Starbase 234

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Hungry Glikar'ma - 06.02.2381, 18:12 Uhr]

"Ordnung.", versicherte Colonel Trivus der Sternenflottenoffizierin.
"Das Gesetz ist heilig und das Imperium ist das Gesetz.", erinnerte er an einen berühmten Ausspruch des lange verschiedenen Praetors D'deridex.
Auf seinen fruchtlosen Versuch, einen Witz zu machen, ging er nicht weiter ein. Er hatte an Reaktionen darauf gesehen, was er hatte sehen wollen - und mehr noch.
"Jeder romulanische Bürger, der sein Gewicht in Sand wert ist, wird Ihnen das sagen.".
Er beliebte nicht mehr, zu scherzen.
"Es ist diese Ordnung, die wir wahren wollen. Das Dominion und die folgenden Krisen hätten das Sternenimperium beinahe in die Knie gezwungen, aber wir sind nach wie vor stark. Nicht einen weiteren galaktischen Krieg durch unser Vorgehen bezüglich des Spalts zu riskieren, ist meine absolute Priorität. Ich hoffe, dass die Sternenflotte und das Klingonische Reich es schaffen, eine ähnliche Perspektive zu wahren... oder überhaupt erst zu gewinnen.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Hungry Glikar'ma - 06.02.2381, 18:12 Uhr

"Praetor D'deridex, ein berühmter Mann."
ging T'Arleya auf sein Zitat ein.
"Es erscheint mir passend, daß nach ihm die D'Deridexklasse benannt wurde.
Es sind beachtliche, recht formschöne Schiffe."
Ein weiterer, kleiner Schluck Wein folgte.
"Die Sternenflotte ist um ein friedliches Verhältnis mit Romulus bemüht. Nicht umsonst gilt Botschafter Spocks ganzes Bemühen nichts anderem.
Auch wenn unserer Verhältnis noch von Mißtrauen geprägt ist, so hoffe ich ebenso wie er, daß sich das auf lange Sicht ändert.
Die Klingonen wissen um ihre geschwächte Situation. Sie halten an alten Traditionen fest, doch so unüberlegt und kriegerisch wie einst ist ihre Politik nicht mehr. Es findet sehr starker Wandel statt."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Hungry Glikar'ma - 06.02.2381, 18:13 Uhr]

"Der Krieg hat die klingonischen Streitkräfte in einem beinahe handlungsunfähigen Zustand hinterlassen.", nickte Trivus.
"Es ist auch meine Hoffnung, dass diese noch lange nicht beseitigte Schwäche den Hohen Rat zur Vernunft zwingt.".
Er nahm die letzten Happen von seinem Teller mit der Gabel auf und führte sie sich genüsslich zu.
Es folgte noch ein Schluck Wein.
"Ich bin ein Freund von Praetor D'deridex' Werken, aber die Spätphase seiner Regierungszeit war von törichtem Verhalten geprägt. Der offene Krieg mit der Erde und der Koalition hätte das Imperium beinahe verdammt. Der Praetor hat den kritischen Fehler begangen, seine eigene Vision zu verraten. Das wird sich nicht wiederholen.".
Der Beobachter legte sein Besteck auf den Teller und schob diesen von sich.
"Botschafter Spock hat einen enormen Beitrag zu der Verständigung zwischen unseren Völkern geleistet. Machen Sie sich keine Illusionen darüber, dass wir uns darüber im Klaren sind, dass er auch die aktuelle Übereinkunft befördert hat, und durchaus Kontakte zu Donatras Separatistenbewegung unterhält. Wir haben dennoch nicht vor, ihn und seine Bewegung weiterhin zu verfolgen. Es ist durchaus möglich, dass die Wiedervereinigungsorganisation demnächst sogar legalisiert werden wird. Spock würde vom Führer eines Untergrundkults zum offiziellen Botschafter auf Romulus avancieren. Eine Entwicklung, die vor wenigen Monaten noch niemand vorhergesehen hätte.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Hungry Glikar'ma - 06.02.2381, 18:15 Uhr

"Das wäre eine sehr erfreuliche Entwicklung."
bestätigte T'Arleya.
"Sie werden sehen, Spock ist ein äußerst vernünftiger Mann. Teilweise ist er für einen Vulkanier recht unkonventionell in seinen Handlungen, doch der Erfolg gibt ihm recht.
Sind Sie ihm je begegnet?"
Er war Tal Shiar, sie hielt so ziemlich alles für möglich...

