartier vom Licht und dem Glanz des Medusers erfüllt, als Jawek fortfuhr:
"Doch der Captain braucht mich auf der Brücke. Ich muss Sie nun verlassen.".

[T`Pau]

Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:17 Uhr

"Danke Sir."
antwortete Shin.
"Uns fehlt es hier an nichts. Wir werden darauf achten, das Kraftfeld nicht zu senken."

[Space Marine]

[Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:18 Uhr]

"Die Sicherheitsprotokolle sehen vor, dass Lieutenant Kholai sich noch einmal in seinen Transportbehälter begeben muss, wenn jemand das Quartier verlässt.", erläuterte Jawek der Aenar.
Er versuchte nicht, direkt mit dem Meduser in Kontakt zu treten. Das hätte in dessen aktueller Gestalt eine Gedankenverschmelzung vorausgesetzt.
Ein Schritt, den das Navigatorenpaar untereinander nicht mehr nötig hatte.
"Könnten Sie ihm das bitte ausrichten, Lieutenant Shinmahi?".

[T`Pau]

Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:18 Uhr

Natürlich kannten beide das vorgeschriebene Porzedere, auch wenn es Shin leid tat, ihren Partner zu bitten, noch einmal in das Behältnis zurückzukehren.
Auf Medusa hatten sie sich so frei bewegen können...
Und doch würde es eine spannende Erfahrung für sie beide werden, auf einem Raumschiff zu dienen, auch wenn das mit Einschränkungen einherging.
Ihre Gedanken hatten die Worte des Commanders gerade ausgerichtet, da hatte sie eine Idee.
"Dürften wir sie vielleicht auf die Brücke begleiten? Der Lieutanant kann sich so schon einmal an ein Sternenflottenschiff gewöhnen."
schlug sie vor.

[Space Marine]

[Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:19 Uhr]

"Eine unübliche Anfrage.", ging der etwas überrumpelte Jawek auf die Aenar ein.
"Die Entscheidung liegt selbstverständlich beim Captain. Wenn Sie wünschen, können Sie Ihren Vorschlag selbst auf der Brücke vortragen, Lieutenant Shinmahi.".
Einen Meduser ins Kontrollzentrum der Seren zu bringen war eigentlich nicht vorgesehen.

[T`Pau]

Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:19 Uhr

"Nein, alleine möchte ich das nicht."
Shin schüttelte den Kopf.
"Höchstens wenn wir verbunden sind. Das geht für den Rest der Crew gefahrlos. Aber nicht alleine, nein."

[Space Marine]

[Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:20 Uhr]

Ein Mensch hätte nun wahrscheinlich geseufzt.
"Für einen Lieutenant stellen Sie erstaunlich viele Ansprüche.", erklärte Jawek stattdessen in aller Ruhe.
"Und doch könnte Ihr Vorschlag funktionieren. Die Verbindung zwischen Meduser und körperlicher Lebensform soll tatsächlich gefahrlos für andere Humanoide sein. Wenn ich Sie beide auf die Brücke mitnehmen soll, vereinigen Sie sich und dann treffe ich meine Entscheidung.".

[T`Pau]

Auf dem Weg nach Starbase 234 - Gästequartier - 16.02.2381, 19:20 Uhr

"Verzeihung, ich habe mich wohl falsch ausgedrückt."
Shin wandt beschämt ihren Kopf ab.
"Seit Jahren gehe ich nirgendwohin, wo Kholai mir nicht folgen kann. Ich glaube ich kann es gar nicht mehr.
Wenn Sie nicht wünschen, daß wir die Brücke sehen, akzeptieren wir das. Ich bin lange kein Individuum im eigentlichen Sinne mehr. "
versuchte sie zu erklären.