[Deck 91] Quartier von Petty Officer Karen Lind und Crewman Jennifer Poe

[Gabriel]

[25.8.2380, 2:42 Uhr]

Jennifer war etwas hin und her gerissen. Sollte sie die Wahrheit sagen oder sich zufrieden damit geben?

"Im Großen und Ganzen schon, Ma'am", antwortete sie schließlich.
"Ab und an, wäre ein wenig Abwechslung nicht schlecht. Die Karrierechancen sind nicht sehr viel versprechend, glaube ich."

[Xaver]

[25.8.2380, 2:42 Uhr]

„Ich hab bei der Nacell-Kontrolle angefangen. Meistens waren wir da oben auch immer nur zu zweit oder auch alleine.“

N’Vek erinnerte sich und ihre frühere Position war wirklich nicht sehr abwechselungsreich. Dafür war es aber auch ziemlich ruhig in den Gondeln des Schiffes. Die Ingenieurin führten größtenteils Wartungsarbeiten durch, hatte aber auch öfters Dienst im Maschinenraum. Der Nacell-Kontrollraum war nicht zu jeder Zeit besetzt.

„Es war auch ein sehr ruhiger Arbeitsplatz und man bekam während einer Schicht nie jemanden anders zu sehen als seine Kollegen, der mit einem die Wartungsarbeiten in der Gondel durchführte. Der Dienst im Maschinenraum war dann immer eine willkommen Abwechselung.“

Der Crewman mit dem Ersatzteil ließ sich anscheinend Zeit…

[Gabriel]

[25.8.2380, 2:43 Uhr]

Das konnte Jennifer nachvollziehen. Ihr ging es teilweise nicht anders.

"Das kenne ich. Meist sehe ich niemand sonst, außer meinen Kollegen. Und das acht Stunden lang. Ich gehe ihm oft genug auf den Geist…", sagte Poe und dachte an den hübschen Jüngling, mit dem sie die meiste Zeit dort verbrachte. Er hatte bestimmt immer noch schlechte Laune, wegen des letzten Vorfalls.

"Ich bin mal ganz froh, wenn ich woanders eingesetzt werde."

[Xaver]

[25.8.2380, 2:43 Uhr]

Bevor N’Vek antworten konnte, wurde der Türsummer aktiviert. Wenige Augenblicke trat ein Crewman mit dem benötigten Ersatzteil ein. N’Vek nahm ihm, das etwa eine halbe Handflächen große, Teil ab und bedankte sich. Der Crewman verabschiedete sich mit einem knappen Nicken und verließ das Quartier wieder.

N’Vek ging durch den Raum zu dem kleinen Werkzeugkoffer und nahm sich das entsprechende Werkzeug.

„Ich bin mir sicher, dass sie irgendwann eine andere Position bekommen.“

Inzwischen hatte die Ingenieurin begonnen das Defekte Teil auszubauen.

[Gabriel]

[25.8.2380, 2:44 Uhr]

"Ich bin was das angeht, auch zuversichtlich", antwortete sie und sah ihr interessiert über die Schulter.
Was ihre Arbeit in der Hangarkontrolle anging, so arbeitete sie schon gern dort. Besonders mit Mickey zusammen. Doch irgendwann würde sicher der Tag kommen, dass sie getrennt werden würden und jeder seinen eigenen Weg weiter gehen musste, wenn er zu etwas kommen wollte. Immerhin wollte weder er noch sie für den Rest des Lebens einfacher Crewman bleiben.

"Wird er dann wieder genauso wie vorher funktionieren?"

[Xaver]

[25.8.2380, 2:44 Uhr]

„Das hoffe ich.“

N’Vek schmunzelte und nahm das defekte Teil heraus. Äußerlich war kein Schaden erkennbar, doch die Daten des Tricorders waren eindeutig. Die junge Ingenieurin legte das defekte Teil auf den Tisch, nahm sich das Ersatzteil und begann sofort dieses einzubauen.

