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U.S.S. Sebring NCC-38512

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    #31
    [10.12.2380, 9:48]

    "Mr. Takasu, wurden die EPS-Leitungen nach dem Einbau gescannt?"
    Das war Standardprozedur. Eigentlich konnte eine neue Leitung nur durch Material- oder Einbaufehler reißen, und die konnten durch den Scan praktisch ausgeschlossen werden.

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      #32
      Maschinenraum
      [10.12.2380, 9:47 Uhr]

      Akio nickte nachdenklich und antwortete schließlich: „Der Scan gehört zu den Standardprozeduren.“ Der junge Ingenieur schritt durch den Raum und begab sich langsam zu der Stelle, an der die EPS-Leitung detoniert war. Die Leitung und umliegende Bauteile waren völlig zerstört.
      „Wir haben nicht mal einen Anstieg des Leitungsdrucks messen können. Die Detonation kam viel zu plötzlich und ohne jede Vorwarnung. Dazu kommt außerdem, dass wir den Kern lediglich hochgefahren haben, die Belastung im System also minimal war. Wäre der Kern auf Höchstleistung gelaufen, so wäre eine Überbeanspruchung nachvollziehbarer gewesen…“

      … und dennoch sollten die Bauteile in der Lage sein einer solchen Belastung ohne Probleme standzuhalten, fügte Akio in Gedanken hinzu. Der Japaner wusste, dass auch Captain Kintara ihre Karriere in der Sternenflotte als Ingenieur begonnen hatte. Als Chefingenieurin verschiedener Schiffe - unter anderem als Chef der Technik auf der U.S.S. Intrepid - konnte die Bajoranerin mit großer Sicherheit auf ein solides Fundament aus eigener Erfahrung zurückgreifen.
      "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
      [Albert Schweitzer]

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        #33
        Maschinenraum
        [10.12.2380, 9:48 Uhr]


        "Wir könnten die Musterpuffer der ASDB Replikatoren auslesen, um festzustellen, ob sich ein Fehler eingeschlichen hat."
        Bell machte sich aber in der Hinsicht wenig Hoffnungen, denn eine Fehlfunktion war praktisch ausgeschlossen, da die Teile repliziert wurden und die Muster zumeist von Utopia Planetia stammten, Ingenieuren also, deren 100%ige Professionalität ein Schrecken jedes Captains waren, denn eine Generalüberholung dauerte dadurch dementsprechend lange.

        "Haben sie die Sensorenaufzeichnungen abrufbereit?" fragte er, damit sie sich den Ablauf dieses Zwischenfalls nochmal ansehen konnten.
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          #34
          [10.12.2380, 9:49]

          "Wenn es kein Fabrikations- oder Installationsfehler war...kann es ein Softwareproblem gewesen sein?" dachte Kintara laut. EPS-Leitungen durften einfach nicht zerbersten, deshalb gab es ja weitreichende Sicherheitsmaßnahmen bei der Installation und Wartung.

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            #35
            Maschinenraum
            [10.12.2380, 9:49 Uhr]

            „Das wäre für mich im Moment die plausibelste Erklärung. Immerhin reagierte das System auch nicht auf die Abschaltungsbefehle, was die Situation erst so brenzlich werden ließ.“

            Der flinke Japaner durchquerte erneut den Raum, um auf einer seitlich angebrachten Konsole die Sensoraufzeichnungen des gestrigen Abends abzurufen. Es dauerte nicht lange, bis Sensor- und Videomaterial verfügbar waren.
            Mit einer knappen Handbewegung signalisierte er dem Captain und dem Lieutenant näher zu treten.

            „Das Computersystem wurde aktualisiert… Es wäre nicht das erste Mal, dass Software und Hardware miteinander nicht hundertprozentig kompatibel sind, allerdings wurden die Modifikationen, die wir hier auf der Sebring verwenden bereits erfolgreich auf der U.S.S. De Haan getestet. Wir haben dort keinerlei Probleme feststellen können.“
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            [Albert Schweitzer]

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              #36
              [10.12.2380, 9:50]

              Kintara blickte kurz zum nichtvorhandenen Warpkern und dann auf die Sensoraufzeichnungen. "Gab es Teile des Antriebsstrangs, die nicht getauscht wurden?" fragte sie, während die Videos der Überwachungskameras liefen. "Einen Fehler in der EPS-Leitung können wir ausschließen" fügte sie noch hinzu und zeigte auf einen Graphen, der den Plasmadruck zeigte. Kurz vor der Explosion war der Wert auf ein Vielfaches des erlaubten Maximums angestiegen. Dafür waren die Leitungen einfach nicht konstruiert.

