[Deck 1] Bereitschaftsraum des Captains

[Space Marine]

[25.02.2381, 07:55 Uhr]

Semok nickte zunächst Commander Iljuschin, und dann Captain T'Arleya zu.
"Ich werde mit den sivarischen und liantrischen Teams an Bord sprechen und mich bemühen, alle Informationen in Erfahrung zu bringen, die wir für Vorbereitungen unsererseits benötigen.".
Die Zusammenarbeit mit den Pakt-Spezies mochte bisher erstaunlich reibungslos funktionieren, doch die Unterschiedlichkeit der Kulturen barg selbstverständlich auch erhebliche Diskrepanzen, was Arbeitsverfahren anging.
Als Experte für Xenosoziologie und interkulturelle Studien war der Vulkanier prädestiniert dafür, etwaige Wellen zu glätten.

[T`Pau]

25.02.2381, 07:56 Uhr

"Viertel vor neun treffen wir uns im Transporterraum I."
mit diesen Worten beendete T'Arleya die Besprechung. Auch für sie gab es noch einiges zu tun.
Immerhin mußte sie dem Sternenflottenkommando in Kürze erklären, daß einer ihrer Captains ohne ersichtlichen Grund im Koma lag und diese schwere Mission nicht weiter leiten konnte.

[Space Marine]

[28.02.2381, 7:42 Uhr]

Kaum zwei Tage nach der ersten Kontaktaufnahme mit der Sternenflotte nach Beginn der Paragon Expedition waren bereits weitere Fortschritte erzielt worden.
Die Zusammenarbeit mit den Pakt-Spezies - insbesondere mit den Sivaren - bei der Umrüstung der Bordsysteme der Independence und auch des verbündeten Klingonenkreuzers Skrag'Char produzierte Ergebnisse.
Bald schon wären die Schiffe aus dem Alpha-Quadranten auch in dieser merkwürdigen Raumregion quasi komplett operationsfähig... die Unterschiede im Quantensubstrat, die überhaupt erst zu den kaum nachvollziehbaren Effekten auf die Technik der Schiffe geführt hatte, blieb in ihrer Natur jedoch bis auf Weiteres rätselhaft.

Vorerst musste man sich damit begnügen, Symptome zu bekämpfen.

Am Morgen des 28. Februar 2381 - Bordzeit - meldete sich piepsend das Schreibtischterminal des diensthabenden Captains T'Arleya.
Seit der Etablierung der semistabilen Kommunikationslinie mit der Heimat waren viele Datenpakete ausgetauscht worden. Der Pakt leitete entsprechende Subraumfunkbotschaften an die Independence weiter.
Das letzte Signal hatte eine audiovisuelle Botschaft für die Vulkanierin enthalten, die nun abspielbereit war.

[T`Pau]

28.02.2381, 7:43 Uhr

T'Arleya sah auf und erwägte in diesem Augenblick tatsächlich, eine längere Schlafperiode einzuplanen.
Sie war kaum zur Ruhe geschweige denn zur Meditation gekommen und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, waren auch ihre Grenzen langsam erreicht.
Zum Glück hatte sie weder Hale noch einen medizinischen Offizier in den letzten Tagen näher zu Gesicht bekommen.
Nun lehnte sie sich zurück und aktivierte ihr Terminal. Eventuelle Müdigkeit war ihr kaum anzusehen.

[Space Marine]

[28.02.2381, 7:44 Uhr]

Auf dem Bildschirm erschien Admiral Owen Paris, Befehlshaber von Starbase 234.

Captain,

die letzten Datenströme von Ihrer Seite haben uns wohlbehalten erreicht. Das Sternenflottenkommando ist zufrieden mit den Fortschritten, die Sie trotz der prekären Lage der Independence erzielt haben. Weisungen, Empfehlungen und Anmerkungen vom Diplomatischen Corps, Föderationsratsabgeordneten, der Sternenflottensicherheit, der Vulkanischen Wissenschaftsakademie und meines Expertenheeres hier befinden sich in den Anhängen dieses Subraum-Kommuniqués.

Eine Sache wollte ich Ihnen aber "persönlich" mitteilen. So persönlich zumindest, wie die Umstände es zulassen. In Anbetracht von Captain Kasinskies unverändertem Zustand ist die Admiralität zum Schluss gelangt, die aktuelle Kommandosituation auf der Independence zu formalisieren. Glückwunsch, Captain - Sie führen jetzt nicht mehr nur diese Funktion aus, Sie wurden offiziell in den Rang erhoben. Zwecks Übersichtlichkeit der Hierarchien lege ich Ihnen auch ans Herz, gleichzeitig die Abteilung zu wechseln. Es liegt in Ihrem Ermessen, Lieutenant Commander Martell zum Leiter der Wissenschaft zu ernennen. Lieutenant Commander Iljuschin wird zudem weiterhin Ihr Erster Offizier bleiben. Überbringen Sie ihm bitte die Nachricht, dass er wieder in den Rang eines Commanders befördert wird.

Der Papierkram von meiner Seite ist ebenfalls angehängt. Ich erwarte Ihren Papierkram mit dem nächsten Datenstrom.

Paris, Ende.

