[Azure-Nebel] Subraumphänomen FGC-1293/30-17/ Tholianische Asteroidenstation

[T`Pau]

Laborbereich - Unbekannter Zeitrahmen

Ethara sah Dosheen nicht mehr an, um sich nicht zu verraten.
Der erste Schritt zur Flucht war also gelungen. Sie konnte nur hoffen, daß auch alles weitere reibungslos verlief.
So ließ sie sich nach Beendigung ihrer Arbeit wiederstandslos in ihr Quartier führen.
Nun hieß es abwarten....

[Space Marine]

[Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen]

Für Ethara und Dosheen kam es nicht mehr dazu, ihre Arbeit unter Arrest fortzusetzen.
Sie hatten den Vorfall bewusst einen Tag vor dem anberaumten Eintreffen des gwairochischen Handelsschiffes Caidra inszeniert und erwartete bereits in dieser Nacht ihren Transport auf den Frachter.
Kysilan hatte keine Uhrzeit genannt, also saß zumindest Dosheen stundenlang wach auf seinem Bett und starrte den Chronometer an, der die Stationszeit zeigte - die keinen Rückschluss darauf zuließ, wie lange er und die anderen Wissenschaftler sich schon in tholianischer Gefangenschaft befanden, aber dem Tag immerhin einen gewissen Rhythmus verlieh.
Der rigelianische Professor war viel zu aufgeregt, um Ruhe zu finden.
In den frühen Morgenstunden begann er dann, sich Sorgen zu machen.
War etwas schiefgelaufen? Hatte die Caidra lediglich Verspätung? Waren die Tholianer dem Neykarim etwa sogar auch die Schliche gekommen?
Dosheen wurde von einem Energieausfall aus diesen Gedanken gerissen.
Das Licht in seinem Quartier fiel vollständig aus, und auch die Notbeleuchtung - so vorhanden - wurde nicht zugeschaltet.
Seine Augen gewöhnten sich rasch an die Finsternis, doch er fragte sich nun ernsthaft, wie er vorgehen sollte...

[T`Pau]

Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen

Ethara zuckte zusammen, als auch in ihrem Quartier das Licht verlosch.
Sie hatte seit der letzten Injektion nicht mehr im Dunklen schlafen können. Sie litt unter Panikattacken und Angstzuständen.
Und was war nun geschehen? Warum ging das Licht aus?
Hatten die Tholianer Wind von ihrem Fluchtplan bekommen? Wollten sie sie nun erneut quälen?
Noch eine Injektion dieser furchtbaren Droge würde sie nicht ohne erheblichen irreversiblen Schaden überstehen, soweit war ihr klar.
Sie saß auf ihrem Bett und hatte die Hände ineinander verkrampft.
Viel zu schnell und zu laut spürte sie ihr Herz pochen...

[Space Marine]

[Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen]

Sowohl Ethara als auch Dosheen wurden im selben Augenblick von einer körperlosen Präsenz berührt.
Fremde Gedanken mischten sich unter die ihren, und sie würden die Aura des Subraumwesens Kysilan erkennen, der auf telepathische Weise Kontakt aufnahm.
"Äußere Umstände haben unsere Pläne drastisch verändert.", wisperte der Neykarim im Geiste.
Er fühlte sich aufgeregt und verwirrt an - ein Zustand, in dem weder Ethara, und ganz sicher nicht Dosheen ihn jemals erlebt hatten.
"Die Station wird von unbekannten Schiffen angegriffen. Die Tholianer sind in Kampfbereitschaft, aber anscheinend werden die Sensoren und Langstreckenkommunikationssysteme gestört. Von der Caidra fehlt jede Spur. Niemand scheint zu wissen, wie man uns hier gefunden haben kann. Die Subraumanomalien im Zentrum des Azure Nebels zu kartografieren müsste Jahre linearer Zeit in Anspruch nehmen.".

