Starbase 234

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:51 Uhr]

"Ist bekannt, ob das Sternenflottenkommando weitere Verstärkungen geschickt hat?", erkundigte der vulkanische Akademiker sich.
"Es ist logisch anzunehmen, dass Starbase 234 Prioritätsnotrufe abgesetzt hat, sobald die Bedrohung durch die tholianische Angriffsflotte offenbar geworden ist. Die Independence mag zu den besten und fortschrittlichsten Schiffen der Flotte gehören, aber auch sie wird alleine von Außen nicht dazu in der Lage sein, die Belagerung zu durchbrechen.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:51 Uhr

"Natürlich wurden Notrufe abgesetzt. Doch die Tholianer stören unsere Kommunikation, nicht nur die Langstreckenkommunikation.
Wir haben bereits Mühe mit den anderen Orbitalstationen Kontakt aufzunehmen oder gar mit dem Planeten.
Ich weiß nicht ob es Zufall oder Können einer jungen Kommunikationsoffizierin war, daß die Tholianer überhaupt so frühzeitig entdeckt und an die Task Force gemeldet worden ist."
antwortete ihm seine Enkelin.
"Gehen wir also vom schlechtesten Fall aus: Die Indipendence wird hier auftauchen, ohne vorher zu wissen, was hier passiert."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:52 Uhr]

"Das könnte sehr negative Auswirkungen auf das Schiff haben.", stellte Semok mit hochgezogener Augenbraue fest.
"Unvorbereitet in eine größere Raumschlacht zu springen mag sogar die Zerstörung der Independence nach sich ziehen. Es ist jedoch auch logisch anzunehmen, dass der ausbleibende Subraumfunkverkehr von Starbase 234 die Besatzung frühzeitig in Alamrbereitschaft versetzen wird. Aber das sind rein akademische Extrapolationen. Emotionalere Spezies würden wohl einfach...".
Er legte eine rhetorische Pause ein, und die folgenden Worte verließen seine Lippen nicht ohne einen milden Unterton der Ablehnung.
"... das Beste hoffen.".
Damit drückte er aus, dass auch einem Vulkanier in seiner Situation nicht gerade viele andere Möglichkeiten blieben, außer die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten.
"Die Rettungsmission, die du erwähnt hast: konnten alle betroffenen Zivilisten in Sicherheit gebracht werden?".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:52 Uhr

"Die Zivilisten sind unmversehrt auf der Orbitalstation angekommen."
berichtete ihm seine Enkelin.
"Die Tholianer hatten versucht, Schiffe in ein Gefecht um die Planetenoberfläche zu binden, doch schafften wir es dennoch, sie auszumanövrieren....dank der Romulaner."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:52 Uhr]

Semok musterte seine Ekeltochter kritisch.
Ihr Haar wirkte zerzaust, ihre Uniform war alles andere als in makellosem Zustand.
Seine Augenbraue blieb skeptisch erhoben.
"Du warst an dieser Rettungsmission direkt beteiligt?".
Ihre ausweichenden Antworten führten ihn dazu, die Frage schließlich direkt zu stellen.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:52 Uhr

"Ja, ich war beteiligt."
antwortete sie, was sie ihm erst nicht hatte mitteilen wollen.
"Ich habe das Runabout eskortiert, welches die Passagiere auf die Station gebracht hat. Mit einem Peregrinejäger."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:53 Uhr]

Der Hochmagister senkte das Haupt in einigen stillen Sekunden der Besinnung.
"Du hast also dein Leben in große Gefahr gebracht, um diese Personen zu retten.", stellte er fest.
"Und du wärst unter Umständen gestorben, wenn keine romulanische Unterstützung aufgetaucht wäre.", fügte er hinzu.
"Wieder erfüllst du einen alten Mann mit Stolz.".
Er legte ihr die Hand auf die Schulter und nickte einfach nur.
"Du beschreitest einen guten Pfad.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:53 Uhr

