Starbase 234

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:20 Uhr]

Semok ließ den Blick skeptisch über die völlig verwüstete Ops schweifen, über die zerschossenen Konsolen, die toten Tholianer, die geborstenen Plasmaleitungen und die verwundeten Sternenflottenangehörigen.
Selbst Admiral Paris, der einige Meter entfernt mit den Überlebenden seines Stabs diskutierte, sah wie nach einer Woche Aufenthalt in einem Schützengraben aus.
"Wenn dies hier der sicherste Ort auf der Station ist, dann bin ich froh darüber, mich nicht mehr in den Schutzsektionen aufzuhalten.".

[Skulblaka]

[Orbitalstation Drei, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 02:29 Uhr]

Auch Akyra sh'Inidras signalisierte ohne Zögern ihre Bereitschaft und machte sich bereit die Sektion zu stürmen. Natürlich würden sie auf starken Widerstand treffen, doch das war nicht das Hauptproblem. Das problematischte waren die zahlreichen Wissenschaftler, die als Geiseln genommen worden waren.Die Tholianer konnten sie als lebende Schutzschilde benutzen oder direkt im Moment des Angriffs exekutieren.
Doch auch wenn die Zivilisten dort bei dem Angriff der Marines in Todesgefahr gerieten, so blieb den Soldaten keine andere Wahl. Lies man den Spinnen noch mehr Zeit, dann würden sich die Wissenschaftler bald alle auf Tholianischen Schiffen wiederfinden.
Und die Raumstation würde vielleicht völlig an das Ungeziefer verloren gehen.

Die junge Andorianerin warf noch einmal einen Blick auf ihre Einheit, ehe sie sich zur Türe vorwagte. Inzwischen hatte sich Sternenflottenpersonal ihnen angeschlossen, dass allerdings nicht halb so gut ausgerüstet war wie die Marines.
Unter den Marines machte man über die Schlafanzugträger mit ihren Handphasern nicht selten Witze. Aber im Moment waren sie besser als gar nichts – und vielleicht konnten sie wenigstens die Schüsse auf sich lenken.

Es dauerte schließlich noch Sekunden, dann ging es los. Akyra war einer der Ersten, die durch den Spalt huschten - denn die defekte Türe bildete - und den Gang mit den Quartieren der Wissenschaftler betrat. Der erste Tholianer wurde sofort von den Phasergewehren des Marines niedergemäht und fiel zu Boden, die anderen im Gang wichen zurück und erwiderten das Feuer. Jeweils auf der linken Seite des Ganges waren die Zugänge zu den geräumigen Wissenschaftlerquartieren, wovon die meisten aber verschlossen waren. Der Gang selbst war recht breit und war seitlich mit einigen Sitzgelegenheiten ausgestattet. An der rechten Seite befand sich ein größerer Monitor, der allerdings gesplittert war und nur noch unverständliche Informationen sowie Flimmern anzeigte, der den sonst komplett dunklen Gang in ein gespenstisches Licht rückte. Zahlreiche weitere Monitore in Wänden, sowie fünf Terminals waren entweder von den Tholianern zerstört worden oder durch den Stromausfall nutzlos geworden. Die Wissenschaftler waren nicht in dem Gang - jedenfalls lagen nur zwei Leichen am Boden.
Allerdings konnte man nicht erkennen ob es sich bei den getöteten um Wissenschaftler oder Sicherheitskräfte handelte.
Die Tholianer hatten sich hinter einer Abzweigung am Ende des Ganges sowie in einigen Räumen verschanzt und griffen die Marines und Sternenflottensicherheitskräfte immer mit aller härte an. Akyra sh'Inidras hatte hinter einem Terminal Schutz gefunden und erwiderte nach besten Möglichkeiten das Feuer, doch die Spinnen waren schwer zu treffen und gingen immer wieder in Deckung. Ihr war nur allzu klar dass sie sich auf keinen längeren Stellungskampf mit den Tholianern einlassen konnten, sondern die Wissenschaftler schnell befreien mussten.
"Die Tholianer könnten einen Teil ihrer Geiseln in den Quartieren Gefangen halten", meldete sie ihrem Vorgesetzten per Funk
Doch kaum versuchte man sich aus der Deckung zu erheben, schlugen zahlreiche Schüsse der Tholianischen Energiewaffen um einen ein und verhinderten so ein Vorrücken. Ein Mutiger – oder Dummer – Mensch der Sternenflottensicherheit versuchte weiter noch vorne zu kommen und wurde sofort von den Tholianischen Waffen in Stücke gerissen.

