[Deck 95] Gästequartier

[Sarah Plume]

[9.12.2380, 16:42]

Dyrel erschrak sichtlich, mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet. Doch sicher, irgendwann musste sie ja mal ausgesprochen werden. Sie überlegte ob sie wirklich schon jetzt alles sagen konnte, doch dann siegte die Offenheit.

"Sehen Sie Josh, wir leben nicht direkt im gleichen Universum. Das ist nicht so einfach, aber ich versuche es ihnen zu erklären. Schon früh haben unsere Wissenschaftler bemerkt dass unser Aussehen hier nur zu Antipathien führt, also suchten sie einen Weg für unser Volk zu verschwinden. Für weite Strecken waren unsere Raumschiffe damals nicht geeignet, also musste etwas anderes erfunden werden.
Sie forschten und versuchten herum bis sie den Dimensionsantrieb erfunden hatten. Dieser Antrieb ist eigentlich eher ein Generator als ein simpler Antrieb. Er öffnet eine kleine Spalte in der Raumzeit und sorgt so dafür dass wir im gleichen Universum und doch so weit von Ihnen leben dass sie uns sicher niemals gefunden hätten, wenn wir uns nicht gezeigt hätten. Auch können wir den Wechsel anhalten,, so dass wir zwar erkennen können wo wir hier sind, aber nicht entdeckt werden können. Ihre Leute nennen so etwas wohl "Tarnung", was allerdings nicht ganz das trifft was es wirklich ist. Dadurch dass Welyr ein Menschenkind aufzog haben wir nun eine Verbindung zu euch gefunden, jemand der zwischen unseren Völkern noch besser vermitteln könnte als ich, die ungehorsame Wissenschaftlerin."

Sie lächelte Josh an.

"Haben sie das soweit verstanden? Ich kann es ihnen auch noch ein wenig besser erklären, wenn es nötig ist."

[Captain Picard13]

[9.12.2380, 16:42]

Josh musste unwillkürlich lächeln.

"Meistens sind es die ungehorsamen Wissenschaftler, die die Wissenschaft wirklich weiterbringen. Sie sollten sich mal die menschliche Geschichte anschauen. Da wimmelt es nur so von Forschern, die die primitive Gesellschaft weitergebracht haben, weil sie sich nicht anpassten "

Der Wissenschaftler wurde wieder ernst. "Hmm...So wie Sie ihre Reisemöglichkeit beschreiben, klingt es eher wie eine Art von Wurmloch, als ein Dimensionssprung."

[Sarah Plume]

[9.12.2380, 16:43]

"In gewisser Weise werde ich mich wohl oder übel anpassen müssen, nicht dass mir das etwas ausmacht. Wissen sie, die Wissenschaft hat schon gewisse Freiheiten bei uns, nur müssen auch wir der Regierung gehorsam schwören."

Dyrel konnte gut verstehen warum es für Josh nicht nach dem klang was es war. Also würde sie es noch besser erklären müssen als sie gedacht hatte.

"Sehen sie, ein Wurmloch überbrückt im Normalfall lediglich den Raum. Da gibt es in ihrem Universum ein Wurmloch das quer durch diese Galaxie geht, nicht wahr? Was ich meine ist nicht nur eine Überbrückung von Raum, sondern auch von Zeit. Was aber das Bezeichnendste daran ist, wir leben im Grunde im gleichen Raum, nur eben in einer anderen Version davon. Die Raumzeit die wir durchqueren endet in einer Dimension die für menschliche Sinne recht verwirrend sein kann. Es ist der perfekte Lebensraum für unsere Spezies."

[Captain Picard13]

[9.12.2380, 16:43]

"Naja...ich glaube es wird ihnen nicht besonders schwer fallen sich hier anzupassen, Dyrel. Es gibt Leute auf dieser Station, die haben sich weniger angepasst, als sie es jetzt schon haben.", sagte Josh und spielte damit auf den Besoffenen an, der auf der Hauptpromenade rumgeballert hatte.

Nachdem Dyrel die Reisemöglichkeit der Dragonier erklärt hatte, hob Josh seine rechte Braue und armte damit bewusst einen bekannten vulkanischen Wissenschaftler nach. "Faszinierend."

"Ich kann mich daran erinnern, dass vor einigen Jahren einmal Tests damit gemacht wurden, künstliche Wurmlöcher mit ionisiertem Wasserstoff zu erschaffen. Teilweise ist das gelungen, man konnte ein Wurmloch erschaffen, jedoch war es zu instabil. Aber das ist alles viel unspektakulärer als ihre Art zu reisen."

[Sarah Plume]

[9.12.2380, 16:44]

Dyrel hatte in der Zeit die sie in der Sicherheitszentrale saß einige Gespräche mit gehört und wusste so dass es tatsächlich Leute auf dieser Station gab die schlimme Verbrechen begingen.

