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    Zitat von Manor Blake Beitrag anzeigen
    [07.02.2381, 4:31]

    "Nun, es hat sich so einiges getan seit dem Zwischenfall mit den Garidianern. Meine Abteilung ist ziemlich ausgedünnt worden. Ich hoffe, dass mein zusätzlich angefordertes Personal bald ankommen wird.", antowrtete Lilliana ihr.

    "Und ein Kommunikationsoffizier für diese etwas heikle Mission, in meinen Augen, kann man immer gebrauchen.", fügte sie noch hinzu und trank ihren Kaffee aus.

    "Auch noch einen Kaffee für sie?", fragte sie die Asiatin, um sich am Replikator einen neuen zu holen.
    [07.02.2381, 4:31]

    "Ja, danke, Commander.", sagte Midori und reichte Chevalier ihre leere Tasse.

    Als die Sicherheitschefin an den Tisch zurückkehrte, sagte Midori: "Ich bin schon sehr gespannt, was sich hinter dem Portal befindet. Für solche Missionen bin ich der Sternenflotte beigetreten. Was ist mit Ihnen?"
    "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
    -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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      [07.02.2381, 04:30]

      Huang Shengyi nahm einen Schluck Kaffee und zögerte, bevor sie antwortete
      "Nun, ich habe wirklich sehr viel Arbeit in dieses Schiff investiert. Ich und mein Team haben nicht nur die vorhandenen Systeme upgegradet sondern haben auch einige Neuentwicklungen eingebaut. Zum Beispiel ein Multidimensional wave-function analysis module. Es ist eigentlich ein neuartiges System das erstmals in der Vesta Klasse erprobt wird, doch ich und mein Team haben es geschafft es in das Schiff zu integrieren.
      Um es verständlicher zu machen: Es handelt sich dabei um einen Hochleistungsscanner mit der Reichweite 23 Lichtjahren, der Interdimensionale Risse und Anomalien aufspüren kann. Nebenbei verleit er dem Schiff die Fähigkeit den Effekt eines Wurmlochs umzukehren. Alleine um dieses prächtige Stück Hardware zu integrieren, mussten wir die Leistung des Energie-Subsystems auf drei Decks um 24% steigern und dabei gleichzeitig die volle Kontinuität des Plasmastroms gewährleisten!. Die Anbindung an die Schiffssysteme über die 46-10 Systemkopplung erwies sich aufgrund der vorhandenen A4/EPS-Transmitterschnittstelle als äußerst kompliziert. Wir mussten einen erweiterten Backbone mit dem Multidimensional wave-function analysis module koppeln und dabei einen Voll-Duplexen Transmitter vorschalten, der mit einer angepassten Version des LCARS R748.10 läuft." Man merkte schnell wie sehr Huang ihre Arbeit liebte, denn beim erzählen der zahlreichen Technischen Details konnte man förmlich ihre Augen leuchten sehen.
      "Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen..." antwortete sie, nachdem sie mit der ausführlichen Erklärung fertig war "...ich bin zwar Leiter des SCE Teams aber trotzdem ziehe ich es in Betracht den Posten des Leitenden Chefingenieurs hier an Bord zu übernehmen. Das hat den Grund das ich die zahlreichen neuen Systeme am liebsten selbst überwache und erweitern würde. Vor allem da ich mit der regulären technischen Crew den ein oder anderen desput habe" sie trank den letzten Schluck Kaffee und schob dann die Tasse von sich weg. Sie wirkte nicht sonderlich begeistert als sie über die technische Crew sprach.
      "Man sollte mich nicht falsch verstehen. Die technische Crew ist gut ausgebildet und gibt sich Mühe, doch ich habe das Gefühl das der Flug durch den Spalt immer wieder unterschätzt wird. Man muss sich die Gefahren immer wieder vor Augen führen. Wir haben bis jetzt nur eine einzige Sonde durchgebracht und selbst die gab den Geist auf, nachdem sie uns ein Bild übermittelt hatte... "
      "Aber wenn wir schonmal bei der Technik wären, haben sie jemals die Vesta Klasse gesehen?"
      Chaos Universe

