[Tal Shiar] Task Force Ra'kholh

[Space Marine]

[T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen]

"Es muss andere Möglichkeiten geben.", ließ der rigelianische Professor nicht locker.
Er flüsterte nun fast und war bemüht, todernst zu klingen.
"Hochmagisterin, diese Leute sind gefährlich. Nicht nur die Tholianer. Auch die Romulaner. Sie sollten das am besten wissen. Ich bitte Sie: kommen Sie morgen mit mir. Ein Sternenflottenschiff nimmt uns auf und bringt uns zur nächsten Starbase. Es wäre vorbei. Ihr Martyrium kann ein Ende finden. Solange Sie hier bleiben, sind Sie nicht sicher.".

[T`Pau]

T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen

"Mein Martyrium wird auf Vulkan erst beginnen."
erklärte Ethara ruhig.
"Ich werde auf meine Kollegen verändert wirken, ich bin nicht einmal sicher, wie ich mich verhalten soll. Ich werde Zeit brauchen, um mich in mein neues Leben einzufinden und mich mit meinen Emotionen abzufinden. Das wird nicht einfach.
Ich halte es für sinnvoll, mich derweil mit Subraumphysik zu beschäftigen und damit zu helfen, einen Konflikt zu verhindern."
Ihre Entscheidung stand fest.
"Wenn ich nach Vulkan zurückkehre, werde ich Sie sofort kontaktieren, um ihnen mitzuteilen, daß ich wohlauf bin."
versprach sie.

[Space Marine]

[T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen]

Der Professor ließ ein schwer zu überhörendes Seufzen von sich.
"Also gut, wenn es das ist, was Sie wünschen, kann ich Ihnen nicht im Wege stehen.".
Er brachte ein schmales Lächeln zustande.
"Viel Glück, Hochmagisterin. Und Danke für alles.".
Damit umarmte er sie einfach.
Das mochte nicht gerade den Protokollen entsprechen, aber die Vulkanierin war für Dosheen in den vergangenen Wochen zu mehr als nur einer Kollegin geworden.
Sie hatten gemeinsam die tholianische Gefangenschaft überstanden. Für ihn war sie nunmehr eine gute Freundin und Vertraute.
Er schätzte sich glücklich, auch nach dem Ende ihrer kleinen Odyssee weiterhin mit ihr in Kontakt stehen zu können.

[T`Pau]

T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen

Ethara stand einen Augenblick völlig stocksteif da. Diese Umarmung war etwas völlig Unerwartetes und körperlicher Kontakt für Vulkanier nur in seltenen Situationen zu ertragen.
Doch es hatte sich für sie vieles verändert. Sie konnte verstehen, was Dosheen ihr vermitteln wollte und brachte es sogar fertig, diese Umarmung zu erwidern.
"Auch ich danke Ihnen, mein Freund."
antwortete sie schließlich.
"Wir sehen uns wieder, ganz bestimmt und vielleicht forschen wir in Zukunft wieder gemeinsam."
In ihren dunklen Augen schimmerte es verdächtig.

[Space Marine]

[T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen]

Als sie die Umarmung wieder lösten, hatte auch Dosheen Tränen in den Augen.
"Auf ein baldiges Wiedersehen.".
Damit sah er zu Kysilan.
"Und auch Ihnen gebührt mein Dank. Ich wünsche Ihrem Volk das Beste.".
Das Subraumwesen glühte in warmen, wohltuenden Farben.
"Ich habe getan, was ich für richtig halte. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät für meine Art und diese Galaxis.".

[T`Pau]

T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen

"Das gilt auch für mich."
bestätigte Ethara sowohl im Geiste als auch mündlich, um Dosheen mit einzubeziehen.
"Sie haben uns wieder Hoffnung gegeben. Ich bin froh, Sie bald wieder sehen zu können. Ich hoffe, nach diesem Gespräch mit den Tholianern darf ich Sie der Wissenschaftsakademie auf Vulkan vorstellen."

[Space Marine]

[T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen]

"Wenn alles nach Plan verläuft, werde ich da sein.", versprach Kysilan der vulkanischen Wissenschaftlerin.
Seine Gedanken teilte er gleichermaßen mit ihr wie mit Professor Dosheen.
"Doch nun muss ich Sie verlassen. Die Romulaner warten auf mich. Mein Volk muss über die Täuschungen der Tholianer informiert werden. Für die Neykarim ist Zeit zwar ohne Bedeutung, in dieser Wirklichkeit aber läuft sie uns davon.".

