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    [Orbitalstation Drei, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 03:45 Uhr]

    Corporal Tovan war tot, aber es bliebt keine Sekunde Zeit um ihm zu Gedenken – und das war jedem der Marines klar. Sie waren Brüder und Schwestern im Kampf und nahmen den Tod als unausweichliche Gegebenheit hin.
    Marine zu sein, bedeutete dem Tod furchtlos ins Auge zu blicken.

    Spätestens, nachdem das Schild im Gang kollabiert war, ging der Kampf mit brutaler Härte weiter. Mit erstaunlichem Kampfeswillen und Mut Rückten die Tholianer gegen die Föderationsstreitkräfte vor und drangen mit aller Macht in den Gang ein. Doch nicht zuletzt dank der Feuerkraft der Sternenflottenoffiziere konnten die Spinnen zurückgedrängt werden und es eröffnete eine gute Chance für die Marines, weiter vorzurücken...

    Nun, nach zahlreichen weiteren heftigen Gefechten mit den Spinnen standen sie vor dem letzten Rückzugsort dieser Spinnentiere.
    Vor der Türe zum großen Versammlungsraum hatten mehrere Einheiten der Marines Aufstellung genommen und warteten nur darauf, es dem Ungeziefer heimzuzahlen.
    Allerdings war das alles andere als ein Kinderspiel. Der Versammlungsraum war ein vergleichsweise großer Raum, mit Hunderten Hindernissen, zahlreichen Geiseln und kampfbereiten Spinnen, die bis zum letzten Kämpfen würden.
    Es würde das schwierigste Kapitel des Einsatzes der Marines auf dieses Raumstation werden und doch war es das perfekte Einsatzgebiet für diese mutigen Föderationskrieger.
    Vermutlich waren sie auch die Einzigen, die diese Situation meistern konnten.

    "Sprengsatz aktiv" durchbrach Akyras Stimme die angespannte Stille, nachdem sie erneut einen XT7 Sprengsatz an der großen Türe angebracht hatte. Mit rasender Geschwindigkeit zählte der Countdown nach unten und die Explosion der Türe leitete die Schlacht ein.
    "Los! Los! Los!" konnte sie die Befehle ihres Vorgesetzten noch empfangen, ehe sie und die anderen Marines mit gezogener Waffe durch die zerfetzte Türe stiegen und den Raum betraten. Sofort wurden sie von heftigem Waffenfeuer der Tholianer begrüßt, die sich überall im Raum verteilt hatten. Der Raum selbst ähnelte einer kleinen Halle. Überall waren Bildschirme an den Wänden, die noch ab und an leicht flackerten. Zahlreiche Sitzgelegenheiten und Tische waren im Raum verstreut und im Zuge des Tholianischen Angriffs umgeworfen worden. Rauch stieg von einigen zerstörten Terminals auf, die sich um Ziersäulen Gruppierten die sich durch die Halle zogen. Ein großes Aquarium, dass Hunderte von unterschiedlichen Fischen und anderen Lebensformen beinhaltete, stand auf der rechten Seite des Raumes und war wie durch ein Wunder unversehrt geblieben. Die Tholianer selbst hatten sich hinter zahlreichen Kraftfeldern sowie den Säulen oder anderen Einrichtungsgegenständen verschanzt und waren bestens auf den Angriff der Föderationsstreitkräfte vorbereitet. Der Marmorboden wies ebenso wie Wände und Decke zahlreiche Brandflecken auf, die durch die Tholianischen Waffen verursacht worden waren.
    Auf der linken Seite des Raumes war ein Feuer ausgebrochen, das einen kleinen Laden verzehrte, doch die Feuerlöschanlage funktionierte Mangels Energie nicht mehr und konnte somit den Brand nicht bekämpften.
    Die Zahlreichen Lichtquellen an der Decke waren größtenteils zerstört, nur einige wenige Notleuchten schienen noch mit Energie versorgt zu werden – doch mehr als ein Flackern brachten auch sie nicht zu Stande.

    Akyra sh'Inidras schaffte es trotz der heftigen Gegenwehr hinter einer der Säulen Schutz zu finden. Einige ihrer Kameraden hatten weniger Glück – sie wurden kurz nach dem durchschreiten der Türe niedergemäht. Sanitäter versuchten die Verletzten in Sicherheit zu bringen, doch unter der heftigen Tholianischen Gegenwehr gab es für einige keine Hoffnung mehr.
    Mit ihrem Kampferprobten Phasergewehr beantwortete Akyra die Brutalität der Tholianischen Angreifer, doch musste sie vorsichtig sein. Hinter den Barrikaden, die die Tholianer errichtet hatten, waren vermutlich die Wissenschaftler. Granaten oder andere Sprengstoffe konnten sie also nicht einsetzen. Sie würden jeder dieser Spinnen erlegen müssen.
    Eine nach der anderen.

    Mit erstaunlichen Reflexen riss Akyra sh'Inidras ihr Gewehr in die Höhe und traf ihn scheinbar tödlich. Mit einem lauten Knall schlug er am Boden auf und blieb Regungslos liegen.
    Einer weniger...
    Zuletzt geändert von Skulblaka; 13.06.2013, 21:03.
    Chaos Universe

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      Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:47 Uhr

      Talla nickte ihren Leuten nun wortlos zu.
      Auch sie brachten sich in Stellung, sie verstanden sehr gut, was Shaow da andeutete.
      Jedem hier war klar, was gerade vor sich ging.
      Die Tholianer versuchten es erneut. Doch würden sie sich einer geballten Feuerkraft gegenüber sehen, sobald es ihnen gelingen würde, sich Zugang zu verschaffen.
      Alle Augen waren nun auf einen Punkt gerichtet.
      T'Arleya sah kurz zu Trivus, der ebenfalls bereit war und warf dann einen kurzen, prüfenden Blick auf ihren Großvater, der etwas abseits in relativer Sicherheit kauerte.
      So leicht würde die Ops nicht fallen.
      Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
      Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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        [Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:50 Uhr]

        Colonel Trivus kniete hinter einer der zerstörten Konsolen und hatte die holografische Zielvorrichtung des Phaserkompressionsgewehrs aktiviert, das er einem von den Tholianern niedergemachten Sicherheitsoffizier der Sternenflotte abgenommen hatte.
        Die Waffe nahm sich für seinen Geschmack zu plump aus und wirkte außerdem mit all ihren hochtechnologischen Besonderheiten zu kompliziert, um eine hohe Zuverlässigkeitsrate in schwierigen Kampfgebieten aufweisen zu können, doch für den Moment war er relativ zufrieden damit.
        Man konnte damit Spinnenbeine erschießen, also war es gut.

