Starbase 234

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro des Vice Admirals - 21.01.2381, 13:30 Uhr

"Spock kann diese missliche Lage sicher klären. Er hat eine äußerst unkonventionelle Vorgehensweise aus vulkanischer Sicht, doch er hat damit Erfolg."
bestätigte sie die Einschätzung des Admirals und war sich gar nicht bewußt, wie seltsam es war, solche Worte ausgerechnet von ihr zu hören...
"Doch warum wollten Sie mich persönlich sprechen? Sie erwähnten spezielle Anweisungen?"

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro des Vice Admirals - 21.01.2381, 13:31 Uhr]

"Nicht nur aus vulkanischer Sicht unkonventionell. Die Situation verlangt gleichwohl nach außergewöhnlichen Maßnahmen. Die Energiewerte, die von dem Subraumspalt emittiert werden, gehen über alle unsere Skalen hinaus. Etwas mit enormer Macht versucht, sich Bahn in unsere Realität zu brechen. Wir müssen auf alle Fälle darauf vorbereitet sein.".
Vice Admiral Thrass th'Zarath genehmigte sich noch einen tiefen Zug des würzig duftenden Ales, ehe er fortfuhr.
"Ich habe Sie in meinem Subraum-Kommuniqué bereits darauf hingewiesen, dass Hochmagister Semok eine Forschungsgruppe von der Vulkanischen Wissenschaftsakademie leitet. Von allen Gelehrten, die sich hier versammelt haben, zählt er zu den führenden Instanzen. Es ist durchaus möglich, dass wir uns bald mit einer fremden Intelligenz auseinandersetzen müssen und dann ist ein Mann mit der Erfahrung und dem Wissen des Hochmagisters von unschätzbarem Wert. Es geht hier nur teilweise darum, die physikalischen Eigenschaften der Anomalie zu untersuchen. Ein noch größerer Bereich unserer Aufgabe ist es, uns darauf vorzubereiten, einen friedlichen Erstkontakt mit potentiell extradimensionalen Wesenheiten durchzuführen. Keine leichte Aufgabe, auch ohne die Klingonen und die Romulaner im Rücken.", erklärte der andorianische thaan.
"Ich glaube, dass auch Sie die Logik in meinem Bestreben erkennen werden, Sie auf die Sternenbasis zu holen. Niemand ist besser geeignet, um mit Hochmagister Semok zusammenzuarbeiten. Sie sind meine Verbindungsfrau zu seinem Team. Die Sternenflotte hat vom Föderationspräsidenten die Schirmherrschaft über diese gesamte Operation zugesprochen bekommen, aber wir benötigen die Hilfe der Wissenschaftsakademie. Es gibt keine besseren Experten in unserem Raum. Halten Sie mich über die Fortschritte der Akademie auf dem Laufenden und lassen Sie den Vulkanierin jede Unterstützung zukommen, die sie benötigen. Bis die diplomatischen Fragen geklärt werden konnten, möchte ich soviel über das Phänomen wissen, wie nur irgend möglich.", stellte er T'Arleyas Aufgabe klar.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro des Vice Admirals - 21.01.2381, 13:31 Uhr

"Ich verstehe."
antwortete T'Arleya nach kurzem Überlegen.
"Seien Sie ehrlich, Admiral. Die Sternenflotte glaubt nicht, daß die Vulkanier vorbehaltlos alle Ergebnisse ihrer Untersuchungen offenlegen.
Sie wollen sicherstellen, nichts zu verpassen.
Der verehrte Hochmagister weiß das auch.
Und doch...natürlich arbeite ich gerne mit ihm zusammen. Seien Sie versichert, wir waren und sind ein gutes Team."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro des Vice Admirals - 21.01.2381, 13:32 Uhr]