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                #37
                Maschinenraum
                [10.12.2380, 9:50 Uhr]

                „Bis auf einigen Verankerungen und noch intakte Leitungen wurde alles ausgewechselt –unsere Bruchstelle zählte zu den neu installierten Leitungen und außerdem würde ein Materialfehler nicht den enormen Druckanstieg erklären. Es sieht fast wie ein Staudammbruch aus….“

                Akio deutete auf den Graphen des Plasmadruckes und fuhr mit seiner Hand den Kurvenverlauf entlang, welcher erst schwach stieg und dann explosionsartig in die Höhe schnellte.

                „Etwas staut das Plasma, was den schwachen Anstieg des Druckes zu Beginn erklärt, dann hält der Staudamm dem steigenden Druck nicht mehr stand und zerbricht - der Druck erhöht sich Explosionsartig.“
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                  #38
                  [10.12.2380, 9:51]

                  "Ich dachte an eine Inkompatibilität zwischen der neuen Software und irgendeinem Bauteil, dass nicht der Spezifikation auf der De Haan entspricht...aber wenn alles getauscht wurde."
                  "Ich habe so etwas schonmal gesehen. Auf der Intrepid ist bei einem der ersten Testläufe das Auslassventil am Warpkern gerissen. Designfehler. Aber da ist das Plasma direkt am Ventil ausgetreten, nicht erst später in der Leitung."
                  Ein zur Vorsicht klug platziertes Kraftfeld hatte damals die Ingenieurscrew gerettet. Ein schneller Kernabwurf bei Warp einer jungen Kintara das Schiff.
                  "Aber den Fehler können wir hier wohl ausschließen. Ist die Via Appia identisch ausgerüstet worden?"
                  Zuletzt geändert von Dax; 19.06.2009, 15:31.

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                    #39
                    Maschinenraum
                    [10.12.2380, 9:51 Uhr]

                    „Das ist sie. Es gibt zwar einige kleine Abweichungen, welche jedoch kaum nennenswert seien dürften. Auf der Via Appia sind keine dieser Probleme aufgetreten. Der Kern hat bereits einen Test an der oberen Belastungsgrenze hinter sich und das mit zufrieden stellenden Ergebnissen.“

                    Akio rief die Liste mit den nicht übereinstimmenden Bauteilen der Via Appia und der Sebring auf.

                    „Ich werde als nächstes sämtliche Aufzeichnungen der Messstationen überprüfen, um herauszufinden, von wo der erhöhte Plasmadruck kam – vorausgesetzt Sie haben keine Einwände? Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Scans auf Konstruktionsfehler ordnungsgemäß durchgeführt wurden.“
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                      #40
                      [10.12.2380, 9:52]

                      "Müssen wir die Wiederindienststellung der Via Appia verzögern?"
                      Natürlich hatte das Schiff schon sämtliche Tests erfolgreich durchlaufen. Die Frage war: Hatten sie nur Glück gehabt?

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                        #41
                        Maschinenraum
                        [10.12.2380, 9:52 Uhr]

                        „Da wir auch auf der De Haan keinerlei Probleme festgestellt haben denke ich, dass sich die Wiederindienststellung der Via Appia nicht verzögern wird. Eventuell sollten wir noch eine Reihe weiterer ausführlicher Tests ansetzen um auf Nummer sicher zu gehen.“

                        Auch wenn die planmäßige Wiederindienststellung der Via Appia gewährleistet war, so würde sich der angesetzte Termin für die Sebring um einige Wochen nach hinten verschieben. Nicht nur, dass die Schäden, welche durch die Explosion der Plasmaleitung entstanden waren, behoben werden mussten, sondern vielmehr auch die Suche nach der Ursache der Explosion würde zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen.