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        [07.02.2381, 04:30]

        Ein flüchtiges Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht des Doktors, als sich Huang bei ihren Erzählungen in technischen Details verlor. Je mehr der Commander über die Verbesserungen an der Independence erzählte, desto weniger glaubte der junge Arzt davon zu verstehen. Zwar hatte auch er an der Akademie alle technischen Grundkurse belegen müssen, dennoch betrachtete er die Ingenieursfächer stets als zu theoretisch und trocken. Gleiches hätte ein Ingenieur vermutlich über das Medizinstudium gesagt.

        „Da bin ich ja beruhigt, wenn bis jetzt nichts den Spalt intakt durchfliegen konnte und wir uns freiwillig für diese Mission gemeldet haben…“, antwortete Robert sarkastisch und schmunzelte. „Ich hoffe, es gelingt Ihnen Ihren Disput mit der technischen Crew zu überwinden, damit Sie uns alle heile durch den Spalt bringen können.“

        Robert leerte mit einem letzten großen Schluck seine Kaffeetasse, bevor er sie zurück auf das Tablett stellte. Inzwischen waren nur noch der Orangensaft und die Melonenscheiben übrig geblieben. Für einen Moment musste Robert inne halten und gegen das Sättigungsgefühl kämpfen, doch dann stach er mit seiner Gabel entschlossen in eine der Honigmelonenscheiben. Noch bevor er sich die Melone in den Mund steckte antwortete er auf die Frage der Asiatin: „Vesta-Klasse? Nein. Noch nie gehört.“ Während er zu kauen begann sah er zu Hale und Pisanu, um sich zu vergewissern, dass er nicht der einzige am Tisch war, der bisher noch nicht von dieser kürzlich in Dienst gestellten Klasse gehört hatte.
        "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
        [Albert Schweitzer]

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          [07.02.2381, 04:30]

          Sarah erwiderte den Blick des Arztes und zuckte mit den Schultern.
          Ihr Kopf war mit anderem beschäftigt als mit Schiffsklassen.
          Als Huang von ihren Problemen mit der technischen Crew des Schiffs erzählte, klingtelte bei ihr eine Allarmglocke.
          Lieutenant Burnham hatte nie etwas negatives über seine Leute angemerkt. Im Gegenteil.
          Soweit Sarah dies aus der Distanz beurteilen konnte war der frühere Chief mit seiner Crew immer zu frieden.
          Und nun Huang.
          Ockham's Rasiermesser legte die Vermutung nahe, dass das Problem eher bei Huang lag.
          "Ok. Notiz an mich selbst: Ein Auge auf Gadget hier halten."
          Sagte sie in Gedanken zu sich sebst.

          "Vesta? Nie gehört."
          Antworte Sarah mit einer Sekunde Verspätung.
          Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

          - Florance Ambrose

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            Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
            [07.02.2381, 4:31]

            "Ja, danke, Commander.", sagte Midori und reichte Chevalier ihre leere Tasse.

            Als die Sicherheitschefin an den Tisch zurückkehrte, sagte Midori: "Ich bin schon sehr gespannt, was sich hinter dem Portal befindet. Für solche Missionen bin ich der Sternenflotte beigetreten. Was ist mit Ihnen?"
            [07.02.2381, 4:32]

            "Ich sehe solchen Missionen immer mit einer gesunden Portion Skepsis entgegen, denn immerhin fliegen wir in Gefilde, die ein Mensch wahrscheinlich noch nie zuvor betreten hat. Ich möchte nur, dass das Schiff und die Crew schadlos die Mission überstehen.", antwortete Chevalier ähnlich und ließ ihren Blick durchs casino schweifen, bevor sie sich einen Schluck ihres Kaffees genehmigte.

            "Was hinter dem Portal sein wird, besorgt mich ein wenig.", fügte sie dann noch hinzu.
            „Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten.“ - Marquis de La Fayette
            "Wäääh, du riechst wie Sportstunde!"