[T`Pau]

T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen

So verabschiedeten sich die drei Wesen, die trotz großer Unterschiede und unter den widrigsten Umständen zu Freunden geworden waren.
Ethara blieb in ihrem Quartier alleine zurück.
Sie mußte sich eingestehen, daß sie die Begegnung mit dem Tholianer fürchtete, doch würde sie ihre Entscheidung nicht noch einmal verwerfen.
Und danach konnte sie nach Hause zurück.

[Space Marine]

[T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen]

Kysilan schwebte auf den Gang hinaus, wo er von den Tal Shiar Wachen weggebracht wurde.
Ein weiterer, gerüsteter Romulaner wartete noch auf Professor Dosheen.
Der Rigelianer warf Ethara einen letzten, wehmütigen Blick zu.
"Leben Sie lange und in Frieden.".
Damit ließ auch er sich von seiner Wache zurück in sein Gästequartier führen.

Ethara sollte den Rest des Tages und der Nacht mit ihren Gedanken alleine zurückbleiben.
Für den nächsten Morgen jedoch erwartete Major D'rusus noch ihren Brief für Zuhause...

[T`Pau]

T.S.W. Redeemer, Gästequartiere - Unbekannter Zeitrahmen

Ethara lieferte den Brief pünktlich. Sie schilderte der Wissenschaftsakademie sachlich, warum sie noch nicht zurück kehren wollte.
Und sie hatte keine Familie, die sich Sorgen um sie machte.
So waren auch einige Worte an Hochmagister Semok gerichtet. Schließlich hatte sie unter seiner Leitung gearbeitet. Ethara ließ ihn wissen, daß es ihr körperlich gut ging und sie sich bald wieder in seinem Team einfinden würde.

Nun wartete sie ab. Das Treffen rückte näher.

[Space Marine]

[T.S.W. Redeemer, Hauptbrücke - Unbekannter Zeitrahmen]

Sowohl die Rückkehr Kysilans in den Subraum, als auch die Überstellung der Föderationswissenschaftler an das Nova-Klasse-Sternenflottenschiff U.S.S. Haishenwai verliefen reibungslos.
Der Tal Shiar Warbird Redeemer traf einen vollen Tag vor dem anberaumten Treffen mit den Tholianern im Mechernis-System ein, in welchem sich Melnering Station befand.
Selbstverständlich kam das Schiff nicht allein.
Trotz Talrenes Aufforderung, lediglich einen Großraumer zu senden, hatte Sub-General Rhian die D'deridex-Warbirds El'eyla und Trevek als Geleitschutz mitfliegen lassen.
Alle drei romulanischen Schiffe warteten unter maximaler Tarnung an verschiedenen Punkten am Systemrand und nahmen hochauflösende Scans der Umgebung vor, um Anzeichen eines etwaigen Hinterhalts möglichst frühzeitig erkennen zu können.

Rhian betrat einige Stunden, nachdem die Redeemer in Position gegangen war, die Hauptbrücke ihres Flaggschiffes.
Colonel Lucan-Hitar hatte Dienst und überwachte die Aufklärungsoperation.
"Bericht.", forderte die Generalin von der Garidianerin und stellte sich mit vor der Brust verschränkten Armen vor den großen Hauptschirm, der einen hereingezoomten Bildausschnitt mit der ferengischen Handelsstation im Zentrum zeigte.
D'Kora-Marauder patrouillierten einen großzügig angelegten Perimeter und Frachtschiffe von hundert verschiedenen Völkern trafen ständig von überall her ein oder sprangen wieder auf Warpgeschwindigkeit, um ihre Reise durch den Hromi Sternhaufen fortzusetzen.

[T`Pau]

T.S.W. Redeemer, Hauptbrücke - Unbekannter Zeitrahmen

Der Colonel stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor dem Bildschirm der Brücke.
"Man möchte nicht glauben, daß man es hier mit einer normalen Handelsstation zu tun hat."
stellte sie stirnrunzelnd fest.
"Hören Sie sich das an: 30 Plasmaphaserbänke, 24 Plasmaphaseremitter, 4 elektromagnetische Störsender und 20 Torpedorampen mit einem Arsenal von insgesamt 2500 Photonentorpedos.
Wir wollen auch die fünf D'Kora-Klasse Marauder im System nicht vergessen.
Und glauben Sie nicht, daß man hier mit der Bewaffnung sparsamer umgegangen wäre...sie sind aufgerüstet bis ans Limit.
Hier hat einer eindeutig zu viel Geld."
stellte sie leicht mißbilligend fest.

