U.S.S. Haishenwai NCC-76136

[Space Marine]

[09.03.2381, 21:34 Uhr]

"Ausgesprochen klingt es beinahe noch seltsamer, als es selbst miterlebt zu haben.".
Der Professor lehnte sich zurück und warf den Kopf in den Nacken.
Für einige Sekunden starrte er nur die Raumdecke an, ehe er den Blick erneut auf sein Gegenüber richtete.
"Aber auch nur beinahe. Die Romulaner planen, die Föderation bald in diese Geheimverhandlungen miteinzubeziehen. Deshalb wurden wir genau zu diesem Zeitpunkt überstellt. Ich vermute, hiermit habe ich meinen Teil zur Wahrung des galaktischen Friedens beigetragen. Was denken Sie? Gibt es eine reelle Chance, den nächsten interstellaren Großkonflikt zu verhindern, Commander?".

[HMS Fearless]

[09.03.2381, 21:34 Uhr]

"Darüber kann ich nicht mal anfangen zu spekulieren, Professor."
Antwortete Alaya.
"Wenn diese Subraumwesen wirklich versuchen werden, die Föderation an der Verwendung des Warpantriebs zu hindern, wird ein totaler Krieg nicht zu vermeiden sein. Unsere Interessen würden sich in diesem Fall so direkt diamatral entgegenlaufen, dass ein Kompromiss nicht möglich ist.
"Der Warpantrieb ist überlebenswichtig für die Föderation. Wir haben ihn bereits einmal soweit wie es uns nach unseren Kentnissen möglich war modifiziert um Schäden am Subraum zu vermeiden. Wenn das nicht ausreicht...."
Sie liess den Satz unvollendet ausklingen.

[Space Marine]

[09.03.2381, 21:35 Uhr]

"Hochmagisterin Ethara glaubt, dass weitere Modifikationen möglich sind. Wir wussten bisher nur nicht, worauf genau wir achten müssen.", antwortete Dosheen.
Die Implikationen der Betazoidin gefielen ihm nicht.
"Eine andere Wahl sehe ich nicht. Wir sind keine Barbaren. Wir würden keine komplette Spezies vernichten, um unsere Lebensweise zu erhalten, nicht wahr? Ich meine, ansonsten würden die Tholianer Recht behalten.".

[HMS Fearless]

[09.03.2381, 21:35 Uhr]

Alaya schüttelte den Kopf.
"Es geht nicht um unsere Lebensweise, sondern um unsere Existenz.
"Was glauben Sie, was passiert, wenn die Föderation aufhört zu existieren und jedes bewohnte Sternensystem nur noch seine eigene Flottille an Impulsschiffen hätte um sich zu verteidigen?"
Ihre Züge verhärteten sich.
"Das was mal die Föderation war würde Planet für Planet, Spezies für Spezies, von jedem Arschloch dieser Galaxis, der seinen FTL-Antrieb nicht aufgegeben hat, versklavt oder anderweitig ausradiert.
"Wir sprechen hier von der Zerstörung von über 150 Kulturen, Professor. Ich hoffe, bei allem was mir heilig ist, Ethara hat recht und wir finden eine technische Lösung für diese Situation, denn sonst werden wir entweder das Ende dieser Neykarim oder das der Föderation miterleben."

[Space Marine]

[09.03.2381, 21:36 Uhr]

Der rigelianische Wissenschaftler schloss die Augen und atmete tief durch.
Er konnte nicht glauben, was er da hörte.
Bislang hatte er die Dinge so nicht einmal betrachtet.
Vielleicht hatte er sie so nicht betrachten wollen.
Als Dosheen die Augen wieder öffnete, waren sie feucht und leicht gerötet.
"Und vielleicht stirbt die Föderation auch, wenn wir die Oberhand in einem gewaltsamen Konflikt gewinnen sollten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Genozid diesen Ausmaßes stillschweigend ausgeführt werden kann. Sobald das hier an die Öffentlichkeit gerät, wird es die Föderation in ihren moralischen Grundfesten erschüttern.".
Von einem Bürgerkrieg wollte Dosheen noch nicht sprechen, aber sollte es hart auf hart kommen, konnte er sich so eine Entwicklung durchaus vorstellen.
"Für den Moment können die Neykarim sich selbst schützen. Die Technologie, die sie von den Tholianern erhalten haben, stellt aber keine dauerhafte Lösung dar. Wir sind am Zug, dieser Spezies zu beweisen, dass wir besser sind als das Bild, dass die Tholianer von uns gezeichnet haben.".

[HMS Fearless]

[09.03.2381, 21:36 Uhr]

"Ich bin sicher, unsere Wissenschaftler und Ingenieure werden alles daran setzen um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Aber erstmal wird es darum gehen, einen offiziellen Kontakt herzustellen. Und natürlich das Hühnchen, welches wir noch mit den Tholianern zu rupfen haben. Aber ich denke, wir wissen beide wie sich unsere Politiker diesbezüglich verhalten werden."
Erwiederte Alaya.