Akyra erkannte schnell das die Marines weitere Deckung zum Vorrücken brauchten, und ihr kam schließlich eine Idee, die womöglich das Blatt zugunsten der Föderationstreitkräfte wenden konnte. Sie hob ihr Gewehr und feuerte auf die Befestigung des seitlichen, großen Bildschirms. Der Bildschirm war glücklicherweise nachträglich an der Wand angebracht worden und war somit nicht in die Wand eingelassen worden, sondern wurde von zwei Halterungen getragen. Sie schaffte es mit ihrem ersten Schuss die Halterung zu treffen, wodurch der Bildschirm seitlich weggekippte und dann nach unten krachte, wodurch die Hälfte des Ganges blockiert wurde. Funken flogen, als die Energieversorgung abgerissen wurde und der Raum wurde nun endgültig in Dunkelheit gehüllt.
Die Marines aber hatten jetzt eine Chance zum vorrücken und konnten die ersten Quartiere erreichen...

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:20 Uhr

"Es werden noch Warnhinweise an den Zugängen zu den Röhren eingebracht, dann werden wir sie mit Strom versiegeln."
erläuterte T'Arleya ihr Vorhaben.
"So können wir die Tür sichern, ohne daß die Tholianer uns in den Rücken fallen.
Falls Verstärkung wie erwartet zeitnah eintrifft, bin ich zuversichtlich, daß sie mit den gefangenen Wissenschaftlern nicht weit kommen."
fügte sie noch an.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:21 Uhr]

"Zeitnah ist ein relativer Begriff. Task Force Paragon wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Konsolidierung der Flotte für einen Gegenschlag könnte noch Stunden in Anspruch nehmen.", äußerte Hochmagister Semok seine Bedenken.
"Trotz der romulanischen Unterstützung. Besitzt du neue Informationen über die Schutzsektionen? Als ich in die Jefferiesröhren fliehen konnte, wurden die verteidigenden Sternenflottentruppen gerade völlig aufgerieben.".
Selbstverständlich wirkte der Vulkanier nicht besorgt, aber es stellte eine logische Notwendigkeit dar, die Wissenschaftler vor den Tholianern zu retten - aus mehreren Gründen.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:21 Uhr

"Wir haben kaum die Möglichkeit der Kommunikation, nicht einmal mit den Sicherheitsleuten."
T'Arleya schüttelte den Kopf.
"Ich wußte bis eben nicht einmal etwas von Deinem Verbleib. Wir können hier kaum mehr tun, als die Ops zu halten..."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:21 Uhr]

"Dann ist es das, was wir tun werden. Die Marineinfanterie und die Sternenflottensicherheitskräfte sind kompetente Soldaten. Ich lege mein Vertrauen in sie.".
Er sah für eine Sekunde nachdenklich zu Boden, dann fixierte er wieder seine Enkeltochter.
"Einen Handphaser zur Selbstverteidigung würde ich dennoch nicht ablehnen.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:21 Uhr

"An Waffen fehlt es hier allerdings nicht."
antwortete T'Arleya und reichte ihm ihren Phaser, da sie es im Gefecht vorziehen würde, mit dem stärkeren Gewehr auf die Tholianer zu schießen.
"Die Frequenz ist etwas modifiziert und er steht nicht auf Betäubung."
fügte sie noch an.

[HMS Fearless]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:21 Uhr]

Shaows Marines kletterten soeben aus den Jefferiesröhren und gaben ihm mit erhobenem Daumen zu verstehen, dass ihr Job erledigt war.
"Ok."
Bestätigte der Gunny.
"Feuerstellungen einnehmen und Sektoren überprüfen.
"Der Alte wird sicher bald gegen die Spinnen vorrücken und wenn das passiert, müssen wir mit Vergeltungsschlägen rechnen."