        Jene Tür, auf die nun die Aufmerksamkeit jeder nicht bewusstlosen Person auf der Ops gerichtet war, verdampfte von einem Moment auf den nächsten in einem grellen Lichtblitz.
        Trivus hatte den Blick dank seiner geschulten Reflexe rechtzeitig abgewendet, um nicht zeitweise zu erblinden.
        Er riss an Commander T'Arleyas Schulter, um die Vulkanierin weiter hinter die schützende Konsole zu zerren.
        Nicht umsonst, denn wie erwartet rollten mehrere Granaten durch den aufgesprengten Zugang.
        Anstatt einfach das gesamte Operationszentrum mit Plasmadetonationen auszuradieren - ein Prozedere, wie es Trivus an dieser Stelle selbst in Betracht gezogen hätte, wäre er der tholianische Befehlshaber gewesen - hinterließen diese Waffen kaum physische Schäden.
        Die sechsbeinigen Kreaturen hatten es also noch immer darauf abgesehen, wenigstens ein paar Kontrollsysteme der Ops intakt einzunehmen.
        Ihre Granaten explodierten in einer Reihe farbgewaltiger Lichtreflexe, welche die holografische Zielvorrichtung auf dem Gewehr des Romulaners flackernd ersterben ließen.
        "Was bei den Elementen...?".
        Er hob das Gewehr über seine Deckung und versuchte, blind einen Energiestoß in Richtung Tholianer abzugeben - erfolglos.

        Schon bevor die mit langen, aus ihrer Unterarmpanzerung entspringenden Monomolekularklingen bewaffneten Tholianer den Raum stürmten, dämmerte dem Tal Shiar Colonel, was geschehen war.
        Die Spinnenbeine hatten die Ops mit intensiver Strahlung geflutet, um jede Form moderner Technologie für eine gewisse Zeit außer Gefecht zu setzen.
        Ein verzweifelter Schritt?
        Denkbar.
        Andererseits hatten sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite und trugen allesamt kraftverstärkende Exoskelette mit integrierten Nahkampfwaffen.

        Das wiederum ließ eher die Lage der Föderierten verzweifelt erscheinen... und seine eigene.

        [Orbitalstation Drei, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 03:45 Uhr]

        ... einer von vielen.

        Die tholianischen Krieger in ihren gepanzerten Exoskeletten reagierten schnell auf den Sturmangriff durch die Föderationstruppen.
        Ein infernalisches Feuergefecht entstand zwischen den Angreifern und den verschanzten Spinnenbeinen.
        Der ganze, ansonsten in bedrückende Dunkelheit getauchte Versammlungsraum wurde in kurzen Intervallen von blendend grellen Strahlenwaffen erhellt, der Lärm des Schusswechsels war ohrenbetäubend.
        Major Zhannerune th'Lariid, zumeist schlicht Zhann genannt, kniete zwischen Lance Corporal Akyra und Sergeant Major S'ssesh, sein eigenes Gewehr fest in Händen und immer wieder feuernd.
        Die Schüsse waren präzise, Marines konnten und wollten es sich nicht leisten, Energiezellen zu verschwenden.
        Seine Waffe nachladen zu müssen konnte einem das Leben kosten, gerade in einer derart brenzlichen Situation wie dieser hier.

        Doch diesmal bekämpften sie nicht nur tholianische Fußsoldaten.
        Auf Antigravitationsemittern schwebende Unterstützungsdrohnen, den miniaturisierten Exocomps des Federal Marine Corps nicht unähnlich, stiegen hinter den Barrikaden auf und verteilten sich rasend schnell unter der Decke.
        Ihre Bewegungen waren abrupt, was es ausnehmend schwierig machte, sie zu treffen.
        Zhann stand der kalte Schweiß auf der Stirn, als er eines der mechanischen Biester ins Visier nahm.
        Die Antennen unter seinem Helm legten sich angespannt an, die Sensoren, die mit ihnen verbunden waren und ihm nach Außen hin eine uneingeschränkte Wahrnehmung garantierten, kribbelten leicht, als er seine volle Aufmerksamkeit konzentrierte.

        Er drückte ab.

        Daneben.

        "Chrast!", entfuhr des dem Offizier.
        Mehr als einen großen Brandfleck an der duraniumverstärkten Decke hatte er nicht hinterlassen.
        Sein fehlgegangener Schuss sollte sich umgehend rächen.
        Die verfehlte Drohne flankierte einen Trupp der Sternenflottensicherheit und feuerte eine Waffe ab, die Zhann bislang noch nie untergekommen war.
        Es handelte sich um ein fingerkuppengroßes Festgeschoss, das zunächst nicht weiter auffällig zu sein schien.
        Dieses Projektil wurde laut helminternen Scannern wohl durch ein Gravitationsfeld beschleunigt und fegte mit einem derartig hohen Tempo, dass der andorianische Major Major seiner Flugbahn kaum zu folgen vermochte, auf die durch Feindbeschuss niedergehaltenen Flottenangehörigen zu.
        Die Waffe entfaltete ihre volle Grausamkeit allerdings erst Sekundenbruchteile vor dem Aufschlag.
        Anstatt zu explodieren oder sich schlicht ins Ziel zu brennen, flog das Geschoss auseinander und entfesselte eine Art sehr feinmaschiges Netz, das aus orangefarbenem Licht gemacht zu sein schien.
        Dieses Netz traf mit einiger Wucht auf die Sicherheitsleute, warf sie zu Boden und schnitt sich zischend durch die polymorphen Kampfanzüge.
        Glühende Haken an den Seiten des augenscheinlich doch materiellen Netzes waren in das stählerne Deck getrieben wurden, so dass die Soldaten hilflos unter dem fürchterlichen Geflecht gefangen waren.
        Jede verzweifelte Bewegung sorgte lediglich dafür, dass das Netz sich noch tiefer durch ihre Rüstungen und das Fleisch darunter schnitt.