[Space Marine]

[09.03.2381, 21:37 Uhr]

"Sie werden einen Krieg unter allen Umständen verhindern wollen.".
Zumindest hoffte Dosheen das.
Er gehörte nicht zu Anhängern der Falken, die seit dem Dominion Krieg wieder Oberwasser bekommen hatten und nichts lieber gesehen hätten, als eine Rückkehr zu einer weitaus durchmilitarisierteren Sternenflotte.
"Aber da ist noch ein verdammt großes Puzzlestück, das weder die Hochmagisterin noch ich wirklich haben platzieren können. Die Rolle des Paragon Spalts. Die Entdeckung dieser Anomalie scheint am Anfang der kompletten Ereigniskette zu stehen. Ich hatte viel Zeit, darüber nachzudenken. Sehen Sie... die Tholianische Versammlung hat die Neykarim benutzt, um ihre eigenen Forschungen am Spalt zu forcieren. Noch bevor sie ihren Krieg begonnen haben. Den Neykarim mag es ums Überleben gehen, nicht aber den Tholianern. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie ein wesentlich klandestineres Vorhaben verfolgen. Mehr, als einfach nur ihre astropolitische Machtstellung zu verbessern. Und diese Vorstellung raubt mir Nachts mehr Schlaf, als die Erlebnisse während der Gefangenschaft an sich.".

[HMS Fearless]

[09.03.2381, 21:38 Uhr]

"Egal was die Tholianer vorhaben, es kann für uns nichts gutes sein."
Stimmte die betazoidische Wissenschaftlerin Dosheen zu.
"Aber zum Glück bin ich nur ein einfacher Lieutennant Commander der Sternenflotte. Ich habe den Luxus solche Probleme einfach in der Nahrungskette weiter noch oben zu reichen."
Dabei grinste sie selbstironisch.

[Space Marine]

[09.03.2381, 21:39 Uhr]

"Wenn Ihnen das hilft, ruhiger zu schlafen.", gab der Rigelianer sardonisch zurück.
"Wann und wo gedenken Sie, uns abzuladen? Und wie ist eigentlich der Zustand des Paragon Projekts? Haben die Independence und die Skrag'Char bereits die Anomalie passiert?".

[HMS Fearless]

[09.03.2381, 21:39 Uhr]

Alaya ignorierte die Spitze und antwortete statdessen so knapp wie möglich auf die Breitseite an Fragen, die der Rigelianer gestellt hatte.
"Sobald wir dort sind, Starbase 24 und zweimal 'ich weiss es nicht'."

[Space Marine]

[09.03.2381, 21:40 Uhr]

"Ist das Verschlusssache?", hakte der Professor weiter nach.
"Also der Beginn der Expedition durch den Paragon Spalt. Ich dachte eigentlich, dass sich das ansonsten wie ein Lauffeuer herumsprechen würde.".
Dosheen hielt kurz inne und zog eine skeptische Grimasse.
"Oder geht es nur Zivilisten nichts an? Ich war immerhin Teil dieses Projekts.".

[HMS Fearless]

[09.03.2381, 21:40 Uhr]

"Das Projekt ist tatsächlich Verschlusssache auf einer "need-to-know" Basis."
Antwortete Alaya.
"Und da ich nicht Teil des Projekts bin, brauche ich auch keine Details darüber zu wissen.
"Tatsächlich wurde ich erst oberflächlich über das Projekt informiert, als ich den Befehl erhielt, Sie abzuholen."

[Space Marine]

[09.03.2381, 21:41 Uhr]

Professor Dosheen rieb sich den Nasenrücken, bevor er zu seiner nächsten Antwort ansetzte.
"Verzeihung, Commander. Ich wollte nicht unausstehlich erscheinen. Vielleicht holt mich der Stress nur doch langsam ein.".

[HMS Fearless]

[09.03.2381, 21:41 Uhr]

Alaya winkte ab.
"Für das was Sie durchgemacht haben, zeigen Sie eine beachtliche Beherrschung. Ich will garnicht zu genau wissen was die Spinnen mit Ihnen und den anderen gemacht haben."

[Space Marine]

[09.03.2381, 21:42 Uhr]

"Mir ist vergleichsweise wenig passiert. Und das, obwohl ich passiven Widerstand geleistet und so wenig preisgegeben habe, wie ich nur konnte.".
Dosheens Blick wurde glasig.
Seine Gedanken kreisten für einige Herzschläge um das, was auf der tholianischen Forschungsstation im Azure-Nebel geschehen war.
"Andere hatten nicht soviel Glück. Hochmagisterin Ethara wurde unter Drogen gesetzt und körperlich misshandelt. Ich denke nicht, dass ich derart ruhig vor Ihnen sitzen könnte, wenn mir widerfahren wäre, was ihr widerfahren ist.".