Starbase 234

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 08:17 Uhr

Die Vulkanierin sah in die goldenen Augen ihres Großvaters.
"Das hat mich mit großer Zufriedenheit erfüllt. Es war mir wichtig, daß ich dich nicht enttäuscht habe."
gab sie zurück.
"Ich habe mir vorgenommen, nach dieser Mission nach Vulkan zurückzukehren und das Kolinahr zu meistern. Ich hoffe nun, du hilfst mir dabei."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 08:18 Uhr]

"Ich kann dir als Meister bei deinem Bestreben beistehen, deinen Geist zu reinigen und das Kolinahr zu vollziehen.", stimmte Semok zu.
"Doch zuvorderst sollten wir uns auf die bevorstehende Expedition durch den Paragon-Spalt konzentrieren. Wenn du es jedoch wünschst, kann ich dich während Phasen der Freizeit vorbereiten und dir helfen, deine mentale Stabilität zu forcieren.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 08:18 Uhr

"Ja, das wäre mir eine Ehre."
bestätigte sie.
"Diesen Entschluß faßte ich bereits vor ein paar Tagen. Wenn es du dann bist, der mich am besten kennt, der mir als Meister beisteht, dann wird es mir sicherlich leichter fallen.
Doch natürlich steht erst diese Mission im Vordergrund."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 08:19 Uhr]

"Hättest du mir diese Frage auch gestellt, wenn du mich weiterhin lediglich für deinen ehemaligen Mentor und einen alten, etwas exzentrischen Forscher gehalten hättest?", fragte Hochmagister Semok seine Enkelin.
Er war von einer neuen Ruhe erfüllt.
Die spirituelle Balance des Kolinahr war wiederhergestellt.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 08:19 Uhr

"Ja das hätte ich."
antwortete sie, ebenfalls sehr viel ruhiger als noch Minuten zuvor. Einem Menschen wäre die gesamte Fülle der Emotionen ohnehin nicht aufgefallen.
"Allerdings hätte ich dich damit nicht vor Ablauf der Mission belästigt. So aber hatte ich das Bedürfnis, dir meine Pläne mitzuteilen."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 08:20 Uhr]

"Ich habe dir das auch gesagt, um dir die Chance einzuräumen, die losen Enden deiner Vergangenheit aufzuarbeiten. Ohne unsere Wurzeln haben wir keine Zukunft.", antwortete Hochmagister Semok.
"Das ist ein essentieller Bestandteil des Kolinahr. Ich hatte immer den Eindruck, etwas hält dich zurück, sowohl persönlich als auch, was deine Karriere anbelangt. Während unserer Zusammenarbeit an der Wissenschaftsakademie und auf unseren gemeinsamen Expeditionen habe ich Einblicke in deine Psyche gewonnen, aber auch der Dienst in der Sternenflotte hat dich verändert. Du bist charakterlich gewachsen, aber da ist noch weitaus mehr Potential in dir. Selten habe ich so eine Kraft gespürt, wie in dir. Diese innere Energie birgt auch Risiken, aber ich habe großes Vertrauen in dich. Du wirst den Weg der Logik meistern, die Philosophie von Cthia.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 08:21 Uhr

"Ich werde nun darüber meditieren müssen."
teilte sie ihrem Großvater mit.
"Das war keine unangenehme, aber sehr tiefgreifende Nachricht, die erst einmal verarbeitet werden muß."
Sie stellte ihre leere Tasse wieder in den Replikator zurück und veranlasste ihn dazu, sie wieder zu der Energie zu werden, aus welcher sie geschaffen gewesen war.
"Danke, la-chameto."
Ehrenwerter Vorfahre....

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 08:22 Uhr]

"Dif-tor heh smusma, T'Arleya.", wünschte der Gelehrte seiner Enkeltochter.
Lebe lange und in Frieden.
Auch Semok würde meditieren müssen, die Wege des Geistes jedoch, die er studiert hatte, würden es ihm gestatten, den optimalen Fokus durch mehr Arbeit zu finden.
Arbeit, welche das Paragon Projekt im Überfluss anfallen ließ.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, T'Arleyas Quartier - 07.02.2381, 08:29 Uhr

Die Vulkanierin verließ nun das Labor und begab sich in ihr Quartier.
Sie mußte die herkömmliche vulkanische Weise meditieren, sie konnte keine Ruhe in bloßer Arbeit finden. Diesen Pfad hatte sie nicht beschritten.
Dieses Mal fürchtete sie allerdings keine Alpträume.
Es war das erste Mal, daß sie den Eindruck hatte, eine Ruhe gefunden zu haben, die ihr sonst fehlte.
Es lag nur bedingt an der Tatsache, daß sie nun wußte, wer ihre Mutter war. Nun wußte sie, wer ihr ihr Aussehen gab und vermutete, daß einiges an Temperament ebenfalls vererbt worden war.
Es lag hauptsächlich in der Tatsache begründet, daß sie den einen Mann, den sie von jeher verehrt und für seine Ruhe bewundert hatte, ihr Großvater war.
T'Arleya war dankbar, ihn als Großvater anerkennen und auch behandeln zu dürfen.
Das war natürlich völlig neu für sie...dennoch war für sie Familie immer etwas Besonderes gewesen.
Vielleicht weil sie nie eine gehabt hatte...
Es war als käme ein Ozean im Sturm langsam zur Ruhe.
Und doch...unter der Wasseroberfläche lagen noch immer tausende Welten.