[Gabriel]

[25.8.2380, 2:45 Uhr]

Auch wenn das nicht vollkommen sicher klang, so war Jennifer dennoch zuversichtig und vertraute auf die Fähigkeiten der Technikerin.

"Sie glauben gar nicht, wie froh ich bin, dass Sie so schnell hier waren und das reparieren."

[Xaver]

[25.8.2380, 2:45 Uhr]

„Sie hätten bestimmt auch woanders etwas zum Trinken bekommen, die Frage ist nur, wie es aussehen würde, wenn die Besuche des Novas mit Nachthemden an der Bar sitzen würden.“

N’Vek lächelte erneut bei der Vorstellung, dass die Gäste des Nova Cafe´s an der Bar mit Nachthemden sitzen würden. Sie beendete die Reparatur, befestigte die Abdeckplatte des Replikators und packte ihr Werkzeug wieder in den schwarzen Koffer.
Sie trat einen Schritt zurück und deutete auf den Replikator.

„Was wollten sie trinken?“

[Gabriel]

[25.8.2380, 2:46 Uhr]

Gespannt und hoch erfreut blickte sie den wieder zusammengebauten Nahrungsverteiler an.
"Ziemlich seltsam, denke ich", antwortete Jennifer ebenso lächelnd.
"Bis ich da gewesen wäre und etwas getrunken hätte, hätte ich meinen Schlaf sicher ganz abschreiben können", rechtfertigte sie ihre Entscheidung.

"Ginger Ale, hatte ich replizieren wollen."

[Xaver]

[25.8.2380, 2:46 Uhr]

„Computer: Ginger Ale“

Die Ausgabe des Replikators leuchtete kurz auf und das Getränk wurde repliziert. N’Vek nahm das Glas aus der Ablage und vergewisserte sich, dass sich keine grüne glibberige Masse im Glas befand. Es sah völlig normal aus und die Ingenieurin reichte dem weiblichen Crewman das Ginger Ale.
Das ersetzte Teil erfüllte offenbar seine Funktion.

[Gabriel]

[25.8.2380, 2:47 Uhr]

Ein hocherfreutes Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht von Jennifer. Ihr lief das Wasser im Munde zusammen. Sie nahm ihr das Glas ab, roch zunächst dran und probierte einen kleinen Schluck.
Sie sah auf und war sichtlich zufrieden, auch ohne etwas zu sagen. Mit einem Zug leerte sie das Glas vollkommen und stellte es auf dem Tisch ab. Ihr Durst war zunächst gestillt und es ging ihr deutlich besser.

Karen, die sich die ganze Zeit ruhig verhielt, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch das fiel weder dem Crewman, noch dem Lieutenant wirklich auf.


"Ich danke Ihnen, Ma'am. Herzlich Dank!"

[Xaver]

[25.8.2380, 2:47 Uhr]

„Keine Ursache.“

N’Vek sprach ruhig und freundlich und hatte inzwischen ihre Sachen eingepackt und ihre Ausrüstung in dem Koffer verstaut. Mit dem Koffer in der Hand ging sie zur Tür.

„Ich wünsche ihnen noch eine angenehme Nacht.“

Die Tür öffnete sich und N’Vek verließ das Quartier. Vor der Tür drehte sie sich noch einmal um und nickte dem Crewman zu, bevor sie den Gang entlang zum Turbolift ging.

[Gabriel]

[25.8.2380, 2:49 Uhr]

Jennifer hatte sich noch einmal bedankt, bevor die Technikerin verschwand.
Sie drehte sich, nachdem die Türen geschlossen waren, auf der Ferse um, schaute zu Karen und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

Diese sah grinsend auf und hatte schon eine Ahnung, warum sie so drein blickte.
"Ich weiß, was du denkst…"
"Eine Romulanerin?", fragte Jen ungläubig und konnte es nicht fassen.
Auch wenn sie ihr sehr dankbar und es ihr in dem Moment eher egal gewesen war, wer ihr den Replikator repariert hatte, konnte sie nicht anders, als sich sehr zu wundern.