Das kam sehr unerwartet. T'Arleya hatte ihm nicht mitteilen wollen, welch gefährliche Mission sie geflogen war.
Er hatte bereits seine Tochter im Krieg verloren und seit sie wußte, daß er ihr Großvater war, wollte sie ihm ersparen, erneut ein Familienmitglied zu verlieren... das letzte Familienmitglied.
Sie sah ihm in die Augen und sein Stolz erfüllte sie mit Dankbarkeit. Dieser eine Blick drückte mehr aus, als es Worte hätten tun können.
"Hoffen wir, daß sie bald wieder auf den Planeten zurückkehren können."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:53 Uhr]

"Hoffnung ist nicht die logischste Geisteshaltung.", hielt Hochmagister Semok dagegen.
"Rational betrachtet jedoch ist gerade meine Fähigkeit, Einfluss auf die Ereignisse zu nehmen, extrem eingeschränkt. Hoffnung ist also unter Umständen doch meine einzige valide Alternative. Du jedoch kannst dem Sternenflottenpersonal bei der Verteidigung der Station helfen. Ich weiß, dass es das ist, was du dir für dein Leben gewünscht hast.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:53 Uhr

"Krieg war nie mein Wunsch. Neues zu erforschen, wie das was wir vor uns haben, danach strebte ich."
antwortete ihm seine Enkelin nachdenklich.
"Doch du hast recht, ich werde die Station nun verteidigen, da es zu meinen Pflichten gehört.
Wir sehen uns alsbald und reisen durch den Spalt."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:54 Uhr]

Semok hob nur noch seine rechte Hand und formte die Finger zum vulkanischen Gruße.
"Frieden und langes Leben, auch in diesen Zeiten der Krise und des Blutvergießens.", wünschte er der Enkeltochter.
Ihm mochten die Hände gebunden sein, aber er wusste, dass T'Arleya und alle anderen Sternenflottenoffiziere an Bord ihr Besten tun würden, um die Tholianer zu stoppen und Leben zu retten, wo es nur möglich war.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Schutzsektion 17 - 15.02.2381, 00:54 Uhr

T'Arleya verließ nun ihren Großvater, um sich der Stationsverteidigung anzuschließen.
So hatte sie den Start in die Forschungsreise allerdings nicht erwartet...

Talla war für ihre Verhältnisse mitlerweilen kreidebleich. Die Arbeit wuchs ihr beinahe über Kopf.
Nun hatte sie noch die Marines einzuweisen, die auf die Independence warteten. Doch sie brauchte jeden bewaffneten Soldaten...selbst Marines.
Sie hatte sich den Kompanieführer bereits herbeigerufen und erwartete seine Ankunft.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Aussichtssalon 11 - 15.02.2381, 00:54 Uhr]

Major Zhannerune Zhann th'Lariid stieß in einem der Aussichtssalons, von denen einige entlang der äußeren Sektionen des großen, kugelförmigen Zentralabschnitts der Orbitalstation gefunden werden konnten, auf Lieutenant-Commander Talla sh'Lassiah.
Der Raum war komfortabel und einladend eingerichtet und wurde von einem Konferenztisch aus schwarzem Marmor dominiert.
Über diverse Wandmonitore flimmerten Aufnahmen der Außensensoren und taktische Darstellungen des Kampfgeschehens.
Augenblicklich konnte man sich nirgendwo auf dem gesamten Stützpunkt vor den Auswirkungen der Schlacht gegen die Tholianer verstecken.
Die Furcht vor einer Enteraktion kroch langsam aber sicher in die Geister der Zivilisten, aber auch des Sternenflottenpersonals.
Als Angehöriger des United Federation of Planets Marine Corps konnte Zhann diese Angst nur allzu gut nachvollziehen. Der einzige Unterschied war, dass es seinen Job darstellte, sich solchen Bedrohungen zu stellen, doch das bedeutete nicht, dass er sich nicht auch wünschte, es käme überhaupt nicht erst zu einem zweifelsohne blutigen und brutalen Kampf in den Gängen, Promenaden und Habitaten der Station.
Solche Gefechte zogen meist mehr Verluste nach sich, als sie wert waren.