T'Arleya nahm das Amulett ab und hielt es in den Händen, als sie sich zur Meditation niederließ.
Ihre Mutter hatte sie also nicht verstoßen, sondern nur auf eine sehr eigene Art für ihren Schutz gesorgt.

Und Semok hatte stets über sie gewacht.

Sie schloß die Augen. Langsam driftete ihr Bewußtsein in tiefere Ebenen.
Ruhe erfaßte die Meditierende.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Colonel Trivus' Quartier - 07.02.2381, 11:31 Uhr]

Colonel Trivus hatte die vergangenen Stunden seit dem Frühstück auf der D'Jomar in seinem Quartier verbracht und zunächst einen kleinen Bericht über Commander Sovan angefertigt, der ans Komitee des Romulanischen Volkes auf der Heimatwelt gehen würde. Der Sternenmarineoffizier war zu gut, um ihn aus dem Verkehr zu ziehen, aber man musste ihn einfach dezent daran erinnern, dass der Geheimdienst des Imperiums keine Insubordination duldete.
Es gab sehr, sehr viele Wege für Trivus, das zu erreichen.
Da er den Warbird nun dauerhaft verlassen würde, hielt er es ohnehin für angebracht, einen ständigen Politoffizier von der Abteilung für Militärangelegenheiten des Tal Shiar anzufordern, der dafür Sorge trug, dass Sovan auch in Zukunft so gute Arbeit für Romulus leistete.

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 12:02 Uhr]

Nachdem in dieser Hinsicht alles geklärt worden war, befasste Trivus sich mit den Aufzeichnungen über das Paragon-Phänomen, die er bisher nicht studiert hatte.
Seine Vorbereitung auf die Mission war umfassend gewesen, aber die Menge an Daten, welche die Föderation dem Sternenimperium übermittelt hatte, nahm sich exorbitant aus. Für eine Einzelperson war es beinahe unmöglich, die Übersicht zu wahren.
Seine Anstrengungen wurden nicht gerade dadurch erleichtert, dass es den Berichten zuweilen an Kontext mangelte, den wohl nur Experten auf bestimmten Fachgebieten selbst herleiten konnten.
Hier, im Föderationsraum, hatte der Colonel allerdings keinen Zugriff mehr auf den Imperialen Wissenschaftsrat und die Wissenschaftler der Forschungsabteilung des Tal Shiar aus dem romulanischen Raum.
So machte er sich mit einer Datentafel in Händen und einer Menge Fragen auf den Weg zum Observationslabor, um dort jemanden zu finden, der die Kompetenz besaß, Licht ins Dunkel zu bringen...

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 12:02 Uhr

Er fand Hochmagisterin Ethara vor, die sich ihrer Arbeit widmete.
Die Frau war hochkonzentriert in die Forschungen vertieft, die sie auf der Konsole vor sich hatte.
Dennoch hob sie kurz den Kopf, als Trivus hereintrat, sah ihn kurz an und widmete sich dann sofort weiter ihren Daten.
Warum man einem Romulaner gestattete, hier alleine herumzulaufen, war ihr schleierhaft.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 12:03 Uhr]

Colonel Trivus stellte sich schräg hinter die vulkanische Hochmagisterin und räusperte sich.
"Entschuldigen Sie.", brachte er hervor und hielt die Datentafel romulanischen Designs so, dass sie gut sichtbar war.
"Könnten Sie mir bei einigen Fragen bezüglich des Subraumspalts behilflich sein?".
Er war ein Ausbund der Höflichkeit.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 12:03 Uhr

Ethara hob langsam den Kopf und drehte sich zu ihm um.
"Welche Informationen könnte ich haben, die der Tal Shiar nicht schon vor mir hatte?"
fragte sie scheinbar erstaunt.
"Wobei sollte ich Ihnen helfen können?"

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 12:04 Uhr]

"Ich bin nur eine Einzelperson, nicht der gesamte Tal Shiar.", erklärte Trivus das Offensichtliche.
"Nun, da die D'Jomar bald zurück ins Sternenimperium fliegen wird, bin ich auf die Quellen angewiesen, welche Ihre Föderation mit zugesteht.", fügte er gemessenen Tones hinzu.
Das astrometrische Observationslabor war beinahe leer, von einigen Vulkaniern und anderen, größtenteils nichtmenschlichen Forschern einmal abgesehen.
Die menschlichen Wissenschaftler nahmen um diese Uhrzeit zumeist Nahrung zu sich.
"Oder denken Sie, Agenten des Tal Shiar werden standardgemäß genetisch, biochemisch und psionisch konditioniert, bis ihre Denkkapazität jener eines Supercomputers entspricht?".
Der Colonel lächelte.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 07.02.2381, 12:04 Uhr

"Nein, den Eindruck hatte ich nicht."
stellte sie trocken fest.
"Ich muß schon genau wissen, in welche Art der Daten Sie Einblick wünschen. Ich möchte Sie schließlich nicht langweilen mit Fakten, die Sie schon kennen."