[T`Pau]

28.02.2381, 7:47 Uhr

Das war nicht erstaunlich. Nicht erwünscht...aber T'Arleya hatte damit rechnen müssen.
An diesem Punkt würde keine logische Erörterung die Admiralität überzeugen.
Die Vulkanierin hob kkurz eine Augenbraue als sie auf den schwarzen Bildschirm sah.
"Schachmatt würde man auf der Erde sagen..." murmelte sie und trat an den Replikator, um einen Befehl einzugeben.
Ihre Uniformjacke landete auf einem Beistelltisch.
"Commander Iljuschin in den Bereitschaftsraum."
befahl sie schließlich in ihren Communikator.

[HMS Fearless]

[28.02.2381, 7:52 Uhr]

Es dauerte ein paar Minuten bevor Andrej Iljuschin, der sich praktisch am entgegegesetzten Ende des Schiffs aufgehalten hatte, den Türsummer betätigte und auf Geheiss eintrat.

"Captain?"

Fragte er schlicht als er vor seiner Vorgesetzten Haltung annahm.

[T`Pau]

28.02.2381, 7:53 Uhr

T'Arleya trug an ihrem Kragen nun vier Pins.
Dazu brauchte sie wohl kaum mehr zu sagen, als sie in der Zwischenzeit auch das Shirt gewechselt hatte, welches nun rot statt blau war.
"Ich soll Sie von der Admiralität der Sternenflotte beglückwünschen. Sie wurden in den Rang eines Commanders erhoben. Sie fungieren nun offiziell als mein erster Offizier, so Sie keine Einwände erheben."
damit reichte sie ihm in einer kleine hölzernen Schachtel sein Rangabzeichen.

[HMS Fearless]

[28.02.2381, 7:53 Uhr]

Andrej hob eine Augenbraue.

"Nun, Captain, dann können wir uns ja gegenseitig gratulieren."
Er nahm die kleine Schachtel entgegen.
"Um ehrlich zu sein, mit Ihrer Beförderung habe ich gerechnet. Mit meiner... weniger."

[T`Pau]

28.02.2381, 7:54 Uhr

"Warum,Commander? Die Independence ist kein Schiff, auf welches man Personal ohne Potential beordert hat."
stellte sie fest.
"Abgesehen davon arbeiten wir beide in effizienter Weise zusammen, es wäre nicht logisch einen anderen zum ersten Offizier zu ernennen."

[HMS Fearless]

[28.02.2381, 7:54 Uhr]

"Mich zumindest für die Dauer der Mission als ersten Offizier zu bestätigen ist völlig logisch. Captain."
Antwortete Andrej bedächtig.
"Die Beförderung hingegen ist in Anbetracht meiner Vergangenheit interessant. Ich bezweifle, dass mein Antrag auf Revision des Kriegsgerichtsurteils bereits bearbeitet wurde und seinen Weg zu Admiral Paris gefunden hat.
"Und mit dem Urteil über meinem Kopf habe ich eigentlich nicht damit gerechnet in den nächsten Jahren befördert zu werden."

[T`Pau]

28.02.2381, 7:55 Uhr

"Diese ungewöhnlichen Umstände zwingen die Admiralität eben zu ungewöhnlichen Maßnahmen."
stellte T'Arleya fest.
"Natürlich kenne ich Ihre Akte, doch hatten wie nie die Gelegenheit, über diesen Vorfall zu sprechen, der Sie das Kommando gekostet hat."
Sie deutete auf den freien Stuhl vor sich und setzte sich ebenfalls.
"Möchten Sie mir Ihre Sicht darlegen?"

[HMS Fearless]

[28.02.2381, 7:54 Uhr]

Andrej setzte sich hin.
"Es geht nicht um meine Sicht der Dinge, sondern um neue Erkentnisse, die ich erst kürzlich gewonnen habe, und die mir gute Chancen geben, dass das Urteil aufgehoben wird."
Er atmete einmal tief ein, dann schilderte er T'Arleya das Treffen mit Hochmagister Semok vor neun Tagen.

[T`Pau]

28.02.2381, 7:56 Uhr

T'Arleya zog die Augenbrauen hoch.
"Das klingt durchaus nach den Romulanern, keine Frage. Was mich in diesem Moment allerdings interessiert: warum?
Was sollte ein solcher Zwischenfall bezwecken? Krieg? "
Sie lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander.
"Was Sie selbst betrifft: Sie sollten diesen Bericht gemeinsam mit dem Hochmagister schnellstmöglichst verfassen und absenden. Nicht nur um ihret Willen. Und ich erwäge ein Gespräch mit unserem romulanischen Beobachter."

[HMS Fearless]

[28.02.2381, 7:57 Uhr]

"Den Bericht - und den Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens - habe ich bereits vor unserem Abflug abgesendet, Captain. Er enthällt eine Eidesstattliche Erklärung des Hochmagisters."
Erwiderte Andrej.
"Was genau die Romulaner mit dieser Aktion bezwecken wollten, darüber kann ich nur spekulieren.
"Als Auslöser für einen Krieg war die Aktion sicher ungeeignet. Rational denkende Regierungen - und so zynisch und berechnend wie die Romulaner auch sein mögen, sie sind sehr rational - beginnen keinen Krieg wegen sowas. Selbst die Romulaner haben einen Ruf zu verlieren.
"Nach dem Zwischenfall verkehrte jedoch für einige Tage kein Föderationsschiff in diesem Gebiet. Ich bin sicher die Romulaner hatten Verwendung für ein solches Zeitfenster. Oder es war schlicht ein Feldtest einer neuen Waffe."