Der große, muskelbepackte Soldat trug den Standard-Feldanzug des Corps, der in grauen Tarntönen gehalten war.
Seine Antennen verrieten seine Emotionen, als er Talla schließlich gegenüberstand.
Ihm war klar gewesen, dass er in das Gesicht einer alten Bekannten blicken würde, doch sie wirkte im Gegenzug tatsächlich eher überrascht.
Die Arme verschränkte der Major hinter dem Rücken und ein Zucken der Antennen genügte unter Andorianern als Geste des Grußes.
"Sha Talla.", bediente Zhann sich der höflichen Form der Anrede, wie sie für Shen Anwendung fand.
"Ich habe schon darauf gewartet, dass Sie mich herrufen. Die Sierra-Verteidigungslinie könnte jede Minute brechen, und dann benötigt diese Station die Hilfe meiner Kompanie, um die Sicherheit unserer Forschungsdaten und der Wissenschaftler zu gewährleisten.".
Er machte keinen Hehl daraus, dass er nicht daran glaubte, dass die Sternenflottensicherheit alleine dazu fähig war, diese Krise zu bewältigen.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Aussichtssalon 11 - 15.02.2381, 00:54 Uhr

Die Sichereitschefin war in der Tat erstaunt.
Durch die Angriffe war ihre Aufmerksamkeit auf alle möglichen Dinge gelenkt gewesen, doch nicht auf die genau Personalliste der Marines, die der Independence zugeteilt worden waren.
Und nun stand sie einem alten Bekannten gegenüber.
Sie war eine hochdisziplinierte Person und das war auch schon so gewesen, als sie mit diesem Andorrianer die Sternenflottenakademie besucht hatte.
Doch bei ihm vermisste sie jegliches Verantwortungsgefühl. Mehr als einmal hatten sie sich heftig gestritten, bis er schließlich die Akademie hatte verlassen müssen.
Eine sinnvolle Entscheidung in ihren Augen.
Und nun stand er vor ihr...und sie sollte auch noch mit ihm zusammen arbeiten.
Ihre Antennen wußten scheinbar nicht so recht, wo sie hinsollten.
"Tha Zhannerune....in dieser Krise werden wir tatsächlich zusammen arbeiten. Wir können jeden unter Waffen gebrauchen. Nur daß es klar ist, die Leitung der Verteidigung unterliegt mir."
stellte sie fest.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Aussichtssalon 11 - 15.02.2381, 00:55 Uhr]

Die Miene des andorianischen thaans verfinsterte sich etwas.
Talla bediente sich der längeren Form seines Vornamens.
Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte sie ihn trotz aller Meinungsverschiedenheiten Zhann genannt.
Es war ein Zeichen einiger Distanz - zumindest in diesem spezifischen Kontext - ihn mit Zhannerune anzusprechen.
In mancher Zeremonie, vor allem wenn es um die das Shelthreth begleitenden Riten ging, war genau das Gegenteil der Fall, jedoch sandte die Sicherheitschefin von Starbase 234 sehr eindeutige Signale.
Sie wollte durch kühle Förmlichkeit möglichst viel Abstand und trockene Sachlichkeit wahren.
Dann sollte es eben so sein. Wahrscheinlich war es auch besser so, wenn der Major die allzu finsteren Umstände bedachte, unter denen dieses Wiedersehen zweier ehemaliger Akademiekommilitonen stattfand.
Er nahm auf einem der mit konturangepassten Polstern ausgestatteten Stühlen am Tisch Platz und faltete die Hände auf der polierten Marmorplatte ineinander.
Die Antennen legten sich leicht an - eine Geste, die wie keine zweite in der andorianischen Körpersprache für reservierten Rationalismus sprach.
"Es wird Zeit, dass Sie mich und die Torrent Company in Ihre Verteidigungspläne einweihen, Sha Tallashiri.", sprach Zhann nun auch sein Gegenüber mit ihrem vollständigen Vornamen an.
"Sie haben dieses Treffen lange herausgezögert, Lieutenant-Commander. Bei allem Respekt für Ihre Position, aber meine Leute stellen die schlagkräftigste Infanterieeinheit auf diesem kompletten Stützpunkt dar, wahrscheinlich sogar im gesamten Sektor.".
Man konnte in seinen Augen von Glück reden, dass die Kompanie am Vorabend auf der Sternenbasis eingetroffen war und nun zur Verfügung stand, um die Tholianer abzuwehren.