        "Corporal Akyra, Medic mit mir!", forderte der Major die junge Marineinfanteristin sowie einen Feldsanitäter auf.
        "S'ssesh, Stellung halten.".
        Zhannerune durchschaute die Natur des seltsamen tholianischen Kampfmittels unverzüglich.
        Es handelte sich um eine Terrorwaffe, die Panik unter Soldaten auslösen und ihre Moral brechen sollte.
        Eine einfache Photonengranate hätte diesen Effekt nicht erzielt, doch die gestählten Krieger des Corps würden ganz sicher nicht die Flucht ergreifen, nur weil irgendein sadistischer Kristallfreak diese abartige Waffe entwickelt hatte.
        Krieg war nun einmal Krieg.
        Da war aber noch ein weiterer, vielleicht sogar noch relevanterer Vorteil des Netzwerfers - als solchen deklarierte der Kompanieführer das teuflische Unding zumindest in seinem Kopf: es tötete nicht sofort, sondern hinterließ seine Opfer in dieser prekären Lage.
        Somit waren Kombattanten auf dem Schlachtfeld vor die Wahl gestellt, ihren Kameraden zur Hilfe eilen, oder ihnen dabei zusehen, wie sie sich selbst langsam in Stücke schnitten.
        Und das tat nicht einmal der Moral der Federal Marines gut.

        Und es stellte für Major Zhann keine valide Option dar.
        Mit Akyra sh'Inidras als Feuerunterstützung und einem der andorianischen Sanitäter der Torrent Company im Schlepptau galt es nun also, von Deckung zu Deckung zu hechten, um die Verwundeten zu erreichen...

        [Position vor Orbitalstation Drei, Task Force Paragon - Angriffsflügel Alpha, 15.02.2381, 04:10 Uhr]

        Angriffsflügel Alpha setzte sich aus 34 großen Schiffen zusammen, inklusive der Independence.
        Das geringe Offensivpotential, das von Task Force Paragon nach der vernichtenden Niederlage gegen die Tholianer noch übrig geblieben war, auch noch aufzuteilen, mochte zunächst wahnsinnig erscheinen - aber Vice Admiral Thrass th'Zarath hatte sich am Ende nicht umsonst für diese und keine andere Taktik entschieden.
        Dem Feind war so oder so nicht im offenen Kampf beizukommen.
        Täuschung, Geschwindigkeit und lokale Überlegenheit waren die Schlagwörter, nach denen die temporäre Allianz aus Sternenflotte und Romulanern handeln musste, wollte sie Starbase 234 zurückerobern.
        Die Tholianer durch eine Attacke aus zwei Richtungen aus der Reserve zu locken war nur die erste Phase dieses Vorgehens.
        Sie konnten unmöglich vorausahnen, welcher Flügel am Ende durchbrechen und die Netzspinner ins Visier nehmen sollte, die Orbitalstation Drei in einem lähmenden Dämpfungsnetz gefangen hielten.
        Damit hatten die seltsamen Alliierten sich bereits den ersten Vorteil gesichert: ihr Gegner konnte sie nicht vollständig durchschauen.
        Gerade in der Auseinandersetzung mit Tholianern ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt.
        Die Spinnenbeine wurden von Strategen und Taktikern der Föderation nicht zu unrecht als militärisch fantasielos beschrieben. Ihre Rüstungsindustrie zählte zu den fortschrittlichsten des Quadrantens, doch sie vertrauten zu stark auf penibel durchdachte Pläne.
        Tholianer hatten für jeden etwaigen Schritt ihres Widersachers mehrere Reaktionen in der Schublade - aber meistens verhielt sich ein Widersacher auf dem Schlachtfeld eben nicht so, wie man es vorhersagen konnte.

        Der Überfall auf Starbase 234 konnte als Paradebeispiel tholianischer Kriegsführung dienen.
        Sie verstanden es, einen Feind mit einem detailliert durchgeplanten und ausgeführten Strategem rasch zu überwältigen.
        Hierbei schlugen sie mit einer derartigen Gewalt, Geschwindigkeit und Überlegenheit zu, dass jede ernsthafte Gegenmaßnahme von Anfang an zum Scheitern verurteilt sein muss.
        Tholianer handelten zielorientiert. Sie verfolgten ihre Strategie mit akribischer Genauigkeit, verschwendeten keine Ressourcen und mieden den Blick nach Links oder Rechts.
        Genau darauf setzten Thrass und sein Stab.
        Gegen einen anderen Gegner hätte es wahrscheinlich eine unverzeihliche Torheit dargestellt, mit einer derart geschwächten Streitmacht eine Gegenoffensive zu wagen, doch es war ein überraschender Zug - und Überraschungen im Krieg waren die eine Sache, auf welche Tholianer sich nicht vorbereiten konnten.

        So kollidierten Angriffsflügel Alpha der alliierten Task Force und ein tholianischer Kampfverband bestehend aus etwa 100 Netzspinnern mit blitzenden Energiewaffen, und trotz der beinahe dreifachen Überlegenheit der Aggressoren handelte es sich hierbei um kein Himmelfahrtskommando.