[T`Pau]

Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen

"Die Föderation!"
Ethara war aufgesprungen.
"Sie haben uns endlich gefunden!"
Diese Art der Flucht erschien ihr ungleich atraktiver als die ungewisse Möglichkeit, sich irgendwie von dem Frachter schleichen zu müssen.
"Wenn man uns befreit, bitte kommen Sie mit uns! Sie können uns helfen, Ihr Volk zu beschützen."
bat Ethara nun.

[Space Marine]

[Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen]

"Ich muss meine letztendliche Entscheidung von den Umständen abhängig machen. Seien Sie jedoch versichert, dass ich mit Ihrem Vorschlag sympathisiere, Hochmagisterin Ethara von Vulkan.".
In den Quartieren sprang nun endlich eine Notbeleuchtung an.
Alles wurde nun ein ein schwaches, orangerotes Licht getaucht.
"Ich weiß nicht, ob es Ihre Föderation ist, die uns hier angreift. Solange Zweifel in dieser Hinsicht bestehen empfehle ich Ihnen beiden, ruhig zu bleiben und in Ihren Quartieren zu verharren.".

[T`Pau]

Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen

Das Licht beruhigte Ethara wieder. Die Dunkelheit hätte sie nur schwerlich ertragen können.
Ihre Gedanken versicherten Kysilan, daß sie geduldig warten würde und erst auf sein Zeichen hin handeln würde.
Sie vertraute ihm, es konnte zwischen ihnen kein Mißtrauen mehr geben, nachdem sie sich doch in Gedanken verbunden hatten.

[Space Marine]

[Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen]

Dosheen nahm die Neuigkeiten nicht ganz so gelassen auf, wie das bei Ethara der Fall war.
Der Rigelianer war dazu übergegangen, rastlos in seinem Quartier umherzuwandern, während er die Gedanken Kysilans in seinem Kopf vernahm.
Der Neykarim fing seine Beunruhigung auf und strahlte als Reaktion eine feste, stärkende Aura der Ruhe aus.
Er selbst schien seine Mitte wiedergefunden zu haben, seine Determination, das Richtige für sein Volk und all jene zu tun, denen die Tholianer mit seiner Hilfe Leid zugefügt hatten.
"Ich muss den Kontakt nun einstellen. Die Tholianer verlangen meine Präsenz im Operationszentrum. Ich melde mich wieder, sobald es möglich ist.".
Die telepathische Verbindung wurde abgebrochen, Kysilans Präsenz zog sich aus den Geistern Dosheens und Etharas zurück.

Einige Minuten zogen vorüber. Die Computerterminals in den Quartieren, die einen eingeschränkten Zugang zum stationsweiten Netzwerk ermöglichten, waren ausgefallen, ebenso wie die Chronometer.
Die Beleuchtung flackerte immerzu, und ab und an ging ein deutliches Rucken durch das Deck, das auf Unregelmäßigkeiten in der Arbeitsweise der Gravitationskontrolle und der Trägheitsdämpfer hinwies.
Nach einer der heftigsten Erschütterungen glitt die Zugangstür zu Etharas Räumlichkeiten einen Spalt weit auf...

[T`Pau]

Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen

Ethara starrte wie gebannt auf die Tür.
Hatte sie jemand geöffnet? Wenn ja, wer?
Ihre Knie zitterten etwas, als sie darauf zu ging.
Sie kniff die Augen zusammen und nahm sich allen Mut, den sie hatte.
"Wer ist da?"
erkundigte sie sich.

[Space Marine]

[Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen]

Ethara sollte einen leeren, spärlich beleuchteten Gang vorfinden.
Sogar die tholianischen Wachen waren abgezogen worden und weit und breit nicht aufzufinden.
Die Zugangstüren verschiedener Quartiere hatten sich allerdings ebenfalls geöffnet, auch wenn die jeweiligen Insassen sich noch nicht hinausgewagt hatten...

