Kreeru

[Manor Blake]

"Haben sie dir diese unsäglichen Qualen auch angetan?", fragte die junge Echani, und obwohl sie die Antwort auf die Frage kannte, waren die Worte schon aus ihrem Mund geschlüpft.

Cora wollte einfach nur noch schlafen, doch wenn sie die Augen schloss und sich versuchte zu entspannen, spukten wieder die Bilder ihrer Qualen durch den Kopf und sie riss die Augen wieder auf.

[Space Marine]

"Ja. Das, und noch vieles mehr. Sie haben Dinge getan, für die es keine Worte gibt. Ich bin schon so lange hier, dass ich die Zeit vergessen habe. Aber es ist nicht wichtig. Solange die Macht mein Verbündeter ist, können sie mir nicht schaden. Nicht wirklich.".
Er ließ behutsam etwas besänftigende Energie in ihr Bewusstsein strömen und wartete darauf, wie die junge Echani auf die beiläufige aber natürlich hintergründige Erwähnung der Macht reagieren würde.

[Manor Blake]

"Ihr seid ein Machtsensitiver?", fragte Cora den Mann ungläubig und versuchte ihn genauer zu erkennen.

"Wer seid ihr?", fragte sie den Mann.

[Space Marine]

"Ich fühle die Macht, ja. Aber weißt du etwas über diese Kraft? Weißt du, von was du sprichts, wenn du mich sensitiv nennst?".
Seine Frage war mit seltsam ruhig modulierter Stimem gestellt und eine schwer zu fassende, beruhigende Wirkung ging von ihm aus, die den Schmerz im Kopf der jungen Echani minderte.
"Um zu verstehen, wer ich bin, muss ich wissen, was du verstehen kannst... sag... wie ist dein Name?".

[Manor Blake]

"Ich heiße Cora.", antwortete die junge Echani dem Mann und überlegte dann, wie genau sie "machtsensitiv" definieren sollte.
"Ich meine, ob du auch einige Dinge kannst, die die anderen nicht können?", fragte sie einfach nach bei ihm.

[Space Marine]

"Der Name einer Echani und ihr Gesicht dazu.", urteilte der Mann und hustete dann laut und lange.
Man hörte, wie eine zähe Flüssigkeit vor ihm auf den Boden klatschte.
Er atmete rasselnd durch.
"Ja, ich kann diese Dinge. Die Macht ist ein Energiefeld, weißt du. Sie umgibt uns und sie durchdringt uns und alle Dinge im Universum. Das Leben speist die Macht, aber sie steckt auch in leblosen Dingen. In Steinen, im Wasser, im Boden selbst. Die Macht hält die Galaxis zusammen. Sie ist ein Werkzeug, welches jene benutzen können, die stark und würdig sind.".
Er hielt inne.
"Diese Kreaturen... diese Yuuzhan Vong... sie haben nichts mit der Macht zu tun. Sie sind weniger als ein Stein oder ein Droide in der Macht. Sie sind völlig leer. Du hast vielleicht.... Unwohlsein in ihrer Nähe verspürt, das über bloße Furcht hinausgeht. Das liegt an der Natur dieser Monster.".

[Manor Blake]

"Deshalb tun sie uns diese grausamen Dinge an? Sie wollen die Macht besitzen und sie erforschen?", hakte Cora bei dem Mann nach und konnte nicht recht glauben, was sie da vernommen hatte.

"Sie sind grausam, eklig und machen mir in der Tat Angst.", fügte sie noch leicht schaudernd hinzu und schüttelte sich, als sie an die Dinge dachte, die sie erst kürzlich durchlebt hatte.

[Space Marine]

Das brachte den Mann kurz zum Innehalten und nachdenken.
Er wandte den herunterhängenden Kopf langsam zu Cora, so dass im rötlichen Zwielicht der Kammer nun einige Details seiner ausgemergelten Züge zu erkennen waren.

Dann lachte der Mann.

"Weißt du", sagte er ruhig, nachdem sein Lachen in einem gurgelnden Husten untergegangen war, welches er erst nach einigen Minuten unter Kontrolle zu bringen vermochte, "ich weiß garnicht, ob sie die Macht wirklich besitzen oder benutzen wollen. Ich bin schon so lange hier... und dennoch weiß ich nicht, was die Vong in Wahrheit wollen. Auf jeden Fall... erforschen sie uns, um unsere Kräfte zu begreifen. Vielleicht...".
Er beendete den Satz nicht und schüttelte müde den Kopf.
"Kenne deinen Feind.", flüsterte er kaum hörbar.
"Aber dazu lassen wir ihnen keine Gelegenheit.".
Er dehnte sich vorsichtig in der Macht aus und griff nach Coras Geist.