        [Position vor Orbitalstation Drei, Task Force Paragon - Angriffsflügel Beta, 15.02.2381, 04:10 Uhr]

        Der Torpedoschwall, den Angriffsflügel Beta in Richtung der tholianischen Flotte losließ, entfesselte ein regelrechtes Inferno im All.
        Jeder Torpedowerfer der föderierten und romulanischen Schiffe war dazu in der Lage, bis zu zehn Torpedos auf einen Schlag abzufeuern - und die Eröffnungssalve beinhaltete ein halbes Dutzend multipler Starts in möglichst kurzer, vom Gefechtsnetz synchronisierter Abfolge.
        Unter Commander Sovans vorübergehendem Befehl befanden sich 29 Raumer, zwölf davon Warbirds der D'Deridex-Klasse, der Rest Sternenflottenmodelle.
        Innerhalb von weniger als zehn Sekunden rasten über 1000 Flugkörper mit Photonen-, Quanten- oder Plasmasprengköpfen auf einen Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt auf die feindliche Armada zu.
        Die Tholianer leiteten wie zu erwarten Gegenmaßnahmen ein.
        Sie aktivierten ihre Quantenstörsender, um die Zielaufschaltung der Torpedos zu blockieren, aber die Subraumstabilisierungsfelder der Task Force sorgten dafür, dass dies nur von marginalem Erfolg gekrönt war.
        Gerade einmal 33 Torpedos kamen trudelnd vom Kurs ab und mussten weitab von ihrem intendierten Ziel gesprengt werden.
        Die nächste Schicht der gegnerischen Verteidigung erwies sich als effektiver.
        Hunderte winzige Drohnen wurden von den Netzspinnern ausgeschickt, um die zerstörerischen Torpedos abzufangen, ehe sie ihre Ladungen ins Ziel bringen konnten.
        Die kleinen Objekte stürzten sich förmlich in die Bahn der Flugkörper und brachten sie vorzeitig und in einer sicheren Entfernung zur Flotte von noch mehr als 50.000 Kilometern zur Detonation.
        Fast die Hälfte der wertvollen Waffensysteme ging auf diese Weise verloren, ohne Schaden anzurichten.

        Und kurz vorm Ziel mussten die Torpedos noch die letzte Hürde überwinden: die tholianischen Punktverteidigungsstrahler.

        Wie ihre Äquivalente auf romulanischer und föderierter Seite, so arbeiteten auch die nichthumanoiden Kristallwesen mit fortschrittlichen Netzwerken, die den Einsatz von Sensoren und Waffen eines Kampfverbandes koordinierten.
        Jedes individuelle Schiff besaß zwar noch eine gewisse Handlungsfreiheit innerhalb dieses Systems, aber dank der Zusammenarbeit mit anderen Raumern konnten die jeweiligen Kapazitäten frei kombiniert und die militärische Effizienz dabei maximiert werden.
        Diese Art der netzwerkzentrierten Kriegsführung war im Prinzip uralt und jede fortschrittliche Spezies, die sich in einem gewissen Rahmen gegenseitiger Vergleichbarkeit entwickelt hatte, war damit vertraut.
        Während die Sternenflotte ihren Captains mehr Spielraum gewährte, offenbarte das Vorgehen der Tholianer ein stoisches Vertrauen in ihre Gefechtscomputer.
        Das machte sie zwar tendenziell unflexibel, dafür aber auch äußerst erfolgreich dabei, den Fernbeschuss durch die Alliierten abzufangen.
        Die sich überlappenden Schussfelder der minutiös aufeinander abgestimmten Nahbereichsverteidigung zauberten ein vielfarbiges Schauspiel aufblitzender Partikelstrahlen und gleißender Antimaterie-Explosionen vor den schwarzen Hintergrund des Weltraums.
        Die Leere selbst schien von einer apokalyptischen Flammenwalze überrollt zu werden, als dutzende Sprengköpfe getroffen wurden und detonierten.
        Durchkommen sollten von über 1000 abgefeuerten Torpedos nur genau 98.
        Diese 98 Flugkörper fanden ihre Ziele und entluden ihr komplettes Zerstörungspotential in kurzlebigen Mikrosonnen, die in einer ebenso tödlichen wie hypnotisch-schönen Brillanz zumindest einige Netzspinner kampfunfähig machten.
        Schutzschilde kollabierten, Panzerungen barsten, Besatzungen wurden vaporisiert.

        Die Tholianer ließen sich von dieser Eröffnung gleichwohl alles andere als ausbremsen.
        Sie suchten den Nahkampf, ließen ihre Toten sowie die beschädigten Raumer zurück und preschten mit glühenden Impulstriebwerken vorwärts...
        Zuletzt geändert von Space Marine; 18.06.2013, 08:08.
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          [Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:50 Uhr]

          Shaow war praktisch zur Selben Zeit zum selben Schluss gekommen wie der romulanische Offizier.
          "Fuck!"
          Entfuhr es ihm, während er sich gleichzeitig aus seiner Feuerstellung hebelte und eine HEDP Granate aus einer Munitionstasche seines PLCE fischte.
          Dort wo Sekunden zuvor noch eine Tür war, gewahrte er Bewegungen im Rauch.
          Die Zeit schien sich zu verlangsamen.
          Seine linke Hand riss den Schaft des UGLs zurück, die rechte schob die Granate hinein. Dann schob die linke den Schaft wieder nach vorne. Er arbeitete ohne bewusten Gedanken. Das Bewustsein war für solche Situationen zu langsam. Antrainierte Reflexe, bis zum erbrechen exerziert, liessen ihn wie auf Autopilot handeln.
          Für einen Zivilisten mussten seine Reaktionen unmöglich schnell erscheinen.
          Keine zwei Sekunden, nachdem er begriffen hatte was los war, hatte Gunnery Sergeant Shaow M'Miia seinen Granatwerfer feuerbereit und im Anschlag.
          Ein Tholianer in schwerer Körperpanzerung schob sich durch die gesprengte Öffnung.
          Shaow zielte nicht so sehr, als er viel mehr einfach abschätzte.
          Die tholianischen Granaten hatten so gut wie alle moderne Elektronik lahm gelegt.
          Der Feuermechanismus des UGL war rein mechanisch. Die Treibladung rein chemisch, die Vorrohrsicherung mechanisch und der Zünder Piezoelektrisch.
          Der Granatwerfer ruckte mit vertrauter Kraft gegen Shaows Schulter.
          Im nächsten Moment detonierte die Granate auf der Brustplatte des Tholianers.
          Der hochbrisante Sprngstoff quetschte den trichterförmige Liner aus Tantal zusammen und beschleunigte einen Stachel, oder "Jet", aus druckplastifiziertem Metall mit annähernd 10'000 Meter pro Sekunde nach vorne durch die Panzerung und in den sich dahinter befindende thloianischen Körper.
          Hohlladung.
          Ein Prinzip, welches den Menschen bereits seit dem 19. Jahrhundert ihrer Zeitrechnung bekannt war, womit aber die Tholianer nicht gerechnet hatten. Und so war die Panzerung des tholianischen Soldaten nie gegen diese Bedrohung ausgelegt worden.
          Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

