[Deck 3] Quartier von Captain T'Arleya

[Space Marine]

[16.02.2381, 6:31 Uhr]

"Jolan Tru.", begrüßte Trivus die Wissenschaftsoffizierin und trat an ihr vorbei in das Quartier.
Er nahm am gedeckten Frühstückstisch Platz.
"Wissen Sie.", begann er ein Gespräch.
"Ich bin froh, dass Sie Vulkanierin sind. Einem Romulaner wäre diese Situation womöglich befremdlich vorgekommen. Ihr handeln wird jedoch von Logik diktiert, nicht wahr? Sie haben Gründe für alles, was Sie tun. Auch dafür, einen Colonel des Tal Shiar zum Kaffee einzuladen.".

[T`Pau]

16.02.2381, 6:31 Uhr

T'Arleya warf kurz einen Blick auf ein PADD, welches sich mit einem akkustischen Signal gemeldet hatte, da eine neue Nachricht eingegangen war.
Ihre Pläne für den Morgen würden sich also etwas verschieben.
Dann nahm sie ebenfalls Platz.
Sie hatte ein traditionelles Frühstück aus Gespar zubereitet, welches sie nun zwischen sich aufteilte.
"Natürlich habe ich Gründe für alles was ich tue."
stellte sie fest.
"Das hat jeder, nicht nur Vulkanier. Aber ich verstehe nicht, was an dieser Situation befremdlich sein soll.
Empfinden Sie es als befremdlich, hier zu frühstücken?"
erkundigte sie sich.

[Space Marine]

[16.02.2381, 6:32 Uhr]

"Sie wären erstaunt, wie oft man Individuen trifft, die keine triftigen Gründe für ihr Tun aufzuweisen haben.", hielt der Romulaner nach einen genüsslichen Schluck Mokka fest.
"Und nein, ich empfinde es nicht als befremdlich. Ich bin ein aufgeschlossener Mann, sonst hätte man mich nicht hier her geschickt. Viele Romulaner würden sich hierüber aber wundern. Und viele Sternenflottenoffiziere wahrscheinlich ebenso. Vor nicht allzu langer Zeit waren unsere Völker noch erbitterte Feinde, die sich in einem kalten Krieg gegenüberstanden. Dann sind wir Seite an Seite gestorben, als das Dominion über uns hergefallen ist. Und trotz aller jüngeren Annäherungen komme ich nicht umhin, noch viel Misstrauen auf diesem Schiff wahrzunehmen. Es gibt Personen hier, die es nicht einmal sehr gut verbergen. Ihre Blicke. Ihr Gesichtsausdruck. Die Föderation hält sich für aufgeklärt, doch Speziesismus ist hier genauso weit verbreitet, wie im Imperium. Nur belügen die meisten Föderationsbürger sich selbst.".

[T`Pau]

16.02.2381, 6:32 Uhr

"Das Mißtrauen müssen Sie verstehen. Gerade der Tal Shiar und Romulus selbst treten nicht besonders aufgeschlossen auf.
Gerade solche Dinge wie das Auftauchen mehrerer getarnter Warbirds an unserer Seite tragen nicht gerade zur Vertrauensbildung bei."
gab T'Arleya zurück.
"Doch des Weiteren habe ich selbst festgestellt, daß einige Mitglieder dieser Mannschaft Vorbehalte gegenüber Vulkanoide zu haben scheinen."

[Space Marine]

[16.02.2381, 6:33 Uhr]

"Lassen Sie mich raten.", brummte Trivus.
"In erster Linie Menschen?".
Er betrachtete die vulkanischen Früchte, die T'Arleya zum Frühstück reichte, und nahm dann eine zu sich.
Der Geschmack war erstaunlich intensiv und ließ ihn innerlich den Elementen danken, dass keine Plomeeksuppe serviert wurde.

[T`Pau]

16.02.2381, 6:33 Uhr

"Sie müssen es ihnen verzeihen."
antwortete T'Arleya.
"Menschen gehen an viele Dinge völlig anders heran als es Vulkanier oder Romulaner tun. Möglicherweise macht es sie unsicher, daß sie nicht erahnen, welche Emotionen wir haben. Sie können uns nicht einschätzen. Das lässt sie unsicher werden."
schließlich pausierte sie kurz.
"Mundet es Ihnen? Ich könnte auch etwas anderes zubereiten, normaler Weise esse ich zum Frühstück Plomeeksuppe....auch wenn ich das Originalrezept zugegebener Weise etwas modifiziere. Plomeeksuppe sollte scharf sein."

[Space Marine]

[16.02.2381, 6:34 Uhr]

"Ich mache den Menschen keine Vorwürfe.", teilte Trivus ihr mit.
"Im Gegenteil. Ich schätze ihre Offenheit. Sie sind uns Romulanern in vielerlei Hinsicht ähnlicher, als die meisten Vulkanier. Haben Sie jemals einen von ihnen mit dem Rücken zur Wand erlebt? Aller Möglichkeiten beraubt, sich einem Konflikt zu entziehen? Sie sind Räuber, so wie mein Volk. Das hat ihnen Ihre Rolle in der Föderation gesichert. In der Galaxis. Vielleicht sind Sie einfach nur ehrlich zu sich selbst. Und sie fühlen sich in Gegenwart von Vulkaniern nicht wohl, weil diese oft nicht ehrlich zu sich selbst sind. Vulkanier lügen nicht. So sagt man. Gilt das auch für Selbstbetrug?".
Er zuckte mit den Schultern.
"Doch Sie sind erfrischend anders, Commander. Sie bevorzugen eine scharfe Plomeeksuppe. Darf ich das als Allegorie verstehen?".

