Balance of Power - Schlachtschiff der Chiss

[Space Marine]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

"Hm.", machte der kushibanische Jedi.
"Nein, Padawan. Niemand kann für einen anderen diese Entscheidung fällen. Wenn dein Meister dir eine Lektion nahzubringen hat, dann diejenige, dass du selbst wissen musst, was du für das Richtige hälst.", sprach er.
Seiner Schülerin auch nur nahezulegen, sich zu einer Wunde in der Macht zu machen, war mit seinen Lehren nicht vereinbar.
"Ich bin dabei.", warf Rash ein.
"Ich bin nicht soweit gekommen, um nun zu stoppen.".
Sein Blick ging zu Kirana und zu Reda.
Der Captain nickte einfach nur, ausnahmsweise um einen zynischen Kommentar verlegen.
"Vom Orden haben wir keine Unterstützung zu erwarten.", merkte Meetra noch an.
"Als Machtnutzer sind wir also auf uns alleine gestellt.".

[HMS Fearless]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

"Ich bin dabei."
Beharrte Juen, nicht mehr nur an ihren Meister gerichtet.

[T`Pau]

Kommandodeck - Konferenzraum Eins

Kirana schien sich indess sehr unwohl zu fühlen, zumindest ging ein Gefühl der Unsicherheit von ihr aus.
Sie hatte ihre Schwester gerade erst wieder gefunden und fühlte sich für sie verantwortlich...
Sie sah in die Runde und stellte die Frage, die ihr auf dem Herzen lag.
"Was wird das bedeuten, zu einer Wunde in der Macht zu werden? Wie habe ich mir das vorzustellen?"

[Space Marine]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

Nur die Frau, die in der bekannten Galaxis beinahe ausschließlich als die Verbannte bekannt war, konnte Kiranas Frage wirklich beantworten.
Sie senkte das Haupt, das Antlitz zu einer ausdruckslosen Maske verzogen.
"Wenn sich große Schrecken ereignen, dann werden Schockwellen durch das Gefüge der Macht geschickt.", begann sie mit ihrer Erklärung, die Stimme leicht belegt, da intensive Erinnerungen sie erschütterten.
"Jedes Leben ist mit dem metaphysischen Energiefeld verbunden. Enden zu viele Leben in zu kurzer Zeit, dann fällt die Macht in sich zusammen, eine Art Vakuum entsteht, ein Sog... eine Wunde. Soetwas geschah bei Malachor V. Ich war Revans Top-Generalin und hatte das Kommando über beinahe die Hälfte der an der Operation beteiligten Schiffe. Meine Aufgabe war es, die Mandalorianer nahe an das Gravitationsfeld des Planetens heranzuführen. Ich bot ihnen ein allzu einladendes Ziel und wie es bei vielen Kriegervölkern eben so ist, konnten sie der Verlockung nicht widerstehen. Es war natürlich eine Falle, wie alle an diesem Tisch bereits wissen dürften. Auf der Oberfläche von Malachor wurde eine Waffe iridonianischen Designs gezündet, ein sogenannter Masseschattengenerator. Das gesamte Malachor-System ist von einzigartigen gravimetrischen Anomalien durchzogen, ein komplexes Geflecht von Wechselwirkungen, die sich bis in die Hyperraumbänder ziehen. Der Generator hat die Anomalien auf Malachor V fokussiert und etwas erschaffen, was einem kleinen Schwarzen Loch nicht unähnlich ist. Jedes Schiff in direkter Nähe zum Planeten wurde davon erfasst und in Richtung des Gravitationszentrums gezogen. Hunderttausende Mandalorianer starben, hunderte Schiffe wurden ausgelöscht... auch einige republikanische Einheiten unter meinem Kommando fanden ihr Ende. Es war ein kalkulierter Schachzug. So entledigten sich Revan und Malak bereits früh aller Elemente in ihrer Armee, denen sie nicht vollständig vertrauen konnten. Es existierten schon damals Pläne, Pläne, die über eine Zerschlagung der mandalorianischen Bedrohung weit hinausgingen.".

Revan schwieg einfach und hörte zu.
Meetra Surik fuhr nach einer nachdenklichen Pause fort.
"Während Revan mit seinen Angriffsflügeln die restlichen Streitkräfte der Mandos im System weiter von Malachor V entfernt stellte und Mandalore den Ultimativen im Zweikampf niedermachte, befand mein Flaggschiff sich weitaus näher am Epizentrum des Einsatzes der Massenvernichtungswaffe. Die Schockwelle traf meine mentalen Barrieren mit voller Wucht. Ich war bereits verletzt und so geschwächt hatte ich keine Chance. All die Todesopfer, Mandalorianer, Republikaner... Jedi... ihre Träume, Wünsche und Visionen wurden im Bruchteil eines Herzschlages zu Asche reduziert. Die Oberfläche Malachors selbst verzerrte sich, brach auseinander und ließ Kontinentalmassen einfach kollabieren. Der Generator hinterließ nur Wracks und eine verwüstete Welt, eine Ruine aus leblosen Felsen und tödlicher Strahlung. Ich selbst wurde von der sich auftuenden Wunde in der Macht verschlungen. Sie raubte mir meine Verbindung zur Macht, meine Fähigkeiten... alles. Erst später fand ich die Kraft wieder, doch für andere Jedi bin ich nach wie vor eine Leere. So wie Nihilus, nur dass mich kein unstillbarer Hunger plagt. Es ist denkbar, dass ein Ritual jeden von euch für eine kurze Zeit an mich binden kann, so, dass eure Auren praktisch invertiert werden. Das sollte uns immun gegen die Zerstörungswirkung der Gedankenbombe machen. Wie es sich für euch anfühlen wird kann nicht einmal ich sagen. Wie bereits erwähnt: es gibt viele Risiken, aber ich glaube, dass ich unter Revans Anleitung ein entsprechendes Ritual kreieren kann.".