          - Florance Ambrose

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            Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:50 Uhr

            T'Arleya hielt sich kurz die Arme vors Gesicht, um sich vor der Explosion zu schützen.
            Auch ihr wurde schlagartig klar, daß ihr Phaser nun sinnlos war, er taugte nur noch zu einem...scheppernd schleuderte sie ihn über die Konsole auf einen der Tholianer und sprintete schließlich selbst los.
            Ihr Ziel war einer der gefallenen andorrianischen Marines...er brauchte sein Hrisal nicht mehr, welches sie ihm abschnallte.
            Die weitere Hieb-und Stichwaffe, ein zweischneidiges Tanto, nahm sie ebenfalls an sich, pfiff kurz durch die Zähne um Trivus auf sich aufmerksam zu machen und warf es ihm zu...
            Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
            Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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              [Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:51 Uhr]

              Trivus kalkulierte im Kopf kurz die Chancen der Verteidiger und kam zu keinen guten Ergebnissen.
              Er fing lässig das Tanto auf, das T'Arleya ihm zugeworfen hatte, und seufzte leise.
              Die Marines setzten primitive Granatwerfer ein, um den Feind auszubremsen, aber die Ops war nicht groß genug, um diese Art der Verteidigung lange aufrechtzuerhalten.
              Ein paar Kristallspinnen wurden in Stücke gerissen, aber ihre Kameraden kletterten sofort über deren Leichen und bewegten sich mit erschreckender Geschwindigkeit in Nahkampfreichweite.
              Die ersten unachtsamen Sicherheitsleute wurden bereits von monomolekular schneidenden Klingen niedergestreckt, Schmerzensschreie echoten durch den Raum, unterlegt vom leisen Zischen der offenbar gegen Strahlung abgeschirmten tholianische Exoskelette.

              Der Tal Shiar hatte keine andere Wahl.
              Er hatte nicht vor gehabt, sich auf diese Weise so früh zu offenbaren, doch Passivität würde ihm und allen anderen Personen im Operationszentrum der Station binnen der nächsten Sekunden das Leben kosten.
              "Commander, ich brauche die Kette!", rief er der vulkanischen Wissenschaftsoffizierin somit über den Lärm des erbitterten Kampfes zu und streckte die freie Hand aus.
              Das Gewehr hatte er bereits fallen gelassen.
              Es war vorerst nutzlos. Wahrscheinlich hielt der Effekt der tholianischen Dämpfungsgranaten nicht ewig an, da sie die Geräte auf der Ops ja selbst noch benutzen wollten, aber wie lang oder kurz die Halbwertszeit der exotischen Strahlung tatsächlich war, vermochte er nicht einzuschätzen.
              Coming soon...
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                Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:51 Uhr

                T'Arleya sah ihn mit skeptisch zusammengekniffenen Augen an und hob schließlich fragend die Augenbraue.
                Sie hatte vorgehabt, die Kette zu untersuchen, um herauszufinden, was es damit auf sich hatte.
                Doch allem Anschein nach würde sie es nun bald erfahren.
                Für Mißtrauen war hier keine Zeit.
                Sie fasste in ihre Tasche und holte das Amulett hervor und warf es ihm zu.
                "Sie wissen, daß Sie vor meinen Fragen nicht sicher sein werden..."
                stellte sie trocken fest.
                Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
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                  [Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:52 Uhr]

                  "Die Tholianer machen mir momentan größere Sorgen, wenn Sie verzeihen.", gab der Colonel des Tal Shiar nicht minder trocken zurück.
                  Er hatte die Kette mit dem Alth'indor-Amulett daran aus der Luft gefischt und warf sich das Schmuckstück in einer raschen Bewegung um den Hals.
                  Dann schloss er die Augen und murmelte etwas im alten Dialekt seines Volkes, aus einer antiken Zeit, als sie noch über den Wüstenboden von Vulkan geschritten waren... marschiert waren, unter den Schwingen des großen Raubvogels.
                  Er konzentrierte sich, fokussierte seine mentalen Kräfte durch den uralten Talisman, der in Wahrheit nichts anderes war, als ein verborgener psionischer Resonator - Artefakten wie dem Stein von Gol nicht unähnlich.
                  Das Kampfmesser hielt er in seiner Linken, die rechte Hand erhob er nun jedoch, die Finger seltsam angewinkelt, beinahe krampfhaft verdreht.
                  Er richtete sie auf einen tholianischen Krieger, der gerade mittels Gravitationsmodul einen gewaltigen Satz gemacht hatte, um die Barrikaden der Federal Marines zu überwinden.
                  Ein seltsames, unterschwelliges Glühen erwachte in den Augen des Colonels, als er seine Mantras lauter zu rezitieren begann, noch immer in der Zunge der Ahnen.
                  Der Tholianer schien zunächst nichts davon zu bemerken und holte aus, um einen Andorianer niederzumachen, doch mitten in der Bewegung erstarrte der Nichthumanoide.
                  Ein Zittern ging durch seinen kristallinen Leib, das selbst durch das gepanzerte Exoskelett hindurch zu sehen war.