"Wie kommt es zu so großem Ungehorsam unter ihren Leuten Josh? Gibt es hier keine...Kontrollen die so etwas verhindern? Nun, bei meinem Volk ist es um einiges Leichter, denn unsere Sicherheitskräfte am Regierungssitz haben das Recht die Emotionen, die sie von den Passanten empfangen, zu verwenden um so den Regenten zu beschützen. Normale Gegenden aber dürfen auch nicht auf diese Weise verteidigt werden, dennoch haben wir sehr wenige Verbrecher in unseren Reihen."

Die Reaktion auf ihre Dismensionsreisen amüsierten Dyrel. Es beruhigte und entspannte sie darüber zu berichten und wollte alles erzählen was sie darüber wusste. Auch wenn ihr klar war dass sie, wenn sie es jetzt Josh erzählte, ein weiteres mal dem Captain erzählen müsste und so alles zweimal erklären sollte.

"Nun, wenn es zu einer Kooperation unserer beiden Reiche kommt werden ihre Leute früher oder später in den Genuss kommen so eine Reise anzutreten. Man wird erstaunt sein wie ähnlich und dennoch grundverschieden unsere Universen sind. Stellen sie sich vor dass alles auf die Lebensweise von uns Drachen abgestimmt scheint. Einfach herrlich."

[Captain Picard13]

[9.12.2380, 16:44]

Josh wusste nicht genau, was er auf die Frage Dyrels antworten sollte.

"Vielleicht liegt es daran, dass wir Menschen nicht halb so diszipliniert sind wie andere Völker.", meinte Josh lächelnd, "Wir sind von Emotionen geleitete Affen, wenn man so will."

Josh sah, mit nachdenklicher Miene zu dem Sicherheitsmann. "Und manchmal schaffen es sogar die Sicherheitleute nicht, den Affen in sich zu unterdrücken."

Es war interessant für Josh zu beobachten welche Gefühle, Dyrels Heimat in ihr hervorrief. Er fand es wirklich schade, dass die Chancen für sie sehr schlecht waren ihre Heimat jemals wieder zusehen. Es war schwierig für Josh ein Lächeln hervorzubringen, wenn er an das Thema dachte.
Wenn er recht überlegte, war es sogar seine Schuld, dass sie für immer von Drago Prime getrennt war. Denn eigentlich war es Josh, der Dyrel in die Hände der Föderation getrieben hatte.

"Ja, herrlich.", meinte Josh und versuchte zu lächeln.

[Sarah Plume]

[9.12.2380, 16:45]

Dyrel merkte das Unbehagen ihres Gegenübers, dachte aber dass es besser wäre nicht darauf einzugehen.

"Uns wurde von klein auf schon beigebracht dass es sehr schwer wäre bei den Primatenvölkern eine solche Kontrolle aufzubauen, da diese nur sehr selten telepathisch begabte Wesen hervorbringen. Bei uns gilt es als starke Fehlbildung wenn diese Fähigkeit nicht vorhanden ist. Wenn sie die Ziehtochter des Oberkommandanten kennen lernen werden sie sicher bald bemerken, dass sie Implantate trägt die sie für die telepathischen Anweisungen empfänglich macht. Anders wäre ein Leben bei uns nicht möglich."

Dyrel folgte dem Blick von Josh und musste schmunzeln.

"Ach sein sich ihm nicht böse. Ich bin nun mal eine Gefangene, da können sie doch nicht erwarten dass man mich mit ihnen alleine lässt. Ich war die Komplizin eines Mörders, vergessen sie das nicht Josh. Die Sicherheitskräfte müssen davon ausgehen dass ich gefährlich bin - wobei sie ja dank meiner Herkunft auch nicht gerade unrecht haben. Lassen sie sich nicht von diesem Mann stören."

Sie zwinkerte Josh verschwörerisch zu und hoffte ihn dadurch ein wenig von dem anderen Mann ablenken zu können.

[Captain Picard13]

[9.12.2380, 16:46]

"Ich bin niemandem böse. Es ist ja auch nicht meine Aufgabe, die Entscheidungen von Sternenflottenoffizieren in Frage zu stellen. Ich denke auch nicht, dass sie noch lange in diesem Quartier festsitzen werden."

Langsam erhob sich Josh. "Wie siehts aus...haben sie Hunger? Was isst man eigentlich auf Drago Prime so?", fragte Josh und deutete auf den Replikator.

[Sarah Plume]

[9.12.2380, 16:46]

So zuversichtlich wie Josh konnte Dyrel nicht sein, bezüglich ihrer baldigen Freiheit.

"Wenn ich die Gesetze der Föderation richtig interpretiere wird es erst eine Anhörung und dann eine Verhandlung geben. Wenn da meine Mitschuld festgestellt wird komme ich sicher bald aus diesem Quartier heraus, nämlich direkt in die nächste Strafkolonie. Ich mache mir nichts vor was meine Verurteilung angeht, ich möchte nur vorher so viel wie möglich helfen. Vielleicht...nein, warten wir es einfach ab Josh."

Seine Frage nach der Speise der Dragonier brachte sie dann wieder in eine eher heitere Stimmung.