[HMS Fearless]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

Die Stille, welche darauf hin im Raum hing, war beinahe körperlich greifbar.
Doch nicht lange.
Es war die jüngste im Raum welche sie brach.

"Wann geht's los?"

Es war nur zum Teil adoleszente Unbekümmertheit. Die Padawan sah schlicht keine Alternative. Daher sah sie auch keinen Grund das Für und Wider lange abzuwägen.
Also konnte man es genau so gut hinter sich bringen.

[T`Pau]

Kommandodeck - Konferenzraum Eins

Kirana sah die Verbannte lange an. Es lag Bedauern in ihrem Blick.
Sie selbst hatte schon in jungen Jahren spüren müssen, was Leid bedeutete, doch war es nicht einmal ein Schatten dessen, was diese Frau ertragen hatte und immer noch ertrug.
Und dennoch gab sie nicht auf.
So schüttelte sie die letzten Zweifel ab. Sie war bei Rash und Reda...mehr war nicht wichtig.
"Ich verstehe." antwortete sie also.
"Und wir können starten."

[Space Marine]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

"Wir sind nicht alleine.", steuerte Dalshic nun zum Gespräch bei, dem er bislang schweigsam zugehört hatte.
"Ich habe mich mit Admiral Onasi in Verbindung gesetzt. Auf Coruscant hat er uns eben für diesen Zweck einen Zugangscode für eine spezielle militärische Hyperwellenfrequenz zukommen lassen, die sogar von unserer momentanen Position aus abgegriffen werden kann. Eine Task Force der Galaktischen Republik unter seinem Kommando ist bereits auf dem Weg hier her. Ich warte noch auf Rückmeldung von Csilla. Wenn alles glatt läuft, dann wird Neran uns die Flotte senden, die mein Bruder bei Dux Cambri hat konstruieren lassen, um einen massiven Vergeltungsschlag gegen die Tof zu führen.".
Dalshic dachte an die Ereignisse auf der Heimatwelt der Chiss zurück und lächelte schwach.
"Ich denke diese Schiffe und ihre experimentellen Waffen werden weitaus besser an der Front gegen die Wahren Sith aufgehoben sein, als in dem Stellvertreterkrieg, den sie schon viel zu lange aus den Schatten heraus gegen die Mächte meiner Heimatregion führen.".

[T`Pau]

Kommandodeck - Konferenzraum Eins

"Das sind immerhin gute Neuigkeiten."
befand Rihannael.
"Wenn man das so sagen kann...jedes Schiff, jede Waffe ist eine Hilfe.
Und ich nehme an, sie wissen, worauf sie sich einlassen?
Der Zorn der Wahren Sith...er wird sehr stark brennen."

[Space Marine]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

"Admiral Onasi weiß, wie er seine Truppen zusammenhält und einschwört.", warf Captain Horth nun ein.
Der Graue war ungewöhnlich schweigsam gewesen und hatte das Gespräch über Wunden in der Macht und den anderen metaphysischen Hokuspokus mit zunehmend grimmiger werdender Miene verfolgt.
Er selbst war ein Freund praktischer Machttechniken, von der Stärkung der körperlichen Fähigkeiten über Empathie und Telepathie fürs Geschäftemachen bis hin zu offensiveren Techniken wie Psychokinese, um auch den nächsten Kampf gegen verrückte Sith-Kultisten zu überleben.
Sein alter Meister und sein Jedi-Holocron hatten ihm zwar einige Lektionen in tieferen Macht-Philosophien gegeben, aber Reda fühlte sich die meiste Zeit über dem Weltlichen verbunden.
Colonel Dalshic schaltete sich ebenfalls wieder auf Rihannaels Aussage hin ein:
"Und Neran hat mein Blut. Ich habe ihm vieles beigebracht. Wenn ich ihn richtig einschätze, dann wird er die Ascendancy zusammenhalten und das Richtige tun. Auf keinen Fall wird er eine Flotte entsenden, die voller Zwangsrekrutierter ist.".
Rash nickte nachdenklich.
"Dann stehen die besten Truppen hinter uns, die die Galaxis zu bieten hat.".
Ein schiefes Grinsen formte sich auf seinen jugendlichen Zügen.
"Ich kann es kaum erwarten.".