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              [07.02.2381, 4:32]

              "Ihre Skepsis ist das, was Sie gut macht in ihrem Job." sagte Midori und nahm einen Schluck Kaffee. "Sie stellt einen guten Gegenspol zu der Neugier dar, die oft jede Vorsicht vergessen lässt."
              "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
              -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                [07.02.2381, 04:32]

                Es verwunderte Huang etwas, dass die Beteiligten nie etwas von der Vesta Klasse gehört hatten. Vermutlich aber pflegten sie nicht den selben Hang zur Technik wie Lieutenant-Commander Huang Shengyi...
                "Wirklich beeindruckendes Schiffe. 672 Meter lang, 195 Meter Breit und 88 Meter hoch. Es ist etwas kleiner als die Sovereign Klasse, wie die Inpendence eines ist. Aber in puncto Technik ist es ihr auf jedenfall überlegen. Leider steht uns für diese Mission noch kein Exemplar zur Verfügung, da die vorhandenen Schiffe allesamt erst in der Testphase sind. Ist auch nicht verwunderlich, immerhin werden solche Schiffe auf bis zu 100 Jahre Dienstzeit ausgelegt und sollten natürlich vorher Fehlerbereinigt sein" sie hielt kurz inne und warf einen kurzen Blick auf ihr Padd, dass sich mit einem leisen piepen gemeldet hatte. Für einige Sekunden lies sie ihre Finger über die Tochsensitive Oberfläche gleiten und wandte sich dann wieder den Beteiligten zu
                "Es gibt viel über das Schiff zu erzählen, aber wussten sie, dass man bei der Vesta Klasse über einen Quantenslipstream Antrieb nachgedacht hat? In der Theorie ist es damit möglich die Galaxie in Sieben Monaten zu durchfliegen. Wahrscheinlich wissen Sie nicht wirklich, was das für ein Antrieb ist. Aber stellen sie sich vor das dass Raumschiff durch einen im Subraum erzeugten Korridor gezogen wird und das eine Art, nennen wir es Strömung, das Schiff auf eine enorm hohe Geschwindigkeit beschleunigt. Das faszinierende dabei ist, dass die Energie nicht wie üblich durch die Warpgondeln gleitet , sondern durch den Hauptdeflektor vor dem Raumschiff projetziert wird.
                " Sie hielt für einen Moment inne und sah die Anwesenden an. Vermutlich verstanden sie nicht viel von dem was Huang ihnen erzählte...
                "Allerdings hat die Technologie einen großen Nachteil, der wohl erwähnt werden sollte. Wenn das Schiff nicht speziell dafür konstruiert ist, dann kann es bei einer Phasenvarianz aus dem Slipstream-Antriebsfeld geschleudert und zerstört werden. Unschöne Sache. Bis jetzt hat man allerdings keinen großen Erfolg mit diesem Antriebssystem, weshalb die Vestaklasse leider noch ohne diesen Antrieb auskommen muss, aber vielleicht....irgendwann...."
                "Jedenfalls hat die Vestaklasse für einen außerordentlich starken Warpantrieb bekommen, der..."
                Erneut verlor sie sich in ihrer geliebten Technik, hielt aber nach einigen Minuten inne, denn sie selbst hatte gemerkt das sie wohl ihrer Zuhörer überforderte.
                "Aber genug von meiner Seite. Erzählen sie mir doch, an was sie so arbeiten"
                Zuletzt geändert von Skulblaka; 13.01.2013, 17:01.
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                  [07.02.2381, 04:32]

                  Sarah grinste in sich hinein.
                  Huang schien ein Lehrbuchbeispiel eines Techies zu sein.
                  "Nun über mich hat Doktor Mai eigentlich schon alles gesagt.
                  "Ich bin die Seelenklempnerin hier an Bord.
                  "Ich kümmere mich um die psychische Gesundheit der Crew und achte auf ihre Moral.
                  "Darüber hinaus stehe ich dem Captain als Beraterin und Vertrauensperson zur Verfügung."
                  Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                  - Florance Ambrose