                  Nach nur einem weiteren Herzschlag, der Trivus vorkam wie ein komplettes Zeitalter, brach der Tholianer wie eine Puppe in sich zusammen, der man die Fäden durchtrennt hatte.
                  Im Chaos des Gefechts hatten die meisten Föderierten und auch Feinde von dieser Aktion wohl keine Notiz genommen, so dass der Romulaner sich sofort dem nächsten Spinnenbein zuwenden konnte.
                  Jedes telepathisch begabte Wesen, das ihm Aufmerksamkeit schenkte, würde spüren, dass eine knisternde Aura subliminaler Spannung den Tal Shiar umgab, eine unsichtbare Kraft, die aus seinen Gedanken entsprang und dabei den alten vulkanischen Psioniker-Schulen entsprach, diese jedoch noch zu übertreffen schien...
                  Coming soon...
                  Your reality was declared a blasphemy against the Spheres of Heaven.
                  For we are the Concordat of the First Dawn.
                  And with our verdict, your destruction is begun.

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                    Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:52 Uhr

                    T'Arleya kam an Trivus Seite, um ihm notfalls Deckung zu geben.
                    Sie kannte diesen uralten Dialekt und wäre diese Situation nicht derart chaotisch gewesen, hätte sie sofort nachgefragt, was das zu bedeuten hatte.
                    Ihre telepathischen Fähigkeiten waren schon immer aussergewöhnlich stark gewesen....daher spürte sie deutlich die wirkenden Psikräfte.
                    Das würde ihr Trivus allerdings noch erklären müssen. Sie war augenblicklich fasziniert davon.
                    Einer der Tholianer kam in einem weiten Satz auf sie beide zugesprungen und sie konnte sich gerade noch ducken und ihm ihr Kurzschwert bis zum Anschlag ins Exoskelett zu rammen.
                    Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                    Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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                      [Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:53 Uhr]

                      Trivus hatte einen weiteren Tholianer mit seinem psionischen Offensivkräften ausgeschaltet.
                      Die alten Meister von Vulkan waren dazu fähig gewesen, das Blut in den Adern ganzer Armeen zum Kochen zu bringen - im Fall der Tholianer drehte der Tal Shiar Agent dieses Prinzip um: er griff in ihren Geist, bediente sich ihrer eigenen Aggressionen als Kraftquelle und nutzte diese rohe, mentale Energie, um ihre ultrahocherhitzten Körper abzukühlen.
                      Ein paar Grad genügten schon, und die kristallinen Kreaturen brachen kampfunfähig zusammen.
                      Eine Schwäche, gegen die auch Exoskelette und hochentwickelte Technologie ihnen nicht halfen.
                      Das Kampfmesser schleuderte er mit all seiner vulkanoiden Stärke auf einen der Angreifer, der aufmerksam auf Trivus geworden war.
                      Gezielt eingesetzt Psychokinese verlieh der eigentlich wenig nutzreichen Waffe noch mehr Tempo und sorgte dafür, dass sie zielsicher eine Schwachstelle in einem Beingelenk der Rüstung fand und diese durchstieß. Im Gegensatz zu T'Arleyas andorianischem Kurzschwert, das dank einer Phasenklinge durchaus dazu in der Lage war, auch Infanteriepanzer zu durchdringen, fand der Romulaner für das Tanto keine andere Verwendungsmöglichkeit.
                      Doch es sollte ausreichen.
                      Zischend entwich aus einer Mikrofraktur Atmosphäre aus dem Inneren des Exoskeletts.
                      Ehe die automatischen Notmaßnahmen des Schutzanzugs greifen konnten, begann der Colonel mit einer neuerlichen telepathischen Invasion, diesmal die Panik des betroffenen Tholianers nutzend und um ein Vielfaches verstärkend.
                      Er versenkte sich regelrecht in dessen Furcht, badete in kalter Angst und labte sich an den beklemmenden Gefühlen, die unkontrolliert von dem Spinnenbein ausgestrahlt wurden.
                      Er würde Phantome sehen, Dämonen aus dem kollektiven Gedächtnis seines eigenen Volkes, mächtige Wesenheiten, die die Tholianer als Teufel kannten und fürchteten... und er würde diese Schatten einer fernen Vergangenheit in seinen Kameraden erkennen.
                      Wahnsinnig vor Panik rammte der manipulierte Krieger einem anderen Tholianer die Monomolekularklinge in den Rücken.
                      Konfusion breitete sich unter den Angreifern aus - eine Konfusion, die den Föderierten Zeit gab, sich zu ordnen.

                      Die meisten Marines andorianischer Abstammung trugen Hrisal bei sich, wofür sie nun dankbar sein konnten.
                      Eigentlich erfüllten die Kurzschwerter selten einen praktischen Zweck, wurden in Erinnerung an die Imperiale Garde und als Teil der Traditionen des Corps aber dennoch getragen.
                      Nun retteten sie Leben, denn so archaisch ihr Äußeres auch wirken mochte, sie waren mit einfacher, zuverlässiger und vor allem effektiver andorianischer Technologie aus dem 22. Erdenjahrhundert ausgestattet, die ihre Klingen prinzipiell in ihrem Phasenzustand geringfügig verschob, um Kraftfelder und materielle Barrieren durchdringen zu können und dabei deren molekulare Struktur oder EM-Matrix zu zerstören.
                      Es waren also die Marinesoldaten, die den Großteil der Last des blutigen Nahkampfs auf sich nehmen mussten, um die Sternenflottenangehörigen zu schützen...
                      Zuletzt geändert von Space Marine; 19.06.2013, 12:21.
                      Coming soon...
                      Your reality was declared a blasphemy against the Spheres of Heaven.
                      For we are the Concordat of the First Dawn.
                      And with our verdict, your destruction is begun.