[HMS Fearless]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

Juen musste ob Rash's Bemerkung grinsen.
"Du vielleicht nicht. Ich kann es sehr gut abwarten."
Ihr grinsen verschwand.
"Versteht mich nicht falsch, ich bin dabei. Aber..."
Sie zuckte mit den Schultern.
"Ich kann mir einige Dinge vorstellen, die ich lieber täte."

[T`Pau]

Kommandodeck - Konferenzraum Eins

Rihannael grinste ebenso schräg wie Rash, doch Kirana verzog das Gesicht.
"Ich muß Juen recht geben. Das wird kein Spaziergang, wenn wir das überhaupt überleben. Wir kämpfen gegen Sith..."
seufzte sie vor sich hin.
"Eigentlich müssen wir wahnsinnig sein..."

[Space Marine]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

"Wir sind wahnsinnig.", stellte Revan mit einiger Gewissheit fest.
"Doch wir sind auch bis hier her gekommen und ich spüre, dass die Macht mit uns sein wird.".
Damit erhob er sich.
"Verzeiht, doch ich muss mich zurückziehen und das Ritual vorbereiten, das unser Überleben sichern soll.".
Er blickte zu der Verbannten, die sich ebenfalls von ihrem Platz erhob.
Ohne sie wäre sein Vorhaben hoffnungslos. Sie war die Wunde in der Macht, eine lebende Anomalie - sie war der Schlüssel zu diesem Triumph über die Finsternis.
"Bis die Flotten hier versammelt sind werden ohnehin noch einige Tage vergehen.", merkte Colonel Dalshic an.
"Dann haben wir noch etwas Zeit, uns zu wappnen.", kam es von Reda, der bereits auf den Beinen war und Rash und Kirana ansah.
Er hatte die Trainingseinheiten mit den beiden vermisst.
Die kleine Versammlung war nun in Auflösung begriffen. Mit einem waghalsigen Plan und dem Mut der Verzweiflung konnte die letzte Etappe einer langen Reise angegangen werden.

[HMS Fearless]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

"Wir sollten dann wohl auf der Krankenstation nachsehen, ob genug Zwangsjacken für alle von uns da sind."

Meinte Juen an niemanden besonders gewant, als sie sich ebenfalls erhob.
Nicht mit einer Antwort rechnend sah sie ihren Meister an und fragte:

"Ihr sagtet gestern, Ihr würdet weitere Lektionen für mich haben, Meister.
"Wollt Ihr jetzt mit meinem Traning fortfahren, oder später?"

[T`Pau]

Kommandodeck - Konferenzraum Eins

Rihannael erhob sich ebenfalls.
Sie fühlte sich nun mit Revan verbunden.
"Kann ich Euch bei den Vorbereitungen behilflich sein?" erkundigte sie sich, während Kirana Rash zulächelte.
Trotz aller Gefahr, in die sie sich begeben würden, fühlte sie sich bei ihm und dem Grauen Jedi geborgen.
Zusammen mit ihrer Schwester war dieser zusammengewürfelte Haufen doch etwas wie eine Familie geworden.

[Space Marine]

[Kommandodeck - Konferenzraum Eins]

Revan sah die Sephi nachdenklich an, dann nickte er aber.
"Eure Hilfe wäre willkommen. Ich würde auch gerne die Hilfe von Meisterin Naar in Anspruch nehmen, doch das wird kaum möglich sein in ihrem augenblicklichen Zustand.", sprach der ungewöhnliche Jedi-Ritter.
Zusammen mit der Verbannten und Rihannael verließ er den Besprechungsraum und begab sich in Richtung der Frachträume.
Hier würde sich sicher eine Sektion mit ausreichend Platz finden, um die notwendigen Machtriten durchzuführen und dabei keine Gefahr für die essentiellen Schiffsbereiche zu erzeugen.

"Wir fahren fort.", antwortete derweil Meister Etyk seiner Padawan-Schülerin.
"Ich denke, dass du bereit für eine Lektion in Sachen Zusammenarbeit bist. Im kommenden Kampf werden wir eng vereint streiten müssen, wollen wir eine Chance auf den Sieg haben.".
Damit blickte der kushibanische Jedi-Meister zu Reda Horth und seinen beiden Schülern.
Der Graue ließ die rechte Augenbraue in die Höhe schnellen und setzte dann sein entwaffnendes Grinsen auf.
"Ihr wollt mit uns armen Nicht-Ordensmitgliedern trainieren?", fragte er gespielt schockiert.
Etyk schüttelte nur den Kopf und legte die Ohren flach an.
"Wenn Ihr nicht glaubt, Euch zu blamieren, Captain.", antwortete er mit der gewohnt ruhigen, von Jahrhunderten des Studiums der Macht mit Weisheit erfüllten Intonation. Trotzdem schwang eine sehr ungewöhnliche Herausforderung in der Stimme des Meisters mit.
"Pah!", entfuhr es Reda.
"Wir werden sehen wer sich blamiert, Meister Jedi.", lächelte er.
Eine Atmosphäre freundschaftlicher Konkurrenz erfüllte die Luft mit Spannung.