"Oh, eigentlich steht zu jeder Mahlzeit rohes Fleisch auf dem Speiseplan, nur scheinen das diese Replikatoren nicht herzugeben. Wie wäre es mit einer Speise die viel tierisches Eiweiß enthält? Das wäre eine ausgewogene Ernährung für einen Dragonier!"

[Captain Picard13]

[9.12.2380, 16:46]

Etwas unbeholfen tippte Josh auf der Schalttafel des Replikators herum, da er sich nicht ganz sicher war, was Dyrel munden würde, wenn sie doch bisher nur rohes Fleisch gewohnt war. "Hmm...ihr Dragonier habt wohl noch nichts von ausgewogener Ernährung gehört oder?", fragte der junge Mann witzelnd nebenbei.

Vielleicht hatte er etwas. "Hmm....Computer, Rumpsteak. Möglichst groß und saftig, aber bitte nur sehr dosiert gewürzt"

Josh war sich nicht sicher, wie die Dragonierin auf ein voll gewürztes Steak reagiert hätte, da sie es ja von ihrer bisherigen Nahrung nicht gewohnt war.
Nach kurzer Zeit stand der Teller mit dem Steak da, das mindestens 1/4tel des Tellers einnahm.
Er nahm den Teller und stellte ihn zu Dyrel auf den Tisch. Josh hätte sich selbst natürlich noch irgendeine Beilage dazu repliziert, aber auch das hatte er aus dem selben Grund unterlassen wie die Sache mit den Gewürzen.

"Ist zwar nicht so ganz das, was sie gewohnt sind, aber gehört zu den proteinhaltigsten Fleischsorten der Erde.", meinte Josh und war gespannt ob es Dyrel schmecken oder sie aus auch nur anrühren würde.

[Sarah Plume]

[9.12.2380, 16:47]

Dyrel musterte Josh neugierig.

"Eine ausgewogene Ernährung ist bei uns Dragoniern schon gegeben wenn wir etwas Obst und Wurzelgemüse beigeben. Mehr Beigaben können wir nicht verdauen."

Sie schnupperte an dem Fleisch. Es sh noch recht ungebraten aus, da aus seiner Mitte noch Blut hervor lief als sie es auf schnitt. Nachdenklich sah sie Josh an, wie würde er jetzt reagieren wenn er sie beim verspeisen der Nahrung sah? Denn Besteck gab es bei ihrem Volk auch nur in Form von Messern. Sie beschloss es darauf ankommen zu lassen und spießte das schöne Steak auf, hob es an und schnappte zu. Mit einem Happs war es verschwunden und sie widmete sich der anderen Hälfte des Fleisches auf die gleiche Weise.

[Captain Picard13]

[9.12.2380, 16:47]

Ein leichtes Grinsen konnte Josh sich nicht verkneifen. "Bedeuted das, dass es ihnen geschmeckt hat?", fragte er und sah sie weiterhin freundlich an.

"Schauen sie in der Replikator-Konsole einfach nach der Fleischkarte, wenn sie Hunger haben, ich glaube da sind noch mehr Eiweißhaltige Fleischgerichte zu finden."

[Sarah Plume]

[9.12.2380, 16:48]

"Außen etwas zu sehr gebraten, doch innen dafür genau richtig." Erklärte sie grinsend.

"Ich habe wohl eindeutig nach dem falschen gesucht als ich heute Mittag im Cafe versuchte etwas essbares zu finden. Sagen sie Josh, wie trauern Menschen um ihre gestorbenen Artgenossen? Ich kenne nur unsere Art, doch wie die fortgeschrittenen Prima...Humanoiden trauern ist mir nicht bekannt."

[Captain Picard13]

[9.12.2380, 16:48]

"Hmm...In der Sternenflotte wird meistens eine Zeremonie für die Verstorbenen abgehalten, in der normalerweise ein höherrangiger Offizier eine Gedenkrede hält. Viel mehr weiß ich auch nicht...bisher war ich nur auf der Beerdigung meines Vaters und der war kein Sternenflottenoffizier.", sagte Josh, während sein Blick etwas auf den Boden wanderte, als er an seinen Vater dachte.

Nach ein paar Momenten hob sich der Blick des Naturwissenschaftlers wieder. "Haben sie etwa vor der Zeremonie, der beiden Sicherheitsoffiziere beizuwohnen?"

[Sarah Plume]

[9.12.2380, 16:49]

"Aber Josh, ich meinte doch nicht wie die Föderation den Gefallenen gedenkt, sondern die einzelnen Individuen. Unsere Regierung trauert wie das Volk, erst werden die Taten der Toten bejubelt, anschließend desintegriert man den Leichnam. Ich hoffte dass dies hier nicht so ist. Wie haben sie denn ihren Vater betrauert?"

An die Möglichkeit der Trauerfeier der beiden Sicherheitsleuten beizuwohnen hatte sie gar nicht gedacht. Der Hass ihrer Kollegen musste ja beträchtlich sein.

"Ich denke, ich sollte vom Gedanken an der Trauerfeier teilzunehmen doch lieber Abstand waren. Ich werde wohl von den meisten hier als Mitschuldige am Tod der Beiden angesehen."