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                        [Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:53 Uhr]

                        Für Shaow hörte der grösste Teil der Welt auf zu existieren, als ein Tholianer in seiner kraftverstärkenden Rüstung auf ihn zu kam.
                        Der Caitianer wusste nur zu genau was eine monomolekulare Klinge war, und was sie anrichten konnte,
                        Die Rüstung gab dem Tholianer einen enormen Vorteil, aber sie hatte auch einen Nachteil: Trägheit.
                        Sein Angreifer hatte eine beachtliche Masse, die ihm Beweglichkeit kostete.
                        Shaow liess sein nutzloses Gewehr fallen und stand hinter seiner Barikade auf. Er trat einen Schritt zurück, um zu garantieren, dass die Waffe des Tholianers ihn nicht erreichen konnte, ohne dass dieser die Barikade überschritt.
                        Der Tholianer hatte nicht die Absicht die Barikade zu überschreiten. Er sprang darüber hinweg.
                        Genau wie Shaow es vorausgesehen hatte.
                        In dem Moment, als der Tholianer absprang, machte der Marine einen Schritt nach vorne.
                        Die schnellen Reflexe seiner Spezies ausnutzend packte Shaow den einen Arm des Tholianers und zog, während der noch in der Luft hing.

                        Die Nahkampftechnik der Marines bediente sich schamlos bei allen Kampfkünsten der Mitgliedsnationen der Föderation.
                        Das Konzept der irdischen Technik names Judo fand sich in fast allen bekannten Kulturen des Alphaquadranten in der einen oder anderen Form wieder.
                        So war Shaow bestens damit vertraut.
                        Er nutzte des Moment des Tholianers gegen diesen, indem er ihn aus dem Gleichgewicht brachte und über seine Hüfte rollen liess.
                        Der spinnenartige Angreifer landete wenig elegant auf dem Boden und schnitt sich den einen seiner Arme mit seiner eigenen Waffe ab.
                        Shaow warf sich auf seinen Rücken und zog sein Kampfmesser.
                        Anders als seine andorioanischen Kameraden bevorzugte er das von den menschlichen Marines verwendete leichte Kampfmesser mit der einschneidigen kurzen Tantoklinge.
                        Nun drückte er den Helm des Tholianers zur Seite und rammte die Klinge in den verwundbaren Spalt zwischen Schulterpanzer und dem unteren Rand des Helms.
                        Das Messer durchdrang die Versiegelung der Rüstung und stach in den Hals des Tholianers.
                        Ein kochend heisses Fluid drang aus der Wunde und verbrühte Shaows Hand. Er schrie auf und zog das Messer ruckartig aus dem Tholianer.

                        Eine Bewegung aus dem Augenwinkel gesehen liess Shaow herum fahren. Eine monomolakulare Klinge verfehlte ihn nur um Zentimeter als er sich rückwärts vom Rücken des sterbenden Tholianers warf.
                        Ein weiterer Angreifer in gleicher Rüstung ging auf den Unteroffizier los.
                        Der Angreifer setzte über seinen sterbenden Kameraden hinweg und schwang seine Nahkampfwaffe.
                        Shaow rollte seitlich weg, doch die Klinge schnitt mühelos durch die Schutzweste in die rechte Seite des felinoiden Marines und hinterliess eine zweite tiefe Wunde im Oberschenkel.
                        Shaow drehte sich auf einem Knie dem Tholianer zu, packte dessen Schwerthand mit seiner linken Hand und rammte das Kampfmesser von unten in das Handgelenk.
                        Der Tholianer trat mit einem seiner Spinnenbeine gegen Shaows Brustpanzer und schleuderte den Marine mehrere Meter rückwärts gegen eine Computerkonsole.
                        Nur der Rückenpanzer seiner Schutzweste bewahre den Caitianer vor ernsthaften Rückenschäden.
                        Halb bewustlos und blutüberströmt rutschte er zu Boden.
                        Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                        - Florance Ambrose

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                          Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:56 Uhr

                          T'Arleya achtete, obgleich sie selbst in Nahkämpfe verwickelt war, sehr genau darauf, was Trivus tat.
                          Sie hatte sich etwas weiter zurückfallen lassen, um gegebenen Falls ihren Großvater schützen zu können und griff ähnlich wie der Marine auf ihre Nahkampftechniken zurück, die sie nahezu vervollkommnet hatte.
                          Jedoch war die seltsame Anatomie der Tholianer nicht gerade leicht in diese Techniken einzubeziehen...
                          Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                          Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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                            [Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:57 Uhr]

                            Colonel Trivus blutete wieder aus den Augen und seine natürlichen Sinne waren getrübt, doch er verließ sich längst nicht mehr auf diese weltliche Art der Wahrnehmung.
                            Nicht, wenn er sich seinen mentalen Fähigkeiten derart hingab, wie in diesem Moment.
                            Er verwirrte zwei weitere Tholianer mit seinen psionischen Kräften, setzte ihnen Visionen von unsäglichen Abscheulichkeiten in den Geist, von wirbelnden Schattenstürmen, die sie als Serrataal kannten.
                            Da waren Urängste tief in den unterdrückten Instinkten der sechsbeinigen Kreaturen vergraben, die Trivus ans Licht des Tages zerren und gegen den Feind richten konnte.
                            Die kristalline Physiologie der Tholianer gestattete es ihnen, eine besondere Form eigener Telepathie einzusetzen, die auf der Subraumschwingung ihrer Körper basierte.
                            Der romulanische Agent verkehrte diese Stärke der Spezies ohne Gnade, ließ seine zerstörerischen Gedanken mit den Leibern des Feindes resonieren, um sie unter ihren Schutzanzügen in zehntausend Stücke zerspringen zu lassen, während ihre rasenden Kameraden tobsüchtig übereinander herfielen.
                            Doch trotz aller Bemühungen war er alleine nicht dazu in der Lage, die enorme Überzahl der tholianischen Schocktruppen zu bezwingen.
                            Trivus hatte sich in den vergangenen Minuten völlig verausgabt und ging, smaragdfarbenes Blut hustend, in die Knie, als eines der Spinnenbeine mit erhobenem Schwert auf ihn zuschritt....

