[Deck 8] Holodeck 2

[HMS Fearless]

[24.02.2381 - 14:35 Uhr]

"Sie sind unser Experte für Infanteriekampf hier, Major."
Sagte Andrej.
"Stellen Sie eine Liste zusammen mit weiteren Waffen, von denen Sie eine projektilbasierte Version benötigen würden, sollten wir tatsächlich auf Projektilwaffen umsteigen müssen."

[Space Marine]

[24.02.2381 - 14:36 Uhr]

Zhanns Antennen neigten sich in einer zustimmenden Geste.
So gut die Ausrüstung der Marines bereits war, er sah ein, dass die Zusammenarbeit mit der Chefingenieurin des Schiffes, um potentiell nützliche neue Projektilwaffen zu konstruieren, dem Arsenal von Torrent Company nur gut tun konnte.
Die Logistiker des Corps hatten viele Wahrscheinlichkeiten im Kopf gehabt - die Paragon Region stellte jedoch gänzlich unvorhersehbare Anforderungen an die elitären Föderationsinfanteristen.

"Computer, Programm beenden.", befahl der Andorianer.
Nachdem er die Waffen an sich genommen hatte, dematerialisierten sich Tisch und Phaser-Schießstand in einem Aufflackern sich neu anordnender Photonen und Kraftfelder.
Sodann verließ der Major das Holodeck 2.

[HMS Fearless]

[28.02.2381, 09:12 Uhr]

Gunnery Sergeant Shaow M'Miia kniete auf dem Boden des simulierten Schiessstands und feuerte Schuss um Schuss auf die 100 Meter entfernten Mannscheiben ab.
Auf dem Schiessstand - Denobula, wie die Pflanzen vermuten liessen - herrschten angenehme 22° und die Sonne schien. Eine angenehme und willkommene Abwechslung zu den Trainingsumgebungen, welche die Torrent Company sonst bevorzugte.
Die Waffe ruckte mit jedem Schuss gegen seine Schulter. Der Rückschlag war deutlich stärker als mit dem Phasensturmgewehr.
Der nächste Ruck fühlte sich anders an, da der Verschlussfänger den Verschluss nach der letzten Patrone im Magazin offen hielt. So beschleunigte die Masse des Verschlusses nicht wieder nach forne, wodurch sich der Rückschlag logischer Weise anders anfühlte. Gut um zu wissen, dass das Magazin leer war.
Der caitianische Marine warf das leere Magazin aus und rammte blitzschnell ein neues in den Magazinschacht. Eine Bewegung mit dem Daumen lösste den Verschlussfänger, der Verschluss schnellte nach forne, und die Waffe war wieder feuerbereit. Der Mechanismus ersparte das manuelle durchladen und kürzte den Ladevorgang ab. Allerdings war ein offener Verschluss eine Einladung für Dreck in die Mechanik oder das Patronenlager einzudringen.
Shaow war sich noch nicht sicher, ob hier die Vor- oder Nachteile überwogen.

Shaow feuerte ruhig und konzentriert in einem Metronom-gleichen Rhythmus Schuss um Schuss in das Zentrum der Scheibe.
Commander Iljuschin nannte das experimentelle Sturmgewehr einfach PR-03: Prototype Rifle 03.
7.7mm - Shaow fragte sich, ob das menschlicher Sinn für Humor war - oder 77er, wie die Marines das Kaliber schon nannten. 10 Züge, Rechtsdrall. Indirekter Gasdrucklader mit Drehbolzen. Technische Kadenz: 800rpm. Einzelschuss, 3 Schuss Burst oder Automatisch.
Mündungsgeschwindigkeit ca. 870m/s mit normaler AP Munition. Mantel aus Tritaniumlegierung mit Hartbleikern, Kupferplattiert zum Schutz des Laufes. Patronen aus Messing. Das solide Material der Patrone half bei der Wärmeabfuhr.
Die zweite zur Verfügung stehende Munition war APDS - Unterkalibermunition mit Treibspiegel. 5.8mm Penetrator aus einer Tritaniumlegierung mit einem Kern aus amorphem Wolframkarbid. Mündungsgeschwindigkeit: ca. 930m/s.
Gestrecktere Flugbahn, bessere Durchschlagsleistung, aber geringere Wirkung auf weiche Ziele.

Soweit gefiel die Waffe Shaow.
Der schwere Lauf war aus einer hochresistenten Duraniumlegierung, das Verschlussgehäuse aus einer Aluminium-Tritanium-Legierung. Die mechanischen Teile aus hochfester Duraniumlegierung, randschichtgehärtet und mit einer mehrlagigen Verschleissschutzbeschichtung geschützt.
Die Verschalung und der Kolben bestanden aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff um Gewicht zu sparen.
Allerdings waren in der Verschalung des Laufes dünne Tritaniumstäbe eingelassen, so dass man damit ohne Gefahr normale Klingenwaffen blocken konnte.
Die Magazine, die 20 oder 28 Schuss fasten, waren aus transparentem Aluminium, so dass der Schütze jederzeit den Ladestand überprüfen konne.
Ein offenes Hilfsvisier mit Leuchtpunkten war fest installiert. Daneben konnte man verschiedene Visiere installieren.
Wie das 1.6x ACOG, welches Shaow im Moment verwendete.
Die Waffe wirkte, zweckmässig, robust und vorallem sehr simpel.
Gänzlich auf technische Spielereien wurde aber nicht verzichtet. So verfügte die Waffe über einen optionalen holografischen Schalldämpfer, welcher den Teil der Holotechnologie, welcher die taktilen Kraftfleder erzeugte, nutzte um die Schussgase zur Seite zu verteilen. Ein schwach leuchtender blauer hologrfischer Gitterrahmen zeigte dem Schützen die Dimensionen des Schalldämpfers um Kolisionen zu vermieden. Natürlich gab es einen "dunkel" Modus für verdeckte Operationen.
Dazu kam ein auf dem gleichen Prinzip basierendes holografisches Bajonett.
Alles in allem eine gut durchdachte Waffe. Primitv, aber effektiv.

Shaow entlud die Waffe und stand auf um sie gegen die DMR (Designated Marksman Rifle) Variante auszutauschen.
Die PR-03 DMR war rein halbautomatisch, hatte einen längeren, präziseren Lauf, einen Druckpunktabzug, ein fest montiertes Zweibein aber dafür kein Holobajonett und konnte entweder normale 7.7mm Munition oder präzisere Hochleistungsmunition verschiessen.
Shaow liebte die Waffe bereits. Es machte soviel Spass sie zu schiessen.

Neben ihm krachte es laut.
Ein andorianischer Marine übte sich mit dem dritten Prototypen. Der sogenannten "Combat Shotgun", einem halbautomatischen Monster mit glatten Lauf, welches entweder Wolframkarbidkugeln, sog. "Schrot" verschoss oder Tritaniumummantelte Vollkalibergeschosse, sog. "Slugs".
Shaow vermutete, dass die Waffe ihren Nutzen haben konnte. Falls es mal zu einer Schiesserei kam in einem Turbolift kam....
Auf Entfernungen grösser als "Mündung in Kontakt mit Ziel" war diese Abnormität nach Meinung des caitianischen Scharfschützen nutzlos.