[Space Marine]

[T.S.W. Redeemer, Hauptbrücke - Unbekannter Zeitrahmen]

"Erstaunlich.", stellte Rhian fest, ohne jedoch wirklich beeindruckt zu klingen.
"Dieser DaiMon Brogg, dem das alles gehört, macht wirklich so gute Geschäfte, wie unsere Berichte vermuten lassen. Und er ist genauso paranoid. Die Tholianer haben diesen Ort mit Bedacht gewählt. Beginnen wir hier einen Kampf, dann haben wir mehr Ärger am Hals, als uns lieb sein kann. Fünf hochgerüstete D'Kora-Marauder gegen drei Warbirds. Dieses Risiko gehen wir besser nicht ein.".
Ein einziger dieser Marauder war einem Föderationsschiff der Galaxy-Klasse ebenbürtig. Auch wenn Ferengi Feiglinge waren: sie würden es zweifelsohne schaffen, der kleinen Flottille der Tal Shiar Generalin zumindest Schaden zuzufügen, sobald die Romulaner gegen die Regeln des örtlichen Kingpin verstießen.
"Üben wir uns in Zurückhaltung. Die El'eyla und die Trevek sollen unter voller Tarnleistung an ihren Positionen verharren und weiterhin aktive Tiefenscans des Systems durchführen. Sobald wir auch nur ein Proton dort entdecken, wo es nicht hingehört, möchte ich sofort informiert werden. Bringen wir die Redeemer unterdessen in die Nähe von Melnering Station. Wir fliegen unter einem der falschen Militär-ID-Codes der Sternenmarine und sind nur hier, um unserer Besatzung nach einer Forschungsmission im Sternhaufen einen Landgang zu ermöglichen.".

[T`Pau]

T.S.W. Redeemer, Hauptbrücke - Unbekannter Zeitrahmen

Genau das war es, was Lucan-Hitar mißfiel. Der Tal Shiar konnte hier nicht mit bloßer Präsenz Angst und Schrecken verbreiten sondern mußte sich der Waffengewalt eines Ferengis beugen. Solchen Personen gehörten in ihren Augen keine Waffen, vielleicht eine Steinschleuder, mehr nicht...
Doch seufzend führte sie die Befehle aus. An die Begleitschiffe ging die Order getarnt Tiefenscanns durchzuführen und die Reedemer selbst näherte sich der Station, enttarnte sich, sandt den gefälschten Code und entrichtete die Grüße samt Anfrage um Erlaubnis, die Stations zweck Landgang betreten zu dürfen.

[Space Marine]

[T.S.W. Redeemer, Hauptbrücke - Unbekannter Zeitrahmen]

Die Ferengi ließen sich mit ihrer Antwort einige Minuten Zeit.
Ein romulanisches Schiff würden sie zweifelsohne doppelt und dreifach überprüfen.
Auch den kleinen Gnomen war klar, dass sie sich im Umgang mit dem Sternenimperium in Acht zu nehmen hatten.
Doch Melnering Station rühmte sich dafür, ein neutraler Hafen für all jene zu sein, deren Taschen mit goldgepresstem Latinum gefüllt waren.
Einen Warbird der Sternenmarine abzuweisen, der von einer Tiefraummission zurückkehrte und dessen Besatzung der Sinn aller Wahrscheinlichkeit nach nach Zerstreuung stand, entsprach schlicht nicht der ferengischen Mentalität.
Sie konnten den Profit wahrscheinlich bereits riechen.
Rhian gestattete sich ein eisiges Lächeln. An ihrer Crew würden diese Narren keinen einzigen Streifen Latinum mehr verdienen, als unbedingt notwendig.
"Kümmern Sie sich um das Geschäftliche.", instruierte die Generalin Colonel Lucan-Hitar.
"Ich treffe mich mit der Vulkanierin und der Gwairochi.".

Damit machte sie sich auf den Weg zu ihrem Bereitschaftsraum.
Via Interkom sollten Hochmagisterin Ethara und Major Imai zu ihr gebeten werden.
Es blieben nur noch wenige Stunden bis zur vereinbarten Ankunft des tholianischen Schiffes von Talrene.