[T`Pau]

16.02.2381, 6:34 Uhr

"Ich weiß nicht, ob es eine Allegorie ist. Es ist einfach nur eine Form des Geschmacks."
antwortete sie.
"Ich bin nicht sicher, ob sich nach logischen Richtlinien zu orientieren gleichbedeutend mit Selbstbetrug ist.
Auch das ist nur eine Form mit dem Leben umzugehen. Es wären kaum noch Vulkanier am Leben, wenn sie sich nicht der Logik verschrieben hätten."

[Space Marine]

[16.02.2381, 6:35 Uhr]

"Ist dem so?", stellte Trivus eine rhetorische Frage.
"Sehe ich aus, wie ein Toter, Commander? Ist das Sternenimperium etwa von imminenter Selbstzerstörung bedroht? Unsere Ahnen haben den Mut gehabt, das Diktat der surakischen Logik zurückzuweisen. Wir sind in die Schwärze des Alls aufgebrochen, und haben ein neues Zuhause zwischen den Sternen gefunden. Aus einer Gruppe verfolgter Flüchtlinge wurde ein Imperium. Weil wir den Mut hatten, zu sein, was wir sind. Und deshalb beherrscht die Menschheit auch die Föderation. Sie haben den Mut, sich ihren Empfindungen zu stellen. Doch zwei verschiedene Raubtiere in einem Käfig vertragen sich nicht. Von daher darf es mich nicht wirklich wundern, auf Misstrauen zu stoßen. Doch was ist mit Ihnen, Commander? Sind Sie ein Jäger? Oder fürchten Sie sich vor Ihren Gefühlen, wie all die anderen Vulkanier? Wer das eigene Potential unterdrückt, der wird niemals den Mut aufbringen, sich den Kosmos Untertan zu machen.".

[T`Pau]

16.02.2381, 6:35 Uhr

"Ich weiß nicht, ob ich das will. Ich weiß allerdings, daß ich es könnte.
Doch will ich werden wie Commander Sovan? Zerfressen von Unzufriedenheit und Hass? Worin liegt dann darin das Glück oder die Zufriedenheit, die man doch ebenso anstrebt?
Ich meditiere oft über diese Gedanken, doch bin ich vielleicht zu jung, um eine Antwort zu erhalten."
gab sie zurück.

[Space Marine]

[16.02.2381, 6:36 Uhr]

"Commander Sovan mag zuweilen etwas aggressiv erscheinen, aber er ist alles andere als von permanenter Unzufriedenheit geplagt. Er liebt das Sternenimperium genauso, wie jeder gute Romulaner das Sternenimperium liebt.", stellte Trivus zunächst klar.
"Er gehört nun einmal zum Militär, und Militärangehörige neigen zuweilen dazu, sich etwas... unfein auszudrücken. Aber er kennt seinen Platz in diesem Universum. Pflicht und Glorie, Commander. Pflicht und Glorie. Meditieren Sie nicht zulange. Das Schicksal bestraft jene, die es zu spät ergreifen.".

[T`Pau]

16.02.2381, 6:36 Uhr

"Haben Sie den Eindruck, ich erfülle meine Pflichten nicht ordnungsgemäß?"
erkundigte sich T'Arleya.
"Was würden Sie denn Ihrer Meinung nach ändern? Und warum? Sie sehen scheinbar ein Problem, welches ich noch nicht zu erkennen vermag."

[Space Marine]

[16.02.2381, 6:37 Uhr]

"Nein. Ich kenne Sie zwar nicht lange genug, um mir ein abschließendes Urteil zu bilden, doch Sie machen nicht den Eindruck, Ihre Pflichten zu vernachlässigen. Im Gegenteil. Doch die Pflicht ist nur ein Teil eines erfüllten Lebens.".
Der Colonel nahm noch eine Gespar-Frucht zu sich und leerte dann seine erste Tasse Mokka.
"Zudem liegt es mir fern, etwas an Ihrer Lebensführung zu ändern. Ich wollte lediglich etwas Konversation betreiben. Über die Unterschiede zwischen Vulkaniern, Romulanern und Menschen. Das Thema kann äußerst aufschlussreich sein, wenn man es richtig betrachtet.".

[T`Pau]

16.02.2381, 6:37 Uhr

"Und was ist der andere Teil eines erfüllten Lebens? Was ist es für Sie? Ich habe meine Wissenschaften und Forschungen.
Ist es der Kampf für Sie? Familie?"
so ging sie auf seine Art der Konversation ein und trank ihren Mokka leer, der vor Dienstbeginn natürlich ohne Zucker zubereitet worden war. Sie wollte sicher nicht berauscht vor den Captain treten.

[Space Marine]

[16.02.2381, 6:38 Uhr]

"Die Familie bedeutet einem Romulaner alles.", versicherte Trivus ihr sofort.
"Jemanden aus dem eigenen Haus zu enttäuschen... oder im Stich zu lassen... ist für uns die größte Schande.".
Seine Stimmung schien umgeschlagen zu sein, die Lust an der Konversation ging ihm abhanden.
"Der Kampf aber bringt kein Glück. Höchstens kurzfristigen Ruhm. Ich bin kein Klingone, ich finde keine Erfüllung darin, über meinen abgeschlachteten Feinden einen Krug Blutwein zu leeren. Wenn wir kämpfen müssen, tun wir es mit aller Entschlossenheit und für den absoluten Triumph. Doch Freude bereitet der Krieg keinem Romulaner. Wir sind lediglich überzeugt davon, dass Tod und Zerstörung Teil der kosmischen Ordnung sind.".
Er aß die letzte Frucht auf seinem Teller.
"Danke Commander. Es war ausgezeichnet.".