[T`Pau]

Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen

Nun eilte die Hochmagisterin aus ihrer Zelle hinaus. Sie lief den Gang hinunter, zu dem Quartier, welchs Dosheen zugeteilt worden war. Auch diese Türe stand offen.
"Professor, kommen Sie! Ich weiß nicht, was genau hier los ist, aber ich habe nicht vor zu warten."
rief sie hinein.

[Space Marine]

[Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen]

Dosheen kauerte hinter seinem Tisch, seitdem die Tür sich unerwartet geöffnet hatte.
Als er Etharas Stimme vernahm wunderte er sich kaum.
Wer sonst, wenn nicht sie, hätte die relative Sicherheit des eigenen Raumes gegen die Ungewissheit getauscht, die Draußen zu erwarten war?
Ob sie nun aus irgendeiner seltsamen Form der Logik handelte, die er nicht nachvollziehen konnte, oder aus anderen Beweggründen... der Rigelianer hätte es bevorzugt, sie vorerst zu ignorieren - das aber war nicht möglich.
"Kommen Sie rein!", zischte er, als würde jeder zu laute Ton unsägliche Schrecken heraufbeschwören.
"Wir müssen erst einmal besprechen, wie wir überhaupt handeln! Ich meine was haben Sie vor?".
Wieder fiel die Beleuchtung aus, jedoch nur für ein paar Sekunden.
Dosheen sah sich nervös um und kauerte sich wieder hinter dem Tisch zusammen.
"Wieso haben sich überhaupt die Türen geöffnet? Selbst bei Störungen des Hauptcomputers sollte man denken, dass es zumindest mechanische Schutzvorrichtungen gibt, die soetwas verhindern.".

[T`Pau]

Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen

Ethara sah sich noch einmal um, dann eilte sie in das Quartier.
"Ich weiß nicht, warum die Türen offen sind, aber es ist sicher nicht im Sinne der Tholianer und das gedenke ich auszunutzen."
Erklärte sie ihm.
"Oder wollen Sie hierbleiben?"

[Space Marine]

[Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen]

Der Rigelianer sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren.
"Ja!", zischte er dann.
"Das hielte ich eigentlich für keine ganz so üble Idee. Wenn die Sternenflotte hier ist, um uns zu befreien, finden sie uns noch früh genug. Falls nicht, sollten wir die Sache auf uns zukommen lassen. Was bringt es, ziellos durch die Station zu irren? Mit etwas Pech erwischen wir die falsche Tür und werden von der tholianischen Atmosphäre bei lebendigem Leib gedünstet!".
Er machte eine energische Handbewegung, um die Vulkanierin zu sich hinter den Tisch zu locken.
"Kommen Sie schon, tun wir die kluge Sache und warten hier. Still. Vielleicht meldet unser Freund sich bald wieder.".
Dosheen zuckte erschrocken zusammen, als die Station wieder bebte.
All das hatte er doch schon hinter sich... letztes Mal hatten die Tholianer Orbitalstation Drei von Starbase 234 gestürmt.
Nun waren die Nichthumanoiden scheinbar diejenigen, die unter Beschuss standen.
Poetische Gerechtigkeit?
Eigentlich war dem Professor schlicht alles Recht, was ihn nicht umbringen würde...

[T`Pau]

Quartierbereich - Unbekannter Zeitrahmen

Ethara dachte nicht daran, hinter den Tisch zu klettern.
Sie sah ihn an, als hätte sie ein kleines Kind vor sich.
"Wenn die Tholianer unter Beschuß stehen, und es möglich ist, daß man ihnen ihre Wissenschaftler wieder abnimmt, was glauben Sie was sie dann tun?
Jeden Augenblick wird hier Gas reingeleitet werden oder sie grillen uns einfach.
Ich würde sagen, wir suchen die Angreifer auf, bevor wir Stickstoff zu atmen bekommen."