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Hungry Glikar'ma - 06.02.2381, 18:18 Uhr]

"Womöglich.", gab sich Trivus enigmatisch.
"Sie werden verstehen, dass diese Information etwas heikel ist und ich Ihnen keine klare Antwort geben kann. Botschafter Spock ist nach wie vor ein gewisser Unsicherheitsfaktor in der romulanischen Politik, und jeder Romulaner ist Teil der romulanischen Politik. Insbesondere ein Agent des Tal Shiar.".
Die Mimik des Colonels war schwer zu deuten.
"Im Geiste der Zusammenarbeit möchte ich Sie zu einem Frühstück auf der D'Jomar einladen und Ihnen für dieses Mahl danken. Es war äußerst aufschlussreich, mit Ihnen zu sprechen. Ich hoffe, Sie haben ähnlich viel gelernt, wie ich selbst.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Hungry Glikar'ma - 06.02.2381, 18:22 Uhr

"Ein Frühstück auf Ihrem Warbird?"
fragte T'Arleya erstaunt.
"Ich werde Admiral Paris um Erlaubnis bitten, Ihr Schiff besuchen zu dürfen. Dann nehme ich Ihre Einladung gerne an, Colonel. Unsere Unterredung war in der Tat sehr aufschlußreich."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Hungry Glikar'ma - 06.02.2381, 18:23 Uhr]

"Commander Sovan wird keine Einwände haben. Er kommandiert die D'Jomar. Wie Sie wissen, unterhält der Tal Shiar keine eigenen Raumschiffe. Der Warbird untersteht der Sternenmarine.".
Ausnahmen ließ er dabei unerwähnt. Niemand beim romulanischen Geheimdienst erinnerte sich gerne an die Katastrophe vom Omarion Nebel im Gamma-Quadranten.
"Informieren Sie mich bitte, wenn Sie der Einladung nachkommen können. In diesem Fall veranlasse ich den Commander dazu, die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Morgen Nachmittag, nach Ihrer Stationszeit, wird die D'Jomar wieder ins Sternenimperium aufbrechen. Wir haben also leider nur ein relativ begrenztes Zeitfenster. Ich hoffe auf weitere, fruchtreiche Konservation; sollte Ihr Admiral keine Bedenken haben.".
Trivus hatte diverse Gründe dafür, T'Arleya auf den Warbird einzuladen. Viele davon hatte die Vulkanierin wohl längst durchschaut, und sie spielte das Spiel mit. Von einigen Gründen konnte jedoch auch der schärfste Verstand kaum etwas ahnen.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Hungry Glikar'ma - 06.02.2381, 18:29 Uhr

T'Arleya begleitete den Colonel zurück zu seinem Quartier.
"Ich werde Ihnen heute Abend noch die Entscheidung des Admirals mitteilen."
informierte sie den Colonel.
"Ich gehe davon aus, daß wir uns um Sieben Uhr am Morgen im Transporterraum treffen werden."
mit einer leichten Verbeugung verliess sie den Tal Shiar und begab sich zum Büro des Admirals und betätigte den Türsummer.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro von Admiral Paris - 06.02.2381, 18:31 Uhr]

Admiral Owen Paris' Büro befand sich eigentlich im bodengebundenen Hauptquartier von Starbase 234, aber der Flaggoffizier war zu dem Ergebnis gekommen, dass Orbitalstation Drei sich derart im Fokus der Forschungsarbeiten am Paragon-Phänomen befand, dass ein temporärer Umzug angebracht war.
Auch vor seiner Türe standen zwei Sicherheitsleute Wache, um der angespannten Situation in der Nähe der Romulanischen Neutralen Zone Rechnung zu tragen.
Seine Basis war zu einem Irrenhaus geworden.
"Herein.", war von ihm zu hören.
Der Computer ließ die Türe leise zischend aufgleiten.
Der Admiral saß mit grimmigem Gesicht hinter seinem wuchtigen Schreibtisch, auf dem sich die Padds regelrecht stapelten.
Er wirkte blass und seine Falten waren in den vergangenen Wochen noch tiefer geworden.
"Wie kann ich Ihnen helfen Commander... T'Arleya?", erkundigte er sich, nur kurz von seiner Datentafel aufblickend, ehe er sich wieder dem Text widmete.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro von Admiral Paris - 06.02.2381, 18:31 Uhr

"Admiral, ich erbitte Ihre Erlaubnis, morgen früh auf den Warbird D'Jomar beamen zu dürfen.
Der Tal Shiar Beobachter Colonel Trivus lud mich ein und ich halte es für logisch, die Beziehung zwischen uns angesichts der vor uns liegenden Mission so unkompliziert als möglich zu gestalten."
eröffnete sie dem Admiral ihr Anliegen.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro von Admiral Paris - 06.02.2381, 18:32 Uhr]