Er verteilte seine Leute auf die besten Stellungen.
Sie waren seiner Meinung nach die besten Kämpfer, die der Ops zur Verfügung standen und mussten dort eingesetzt werden, wo sie die grösste Wirkung entfalten konnten.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:22 Uhr]

Semok überprüfte die Einstellung des Phasers rasch.
"Seit dem Zwischenfall auf Delta Vega habe ich meine Fähigkeiten im Umgang mit Handphasern verfeinert. Ich denke dennoch es ist nur logisch, mich in der dritten Reihe zu halten.".
Er beobachtete, wie die Marines und Sicherheitsleute der Sternenflotte sich zu verteilen begannen.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:22 Uhr

"Es ist nur logisch, daß du dich nicht in Gefahr bringst."
bestätigte T'Arleya die Worte ihres Großvaters.
Dann nickte sie Trivus zu.
"Beginnen wir."
Die Einstellungen waren fertig und es benötigte nur noch wenige Konsolenbefehle um die Röhren unter Strom zu setzen. Hier käme so bald keiner mehr durch.
T'Arleya nahm nun wortlos ein Phasergewehr und reihte sich in die Gruppe hinter den Barrikaden ein.

[HMS Fearless]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:23 Uhr]

Nachdem sich die Marines mit ihren Positionen und Feuersektoren vertraut gemacht hatten, setzten sich drei von ihnen bequemer hin, während die anderen drei in Feuerposition hinter ihren Schiessscharten verblieben.
Shaow lehnte sich mit dem Rücken gegen die Barikade, das Gewehr im Schoss und versuchte sich zu entspannen.
Jetzt konnte er nur noch warten.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 02:30 Uhr]

Der auf den Gang gekrachte Sichtschirm verschaffte dem Infanterie-Trupp und den Sicherheitsleuten wertvolle Zeit.
Major Zhannerune war in die Hocke gegangen und ließ sein PR-X8 sprechen. Das Gewehr war auf Stufe 4 eingestellt und die Frequenz entsprechend Commander T'Arleyas Empfehlungen remoduliert, um nicht von den feindlichen Störfeldern beeinflusst zu werden.
Allein das gab den Föderationstruppen einen Vorteil, denn die Tholianer hatten anscheinend nicht damit gerechnet, einen Gegner mit voll funktionstüchtiger Ausrüstung zu bekämpfen.
Sie verließen sich auf ihre eigene technologische und logistische Überlegenheit - ein Fehler, denn die Federal Marines besaßen exzellente Erfahrungen auf dem Feld asynchroner Kriegsführung.
Die Tholianer versuchten bereits, das Hindernis aus dem Weg zu räumen, der föderierte Beschuss bremste sie jedoch effektiv aus.
Auf summenden Antigravitationstriebwerken kam einer der miniaturisierten Exocomps herangerast - gerade rechtzeitig.
Die Gefechts-KI der kleinen Drohne analysierte die Situation korrekt und errichtete eine EM-Barriere zwischen den Nichthumanoiden und den Föderationssoldaten.
"Das sollte reichen.", funkte Zhann seine Leute an.
"Die Quartiere stürmen, los, los, los!".
Viel Zeit blieb nicht, denn weder ein zertrümmerter Bildschirm noch ein mobiles EM-Kraftfeld würden die Tholianer lange aufhalten...

[Skulblaka]

[Orbitalstation Drei, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 02:33 Uhr]

Kaum war das Kraftfeld Online, stürmte Akyra sh'Inidras aus der Deckung und auf eine der Türen zu. Das Kraftfeld sowie der zu Boden gefallene Bildschirm würden der Einheit wohl einige Minuten geben - aber nicht viel mehr. In wenigen Sekunden hatte die Soldatin und ein anderes Mitglied ihrer Einheit die erste Türe erreicht. Natürlich waren die Türen durch den Energieausfall nicht Funktionsfähig und auch so von innen verschlossen.
Es gab nur einen Weg: Hindurch mit brachialer Gewalt.
Akyra zog einen kleinen, Handteller großen Gegenstand aus einer ihren Taschen – einen kleinen Sprengsatz. Dieser Sprengsatz war speziell dazu designt worden um Türen und andere Hindernisse sprengen ohne dabei eine größeren Bereich in Mitleidenschaft zu ziehen und wurde innerhalb der Marines als XT7 bezeichnet. Sie platzierte den XT7 an der Türe, der automatisch daran haften blieb, und legte nur einen kleinen Schalter um. Ein kleiner Bildschirm auf dem Sprengsatz erwachte zum Leben und zeigte einen rapide nach unten gehenden Countdown an.
Akyra nickte ihrem Kameraden zu, ehe sie und er jeweils an einer der Seiten in Deckung gingen.
Wenige Sekunden später durchbrach der Sprengsatz das Hindernis und lies von der Türe nur noch einige verkohlte Fetzen übrig. Kaum war die Explosion erfolgt, rückten erst Akyra dann der andere Marine in das Quartier vor.
"Los! Los! Los!"
Die Quartiere der Wissenschaftler waren äußerst geräumig und bestanden aus jeweils drei Zimmern. In dem dunklen Quartieren selbst herrschte eine enorme Unordnung. Möbel waren umgeworfen worden, Bildschirme zerschlagen und einige Schwarze Punkte an der Wand wiesen auf Tholianisches Energiewaffenfeuer hin.
Während Akyra sh'Inidras vorsichtig in das Quartier vorrückte, waren im Hintergrund weitere Explosionen zu hören. Auch die anderen Teammitglieder hatten sich nun jeweils Zugang in die Quartiere verschafft und durchsuchten diese gründlich.