Der Vice Admiral nahm sich die Zeit, sein Glas zu leeren, ehe er zu einer Erwiderung ansetzte.
"Gut, dass wir uns auch nach all den Jahren noch verstehen, Commander.", versicherte er T'Arleya.
"Hochmagister Semok und sein Forschungsteam sind heute Morgen, Stationszeit, bereits eingetroffen. Ich weiß, dass Ihr letztes Projekt zusammen mit ihm... unvorhergesehene Konsequenzen nach sich gezogen hat, aber ich vertraue darauf, dass Sie beide zum Wohl der Föderation handeln werden. Ich und das Sternenflottenkommando zählen auf Sie. Richten Sie sich ein und treffen Sie sich mit dem Hochmagister, sobald es Ihnen möglich ist.".
Er reichte ihr ein Padd mit allen Informationen über ihr Quartier, anstehende Termine und einen Lageplan von Orbitalstation Drei sowie der anderen essentiellen Installationen von Starbase 234 darauf.
"Sie können wegtreten.".
Sein Blick fiel auf das Glas der Vulkanierin, das sie noch kaum angerührt hatte.
Die Antennen von Thrass zuckten leicht und etwas missgünstig. Es handelte sich immerhin um einen guten Tropfen von Andor.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Büro des Vice Admirals - 21.01.2381, 13:32 Uhr

T'Arleya mußte keine Empathin sein, um sein leichtes Mißfallen zu bemerken. Doch sie schätzte den Admiral und wollte ihn nicht durch unnötiges Verhalten verärgern, also nahm sie das Glas auf und trank es langsam leer.
Sicherlich war das auch eine recht unkonventionelle Reaktion auf den Befehl "Wegtreten", doch kannten sich die beiden Offiziere so gut, daß es ihr vertretbar erschien, so zu handeln.
Doch in jenem Moment wirkte ihr Blick ganz kurz abwesend.
Seine Worte erinnerten sie an die Begebenheiten auf Delta Vega und auf das, was danach kam.
Die Untersuchungen der Sternenflotte waren gründlich gewesen und die Zeit war selbst für sie nicht leicht gewesen.
Doch ihr Captain hatte Wort gehalten und hielt ihr den Rücken frei.
Sie wurde schließlich von jedem Vorwurf freigesprochen.
Damals hatte sie sich ihren Teil gedacht...Captain Kirk hatte wesentlich schwerere Fehler begangen und damals gab es keine Untersuchung.

Doch auch Semok wurde vollständig rehabilitiert und er stürzte sich bald wieder in seine Forschungen auf Delta Vega.
Regelmäßig sandte er ihr Berichte nach Cardassia,auch wenn sich kaum großartige Neuigkeiten eröffneten.
Sie hätte ihm mehr Erfolg gewünscht...
Dann merkte sie schlagartig, daß ihre Gedanken abgeschweift waren und sie erhob sich sofort.
"Aye Sir."
mit diesen Worten nahm sie das Padd und verließ Thrass.

Durch den genauen Plan der Station auf ihrem Padd fand sie ihr Quartier sofort und konnte ihr Reisegepäck ablegen.
Kurz darauf trat sie an das kleine Terminal an ihrem Schreibtisch und suchte nach einer Verbindung zu Hochmagister Semok und rief ihn an.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Semoks Quartier - 21.01.2381, 14:03 Uhr]

Der Hochmagister hatte die Stunden nach seiner Ankunft auf Orbitalstation Drei von Starbase 234 damit zugebracht, die neuesten Sensoraufzeichnungen von Grenzsatelliten zu studieren, welche versucht hatten, die Anomalie in der Romulanischen Neutralen Zone mit ihren Langreichweitenscannern zu analysieren.
Die Ergebnisse waren aus physikalischer Sicht faszinierend, das musste er sich eingestehen, auch wenn die Geisteswissenschaften eigentlich seine Kernkompetenz darstellten.
Er teilte bisher in jeder Hinsicht die Vermutung seiner Kollegen bei der Sternenflotte, dass eine Form von fremder Intelligenz hinter dem Spalt stand. Die allmähliche Anpassung an die Phasenvarianz des Standardkontinuums geschah zu präzise, um nicht künstlich gesteuert zu werden.
Der alten Vulkanier sah von dem Data-Padd in seinen Händen auf, als das Signal der stationsinternen Kommunikation erklang.
Er betätigte eine Taste auf seinem Arbeitstisch, woraufhin ein kleiner Bildschirm ihm T'Arleyas Gesicht offenbarte.
"Professorin. Man berichtete mir, dass Sie auf dem Weg hier her sind.", stellte er sachlich fest.
"Es ist eine bereichernde Erfahrung, Sie wiederzusehen.".