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                    [07.02.2381, 04:34]

                    "Ah, ich verstehe", antwortete Huang etwas kühler als im vorherigen Gespräch. Sie konnte Seelenklempner im Allgemeinen nicht leiden. Oft war sie sich nicht sicher, ob diese Art von Lebewesen selber verrückt war oder zu nichts anderem getaugt hatte.
                    Zum Beispiel zu einem anständigen, nützlichen Techniker...
                    Sie hatte schon mit einigen Counselors zum tun gehabt und die meisten hatten ihr höchstens wertvolle Arbeitszeit gekostet
                    Schließlich sah sie zu dem jungen Arzt.
                    "Was ist mit Ihnen? Wie hat es Sie auf die Independence verschlagen?"
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                      [07.02.2381, 04:34]

                      „2374 habe ich auf der Jupiterstation angefangen in der Nanorobotik zu forschen, mit dem Ziel früher oder später auch in diesem Bereich zu promovieren. Vor zwei Jahren habe ich es dann schließlich auch geschafft und meine Doktorarbeit beendet. Ein gutes Stück Arbeit war das. In den Jahren auf der Jupiterstation habe ich - abgesehen von einem kurzen Einsatz an der Front während des Dominion-Krieges – viel Zeit alleine in einem winzig kleinen Labor verbracht. Ich habe geforscht, Fachliteratur gewälzt, nachgedacht und fühlte mich immer wie ein eingepferchtes Tier in einem Käfig. Auch wenn mich die Nanorobotik nach wie vor begeistert – Sie als Ingenieur können das sicher nachvollziehen, Commander - und ich noch immer in diesem Bereich tätig bin, so war mir doch klar, dass ich früher oder später raus musste. Raus aus dem kleinen Labor und weg von der Station. Zurück unter Menschen.“

                      Robert machte eine kurze Pause.

                      „Jedenfalls entschloss ich mich nach meiner Promotion mehr praktische Erfahrung zu sammeln, die Forschung ein wenig zurückzustellen. Da traf es sich, dass der Captain der Sutherland einen Arzt zur Verstärkung seiner medizinischen Abteilung suchte. Das war vor drei Jahren, 2378. Vor einem Jahr dann kam ich auf die Independence, mit dem Wissen in absehbarer Zeit den damals amtierenden Chefarzt Doktor Calhoun abzulösen. Ein halbes Jahr noch habe ich dann unter ihm arbeiten dürfen, bevor er das Schiff verließ und ich seine Krankenstation übernahm. Sie können mir glauben: In den ersten Wochen als Leiter der Medizin fühlte ich mich wie ein Kadett, der frisch von der Akademie kommt. Der bürokratische Aufwand ist sagenhaft, die Verantwortung gigantisch und einen geregelten Feierabend scheint es nicht zu geben. Sicher war ich - und bin - immer noch unglaublich glücklich, dass man so viel Vertrauen in mich gesetzt und mir diese Abteilung anvertraut hat. Trotz meines jungen Dienstalters…“

                      Robert verschwieg bewusst, dass es sein Einsatz auf Sternenbasis 375 und der U.S.S. Queensland während des Krieges war, der ihn für den Posten des CMO qualifizierte. Nur ungern und mit großem Unbehagen erinnerte sich der junge Arzt zurück an die 14 Monate, die sein Leben veränderten. Nie zuvor hatte er Leid in einem solchen Ausmaß erfahren, nie etwas so traumatisches erlebt. Für diese Art von Ausnahmezustand gab es keine Ausbildung, keine Zeit der Vorbereitung. Die Qual und der Schmerz trafen ihn unvorbereitet und mit voller Härte. Beinah täglich musste Robert in seiner Funktion als Arzt schwerste Verletzungen behandeln, Gliedmaßen amputieren und Totenscheine ausfüllen. Das Dominion kannte kein Erbarmen. Die Krieger der Jem’Hadar nahmen ihm Kollegen, Freunde und Verwandte. Diese 14 Monate prägten Robert mehr als alles anderen in seinem Leben. Auch wenn dieser Einsatz ihn zu einem exzellenten Arzt machte, so fügte er seiner Seele eine Verletzung zu, von der sie sich bis heute nicht vollständig erholen konnte.