Doch von den entführten Wissenschaftlern gab es keine Spur.

"Sir, Quartier 1 sauber. Sie müssen sie in den hinteren Bereich gebracht haben" meldete die junge Andorianerin, nachdem sie sich versichert hatte das nichts und niemand in diesem Quartier war. Ihr Teamkollege, ein Mensch der der auf den Namen Tovan hörte, durchsuchte noch das Arbeitszimmer. "Sensoren melden einen Energieausschlag, die Tholianer müssen....Chrast!"
Er kam nicht mehr dazu, zu erklären, was er entdeckt hatte. Eine heftige Explosion riss das Arbeitszimmer in Stücke und öffnete ein klaffendes Loch in den Gang. Die Tholianer mussten teile der Quartiere kurz vor ihrem Rückzug mit Minen ausgestattet haben...
"Sir, Tovan hats erwischt. Die Quartiere sind Vermint. Ich wiederhole, die Quartiere sind vermint!"
Diese hinterhältigen Spinnen taten alles um die Marines auszubremsen und aufzuhalten.
Als war das noch nicht genug der schlechten Nachrichten, drohte nun auch das schützende Kraftfeld zu kollabieren...

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 02:34 Uhr]

"Chrast!", stimmte der Major laut auf andorianische Weise fluchend dem Lance Corporal zu.
Ein Sanitäter war sofort bei dem zu Boden gegangenen Vulkanier, aber für Corporal Tovan kam jede Hilfe zu spät.
Smaragdgrünes Blut und Gewebefetzen waren überall in dem verwüsteten Quartier verteilt worden, in dem die tholianische Falle zugeschnappt hatte.
Sie mussten sich besser mit den neu in dem Bereich eintreffenden Sicherheitskräften der Sternenflotte koordinieren, sonst würde der Feind sie auf den engen Gängen der Station noch aufreiben.
Zhann war durch die Explosion nicht verletzt wurden, und den Statusmeldungen des Trupps zufolge ging es auch den restlichen Marines den Umständen entsprechend gut.
Die Statusmeldung vom Exocomp, die auf seine Netzhaut projiziert wurde, ließ ihn herumschnellen.
Es gab nicht viel Zeit, Tovans Tod zu beklagen.
In einem regelrechten Funkenreigen wurde der Kraftfeldgenerator der kleinen Drohne überlastet und sie stürzte mit wehklagenden Antigrav-Modulen zu Boden.

Die Tholianer zögerten nicht lange, sondern rückten entschlossen gegen die Marines und die Verstärkungen der Sternenflottensicherheit vor.
Man mochte im Corps gerne über Schlafanzugträger scherzen, doch jeder hier wusste, dass auch diese Leute eine hervorragende Ausbildung hinter sich hatten, selbst wenn sie vielleicht nicht zu solch reinen Kampfmaschinen herangezogen worden waren, wie die Federal Marines.
In ihren polymorphen Kampfanzügen und ausgerüstet mit Phaserkompressionsgewehren waren die Sicherheitsleute dazu in der Lage, jene zusätzliche Feuerkraft beizusteuern, die für einen entschlossenen Vorstoß in die hinteren Bereiche von Schutzsektion 17 nötig war.
Und fürs Erste retteten sie immerhin den Marines ihre Ärsche.
Ein heftiges Feuergefecht entbrannte auf dem bereits völlig zusammengeschossenen Gang, und nach ewigen Minuten des Gemetzels fielen die Tholianer in Anbetracht des erbitterten Widerstands durch die vereinten Föderationstruppen tatsächlich zurück.
"Vorrücken, vorwärts, vorwärts!", knurrte Zhann in sein Feldkomgerät und schwang sich über den herabgestürzten Stahlträger, den er als Deckung benutzt hatte.