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, T'Arleyas Quartier - 21.01.2381, 14:03 Uhr

"Verehrter Hochmagister...mir ist es erneut eine Ehre."
antwortete sie ihm ehrlich.
"Laut Vizeadmiral Thrass werden wir an dieser Anomalie gemeinsam forschen.
Ich schlage ein Treffen vor, damit wir uns beraten können."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Semoks Quartier - 21.01.2381, 14:03 Uhr]

"Ein logischer Vorschlag.", ging Semok auf T'Arleya ein.
"Ich selbst hatte vor, mich noch in den nächsten Minuten zu meinem Team zu begeben, das sich bereits im astrometrischen Observationslabor aufhält, um alles vorzubereiten. Ich habe noch daran gearbeitet, Daten der vergangenen Tage zu sichten. Wenn Sie es wünschen, treffen wir uns im Labor. Dort existiert die notwendige Ausrüstung, um unserer Arbeit nachzukommen.", empfahl der Hochmagister.
Auch wenn T'Arleya nun Uniform trug und in ihrer Funktion als Sternenflottenoffizierin auftrat, akzeptierte er sie ohne Weiteres an seiner Seite.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, T'Arleyas Quartier - 21.01.2381, 14:11 Uhr

"Natürlich, ich begebe mich sofort in das Labor."
versicherte sie dem Hochmagister, bevor sie das Gespräch beendeten.
T'Arleya war durchaus erfasst von einer gewaltigen Erwartung, einer großen Neugierde, als sie sich auf den Weg machte.
Die interessantesten Phänomene hatte sie mit Semok zusammen untersucht. Das würde wohl auch dieses Mal so sein.
Auch wenn sie in der Uniform der Sternenflotte bei ihm auftauchen würde, wußte sie seit der letzten Begegnung doch, daß sie sich gegenseitig respektierten und schätzten.
Die geistige Verbindung hatte sie niemals vergessen.
Fast lautlos glitt die Tür zum Labor auf, welches sie nun betrat.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 21.01.2381, 14:12 Uhr]

Das astrometrischen Observationslabor befand sich tief im Inneren der Zentralsektion von Orbitalstation Drei.
Es handelte sich um eine kleine Welt für sich, ein Komplex, der sich über dutzende Einzelräume und ingesamt drei Decks erstreckte, durch Transporterdämpfer, Kraftfelder und allerlei andere Sicherheitsvorkehrungen von der übrigen Basis abgetrennt.
Hier liefen Sensordaten von tausenden Forschungs- und Überwachungssatelliten, Sonden, Sternenschiffen und Tiefraumstationen entlang eines erheblichen Teils der Romulanischen Neutralen Zone zusammen.
Starbase 234 diente der Sternenflotte als zentraler Nexus zur Verarbeitung der kolossalen Datenmengen, die ununterbrochen gesammelt wurden, und die entweder der klassischen Astronomie dienten, oder aber der stellaren Militärplanung.
Seitdem der Spalt zum ersten Mal auf den Langstreckenscannern aufgetaucht war, hatte der Informationsfluss sich verzehnfacht. Die Computer des Stützpunkts waren darauf vorbereitet, hatte man sie doch mit dem Hintergedanken an einen gewaltsamen Konflikt mit den Romulanern installiert, der die Starbase prinzipiell in einen einzigen, großen Horchposten verwandeln würde.
Das Hauptproblem stellte allerdings nicht die Menge der eingehenden Daten dar, sondern ihre fremdartige Natur.

Hochmagister Semok erwartete T'Arleya in den traditionellen Gewändern seines ehrwürdigen Amtes im Eingangsbereich des Laborkomplexes.
Die Wachen hatten den Commander nach der dieser Tage obligatorisch gewordenen Identitätsprüfung anstandslos passieren lassen.
Der alte Vulkanier nickte seinem Gegenüber in einer gemessenen Geste des Grußes zu.
"Wünschen Sie nun, da Sie mir in Uniform gegenüberstehen, mit Ihrem Rang oder Ihrem akademischen Titel angesprochen zu werden?", erkundigte Semok sich trocken bei ihr.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 21.01.2381, 14:12 Uhr

"Es lag mir fern, Ihnen vorzuschreiben, wie Sie mich anzusprechen haben."
stellte T'Arleya fest.
"Bitte vergessen Sie meinen Kommentar diesbezüglich und wählen Sie einfach die Anrede, die Ihnen angemessen erscheint."
Ihr war klar, daß das Gespräch damals ihm unlogisch und befremdend vorgekommen sein mußte.
Sie hätte über solchen Dingen stehen müssen.