"Wir werden fliehen.", übermittelte er ihr telepathisch und sorgte dafür, dass das unerfahrene Mädchen bemerkte, dass er die Macht einsetze um ihr das mitzuteilen.

[Manor Blake]

"Fliehen, wie und wann?", antwortete sie ebenfalls mittels der Macht und sah ihn dabei an. Sie war nicht sehr beeindruckt, als er ihr das per Macht mitteilte.

[Space Marine]

"Du begreifst schnell. Keine Ausbildung und eben erst erfahren, dass du die Macht besitzt. Und schon begreifst du, dass du nur an etwas denken musst, damit ich es hören kann.".
Eine seltsame Zufriedenheit lag in den Worten des Mannes.
Hätte man sein Gesicht besser erkennen können, wäre einem das beinahe finstere Lächeln aufgefallen.

"Nun, es wird nicht einfach sein. Es wird Zeit beanspruchen. Doch nun sind wir zwei. Lass mich dein Lehrer sein, dein Meister. Ich werde dich die Grundlagen der Macht lehren und dann werden wir zusammenarbeiten und unseren Peinigern entkommen.".
Vorsichtig sorgte der Mann, dessen Namen Cora noch nichteinmal kannte, mit der Macht dafür, dass sein Angebot noch verlockender und zwingender klang.
"Die Macht ist stark in dir, junge Echani. Gemeinsam werden wir fliehen und die Galaxis vor diesen Kreaturen warnen.".

[Manor Blake]

"Ich denke, ich verstehe euch.", antwortete Cora dem fremden Mann, der ihr nicht mehr all zu fremd vor kam.

"Ich werde euch eine gelehrige Schülerin sein.", fügte sie noch hinzu und atmete hörbar aus, denn sie hatte noch Schmerzen, die sich nun zurückmeldeten.

[Space Marine]

"Nennt mich solange einfach Meister Kro'Zaan. Das meiste werde ich dir telepathisch vermitteln müssen. Sie werden uns vielleicht zusammen... trainieren lassen, wenn wir sie dazu bringen, es als Demonstration unserer Fähigkeiten darzustellen. So oder so, wir müssen noch Monate hier durchhalten, da darfst du dir keine Illustionen machen. Also musst du lernen, den Schmerz, den sie dir zufügen, zu akzeptieren. Ihn zu bekämpfen wird dein Ende sein. Du musst ihn annehmen, Stärke aus ihm beziehen.".
Er lächelte sie nun merklich an.
"Nähre damit deinen Hass auf die Vong! Dein Hass wird dein Schild sein und für dein Überleben sorgen. Sie haben dir etwas implantiert, das Sklavensamen heißt. Es sorgt dafür, dass du Schmerzen leidest, wenn du dich ihnen körperlich widersetzt. Also tu das nicht. Schluck den Zorn herunter... du bist stark und das wird dich stärker machen.".
Er hustete wieder.
"Wir werden überleben, und das ist es, was zählt... meine Schülerin.".

[Manor Blake]

Cora nickte nur und versuchte das ihr Gesagte zu verarbeiten, denn es war ein wenig viel gewesen in den letzten Stunden, so daß sie vorerst in eine sie anscheinend erlösende Ohnmacht fiel.

[Space Marine]

[Zwei Jahre später - Jetzt-Zeit]

Sie waren zum Auslauf in einer etwas größeren Zelle in den unteren Ebenen der gestalter-Damuteks untergebracht.
Das allgegenwärtige, rötliche Schimmern, welches von den Pilzgewächsen an den Wänden ausging, stellte die einzige Lichtquelle dar.
Ein durchdringendes Pochen des Kreislaufsystems des lebendigen Gebäudekomplexes erfüllte die Luft.
Kro'Zaan saß in Meditationshaltung in der Mitte des Verließes.
Cora war bei ihm, ging unruhig auf und ab.
Sie konnte es wohl nicht mehr erwarten.
Er hatte sie in den letzten Monaten geformt.
Erst ganz langsam, dann schneller. Sie war begabt, stark in der Macht. Die Dunkle Seite war ein verführerisches Werkzeug, und die junge Echani hatte keine Ahnung, was für finstere Künste sie von ihrem... Meister erlernte.
Ihr Geist war nur darauf fokussiert, der Hölle dieser Gefangenschaft zu entkommen.
"Beruhigt Euch, meine Schülerin.", bat er sie durch die Macht.
"Bald sind wir bereit.".

[Manor Blake]

Cora blickte kurz ihren Meister an und hielt dann inne, um sich wie Kro'Zaan zu setzen und ein wenig zu meditieren.

"Ja, Meister.", antwortete sie via Macht.

Ihr fiel es mittlerweile sehr leicht sich in die Macht der Meditation gleiten zu lassen, um so ihre Energien zu fokussieren und zu stärken.