                            Hochmagister Semok seinerseits begnügte sich damit, den Tholianern auszuweichen.
                            Trotz seines Alters war er schnell und beherrschte diverse vulkanische Kampfkünste, die es ihm ermöglichten, sich die gegnerischen Krieger vom Hals zu halten - das allerdings würde zweifelsohne nicht ewig funktionieren.
                            Irgendwann, früher oder später, musste eine der vernichtenden Monomolekularklingen ihn erwischen... es war jedoch nur logisch, die Aufmerksamkeit der Tholianer so lange wie nur irgend möglich zu zerstreuen.
                            Coming soon...
                            Your reality was declared a blasphemy against the Spheres of Heaven.
                            For we are the Concordat of the First Dawn.
                            And with our verdict, your destruction is begun.

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                              [Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:57 Uhr]

                              Für Shaow waren die nächsten Momente ein einziges unverständliches Kalaidoskop aus Sinneswahrnehmungen, die nicht zusammen passen wollten.
                              Der durch den Blutverlust und die Schmerzen ausgelöste Schock vermischte alles zu einem einzigen undefinierbaren Brei.
                              Betazed. Der verzweifelte Kampf gegen die weit überlegenen Jem'Hadar.
                              Eine Erholungspause hatte es sein sollen für die zwei abgekämpften Bataillone.
                              Ein Alptraum mit mehr Toten als Überlebenden war es geworden.
                              Er war auf Betazed. Verwundet. Granatsplitter. Hatte seine Weste glatt durchschlagen.
                              Er lehnte an die feuchte Wand seines Schützenlochs, die nach verschmorter Elektronik stank und zerrte an seiner Rüstung um die darunter liegende Verletzung untersuchen zu können.
                              Die Erde war kühl und sehr feucht. Logisch war die Konsole durchgebrannt. Nässe und Elektronik vertrugen sich nunmal nicht.
                              Wusste ja jedes Kind.
                              Er sah mit verständnissloser Faszination dabei zu wie zwei Tholianer über einander herfielen und sich gegenseitig Gliedmassen abhackten. Aber warum produzierte dies Schmerzen in seinem Körper?
                              Er sah einen Sternenflottenangehörigen von einem Schlag eines Tholianers in kraftverstärkender Rüstung durch die Luft segeln und sich überschlagen. Aber warum lösten diese Überschläge bei ihm Übelkeit aus?
                              Schmerzen liessen schwarze Ringe und feurige Sterne vor seinen Augen tanzen. Sein Gesichtsfeld war verengt.
                              Er sah den Romulaner einige Meter von sich entfernt auf dem teppichbestpannten Waldboden Betazeds zusammensinken. Ein Tholianer ging auf ihn zu.
                              Ein Tholianer? Es gab keine Tholianer auf Betazed. Nur Jem'Hadar. Und viel zu wenige Marines.
                              Er blinzelte.
                              Die visuelle Warnehmung der verwüsteten Ops wurde immer noch von seinen Erinnerungen an Betazed überblendet, so dass sie sich vermischten.
                              Schützenlöcher waren in den Waldboden der Ops gegraben worden. Und darum herum lagen die verstümmelten Leichen der Jem'Hadar und ihrer tholianischen Verbündeten.
                              Plötzlich fasste Shaows Hand die vertraute Form eines Gewehrgriffs. Unbewusst musste er das Kompressionsgewehr schon lange bemerkt haben, aber sein verwirrtes Gehirn hatte die Entdeckung nicht registriert.
                              Er konnte sich nicht erinnern auf Betazed eine solche Waffe gehabt zu haben.
                              Egal.
                              Er hatte eine Waffe und ein Ziel.
                              Ein Jem'Hadar in tholianischer Rüstung.
                              Nun fasste er die Waffe fester und das vertraute Gewicht schien seinem Verstand einen gewissen Fokus zu geben.
                              Training und Reflexe kamen zurück und übernahmen dort wo der Verstand fehlte.
                              Sein Blick kontrollierte automatisch die Statusanzeige und unbewusst registrierte er, dass der Effekt der tholianischen Granaten offenbar soweit abgeklungen war, dass die Waffe wieder Funktionsfähig war, auch wenn sein Bewustsein mit der blossen Aufgabe das Kompressionsgewehr in seinen Händen als solches zu identifizieren hoffnungslos überfordert war.
                              Reflexartig brachte er den Kolben an die Schulter und richtete die Waffe auf den Jem'Hadar aus, der den Romulaner angriff.
                              Er wusste nicht wie der Romulaner in die Sümpfe Betazeds gekommen war, aber die Romulaner waren die Verbündeten der Föderation.
                              Er erinnerte sich genau an gemeinsame Operationen.
                              Er bemühte sich um ein sauberes Zielbild, aber die Siloutette des Jem'Hadar/Tholianer verschwamm.
                              Also feuerte er auf Gut Glück.
                              Die ersten beiden Schüsse verfehlten und brannten Schneisen in das grüne Dickicht der Ops. Doch der dritte traf und liess den Jem'Hadar/Tholianer stolpern.
                              Er feuerte wieder. Und wieder. Und wieder. Bis der Jem'Hadar/Tholianer endlich zu Boden ging.
                              Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                              - Florance Ambrose

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                                Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:57 Uhr

                                T'Arleya hätte beinahe geflucht.
                                Sie erkannte den Zustand des Colonels und sah auch, daß er völlig kampfunfähig war.
                                Es war keine Option, ihn seinem Schicksal zu überlassen.
                                Sie war mit einem Satz an seiner Seite, packte ihn am Kragen und schleifte ihn in Richtung ihre Großvaters in Deckung.
                                Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                                Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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