                      „… Es war eine riesen Herausforderung die Krankenstation zu übernehmen und es gab Momente, da war ich mir nicht sicher, ob ich dieser Herausforderung gewachsen wäre. Klar. Ich denke schon, dass ich ein durchaus kompetenter Arzt bin, denn sonst hätte man mir diesen Posten wohl niemals angeboten, doch um eine solche Station zu leiten, braucht es – wie Sie wissen – mehr als nur Fachwissen und flinke Chirurgenhände. Erst so langsam wachse ich in meine Position rein und gewöhne mich an all das.“
                      "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
                      [Albert Schweitzer]

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                        [07.02.2381, 04:36]

                        Als der Begriff "Nanorobotik" fiel, merkte man wie über das Gesicht der sonst so ernsten Chinesin ein sanftes lächeln huschte. Was der junge Arzt erzählte klang interessant und er wirkte wie ein Mann, mit ordentlichen Technischen Verständniss. Bedauerlicherweise hatte er sich für den Beruf des Arztes entschieden und war der Sternenflotte nicht als Techniker erhalten geblieben.
                        So oder so allerdings hielt Huang von ihm deutlich mehr als etwa von Sarah, die in ihren Augen einen "verrückten" Beruf erlernt hatte.
                        "Das klingt zweifellos interessant" warf Shengyi ein, wobei sie allerdings seine Karriere als Arzt erstmal ignorierte – es interessierte sie schlichtweg nicht. Natürlich hatte sie einen gewissen Respekt vor dem Medizinischen Fachpersonal, allerdings wirkte dieser Berufszweig in ihren Augen zu trocken und – man konnte beinahe sagen – langweilig. "Wenn ich fragen darf: An was haben sie in ihrer Zeit auf der Jupiterstation im Bereich der Nanorobotik genau geforscht? Welches Thema haben sie für ihre Abschlussarbeit gewählt?"
                        Nanorobotik insbesondere Nanosonden, waren ein komplexes und vor allem äußerst interessantes Thema mit dem auch Huang oft in Kontakt gekommen war. Nicht nur einmal, hatte sie Nanosonden programmiert, benutzt oder schlichtweg verbessert.
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                          [07.02.2381, 04:36]

                          „Wir sind in der Medizin inzwischen in der Lage dank der Nanorobotter auf invasive Eingriffe zu verzichten. In der Regel bedarf es einer aufwendigen Operation um zum Beispiel verletzte innere Organe zu versorgen. Mit Laserskalpell und Geweberegenerator heutzutage zwar ein routinemäßiger Eingriff, doch sprechen wir von Verletzungen beispielsweise im Inneren des Gehirns, so richten Sie mit einem Laserskalpell oft mehr Schaden an, als Sie einen Nutzen haben. Hier kommen unsere Nanorobotter ins Spiel. Wir können diese Maschinen so programmieren, dass sie sich nach der Injektion durch die Blutbahnen zur vorher ermittelten Verletzung begeben und dort direkt mit der Regeneration des beschädigten Gewebes beginnen. Die Robotter heilen von innen heraus. Sie reparieren die betroffene Stelle im Gehirn und können später wieder aus dem Körper extrahiert werden. Und all das ohne Gefahr für den Patienten und ohne, dass wir einen einzigen Schnitt machen mussten. Klingt faszinierenden, nicht wahr?“

                          Ohne eine Antwort der anderen abzuwarten fuhr Robert begeistert fort:

                          „Unsere primäre Aufgabe in der Forschung besteht darin, die Nanorobotter so zu programmieren, dass sie eigenständig agieren, verletztes oder krankhaftes Gewebe erkennen und dieses behandeln oder gar entfernen. Man könnte uns fast als eine Art Lehrer bezeichnen, der seinen Sprösslingen beibringt, wie es an die Arbeit herangehen soll. Wir zeigen den Robottern, welche Zellen sie eliminieren dürfen und welche nicht. Wir geben ihnen vor, wo sie anfangen sollen und programmieren sie mit Handlungsalternativen, wenn ihre Therapie nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Ihre größte Stärke ist dabei auch ihre größte Schwäche: Ihre mikroskopische Abmessung. Aufgrund ihrer Größe oder besser: Aufgrund ihrer Winzigkeit kommen die Robotter durch die Blutbahnen an beinah jede Stelle im Körper. Doch Sie können sich sicher vorstellen, wie schwer es ist solch kleine Nanorobotter mit dem entsprechenden Equipment auszustatten. Zur Geweberegenration benötigen wir beispielsweise einen mikroskopisch kleinen Gewebegenerator… So etwas gab es bis vor ein paar Jahren nicht. Hier kommt die technische Abteilung der Sternenflotte ins Spiel. Wir stehen in einem engen Kontakt zum Ingenieurs-Korps. Sie bauen unsere mikroskopischen Robotter. Wir sind Ärzte und Wissenschaftler und keine Ingenieure und ohne ihre Hilfe, wäre unser Erfolg niemals möglich gewesen. Oft genug zeigen sie uns aber auch die Grenzen des technisch machbaren auf. Unsere Entwürfe sind oft schlicht weg nicht realisierbar.“

                          Robert machte eine kurze Pause und versuchte im Gesicht des Commanders eine Reaktion zu erkennen. Es gehörte beinah zum Beruf des Ingenieurs, dass man von ihnen mit einer beunruhigenden Regelmäßigkeit ein technisches Wunder erwartete. Nicht selten verlangte ein Captain von seinem Chefingenieur eine Komplettüberholung des Schiffes in nur wenigen Tagen, die Modifikation von Schiffssystemen wider den physikalischen Gesetzen und die Bewältigung vieler weiterer unerfüllbarer Probleme.

                          „Meine Doktorarbeit beschäftigt sich mit der Entstehung und den Einsatzmöglichkeiten der Nanorobotter. Bis auf meine Wenigkeit gibt es nur sehr wenige Mediziner, die in diesem Bereich tätig sind. Die Grundlagen für meine Forschung hat das Medizinisch-Holografische-Notfallprogramm der U.S.S. Voyager gelegt. Zwar setzten Mediziner schon vor Jahrzehnte winzige Roboter im menschlichen Körper ein, doch nennenswerte Erfolge erzielte man erst, als wir uns die Borg-Nanosonden als Vorlage nahmen. Dem MHN, der im Delta-Quadranten gestrandeten Voyager, gelang es mit der mit Hilfe einer - vom Kollektiv befreiten - Borgdrohne die Nanosonden so zu modifizieren, dass wir uns diese kleinen Maschinen zu nutzen machen können. Bevor die Borgdrohne, ihr Name ist übrigens 7-of-9, zu einem Teil der Voyager-Crew wurde, hatten wir allenfalls begrenzte Kenntnisse über die Funktionsweise der Nano-Sonden. Mit der Etablierung einer Zwei-Wege-Kommunikation erhielten wir Unmengen an Daten und Forschungsergebnissen, mit der Rückkehr der Voyager in den Alpha-Quadranten sogar die Möglichkeit Nanosonden selbst zu extrahieren und zu studieren. Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Wir verwenden keine Borg-Nanosonden, sondern eine auf deren Prinzip basierende Eigenentwicklung. Mit unserer Entwicklung haben wir einen Meilenstein in der Geschichte der Medizin gesetzt. Noch heute bilde ich mit einem kleinen Team eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Weiterentwicklung und Perfektionierung der Nanorobotter beschäftigt.