Admiral Paris legte sein Padd nun seufzend weg und lehnte sich auf seinem Sessel zurück.
Der Blick, den er T'Arleya zuwarf, war vernichtend.
"Commander, ich habe hier eine einfache Basis geleitet.", begann er, zu erklären.
"Einen wichtigen Stützpunkt in der Nähe der romulanischen und der klingonischen Grenzgebiete. Alles war unter perfekter Kontrolle, bis dieser gottverdammte Spalt sich in der Neutralen Zone manifestiert hat.
Jetzt schaut die Galaxis auf uns, die eine Hälfte unzufrieden, die andere regelrecht hasserfüllt. Haben Sie eine Ahnung, welcher Papierkram in so einer Situation anfällt? Das Auftauchen dieses Warbirds war schlimm genug, und nun wollen Sie an Bord essen gehen?", fragte er murrend.
"Ich verstehe ja, dass Sie eine möglichst angenehme Arbeitsbeziehung etablieren möchten, aber das erscheint mir doch etwas... gewagt. Alleine die Anzahl von Regulationen, die Sie beachten müssen, ist erheblich. Wenn ich das genehmigen soll, wird das Sternenflottenkommando eine sehr stichhaltige Begründung erwarten. Man unternimmt keine Sightseeing-Tour auf einen romulanischen Warbird der D'deridex-Klasse.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro von Admiral Paris - 06.02.2381, 18:32 Uhr

"Ihre mystischen Gottheiten zu verdammen, wird diesen Spalt aber auch nicht ungeschehen machen."
stellte T'Arleya trocken fest.
"Die Romulaner gestatten uns immerhin das Eindringen in die Neutrale Zone. Und die Sternenflotte ist an einer reibungslosen Zusammenarbeit mit dem Tal Shiar interessiert.
Ich glaube nicht, daß es sinnvoll wäre, den Beobachter derart vor den Kopf zu stoßen, wenn er schon eine derartige Geste von sich aus anbietet."
erklärte sie.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro von Admiral Paris - 06.02.2381, 18:33 Uhr]

"Ich verdamme auf meinem Stützpunkt soviele Gottheiten wie ich will.", brummte der Admiral.
Sein grimmiges Lächeln würde seinem Gegenüber allerdings offenbaren, dass er die Bemerkung als durchaus scherzhaft empfunden hatte.
Würde er es nicht besser wissen, hätte er geglaubt, T'Arleya wäre zu echten Scherzen aufgelegt.
"Wie kommt es eigentlich, dass Sie zu diesem Essen eingeladen worden sind, Commander? Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was dieser Colonel Trivus überhaupt plant? Tal Shiar ziehen aus jedem noch so trivialen Gespräch unmöglich viele Informationen.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro von Admiral Paris - 06.02.2381, 18:33 Uhr

"Natürlich tut er das, das ist generell die romulanische Kultur."
bestätigte die Vulkanierin.
"Doch ich tue das auch. Und so wie er wissen will, mit wem er es zu tun hat, so will ich das ebenso herausfinden.
Ich glaube auch an eine reibungslose Zusammenarbeit. Allerdings wird es wichtig sein, daß er eine Person an Bord hat, die ihm nicht mit absoluter Feindseligkeit entgegentritt.
Romulus befindet sich im Wandel. Auch in seiner Beziehung zu uns. Jede Geste mag ein Schritt in die richtige Richtung mit dem Ziel Frieden sein."
überlegte sie.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro von Admiral Paris - 06.02.2381, 18:35 Uhr]

"Im Geiste der Völkerverständigung....", seufzte Owen Paris resignierend.
Er nahm ein neues Data-Padd auf und tippte etwas ein.
"Hier.", sagte er und reichte T'Arleya das Gerät.
"Eine Vollmacht mit meiner Unterschrift. Sie genießen jetzt einen diplomatischen Sonderzustand, soweit die Sternenflotte ihn bieten kann. Ich betrachte Ihr Essen als offiziellen Auftrag im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Romulanern. Kommen Sie also in Uniform, das wird unnötige Fragen vom Kommando auf der Erde vermeiden.".
Der Admiral lehnte sich wieder zurück.
"Und versuchen Sie, keinen Krieg auszulösen. Ich weiß, dass Ihr Volk dazu neigt, solange logisch zu sein, bis geschossen wird. Sie können wegtreten.".