                        „Am besten wäre es, wenn die Besatzung der Via Appia diese Tests durchführt; ich kann keine meiner Männer entbehren, denn das Team der Via Appia wird dringend für die Konstruktion des Verteidigungssatteliten für den Obon-Außenposten benötigt. Abgesehen davon, wissen wir noch nicht, wie lange es dauern wird, bis wir die Ursache für diese Beinahe-Katastrophe gefunden haben.“
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                          #42
                          [10.12.2380, 9:53]

                          Das klang sinnvoll. Die Besatzung der Via Appia würde die nötigen Tests genauso gut ausführen können wie Takasus Crew.
                          "Gut, machen Sie es so. Und informieren Sie mich über Ihre Erkenntnisse."
                          Kintara wartete noch einen Moment, ob noch jemand etwas hinzuzufügen hatte und machte sich dann wieder auf den Weg zur Luftschleuse, von wo aus sie direkt den Turbolift zu ihrem Bereitschaftsraum nahm.

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                            #43
                            [10.12.2380, 9:54]

                            Nachdem der Captain um die Ecke war, atmete Bell tief durch.
                            Dann sah er Takasu in die Augen: "Ich habe noch nie von einem Fall gehört, in dem ein Warpkern beim ersten Testlauf hochegegangen ist."

                            Mehr als er wollte, gab er Takasu zu verstehen, dass ihm einiges an dem Vorfall suspekt vorkam. Schnell fügte er deswegen hinzu:
                            "Ich will niemanden von ihren Leute der Nachlässigkeit bezichtigen, aber so ein massiver Energieanstieg... Ich habe nur ein einziges Mal so eine Energiekurve in diesem Stadium gesehen, als wir während einer Simulation auf der Frisco die Materie/Antimaterie-Konverter umkonfigurierten und somit die Dilithiummatrix überlasteten. Aber sowas kann im normalen Betrieb nicht geschehen. Dazu müsste man diverse Sicherheitsprotokolle deaktivieren."

                            Er machte eine Pause, um seine Gedanken zu ordnen.

                            "Wir sollten hoffen, das Problem schnell eingrenzen zu können. Und wir sollten der Beatzung der Lacrima einen ausgeben. Wir sind ihnen was schuldig."
                            Zuletzt geändert von T-X; 26.06.2009, 20:28.
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                              #44
                              Maschinenraum
                              [10.12.2380, 9:54 Uhr]

                              „In der Tat“, erwiderte Akio. „Es sieht so aus, als würde ich die nächsten Tage damit zubringen diverse Sensoraufzeichnungen zu analysieren.“ Der junge Japaner seufzte innerlich, bevor er sich wieder dem Lieutenant zuwand: „Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.“
                              Der junge Ingenieur machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Ich weiß nicht, wie der gestrige Tag ohne Ihre Hilfe geendet wäre. Ich danke Ihnen, Lieutenant.“
                              Der Leiter der ASDB-Einrichtung wusste es zu schätzen, dass Lieutenant Bell ihm nicht zum ersten Mal zur Seite stand.
                              "Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind."
                              [Albert Schweitzer]

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                                #45
                                Maschinenraum
                                [10.12.2380, 9:54 Uhr]


                                "Das ist doch nicht nötig", wehrte Bell ab und fügte innerlich sie hätten für mich dasselbe getan hinzu.
                                Er erinnerte sich daran, dass sein Terminplan für heute gefüllt war und er langsam in Verzug geriet.

                                Wie jeden Tag, seufte er innerlich. Er war von Natur aus ein Macher, er liebte es Dinge auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen, aber als Chefingenieur einer Station waren ihm solche Freuden kaum vergönnt.
                                Er dachte an seine Zeit im Schiffsdienst zurück, wie lange er mit seinem Vorgesetzen vor EPS Leitungen hockte und sich durch Jeffriesröhren bewegte...

                                Er bildete sich für einen kurzen Moment ein, Takasu könnte seine Gedanken lesen, oder wenigstens, seinen Geichtsausdruck, in dem sich Anfänge von "Stationskoller", wie man es scherzhaft auf der Akademie nannte, abzeichneten.

                                Er verwarf die Gedanken und zwinkerte dem Japaner zu: "Vielleicht sind sie mir bei Gelegenheit doch einen kleinen Drink im Nova schuldig."
                                Dann straffte er sich kurz und sagte: "Lieutenant. Bitte entschuldigen sie mich jetzt."

                                Dann verließ er die Sebring und begab sich zum Reaktorkontrollraum
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