                          Der junge Arzt sah seine Zuhörer erwartungsvoll an. Er war sich nicht sicher, ob er sich verständlich genug ausdrücken konnte, oder ob seine Zuhörer ähnlich wenig verstanden, wie er Minuten zuvor bei den Ausführungen von Commander Huang.
                          "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
                          [Albert Schweitzer]

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                            [07.02.2381, 04:38]

                            Mit hohem Interesse hörte Lieutenant-Commander Huang Shengyi dem jungen Arzt zu.
                            Nanobots oder Nanosonden – je nachdem man die kleinen Maschinen nennen wollt – waren ein komplexes und enorm umfangreiches Thema über das sich die beiden Technikbegeisterten Besatzungsmitglieder wohl Tagelang unterhalten konnten.
                            "Wirklich interessant, ich habe schon einiges von Medizinischen Nanosonden gehört" antwortete sie schließlich und man bemerkte ihre Begeisterung für das Thema. "In der Akademie sowie auf der USS Bavaria wurden mir die grundlegende Funktionsweise von Nanosonden näher gebracht und tatsächlich hatte ich auch die Gelegenheit auch einige experimentelle, medizinische Modelle neu zu programmieren. Seit dem ist mir die Schwierigkeit des Nanosonden Einsatzes bekannt und ich bin beeindruckt über die Tatsache mit welcher Präzision diese zur Heilung von organischem Gewebe genutzt werden können." Natürlich war Huang klar, das der SCE die Ärzte bei der Herstellung oder auch Verbesserung von Nanosonden unterstützte.

                            Der SCE war die Technische Elite und Huang ein Teil davon.

                            "Ich habe von den Experimenten mit der Borg-Nanosonde gehört" fuhr Huang fort "Soviel ich weiß war es äußerst schwierig die fremdartige Funktionsweise dieses kleinen Geräts zu verstehen. Es war eine Meisterleistung diesen sonst so gefährlichen Sonden ihr Geheimnis zu entlocken. Ich bin von dem Erfolg zweifellos beeindruckt"
                            Es war selten das man so lobende Worte von Huang hörte, doch wenn es um Technik ging kannte ihre Begeisterung keine Grenzen. Beinahe schade fand sie es, dass dieser Mann nicht den Technischen Weg in der Sternenflotte eingeschlagen hatte. Natürlich hatte sie Respekt vor den Ärzten und dem sonstigen Medizinischen Personal, aber für sie war Technik eben das Nonplusultra. Einen kurzen Moment lang wurde sie erneut von ihrem Padd abgelenkt. Wichtige Meldungen des LCARS wurden direkt auf ihr Padd übertragen
                            "Sieh an, Barzkel hat seine Arbeit gut gemacht. Jetzt haben wir eine erneute 0,32% Steigerung" murmelte sie leise vor sich hin und schob das Padd schließlich wieder weg.
                            Vielleicht gab es doch noch etwas Hoffnung für die marode, technische Abteilung an Bord dieses Schiffes...
                            Bevor sie das Padd weggeschoben hatte, hatte sie noch einen kurzen Blick auf die Uhr geworfen. Es war inzwischen 4:38, das Schiff sollte um 5 Uhr starten..., doch irgendwie hatte sie das Gefühl als ob bereits Tage vergangen waren.
                            "Ich würde mir gerne einmal ihre Arbeit vor Ort ansehen, natürlich nur wenn sie dafür irgendwann mal einen Moment Zeit haben. Ich finde dieses Thema unglaublich faszinierend..." wandte sie sich wieder an den Arzt, dabei warf sie auch einen kurzen Blick zu Sarah.
                            Diese hatte sich wohl komplett aus dem Gespräch verabschiedet – was aber auch kein wunder war, bedachte man wie kompliziert die Themen gerade waren.
                            Aber Huang war es auch egal, Sarah hätte ihrer Meinung nach sowieso einen ordentlichen Job ergreifen sollen...
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                              [07.02.2381, 04:38]