Karen jedoch zuckte nur desinteressiert mit den Schultern und wandte ihren Blick wieder auf das Padd, mit welchem sie die ganze Zeit beschäftigt war.

"Du findest das wahrscheinlich ganz normal...", übertrieb Poe.
"Nein. Aber... dir hätte doch ein Borg das Ding reparieren können, Hauptsache du bekommst dein komisches Gesöff", antwortete Karen und kicherte.

Jennifer jedoch runzelte zerknirscht die Stirn, winkte ab und ging wieder in ihr Schlafzimmer, um den Rest der Nacht möglichst sinnvoll zu nutzen.

[Gabriel]

[25.8.2380, 3:02 Uhr]

Aus irgendeinem Grund wollte und wollte sie nicht einschlafen. Jennifer lag nun schon über zehn Minuten so da und blickte an die Decke. Auch wenn sie aufgrund der Dunkelheit nichts erkennen konnte, waren ihre Augen offen. Sie hoffte, dass sie so etwas mehr abgelenkt wurde, als wenn sie die Augen geschlossen hatte. Doch sie irrte sich.
Nachdem sie N'Vek, der romulanischen Technikerin, von ihrer Arbeit berichtet hatte und dabei an Mikey dachte, konnte sie ihn nicht mehr aus dem Kopf vertreiben. Doch musste sie nicht daran denken, dass sie am Abend zuvor etwas schroff zu ihm war und ihn vielleicht verletzt hatte oder gar über ihre gemeinsame Arbeit, sondern kreisten ihre Gedanken vielmehr ganz eigennützig um den jungen Mann. Egoistisch und oberflächlich. Sie sah sein Gesicht vor ihrem Auge, wie es lächelte, was es nicht sehr oft tat. Weiter musste sie an seinen Bauch denken und an vieles mehr. Sie ertappte sich sogar dabei, wie sie sich ihn völlig nackt vorstellte.

'Das darf doch wohl nicht wahr sein!', fluchte sie innerlich.

Nach einer Weile biss sie sich auf die Unterlippe um sich so vielleicht etwas mehr im Griff zu haben, doch es war zwecklos. Sie konnte sich kaum noch wirklich still verhalten und hatte das Gefühl langsam aber sicher dem Wahnsinn zu verfallen.

Doch dann kam ihr eine Idee. Sie war angesichts seiner Gefühle vielleicht nicht sehr vorteilhaft. Jennifer wusste zwar davon, doch verdrängte es in diesem Moment.
Jennifer warf schließlich die dünne Sternenflottendecke beiseite und schwang sich aus dem Bett. Sie warf sich den Morgenmantel um, ließ ihn aber offen.

Als sie aus der Tür trat, war Karen immer noch wach und stutzte.
"Wieder Durst?"
"Eh... Wenn du es so nennen willst...", antwortete Jen verlegen.
"Ich bin nochmal weg ... - Warte nicht auf mich", warf sie hinterher und verließ das Quartier.

Ihre Mitbewohnerin staunte nicht schlecht, hatte eine allerdings eine Ahnung und wandte sich wieder ihrem Padd zu.

[Gabriel]

[25.8.2380, 5:10 Uhr]

Als sie durch die Türen in das Quartier von ihrer Mitbewohnerin und ihr kam, saß Karen immer noch auf dem Sofa. Vielleicht auch schon wieder, das konnte sie nicht wissen.
Sie blickte sofort auf Jen, als sie da stand und riss die Augen auf. Sie wusste Bescheid. Sie wusste genau Bescheid über das, was gelaufen war. Soweit kannten sich die beiden schon, dass sie das erkennen konnte.

"Nicht dein Ernst!", sagte sie.
Jennifer grinste breit, nickte deutlich und schlenderte in ihr Schlagzimmer.

Karen lachte und vertiefte sich wieder in ihr Padd.