[Orbitalstation Drei, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 03:29 Uhr]

Der Sturmangriff auf Schutzsektion 17 aus verschiedenen Richtungen von verschiedenen Sektionen und Decks aus hatte sich als Erfolg erwiesen.
Die Tholianer mussten immer weiter vor den Marines und der Stationssicherheit zurückweichen, es fiel einer der Versammlungsräume nach dem anderen.
Hier, nicht in den Quartieren, hielten die Nichthumanoiden die Wissenschaftler gefangen.
Dank des kühlen und präzisen Vorgehens der Föderationssoldaten waren zivile Verluste minimal gehalten worden - und auch, weil die Tholianer glücklicherweise nicht damit begonnen hatten, ihre Gefangenen einfach zu erschießen.
Es war dennoch ein harter Kampf, den es im Inneren von Orbitalstation Drei zu kämpfen galt.
Jeden Raum, jeden neu genommenen Gangabschnitt und jede Kreuzung ließen die Spinnenbeine sich in Blut bezahlen.
Das alles verlängerte die Dauer des Angriffs und gab dem Feind mehr Zeit, Personen von Bord zu transportierten.

Nach beinahe einer Stunde zähen Vorankommens durch die labyrinthischen Innereien der Station, dutzenden befreiten Wissenschaftlern und unzähligen toten Tholianern, nahm Zhannerune th'Lariids Kommandoeinheit zusammen mit mehreren anderen Trupps der Marines und der Sternenflottensicherheit Aufstellung, um den letzten Versammlungsraum der Schutzsektion 17 zu stürmen und damit die letzten Zivilisten aus den kristallinen Klauen der sechsbeinigen Freaks zu befreien...

[Position vor Orbitalstation Drei - Task Force Paragon, 15.02.2381, 04:04 Uhr]

Die tholianischen Sensoren würden als einzige Vorwarnung eine massive Subraumverzerrung auffangen, die sich vom Systemrand direkt an die Peripherie ihres Verteidigungsperimeters zog.
Dann riss die Realität auch bereits an dutzenden Stellen im Raum auf, und wie gleißende Blitze fielen die Raumschiffe von Task Force Paragon unter Warpgeschwindigkeit - exakt an den vorausberechnenden Positionen.
Angriffsflügel Alpha, geführt von der Independence, und Angriffsflügel Beta, geführt von der D'Jomar, hielten aus entgegengesetzten Richtungen auf Orbitalstation Drei des gefallenen Föderationsstützpunktes zu.
Die ersten tholianischen Netzspinner, von der Tonnage und Bewaffnung her reichten sie vom Korvetten- bis zum Angriffskreuzeräquivalent, lösten sich aus der Formation, um die Angreifer abzufangen.

[HMS Fearless]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Ops - 15.02.2381, 02:47 Uhr]

Shaow hob den Kopf.
Seine feinen Ohren hatten etwas aufgefangen.
Geschmeidig und leise drehte er sich um und blickte auf einem Knie kniend, das Gewehr locker auf dem angewinkelten Oberschenkel, über die Brustwehr in richtung Tür, von wo er das Geräusch gehört zu haben glaubte.
Da! jetzt hörte er es deutlich. Etwas - oder besser, jemand - war auf der anderen Seite der Tür und versuchte ohne grossen Erfolg geräuschlos zu arbeiten.
Shaow pfiff leise durch die Zähne.
"Zzzzt! Hey."
Als er sich der Aufmerksamkeit seiner Leute, und dem Grossteil der Sternenflottenleute sicher war, gab er zuerst dem Sternenflottenpersonal mit dem Zeigefinger vor dem Mund zu verstehen den Mund zu halten, dann legte er zwei Finger etwa auf Höhe seines rechten Ohrs an den Helm und zeigte zur Tür.
Die übrigen Marines nickten. Sie waren mit dem exzelenten Gehör ihres Squadleaders vertraut.
Shaow stiess die rechte Faust dreimal ein kurzes Stück in die generelle Richtung der Tür.
Der Befehl sich kampfbereit zu machen.
Sofort legten sich die Marines hinter ihre Schiessscharten und nahmen ihre Gewehre in Anschlag.
Shaow war einen letzten prüfenden Blick auf ihre Stellungen, dann legte er sich ebenfalls hin.