                              Sarah hatte den beiden still zugehört und dabei ihr professionell-tollerantes Lächeln aufgesetzt, welches sie sich in der geschlossenen Abteilung des Sternenflottenkrankenhauses von Paris angeeignet hatte.
                              "Willkommen zu einer neuen, spannenden Folge von 'Nerd-Date'!"
                              Dachte sie mit sanftem Sarkasmus.
                              Huang schien mit ihrer Arbeit verheiratet zu sein.
                              Allerdings schien es eine ziemlich obsessive Liebe zu sein. Der Begriff "Fachidiot" drängte sich auf.
                              Doch Sarah erinnerte sich daran nicht zu voreilig zu urteilen. Sie kannte die Frau erst seit einigen Minuten.
                              Zwar erwies sich ihre erste Einschätzung einer Person oft als richtig, aber dennoch musste sie sich hüten vorschnell ein abgeschlossenes Bild zu zeichnen.
                              Understanding the scope of the problem is the first step on the path to true panic.

                              - Florance Ambrose

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                                [07.02.2381, 04:39]

                                Robert wusste es zu schätzen, dass sein Gegenüber ein solches Ausmaß an Interesse für seine Forschung zeigte. Die einzigen Leute, mit denen er sich sonst qualitativ über die Nanorobotter austauschen konnte, waren sein Team, die ausführenden Ingenieure und einige wenige andere Ärzte. Und auch sie waren oft sehr skeptisch und kritisch, wenn es um den Einsatz von kleinen Robottern in ihrem Operationssaal ging. Viele der Ärzte fürchteten um ihre Berufsehre und sahen die kleinen Helfer eher als Bedrohung für ihre Berufsgattung und nicht als nützliche Instrumente bei schwierigen Eingriffen an. In ihren Augen würde der klassische Chirurg überflüssig werden. Robert musste deswegen regelmäßig Überzeugungsarbeit bei seinen Kollegen leisten. Es kostete ihn viel Mühe sie zu beruhigen und zu überzeugen, dass die Wertschätzung für einen guten Arzt nicht sinken würde und Nanosonden einen renommierten Chirurg nicht ersetzen könnten.

                                Der positive Eindruck, den Robert von der S.C.E.-Ingenieurin hatte, festigte sich immer weiter auf Laufe des Gespräches. Der junge Arzt musste sich eingestehen, dass er sich von dem Interesse des Commanders an seiner Arbeit geschmeichelt fühlte. Nicht nur ihre technische Begeisterung, sondern auch ihre positive Ausstrahlung erinnerten ihn an Josephine Sameth. Die verstorbene Chefingenieurin und Partnerin des leitenden medizinischen Offiziers hatte dasselbe Funkeln in den Augen, während sie sich für die technischen Feinheiten der Nanosonden begeisterte – Eine Eigenschaft, die Robert an Josephine so sehr gemocht hatte.

                                Durch die angeregte Unterhaltung vergaß auch Robert die Zeit und die Menschen um sich herum. Erst als Huang einen Blick auf die Uhr warf bemerkte er, dass sich Counselor Hale und Ensign Pisanu aus dem Gespräch verabschiedet hatten und schweigend ihren Kaffee tranken. „Entschuldigen Sie…“, begann Robert und sah nun die beiden an, „… wie unhöflich. Das alles hört sich sicher furchtbar langweilig für Sie an!?“ In Gegensatz zu dem Commander bedauerte Robert, dass sie die beiden anderen Frauen nicht mit in das Gespräch einbinden konnten. Dennoch wandte er sich wieder Huang zu:

                                „Die Zeit werden wir sicher finden“, antwortete Robert auf den Wunsch der Ingeneurin und lächelte sanft. „Sie scheinen mir ein sehr fähiger Ingenieur zu sein. Vielleicht gelingt es Ihnen mit einer objektiven und unvoreingenommenen Sichtweise ein paar kleine Probleme zu lösen, die meine Forschung im Moment leider etwas behindern. Wenn Sie möchte, werde ich Ihnen die detaillierten Spezifikationen und Beschreibungen zukommen lassen!?“
                                "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
                                [Albert Schweitzer]

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