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 21.01.2381, 14:12 Uhr]

"Also gut, Commander.", ging Semok über dieses Detail hinweg, da er dezentes Unwohlsein von T'Arleya ausgehen spürte.
"Nehmen Sie sich ein paar Minuten, um sich mit den Möglichkeiten dieses astrometischen Observationslabors vertraut zu machen. Sie werden feststellen, dass die Sternenflotte uns hier ein adäquates Arbeitsumfeld bietet. Die Technologie ist fast so fortschrittliches wie die Neuentwicklungen der Forschungsabteilung der Wissenschaftsakademie auf Vulkan. Die wenigen Defizite können wir mit unseren mitgebrachten Instrumenten ausgleichen. Ich bin erst seit heute Morgen hier, aber mein Team hat bereits genauste Analysen der Fähigkeiten dieses Laboratoriums und der korrespondierenden Sensoranlagen durchgeführt.".
Der Hochmagister griff nach einem Padd, das auf einem nahen Arbeitstisch lag, um es der Offizierin zu reichen.
"Das hier ist der zusammengefasste Bericht. Das Padd enthält auch meine vorläufige Auswertung der Verhaltensmuster des Subraumspalts in der Neutralen Zone.", kam er ohne Umschweife zum Anlass ihres Aufenthalts auf Starbase 234.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 21.01.2381, 14:12 Uhr

In der Tat hatte die Sternenflotte so dieses Labor mit den modernsten Gerätschaften ausgestattet, was nur noch einmal unterstrich, wie wichtig das Subraumphänomen genommen wurde.
T'Arleya war sicher, daß die vulkanischen Wissenschaftler hier gute Arbeit leisten konnten.
Sie nahm das Padd entgegen und studierte die Analysen.
"Die Anomalie gleicht sich immer weiter unserem Normalraum an."
stellte sie fest.
"Oder wird angeglichen. Es ist faszinierend."

[Space Marine]

[Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 21.01.2381, 14:19 Uhr]

Semok hatte T'Arleya die Zeit gegeben, das Padd zu überfliegen.
Indessen war er damit beschäftigt gewesen, an einer Computerkonsole diverse Feineinstellungen zu justieren, um die festinstallierte Ausstattung der Station besser an die mitgebrachten Instrumente der Wissenschaftsakademie anzupassen.
Als die Wissenschaftsoffizierin ihn ansprach, sah er von seiner Arbeit auf.
"Das lässt uns zwei Optionen: Entweder wird die Anomalie sich auflösen, sobald sie sich vollständig an die realräumliche Phasenvarianz angepasst hat, oder ein stabiler Übergang zu einer anderen Realität wird sich öffnen. Womöglich ein Paralleluniversum, eine andere Daseinsebene, oder auch eine Subraumabkürzung in einen entlegenen Raumbereich. Die Möglichkeiten sind mannigfaltig. Das Muster der Angleichung spricht jedoch so oder so für eine intelligente Steuerung. Um mehr in Erfahrung zu bringen, müssen wir unbedingt Tiefenscans aus nächster Nähe durchführen.".
Der alte Gelehrte verschränkte die Arme hinter dem Rücken.
"Hat Vice Admiral Thrass Sie hinsichtlich der diplomatischen Komplikationen eingewiesen?", fragte er.

[T`Pau]

Orbitalstation Drei, Zentralsektion, Astrometrielabor - 21.01.2381, 14:19 Uhr

"Allerdings."
bestätigte T'Arleya.
"Immerhin ist Botschafter Spock bereits in die Situation involviert.
Ich bin zuversichtlich, daß er erreichen kann, daß wir zumindest mit ein paar wenigen Schiffen das Phänomen aus der Nähe untersuchen können.
Dennoch bleibt die Situation auch hinsichtlich der Klingonen brisant."